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  • 5 Sterne

    18 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 28.03.2020

    Als Buch bewertet

    Olive Kitteridge ist eine pensionierte Mathematiklehrerin, die in Crosby, einem Küstenstädtchen im Bundesstaat Maine wohnt. Ihr Ehemann Henry ist vor zwei Jahren gestorben und ihr Sohn Christopher wohnt mit seiner zweiten Ehefrau entfernt in New York City. Das Verhältnis zu Christopher ist schwierig, hat er doch als Kind unter der ruppigen Art und harten Erziehung seiner Mutter gelitten. Auch jetzt im Alter von über 70 Jahren kann Olive ihre bissigen Kommentare nicht zurückhalten und erteilt jedem in Crosby ungefragt Ratschläge.

    Hinter ihrer rauen Schale verbirgt sich jedoch ein weicher Kern, der sich im Umgang mit anderen einsamen und hilfsbedürftigen Menschen zeigt.

    "Die langen Abende" ist die Weitererzählung von "Mit Blick aufs Meer", in welchem Olive die Hauptfigur ist. Die Fortsetzung erstreckt sich über einen Zeitraum von ungefähr zehn Jahren und wird in Form von mehreren Kurzgeschichten erzählt, in welchen Olive in jeder zweiten Geschichte im Mittelpunkt steht. Dabei werden oft nur die Banalitäten des Alltags erzählt, die aber durch Olives schrullige Art wunderbar unterhaltsam sind. Diplomatie ist ihr ein Fremdwort, sie sagt immer, was sie denkt - einerseits plump, andererseits aber auch entwaffnend ehrlich. Olive ist ein Unikat, die auf den ersten eindruck wenig sympathisch erscheint. Blickt man jedoch hinter die Fassade, zeigt sich ein facettenreicher Charakter, der verletzend sein kann, aber auch selbst verletzlich ist, aus Fehlern gelernt hat und im Verlauf ihres Lebens zu einem besseren Menschen entwickelt hat.

    Die weiteren episodenhaften Geschichten handeln von anderen Einwohnern Crosbys, in denen Olive, wenn überhaupt, nur am Rande auftritt. Die Mehrheit der Geschichten ist melancholisch und handelt von ernsten Themen, die Einschnitte im Leben der Menschen bedeuteten. Auch wenn man nur einen kurzen Einblick in die Lebenswelten der überwiegend älteren Bewohner erhält, berühren ihre Geschichten und vermitteln trotz aller erlebter Dramen eine hoffnungsvolle Botschaft.

    "Die langen Abende" ist ein Episodenroman über das Leben, über Einsamkeit und das Älterwerden. Die Thematik stimmt melancholisch, aber durch die kleinen Glücksmomente, die jede der Kurzgeschichten enthält, bleibt am Ende ein gutes Gefühl zurück.
    Über allem schwebt der eigenwillige Charakter der Olive Kitteridge, der polarisiert, mir jedoch ans Herz gewachsen ist. Um ihr Verhalten gegenüber anderen und ihre Persönlichkeit besser verstehen zu können, ist es meiner meiner Meinung nach hilfreich, "Mit Blick aufs Meer" gelesen oder alternativ die Miniserie "Olive Kitteridge" gesehen zu haben.

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  • 5 Sterne

    12 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Renate Z., 31.05.2020

    Als Buch bewertet

    Elisabeth Strout beschreibt hier in wundervoller Weise die verschiedenen Arten von Einsamkeit im Alter.

    Am Anfang hatte ich etwas Mühe in die Geschichte, eigentlich Geschichten, rein zu kommen, da ich den ersten Teil, "Mit Blick aufs Meer", nicht kannte. Doch nach dem zweiten Kapitel hat mich das Buch gepackt. Eigentlich sind es viele kleine Kurzgeschichten, durch die sich das Leben von Olive Kitteridge wie ein roter Faden zieht.

    Erzählt wird abwechselnd aus Sicht aller Protagonisten Bei den einzelnen Geschichten handelt es sich um das gesamte Spectrum des Lebens. Es geht um den Tod und die Familie. Es sind Tragödien und Komödien. Am Ende fast aller Erzählungen ist ein versöhnliches Ende und der Protagonist hat wieder etwas über sich selber erfahren und dazu gelernt. Es sind sehr anrührende, unaufgeregte Geschichten über das Alter.

    Das Buch hat einen wunderbaren Schreibstil, ist kurzweilig und lässt sich auch gut in Etappen lesen..

    Man erlebt mit, wie aus der resoluten Olive am Ende eine versöhnliche alte Frau wird, ohne jedoch ihren Charakter zu verbiegen. Altersmilde eben.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es nur weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wilhelm R., 19.02.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Für Leser*innen, die bereits "Mit Blick aufs Meer" von Elizabeth Strout gelesen haben, ist "Die langen Abende" die ideale Fortsetzung. Liebevoll und mit feinem Humor beschreibt Strout die weiteren Erlebnisse der knorrigen Mathematiklehrerin Olive Kitteridge und den Mikrokosmos des Städtchens Crosby im Staate Maine/USA. Herrlich wie Sie die physischen und psychischen Befindlichkeiten Olives schildert. Menschliche Abgründe und Beziehungsdramen runden das Bild eines Romans ab, der Episoden aus dem amerikanischen Kleinstadtleben auf sehr unterhaltsame und doch tiefgründige Art Revue passieren lässt. Mit einem Wort, der Roman heißt nicht nur "Die langen Abende", sondern er ist auch die wunderbare Lektüre für lange Abende. Der Roman ist ein Juwel amerikanischer Erzählkunst. Unbedingt lesens- und empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    14 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    twoandahalfcookies, 10.03.2020

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Die langen Abende“ von Elisabeth Strout erscheint am 16.03.2020 im Luchterhand Literaturverlag. Das Buch ist als gebundene Ausgabe und als eBook erhältlich und enthält 352 Seiten.
     
    Die Handlung spielt in Crosby, einer kleinen Stadt an der Küste von Maine und erzählt vom Leben der Einwohner, wobei der Leser die pensionierte Mathelehrerin Olive Kitteridge intensiver begleiten darf.
    Der Roman legt das wirkliche Leben mittels Kurzgeschichten dar und zeigt u. a. die Vereinsamung alter Menschen.
     
    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es zeigt eine Welle und einen Spazierweg im sanften Abendrot.
    Dies lässt bereits auf den Inhalt des Buches schließen: Das Leben der Menschen, welches manchmal schöne aber auch schwere Zeiten mit sich bringt.
     
    Obwohl bereits einige Romane von Elisabeth Strout über die Einwohner von Cosby und insbesondere Olive Kitterige erschienen sind, braucht man diese vor „Die langen Abende“, so wie ich, nicht gelesen zu haben, um vollends in das Buch abtauchen zu können. Weiterhin ist es flüssig zu lesen.
     
    Ich kann das Buch nur empfehlen - ein schöner Roman, der aus dem echten Leben erzählt.

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  • 5 Sterne

    Der Krimi und mehr Blog, 12.08.2021

    Als Buch bewertet

    Wenn man es in so vielen Romanen immer wieder mit Gangstern und Serienmördern zu tun bekommt, ist die knisternde Spannung in »Die langen Abende« von Elizabeth Strout eine angenehme Abwechslung.

    »Die langen Abende« erzählt viele Geschichten aus dem alltäglichen Leben in einer Kleinstadt im Osten der USA. Elizabeth Stroud schafft es hervorragend, die Gedanken und Gefühle ihrer Figuren zu beschreiben. Sie ist so nah dran, dass jeder Leser etwas in und an den Figuren entdeckt, was auch auf seine eigene Familie zutrifft.

    Geht es um die beiden Protagonisten oliv und Jack, die beide vor wenigen Monaten bzw Jahren ihre Ehepartner verloren haben. In ihrem kleinen Örtchen Crosby Maine haben sie sich kennengelernt, freunden sich an, beginnen sich zu lieben. Natürlich geht das nicht ohne Streit und Konflikt. Aber beide fühlen sich von ihren Familien, das heißt ihren Kindern, im Stich gelassen. Sie fühlen sich einsam und finden deshalb umso weniger zusammen einander.

    Leben von Olive und Jack läuft in gemeinsam und in getrennten Kapiteln ab. Sie denken viel darüber nach, wie das Leben richtig gemeistert haben, ob ihre Ehe und die Erziehung der Kinder richtig gelaufen war. Vielleicht haben Sie ja auch aus falscher Loyalität zu lange zu ihrem ersten Ehepartner gestanden?

    Sehr einfühlsam beschreibt Elizabeth strout die Gefühlswelt ihrer Figuren. Dabei dreht es sich nicht ausschließlich um die beiden Protagonisten. Der Leser lernt einen ganzen Mikrokosmos einer Kleinstadt eine kaktenen und kann dem Schluss gelangen: Die an, denen geht es auch nicht anders. Mich verblüfft dabei immer wieder, dass die Gefühle und die Ansichten der Menschen auf jedem Punkt der Erde offenbar sehr ähnlich sind. Dass es sich bei diesem Roman um einen amerikanischen handelt, ist nur dem Lokalkolorit der Kleinstadt zu entnehmen dem Verhalten der Figuren.

    »Die langen Abende« ist ein Roman, den man in vollen Zügen genießen kann, ohne dass dabei der Humor auf der Strecke bleibt. Ich mag ihn sehr. Er hatte mich nach den ersten Sätzen an die Romane »Die Korrekturen« von Jonathan Franzen und »Diese alte Sehnsucht« Richard Russo erinnert, die ich ebenfalls schon auf meinem Blog besprochen habe.

    © Detlef Knut, Düsseldorf 2021

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