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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 12.05.2020

    Als Buch bewertet

    In seinem historischen Roman „Die Muskatprinzessin“ nimmt Christoph Driessen den Leser mit in das 17. Jahrhundert und erzählt aus dem Leben von Eva Ment. Die Tochter eines Amsterdamer Bierbrauers war von 1625 bis 1629 die Ehefrau des ehemaligen Generalgouverneurs der Niederländischen Ostindien-Kompanie Jan Pieterszoon Coen.

    Christoph Driessen hat die wenigen historischen Fakten, die über das gemeinsame Leben des Ehepaars Ment/Coen bekannt sind, in eine spannende fiktive Handlung eingeflochten und diesen Roman damit zu einer interessanten, kurzweiligen Zeitreise werden lassen.

    Eva ist 19 Jahre alt, als ihr Vater in große finanzielle Schwierigkeiten gerät und sie den doppelt so alten, sehr wohlhabenden Coen heiraten muss. Als Coen kurz nach der Hochzeit seinen Posten als Generalgouverneur in Ostindien antritt, muss Eva ihre Heimat verlassen und mit ihrem Mann nach Batavia reisen. Begleitet wird die junge Frau von ihrem Bruder Gerrit und ihrem Kater Jasper.

    Die Schiffspassage von Amsterdam nach Niederländisch-Ostindien wird spannend geschildert, man kann sich sehr gut vorstellen, wie es damals an Bord eines Segelschiffes zugegangen sein muss. Sehr anschaulich beschreibt Christoph Driessen auch die Gegebenheiten, die Eva nach acht Monaten Überfahrt in Batavia erwarten - die Stadt selbst, die Menschen mit ihren ganz anderen Sitten und Bräuchen, die Vielfalt von Fauna und Flora und auch die Gefahren, die dort lauern. Alles ist neu für Eva. Was wie ein großartiges Abenteuer klingt, wird für sie jedoch schnell zu einer riesigen Last - sie soll das Leben einer Königin führen, doch sie hat große Schwierigkeiten, sich an die mit ihrer hohen gesellschaftlichen Stellung einhergehenden Rechte und vor allen Dingen an ihre neuen Pflichten zu gewöhnen. Sie sehnt sich nach Vertrautem und wird oft von Heimweh geplagt. Dass Coen, dessen größtes Ziel es ist, Batavia zu einer blühenden niederländischen Kolonie auszubauen, nicht nur in der Hafenstadt mit harter Hand herrscht, sondern Eva seine Brutalität auch am eigenen Leib zu spüren bekommt, macht ihr das Leben in den tropischen Gefilden nicht gerade leichter.

    Auch die Darstellung der weiteren Akteure ist dem Autor sehr gut gelungen. Sowohl fiktive Figuren wie auch die zahlreichen historischen Persönlichkeiten bekommen schnell ein Gesicht und wirken in ihrem Tun überzeugend. Es war äußerst spannend, ihre Wege zu verfolgen und ihr Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.

    „Die Muskatprinzessin“ hat mir sehr gut gefallen - die gut ausbalancierte Mischung aus historischen Fakten, Spannung und Abenteuer wird anschaulich und lebendig erzählt und hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 29.04.2020

    Als Buch bewertet

    Um sein Geschäft zu retten, verschachert der Bierbrauer Ment seine junge Tochter Eva an den Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie, Jan Pieterszoon Coen, doppelt so alt, herrisch, rücksichtslos, aber äußerst wohlhabend.

    Eva muss ihre Heimat verlassen. Zum Glück begleitet sie ihr geliebter Bruder auf der gefährlichen Schiffsreise nach Batavia, wo ihr neuer Ehemann seine ehrgeizigen Ziele verwirklichen will.

    Batavia empfängt die junge Frau wie ein Königin wegen ihrer roten Haarpracht. Das Leben dort wird Paradies und Hölle zugleich für sie.

    Der Autor Christoph Driessen lässt den Leser sehr intensiv an Evas bewegtem Leben teilnehmen. Meisterhaft beschreibt er Land und Leute, vor allem aber legt er einem seine Hauptperson so intensiv ans Herz, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Der Handlungsstrang ist sehr locker an dem tatsächlichen Schicksal der Amsterdamerin Eva Ment angelehnt. Durch seine Fabulierkunst wird sie noch einmal zum Leben erweckt und mit ihr die Welt des holländischen Kolonialismus.

    Der Roman ist eine Geschichtsstunde voller Leidenschaft und Romantik, die man nicht versäumen sollte.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 24.04.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Amsterdam, frühes 17. Jahrhundert: Eva sieht sich gezwungen, ihre geliebte Heimat Holland zu verlassen, denn die Geschäfte ihres Vaters, des Bierbrauers Claes Corneliszoon Ment, laufen schlecht. Bedrängt von seinen Gläubigern, kommt es ihm gerade recht, dass der wohlhabende Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie, Jan Pieterszoon Coen, ein Auge auf seine Tochter geworfen hat. Gegen ihren Willen muss die blutjunge Frau die Ehe mit dem über zwanzig Jahre älteren Pfeffersack eingehen und lernt schon in der ersten gemeinsamen Nacht seine dunkelste Seite kennen.
    Kurz nach der Vermählung tritt Coen seinen Generalgouverneursposten in Ostindien an und Eva muss bis auf ihren lebenslustigen Bruder Gerrit und ihren Kater Jasper alles zurücklassen.
    Acht Monate dauert die Fahrt nach Batavia in drückender Hitze, um sodann wie ein Herrscherpaar in ihrer neuen Heimat empfangen zu werden. Die Welt, in die Eva nun eintaucht, könnte exotischer nicht sein. Sie hat plötzlich den Status einer Prinzessin mit einer riesigen Schar asiatischer Diener und einem Elefanten als Reittier. Eva kann sich dem Zauber und der Schönheit des fremden Landes nicht entziehen.
    Sie lernt Jacques Specx und seine geheimnisvolle Tochter Sara kennen, den dicken Crijn van Raemburch, Mitglied des Indienrates und vor allem den jungen Aufsteiger Antonio van Diemen, der ihre Aufmerksamkeit erregt.
    Rasch gewinnt die rothaarige Eva an Einfluss, kümmert sie sich doch um benachteiligte Frauen und Kinder und wird hierfür von den Einheimischen verehrt, während ihr Mann mit äußerster Strenge über das Land und seine eigene Frau herrscht.


    Meine Meinung:

    Am Beispiel der historisch belegten Personen Eva Ment und Jan Pieterszoon Coen entwickelt der Autor ein beeindruckendes Bild der Kolonialzeit.
    Man begleitet die junge Eva vom Zeitpunkt ihrer, durch ihren Vater arrangierten Eheschließung, mit dem reichen ,aber viel älteren Ehemann über einen längeren Zeitraum.
    Bereits in der Hochzeitsnacht lernt sie ihren Ehemann in seiner ganzen Brutalität kennen.
    Die über mehrere Monate dauernde Schiffsreise nach Indien, welche sie kurz danach mit ihrem Mann, Bruder und ihrem Kater Jasper antritt, gestaltet sich zu einem echten Horrortrip.
    Bei der Beschreibung der Zustände auf dem Schiff drehte sich mir manchmal den Magen um.
    Obwohl sich ihr Lebensstil, nach ihrer Ankunft deutlich bessert,kann sie sich nicht damit abfinden, die Gefangene ihres despotischen Ehemanns zu sein.Sie kämpft ohne Rücksicht auf die Gefahren in welche sie sich dabei begibt,für ein besseres Leben für sich und die Menschen ,die ihr am Herzen liegen.
    Obwohl mir der Schreibstil des Autors gut gefiel,empfand ich die Wortwahl bei den Dialogen teilweise zu modern.
    Dennoch habe ich mich gut unterhalten und vergebe 4Sterne.

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  • 4 Sterne

    LeLo2, 11.05.2020

    Als Buch bewertet

    Spannender historischer Roman voller intensiver Eindrücke - "Die Muskatprinzessin" von Christoph Driessen hat mich eindrucksvoll in eine längst vergangene Zeit entführt. Besonders gut gefallen hat mir, dass es reale historische Vorbilder für die Romanfiguren gibt, die dann in die fiktive Handlung eingeflochten wurden.

    Der Schreibstil ist sehr authentisch, da Begriffe aus dem 17. Jahrhundert verwendet und die Lebensumstände, Sichtweisen und Glaubenssätze sehr gut beschrieben werden. Dabei fällt das Lesen dennoch nicht schwer, sondern es ist von Anfang an leicht sich in der Handlung zurechtzufinden. Durch die bildhafte, detailreiche Sprache ist es umso spannender das damalige Leben in Amsterdam, die achtmonatige Schiffsreise und dann das Leben in Ostindien mitzuverfolgen. Obwohl vieles vom heutigen Standpunkt aus fremd wirkt, ist es doch ein wertvoller Einblick in eine gänzlich andere Welt. Die Erzählung ist dabei bis ins letzte Detail zeitgemäß - das Essen, die Kleidung, die Sprache, Kinderlieder, Hygienegewohnheiten, medizinische Versorgung und anderes.

    Die Hauptprotagonistin Eva Ment mit ihren langen roten Haaren mit einem Stich Orange wirkt von Anfang an sympathisch. Auch wenn sie den damaligen Vorstellungen von der Rolle der Frau und der Macht des weißen Mannes aufgrund ihrer Herkunft ein Stück weit verbunden ist, zeigt sie großen Anstand und begehrt so manches Mal gegen Ungerechtigkeit auf. Ihren Weg von einem jungen unbedarften Mädchen zu einer starken, mutigen Frau zu verfolgen, ist sehr mitreißend und faszinierend.

    Weniger sympathisch hingegen ist ihr Ehemann Jan Pieterszoon Coen. Er regiert als Generalgouverneur mit eiserner Hand und spielt sich an mancher Stelle als Richter auf. Und dies, obwohl er selbst bei weitem nicht fehlerfrei ist. Mit all seinen Schwächen bietet er ein gutes Gegendbild zu Eva.

    Ich war davon ausgegangen, dass Evas Entwicklung und ihr Fortkommen von Coen noch präsenter sein würde. Der verhältnismäßig große Abschnitt der Reise nach Indien hat sich daher für mich etwas in die Länge gezogen. Aber auch wenn ich anderes erwartet habe, war es dennoch interessant zu lesen, wie beschwerlich Reisen zur damaligen Zeit war. Und umso spannender waren die Beschreibungen von Amsterdam und dem damaligen Batavia.

    "Die Muskatprinzessin" von Christoph Driessen kann ich allen Lesern empfehlen, die gern historische Romane mögen und sich auf eine spannende und kurzweilige Reise in eine exotische Welt begeben wollen.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 14.04.2020

    Als Buch bewertet

    Die Geschäfte von Eva Ments Vater laufen schlecht. Daher will er seine Tochter mit dem reichen Jan Pieterszoon Coen verheiraten. Eva heiratet gegen ihren Willen den über zwanzig Jahre älteren Mann. Schon in der Hochzeitsnacht zeigt er sein wahres Gesicht. Coen ist Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie und so reisen die Frischvermählten schon bald nach Batavia. Die Reise dauert acht Monate und Evas Bruder Gerrit und der Kater Jasper begleiten sie. Eva wird schon bald von der exotischen Atmosphäre eingefangen. Sie führt das Leben einer Prinzessin, doch ihre Ehe wird nicht glücklich, denn ihr Mann ist ein gefühlskalter und herrischer Mensch. Das bekommen nicht nur die Menschen zu spüren, für die Coen verantwortlich ist, sondern auch seine Frau. Eva kümmert sich um die Benachteiligten und wird daher verehrt. Sie lernt den jungen Antonio Diemen kennen und verliebt sich.
    Der Schreibstil lässt sich gut und sehr flüssig lesen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Sprachgebrauch wirklich immer jener Zeit entspricht. Dennoch hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.
    Die Figur des Jan Pieterszoon Coen ist historisch belegt. Er ist ein unsympathischer Mensch, der vom Ehrgeiz zerfressen ist. Dabei ist er herrisch und auch ziemlich grausam, aber so waren wohl viele Männer in ähnlichen Positionen zu der Zeit. Eva ist noch sehr jung als sie heiratet. Sie träumt von romantischen Gefühlen und muss dann aus finanziellen Gründen diesen gefühlskalten Mann heiraten. Was das für die Ehe bedeutet, ist von vorneherein klar. Aber auch die anderen Charaktere waren gut und authentisch beschrieben.
    Die politischen Verhältnisse sind gut dargestellt, aber ganz besonders gut gefallen hat mir die bildhafte Beschreibung der Örtlichkeiten.
    Es ist unterhaltsam und spannend, mit der Muskatprinzessin in eine andere Welt und andere Zeit einzutauchen.

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  • 4 Sterne

    Streiflicht, 31.08.2020

    Als Buch bewertet

    Historie spannend erzählt

    Auf dieses Buch war ich neugierig, weil mich die Szenerie sehr interessiert. Ich habe früher viele historische Romane gelesen, aber die meisten davon spielten in Deutschland oder Europa. Umso interessanter fand ich daher den exotischen Handlungsort und die Geschichte vor dem Hintergrund der Vereinigten Ostindischen Compagnie. Man merkt auch deutlich, dass der Autor weiß, wovon er schreibt und sich in der Thematik gut auskennt.

    Leider hat die Sprache nicht immer genau meinen Geschmack getroffen, manchmal war es mir zu derb und deutlich. Andeutungen hätten an manchen Stellen durchaus gereicht. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass mir manches zu modern vorkommt. Ob Eva wirklich alleine in Amsterdam unterwegs sein durfte, bezweifle ich etwas – gerade in den höheren Schichten war das vermutlich eher nicht üblich. Auch einige andere Schilderungen sind meiner Meinung nach etwas zu fortschrittlich.

    Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen, weil es viel Atmosphäre und Flair hat. Man kann sich gut vorstellen, wie das Leben in Batavia und Indonesien damals war. Das in Kombination mit der interessanten Lebensgeschichte von Eva Ment war der Roman wirklich gut zu lesen und hat mir interessante Lesestunden beschert. Über Eva Ment ist historisch nicht viel bekannt, das hat der Autor Christoph Driessen mit viel Fantasie ausgeglichen und ein schillerndes und farbenfrohes historisches Epos geschaffen.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 14.05.2020

    Als Buch bewertet

    „...Ein Gefühl tiefer Fremdheit und Verlassenheit ergriff sie, doch gerade da begannen die Glocken zu läuten. Eva konnte zwar keinen Kirchturm erkennen, aber dies Klänge waren ihr vertraut...“

    Die 18jährige Eva Ment ist die Tochter eines Amsterdamer Bierbrauers. Seit dem Tod der Mutter kümmert sie sich auch um den 17jährigen Bruder Gerrit. Der gibt sich dem leichten Leben hin.
    Dann eröffnet der Vater Eva, dass der Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie um ihre Hand angehalten hat. Jan Pieterdzoon Coen ist mehr als zwanzig Jahre älter als sie. Erst will Eva nicht, doch zwei Ereignisse zwingen sie, der Heirat zuzustimmen.
    Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
    Die Personen werden gut charakterisiert. Evas Markenzeichen sind ihre rote Haare. Ich hatte fast den Eindruck, dass die einer der Grüne waren, warum Jan um Eva geworben hat. Liebe konnte es jedenfalls nicht sein. Eva sieht sich selbst so:

    „...Sie war weder schön noch hässlich, weder schlau noch dumm, weder gut noch schlecht. Ihr Französischlehrer […] hatte ihr einmal gesagt, das sei ganz normal; ihre Persönlichkeit müsse sich im Laufe ihres Lebens erst noch herausbilden...“

    Letzteres wird im Laufe der Handlung geschehen. Eva lässt sich nicht verbiegen. Sie bringt ihre Empathie ein.
    Jan Coen ist eine ehrgeiziger Mann. Seine Frau ist für ihn Mittel zum Zweck. Sie hat sich allein nach seinen Wünschen zu richten. Zärtlichkeit ist kein Thema.
    Kurz nach der Hochzeit hat es Jan eilig, nach Bavaria in Ostindien abzureisen. Es ist sein Traum, die Stadt und ihre Umgebung zu einer blühenden niederländischen Kolonie zu machen. Für Eva bedeutet das einerseits Repräsentationspflichten wahrzunehmen, andererseits wird ihre Freiheit stark eingeschränkt.
    Sehr anschaulich stellt der Autor die Zeitverhältnisse da. So erlebe ich, dass die Erkenntnisse über den weiblichen Körper auch im frühen 17. Jahrhundert nicht allzu weit fortgeschritten waren.
    In Bavaria lebt ein vielschichtiges Völkergemisch. Dort wird Eva erstmals mit Sklaven konfrontiert. Das widerstrebt ihrem Gerechtigkeitssinn.
    Spannend war die Schiffsreise. Der kurze Aufenthalt am Kap der Guten Hoffnung sorgt für einen Ruhepunkt, denn die Reise war für Eva alles andere als ein Vergnügen.

    „...Es stampfte unter ihr in der Hölle. Ein gleichmäßiges, quälendes Stampfen. […] Die Hölle stand nicht still. Sie war in Bewegung...“

    Nicht nur bei diesem Aufenthalt wird die Überheblichkeit des weißen Mannes deutlich. Das Eingangszitat beschreibt die Ankunft des Schiffes in Batavia.
    In Batavia wird Eva bestaunt.

    „...Rote Haare sind in Asien in der Tat völlig außergewöhnlich. Außerdem ist Rot für die Chinesen, von denen hier sehr viele leben, die wichtigste Farbe überhaupt. Es ist die Farbe des Glücks und der Freude...“

    Für die Freiheit, die sich Eva nimmt, zahlt sie einen hohen Preis. Doch sie hat Menschen an ihrer Seite, die sie mögen. Ein positiver Lichtblick ist der dortige Pfarrer. Er prangert ungeniert die Sünden der Compagnie an, auch wenn ihm Coen unverblümt droht, denn für den Profit ist jeder Weg recht. Da kann man auch mal ein ganzes Volk ausrotten. Dann aber kommt es zum Krieg um Batavia. Er mischt die Karten neu.
    Ein inhaltsreiches Nachwort trennt Realität von Fiktion.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, welchen Preis schon damals die einheimischen Völker für die Gewürze zahlen mussten, die in Europa teuer verkauft wurden.

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  • 5 Sterne

    7 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 06.06.2020

    Als Buch bewertet

    Als die Geschäfte des Bierbrauers Claes Corneliszoon Ment schlecht laufen, verheiratet er seine Tochter Eva an den wohlhabenden und zwanzig Jahre älteren Jan Pieterszoon Coen. Doch bereits in der ersten gemeinsamen Nacht zeigt dieser seine dunkelste Seite. Kurz nach der Eheschließung reisen sie nach Ostindien, wo Coen seinen Posten als Generalgouverneur antritt. Eine aufregende, aber auch belastende Zeit beginnt für Eva.

    Die Beschreibung und das Cover haben mich sehr neugierig auf diese Geschichte gemacht. Auch war es das erste Buch dieses Autors, so dass ich voller Vorfreude gestartet bin.
    Der Schreibstil war leicht verständlich und konnte mich gleich fesseln und mitreißen. Die Beschreibungen waren sehr bildhaft und lebendig, so dass ich alles prima vor Augen hatte und miterleben konnte. 
    Eva war ein toller Charakter, sehr stark trotz ihres nicht einfachen Schicksals, und sie war bereit, für sich und ihre Vorstellungen einzutreten. Auch die weiteren Personen haben mir sehr gut gefallen und sie wirkten authentisch und echt.
    Die Geschichte konnte mich wirklich fesseln. Ich fand es sehr spannend, Evas Lebensweg zu begleiten, von der Verheiratung über die Fahrt nach Ostindien bis zu ihrem Leben als Königin. Ziemlich erschreckend war Evas Ehemann, der schon sehr brutal war.
    Ich konnte bestens in die damalige Zeit eintauchen, ebenso in die fremden Sitten und Gebräuche. Die Beschreibungen waren sehr atmosphärisch. Der Roman war voller Abenteuer und spannender Momente, so dass ich ihn ganz schnell fertig gelesen hatte.
    Die Recherchen des Autors zu dem wahren Hintergrund waren wirklich super und man merkt ganz genau, dass er weiß, wovon er schreibt.

    Ein spannender historischer Roman voller Abenteuer. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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