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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 27.07.2021

    Nach dem Tod seiner Mutter auf dem Scheiterhaufen kommt der zwölfjährige Richard in das Haus seiner Tante, der Ehefrau von Jakob Fugger. Dieser erkennt Richards Fähigkeiten und fördert ihn. Als Unterhändler wird Richard nach Florenz und später nach Rom geschickt. Richard ist seit dem Tod seiner Mutter besessen von dem Wunsch, den Beweis zu erbringen, dass es keine Hexen gibt. Als er sich in Saviya verliebt, fürchtet er, eine weitere geliebte Frau zu verlieren.

    Tanja Kinkel schreibt seit 1979 und ist mehrfach ausgezeichnet worden.
    Dieser Roman ist bei seinem Erscheinen 1993 von mit zwar wahrgenommen, aber nicht gelesen worden. Wie schön, dass ich das mit diesem E-Book nun nachholen konnte. Der Roman wurde nicht überarbeitet. Es fehlt leider ein Personenverzeichnis zum besseren Auseinanderhalten von historischen und fiktiven Personen. In einem Nachwort sind die historischen Ereignisse, bei denen sich die Autorin dramaturgische Freiheiten erlaubt hat, erläutert.

    Bereits auf den ersten Seiten wird man ins 15. Jahrhundert katapultiert. Die Begebenheiten werden sehr anschaulich geschildert. Die Protagonisten sind detailliert und lebendig gezeichnet. Ihr Gefühlsleben ist nachvollziehbar. Sehr schön wird beschrieben, welche Fäden Jakob Fugger zieht, um geschäftlichen Erfolg zu haben. Richard steht ihm da in nichts nach. Mitunter schießt er über das Ziel hinaus und begibt sich in große Gefahr. Im Mittelteil fließt viel vom damaligen Geschehen ein, so dass es nicht immer ganz leicht ist, den Überblick zu behalten.

    Das Cover passt zum Inhalt. Ich finde es sehr gelungen.


    Fazit: ein fulminanter und gut recherchierter historischer Roman

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 06.07.2021

    Ein Teil der Geschichte des Hauses Fugger
    Das Buch beschreibt die Lebensgeschichte des jungen Richard Artzt in Bezug auf Hexenjagd und Machtkämpfe, in Verbindung mit einer Papstwahl.
    In klaren Worten werden die Charakterzüge der Protagonisten umrissen. Man kann sich jederzeit in das Gefühlsleben der geschilderten Personen hineinversetzen. Selbst die Landschaftsbeschreibungen lassen ein genaues Bild vor dem inneren Auge des Lesers entstehen. Die geschichtlich relevanten Vorgänge werden nachvollziehbar in den Handlungsablauf eingepasst. Die flüssig und ohne besondere Längen geschriebene Geschichte veranlasst den Leser, das Buch nur ungern aus der Hand zu legen.
    Mein Fazit:
    Ein Buch voller Spannung und gut recherchierter historischer Begebenheiten, dem ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche. 5 Sterne plus !!!!

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 17.08.2021

    „...Der Abt hob den Kopf und begegnete den Blick des Jungen und was er darin las, bestürzte ihn noch mehr. Es war nicht länger Hass, sondern Verachtung...“

    Es sollte die letzte Begegnung zwischen Richard Artzt und dem Abt sein. Der 12jährige Richard verlässt das Kloster, um fortan bei seinem Onkel Jakob und seiner Tante Sybille zu leben. Richard gehörte zu den begabtesten Schülern des Klosters. Doch der Abt weiß, wann er verloren hat. Es war die Angst, die ihn und die Mönche davon abhielt, die Verbrennung von Richards Mutter als Hexe zu verhindern.
    In Augsburg lernt Richard eine ganz andere Welt kennen. Jakob Fugger ist gerade dabei, sich ein Imperium als Kaufmann aufzubauen.
    Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Darin erfahre ich einerseits, wie der Beginn des Aufstiegs der Familie Fugger war, andererseits werden vielfältige historische Ereignisse mit einbezogen. Ich darf mit Richard nach Florenz, Venedig und Rom reisen, erlebe den Aufstieg des Mönchs Savonarola, eine Papstwahl und den Besuch von Kaiser Maximilian in Augsburg.
    Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er unterstützt an machen Stellen die rasante Handlung und lässt in anderen Situationen Raum für informative Teile oder tiefgehende Gespräche.
    Im Hause Fugger findet sich Richard schnell zurecht. Er bleibt zurückhaltend, doch Jakob erkennt bald seine Begabungen. Richard ist ein guter Beobachter. So wird er seinen Onkel eines Tages sagen:

    „...Ihr gebraucht alle Menschen wie die fahrenden Puppenspieler...“

    Als Jakob seine Nichte mit einem jungen Ungarn verheiratet, begründet er das so:

    „...Ehen mussten von klügeren Köpfen ausgeheckt werden, als junge Mädchen sie besaßen, und waren schließlich ein Bündnis zweier Familien und nicht eine Gefühlsangelegenheit...“

    Obwohl Richard und Jakob nicht direkt verwandt sind, sind sie in meinen Augen Verwandte im Geist. Auch Richard lernt im Laufe der Zeit, wie er Menschen manipulieren und für seine Zwecke einsetzen kann. Außerdem zeichnet er sich durch einen guten Geschäftssinn und ein logisches Durchdenken gesellschaftlicher und politischer Zusammenhänge aus. Er ist vorurteilsfrei und zeichnet sich durch hohe Empathie aus.
    Richard hat eine besondere Vision, die ihm durch den Tod seiner Mutter geworden ist. Er möchte beweisen, dass es keine Hexen gibt, stößt dabei aber immer wieder an Grenzen. So kann er nicht verstehen, dass sich Menschen selbst als Hexen bezeichnen.
    In Florenz trifft Richard den Mönch Frau Mario. Nach einer Zeit der Skepsis aufeinander entwickelt sich ein tiefgehende Freundschaft. Marios folgenden rAt finde ich auch heute noch interessant:

    „...Sperre alle deine Sorgen in eine große schwarze Truhe und verliere den Schlüssel...“

    Wenn es nur so einfach wäre!
    Der Autorin gelingt es immer wieder, ihre Protagonisten durch deren Handlungen und nicht nur durch Worte zu charakterisieren. Das betrifft auch historische Gestalten. So äußert Cesare Borgia in Florenz über Savonarola gegenüber Lorenzo d`Medici:

    „...Ihr müsst doch wissen, dass der Mönch dort eine Gefahr für Euch darstellt. Gefahren muss man so schnell wie möglich im Keim ersticken...“

    Zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten gehören die gut ausgearbeiteten Gespräche, sei es zwischen Jakob und Richard oder Fra Mario und Richard. Sie geben nicht nur Einblick in die gesellschaftlichen Zusammenhänge, sondern auch in die Gefühlswelt der Protagonisten. Als wieder einmal das Thema Hexen im Mittelpunkt steht, kommt Mario auf den Kern des Geschehens. Es geht nicht um Hexen oder nicht Hexen. Es geht allein darum, dass die Menschen einen Sündenbock brauchen, wenn ihnen die logischen Erklärungen fehlen.
    Von Orsini wird Richard gefragt, wie man in seiner Heimat mit der Blutrache umgeht. Die Antwort lautet:

    „...Man bringt sich nicht gegenseitig um, sondern ruiniert einander das Geschäft...“

    Es gäbe noch viele Facetten der Geschichte, die erwähnenswert wären. Das würde aber den Rahmen der Rezension sprengen.
    Ein inhaltsreichen Nachwort schließt den Roman ab.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ein Sprichwort daraus soll meine Rezension abschließen:

    „...Das einzige, was schlimmer ist, als Gegenstand aller Gespräche zu sein, ist, wenn überhaupt nicht über einen geredet wird...“

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  • 5 Sterne

    tinaliestvor, 29.04.2023

    Im Jahr 1484 dreht sich alles um Hexen. Der Papst hat aus Rom den Start der Hexenverfolgung ausgerufen.
    Als der Ruf auch in Deutschland eintrifft, brennen die Scheiterhaufen lichterloh.
    Richard muss dabei zusehen, wie seine Mutter, die eine schöne Sarazenin vor seinen Augen verbrennt.
    Elternlos wird Richard bei seinem Onkel aufgenommen. Der reiche Jakob Fugger weckt Richards Geschäftssinn. Er reist daraufhin im Namen der Fugger nach Florenz und dann weiter ins entfernte Rom.
    Dort trifft er auf eine ganz neue Welt. Die Magie der Medici und Borgia schwebt über dem ganzen Land. Doch auch hier schwingen Hassprediger ihre Reden.
    Mit Tanja Kinkel erleben wir diese Jahre wie im Flug. Mit viel Mut und Abenteuersinn macht sich der junge Richard auf in ein neues Europa. Weg vom verhassten Deutschland hinein in ein Italien, das von Kunst und Kultur geprägt wird.

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  • 5 Sterne

    Petra J., 05.08.2021

    Der Historische Roman ist eines der schwierigsten Genre der Literatur und erfordert vom Autor ein Höchstmaß an Recherchefleiß und Verantwortung. Ein Kunstmaler hat es da einfacher: Er reduziert das Vierdimensionale der abzubildenden Welt auf die zwei des Raumes, der Fläche, und auf den Augenblick. Der Autor eines historischen Romans steht vor der Herausforderung, alle Dimensionen auf eine zu reduzieren: Auf die Zeit. Der Raum muss sich im Kopf des Lesers entfalten.
    Das ist hier auf bemerkenswerte Art gelungen. Die Charaktere sind so scharf gezeichnet, dass man sich in ihnen wiederfindet, und die Ereignisse, von denen die Rede ist, spiegeln auch Verhaltensmuster unserer heutigen Zeit wider. Wird es schwierig, glaubt man lieber an jenseitige Kräfte als an den eigenen Verstand, und es wird deutlich, wer in der Lage ist, ihn sich zu bewahren. Das gibt Hoffnung, das alles sich auch zum Guten wenden kann.
    Mit viel Gespür für die Schwächen und Stärken der Menschen gelingt es der Autorin, ein sehr komplexes Bild des Lebens in der Renaissance in Deutschland und Italien zu zeichnen, so dass man als Leser glaubt, darin mitwirken zu müssen.
    Das Buch ist für alle, die sich für die Geschichte der Renaissance interessieren, ein absolutes Muss, und für alle anderen ebenfalls eine lohnende Leseempfehlung.
    Als ich die letzten Zeilen las, lugte in einem verbotenen Oberstübchen der vollkommen irreale Wunsch hervor, es irgendwann besser zu können. Ich habe die Tür wieder zugemacht und den Schlüssel weggeworfen.

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  • 4 Sterne

    leseratte61, 17.08.2021

    aktualisiert am 17.08.2021

    gut recherchierter historischer Roman

    Inhalt:
    »Die Hexe, sie soll brennen!« Im Jahre 1484 muss Richard, Sohn eines schwäbischen Kaufmanns und einer Sarazenin, hilflos mit ansehen, wie seine Mutter auf dem Scheiterhaufen stirbt; ist damit auch sein Schicksal besiegelt? Als der Junge in den Haushalt seiner Tante aufgenommen wird, wendet sich das Blatt - sie ist die Frau von Jakob Fugger, dem einflussreichsten Kaufmann des Abendlandes. Unter seiner Führung wächst Richard zu einem schlauen Unterhändler heran, der im Italien der Medici und Borgia den Ruhm der Fugger mehren soll. Doch es sind unruhige Zeiten in Rom und Florenz, aufgeheizt von der prachtvollen Kunst Michelangelos und den hasserfüllten Predigten des Savonarola. Als Richard sich in die geheimnisvolle Saviya verliebt, fürchtet er, dass auch sie bald in größter Gefahr schweben wird - und nimmt den Kampf gegen den Hexenwahn der Kirche auf. Aber kann dies einem einzigen Mann gelingen?

    Fazit:
    Der Einstieg in die Geschichte ist wahrlich gelungen. Ich lernte erst Richard kennen,d er in der Klosterschule unterrichtet wird und dort als wissbegierig und intelligent gilt. Doch genau in dieser schule nimmt das Unheil seinen Lauf, denn Richards Mutter wird der Hexerei bezichtigt. Das Ende ist klar, sie wird angeklagt und soll brennen. Richard muss dies hilflos mitansehen und wendet sich daraufhin von der Kirche ab.

    Zum Glück hat Richard Verwandtschaft, die ihn aufnimmt und fördert. Richard wird zu einem schlauen Kaufmann ausgebildet, der bald wichtige Aufgaben für Jakob Fugger übernimmt. Doch der Weg bis zu diesen Erfolgen ist lang und hart und wird von der Autorin ausführlich beschrieben, so dass ich einen tiefen Einblick in das kaufmännische Gebaren und die politische Lage der damaligen Zeit bekam.

    Der Roman ist in Augsburg, Florenz und Rom der Renaissance angesiedelt und gibt den Zeitgeist mit seinen Intrigen und Verwicklungen sehr gut wieder, auch wenn die vielen Personen mich stellenweise leicht verwirrten. Der Schreibstil war sehr flüssig und die Seiten flogen bei den spannenden Passagen regelrecht dahin. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und wirkten auf mich sehr authentisch. Gerade Richard konnte ich schnell in mein Herz schließen und es machte mir Spaß so viel aus seinem Leben zu erfahren und sein Erwachsenwerden zu begleiten. Auch wenn er eine fiktive Figur ist, wirkte er auf mich, als wenn er tatsächlich in dieser Zeit gelebt hätte.

    Richard kann die Verbrennung seiner Mutter nicht verwinden und wird getrieben von seiner Idee, zu beweisen, dass es keine Hexen gibt. Auch wenn diese Idee teilweise in den Hintergrund tritt, recherchiert Richard immer weiter und nimmt manche Gefahr auf sich, um seine Theorie eines Tages beweisen zu können. Ob ihm dies wohl gelingt? Das müsst ihr leider selbst lesen.

    Auch die Liebe kommt nicht zu kurz, denn es gibt ein Mädchen, dass von Richard gerettet wird und eine seltsame Anziehung auf ihn ausübt. Auch wenn sie sich schnell aus den Augen verlieren, kreuzen sich in der weiteren Handlung ihre Wege erneut. Ob die Liebe zwischen der Zigeunerin und Richard eine Zukunft hat? Auch das müsst ihr leider selbst lesen.

    In diesen Roman wurden viele verschiedene Handlungsstränge eingebaut, die mir viele lehrreiche Momente boten. Auch wenn es viele Handlungsstränge waren, blieben am Ende für mich keine Fragen offen, da sie sehr geschickt verbunden wurden und ein stimmiges Ganzes ergaben.

    Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hatte spannende und lehrreiche Lesestunden, so dass ich für das Buch eine Leseempfehlung gebe.

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  • 4 Sterne

    clematis, 20.07.2021

    aktualisiert am 20.07.2021

    Der 12jährige Richard lebt mit seiner Mutter im schwäbischen Wandlingen und fällt durch seine Wissbegierde und rasche Auffassungsgabe in der Klosterschule auf. Als nach der Herausgabe des Malleus Maleficarum, des Hexenhammers, Dominikanermönche ans Kloster kommen, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Zobeida, Richards Mutter, ist als Sarazenin zwar angepasst und zum Christentum übergetreten, dennoch wird sie als Hexe angeklagt und vor Richards Augen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

    Der Junge wird von seiner Tante Sybille freundlich im Hause der Fugger aufgenommen und erhält in Augsburg eine fundierte Ausbildung beim einflussreichsten Kaufmann Jakob Fugger. Bald kann Richard eine wichtige Funktion für die Kaufmannsfamilie in Florenz und Rom einnehmen, wo Medici und Borgia den Ton angeben. Das Thema Hexen hat Richard aber nie vergessen.

    Mit einem grandiosen, wenn auch grausamen Abschnitt steigt Tanja Kinkel in dieses Epos ein, sofort nimmt sie mit klaren und bildhaften Beschreibungen den Leser gefangen und zeichnet insbesondere mit Richard und Zobeida zwei recht sympathische Figuren. Auch sonst sind sämtliche Szenen sehr lebendig und anschaulich dargestellt, sodass man sofort eintaucht in eine fremde Welt. Der folgende Abschnitt mit der Kaufmannsfamilie Fugger ist ebenso interessant und abwechslungsreich, während die Zeit in Italien geprägt ist von eher allgemeinem Zeitgeschehen, von Kirche und Kunst und Richard ein wenig zu sehr in den Hintergrund rückt mit seinem Ansinnen, nachzuweisen, Hexen gäbe es nicht. Die Geschichte rund um die Hauptfigur Richard verliert somit speziell im Mittelteil immer mehr an Spannung, die gerade zu Beginn so fesselnd und einnehmend ist. Nichtsdestotrotz sind die Figuren ausgezeichnet charakterisiert und spiegeln die Zeit des Aufbruchs insgesamt sehr deutlich wider.

    Wünschenswert wäre ein Personenverzeichnis mit Hinweisen auf historische Figuren, in die sich Richard als fiktiver Hauptdarsteller ausgezeichnet einfügt. Ebenso fehlt bei dieser Neuauflage eine Anpassung an die "neue" Rechtschreibung.

    „Die Puppenspieler“ ist besonders empfehlenswert für jene Leser, die nicht nur eine erfundene Handlung verfolgen wollen, sondern auch Interesse zeigen für die historischen Ereignisse der frühen Neuzeit.



    Titel Die Puppenspieler

    Autor Tanja Kinkel

    ASIN B0916787JD

    Sprache Deutsch

    Ausgabe ebook, 2607 KB

    ebenfalls erhältlich als Druckausgabe und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 1. April 2021

    Verlag dotbooks

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  • 4 Sterne

    June, 06.09.2021

    Inhalt: Der 12-Jährige Richard Artzt muss mit ansehen, wie seine Mutter als verurteilte Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. Der traumatisierte Junge kommt bei seiner Tante unter, die in die erfolgreiche Kaufmannsfamilie Fugger eingeheiratet hat. Dort entdeckt er bald sein kaufmännisches Talent und reist im Auftrag von Jacob Fugger zunächst nach Florenz und später nach Rom. Der Gedanke an den unnötigen Tod seiner Mutter und anderer angeblicher Hexen, lässt ihn aber nie ganz los und er schmiedet Rachepläne.

    Eindruck: Ich lese nur sehr selten historische Romane, bin von diesem aber positiv überrascht. Der Schreibstil ist lebendig und leicht verständlich. Es werden zwar oft Fremdwörter wie Tedesco, Messer Richard, Fra Mario etc. eingestreut, aber das macht die Erzählung umso realistischer und viele Begriffserklärungen ergeben sich aus dem Kontext. Trotzdem hätte ich mir ein Personenregister und ein Glossar für Fremdwörter gewünscht. Da ich keine Lust hatte, ständig nebenher zu googlen, habe ich einige Teile der Handlung (Fehen zwischen den verschied. italienischen Familien, Streit um den Papststuhl, der Krieg am Ende) nicht verstanden, weil mir einfach die geschichtlichen Hintergründe gefehlt haben.

    Die Charaktere sind der Autorin wirklich gut gelungen und ich konnte nicht unterscheiden, welche frei erfunden waren und welche es tatsächlich mal gegeben hatte. Bei den italienischen Familien habe ich mich schwer getan, die Charaktere nicht zu verwechseln, weil es so viele waren und die Namen oft recht ähnlich.

    Besonders gefallen hat mir, dass ich so viele neue Einblicke bekommen habe. Ich war Zeugin eines Hexenprozesses von Anfang bis Ende, habe die Arbeit eines erfolgreichen Kaufmanns kennengelernt und wie sie sich je nach Stadt unterscheidet, die bedeutendsten Persönlichkeiten von Florenz getroffen und wurde in ihre Intrigen mit hinein gezogen, habe eine Papstwahl miterlebt u.v.m. Es war mir teilweise sogar ein bisschen viel hintereinander, aber auf jeden Fall sehr spannend.

    Mit dem Ende bin ich nicht zufrieden, weil mein Lieblingscharakter mal wieder stirbt. (Ich habe einfach ein Talent dafür, mein Herz an die hoffnungslosen Fälle zu verlieren... :/)

    Ich empfehle dieses Buch an Fans von gut recherchierten und verständlich geschriebenen historischen Romanen. Das Buch ist auch für Einsteiger/ Geschichtsmuffel wie mich geeignet. ;)

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  • 5 Sterne

    Ute G., 12.08.2021

    Bei diesem Buch fühlte ich mich den Protagonisten sofort nah. Durch die anschauliche Sprache war man in jeder Szene fast schon körperlich mit dabei und so fühlte sich die tägliche Lektüre für mich an, als würde ich Freunde besuchen, sodass ich jetzt am Ende des Buches sogar ein bisschen Trennungsschmerz empfinde.

    Und auch wenn die Autorin für die Stimmigkeit des Romans einige reale Ereignisse zeitlich versetzen musste, habe ich doch wieder sehr viel über Geschichte und herrschende Persönlichkeiten gelernt.

    Eine grandiose Zeitreise in einer großartigen Sprache!

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