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  • 5 Sterne

    11 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 20.11.2021

    Als Buch bewertet

    Was heute wie ein Unglück aussieht, kann sich morgen als Glück erweisen. (Vicki Baum)
    20er Jahre Berlin. Rosalie Gräfenberg ist geschieden und eine recht bekannte Journalistin, die mit der Schriftstellerin und Redakteurin Vicky Baum eng befreundet ist. Auf einem Bankett begegnet sie dem verwitweten Direktor des Verlagshauses Ullstein, Dr. Franz Ullstein, mit dem sie nicht nur interessante Gespräche führt, sondern sein Herz sofort in Brand setzt. Schon bald macht er ihr einen Heiratsantrag, was seiner Familie ein Dorn im Auge ist und sie alles versuchen, um eine Ehe der beiden zu verhindern. Doch Rosalie nimmt den Antrag an und stellt sich mit Hilfe von Vicky Baum und deren Sekretärin Lilli Blume dem Familienwiderstand entgegen. Werden die drei Frauen am Ende triumphieren?
    Beate Rygiert hat mit „Die Ullstein-Frauen und das Haus der Bücher“ einen sehr interessanten historischen Roman über das bekannte Verlagshaus vorgelegt, indem sie Realität und Fiktion wunderbar miteinander vermischt und vor allem drei Frauen den Vortritt lässt, hier die Hauptrollen zu übernehmen. Der flüssige, bildhafte und atmosphärische Erzählstil Rygierts erlaubt dem Leser eine Zeitreise in eine spannende Zeit Berlins, den Goldenen Zwanzigern, wo er mit Rosalie, Vicky und Lilli auf drei sehr unterschiedliche Frauen trifft, die mit ihrer inneren Stärke von Beginn an überzeugen können. Alle drei Frauen stehen im Berufsleben, verdienen sich ihren Lebensunterhalt selbst und setzen alles daran, in einer Männerdomäne ihre Frau zu stehen, wo ihnen oft genug Widerstand entgegenschlägt. Vor allem Rosalie hat mit Diffamierungen und Verleumdungen zu kämpfen, die von Franz Ullsteins Familie in die Welt gesetzt werden, um ihre Verbindung zu Franz und eine Ehe zu unterbinden. Wie gut, wenn man dann verlässliche Freundinnen und helfende Hände zur Verfügung hat, die im Verlagshaus etabliert sind und somit einiges verhindern können. Die Autorin gewährt dem Leser zudem Einblick in das Verlagswesen mit seiner Komplexität, das sie für den Leser gut aufbereitet und in ihre Handlung integriert hat. Ebenfalls erwähnenswert ist der gut recherchierte historische Hintergrund und das Leben der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten sowie die damalige Rolle der Frau, die wunderbar in der Geschichte miteinander verwoben wurden.
    Die Charaktere sind mit menschlichen Ecken und Kanten liebevoll und realistisch in Szene gesetzt. Der Leser folgt ihnen gern und schließt vor allem die drei Frauen schnell ins Herz. Rosalie ist eine gebildete, selbstbewusste, unabhängige und starke Frau, die sich so schnell nicht unterbuttern lässt. Sie weiß sich durchzusetzen, stößt aber immer wieder an die von Männern gesetzten Grenzen, die sie aber zu durchbrechen versucht. Vicki Baum ist ebenfalls eine Frau, die immer wieder in die Männerdomäne vordringt und sich nichts verbieten lässt. Sie weiß zu argumentieren, ist intelligent sowie literarisch recht gewandt. Lilli Blume ist von eher zurückhaltender Natur, was vielleicht auch mit ihrem gesellschaftlichen Status zu tun hat. Sie stammt nicht wie Vicki und Rosalie aus der gehobenen Gesellschaftsschicht, besticht aber durch ihre Liebenswürdigkeit und Verbundenheit. Sie ist vertrauenswürdig und verlässlich, was sie schnell zur Vertrauten von Rosalie und Vicki werden lässt.
    „Die Ullstein-Frauen und das Haus der Bücher“ ist ein fesselnder und spannender historischer Roman über die Welt des Verlagswesens, vor allem aber über drei selbstbewusste Protagonistinnen, die der dominierenden Männerwelt die Stirn bieten. Wunderbar erzählt, was eine absolute Leseempfehlung verdient!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 16.11.2021

    Als Buch bewertet

    In den Zwanziger Jahren lernt Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullstein-Verlags, die Journalistin Dr. Rosalie Gräfenberg kennen und verliebt sich in sie. Wenig später macht er ihr einen Antrag. Doch das gefällt seiner Familie überhaupt nicht, sie integrieren gegen die junge Frau und machen nicht nur ihr, sondern auch Franz das Leben schwer. Doch die Autorin Vicky Baum, die ihr Büro im Ullstein-Verlag hat, und das Tippfräulein Lili Blume schlagen sich auf Rosalies Seite.
    Ich habe schon einige Bücher von Beate Rygiert gelesen und ihr gelingt es immer wieder, mich mit ihrem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil zu begeistern. Dieses Mal hat sie sich mit dem Ullstein-Verlag befasst und da im Besonderen mit den starken Frauen.
    Die meisten der beteiligten Personen sind real. Dr. Rosalie Gräfenberg ist geschieden. Sie ist intelligent, gebildet und hat sich als Journalistin einen Namen gemacht. Auch wenn es ihrerseits nicht unbedingt eine Liebesheirat mit dem viel älteren Franz ist, so stehen sie doch zusammen. Auch Vicky Baum ist eine selbstbewusste und erfolgreiche Frau und sie ist mit Rosalie befreundet. Aber auch Lili Blume, die aus einer ganz ander4en Gesellschaftsschicht stammt, hat mir gut gefallen. Die Familie von Franz hat Angst um ihr Erbe und ihnen ist jedes Mittel recht, um Rosalie zu vertreiben. Auch im Verlag bereitet man ihr Schwierigkeiten. Doch die Frauen wissen um ihre Fähigkeiten und lassen sich von den Männern nicht unterbuttern.
    Die Zwanziger Jahre sind einerseits schillernd, aber es gibt auch große Not in Berlin. Ein Nährboden, auf dem die Nazis sich breit machen können. Die Frauen erkenn die Gefahr, während die jüdische Familie Ullstein nicht sehen wollen, was da auf sie zukommt.
    Mir hat dieser interessante und unterhaltsame Roman gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 02.01.2022

    Als Buch bewertet

    „Die Ullstein Frauen und das Haus der Bücher“ ist eine in einen tollen Rman verpackte Biografie der Familie Ullstein mit einigen erfundenen Elementen, die die Geschichte umso spannender machen.
    Wir befinden uns in Berlin hier steht das große Imperium „Das Haus der Bücher“ und „Das Haus der Presse“, denn in diese zwei Teile ist der große Verlag aufgeteilt. Der Generaldirektor Dr. Franz Ullstein, der seit knapp einem Jahr verwitwet ist, lernt auf einem Bankett die glamouröse Rosalie Gräfenberg kennen. Die junge erfolgreiche Journalistin ist geschieden und die beste Freundin von Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum. Dr. Franz Ullstein verliebt sich in Rosalie und macht ihr schon bald einen Antrag. Dies ist jedoch seinen vier Brüdern ein großer Dorn im Auge. Denn Rosalie ist einfach anders als die Ullstein-Frauen. In ihren Augen einfach zu unangepasst, sie ist es gewohnt ihr eigenes Leben, das in Berlin und Paris stattfindet, zu führen. Die Brüder versuchen alles, um Rosalie durch eine Intrige von Franz zu trennen. Doch Vicki Baum und ihr aufgewecktes Tippfräulein Lilli lassen nicht zu, dass nur die Männer die Regeln diktieren und Rosalies Ruf ruinieren. Ab jetzt entscheiden die Frauen selbst, was Erfolg ist und wie jede von ihnen ihr Glück findet.
    Wow! So eine spannende und unterhaltsame Biografie habe ich selten gelesen. Einfach gigantisch. Der Schreibstil der Autorin ist erstklassig. Man hat von der ersten Seite an sofort das Gefühl mitten in der Geschichte zu stecken und live dabei zu sein. Wir erleben die glamourösen 20erJahre. Aber besonders beeindruckt haben mich die Geschehnisse und das Leben in diesem Verlagshaus. Ich bin vollkommen in die Welt der Bücher eingetaucht. Habe äußerst interessante und bewundernswerte Menschen kennenglernt, allen voran natürlich die sympathische Rosalie, auch Vicki Baum hat mich schwer beeindruckt und Lilli, die ja eigentlich nur ein Tippfräulein ist, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Auch sie hat zielstrebig ihre Träume verfolgt und letztendlich hat Blümchen Erfolg gehabt. Was mich sehr gefreut hat. Doch Rosalie hat mir leidgetan. Sie wurde ja wirklich einem Rudel Wölfe zum Fraß vorgeworfen. Über die Intrigen und das Verhalten der Ulllstein Brüder habe ich maßlos geärgert. Wie skrupellos können Menschen sein, wenn sie große Ziele verfolgen. Alle Charaktere wurden von der Autorin so wunderbar beschrieben, ich sehe wirklich jeden einzelnen vor mir. Beim Lesen dieser traumhaften Lektüre wurde von zahlreichen Emotionen übermannt. Und manches ging mir wirklich unter Haut.
    Eine Wahnsinnslektüre, für mich ein Lesehighlight, das mir Traumlesestunden beschert hat. Das Cover ist übrigens auch ein echter Hingucker. Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 19.01.2022

    Als Buch bewertet

    Spannender Roman um den Ullstein-Verlag

    Berlin in den Zwanziger Jahren: Rosalie Gräfenberg lernt den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein auf einem Bankett kennen. Rosalie ist geschieden, sie arbeitet erfolgreich als Journalistin, ihre beste Freundin ist die Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum. Franz Ullstein, noch in Trauer um seine vor einem Jahr verstorbene Frau, verliebt sich in Rosalie, er gewinnt neuen Lebensmut. Als er ihr einen Antrag macht, tritt er eine Lawine im Verlag los. Denn seine vier Brüder und deren Frauen wollen diese Verbindung unbedingt verhindern.

    Die Geschichte stützt sich auf wahre Begebenheiten, das macht den Roman besonders interessant. In verschiedenen Sichtweisen schildert die Autorin Beate Rygiert, wie sich die Begebenheiten rund um Rosalie Gräfenberg zugetragen haben könnten. Spannend ist, wie das gesamte Umfeld in dieses Buch eingearbeitet werden, z.B. Rosalies Freundschaft zu Vicki Baum wie auch die fiktiven Geschehnisse um das Tippfräulein Lili Blume und ihren Freund Emil sowie dessen fotografisches Talent. Das Buch ist spannend geschrieben, so dass ich mich gerne habe entführen lassen in die Verlagswelt der Zwanziger Jahre. Allerdings war mir das Ende etwas zu kurz geraten, nachdem ich so lange mitgefiebert hatte, wie sich das Schicksal von Rosalie und Franz entwickelt. Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass die Autorin in einem Nachwort erläutert, welche fiktiven Ereignisse sie in die historischen Begebenheiten eingearbeitet hat.

    Dieses Buch spiegelt sehr unterhaltsam die Geschehnisse im Ullstein-Verlag der Zwanziger Jahre. Sehr gern empfehle ich die Geschichte weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute B., 13.11.2021

    Als Buch bewertet

    Im Fokus des Buches steht das Verlagshaus Ullstein und drei Frauen, die dem Verlag nahe stehen. Dies ist zum einen, die Journalistin und geschiedene Rosalie von Gräfenberg, sowie die Autorin Vicki Baum und deren Sekretärin Lilli Blume.
    Rosalie lernt bei einem Festbankett Franz Ullstein kennen, der sich in sie verliebt und ihr einen Heiratsantrag macht. Die vier Brüder von Franz sind mit der Hochzeit mit Rosalie nicht einverstanden und versuchen alles, damit die Hochzeit nicht stattfindet. Rosalie ist ihnen zu selbstbewusst und selbständig.
    Die Protagonisten werden facettenreich und interessant dargestellt. In die fiktive Geschichte, über die Emanzipation der Frau, sind gut recherchierte historische Fakten eingebunden und man begleitet die Frauen durch ihre Höhen und Tiefen in diesen Jahren. Die Handlung hinterlässt, zum Teil mit interessanten Wendungen, einen guten Einblick in die Zeit des beginnenden Nationalsozialismus. Trotzdem war es für mich nicht besonders spannend und phasenweise leider etwas langatmig. Die Schauplätze finde ich authentisch beschrieben und man fühlt sich in das Berlin des 20. Jahrhunderts zurückversetzt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 27.01.2022

    Als Buch bewertet

    Hinter die Kulissen geschaut
    Die Autorin nimmt ihre LeserInnen mit auf eine spannende Zeitreise, die uns in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts führt und uns hinter die Kulissen des Verlagshauses Ullstein schauen lässt. Eingebunden in wahre Begebenheiten erzählt sie Rosalies Geschichte, die den Generaldirektor des Familienunternehmens kennenlernt. Die junge Frau beeindruckt ihn so sehr, dass er sie heiraten möchte. Wären da nicht seine Brüder, die eine Intrige planen.
    Der Autorin gelingt es gut, Fiktion und Wahrheit in diesem Familienroman zu verbinden. Ihre Figuren sind authentisch und sie zeigen, wie die jungen Frauen auch vor 100 Jahren ihr Glück selbst in die Hand nehmen. Gerne hätte ich über den einen oder anderen Charakter mehr erfahren. Eine Fortsetzung der Geschichte wäre toll.
    Besonders gefallen hat mir das Nachwort, wo sie über ihre Arbeit berichtet und erklärt, womit sie die wahre Geschichte ausgeschmückt hat.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 01.11.2021

    Als Buch bewertet

    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei selbstbewusste Frauen, die alle im Ullsteinverlag zuhause sind. Jede ist auf der Suche nach dem persönlichen Glück. Mich hat sehr beeindruckt, wie sehr die drei Frauen zusammengehalten haben. Obwohl sie nicht alle ein Alter sind und aus unterschiedlichem Hause, ist ihr Dreh- und Angelpunkt der Verlag. Dort entscheiden sich wegweisende Dinge und bei der Familie Ullstein geht es ziemlich rund. Zwar steht eigentlich Rosalie Gräfenberg im Mittelpunkt des Geschehens, weil sie in die Familie Ullstein einheiratet, aber ich fand sie gar nicht so sehr präsent. Mein heimlicher Star ist das Tippfräulein Lili gewesen. Ihre Geschichte hat mich am meisten gefesselt und begeistert. Sie war die mutigste von den Frauen und ihre Entwicklung war einfach hinreißend beschrieben. Wobei Vicki Baum die Fäden im Hintergrund gezogen hat. Generell war das Zusammenspiel der drei Frauen sehr klasse beschrieben. Man bekommt auch was von den wirtschaftlichen Problemen der 20er Jahre mit und auch die nationale Gesinnung war zu dieser Zeit schon grenzwertig. Obwohl der Roman zwischen Fakten und Fiktionen schwankt, war die Geschichte unterhaltsam und gut mitzuverfolgen. Es passiert ständig irgendetwas Neues und so wurde es zu keiner Zeit langweilig. Der Aufbau des Buches ist schlüssig und gut nachzuverfolgen. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und entwickelten sich auch weiter.
    Ein toller Roman über drei starke Frauen, die alle ihren Weg gehen wollten und ihr Glück in einer schwierigen Zeit des Umbruchs suchten.

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  • 5 Sterne

    Marion M., 01.11.2021

    Als Buch bewertet

    Gesellschaftsroman und Liebesgeschichte – Entgegen aller Konventionen und Widerstände
    Berlin, 1928: Der Ullstein-Verlag in Berlin ist der größte und mächtigste Verlag in Deutschland. An der Spitze steht unangefochten Dr. Franz Ullstein, Generaldirektor, seine Brüder und einzelne Familienmitglieder bilden das Gremium. Als er die dreißig Jahre jüngere Dr. Rosalie Gräfenberg kennenlernt, ist es um ihn geschehen. Nur ein paar Wochen später macht er der erfolgreichen Journalistin einen Antrag und entgegen aller Widerstände seitens der Familie heiraten sie. Bald jedoch ziehen dunkle Gewitterwolken auf: Die Familie beschuldigt Rosalie eine Spionin zu sein und enthebt Dr. Franz seines Postens. Bald findet sich Rosalie vor Gericht wieder, die ganze Familie gegen sich….

    Großartiger Gesellschaftsroman, Liebesgeschichte und Sittengemälde im Berlin der Goldenen 20er Jahre, der sehr wahrheitsgetreu die kurze Ehe von Dr. Franz Ullstein mit Dr. Rosalie Gräfenberg und den Prozess nachzeichnet. Die Autorin stützt sich, wie sie in ihrem Nachwort ausführt, neben vielen anderen Quellen, bei den Beschreibungen der Personen hauptsächlich auf den Ullsteinroman von Sten Nadolny und auf Rosalie Gräfenbergs Autobiografie, und auch wenn natürlich Dialoge erfunden und Handlungen gerafft wurden, so ist das Fundament doch historisch belegt und sehr akribisch recherchiert, und gerade das macht diesen Roman so detailgetreu, realistisch und seine Figuren so authentisch und überzeugend. Die Autorin versteht es zudem, ihren Figuren Leben einzuhauchen, sie als „echte“ Menschen darzustellen und ihre Persönlichkeit greifbar zu machen. Aus verschiedenen Perspektiven erzählt, gewinnt man als Leser sowohl tiefe Einblicke in das gesellschaftliche Leben der Oberschicht, in deren Kreisen sich Rosalie und Dr. Franz bewegen, in die Ullstein-Familie und – als Gegenpart dazu – in die Arbeiterklasse. Der Roman ist eben nicht nur eine Liebesgeschichte, Themen wie die Geschlechterrollen und Klassenunterschiede, das Aufbegehren und der Kampf gegen diese werden ebenso thematisiert wie der beginnende Terror der Nationalsozialisten.

    Mit Rosalie Gräfenberg hat sich die Autorin die perfekte Sympathieträgerin herausgesucht. Rosalie ist nicht nur schön, sondern auch weltgewandt, elegant, klug und gebildet, unabhängig, politisch und wirtschaftlich bewandert. Sie verkörpert alles, was man als Frau gerne sein möchte, ist dabei aber so reizend, dass man sie neidlos anerkennt und mit ihr befreundet sein will. Sie ist zudem herzlich, gefühlvoll und hilfsbereit und hat mit Vicki Baum eine eher burschikose Freundin an ihrer Seite, die unverbrüchlich zu ihr steht. Interessant ist die dritte im Bunde, Lilli Blume, das Arbeiterkind mit den großen Ambitionen, die aus dem Schattendasein heraustritt und ihren Weg geht. Die ungleichen Frauen helfen sich gegenseitig und sprengen durch ihre Taten einige gesellschaftliche Konventionen. Ich fand besonders großartig, wie die Autorin geschickt reale Ereignisse und Personen mit erfundenen verwebt, Lilli und ihre Familie, ihr Leben und Lieben sind eine ebenso wundervolle wie interessante Familie wie die Ullsteins, und man wünschte sich, mehr über sie zu erfahren. Lilli als Vicki Baums – vermeintlich unsichtbares - Tippfräulein steht stellvertretend für die Arbeiterschicht, hier gibt es dunkle Hinterhöfe, Kohlgeruch, Dialekt und keine Konzerte und Dienstmädchen. Hier gibt es aber auch unverbrüchliche Treue, eine große Würde und der Aufbruch in eine neue Zeit. Dies zeigt sich an Lillis und ihrer Schwester Gundis Ambitionen, beruflich etwas zu erreichen, und an ihrer Freundschaft mit Rosalie und Vicki Baum.

    Fazit: Toller Roman, der viele Genres abdeckt und in seinem Stil und mit seinen herausragenden Figuren von der ersten Zeile an fesselt. Die Autorin bleibt bei ihren Darstellungen von Ereignissen immer nah an der Wahrheit, daher ist auch der Schluss kein reines Happy End, aber gerade dadurch nachvollziehbar und versöhnlich. Sie gibt sowohl historischen als auch fiktiven Figuren Charakter und Menschlichkeit und zusammen mit ihrem sehr eingängigen, flüssigen Schreibstil wird das Buch zu einem wahren Lesevergnügen.

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  • 5 Sterne

    Furbaby_Mom, 25.01.2022

    Als Buch bewertet

    *** Absolute Leseempfehlung! ***

    Dies ist nun schon der zweite Roman aus der Feder von Beate Rygiert, der mich aufgrund ihres phänomenalen, mitreißenden, bildlichen wie auch emotionalen Schreibstils restlos begeistert hat! Es ist so ein herrliches Gefühl, wenn man bereits nach wenigen Seiten weiß, dass man ein 5-Sterne-Buch in den Händen hält!

    Das reizvolle Setting vom Berlin der Goldenen Zwanziger hatte mich total neugierig auf die Geschichte gemacht, welche aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, größtenteils auf wahren Begebenheiten basiert und mit einer Prise Fiktion angereichert worden ist. Wie gerne würde ich tatsächlich mal einen Blick hinter die Kulissen des berühmten Verlagshauses werfen! Dank dieses Romans durfte ich das nun zumindest literarisch tun und kann die Autorin nicht genug loben für ihre fundierte Recherche – man spürt in jeder Zeile ihre eigene Wertschätzung für den Ullstein Verlag.

    Was den Inhalt betrifft, verweise ich auf den Klappentext. Ob Rosalie Gräfenberg, die ihrer Zeit weit voraus war und für die ich nach dieser Lektüre eine große Bewunderung hege, Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum, deren Humor mich immer wieder schmunzeln ließ oder das bezaubernd liebenswerte (leider fiktive) Tippfräulein Lili Blume – ich habe all diese klugen, aufrichtigen, bemerkenswerten Frauen ins Herz geschlossen und verfolgte gebannt ihre Erlebnisse. Auch in Dr. Franz Ullstein habe ich mich wunderbar hineinversetzen können; der Generaldirektor hatte es wahrlich nicht leicht, nicht nur im Hinblick auf seine Ehe mit Rosalie, die von seiner Familie von Anfang an torpediert wurde, sondern auch hinsichtlich seiner Arbeit. - "Statt einer Direktion haben wir so etwas wie ein Parlament im Haus mit all den Söhnchen und Neffen, Schwiegersöhnen und bald auch Enkeln. […] So kann man kein Unternehmen führen." Beinahe über die gesamte Handlung hinweg hatte er mein Mitgefühl.

    Überhaupt gibt es so vieles, was ich an diesem Werk einfach nur großartig fand: die vielschichtige Figurenzeichnung, die innige Freundschaft zwischen den weiblichen Hauptfiguren, die authentischen, von der Wortwahl der damaligen Zeit geprägten Dialoge… Je nach Gesellschaftsschicht blitzte hin und wieder der Berliner Dialekt auf, was ich absolut geliebt habe.

    Abschließend noch ein Vorschlag für zukünftige Ausgaben: Ein Personenregister oder einen Familienstammbaum hätte ich hilfreich gefunden. Anfangs habe ich mir nebenbei Notizen gemacht, um aufgrund der zahlreichen Namen und Positionen innerhalb der Großfamilie Ullstein und des vom Vater Leopold Ullstein gegründeten Imperiums den Überblick behalten zu können. Binnen weniger Kapitel wusste ich dann Bescheid, aber ich könnte mir vorstellen, dass solch eine Übersicht eine passende Ergänzung wäre.

    Fazit: Faszinierend, spannend und unglaublich gut geschrieben! Hinter dem nostalgisch anmutenden, klassisch schönen Cover steckt auch ein belletristisches Meisterwerk – wer historische Frauenromane mit starken, inspirierenden Protagonistinnen mag, muss dieses Werk lesen! Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Lerchie, 02.11.2021

    Als eBook bewertet

    Auf tatsächlichen Ereignissen bassierender Roman

    Im Berlin der zwanziger Jahre lernte Rosalie Gräfenberg den Generaldirektor des Ullsteinvrelags, Franz Ullstein kennen. Sie ist geschieden, im Journalismus erfolgreich und eine Freundin von Vicki Baum die bei Ullstein Verlagsredakteurin ist. Er verliebt sich sofort in sie und macht ihr auch schon bald einen Heiratsantrag. Doch seinen gesamten Anverwandten ist sie ein ´Dorn ich Auge, sie erscheint ihnen zu unangepasst. Durch eine Intrige wollen sie die beiden trennen. Aber Vicki und ihr Tippfräulein Lilli wollen verhindern, dass nur die Männer die Regeln diktieren und Rosalies Ruf ruinieren. Ab jetzt entscheiden die Frauen selbst, was als Erfolg gewertet wird und wie jede von ihnen ihr Glück findet.

    Meine Meinung
    Dieses Buch hat mich mit seinem Klappentext und der Leseprobe sofort angelacht. Durch den unkomplizierten Schreibstil der Autorin, der keine Unklarheiten im Text zulässt die meinen Lesefluss gestört hätten, ließ es sich auch leicht und flüssig lesen. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich auch gleich in die Protagonisten hineinversetzen. Rosalie musste sich entscheiden zwischen einem Geliebten und Richard, in den sie sich ja ebenfalls verliebt hatte. Und sie musste sich wehren gegen Richards Angehörige, die ihr das Leben zunehmend schwerer machten. In Richard, der eine heillose Wut auf seine Anverwandten hatte, aber auch sehr an seiner Firma hing. Richard war anfangs leider etwas zu blauäugig, was die Verwandten betraf. Mehr möchte ich jedoch dazu nicht sagen. Wer wissen will was so alles passiert ist, um Rosalies und Richards Leben zu erschweren, der soll dieses Buch lesen. Der wird dann auch erfahren, ob es ein Happy-End hatte, oder vielleicht doch nicht. Es kommt auch darauf an, was man sich darunter vorstellt. Ich fand das Buch spannend vom Anfang bis zum Ende, auch Lillis Geschichte gefiel mir. Es hat mich gefesselt und ich habe am Ende auch erfahren, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Denn am Ende gibt es ein Nachwort (kein reines Personenverzeichnis) in welchem die Geschehnisse erklärt werden. Natürlich ist das Eine oder andere auch fiktiv, denn ohne dies wäre es kein Roman. Auf jeden Fall habe ich mich gut unterhalten gefühlt, empfehle es gern weiter und vergebe die volle Bewertungszahl.

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  • 5 Sterne

    Milli11, 22.12.2021

    Als Buch bewertet

    Starke Frauen im Aufbruch der 20iger Jahre

    Schon vorab: das Buch hat mir sehr gut gefallen! Ich kenne die Örtlichkeiten hier in Berlin sehr gut und kann mir vorstellen, wie sich das Leben damals so angefühlt haben muss.
    Aber hauptsächlich geht es um 3 Frauen, um Dr. Rosalie Gräfenberg, Journalistin für den Ullsteinverlag, pendelt zwischen Berlin und Paris, ist schön, klug und weltgewandt und bestens vernetzt. Ebenfalls im Ullsteinverlag arbeitet Rosalies Freundin Vicky Baum, Erfolgsautorin und Kolumnistin und ihr Tippfräulein Lili Blume.

    Lili ist nun nicht so materiell gut gestellt wie die beiden anderen Damen, aber kämpft sich umso mutiger und tapferer samt ihrem Verlobten Emil durch das Leben mit Geldnot und Wohnungsmangel. Und sie nutzt die Möglichkeiten, die sich ihr bieten, das finde ich wirklich toll.
    Bei Vicky und Rosalie hapert es dafür in der Liebe. Beide hatten bzw. haben zwar tolle Männer, aber leider nicht für sich allein. Und dann lernt Rosalie Franz Ullstein kennen, das Oberhaupt des Ullsteinclans und Leiter des ganzen Verlages. Er ist sofort Feuer und Flamme für die junge, schöne und kluge Frau und auch bei Rosalie entwickeln sich langsam Gefühle für den 30 Jahre älteren Mann. Leider teilt die Familie Ullstein aus den verschiedensten Gründen die Zuneigung zu Rosalie nicht und es entspinnen sich hinterhältige Intrigen gegen das neue Paar.

    Beate Rygier gelingt eine sehr lebendige Schilderung Berlins in den goldenen 20igern, die so golden für jeden nun auch nicht waren. Und die Nazis zeigen ihr Gesicht schon recht deutlich, die Gefahr, die von ihnen ausgehen wird, ist nicht zu übersehen. Dazu Wohnungsnot, Verkehrschaos, Unmengen an Menschen auf engem Raum, Berlin hat sich da nicht groß geändert.

    Doch trotz Niederlagen und Schicksalsschlägen stehen die 3 Frauen zusammen und teilen auch Glück und Erfolge, dieser Lebensoptimismus gefällt mir am besten am ganzen Buch.
    Sehr gelungen finde ich auch die kleine Erklärung zu den realen Personen am Ende des Buches.
    Für mich ganz klar eine 5 Sterne-Bewertung.

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  • 5 Sterne

    Wencke M., 16.11.2021

    Als Buch bewertet

    Zunächst einmal liebe ich historische Romane, wenn sie dann noch in Berlin erzählen, finde ich sie noch interessanter. Hier geht es um die Verlegerfamilie die Ullsteins, dass dieser Roman dann auch im Ullstein-Verlag erscheint - na klar. Das macht diesen Roman dann nochmals besonderer, wenn es ein Roman über die eigene Familie ist. Die ersten zwei Drittel des Buches waren angenehm zu lesen. Ein perfekter Spannungsaufbau hat dazu geführt, dass ich ab einem bestimmten Punkt das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und es dann komplett durchgelesen habe.

    Die Autorin hat Szenen aus der Sicht der unterschiedlichen Personen erzählt. Von den unterschiedlichen Sichtweisen zu lesen, hat mir sehr gefallen. Ebenso ist der Schreibstil an spannenden Stellen schön flott und mitreißend geschrieben, so hatte ich schon fast das Gefühl, ein Teil der Gruppe zu sein, die dort gerade heftig diskutiert.

    Oft kam bei mir die Frage auf: was ist davon wohl Realität? Meine Fragen wurden rundherum ist dem sehr informativen Nachwort von der Autorin beantwortet, das fand ich super gut und verdient einen Extrastern.
    Allerdings auf meine Frage, ob dieses wohl der Auftakt einer Reihe ist, habe ich bislang noch keine Antwort entdecken können. Es gibt ja noch mehrere Ullsteinfrauen. Aus meiner Sicht heraus, könnte es noch weitere Romane geben, wo andere Ullsteinfrauen im Mittelpunkt stehen. Hier lesen wir von Rosalie als Protagonistin. Zunächst kennen sich Rosalie und Dr. Franz Ullstein noch gar nicht. Es ist - wie ich finde - eine sehr schöne Geschichte des Kennenlernens und des Liebenlernens.

    Sehr hilfreich und nett hätte ich einen Stammbaum der Familie Ullstein gefunden. So waren es am Anfang doch recht viele Namen, die für mich erstmal sortiert werden wollten.

    Insgesamt ein wunderschöner Roman, der uns ein kleines wenig die spannenden Familienverhältnisse der Ullsteins näher bringt.

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  • 5 Sterne

    Susi, 05.11.2021

    Als Buch bewertet

    Die Journalistin Rosalie Gräfenberg lernt während eines Banketts in den 20ern Franz Ullstein kennen. Er verliebt sich in die glamouröse junge Frau und macht ihr einen Heiratsantrag. Doch seine Familie, insbesondere die 4 Brüder sind gegen die Verbindung und legen ihnen mittels bösen Intrigen Steine in den Weg.
    Rosalies beste Freundin Vicky Baum, Verlagsredakteurin und Schriftstellerin sowie das Tippfräulein Lilli Blume, die selbst im Ullstein Verlag tätig ist, stellen sich auf die Seite von Rosalie.
    Sie setzen sich der Männerdomäne zu Wehr.

    Mir hat das Buch „ die Ullstein Frauen und das Haus der Bücher“ von Beate Rygiert bestens gefallen. Die Autorin konnte mich mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil sehr überzeugen. Die Beschreibungen der Protagonisten wurden sehr lebendig erfasst und ich konnte mir die Szenen in den goldenen 20ern bildlich gut vorstellen. Somit konnte ich wunderbar in die Geschichte der Ullsteins ein-, und abtauchen.
    Das Cover ist mit der goldenen Verzierung sehr edel gestaltet und gefällt mir mit dem historischen Bild von Berlin und den beiden Damen ausgesprochen gut. Vicky und Rosalie spielen in der Geschichte eine große Rolle.
    Auch die Liebesgeschichte von Lilli Blume und den Fotografen Emil – zwei so tapfere Menschen, hat mich sehr gefesselt.
    Besonders gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der drei noch so unterschiedlichen selbstbewussten Frauen.

    Fazit
    Mir hat dieses Buch mehr als gefallen. Jeder Buchfan hat sicher schon mal etwas vom Ullstein Verlag gehört und lege es jeden ans Herz es zu lesen. Eine wunderbare glamouröse Geschichte in den goldenen 20ern, die in Berlin im Ullstein Verlag spielt.
    Mit Intrigen, Liebe, Lügen, Freundschaft, Leidenschaft zu Büchern, Fotografie und jede Menge Frauenpower.
    Ich vergebe für dieses Buch 5 Sterne plus.

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  • 5 Sterne

    Lea O., 23.12.2021

    Als Buch bewertet

    „Die Ullstein Frauen und das Haus der Bücher“ ist ein sehr spannender Roman, der sich hauptsächlich um drei Frauen im Berlin der 20er Jahre dreht, die alle mit dem Ullstein-Verlag zu tun haben. Dabei werden wunderbare Einblicke gewährt und eine spannende Geschichte erzählt, die am Ende sogar für richtig Aufsehen sorgt.
    Da haben wir zum Beispiel das Tippfräulein Lili, das gerne ihren Freund Emil heiraten will, außerdem hat sie den Wunsch Schriftstellerin zu werden. Sie arbeitet bei Vicki Baum, die Verlagsredakteurin bei Ullstein ist und ihren ganz eigenen Weg geht. Und zuletzt Rosalie, die sich in Generaldirektor Franz Ullstein verliebt, aber als unabhängige Frau einiges einstecken muss. Aber auch die Männer werden nicht vergessen. Immer wieder gibt es auch Abschnitte aus der Sicht von Emil oder Franz Ullstein, die die ganze Geschichte noch abrunden.
    Ich fand vor allem die Einblicke in das „Haus der Bücher“, wie der Ullstein-Verlag damals auch genannt wurde, sehr spannend. Man erfährt viel über die damaligen Abläufe, sei es um Bücher, Zeitschriften oder Fotografie. Hinzu kommt die detailreiche Beschreibung vom historischen Berlin, mit den engen Mietskasernen, aber auch den reichen Ecken. Die Gegensätze sind wunderbar beschrieben und eigentlich ist es ein Wahnsinn, wie viele unterschiedliche Punkte Beate Rygiert in ihrem Buch untergebracht hat. Das macht es sehr abwechslungsreich und unterhaltsam.
    Der Schreibstil von Rygiert ist wie immer toll, die Kapitel sind nicht zu lang und es passieren einfach auch viele spannende Sachen. Eine Mischung, die einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Und das Cover finde ich ganz wunderbar gestaltet, eine richtige Schmuckausgabe. Ganz klare 5 Sterne für dieses Buch und eine herzliche Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    gagamaus, 29.11.2021

    Als Buch bewertet

    Rosalie Gräfenberg ist eine unabhängige Journalistin Anfang Dreißig, als sie den Verlagschef Franz Ullstein kennen lernt. Der ist seit kurzem Witwer und obwohl er doppelt so alt ist, verliebt er sich sofort in Rosalie und macht ihr schon nach kurzer Zeit einen Heiratsantrag. Auch wenn es nicht die tiefe überbordende Leidenschaft ist, die die junge Frau zu dem älteren Mann zieht, so empfindet sie doch eine große Nähe und Zuneigung zu ihm und willigt also in die Hochzeit ein. Beide haben aber nicht damit gerechnet, dass sie damit auf erbitterten Widerstand im Hause Ullstein treffen. Sowohl die zahlreichen Geschwister von Franz also auch seine erwachsenen Kinder sind gegen diese Verbindung und intrigieren offen oder versteckt gegen das Paar.

    Beate Rygiert erzählt im Buch "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" von Geschehnissen, die in weiten Teilen auch so passiert sind. Dieser reale Hintergrund gibt dem Ganzen eine zusätzliche Würze. Man erfährt so einiges über den Verlag und die Familie Ullstein in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg. Um den Roman komplexer erzählen zu können, gibt es auch einige fiktive Personen, die in verschiedenen Positionen für das Verlagshaus arbeiten. Diese erfundenen Schicksale fügen sich wunderbar harmonisch in die Geschichte ein und sowohl das prominente Paar als auch alle anderen Darsteller wachsen einem schnell ans Herz und man fiebert mit ihnen mit.

    Mir hat der warmherzige und kluge Erzählstil ebenso gefallen, wie der Blick hinter die Kulissen des Bücherhauses. Das Zeitkolorit wird hervorragen getroffen und in einem erhellenden Nachwort werden Einzelheiten erklärt und man erfährt, wie der Lebensweg von Rosalie und Franz weiterging.

    Wieder mal ein Wohlfühlbuch von Beate Rygiert.

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  • 5 Sterne

    Sylvia D., 27.12.2021

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung und Fazit:

    Wer kennt ihn nicht, den Verlag mit der Eule. Nicht nur mein Lieblingstier, sondern auch ein Verlag, der beeindruckte Autoren hatte und hat.

    Es wird ein Teil der Geschichte der Ullstein - Familie erzählt, ein mächtiger und moderner Konzern in Zeiten in denen die braune Macht stärker wird. Erschreckende Zeiten, dunkle Zeiten.

    Für mich ein wundervolles Buch, was mir Einblick ins Verlagwesen gegeben hat und ich vielen berühmten Persönlichkeiten begegnen konnte.

    Was für ein phantastisches, umfassend recherchiertes Buch. Eine klare Leseempfehlung und ein Lesehöhepunkt für mich in 2021. Beate Rygiert ist eine Autorin, die man sich merken muss und sie ist mir ins Leseherz gesprungen.

    Folgende Stellen im Buch haben mich beeindruckt und sind so weise und wichtig:

    Kapitel 11: "Nehmen Sie sich Zeit. Nur warten Sie nicht zu lange. Als junger Mensch, der Sie sind, können Sie das noch nicht wissen. Lassen Sie es sich von einem alten Mann gesagt sein. Das Leben geht viel zu schnell vorüber."

    Kapitel 11: "Man kann sich nicht gegen alles absichern. Schon allein deswegen nicht, weil das Leben selten so verläuft, wie man es erwartet. Und weißt du was? Das ist gut so. Ansonsten wäre es doch sterbenslangweilig, das Leben."

    Rosalie in Kapitel 13: "Das Beste sollte für uns alle das Maß aller Dinge sein. Nur so kommt unsere Menschheit voran."

    Kapitel 26: "Vicki zuckte mit den Schultern. ist ein großes Wort, sagte sie. Wir Menschen verwenden es gerne. Das Schicksal allerdings scheint es nicht zu kennen."
    Mein Dank geht an das Team von netgalley, an den Ullstein - Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und die Autorin Beate Rygiert. Chapeau, ich ziehe meinen Hut.

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  • 5 Sterne

    Mandel61118, 27.10.2021

    Als Buch bewertet

    Wunderbarer Roman über die Ullstein-Familie
    Das Cover mit den beiden wunderschön im Stil der zwanziger Jahre gekleideten Frauen, dem nostalgischen Hintergrundfoto und der goldenen Schrift finde ich hinreißend.

    Auch die Geschichte selbst fesselte mich sehr. Die Autorin erzählt das Geschehen abwechselnd aus der Sicht von Rosalie von Gräfenberg, spätere Rosalie Ullstein, Vicki Baum, der berühmten Schriftstellerin, dem damaligen Ullstein-Vorsitzenden Franz Ullstein und dem fiktiven Tippfräulein Lili Blume.

    Die Schicksale dieser Personen sind auf gelungene Weise miteinander verknüpft, und als Leser begleitet man sie auf ihren Höhen und Tiefen durch einen Abschnitt der 1920er Jahre.
    Besonders eindrucksvoll sind die drei Frauenfiguren Rosalie, Vicki und Lili, die, was zu dieser Zeit gewiss nicht üblich war, sehr modern auftreten und selbst über ihr Schicksal bestimmen. Sie sind erfolgreiche, tapfere Frauen, die auch heute noch als Vorbilder dienen können.
    Ich fand es unheimlich interessant, so viele Details aus der Vergangenheit des renommierten Ullstein-Verlags zu erfahren.

    Die Autorin schenkt dem Leser einen gut recherchierten Einblick in das Leben und die Gepflogenheiten der damaligen Zeitepoche, so dass man einen guten Eindruck davon bekommt, wie die Menschen damals dachten und handelten.
    Besonders der Erzählstrang, der sich mit dem Rufmordprozess um Rosalie Ullstein beschäftigt, liest sich unheimlich spannend.
    Auch das wehmütige Ende berührte mich sehr.

    Zu guter Letzt möchte ich die Sprachgestaltung des Buches erwähnen. Die Autorin formuliert sehr gewählte und anspruchsvolle Sätze, das hat mir sehr gut gefallen.
    Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für diesen wundervollen Roman.

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 25.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte des Ullsteinverlages - spannend aufbereitet

    Beate Rygiert hat hier mit "Die Ullstein Frauen und das Haus der Bücher" einen sehr kurzweiligen und interessanten Roman mit wahrem Kern vorgelegt. Im Mittelpunkt steht der Verleger Dr. Franz Ullstein, der zusammen mit seinen Brüdern das Familienunternehmen leitet. Als seine Frau viel zu früh an Krebs stirbt, verliebt sich der schon in die Jahre geratene Medienmogul neu. Seine zweite Ehefrau Rosalie Gräfenberg, bereits geschieden, ist alles andere als nur die Frau an seiner Seite. Die gestandene Journalistin will sich in das Verlagsgeschehen einbringen, verfasst sogar eigene Artikel. Dies stößt nicht bei allen Familienmitgliedern, insbesondere den (angeheirateten) Frauen der Familie, auf Begeisterung. Die Autorin hat hier einen Teil der Geschichte des bekannten Ullsteinverlages erzählt und einige fiktive Elemente hinzugefügt, die die Handlung sehr spannend gestalten. Der flüssige und angenehme Schreibstil und die sehr authentische Skizzierung der Charaktere tun alles, um dieses Buch abwechslungsreich zu gestalten. Sogar die bekannte Vickie Baum erhält als enge Freundin Rosalies einen Platz in der Story. Auch das Flair der 20iger Jahre in Berlin ist sehr gut wiedergegeben und vermittelt zusätzlich einen Einblick in die historischen und politischen Zustände Deutschlands zu dieser Zeit. Die Prise Lokalkolorit hat für mich als Berlinerin das Buch noch einmal besonders wertvoll gemacht! Danke an Beate Rygiert für ein paar Stunden spannende Unterhaltung! Von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    LindaRabbit, 10.11.2021

    Als Buch bewertet

    Rosalie

    Beate, Rygiert (als Autorin bereits bekannt für gut geschriebene Lektüren)
    Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher

    Eines der wichtigsten deutschen Verlagshäuser: Der Ullstein – Verlag, gegründet von einer jüdischen Familie. Die Geschichte um Rosalie und Franz - Franz verliebt sich, nach dem Tod seiner ersten Frau, in die schillernde Rosalie, eine selbstbewusste Frau. Eine starke Frau. Doch die Brüder von Franz sind gegen diese Verbindung. Berlin in den Goldenen Zwanzigern
    Eine zarte Liebesgeschichte, die jedoch sich nicht gegen Intrigen halten kann...

    Beate Rygierts Schreibstil ist fesselnd, die Autorin nimmt den Lesenden an die Hand und führt durch das Romangeschehen. Wobei sie ihre Charaktere (z.B. Rosalie Gräfenberg, selbstbewusst und intelligent) auch scharfsinnig ihre Umgebung beobachten lässt. Zuweilen lässt Frau Rygiert fein dosierten Humor einfließen: Seite 70 „Frau Böß beugte sich interessiert vor, und Rosalie hatte Sorge, ihr ausladender Busen könnte Bekanntschaft mit dem Rest Soße auf ihrem Teller machen“.

    Das Umschlagsbild ist angenehm gestaltet: In zarten Farben, passend zu den Zwanziger Jahren, befinden sich jeweils zwei schöne, verführerische Frauen in eleganter Abendkleidung auf die linke und rechte Seite drapiert. Mittig ein historisches Bild des alten Berlins. Auffallend für jeden an Historie interessierten Leser.

    Und schön, dass sich der Ullstein – Verlag sich seiner eigenen Verlagsgeschichte stellt!
    Macht Spaß den Roman zu lesen, gleichzeitig ist man auf einer Zeitreise

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  • 5 Sterne

    Tiara, 06.03.2022

    Als Buch bewertet

    Dies war mein erstes Buch von Beate Rygiert und sie konnte mich gleich von der ersten Seite an begeistern.
    Die Autorin hat einen ganz besonderen Schreibstil, der mir die drei sympathischen Frauen sehr nahe gebracht hat.
    Rosalie heiratet Franz den Generaldirektor des Ullsteinverlags. Ihr Schicksal hat mich besonders berührt und ich war so wütend auf Franz Familie, da sie Rosalie wirklich nicht die geringste Chance gegeben haben und sich für nichts zu schade waren, um die Ehe der beiden zu zerstören.
    Rosalies Freundin Vicki Baum, die erfolgreiche Autorin mochte ich sehr und ich fand es toll, wie sie ihrem "Tippfräulein" Lilli immer sehr hilfreich zur Seite stand, denn Lilli wünscht sich nichts sehnlicher, als selber Bücher zu veröffentlichen.
    Durch die Vermischung von Fiktion und Realität, erwartet den Leser:in hier eine sehr spannende Geschichte und zudem konnte ich einiges interessantes über das damalige Verlagswesen lernen.
    Ich liebe ja Bücher in denen es um Bücher geht, daher flogen die Seiten nur so dahin und viel zu schnell war ich am Ende dieser tollen und sehr lesenswerten Geschichte angelangt.
    Fazit: Für mich ein Jahreshighlight über drei starke und sehr bewundernswerte Frauen, die unbeirrt ihren Weg gehen und sich selbst treu bleiben.
    Für dieses ganz besondere Leseerlebnis, was mit einem ganz besonders schönen Cover geschmückt ist, möchte ich sehr gerne 5 Sterne vergeben und eine große Leseempfehlung aussprechen.

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