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  • 5 Sterne

    35 von 55 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fuechslein, 22.05.2017

    Als Buch bewertet

    »Die Honigfabrik« ist ein in mehrfacher Hinsicht faszinierendes Buch. Zum Einen ist es sprachlich so gestaltet, dass es flüssig wie ein spannender Roman zu lesen ist. Zum Anderen steckt es so voller Wissen und interessanter Fakten über die Bienen, dass ein Aha-Erlebnis sich an das nächste reiht. Auch der Ansatz, die Welt der Bienen wie ein Unternehmen zu betrachten, gefällt mir sehr gut. Immer wieder staunte ich beim Lesen, wie hochgradig effizient die Honigproduktion mit allen dazugehörigen Arbeitsschritten organisiert ist, und wie perfekt diese »Firma« arbeitet. Ein Lehrbeispiel für so manches menschliche Unternehmen.

    Dem Autorenduo Jürgen Tautz (Professor der Uni Würzburg und international anerkannter Bienenexperte) und Dietrich Steen (Programmleiter im Verlag und seit 20 Jahren Imker aus Leidenschaft) gelang es von der ersten Seite an, mich in den Bann dieses Buches zu ziehen und mit der Begeisterung für die Bienen anzustecken. Allein schon die Kapitelüberschriften klingen verlockend: »Von dicken Mädchen, Geschwisterliebe und wütenden Amazonen«, Zickenterror mit Todesfolge« oder »Betriebsspionage, Raubüberfälle und Aliens aus Asien« laden dazu ein, diese Kapitel direkt auf zuschlagen. Aber halt! Die Erläuterungen des Buches bauen bei aller Spannung aufeinander auf. Man sollte es besser von vorn bis hinten der Reihe nach lesen, also eher wie einen spannenden Krimi, als wie ein fachliches Nachschlagewerk. Egal, ob es um die unterschiedlichen Aufgaben der Bienen in der Honigfabrik geht, um den genauen Ablauf der Honigproduktion oder um die Gefahren, die den Bienen in der heutigen Zeit drohen, jedes Kapitel liest sich spannend und trotz des vermittelten Wissens erstaunlich leicht.

    Die Gestaltung des Buches ist sehr lesefreundlich - Farbfotos finden wir erst auf mehreren Seiten am Ende des Buches, sodass zunächst das Lesevergnügen im Vordergrund steht. Grafische Elemente (Mikroskop und senkrechte Pünktchenline am Seitenrand) verraten, wenn es etwas wissenschaftlicher wird. In diesen Teilen finden sich manchmal auch erläuternde Schwarzweißzeichnungen und statistische Kurven. Ein Lesebändchen hilft, nach einer Pause sofort zur zuletzt gelesenen Seite zurückzukehren. Die Gestaltung des Schutzumschlags ist eine gelungene Kombination aus einem Fachbuch zukommender Sachlichkeit und etwas leidenschaftlicher Verspieltheit und sollte sowohl Imker als auch interessierte Laien ansprechen.

    Fazit: Ein wunderbares Buch, um es, auf einer Sommerwiese liegend, zu lesen, das Summen der Bienen als Hintergrundmusik im Ohr. Oder um bei kaltem Wetter vom Sommer zu träumen. Und in jedem Fall ganz nebenbei sein Wissen über diese faszinierenden Insekten zu vervielfachen. 5*****

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 13.03.2018

    Als Buch bewertet

    Absolute Empfehlung für alle, die sich für Wunderwerke der Natur interessieren

    Mein Papa hatte Bienen, als ich ein Kind war, musste seine Hobbyimkerei dann aber krankheitsbedingt aufgeben und damals war ich noch zu jung, um sie zu übernehmen. Ich habe die Stunden mit ihm im Bienenstand, beim Honigschleudern und im Winter beim Füttern mit Zuckerwasser oder neuen Bespannen der Rahmen geliebt. Dass Bienen kleine Wunderwerke sind und dass die Menschheit ohne sie ganz armselig dran wäre, war mir klar. Da ich mich allgemein sehr für die Tierwelt interessiere und überlege, ob ich das Hobby nicht doch vielleicht wieder aufzunehmen soll, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.

    Wie wird bei Bienen im Winter eingeheizt? Müssen Bienen schlafen und ja wie lange? Warum kann ein Reinigungsflug so manche Hausfrau unglücklich machen? Was hat es mit dem Läusepipi auf sich? Was sind Tankstellenbienen, was Bestäubungsimker, was ist dran am Mythos Bienensterben oder wie kann man diese Insekten schützen? Das alles sind einige der unzähligen Fragen, die man in diesem Buch beantwortet bekommt.

    Der Untertitel eine Betriebsbesichtigung kann fast wörtlich genommen werden, denn nach einer kurzen Einleitung geht es im ersten Kapitel um die Produktionsstätte sowie die Produktionsmittel. Im zweiten wird dann die Belegschaft vorgestellt. Auf die Produktpalette wird im dritten ein Blick geworfen, bevor sich Kapitel vier der Gründung von Tochterfirmen widmet. Die beiden Kapitel feindliche Angriffe sowie Firmensterben schließen sich an und das Buch endet mit einem Epilog zu „Bienen ein Lebensgefühl“.

    Der Sprachstil liest sich locker, leicht. Diedrich Steen, mit über zwanzig Jahren Erfahrung als Imker plaudert hier aus dem Nähkästchen und der Biologe Prof. Dr. Jürgen Trautz, einer der renommiertesten Bienenforscher, unterlegt dies wissenschaftlich. Beide Teile sind in einem Plauderton gehalten und selbst komplizierte Sachverhalte werden so präsentiert, dass auch ein Laie sie gut verstehen kann. Sehr gut gefällt mir, dass die beiden Autoren jede Menge Humor im Gepäck haben und man deshalb viel schmunzeln kann. Richtig toll sind auch die witzig, pointierten Überschriften der einzelnen Abschnitte.

    So kann man z.B. im Abschnitt „Angriff der Spermabomber“, darüber lesen, dass die Männer unter den Bienen, „genetisch defizitär ausgestattet“, „praktisch jedes Klischee, das es in punkto Männlichkeit gibt erfüllen“. Erhält dazu die wissenschaftliche Erklärung, dass eben eine Königin Eier nicht befruchtet, wenn sich daraus Drohnen entwickeln sollen und diese daher nur den halben Chromosomensatz der Eizelle haben, weil keiner vom Spermium hinzukommt. Zusätzlich erfährt auch noch so kleine Details, wie z.B. dass die Erkenntnis, dass die Königin ohne Befruchtung männliche Nachkommen in die Welt setzt, erst einmal enormen Ärger mit der Kirche einbrachte, war das doch nur bei Jesu Geburt möglich.

    Einiges an (Halb-)Wissen war aus meiner Kindheit und auch aus dem Biologieunterricht der Schule noch in meinem Gedächtnis verankert. Klar Drohnen sind männliche Bienen, das wusste ich, auch vom Schwänzeltanz hat mir mein Papa erzählt. Jetzt weiß ich aber z.B. auch, welche Versuche Karl von Frisch dazu unternommen hat, was dabei aufgrund technischer Möglichkeiten noch nicht beachtet werden konnte oder welche Faktoren noch mitspielen, damit die anderen Bienen die neuen Futterstellen auch finden. Bautechniken, für die die Menschheit jahrelang geforscht hat, Flügel, die man ausklinken kann, um dann wie bei einem Flugmotor im Leerlauf heizen oder kühlen zu können, Temperaturfühler gehören dabei natürlich zur Grundausstattung, das sind nur wenige Beispiele für die zahlreichen Informationen, die die immensen Leistungen der Bienen noch deutlicher machen. Gut gefällt mir auch, dass auf den Mythos Bienensterben eingegangen wird, der ja im Moment in aller Munde ist. Nun kann ich auch bei diesem Thema fundiert Stellung beziehen.

    Das Buch wird durch einige Farbfotos im Anhang und zahlreichen Abbildungen im Text ergänzt, was mir sehr gut gefallen hat. Erwähnenswert finde ich auch das sehr ansprechende Layout nicht nur durch die übersichtlich, einladende Gliederung der einzelnen Abschnitte. So fliegen zu Kapitelbeginn jeweils Bienen ähnlich dem Cover und Mikroskope kennzeichnen die Abschnitte, wenn sich der Wissenschaftler unter den beiden Autoren zu Wort meldet.

    Alles in allem völlige Begeisterung für dieses Sachbuch, das nicht nur leicht verständlich Wissen über Bienen bringt, sondern dabei auch noch wirklich amüsant unterhält.

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  • 5 Sterne

    12 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ghostreader, 22.06.2017

    Als Buch bewertet

    Mein Eindruck
    Ich war schon immer für diese kleinen, wuscheligen Tierchen die uns den leckeren Honig liefern, habe es aber dabei belassen. Nun weiß ich auch warum manche Menschen es sich zum Hobby machen, ein Vollblut Imker zu sein. Erstaunliche Regularien und überraschende Fertigkeiten bieten diese eigenwillige Bewohner unserer Erde. Sie sind hochspezialisierte Mitarbeiterinnen, die als Wächterbienen und Ammen, Sammlerinnen und Putzbienen, Honigmacherinnen, Tankstellenbienen und Königinnen fungieren und somit das Großunternehmen zusammenhalten. Das Autorenteam hat es verstanden, mit treffenden und klugen Worten uns mit auf die Reise eines Superorganismus „Bien“ zu nehmen. Dieses komplexe Gesamtsystem, in dem die Bienen mit Kniffen arbeiten, wie ein Ingenieure unserer Rasse, zeigt wieviel Intelligenz dahinter steckt. Von Anfang an bis zum Schluss des 288 Seiten starken Buches bekomme ich das Gefühl eines spannenden Krimis und ebenso eines großartigen Lehrbuches vermittelt. Dazu noch einen 16 seitigen, vierfarbigen Bildteil und eine Internetplattform HOBOS (Honeybee online studies), die ermöglicht die lebenden Bienenvölker mit modernen, technischen, digitalen Möglichkeiten zu beobachten und zu untersuchen. Wenn ich nun vor jemanden Respekt habe, dann ist es der international, renommierte Bienenforscher Jürgen Tautz und der Imker Dietrich Steen die mit Wissen, Herz und Liebe an ihr Werk herangehen. Das Fazit der beiden lautet: Bienen lehren uns, wieder zu staunen über die Wunder, von denen wir umgeben sind. Vielleicht könnte der Titel des Buches auch heißen „Die Leidenschaft für Bienen und die Wunderwelt in denen sie leben“. Insgesamt will das Buch vom Gütersloher Verlagshaus, herausgekommen im April 2017, erzählen und informieren, wie es in einem Bienenvolk zugeht und das Nebenprodukt ist der Honig, aber nicht der wahre Grund ihres emsigen Tuns. Mit dem Bibbern, ob ein Bienenvolk überlebt, berichtet das Autorenteam bereits in der Einleitung und ich wünschte wir hätten als Menschen diesen Willen und Gemeinschaftssinn zu leben. Ein außergewöhnlich, spannendes, Buch! Vielen Dank und ich hoffe es wird auch ein Lehrwerk für unsere Kinder und Enkel. Smartphon´s und Tablets erhalten nicht unser Leben, aber dieses Ökosystem mit Bienen.
    Lieben Sie auch Bienen?

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