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  • 5 Sterne

    13 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 10.09.2019

    Als Buch bewertet

    Der Roman ist die Fortsetzung zum Buch "Die Stunde unserer Mütter". Hauptsächlich geht es um Anna und Antonia, den Töchtern von Maria und Vivien. Handlungsort München in der Zeit der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Das vorliegende Buch habe ich ohne Vorkenntnisse des ersten Bands gelesen, was keinerlei Probleme bringt. Die Autorin blickt immer wieder rückblickend auf die Geschichte der Mütter. "Die Zeit der Töchter", berührend und dramatisch, ebenso der Blick der geschichtlichen Ereignisse. Der Schreibstil ist flüssig und von Beginn an ist der Leser als unsichtbare Person mitten im Geschehen. Die Charaktere sind individuell, wirken sehr authentisch und lebendig. Der historische Hintergrund, die politische Lage in Deutschland, die Anwesenheit der Besatzungsmächte fließen gut in die Geschichte ein. Sehr ergreifend das Schicksal von Veronika, einem Flüchtlingsmädchen aus Ostpreußen, die es sehr zu spüren bekommt, was es heißt eine Vertriebene zu sein. Als junge Frau verliebt sie sich in einen dunkelhäutigen US-Soldaten, und das bleibt nicht ohne Folgen. Daniel, der kleine Junge, wächst allerdings ohne Vater auf, weil dieser noch bevor er geboren war, wieder in die USA zurückkehren musste. Danie, er der jeden Tag am Bahnhof auf seinen Vater wartet, bekommt all die Ablehnung der heimischen Bevölkerung zu spüren. Denn er ist dunkelhäutig, er ist anders.
    Was genau alles Veronika widerfahren ist, das klärt sich für Maria und Vivien, bei denen Veronika mit Daniel wohnt, am Ende des Romans. All die Anfeindungen, die im Buch aufgeführt werden, erleben wir in Deutschland derzeit genau so. Eine weitere wichtige Charaktere ist Marie-Luise, ein junges Mädchen, geboren im Lager, Tochter des Kommandaten. Sie wächst nach dem Krieg, abgeschirmt von der Welt, in einem Kloster auf. Ihre wahre Identität erfährt sie, als sich einige Frauen aus dem Lager bei einem Treffen, welches Anna und Antonia in Gang gesetzt hatten. Wie es dazu kam, dass Marie-Luise ebenfalls dabei ist, lest bitte selbst. Dieses Treffen war als Überraschung für Maria und Vivien gedacht, die damals zum Kriegsende Frauen aus dem Lager retteten.
    "Die Zeit der Töchter" ein Stück deutsche Geschichte, denn die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts gehen als das Jahrzehnt des Wirtschaftswunder ein. Ebenso ist es ein emotionales Drama mit Protagonisten, die man so schnell nicht vergißt. Eine Geschichte, die mich als Leser sehr beschäftigt und nachdenklich gemacht hat. Berührend, geschichtlich interessante und spannende Lektüre, von daher meine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lynas_lesezeit, 09.11.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Zeit der Töchter" von Katja Maybach ist bereits der zweite Band, jedoch auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gut zu lesen. Der erste Band trägt den Titel "Die Stunde unserer Mütter". Wie die Titel schon erkennen lassen, geht es im ersten Band vorrangig um die Erlebnisse der Mütter, wobei der zweite Band den Schwerpunkt mehr auf die Töchter verschiebt.

    Was mir sehr gut gefällt, sind die Cover. Beide sind eher schlicht gehalten, passen wunderbar zu der Zeit, in der die Handlung spielt und haben einen Wiedererkennungswert.

    Der Einstieg in den zweiten Band war ein leichtes. Ich war sofort von der Handlung und den Charakteren in den Bann gezogen. Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch, schafft Bilder, in denen man selbst die Geschichte begleiten kann. Gleichzeitig sind die Schilderungen auch sehr emotional und aufrüttelnd. Gut gefallen hat mir zudem, dass auch kleinen Details Raum gegeben wird. Das macht die Geschichte gleich authentischer, die Figuren nahbar und liebenswert. Es ist ein leichtes sich in das Leben, die Gedanken- und Gefühlswelt der Frauen hineinzuversetzen. Ich fand es sehr spannend und rührend, etwas über ihr Leben zu erfahren. Manchmal war ich entsetzt, wie es nach dem Krieg war. Eine wage Ahnung hatte ich zwar, allerdings habe ich mich bisher eher mit der Zeit des Krieges oder zwischen den Kriegen befasst.
    "Rassismus wird nie aufhören. [...] Nach dem Krieg hat sich jeder gesagt, nie wieder darf Hass auf andere Rassen oder Religionen so schreckliche Ausmaße annehmen, niemand wollte es. Und jetzt?"
    Ein eindringliches und aufrüttelndes Zeugnis, das leider auch ein Spiegel der heutigen Zeit und damit umso trauriger und nachdenklich stimmender ist.

    Es ist sehr bewegend zu sehen, wie die Frauen ihr Leben meistern und dabei auf einige Widerstände stoßen. Ich finde es einfach wunderschön, dass alle Hauptfiguren weiblich sind. Klar, Männer und Liebe spielen ebenfalls eine Rolle, aber nur nebenher, die Frauen leuchten für sich. Ihre Gefühle werden sehr intensiv geschildert und es ist sehr realistisch, nah am Leben. Jede von ihnen hat ein ganz eigenes Päckchen, bringt neben Schwächen auch wunderbare Stärken mit. Ich habe mit ihnen allen mitgefiebert. Dieses Buch zeigt alle Spielarten des Lebens und ist sehr facettenreich.

    "Die Stunde der Töchter" von Katja Maybach ist ein emotionaler und aufrüttelnder Roman, der sich wunderbar liest. Ich kann ihn überzeugt allen Lesern empfehlen, die sich für Schicksale, die deutsche Geschichte und anspruchsvolle Romane interessieren.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annafrieda, 28.11.2019

    Als Buch bewertet

    Dies ist nach "Die Stunde unserer Mütter" von Katja Maybach die Fortsetzung. Der Roman nimmt uns mit in das München der Nachkriegszeit, wo Anna und Antonia gemeinsam leben und einen Neustart wagen. Ihr Leben ist geprägt von den Ereignissen des Krieges und immer noch erleben sie den Hass und die Verfolgung von Menschen anderer Kulturen und Andersartigkeit. Der Holocaust hat seine Spuren hinterlassen und Vivien und Maria stellen sich mutig vor einen schwarzen Jungen und seine Mutter. Ihre Menschlichkeit bezahlt Vivien fast mit dem Leben.

    Anna und Antonia gehen einen modernen Weg. In einer Zeit, in der die Rolle der Frau die des Heimchens am Herd war, waren selbstbewusste Frauen in der Minderheit. Doch die beiden sehen sich selbst mit beiden Beinen im Leben stehend und meistern auch die großen Krisen. Hier sieht man, dass ihre Mütter ihnen Vorbilder waren und ihnen gutes Rüstzeug mitgaben für ein selbstbestimmtes Leben.

    Mich hat der Roman sehr beeindruckt. Auch wenn die Handlung in der Zeit kurz nach dem Krieg spielt, kann man vieles auch in die heutige Zeit übertragen. Rassismus und Verfolgung ist z. Zt. wieder aktuell, die Menschen scheinen aus den schlimmsten Zeiten nicht viel gelernt zu haben. Ich wünsche mir, dass dieser Roman vielleicht ein Beitrag dazu ist, persönliche Handlungen und Einstellungen mal zu hinterfragen.

    Die Protagonisten sind gut und rund dargestellt, auch ihre Ecken und Kanten. Die Handlung ist schlüssig und es gefällt mir, dass sich am Ende nicht alles in Wohlgefallen auflöst. Emotional hat mich die Geschichte gepackt und hallt noch lange in mir nach. Sehr real schließt sich der Roman seinem Vorgänger an und vermittelt eine Botschaft., die wir hören sollten. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, Fau Maybach versteht es mit Worten zu zeichnen.

    Unbedingte Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    19 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 28.09.2019

    Als eBook bewertet

    1950er Jahre München. Die Töchter von Maria und Vivien, Antonia und Anna, die gleichzeitig auch Cousinen sind, wuchsen zusammen auf und teilen sich inzwischen sogar eine Wohnung. Obwohl Deutschland ein Wirtschaftswunder erlebt, steckt der Krieg noch allen sehr präsent in den Knochen, doch sie wollen ihren Müttern eine Überraschung bereiten und planen ein Treffen mit den Frauen, die ihr Leben Vivien und Maria zu verdanken haben. Sowohl Vivien als auch Maria engagieren sich stark in der Flüchtlingshilfe und sehen sich aufgrund dessen großen Vorbehalten und Anfeindungen gegenüber, die an den Zweiten Weltkrieg erinnern und anscheinend innerhalb der Bevölkerung überlebt haben. Als der kleine Daniel mit seiner Mutter auftaucht, entwickelt sich aufgrund des andersartigen Aussehens des Jungen eine sehr explosive Stimmung…
    Katja Maybach knüpft mit „Die Zeit der Töchter“ an ihren Roman „Die Stunden der Mütter“ an und erzählt auch diesmal wieder eine sehr berührende und nachdenklich stimmende Geschichte, die wie die Faust aufs Auge in die heutige Zeit passt, obwohl der historische Rahmen der Handlung im vergangenen Jahrhundert verortet ist. Der Erzählstil ist flüssig, intensiv und gefühlvoll, der Leser folgt gebannt Anna und Antonia bei ihren Unternehmungen und trifft auch immer wieder auf deren Mütter Maria und Vivien. Die Autorin hat ein Händchen für explosive Geschichten, auch hier scheut sie sich nicht, dem Leser die deutsche Vergangenheit und die Gegenwart ins Gedächtnis zu rufen. Die Parallelen sind erschreckend, wenn man sich die momentan Fremdenfeindlichkeit und die braunen Parolen von vor 50 Jahren ins Gedächtnis ruft, die im heutigen Alltag wieder allgegenwärtig sind. Jeder von uns sollte sich glücklich schätzen, in einem freien Land zu leben und nicht getrieben von Verfolgung, Folter und Todesangst zur Flucht gezwungen sein. Maybach hat den historischen Hintergrund wieder sehr gut recherchiert und mit ihrer Geschichte verwoben, wobei sie besonders geschickt die feindliche Stimmung und die Problematik an sich zeitlos erscheinen lässt.
    Die Charaktere sind sehr nuanciert ausgestaltet und mit Leben versehen worden. Individuelle Eigenschaften machen sie glaubwürdig und authentisch, der Leser kann sich gut mit ihnen identifizieren und fühlt sich ihnen während der Lektüre sehr nah. Sowohl Anna als auch Antonia sind nicht nur Freundinnen und Cousinen, sie eifern auch ihren Müttern Maria und Vivien nach, zeigen Selbstbewusstsein und Courage. Mit großer Stärke lehnen sie sich auf gegen die Missstände und Anfeindungen, setzen sich für Schwache und Bedürftige ein. Veronika ist eine Frau, die unter der Intoleranz ihrer Mitmenschen zu leiden hat, denn sie ist die Mutter eines Besatzungskindes mit dunkler Hautfarbe. Daniel ist ein kleiner Junge, der die Anfeindungen in voller Härte abbekommt, sie nicht versteht und sich nur nach seinem Vater sehnt. Aber auch andere Protagonisten wie Marie-Luise machen mit ihren Auftritten Eindruck auf den Leser und geben der Handlung zusätzliche Spannungsmomente.
    "Die Zeit der Töchter" ist ein fesselnder und berührender Roman, der nicht nur die jüngste Vergangenheit deutscher Geschichte sehr schön wieder präsent werden lässt, die Handlung selbst ist aktueller denn je und entlässt den Leser nach der Lektüre lange Zeit nachdenklich. Verdiente Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 08.09.2019

    Als eBook bewertet

    Zwar habe ich den ersten Band nicht gelesen, aber auch so konnte ich der Handlung sehr gut folgen. Sie packte mich vom ersten Satz an.
    Die Geschichten von Anna, Antonia, ihren Müttern und den anderen Personen sind wirklich zu Herzen gehend – weil ja vieles davon so oder so ähnlich tatsächlich passiert ist.
    Ich habe Flüchtlingsschicksale in der Familie, und weiß daher, daß in den 50er Jahren Flüchtlinge ganz genauso unwillkommen waren in diesem Land wie heute – da hat sich in vielen Köpfen gar nichts geändert. Das berührt mich natürlich ganz besonders.
    Auch das Schicksal Marie-Louise ist dramatisch, von den Täterkindern habe ich bisher noch nicht viel gelesen in Romanen.
    Ganz große Klasse und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 24.10.2019

    Als Buch bewertet

    Wie sehr die Geschichte Menschen prägt und doch wird so wenig daraus gelernt

    So wie sich Maria und Vivien am Ende des Zweiten Weltkriegs für die Befreiung von KZ Häftlingen eingesetzt und so vielen Menschen das Leben gerettet haben, setzen sie sich nun in den 50er Jahren in einer Kleinstadt in der Nähe von München vor allem für Flüchtlinge aus dem Osten ein. Vivians Tochter Antonia lebt in München, hat ihr Studium der Medizin aufgegeben und findet als Krankenschwester mehr oder weniger Erfüllung. Anna, die in Wien eher mäßig erfolgreich versucht hat, sich als Schauspielerin zu etablieren, bekommt ein tolles Angebot am Münchner Residenztheater und kommt bei ihrer Cousine unter, schließlich haben sie ja auch in den Kriegsjahren alle unter einem Dach gelebt.

    Als Leser bekommt man nach und nach alle vier Frauen vorgestellt und darf sie in wechselnden Perspektiven mit all ihren Sorgen, Ängsten und Hoffnungen immer besser kennenlernen. Während man Anna hauptsächlich bei ihrer Karriere am Theater begleitet, sich mit ihr in den Intendant verliebt, stürzt man sich mit Antonia auf die heimliche Vorbereitung eines Treffens ihrer Mütter mit geretteten Frauen aus dem Lager. Zudem bieten die beiden bald schon Marie-Louise, ein Mädchen, das ein schweres Päckchen zu tragen hat und auf das sich die Journalisten stürzen, Zuflucht an. Auch diese darf man auf ihrem holprigen Weg im Leben begleiten. Auf dem Land muss man mit den Müttern in zunehmendem Maße Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit erleben. Schon die Heimatvertriebenen sind nicht willkommen, dass die beiden sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, sogar einem Unterschlupf bieten, ist in der Kleinstadt ebenso unwillkommen, wie eine Schulleiterin Vivian, die ihren Mädchen am Gymnasium solche Flöhe ins Ohr setzt, wie Familie und Beruf sei vereinbar. Immer haltloser wird die Situation, als sie Daniel, ein dunkelhäutiges "Besatzungskind", das trotz des Fraternisierungsverbot das Licht der Welt erblickt hat, und dessen Mutter Veronika nicht nur ein Dach über dem Kopf bieten, sondern sich zwischen Vivian und Daniel auch noch ein dickes Band der Zuneigung entwickelt. Aber mehr will ich gar nicht verraten.

    Der atmosphärisch dichte, Schreibstil hat mich von Anfang an gefangen genommen. Mit zahlreichen Perspektivwechseln verleiht Katja Maybach ihrer Geschichte unheimlich viel Spannung und Fahrt Die Autorin versteht es durch eine gekonnte Mischung aus schönen, berührenden Momenten, solchen, in denen man schmunzeln darf und solchen, die einen betroffen machen und mitten ins Herz treffen, sowie einigen, die regelrecht entsetzen, unheimlich zu fesseln. Ich habe gebannt gelesen und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Besonders lobend erwähnen möchte ich auch das Regionalkolorit. Man merkt stets, dass man sich im München Ende der Fünfziger Jahre aufhält. Da dreht einen Antonia in ihrem Cabrio schon öfters mal eine „schnelle Runde die Leopoldstraße rauf und brauste dann wieder zurück auf die Ludwigstraße“, es wird eine Postkarte vom Oktoberfest verschickt, oder es werden bei Hertie die Weihnachtsschaufenster bestaunt. Auch der Gegensatz zum Leben auf dem Land, in dem kleinen Örtchen, das den Müttern Heimat bietet, wird gut deutlich. So wird in der Großstadt schon selbstverständlich Gelato gelutscht, während dort noch gilt. „Eine italienische Familie hat sich hier vor ein paar Wochen niedergelassen und ein kleines Lokal eröffnet. Bis jetzt bleiben die Gäste den Italienern aber fern. Den Gastarbeitern, wie man sie nennt.“

    Auch wenn der Titel Anna und ihre Cousine Antonia in den Mittelpunkt rückt, sind auch alle anderen Charaktere grandios gezeichnet. Sie haben allesamt ihre ganz eigenen Ecken und Kanten, haben mit sich und ihrem Platz im Leben zu kämpfen und spiegeln den Zeitgeist der Jahre, in denen der Roman handelt, deutlich wieder. Mit einer Vivian wird u.a. deutlich, dass eine Frau in einer führenden Position, hier als Schulleiterin, immer noch alles andere als anerkannt wird. Eine Maria kämpft als Kriegswitwe mit dem Alleinsein, ein Walter mit dem Unwillkommensein als Heimatvertriebener. Veronika spiegelt nicht nur den Kummer durch den Verlust der Heimat und die Nachwirkungen der Grausamkeiten der sowjetischen Besatzer, sondern auch noch das Ausgegrenztwerden, wenn man sich mit den amerikanischen einlässt, wider. Mit einem Daniel, ihrem Sohn, dem dunkelhäutigen süßen Fratz, der mir so ans Herz gewachsen ist, wird der Fremdenhass aufs Erschreckendste erlebbar. Mit diversen anderen Mitspielern wird auch gezeigt, wie unterschiedlich die jüdische Bevölkerung die Schrecken der Nazi Herrschaft verarbeitet, bei solchen angefangen, die nie wieder in Deutschland leben wollen, bis hin zu solchen, die sich hier wieder eingerichtet haben. Mit Marie-Louise bekommt man als Leser zudem einen Einblick in eine Generation, in der viele damit klar kommen mussten, dass sich ihre Eltern im Zweiten Weltkrieg schuldig gemacht haben. „Und hasste sie jetzt ihren Vater? Nein, sie konnte ihn nicht vergessen. Aber das war ihre Geschichte, die ganz eigene, die niemand verstehen konnte, wenn Marie-Louise sie erzählen würde. Denn auch trotz aller Grausamkeiten, denen man ihn beschuldigte, erinnerte sie sich auch an den zärtlichen, liebenden Vater. Konnte sie das einfach nur so vergessen?“, trifft diesen Zwiespalt meiner Meinung nach sehr gut.

    „Maria, Rassismus wird nie aufhören. Wir haben ihn seit den Zwanzigerjahren wachsen sehen. Nach dem Krieg hat sich jeder gesagt, nie wieder darf Hass auf anderen Rassen oder Religionen so schreckliche Ausmaße annehmen, niemand wollte es. Und jetzt?“, mit ihrem Roman der in den 50ern spielt, könnte die Autorin nicht aktueller sein. Sie hilft so gegen das Vergessen, spornt mit Romanfiguren zu „Werden Sie mutig, sehen Sie nicht weg, wenn Sie der Ungerechtigkeit begegnen.“, an und leistet damit für mich einen wertvollen Beitrag gegen Fremdenfeindlichkeit, gerade in unserer heutigen Zeit doch so, so wichtig. Alleine schon deshalb ist es wert, das Buch zu lesen.

    Ich habe den Roman “Die Stunde der Mütter“, der dieser Geschichte vorangeht nicht vorher gelesen. Es ist sicher möglich ohne Vorwissen zu lesen. Durch einige Rückblicke klären sich nach und nach auch alle Familienverhältnisse, wirkliche Verständnisprobleme gibt es daher nicht. Aber durch die Hinweise bin ich während des Lesens so neugierig geworden, dass ich den ersten Teil unbedingt noch haben musste, den ich jetzt im Anschluss lese. Hätte ich noch einmal die Wahl, würde ich diesen aber auf jeden Fall vorher lesen.

    Alles in allem bin ich wirklich begeistert und ich bin sicher, dass ich die Autorin nie wieder von meinem Radar lassen werde. Fünf lobende Sterne sind hier wahrlich verdient.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Regina K., 01.11.2019

    Als Buch bewertet

    Es beginnt mit der Ankunft Annas in München. Ihre Träume einer Schauspielkarriere hatten sich nicht erfüllt.Nach 11 Jahren wird sie Antonia wiedersehen, die eine berühmte Schauspielerin erwartet, selbst das Medizinstudium schmiss, als Krankenschwester arbeitete.
    Zwei Frauen voller Träume.
    Und da sind noch die Mütter der Zwei, Maria und Vivien, einst im Widerstand tätig, mutig für die Befreiung der Frauen aus dem Konzentrationslager kämpften. Jetzt erneut mit Anfeindungen kämpfen mussten.
    Es sind die 50er Jahre, Flüchtlinge aus Ostpreußen angefeindet werden, alte Parolen wieder an den Wänden stehend, Hass sich in die Herzen der Menschen frisst.Nicht einmal vor einem 5jährigen schwarzen Jungen und seiner Mutter halt machen. Aber auch das Entstehen neuem Glanzes, der neu erworbene Wohlstand stolz nach außen getragen wird.Die Sensationspresse rücksichtslos ihre Schlagzeilen bedient.

    „Die Zeit der Töchter“ ist die Fortsetzung von „Die Stunde unserer Mütter“.Es wäre natürlich gut den ersten Teil gelesen zu haben, aber nicht zwingend nötig. Ich kannte ihn nicht, man wird durch Rückblicke über Hintergrundwissen informiert, so dass ein kleiner Eindruck entsteht, was vorher geschah.
    Die Geschichte zeigt, wie schnell die Menschen anscheinend vergessen. Sich Vorurteile, Schuldige schnell wieder finden. „Freunde der Heimat“ ihre Parolen streuen, ihre Anhänger erneut rekrutieren.
    Besonders betroffen macht die Geschichte um den kleinen Daniel, Kind eines Schwarzen, der eigentlich nur Kind sein wollte, soviel Hass ertragen musste.

    Es könnte auch in unserer heutigen Zeit spielen. Viele Parallelen zeigt Katja Maybach, lässt den Leser aufhorchen, Erkennen, Verstehen aber auch Entsetzen.
    Nicht nur eine Familiengeschichte, sondern auch ein Zeitspiegel, der aufwühlt und noch lange im Gedächtnis verbleibt.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 02.09.2019

    Als eBook bewertet

    Ergreifend
    Katja Maybachs Roman „Die Zeit der Töchter“ ist die großartige Fortsetzung von Die Stunden unserer Mütter.
    Es sind die 1950er Jahre in München. Anna zieht zu ihrer Cousine Antonia. Anna beginnt mit Ihrer Kariere als Schauspielerin. Beide Frauen sind gezeichnet von den Kriegsjahren.
    Ihre Mütter leben im Elternhaus und betätigen sich in der Flüchtlingshilfe. Das bringt ihnen keine Freunde. Vivian trifft auf dem Bahnhof den kleinen Daniel, der ein dunkelhäutiges Besatzungskind ist. Die Autorun schreibt über die Anfeindungen der Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands, sie wurden genau so angefeindet wie heutzutage die Asylanten. Ich weiß aus Erzählungen meiner Mutter, das die Autorin das genau getroffen hat. Sie beschreibt die Schicksale aller Beteiligten sehr gut.
    Der Roman ist manchmal richtig traurig. Ich war gefesselt und habe mit allen mitgefiebert. Die Autorin schreibt wunderbar voller Emotionen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 17.10.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Zeit der Töchter" aus der Feder der Bestsellerautorin Katja Maybach, ist die bewegende Fortsetzung der dramatischen Familiengeschichte "Die Stunde unserer Mütter".

    Endlich ist der Krieg überstanden, Maria und Vivien leben gemeinsam in einer Kleinstadt. Maria setzt sich für die Flüchtlinge aus Ostpreußen ein und Vivien arbeitet als Englischlehrerin am örtlichen Gymnasium. Ihre Töchter Anna und Antonie entdecken in München der 50er Jahre das Leben. Gemeinsam planen sie eine große Überraschung für ihre Mütter, die während des Krieges große Taten vollbracht haben. Doch - man will es nicht glauben - Maria ist durch ihre Tätigkeit großen Anfeindungen ausgesetzt. Als dann auch noch eine junge Ostpreußin mit einem dunkelhäutigen Kind auftaucht, bahnt sich eine Katastrophe an.

    Gigantisch! Einmalig! Nach Beendigung des Buches bin ich schwer beeindruckt. Die Autorin hat es mit ihrem herausragenden Schreibstil wieder einmal geschafft, Geschichte vor meinem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Und die ganzen schrecklichen Taten und Ereignisse, die hier in den 50er Jahren passiert sind, haben mich sehr berührt. Schon wenn man mit dem Lesen anfängt, hat man das Gefühl auf alte Bekannte zu treffen. Vivien und Maria sind mir ja schon so vertraut. Und die beiden sind und bleiben für mich etwas ganz besonderes. Es ist erschreckend, dass sie jetzt mit Anfeindungen zu kämpfen haben. Doch Vivien und Maria lassen sich nicht unterkriegen. Doch wenn ich an eine bestimmte Stelle im Buch denke, habe ich Tränen in den Augen. Das Schicksal schlägt auch dieses Mal wieder zu. Doch da sind dann die Töchter der beiden, die sich in meinen Augen zu wunderbaren jungen Damen entwickelt haben. Jede von ihnen hat ein Ziel vor Augen, doch leider gibt es am Horizont immer wieder dunkle Wolken. Doch Anna und Antonia haben starke Mütter und sind auch selbst starke Frauen. Dafür habe ich sie bewundert. Am Ende der Geschichte war ich tief berührt und nachdenklich.

    Für mich ist diese Traumlektüre ein Meisterwerk. Ein ganz besonderes Lesevergnügen, das viele Emotionen in mir weckt. Das Cover passt wunderbar zu dieser Mutter-Tochter-Reihe. Selbstverständlich vergebe ich für diese beeindruckende Leküre gerne 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Dieky, 10.06.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Nach Die Stunde der Mütter ist Die Zeit der Töchter eine tolle Fortsetzung

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  • 5 Sterne

    Klaudia K., 13.11.2019

    Als Buch bewertet

    Mit diesem neuen Roman "Die Zeit der Töchter" setzt Katja Maybach die Geschichte des vorangegangenen Werkes "Die Stunde unserer Mütter" fort. Die brilliante Story legt ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung der Töchter während der Nachkriegszeit in der spannenden  und turbulenten Epoche des beginnenden Wirtschaftswunders der 1950er Jahre.

    Die Handlung setzt im Jahr 1955 ein. Die tapferen Mütter Maria und Vivien haben den Krieg unversehrt überlebt. Sie wurden zwischenzeitlich für ihre riskanten Rettungsaktionen mit dem Tapferkeitsorden der jungen Bundesrepublik ausgezeichnet. Ihre nun schon erwachsenen Töchter bereiten heimlich ein Wiedersehen ihrer Mütter mit den aus dem Lager geretteten Frauen vor.

    Maria und Vivien sind tatkräftige und unerschrockene Frauen, die sich für die vielen aus dem Osten eingewanderten Flüchtlinge aber auch den farbigen Besatzungskindern einsetzen, denn beide Menschengruppen werden von der einheimischen Bevölkerung als "Fremde" mißtrauisch und mit Ablehnung behandelt. Die Flüchtlinge aus dem Osten sind sogar häufig gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Maria und Vivien setzen sich engagiert und mit viel Elan für Schwache und Bedürftige ein. Als schließlich eine junge Ostpreußin mit ihrem kleinen farbigen Sohn Daniel auftaucht beginnt der Haß der immer noch von faschistischen Parolen vergifteten Einheimischen überzukochen...

    Antonia und Anna sind als Töchter von Vivien und Maria Cousinen, die zwar gemeinsam aufwuchsen, jedoch eine Zeit lang getrennt lebten. Nachdem sie sich wieder fanden, leben sie nun in einer gemeinsamen Wohnung.
    Anna ist eine ehrgeizige Schauspielerin und heimlich in ihren verheirateten Intendanten verliebt. Dieser würde ihre Liebe am liebsten erwiedern, kann sich aber aufgrund eines schweren Schicksalschlages nicht von seiner Frau trennen. Etwas unlücklich schlittert Anna in diese Beziehung, doch als erfolgreiche Schauspielerin lautet ihr Motto "Kopf hoch".
    Antonia ist durch eine unschöne Narbe  die ihr in ihrer Kindheit im Gesicht zugefügt wurde, leicht gekennzeichnet. Als sie sich in einen Arzt verliebt, weist dieser sie deswegen zurück. Doch wird sie dennoch Glück im Leben erfahren dürfen? Sie ist eine hervorragende Krankenschwester, die ihr Studium als Ärztin unglücklicherweise abbrach. Als aber Marius, ein Onkel ihrer ersten großen Liebe, auftaucht kommen sich beide näher. Schließlich kann sie sich sogar vorstellen, mit ihm ins Ausland zu gehen.

    Katja Maybachs hervorragende Recherchearbeit lässt die spannende Epoche der 1850er Jahre lebensecht und nachvollziehbar wieder auferstehen. Es ist für den Leser bestürzend mitzuerleben, wie sehr die Muster der Fremdenfeindlichkeit immer wieder in ihren unterschiedlichen, aber wiedererkennbaren Formen ihr Unwesen treiben.

    Wie emotional und einfühlsam die Autorin dieses Thema in das Bewußtsein ihrer Leser bringt zeigt sich in den authentischen Schilderungen zur Verfolgung der Flüchtlinge und ganz besonders im Fall des farbigen Kindes Daniel. Zu welchen Mitteln Menschen greifen und welch abscheuliche Folgen dies haben kann, wird dem Leser auf eindrucksvolle Weise tief berührt zurücklassen und nachdenklich werden.

    Vivien, schlank und immer adrett gekleidet, ist Direktorin einer Mädchenschule. Sie kämpft um Frieden und die Selbstständigkeit junger Frauen. Im Zeitgeist der 1950er Jahre kollidiert ihre moderne Auffassung hart mit der Auffassung der damaligen Elterngeneration, nach der die Ehe als der einzige und alleinige Zweck für eine Frau anzusehen sei.

    Auch Maria setzt sich für Verfolgte und Benachteiligte ein. Sie publiziert unter einem Pseudonym Artikel in einer Zeitung und beherbergt den lieben kleinen Daniel.

    Auch dieser wunderschöne Roman "Die Zeit der Töchter" ist ein Meisterwerk der Autorin Katja Maybach. Die schuf eindrucksvolle, sehr authentisch wirkende Charaktere welche, bestens in ihren Rollen eingesetzt, die Botschaft des Romans tragen.Der Roman wird seine Leser ganz sicherlich tief berühren und   nachdenklich stimmen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Katja Maybach sich noch dazu entschließen könnte eine weitere Fortsetzung zu schreiben, denn Meisterwerke wie diese kann es nie genug geben. Ein herzliches Dankeschön für diesen ergreifenden Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 03.11.2019

    Als Buch bewertet

    Mitreißender Nachkriegsroman.
    Katja Maybach hat mit diesem bewegenden, gut recherchierten Werk wunderbar den Zeitgeist der 50er Jahre eingefangen. Es ist schon erschreckend, wie oft Geschichte sich wiederholt – und dennoch scheint die Menschheit einfach nicht dazuzulernen. Viele der damaligen Probleme sind auch heute leider noch allgegenwärtig.

    Es ist das Jahr 1957. Der Krieg mag vorbei sein, doch noch immer gibt es Ausgrenzung und Hassparolen in Deutschland. Wie kann das möglich sein? Die Schwägerinnen Vivien und Maria verfolgen entsetzt, wie der Fremdenhass von der Partei 'Freunde der Heimat' wieder neu befeuert wird. Seit Jahren setzen sich die beiden Frauen für Flüchtlinge aus dem Osten ein. Auch Besatzungskinder haben es nicht leicht, werden oftmals schikaniert und angefeindet. Vivien freundet sich mit dem fünfjährigen Daniel an, dem Sohn eines dunkelhäutigen Amerikaners. Daniel hofft seit Jahren vergeblich auf die Heimkehr seines Vaters, während seine Mutter, eine junge Ostpreußin, Tag und Nacht schuftet und nie Zeit für den kleinen Jungen hat. Vivien ist wild entschlossen, dem Kind und seiner Mutter zu helfen und ahnt nicht, dass sie sich mit ihrem Mitgefühl selbst zur Zielscheibe macht… Währenddessen leben die Cousinen Anna und Antonia gemeinsam in München und beschließen, ihren Müttern eine große Überraschung zu bereiten: sie wollen die Frauen aufspüren, die einst von Maria und Vivien aus einem Lager gerettet worden waren.

    Ich hatte den Vorgängerband, "Die Stunde unserer Mütter", noch nicht gelesen, trotzdem habe ich dem Geschehen problemlos folgen können – mehr noch: die Autorin versteht es, die Leser von der ersten Seite an so gekonnt in den Bann zu ziehen und immer wieder subtil kleine Rückblenden und Erklärungen zur Vergangenheit der Figuren einfließen zu lassen, dass man sich von Anfang an 'mittendrin' fühlt. Alle Figuren sind intensiv ausgearbeitet und facettenreich gestaltet worden; so unterschiedlich die Frauen auch sind, so geeint sind sie in ihrem Mut, ihrer Hilfsbereitschaft und ihrer Güte. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, wobei auf eine sehr übersichtliche und stets nachvollziehbare Struktur geachtet worden ist. Auch die Kapitellänge habe ich als sehr angenehm empfunden. Neben den vier weiblichen Hauptfiguren erhält man zudem einen Einblick in die Gedanken von Veronika (- der hübschen jungen Ostpreußin, die als Kellnerin im Wirtshaus regelmäßig Avancen wie auch Feindseligkeiten abwehren muss -) und Marie-Luise (- einem Teenager, dessen Vater ein Kriegsverbrecher gewesen war -).

    Für mich stand hauptsächlich das Schicksal von Vivien und dem kleinen Daniel im Vordergrund (- viele Tränen habe ich darüber vergossen, wie herzlos manche Menschen selbst Kindern gegenüber waren -), auch wenn die anderen einzelnen Handlungsstränge ebenfalls interessant waren. Der emotionale Schreibstil der Autorin hat mich absolut begeistert – die Lektüre war eine regelrechte Achterbahn der Gefühle für mich, berührende Szenen wechselten sich ab mit Momenten der Wut und Fassungslosigkeit. Das Werk ist keine leichte Kost, wie das lebensfrohe Cover vielleicht suggerieren mag, aber zeitgleich ist es auch voller Hoffnung.

    Fazit: Ein ergreifender historischer Roman, dessen Thematik heute aktueller denn je ist.

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  • 5 Sterne

    4 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    silvia m., 18.08.2019

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch ist sehr gut die vortsetzung ist sehr gelungen .

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 14.11.2019

    Als Buch bewertet

    Ein beeindruckender Roman, der starke Emotionen erzeugt!

    Katja Maybach ist nach „Die Stunde unserer Mütter“ eine beeindruckende Fortsetzung der schicksalhaften Wege von Maria, Vivien, Antonia und Anna gelungen. Es war ein unglaublich fesselndes, berührendes und bedrückendes Leseerlebnis. Ein Roman, der für mehr Empathie, Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft plädiert.

    Elf Jahre ist es schon her, dass sich Antonia und Anna nach der gemeinsam erlebten Kriegszeit wiedersehen und im ersten Moment herrscht eine gewisse Distanz zwischen ihnen. Beide haben während ihrer Trennung ein falsches Bild voneinander bekommen, doch schnell entsteht zwischen ihnen wieder die gewohnte Nähe, als sie sich in München eine Wohnung teilen. Sie genießen ihr Leben, lassen sich treiben, freuen sich über Annas Erfolg als Schauspielerin und die wachsende Zuneigung zu zwei beeindruckenden Männern. Doch neben all den Entwicklungen denken sie auch an ihre mutigen Mütter, denen viele Menschen ihr Leben zu verdanken haben. Diese starken Frauen setzen sich immer noch für Benachteiligte ein und helfen den Menschen, die nach dem Krieg ihre Heimat verloren haben und flüchten mussten. Kein leichtes Unterfangen für die beiden, da Ablehnung und Hass von vielen geschürt wird. Umso schöner, dass ihre Töchter für sie eine große Überraschung planen, mit der sie überhaupt nicht gerechnet haben.

    Ich liebe die wunderbare und aussagekräftige Erzählweise von Katja Maybach, die so viel Wert auf Gefühle, Botschaften und winzige, wichtige Details in ihren Romanen legt. Auch mit „Die Zeit der Töchter“ hat sie mich wieder vollkommen überzeugen können! Durch diese beeindruckende Familiengeschichte bringt sie ihre Leser zum Nachdenken, zeigt auf, dass viele Menschen damals wie auch heute noch, nicht aus ihrer Vergangenheit gelernt haben, appelliert sie zu mehr Hilfsbereitschaft und Aufeinanderzugehen und sich mit Fremdenhass auseinander zu setzen. Alle diese Themen bringt sie sehr ausdruckstark durch das Verhalten und Engagement ihrer tollen Charaktere zur Geltung. Maria und Vivien haben so ein großes Herz. Sie geben dem kleinen farbigen Daniel und seiner Mutter Veronika ein neues zu Hause und werden dadurch mit dem verachtenswerten Verhalten von Nachbarn konfrontiert. Die Schicksale dieser beiden ausgegrenzten Menschen haben mich tief bewegt, genauso wie die Überraschung, die Maria und Vivien Dank Antonia und Anna erleben durften. Geschockt war ich über die Sensationsgier der Presse, wenn es um Marie-Luise ging. Ein junges Mädchen, das wegen ihrer Herkunft verfolgt wird und sich so sehr wünscht, ein ganz normales Leben führen zu können.

    Doch auch die persönliche Entwicklung von Maria, Vivien, Antonia und Anna steht im Mittelpunkt der Geschichte. Ihre Wünsche, Sehnsüchte und das Planen ihrer weiteren Zukunft haben mich sehr gefesselt. Sie sind so tolle Charaktere, die unheimlich authentisch und lebensnah rüberkommen. Katja Maybach hat am Ende der Geschichte für sie alle eine nachvollziehbare und positiv aussehende Zukunft dargestellt und mir damit einen wunderschönen Abschluss des Romans beschert.

    Mein Fazit:

    „Die Zeit der Töchter“ ist ein eindrucksvoller Roman, der die Nachkriegszeit in den fünfziger Jahren hervorragend wiederspiegelt. Voll gepackt mit Emotionen war es für mich ein tolles Leseerlebnis. Sehr gerne vergebe ich hierfür eine 5 Sternebewertung und eine unbedingte Leseempfehlung!

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