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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid R., 25.09.2022

    Als Buch bewertet

    Wien, 1909: Die Gerichtsmedizin ist eine noch junge Wissenschaft, die sich ständig weiterentwickelt. Fanny Goldmann treibt diesen Fortschritt normalerweise mit voran, doch jetzt ist die sonst unerschrockene Ärztin zwiegespalten. Fanny und ihre Kollege Franz werden erstmals zu einem Tatort gerufen, um die Leichenbeschau vor Ort vorzunehmen. Und obwohl Fanny ziemlich abgehärtet ist, fährt selbst ihr ein Schauer über den Rücken, als sie sich in den dunklen Wäldern der Donauauen einem Mehrfachmord gegenübersieht. Sechs Tote, offenbar qualvoll gestorben, doch ohne erkennbare Todesursache. Ein grausiges Rätsel, das Fanny nicht ruhen lässt. Egal wie gefährlich die Ermittlung wird …
    Das ist nun der dritte Band der Krimireihe um die taffe Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann. Und wieder zieht ein schönes Titelbild, ein mysteriöser Untertitel und ein spannender Klappentext alle Aufmerksamkeit auf sich. In einunddreißig Kapitel taucht man in die noch rätselhafte Welt der Gerichtsmedizin in Wien um 1909 ein. Der Schreibstil des österreichischen Autors René Anour ist unbeschreiblich fesselnd, spannend und humorvoll. Die Mischung aus einer dramatischen Geschichte, gespickt mit interessanten wissenschaftlichen Erkenntnissen der damaligen Zeit und feinstem Wiener Schmäh, ergibt einen äußerst lesenswerten Cosy Crime. Die Dialoge der gut gezeichneten Charaktere haben mich oft zum Lachen gebracht, vor allem die Szenen im Wiener Gänsehäufl-Bad. So wie der Autor die Wohnung vom Polizisten Max beschreibt, hätte es auch die Wohnung meiner eigenen Großmutter sein können. Die tolle Recherche von René Arnour über die Vergangenheit und manchen historischen Hintergrund ist bemerkenswert - und in einem Nachwort nachlesbar. Des Weiteren findet man am Ende der Geschichte ein Glossar von medizinischen Begriffen. Der Roman endet für Kenner dieser Reihe mit einem Paukenschlag. Deswegen, und um auch die Charaktere, deren Handeln sich wie ein roter Faden durch die Bücher zieht, kennenzulernen, würde ich empfehlen, mit Band 1 zu starten. Unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

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    Tanja P., 30.09.2022

    Als Buch bewertet

    Tödliche Armut

    „Sie wollen eine forensische Analyse eines Tatorts? Sowas ist bisher kaum praktiziert worden. Es wird gerade diskutiert, ob das eine sinnvolle Ergänzung zu einer Obduktion sein könnte.“ (S. 47) Die junge Gerichtsmedizinerin Fanny und ihr Kollege Franz werden von der Polizei zum ersten Mal überhaupt an einen Tatort gerufen. Mitten in den Donau-Auen stehen ein paar armselige Lehmhütten, deren 6 Bewohner alle tot sind – ohne, dass eine Todesursache erkennbar ist. Auch die Obduktion der Opfer ergibt nichts Verwertbares. Sie finden zwar die Todesart heraus, aber nicht, wodurch diese verursacht wurde. „Ein rascher Mord, ohne Gift und Gewalt.“ (S. 201) Die Zeitungen schüren das Gerücht der Auwald-Bestie, die ermittelnden Polizisten machen Druck und Fannys Chef Prof. Kuderna tobt – und sie gibt nicht zum ersten Mal Widerworte. Am Ende bekommt sie sechs Wochen Zeit und die alleinige Verantwortung für den Fall – traut Kuderna ihr endlich etwas zu?

    „Donaunebel“ ist bereits der dritte Teil der Totenärztin und wurde von mir wieder sehnsüchtig erwartet. Die Protagonisten sind mir seit dem ersten Fall ans Herz gewachsen. Ich fiebere und leide mit ihnen mit, denn Fanny und ihre Freunde geraten bei den Ermittlungen regelmäßig in Lebensgefahr. Außerdem hat Fanny einen mächtigen Gegenspieler, der sich in ihr Leben und ihre Fälle einmischt. Ich hoffe ja, dass sie ihn irgendwann zur Strecke bringt. Auch hier taucht er kurz auf – also unbedingt mit dem ersten Band beginnen, falls ihr das noch nicht getan habt.

    Mir gefällt, dass Fanny trotz allem, was sie bisher erlebt hat, immer noch so mutig, furchtlos, neugierig und mitfühlend ist. Sie kann die Morde einfach nicht hinnehmen, sondern will das Schicksal der Toten um jeden Preis aufklären, obwohl es aussichtslos scheint. „Die Opfer waren allen gleich. Niemand wusste überhaupt, dass sie existieren. Zumindest jetzt würde ich ihnen gern eine Stimme geben. … Und wenn es nur zeigt, dass ihr Tod nicht allen egal ist.“ (S. 76) Dabei hilft ihr neben ihrer Sturheit auch, dass sie um die Ecke denken kann und sich nicht zu fein ist, andere um Hilfe zu fragen, und sich nicht immer an die gängigen Regeln und Konventionen hält.
    Schon bei ihren ersten gemeinsamen Ermittlungen haben sie und Polizist Max sich ineinander verliebt, doch in letzter Zeit verbringt er seine Freizeit lieber mit seinem neuen Freund, engagiert sich in der Arbeiterbewegung und entfernt sich immer mehr von ihr. Kein Wunder, dass sich Fanny da lieber auf ihren Kollegen Franz verlässt, mit dem sie endlich einen Artikel in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.
    Auch ihre beste Freundin Tilde, eine Herzensbrecherin, hat schon viel Schlimmes erlebt, erholt sich aber langsam von den Spätfolgen ihrer Entführung, verlässt ihr selbstgewähltes Schneckenhaus und krempelt ihr Leben um.
    Natürlich mischt auch Fannys Cousin Schlomo wieder kräftig mit, der es aufgrund seiner Andersartigkeit in der eigenen Familie nicht leicht hat, hier aber endlich über seinen Schatten springt und zu dem steht, was er ist.

    René Anour scheibt unglaublich fesselnd, mit feinem Humor und überrascht nicht nur mit seiner für die damalige Zeit sehr modernen Mordmethode und wie diese sich in Zukunft leider noch entwickeln wird, sondern auch mit der Person des Mörders und dessen Motiv. Er zeigt, dass nicht nur in der Auenwaldsiedlung tödliche Armut herrscht, sondern auch unter den Fabrik- und Donauhafenarbeitern, weswegen diese sich zu Streiks aufwiegeln lassen und damit Immobilienspekulanten in die Hände spielen. „Die Reichen gehen über Leichen, um sich ein noch größeres Stück am Kuchen zu sichern.“ (S. 101)

    Mein Fazit: Die Totenärztin ist für mich eine der besten historischen Krimiserien dieser Zeit, hervorragend recherchiert, extrem spannend und unterhaltsam erzählt.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 05.10.2022

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1909 ist es in Wien nicht üblich, daß man einen Gerichtsmediziner zum Tatort schickt. Deshalb staunt Fanny Goldmann, als sie zu den Donau-Auen gebracht wird, damit sie direkt am Tatort mehrere Leichen begutachtet. Die Gegend ist dunkel und unheimlich und die Menschen lebten dort in elenden Lehmhütten in bitterer Armut. Jetzt liegen sie alle seltsam verrenkt am Boden. Sie müssen einen qualvollen Tod gehabt haben. Wie sie gestorben sind ist nicht zu erklären. Doch Fanny gibt nicht auf. Sie stellt viele Fragen über die mögliche Todesursache und zusammen mit ihrer Freundin Tilde gerät sie dadurch in große Gefahr. Zum Glück ist Polizeiinspektor Max Meisel an ihrer Seite, um sie zu beschützen.

    Im neuen Roman über "Die Totenärztin" geht es richtig unheimlich zu. Der Titel "Donaunebel" verspricht nicht zu viel. René Anour versteht es hervorragend, seine Leser an ein Buch zu fesseln. Die Geschichte ist spannend und enthält einige Überraschungen. Nicht immer ist das Böse da, wo man es als erstes vermutet. Auch diesmal gibt es wieder diese herrlich makaberen Dialoge. Auch die teilweise etwas speziellen Charaktere aus den vorherigen Geschichten sind wieder dabei. Sie dürfen auf keinen Fall fehlen, denn durch sie wird die Handlung bunt und lebhaft. Die Krimis um die Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann sind immer wieder ein Lesevergnügen. Ich hoffe, daß ihre Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt ist!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 29.09.2022

    Als eBook bewertet

    "..jenen Toten eine Stimme geben, um die sich niemand kümmert ..."


    Wien, 1909. Dass der jungen Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann bei einer Obduktion auch die kleinsten Details auffallen, ist Fluch und Segen zugleich. Es bedeutet einerseits, dass sie ausgesprochen gut ist in dem, was sie tut, andererseits entdeckt sie immer wieder Geheimnisse, die besser unentdeckt geblieben wären. Ihre Neugier und ihr Wissensdurst hat Fanny schon mehr als einmal in Lebensgefahr gebracht.

    In diesem dritten Fall für Fanny gibt es ein Novum: Sie wird gemeinsam mit ihrem Kollegen Franz Wilder an einen Tatort am Donauufer nächst Albern gerufen. Sechs Menschen liegen tot in ihren ärmlichen Lehmhütten und eine Todesursache ist zunächst nicht sichtbar. Es wird von einer Bestie gesprochen, die die Menschen überfällt und tötet. Bei den Obduktionen fällt Fanny dann ein zerstörtes Lungengewebe auf. Ähnliches hat sie schon bei der Leiche eines Hausmeisters gesehen, der zusätzlich noch Brandblasen an den Händen hatte.

    Neugierig geworden, beginnt sie gemeinsam mit Cousin Schlomo und Freundin Tilde zu recherchieren, um das zu tun, was seit dem ersten Fall „Wiener Blut“ ihr Credo ist: "..jenen Toten eine Stimme geben, um die sich niemand kümmert ..."

    Dass sie zu Recherchezwecken im Altarm der Donau, dem Gänsehäufel muss, hätte sie nicht gedacht. Blöderweise herrscht dort strikte Geschlechtertrennung, außer man ist ein Ehepaar. Schlomo und Tilde sowie Fanny und Franz tun als ob. Dabei erfahren sie unter anderem, dass das Grundstück auf dem die Behausungen der Toten stehen, für den Ausbau des Alberner Hafens gedacht ist.

    Meine Meinung:

    Es scheint, als hätte Autor René Anour einige Anmerkungen seiner Leser genau gelesen und diese im dritten Band berücksichtigt.

    So hat Cousin Schlomo mehr Platz erhalten und der Autor gönnt Erzherzog Ludwig Viktor, genannt „Luziwuzi“, dem homosexuellen und nach Salzburg verbannten Bruder des Kaisers, einen kurzen Auftritt.

    Einen etwas längeren Auftritt haben die beiden deutschen Chemiker Wilhelm Lommel und Wilhelm Steinkopf, wenn auch „nur“ durch ihr chemisches Produkt „LOST“, später als Senfgas bezeichnet, das hier eine entscheidende Rolle spielt.

    Dafür kommt dem undurchsichtigen Graf Waidring diesmal keine Rolle zu, sorgt aber dafür auf der letzten Seite für einen Cliffhanger.

    Fannys Rolle als Gerichtsmedizinerin hat diesmal wieder mehr Raum erhalten. Sie hat auch einiges dazugelernt, was vor allem ihrem Kollegen Dr. Franz Wilder zu verdanken ist. Denn nach wie vor wird sie von Prof. Dr. Kuderna und Dr. Clemens Valdery nicht ernst genommen. Allerdings hat unser werter Herr Autor möglicherweise schon ein Ausstiegsszenario im Kopf: Immerhin hat sie ja gemeinsam mit Franz einen Artikel über Fuchsbandwürmer verfasst, der in der Zeitschrift für Pathologie veröffentlicht worden ist. Und dann gibt es noch die Histologie, die vielleicht eine neugierige Forscherin benötigt. Lassen wir uns überraschen.

    „Meinen Sie, ich brauche noch einen Speichellecker an meinem Institut? Zuerst die Sache mit der gemeinsamen Obduktion. Es hat Sie doch niemals interessiert, ob Sie noch etwas lernen können, nur dass ich Sie lobe, darum ging‘s!“
    Da hat der alte Kuderna ja nicht ganz unrecht.

    Allerdings, ein Lob zur rechten Zeit, ist ein gewaltiger Ansporn, immer nur gemaßregelt zu werden, regt den Widerspruchsgeist an, wie wir bei Fanny ja sehen.

    Daher darf ich dem Herrn Autor ein großes Lob für seine medizin-historischen Kenntnisse und deren Vermittlung aussprechen. Ich habe diesen dritten Teil mehr oder weniger in einem Tag ausgelesen. Dazu hat der fesselnde, bildhafte Schreibstil sehr viel beigetragen. Ich gebe zu, dass ich recht bald auf das LOST gekommen bin. Das hängt allerdings damit zusammen, dass ich mehrere Bücher über den Ersten Weltkrieg (Stichwort Ypern) gelesen habe.

    Fazit:

    Schade, dass hier nicht mehr als 5 Sterne vergeben werden können. Die gibt es auf jeden Fall sowie eine unbedingte Leseempfehlung. Ich freue mich auf den vierten Fall „Schattenwalzer“.

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