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  • 5 Sterne

    23 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine Amelia S., 30.09.2021

    Als eBook bewertet

    Definitiv ein Standardnachschlagewerk, für jene, die gerne mit dem Autor einen Blick auf die moderne Gesellschaft werfen möchten.
    Ein schöner Einstieg!

    Ins Auge gestochen ist mir das Zitat: ''Glück kann man pflanzen'' , die Natur als Schlüssel für Glück anzusehen, gefällt mir.

    Überrascht war ich sicherlich bei dieser Aussage: ''Es gibt auch eine ästhetische Umweltverschmutzung. Eine weggeworfene Chipstüte im Wald. Eine leere Plastikflasche im Ozean. Tatsächlich ist das eine der mächtigsten Quellen für die ganze ökologische Bewegung: die Erkenntnis, dass die Natur schön ist; dass es einfach falsch ist, sie mit hässlichem Müll zu überschütten.''

    Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit, um zu erläutern woher wir als Menschheit eigentlich abstammen, das erklärt auch die Sehnsucht nach der Natur und einer Art Eden.

    Klar ist auch, dass es etwas darüber hinaus gibt (im Bezug auf die Materie und Biologie), etwas das nicht greifbar ist: hier ist es beschrieben mit Verbundenheit, Sinn und Schönheit.

    Das Thema Schönheit ist selbst so alt wie die Menschheit ist. Der Mensch beschäftigt sich schon immer mit diesem Thema. Es wird regelrecht ein Kult darum betrieben. Er gibt hier Hinweise auf die Vergangenheit und über das Verhalten unserer Vorfahren: ''Spätestens 100.000 v. Chr. hat die Schönheit den Menschen fest im Griff. Körper und Gegenstände werden bemalt, Schmuck aus Muscheln hergestellt und Werkzeuge zunehmend verziert.'' Für Hartl geht Kunst und Schönheit miteinander einher.

    Ordnung kann schön sein, Schmuck - das Sich-Schmücken-Wollen kann Schönheit bedeuten, ein Post bei Instagram kann schön inszeniert sein, ein Gefühl kann schön sein: ''Schönheit ist ein Ort, den man nicht mehr verlassen möchte''.

    Hartl nennt auch das Beispiel der modernen Kunst, die mit allen Traditionen bricht, auch hier kann man sich über die Idee der Schönheit streiten: ''Der eine malt eben eine Landschaft, der andere kreuzigt einen Kadaver. '

    Für den Menschen hat nach Hartl der Garten einen tieferen Sinn, denn in der Erde begraben wir unsere Toten. Hier wählt er auch als Beispiel die beeindruckenden Pyramiden und deren Grabkammern, die in Ägypten aufzufinden sind. Wir wissen nicht, wohin unsere Seele nach dem Tod geht und was ist eigentlich der Sinn? Hartl nimmt uns mit auf seine persönliche Definierung der Sinnfrage, mit ihr kann auch die Sinnkrise folgen. Anhand von Eigenschaften erläutert er, warum der Sinn notwending ist.

    Denn er kommt zu folgender Erkentniss, dass Sinn wichtiger als Glück ist. Dem kann ich sicherlich zusprechen, denn oftmals zeigt sich in gewissen Situationen der Sinn erst auf langfristige Art und Wiese, auch wenn wir nicht zuerst von Glück sprechen. Er spricht hier vom tieferen Sinn einer Sache, der vielleicht nicht immer offensichtlich ist und nachdem man suchen kann, wenn man sich auf die Reise begeben möchte. Natürlich wird es auch hier noch tiefgründiger: ''Sinn denkt man nicht, Sinn tut man. Sinn liegt in dem, was man tut. Das Denken allein reicht nicht.'' Und sicherlich kann die Gedanken von Hartl jeder persönlich anders auslegen.

    Ich glaube ich verstehe jetzt, was Hartl mit Eden meint: ein Gefühl, an das man sich gerne erinnert und eine Art Leichtigkeit im Leben zurückerlangen, trotz aller Nachrichten, die einen im Leben erreichen. Mir gefällt das Beispiel von Etty, sie teilt ein ähnliches Schicksal mit Anne Frank. Hartl nennt als einen der Gründe, warum wir uns weniger verbunden fürhlen, den Hang zur Selbstoptimierung - er rät zu einem bewussten Abschied vom Leistungsdruck. Er schreibt, dass das Internet und die Technik einen Menschen nicht ersetzten können, denn wirkliche Beziehungen aufzubauen brauchen viel Zeit. Kultur und Fortschritt werden hier als gegensätzlich beschrieben: die Technik lebt von der ständigen Erneuerung, die Kultur vom Aufbewahren.

    Der Mensch braucht Nähe, um glücklich zu sein und zu heilen: in einem langen Kaptitel schildert er hier die verschiedenen Beziehungstypen anhand von wissenschaftlichen Studien.

    Eine wichtige Erkentnis, die ein Menschen zu sich selbst ziehen sollte, schildert Hartl so: ''Gefühle sind weder wahr noch falsch, sie sind einfach.'' - Das heißt es geht um eine wertfreie Betrachtung und einen liebevollen Umgang mit sich selbst, so nach Hartl.

    Wie sehr dieses Buch auf die heutige Zeit geschnitten ist, lässt sich hier lesen: ''Wo Menschen grenzenlos werden, Grenzen nicht respektieren können, da geschieht nicht Verbundenheit, sondern Gewalt.''

    Er plädiert, dass wir Verantwortung für den Garten (Eden) haben und verknüpft dies mit den heutigen Umweltbewegungen (Klimaschutz ect.) Die Rückkehr in die Natur beschreibt er als Rückkehr zu sich selbst.

    Das Buch liest sich flüssig und jeder Punkt, den der Autor hier macht, ist nachvollziehbar. Definitiv ein Standardnachschlagewerk, für jene, die gerne mit dem Autor einen Blick auf die moderne Gesellschaft werfen möchten.

    Empfehlung!

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 13.11.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Reise zum Mensch - Sein mit ganzheitlicher Zukunftsperspektive

    „Eden Culture – Ökologie des Herzens für ein neues Morgen“ das aktuelle Buch von Dr. Johannes Hartl ist im September 2021 im Herder Verlag erschienen.
    Der Autor „Johannes Hartl“ ist vielen bekannt als beliebter Speaker und zeichnet sich durch ein umfassendes Wissen und das Einbeziehen von aktuellen Trends bei seinen Vorträgen aus.
    In seinem neuen Werk „Eden Culture“ geht es um die Themen Verbundenheit, Sinn und Schönheit, die er als die Schlüsselbegriffe einer „Ökologie des Herzens“ präsentiert. Der Garten Eden und damit der Bezug auf die biblische Urgeschichte ist der Ort, an dem diese drei essenziellen Elemente, die von Hartl als Geheimnisse betitelt sind, das Menschsein repräsentieren.
    Beim Geheimnis der Verbundenheit betont Hartl die Bedeutung einer intakten frühkindlichen Bindung, die sich aufs spätere Leben beruflich und privat auswirkt. Als Gegenspieler bezeichnet er Entfremdung, Abwertung, Perfektionismus und Überforderung. Die Auseinandersetzung und Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit ist für ihn ein notwendiger Prozess, um zu überleben. Als Beispiel nennt er insbesondere Victor Frankl, der seine gesamte Familie im Konzentrationslager verloren hat und sich mit dieser bitteren und schweren Geschichte nicht nur ausgesöhnt, sondern lebensbejahende Zukunftsaussichten daraus entwickelt hat.
    Als zweites Geheimnis nennt Hartl die Sinnorientierung im Leben. Er beschreibt dabei mit vielen in die Tiefe gehenden Beispielen aus Philosophie und Christentum, dass der Sinn oft über einzelne Personen hinausgeht und einer größeren Sache oder einem höheren Wert dient.
    Auch das dritte Geheimnis, die Schönheit wird kulturhistorisch recherchiert und aufgerollt. Wichtig dabei ist, dass es dabei um zweckfreie Schönheit geht. Schönheit zeichnet sich nach Hartl unter anderem durch Großzügigkeit und Wertschätzung aus und es gibt eine Verbindung zur Wahrheit und zum Guten. Damit spannt er einen Bogen zur spirituellen Philosophie von Thomas Aquin und betont den göttlichen Aspekt von Schönheit. Demgegenüber stellt er die der Schönheit abgewandte Entwicklung von Deathwork und Transhumanismus, in deren Mittelpunkt nur noch die Funktionalität steht.
    Im Schlusskapitel geht es dann um die Zukunftsvision eines „Eden 2.0“. Keine Glorifizierung der Vergangenheit, sondern die logische Entwicklung einer neuen Qualität des biblischen Ursprungs „Eden Culture“. Nicht menschengemacht, wie der Turm zu Babel, sondern als Geschenk des Himmels wird sich dieses neue Eden präsentieren. „Am Ende steht etwas Besseres als das alte Paradies. Eine Stadt, in der Bäume des Lebens stehen und kristallklares Wasser fließt. Stadt und Garten zugleich.“
    Mein Leseeindruck:
    Hartls Schreibstil ist anschaulich, dynamisch und gut lesbar. In seiner Recherche verweist er auf zahlreiche empirische Untersuchungen, historische Entwicklungen und philosophische Denkweisen.
    Besonders im Kapitel „Sinn“ gelingt ihm eine faszinierende und sehr eindrückliche Kurzfassung der philosophischen Geschichte, bei dem ich als interessierte Leserin viele neue Erkenntnisse und Zusammenhänge entdecken konnte.
    Alle drei Geheimnisse sind sehr ausführlich, manchmal etwas zu langatmig und mit viel Hintergrundwissen aufgeführt, sodass dann das letzte Kapitel und zum Buchtitel kompatible Thema meines Empfindens zu kurz kommt.
    Hartl spannt den Bogen vom Anfang der Bibel bis zum Ende, doch dazwischen fehlt mir die Heilsgeschichte, die hier durch die Erwähnung „einer zweiten Kindheit“ durch Jesus Opfer nur kurz gestreift wird. Aufgrund des Titels „Eden Culture“ hatte ich hier nicht nur den kulturgeschichtlich und philosophisch -spirituellen Hartl, sondern auch den Theologen stärker erwartet.
    Seine theologischen Aussagen sind hier nur ansatzweise zu lesen, vieles wird nur angedeutet und nicht näher erläutert. Da fehlt mir ein intensiverer biblisch-theologischer Diskurs.
    Mein Fazit:
    Eine eindrückliche Reise in Philosophie und Christentum, um den ganzheitlichen Aspekt der momentanen gesellschaftlichen Entwicklung und Krisen herauszustellen. Hartl verharmlost die Gefahr des drohenden Klimawandels und die Entwicklung der künstlichen Intelligenz hier nicht, sondern stellt ihr den Verlust der menschlichen Dimension gleichberechtigt zur Seite. Er appelliert an die Sehnsucht im Menschen nach mehr Tiefe und Verbundenheit. Verbundenheit mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit Gott.
    Man kann nur hoffen, dass dieses Buch Leser findet, die sich mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinandersetzen und bei ihren Entscheidungen offen werden für die im Leben jedes Menschen angelegten Sehnsucht nach einem Sinn und einer tiefen Verbundenheit im Leben.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nelli B., 11.11.2021

    Als Buch bewertet

    Eden Culture: verbunden, sinnerfüllt und schönheitssuchend in ein neues Morgen. Das gefällt mir!

    Eden Culture - ein Buch, worauf ich sehr gespannt war. Hartl bietet einen Ansatz, wie wir aus einem ungesunden Heute in ein gesundes Morgen kommen können: Durch Verbundenheit, Sinnerfüllung und Schönheit. Ich finde diese drei Antworten total spannend und kann dem sehr viel abgewinnen.

    Ich teile seinen Blick auf den Zeitgeist. Es muss alles schnell gehen, dadurch nimmt die Schönheit im Detail ab oder wird rein funktional verwendet, um ein Ziel zu erreichen: beispielsweise um Produkte zu vermarkten oder einen genussvollen Konsum zu ermöglichen. Dass das Erkennen von Schönheit aber eine tiefe Sehnsucht der Seele ist, die im Grunde für die Seele überlebenswichtig ist, das wird in einer schnelllebigen Gesellschaft vergessen. Aber Schönheit braucht Raum zur Entfaltung: in Beziehungen, in Orten, in Kunst. Schönheit geht nicht "mal eben" und "schnell schnell" - sondern braucht Zeit und Raum. Die Erinnerung fand ich sehr wertvoll.

    Genauso kann ich auch dem Thema Verbundenheit sehr viel abgewinnen. Vielleicht war mir das gar nicht so klar, wie stark im Menschsein die Sehnsucht nach Verbundenheit angelegt ist. Durch Verbundenheit wird das Leben kraftvoll und gestärkt. Dabei geht es um die Verbundenheit zu sich selbst. Dass Herz und Kopf im Einklang sind. Die Verbundenheit zu Menschen in Freundschaften, Beziehungen - aber auch darüber hinaus, z. B. in kurzen Begegnungen und ehrlichen Gesprächen. Und auch die Verbundenheit zu Gott und damit das Wissen, dass man nicht einsam für sich das Spiel des Lebens erlebt. Vielmehr dass da eine Verbundenheit zu jemanden herrscht, der über das materielle Leben steht.

    Auch das Kapitel zum Thema Sinn hat mich berührt. Wie stark, wenn das Leben sehr viel mehr Bedeutung und Sinn bekommt, als täglich die Alltagsroutine abzuspulen. Gerade das Beispiel von Viktor Frankl hat mich sehr bewegt, der auch mitten im Leid einen Sinn im Leben gespürt und für sich entdeckt hat. Großartig, wenn diese tiefe Lebensbejahung stattfindet.

    Johannes Hartl schrieb das Buch nicht in erster Linie für Christen - sondern vielmehr für Menschen, die sich philosophisch mit dem Zeitgeist und dem Leben auseinandersetzen. Seine Antworten sind also komplexer und vielschichtiger, da sie eher eine säkulare Zielgruppe in Auge fasst und die Menschen eben über philosophische Gedanken abholt. Hätte er das Buch für Christen geschrieben, wäre es vermutlich ein etwas anderes Buch geworden. Ich persönlich finde, dass er mit diesem Buch eine geniale Brücke zur säkularen Gesellschaft schlägt. Er begegnen ihnen da, wo sie sind. Bietet starke Gedanken, die auf den Glauben an Gott fußen und zeigt hier und da immer wieder auf den Einen. Also mein Eindruck ist, dass er das richtig gut hinbekommen hat. Es braucht genau diesen Weg, um Menschen, die sich viele Gedanken um das Leben machen, aber selbst sich nicht als gläubig bezeichnen würden, abzuholen. Für mich steckt in diesem Buch sehr viel Evangelium und das Buch hat sehr viel Potenzial, dass Menschen neugierig werden und sich für Gott öffnen, aber eben auf eine Weise, die den "Umweg" über die Philosophie macht. Es braucht diesen Umweg, um Menschen eben auch dort abzuholen.

    Einen Punkt ziehe ich dennoch ab, weil mir das Buch streckenweise doch zu langatmig war. Ich denke, eine stärkere Zuspitzung würde hier und da sehr helfen. Statt so vielen Details und Geschichten und Menschen - lieber den Fokus auf wenige, um den Inhalt klarer zu fassen. Das wäre mir lieber gewesen. Ich glaube auch, dass eine kürzere Version helfen würde, um noch besser in Gespräch zu kommen. Durch die Länge verliert einiges seine Kraft. So mein Eindruck.

    Dennoch: insgesamt eine sehr reife Leistung von Johannes Hartl, die ich sehr schätze. Möge das Buch viele Menschen außerhalb von Kirchen und Gemeinden erreichen. Ich wünsche ihm viel Segen mit diesem Buch!

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