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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 30.10.2021

    Als Buch bewertet

    Nicht die Flügel hängen lassen, Nell

    … sagt ihre Zwillingsschwester Laura immer zu ihr – auch noch in Nellies Gedanken, als Laura längst tot ist. Und als Kriegsreporterin im Koreakrieg gibt es viele Situationen, in denen sie die imaginäre Aufmunterung braucht. Nellie ist die einzige Frau dort, muss sich immer wieder in dieser Männerdomäne und gegen die Anfeindungen ihrer Kollegen und Vorgesetzten durchsetzen. Einer streut sogar das Gerücht, sie sei eine russische Spionin …
    Es wird etwas leichter, als sie den Fotografe Jake wiedertrifft. Sie haben sich vor 4 Jahren kennengelernt und verliebt. Aber hat ihre Liebe im Krieg überhaupt eine Chance? Und können sie mit ihrer jeweiligen Vergangenheit abschließen? Denn nicht nur Nellie hat einen schweren Verlust erlitten, auch Jake hat seine Erlebnisse im 2. WK noch nicht verarbeitet …

    Maike Nielsen schreibt sehr eindringlich und poetisch über eine Zwillingsbeziehung und den Krieg.
    Nellie und Laura haben ein extrem inniges Verhältnis. Sie sind auf dem Wasser aufgewachsen, weil ihr Vater Kapitän war, auf engstem Raum mit nur wenigen Menschen, aber gleichzeitig zwischen den verschiedensten Kulturen, Welten und Sprachen. Sie sind echte Kosmopoliten und Nellie ist prädestiniert für den Job als Journalistin.
    Nellie hat mir echten Respekt abgerungen. Sie ist so mutig, furchtlos, taff und empathisch – man kann sich nur schwer vorstellen, dass ihre Zwillingsschwester Laura früher die Anführerin war. Sie kämpft immer wieder ihre Ängste nieder und bringt die Menschen zum Erzählen. Und sie geht weiter als ihre männlichen Kollegen, fliegt bei Kampfeinsätzen mit, überlebt Flugzeugabstürze, Schiffsunglücke und Raketenbeschuss, versucht mitten im Krieg nach Nordkorea zu gelangen. Sie legt sich mit ihren Vorgesetzten in der Redaktion und vor Ort an, weil sie die Wahrheit schreiben will, vor allem über den Einsatz von Napalm, der lange geleugnet wird. „Ich will darüber schreiben, weil es falsch ist. Es kann nur aufhören, wenn die Öffentlichkeit davon weiß.“ (S. 369) Oft ist ihr gar nicht bewusst, wie sehr sie damit die Menschen ihrer Zeit bewegt und beeindruckt. „Sie sind ein vorlautes, kleines Ding! Und Sie schreiben verdammt gut für eine Frau …“ (S. 75)
    Aber ich hatte auch das Gefühl, dass sie glaubt, für ihre Schwester mit leben und sterben zu müssen, damit sie endlich wieder vereint sind – obwohl sie deren Tod lange leugnet und überzeugt ist, dass Laura noch lebt.

    Auch Jakes seelische und körperliche Wunden aus dem 2. WK sind noch nicht verheilt, werden es vielleicht nie. Als er für einen Auftrag nach Berlin geschickt wird, erkennt er die Stadt kaum wieder und muss sich damit auseinandersetzen, was ihm und seiner Familie passiert ist. „Vorsichtig, um nicht einzubrechen, machte er sich auf den Weg über diese geborstene Kindheit, und mit jedem Schritt, den er über alte Fundamente und verbogene Fensterrahmen tat, wurde seine Taubheit kleiner.“ (S. 120) Ich liebe die Formulierungen, die Maike Nielsen verwendet, die Bilder, die sie mit ihren Worten malt.
    Sie zeigt die Parallelen zwischen dem geteilten Berlin bzw. Deutschland und dem geteilten Korea – Ost gegen West, Nord gegen Süd, Sozialismus gegen Kapitalismus, aber auch eine Welt im Umbruch, an der Schwelle zum nächsten Weltkrieg, wenn die nächste Atombombe gezündet werden sollte ....
    „Ein neuer Horizont“ erzählt sehr eindringlich und poetisch vom Schicksal einer Reporterin im Koreakrieg, rüttelt wach und macht die Grausamkeit des Krieges deutlich „Krieg ist für mich die größte Niederlage des menschlichen Geistes.“ (S. 109).

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samantha Faye B., 25.11.2021

    Als Buch bewertet

    Noch tiefere Gräben ...

    Was den Marianengraben und Vergleichbare betrifft, besteht wenigstens eine Konsistenz der Zuverlässigkeit. Dieser verändert nicht seine Lage oder Tiefe. 

    Nach dem Zweiten Weltkrieg, der soviel Tod und Verderben über die Welt brachte, hoffte die Menschheit, ein wenig Atem schöpfen zu können. 

    Aber nein. Neue Gräben und Abgründe brachen auf. Die Welt zerfiel in zwei ideologische Blöcke. Und Korea, durch seine exponierte Lage, war die bequeme Marionette zweier kontrapunktischer Weltmächte. 

    Russland ( mit China ) auf der einen mit Nordkorea und USA ( mit von ihnen besetzten Japan ) auf der anderen Seite. 

    Der Konflikt auf der Peninsula wurde heiß, die Vereinten Nationen involviert und die USA als Anführer der "freien Welt" und die UdSSR als "böser" Antagonist hatten ihren Stellvertreterkrieg. 

    Mit mehr als als zwei dutzend beteiligten Nationen war es ein "kleiner" Weltkrieg. 

    Und Nellie Ericsson ist akkreditierte Auslandskorrespondentin, Kriegsreporterin, unter lauter Männern, eine "Exotin". Sie erfährt ungeheuer viel Misogynie und bestenfalls milde Vorurteile. 

    Obwohl es mit Frauen wie Martha Gellhorn schon profilierte Reporterinnen auf diesem Feld gab, wird sie nicht ernstgenommen, muß sich dreifach bewähren und beweisen. Sowie obendrein behindert, wo es nur geht. 

    Heute sind Reporterinnen aus Kriegsgebieten ganz normal, siehe Antonia Rados, aber damals ...

    1950, als Nellie sich in Korea aufhalten "darf", hat sie noch mit einem gdnz anderen Trauma zu kämpfen. Die 26jährige verlor sieben Jahre zuvor ihre Zwillingsschwester Laura auf dem Meer, vor Korea. 

    Nellie ist überhaupt ein Geschöpf des Ozeans, weil sie und ihre Schwester als Kinder viel Zeit auf Handelsschiffen mit ihrem Seebärvater und der deutschen Mutter verbrachten. 

    Seitdem sie ein älterer Teenager war, lebt sie aber in Chicago. Dort hat sie 1946 den Pressefotografen Jake Schmidt kennengelernt, mit dem sie mehr als Freundschaft verbindet. Jake hat selber Schlimmes erlebt, im Krieg. 

    In Korea treffen sie sich zufällig wieder. Aber er muß nach Berlin, für ein Projekt und hat noch Tabula Rasa zu schaffen, mit einer ganz bestimmten Person. 

    Nellie muß währenddessen das Grauen des erneuten Krieges, auch mit der Androhung eines potentiellen Atomschlags seitens der USA, hautnah kennenlernen. 

    Tod, Sterben und Verderben. Und Ungeheuerliches! Was sich, was letztgenanntes angeht, in Vietnam unrühmlich fortsetzen wird ...

    Nicht nur, daß sich Nellie zerrissen fühlt, mit dem Horror und Intrigen klarkommen muß ... Wird sie jemals ihren geliebten Jake wiedersehen? 

    Das Buch ist überwältigend gut. Zutiefst human, ein Plädoyer gegen alle destruktiven Impulse, die Mensch so ersinnen kann. Gegen Vorurteile, Hass, Misogynie, Rassismus. 

    Die Autorin schreibt differenziert und ausgewogen. Sie verschweigt nicht die Auswüchse beider Seiten, aber neigt auch nicht dazu, einseitig Partei zu ergreifen. 

    Sie zeigt vielmehr jenseits Nationalität, Ideologie und Propaganda den nackten, fragilen, vulnerablen Menschen. Egal ob Amerikaner, Koreaner oder wer auch immer. Egal, ob weiblich oder männlich, Zivilist oder Soldat, alt oder jung. 

    Sie schildert hervorragend, daß wir erst einmal Menschen sind und nur diese eine Erde uns gemeinsam teilen. Und wie sinnlos all dieses Töten ist. 

    Sehr berührend, ergreifend, packend, exzellent recheriert, hat mich das Buch zum Weinen gebracht. 

    Ihre Protagonisten sind nun ein Teil meiner selbst geworden. Wie ich die liebe! Und all die vielen anderen Petitessen, die dem Buch eine noch größere Authentizität verleihen. 

    Die Hysterie des McCarthyismus ist hervorragend eingebunden. Die Beatniks Neal Cassady ( der vergessene, kaum noch erwähnte Held!) und Jack Kerouac werden literarisch hier verewigt. Was mich besonders freut! Weil ich auch die Beatpoeten sehr schätze! ( Wie Allen Ginsberg und William S. Burroughs! )

    Nellie ist an Marguerite Higgins angelehnt. Lee Miller ist eine weitere Kriegskorrespondentin, die mich bereits vorher stark beeindruckt hatte, neben Martha Gellhorn. 

    Emotional aufwühlend, tragisch, ist dieses Werk von nachgerade berückender, traumwandlerischer Sprache, die mich nachgerade mesmerisiert hat. Ein veritables Meisterwerk, das auch Poésie in Prosa ist. Ein weiteres absolutes Highlight des dahinschwindenden Jahres 2021. Danke, Maiken Nielsen!!!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    barbara g., 22.11.2021

    Als Buch bewertet

    Sehr gut geschrieben

    Nellie und die Schrecken des Koreakrieges

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Farblich gut aufeinander abgestimmt zeigt es die junge Auslandskorrospondentin Nellie in Korea.


    Dieses Buch handelt von einer Geschichte über Grenzen in der Welt und zwischen Menschen und davon, wie man sie überwindet.


    Als einzigste Frau berichtet die Auslandskorrospondentin Nellie vom Krieg zwischen Nord - und Südkorea. Und während die Welt in zwei Hälften zerfällt, kämpft Nellie gleich an mehreren Fronten - nicht zuletzt um ihr Glück....


    Maiken Nielsen ist es gelungen einen unglaublich spannenden Roman zu schreiben der einen nicht mehr so schnell los. Unterstrichen wird das ganze durch einen sehr guten und flüssigen Schreibstil.


    Wiedereinmal gut gefallen haben mir die Figuren. Mit all ihren Stärken und Schwächen lernen wir sie kennen. Ihre unterschiedlichen Charaktere machen es einem noch einfacher in dieser unglaublichen guten Geschichte zu versinken.


    Hiermit möchte ich mich nochmals bei Maiken Nielsen und dem Verlag bedanken das ich dieses tolle Buch vorab lesen durfte .


    Von mir gibt es eine klare Kauf-und Leseempfehlung

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  • 5 Sterne

    Lia48, 20.12.2021

    Als Buch bewertet

    „Ist dir mal aufgefallen“, fragte Nellie zurück, „dass Männer sich nie dafür rechtfertigen müssen, Kriegsreporter zu sein?“


    INHALT:

    Eleanor Ericsson, auch Nellie genannt, fliegt 1950 nach Korea um für die Chicago Post als Auslandskorrespondentin vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea zu berichten.
    Der Süden wurde kürzlich von Nordkoreanern überfallen; keiner hatte so kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit Kampfhandlungen gerechnet.

    Die Kriegsreporter sind nicht nur der Gefahr ausgesetzt, diese Einsätze nicht zu überleben. Sie sehen die Leute um sich herum sterben, begegnen Verzweiflung und Konkurrenzkampf, müssen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein und müssen schnell die richtigen Berichte liefern.
    Nellie hat es an der Front besonders schwer, denn sie muss sich als Frau immer wieder erneut gegenüber ihren männlichen Kollegen behaupten.
    Während ihrem Einsatz begegnet sie dem Pressefotografen Jake wieder und es entwickelt sich mehr zwischen ihnen.
    Jake muss jedoch bald schon wieder zu einem Auftrag in seine Heimat nach Deutschland. Er soll den Wiederaufbau von Berlin dokumentieren. Doch dort wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert…
    Und auch Nellie lassen die Gedanken an ihre vor sieben Jahren vermutlich verstorbene Zwillingsschwester, nicht los…


    MEINUNG:

    Wer gerne Romane mit viel geschichtlichem & politischem Kontext in Verbindung mit Familiengeschichten liest, der sollte sich dieses Buch mal genauer anschauen. Es hat mich etwas an Claire Winters „Kinder ihrer Zeit“ erinnert. Auch dessen Liebhaber könnten hiermit einen Volltreffer landen.

    Der Inhalt spielt vor allem 1950 im Krieg von Nord- und Südkorea, in einem anderen Erzählstrang aber auch im geteilten Berlin. Zudem werden Schicksale vom Nationalsozialismus aufgegriffen.
    All dies fand ich eine interessante Kombination und ich konnte viele Eindrücke diesbezüglich für mich mitnehmen.

    Mit Nellie habe ich sehr mitgefiebert und ich habe sie für ihren Mut und Tatendrang sehr bewundert!
    Da schleppt sie doch tatsächlich ihre schwere Schreibmaschine mit durch den Krieg!?! (Wie realistisch das ist, kann ich nicht beurteilen, aber es ließ Nellie so sympathisch auf mich wirken!)

    Mir wurde mir nochmals bewusst, in welche Gefahren sich Kriegsreporter begeben und welchem Druck sie ausgesetzt sind, schnell „gute“ Geschichten zu liefern!
    Und wie schwierig es damals gewesen sein musste, als Frau im Kriegsgebiet als Reporterin ernstgenommen zu werden, nach dem Motto: Krieg ist nichts für Frauen!
    Doch Nellie, die auf Schiffen aufgewachsen ist, hatte ihrer Zwillingsschwester damals versprochen, für zwei zu leben, mit doppelt so vielen Abenteuern…

    Bei der fiktiven Protagonistin Nellie, hat sich die Autorin an Marguerite Higgins orientiert, welche sich einen Namen als Kriegsreporterin gemacht hat und sich als Frau immer wieder erneut an der Kriegsfront behaupten musste.
    Außerdem führte die Autorin auch Gespräche mit KZ-Überlebenden.
    Dass die Autorin in ihrer Kindheit selbst viel Zeit auf Schiffen verbracht hat, merkt man. Die Schilderungen auf dem Wasser wirkten auf mich sehr authentisch, aber auch jene in der Luft. Ich hatte das Gefühl, dass Maiken Nielsen dafür eine große Leidenschaft hegen muss.

    Ich muss zugeben, manche Handlungen und Entwicklungen gingen mir etwas zu schnell vonstatten (z. B. wie schnell Nellie von einem Kontinent zum anderen reist und das mehrmals). Das hat mich etwas gestört.
    Vielleicht gab es auch manchmal etwas viele Zufälle und es wurde hier und da etwas zu dick aufgetragen.
    Dafür hat das Buch von Anfang an die Spannung und auch mein Interesse konstant aufrecht erhalten.

    FAZIT: Insgesamt ein Buch, das ich gerne gelesen habe! Wer in Romanen historisches und politisches Geschehen in Verbindung mit Familiengeschichten und einer starken Protagonistin zu schätzen weiß, dem kann ich das Buch empfehlen! 4,5/5⭐️

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 13.11.2021

    Als Buch bewertet

    Nellie hat eine sehr enge Beziehung zu ihrer Zwillingsschwester Laura, mit der sie unbeschwert auf dem Schiff ihres Vaters aufwachsen ist. Aber dann verschwand Laura spurlos. Doch die Schwestern hatten sich versprochen, dass „wenn eine ins ewige Grab rutscht, die anderen für zwei lebt“. Nellie ist Kriegsreporterin geworden und bekommt, nachdem ein Kollege ausgefallen ist, die Chance aus Korea zu berichten. Es wird ihr aber nicht leicht gemacht, denn man traut einer Frau nicht zu, dass sie den Strapazen gewachsen ist. Doch Nellie beißt sich durch. Der Fotograf Jake unterstützt sie, aber er muss schon bald für einen Auftrag zurück nach Berlin.
    Maiken Nielsen hat mich schon mit ihren Romanen „Und unter uns die Welt“ und „Space Girls“ begeistern können. Auch dieses Buch hat mich von Anfang an gepackt. Die Kriegsszenen in Korea sind manchmal schwer zu ertragen, aber sie sind unabdingbar für den Verlauf der Geschichte. Wir erleben mit, wie furchtbar Napalm ist und fühlen die drohende Gefahr einer Atombombe. Aber auch das Leben im geteilten Berlin der Nachkriegszeit ist nicht einfach.
    Nellie versucht sich in Korea durchzubeißen, auch wenn ihr der Pressesprecher Colonel Grady ständig Schwierigkeiten macht und ihre männlichen Kollegen sie auch nicht so ganz ernst nehmen. Besonders Dick Tucker scheint es auf sie abgesehen zu haben. Ich finde es bewundernswert, wie todesmutig sich Nellie in die umkämpften Gebiete wagt. Sie tat mir aber auch leid, wenn man ihr immer wieder Steine in den Weg legte, obwohl sie doch nur die Wahrheit erzählen wollte. Sie gerät immer wieder in Gefahr und schafft es doch zu überleben. Dabei ist sie sehr empathisch und wächst manchmal über sich hinaus. Nellies Mutter Hanna Stochow lebt im Ostteil von Berlin und arbeitet in einem Kino im Westen. Nellie und ihre Mutter haben sich schon lange nicht mehr gesehen, doch Hanna verfolgt besorgt Nellies Werdegang. Jake verknüpft in Berlin Job und Privates. Er stromert durch die Stadt auf die Suche nach einem besonderen Motiv, gleichzeitig ist er aber auch auf der Suche nach der Person, die seine Familie während des Krieges denunziert hat. Nellie und Jake sind sich sicher, dass sie sich immer wieder finden. Ich habe ihnen alles Glück der Welt gewünscht.
    Dieser Roman ist erschreckend und grausam, emotional und berührend. Die Autorin Maiken Nielsen erzählt auf unmissverständliche Art über die Schrecken des Krieges, die Not der Menschen, die politischen Interessen und über die Schicksale von Menschen, die einfach leben oder etwas bewegen wollen.
    Für mich ist dieses Buch ein ganz besonderes Highlight, das ich gerne weiterempfehle.

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    Ariettas Bücherwelt, 18.10.2021

    Als Buch bewertet

    Hoffnung auf einen neuen Horizont
    Ein neuer Horizont
    Inhaltsangabe: Quelle Wunderlich Verlag

    Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten – aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ob sie ihren Einsatz als Kriegsreporterin überleben wird, hat sie mit einem persönlichen Trauma zu kämpfen: Sieben Jahre zuvor ist ihre Zwillingsschwester Laura verschwunden, mit der sie auf dem Schiff ihres Vaters aufwuchs. Halt findet sie bei dem Pressefotografen Jake, mit dem sie seit ihrem ersten Aufeinandertreffen eine zarte Liebe verbindet. Doch Jake muss in seine Heimatstadt Berlin zurückkehren, um den Wiederaufbau der Stadt zu dokumentieren. Abgesehen davon gibt es dort jemanden, mit dem er noch eine Rechnung offen hat … Und während die Welt in zwei Hälften zerfällt, kämpft Nellie gleich an mehreren Fronten – nicht zuletzt um ihr Glück.
    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Maiken Nielsen, hat mich schon mit ihrem Roman über ihren Großvater „ Unter uns die Welt „ und „ Space Girls „ mehr als begeistert. Mit ihrem neusten Werk hat sie sich selbst übertroffen. Es geht um den Korea Krieg und die Auslandskorrepondentin Nelli, die als einzige Frau über den Krieg zwischen Nord- und Südkorea berichtet, ihre Figur ist angelehnt Maguerite Higgins und weiteren Kriegsreporterinen zbs. Martha Gellhorn . Auch hat sie selbst einige Erfahrungen aus ihrer Kindheit auf See und den Häfen eingebracht. Ihre Recherche ist sehr gut und alle Figuren und ihre Charaktere wirken Authentisch. Ihr Schreibstil ist sehr klar, kraftvoll und Bildhaft, man wird beim Lesen wie ein Strudel in die Geschichte hinein gezogen, man kann sich ihr nicht mehr entziehen. Ich habe mit Nellie mitgelitten, gelacht und geweint, sie ist mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen, genauso wie ihre große Liebe Jake.

    Es beginnt mit 1932, als die beiden Zwillinge Nellie und Laura mit ihren Eltern auf See sind, ihr Vater ist Kapitän eines großen Frachters und die Familie begleitet ihn. Ich fand es sehr schön die zwei als Kinder kennen zu lernen, ich fand sie da schon sehr willensstark. Aber durch einen tragisches Unglück verliert sie ihre Zwillingsschwester, dieses Trauma verfolgt sie, sie glaubt nicht das Laura Tod ist, denn das würde sie spüren behauptet sie. Es sind inzwischen 7 Jahre vergangen, Nellie arbeitet als Korrespondentin für die Chicago Post, sie ist mehr als hervorragend. Obwohl man ihr viele Steine in ein Weg legt, schafft sie als einzige Frau unter lauter männlichen Reportern nach Korea zugehen um dort über den Krieg zu berichten. Es war mehr als spannend sie zu begleiten, aber auch erschreckend und erschütternd was in diesem Krieg geschah. Ich habe sie für ihren Mut und Courage bewundert, es war ja auch sehr gefährlich und die Grabenkämpfe mit manchen männlichen Kollegen waren schon hart. Jake ihre große Liebe und Pressefotograf ist zufällig auch dort, es ist wie ein Fels in der Brandung für sie. Aber Jake muss zurück in seine ehemalige Heimatstadt Berlin, obwohl er nie wieder mehr dorthin wollte. Es ist seine traurige und tragische Kindheit und der Verlust seiner Familie,es war interessant und traurig zugleich mit ihm abzutauchen in seine Vergangenheit. Auch Nellie erlebt noch viele schreckliche Dinge, die Flüchtlinge, die Napalmbomben die, die Amerikaner abwerfen, lässt sie diese Grausamkeiten aus einer anderen Perspektive sehen. Sie will die Menschen aufrütteln mit ihren Artikeln die sie schreibt, um endlich Frieden zu stiften. Sehr schön war es auch mit ihr die Kultur der Menschen dort kennen zu lernen. Eine sehr berührende und Faettenreiche Geschichte, die uns auch ins Nachkriegs Deutschland entführt, eine geteilte Stadt, wie auch Korea in Nord und Süd geteilt ist. Ich hoffte und betete das Nellie und Jake es überleben , Glücklich werden, und das Nellies Wunschdenken das Laura doch überlebt hat in Erfüllung geht.

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    gagamaus, 29.11.2021

    Als Buch bewertet

    Die Zwillingsmädchen Nellie und Laura verbringen viele Jahre ihrer Kindheit und Jugend mit den Eltern auf einem Boot und reisen um die Welt. Diese ungewöhnliche Art zu leben schweißt die Schwestern besonders eng zusammen und macht es ihnen aber auch schwerer, mit anderen Menschen eine Beziehung einzugehen, die an diese Intensität herankäme. Eines nachts verschwindet Laura auf dem Meer und ihr Leichnam wird nie gefunden. So hängt über der Familie die ungeklärte Frage, was in jener Nacht wirklich passiert ist und auch wenn der Verstand weiß, dass die Schwester tot sein muss, kann Nellies Herz das nicht akzeptieren. Sie wird Kriegsreporterin und schleppt die alte Reiseschreibmaschine von Laura bis ins ferne Korea, um auf dieser ihre Reportagen zu schreiben.


    Man fragt sich als Leser bald, warum Nellie sich den Gefahren dieses Berufes aussetzt. Unzählige Male entgeht sie nur knapp Verletzung und Tod, sieht hunderte von Soldaten sterben, verliert Kollegen und muss sich selbst die Frage stellen, ob ihre Berichterstattung überhaupt einen Sinn ergibt in einer Welt, die aus den Fugen geraten scheint. Einige der männlichen Kollegen behandeln sie mit Überheblichkeit, die Ablehnung hoher Offiziere gegen Frauen als Kriegsreporter erschwert ihr die Arbeit. Der einzige Anker in all diesem Chaos wird der Kriegsfotograf Jake, den sie aus Friedenszeiten kennt und mit dem sie bald eine große tiefe Liebe verbindet.


    Aber auch Jake trägt ein Trauma mit sich herum und er verlässt Nellie um nach Deutschland zu reisen und den Menschen zur Rechenschaft zu ziehen, der im Krieg den Tod seiner gesamten Familie mit verschuldet hat. Dabei trifft er auch Nellies Mutter, die sich nach dem Verschwinden von Laura vom Vater getrennt hat und in ihre Heimatstadt Berlin zurückgekehrt ist.


    Dieses Buch habe ich aus zwei Gründen gelesen. Zum einen, weil ich ein Fan der Autorin Maiken Nielsen bin. Zum anderen, weil ich immer wieder auf der Suche nach spannenden ungewöhnlichen Themen bin und mir dadurch Neues und Ungekanntes eröffnen möchte. Und "Ein neuer Horizont" hat all meine Erwartungen erfüllt. Man erfährt viel über das Handwerk der Kriegsreporterin, einiges über den Koreakrieg aber auch über den Versuch von Menschen, über Verluste und Traumata hinweg zu kommen. Die Autorin hat ein großes Gespür für eine eindringliche Sprache, die frei von Kitsch dennoch nicht vor großen Gefühlen zurückschreckt. Es fällt nicht schwer, den Darstellern ganz nahe zu kommen und ihre Schicksale mitzuerleben.


    Ein wundervoll intensives Leseerlebnis mit einem unerwarteten und sehr passenden Ende.

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    lisbethsalander, 16.12.2021

    Als Buch bewertet

    Für mich war es der erste Roman, den ich von der Autorin Maiken Nielsen lesen durfte, u. es war gleich ein Volltreffer! Wir lernen Protagonistin Nellie kennen, die als Kriegsberichterstatterin nach Korea fährt, um als Journalistin Nachrichten über den dortigen Krieg in ihre jetzige Heimat, nach Chicago zu übermitteln. Zu der Zeit dieses Krieges, in den 50iger Jahren, war es noch nicht selbstverständlich, dass eine Frau diesen Job erledigte. Doch Nellie ist selbstbewusst und stark genug, um ihren Mann zu stehen. Sie setzt sich sehr erfolgreich in der Männerwelt durch, die sie oft nicht ernst zu nehmen droht. An den Kriegsschauplätzen trifft sie auch ihre große Lieben, den Fotografen Jake weider. Doch Jake muss in seine Heimat Berlin zurück, die gemeinsame Zeit der beiden ist nicht von langer Dauer. Unsere Protagonistin Nellie ist zusammen mit ihrer Schwester Laura aufgewachsen, doch Laura ist vermeintlich ums Leben gekommen, auch wenn Nellie nicht an ihren Tod glaubt. Die Gedanken an ihren Zwilling permanent im Hinterkopf agiert Nellie an der koreanischen Front mutig und scheut kein gefährliches Abenteuer, um den Menschen in den westlichen Ländern die Wahrheit über die Abscheulichkeiten des Krieges nahe zu bringen. Mich haben die Schilderungen hierüber sehr beeindruckt, die authentische Beschreibungen der Autorin und ihre gute Recherche haben mir das Thema sehr nahe gebracht, ich wurde sowohl gut unterhalten als auch entsprechend informiert. In einem zweiten Handlungsstrang, wo die Mutter der Protagonistin, die in Berlin lebt, unter der bevorstehenden Teilung der Stadt und Gesamtdeutschland leidet, bringt ein weiteres Thema der damaligen Zeit und die Probleme damit ins Spiel. Sehr gekonnt, wie hier von der Autorin verschiedene Punkte in einer Geschichte vereint wurden. Deshalb auf jeden Fall die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

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