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    Lesefee23.05, 18.12.2021

    Familienbande

    „Glücklich zu sein mit dem, was sich einem bietet, mit dem was man hat, und nicht zu hadern mit Dingen, die man nicht ändern kann.“

    „Eine Handvoll Würfelzucker“ ist ein historischer Roman von Anett Klose. Er erschien im Oktober 2021 bei Books on Demand und ist in sich abgeschlossen.
    Heiner und seine Familie kommen zusammen, um sein Elternhaus zu räumen. Dabei stoßen sie auf alte Dokumente, die einige Lücken der bisher bekannten Familiengeschichte füllen. Gemeinsam begibt sich die Familie auf eine Reise in die Vergangenheit…

    Anett Klose schreibt mit „Eine Handvoll Würfelzucker“ einen historischen Roman, der auf ihrer eigenen Familiengeschichte basiert.
    Zunächst war die Handlung für mich leider ein wenig verwirrend, da die Familie Klose aus vielen Mitgliedern besteht und plötzlich viele Figuren auf einmal auftauchen und auch zwischen den Zeitebenen gesprungen wird. Zu Beginn der Geschichte gibt es zwar ein Personenregister, im ebook blättert es sich aber ja nicht so gut hin und her und nach einigen Seiten löste sich meine Verwirrung auch so weit, dass ich die Geschichte wirklich genießen konnte. Allerdings muss ich sagen, dass durch die vielen Figuren das Lesen am Anfang ein wenig zäh war und ich mich mit ihnen bis zum Ende ein wenig schwergetan habe. Da die einzelnen Figuren der Gegenwart aber für die Hauptgeschichte in der Vergangenheit nicht so sehr relevant waren und mir die Erzählung in der Vergangenheit sehr gut gefallen hat, konnte ich mich mit der Verwirrung schließlich gut arrangieren.
    In der Haupthandlung geht es nämlich um Paul und Elsa, die Eltern von Heiner. Heiner ist mittlerweile selbst Großvater und forscht schon seit vielen Jahren in seiner Familiengeschichte. Bis zum Auszug seiner Schwester aus dem Familienhaus, fehlen ihm jedoch wichtige Puzzleteile. Diese werden dann beim Leerräumen des Hauses mit Hilfe seiner gesamten Familie entdeckt und gemeinsam ausgewertet. Zusammen begibt sich Heiners Familie auf eine gedankliche Reise in die Zeit und das Leben von Paul und Elsa. Basierend auf alten Briefen, Tagebucheinträgen und Erinnerungen sowie Rekonstruktionen von Heiner erfahren der Leser, Enkelkinder und Kinder von Heiner mehr über das Leben ihrer Urgroßeltern Paul und Elsa. Der Familienzusammenhalt und die gegenseitige Rücksichtnahme und Wertschätzung innerhalb der Familie wird dabei an vielen Stellen deutlich und ist wirklich wunderschön.
    Als Elsa und Paul sich kennenlernen, ahnen sie noch nicht, was die Zukunft für sie bereithalten wird. Sie verlieben sich, genießen die Zeit miteinander, heiraten und schaffen sich ein Heim. Sie sind entschlossen eine Familie zu gründen und genießen die Zeit miteinander bis Paul einberufen wird und für mehrere Jahre nicht nach Hause zurückkehren kann…
    Deutlich wird im Roman, wie nah Freud und Leid manchmal beieinander liegen können. Durch das Erleben der Geschichte von Paul und Elsa fühlt man sich den Geschehnissen von damals sehr nah, auch wenn die Erzählung immer wieder durch Sprünge in die Gegenwart unterbrochen wird. In diesen Episoden wird deutlich, wie schwer es Heiner fällt über seine Vergangenheit und seiner Eltern zu sprechen und regt einen selbst zum Nachdenken darüber an, wie oft man mit seinen eigenen Eltern oder Großeltern überhaut über die Vergangenheit spricht. Irgendwie kommt dies selten vor, dabei ist sie ja ein Teil von uns, hat unsere Familie geprägt und sich am Ende auch in uns Spuren hinterlassen...
    Anett Klose arbeitet den Rückblick auf das Schicksal von Paul und Elsa grandios aus. Die Geschichte ist spannend und mitreißend, dabei ebenso herzergreifend wie emotional und berührend. Mir standen an einigen Stellen die Tränen in den Augen und ab der zweiten Buchhälfte konnte ich den Roman dann kaum noch aus der Hand legen. Das Wissen darüber, dass alles auf einer wahren Geschichte basiert, macht es einem noch leichter, mit den Figuren zu fühlen und an ihrem Schicksal teilzunehmen. Zwar erfährt man meist nur indirekt, wie Paul und Elsa sich wirklich gefühlt haben, da ihre Geschichte ja zum Großteil aus Erzählungen Heiners und der personalen Erzählperspektive besteht und nur die Briefe und Tagebucheinträge widerspiegeln, wie es den beiden wirklich ging - Sehnsucht, Hoffnung, Liebe, Freude und Enttäuschung sind aber dennoch im gesamten Roman zum Greifen nahe und waren als Emotionen auch für mich deutlich spürbar!
    Historische Hintergründe werden gut in den Roman eingebaut und die Darstellung der damaligen Widrigkeiten, der Kriegsgefangenschaft, der Lebensmittelknappheit und dem ständigen Hoffen ist wirklich unglaublich gut gelungen. Mir ist einmal mehr bewusst geworden, wie wenig die Menschen damals hatten, wie sehr sie für ihren Lebensunterhalt kämpfen mussten und wie sehr sie fremdbestimmt waren. Dabei dann eine solch positive Grundeinstellung beizubehalten, bewundere ich an Paul und Elsa sehr. Sie haben stets gekämpft und gehofft, sich nie unterkriegen lassen und immer aneinander geglaubt.

    Mein Fazit: Für mich ist „Eine Handvoll Würfelzucker“ eine berührende und wertvolle Familiengeschichte voller Familientraditionen und herzerwärmender Momente, für die ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche. Ich habe sie sehr gerne gelesen und bin fasziniert, wie gut Anett Klose Emotionen und Gefühle in ihre Handlung einbaut. Ein wenig schwierig fand ich lediglich die vielen verschiedenen Figuren, welche mich am Anfang schon etwas verwirrt haben. Daher ziehe ich einen halben Stern ab und vergebe 4,5 von 5 Sternen für einen großartigen historischen Roman!

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  • 5 Sterne

    Gilasbuecherstube, 05.02.2022

    aktualisiert am 05.02.2022

    Als Hilde an Demenz erkrankt und in ein Heim umzieht, muss Heiner mit der Unterstützung seiner Kinder und Enkelkinder, die Sachen seiner Schwester sortieren und alles regeln. Bis zuletzt hat Hilde alleine in dem Haus, das über ein Jahrhundert im Besitz der Familie war, gelebt.
    Beim Aussortieren ihrer persönlichen Gegenstände, findet Heiner in einer alten Truhe auf dem Dachboden alte Aufzeichnungen seiner Mutter und von anderer Seite tauchen ihr Tagebuch und die Feldpostbriefe seines Vaters Paul auf. All diese Unterlagen hat seine Schwester die ganzen Jahre vor ihm verborgen.
    Und so begibt sich Heiner zusammen mit seiner Familie auf eine Reise in die Vergangenheit und versucht, mit Hilfe der Aufzeichnungen und seinen Erinnerungen seine Kindheit aufzuarbeiten.

    Anett Klose hat mit „Eine Handvoll Würfelzucker“ einen Roman geschrieben, der zum Teil auf wahren Begebenheiten ihrer eigenen Familiengeschichte basiert.
    Auf den ersten Seiten des Buches gibt es ein Personenregister, indem alle Protagonisten vorgestellt werden. Trotzdem hatte ich, aufgrund der vielen Familienmitglieder, dem Wechsel der Sichtweisen und den zeitlichen Sprüngen, am Anfang Probleme, mich in der Handlung zurechtzufinden. Ich musste das Buch deshalb ein paar Mal zur Seite legen, bis ich mich richtig darauf einlassen konnte.
    Doch mit der Zeit fiel es mir etwas leichter, den Überblick zu behalten, auch wenn ich so manches Mal überlegen musste, in welchem Verwandtschaftsverhältnis die Protagonisten der Gegenwart zueinander stehen.
    So ein Register zu Beginn einer Geschichte, finde ich richtig gut, aber wenn man nur das Ebook zur Verfügung hat, blättert man nicht ständig hin und her.
    Der wichtigste Handlungsstrang liegt in der Vergangenheit und erzählt die Geschichte von Heiners Eltern Elsa und Paul. Wir verfolgen, wie Elsa ihre beiden Kinder Heiner und Hilde in den Wirren des Krieges alleine großziehen muss, denn Paul wird einberufen und verbringt nach dem Krieg noch viele Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft.
    Elsa muss den Alltag mit den Kindern ohne ihren Mann bewältigen und Heiner und Hilde müssen ohne ihren Vater aufwachsen. Es herrscht Hunger, denn Lebensmittel sind knapp und eine handvoll Würfelzucker, wird zu etwas ganz besonderem.
    Trotz der Umstände versucht Elsa nicht den Mut zu verlieren und daran können auch die Zweifel, die durch einen Brief aufkommen, nichts ändern.

    Wir springen immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart und spüren, wie schwer es Heiner fällt, aus seiner Kindheit zu berichten.
    Dabei musste ich öfters an meine eigenen Großväter denken. Einer ist 1941 in Russland gefallen. Meine Großmutter musste ihre beiden Jungs auch alleine groß ziehen und ich weiß, dass das nicht leicht für sie war. Mein anderer Großvater war im Krieg in Frankreich stationiert und ist, Gott sein dank zurückgekommen. Doch ich erinnere mich, dass er nie darüber sprechen wollte und nur lustige Begebenheiten aus der Zeit in Frankreich erzählt hat.
    Doch zurück zum Buch.
    Man merkt, dass es für Heiner wichtig ist, über die Vergangenheit zu sprechen, auch wenn es ihm schwerfällt. Seine Kinder und Enkelkinder ermutigen ihn jedoch immer wieder, weiterzuerzählen.

    Ich bin immer tiefer in die Geschichte der Familie eingetaucht und irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Besonders berührt haben mich dabei die Feldpostbriefe, die Paul seiner Elsa über all die Jahre regelmäßig geschickt hat und in denen er immer wieder von ihrer Liebe zueinander und von der Hoffnung auf ein Wiedersehen schreibt.
    Man spürt förmlich die Sehnsucht, die Paul nach seiner Frau und seinen Kindern hat.
    So manches Mal hatte ich Tränen in den Augen, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass diese Briefe Originale aus der Familie der Autorin sind.

    Anett Klose gelingt es, ihre Leser mit dieser Geschichte zu fesseln und nachdenklich zu machen.

    Sie beschreibt das Schicksal von Elsa und Paul, das mich sehr berührt hat, auf eine sehr ergreifende und authentische Art.
    Dafür gibt es von mir 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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