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  • 5 Sterne

    16 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 17.08.2020

    Als Buch bewertet

    Die Maschenmillionärin
    1948 Hamburg. Die 29-jährige Paula Rolle lebt nach dem Krieg mit ihrer Mutter Wilhelmine und ihren beiden jüngeren Schwestern Gertrud und Uschi beengt in einer kleinen Wohnung. Ihren Verlobten Konrad hat Paula während des Krieges verloren und seither keinen Mann mehr an sich herangelassen. Mehr schlecht als recht schlagen sie sich durchs Leben, müssen viele Dinge entbehren, erst langsam erholen sich die Menschen und vor allem die Wirtschaft, es mangelt noch an vielem. Durch eine glückliche Fügung ergattert Paula einen Job als rechte Hand des Unternehmers Röbke, der in Hamburg sein Strumpfimperium wieder aufbauen will, nachdem ihm die Russen seine Fabrik in Sachsen zerstört haben. Mit innovativen Ideen, gutem Geschäftssinn und der Unterstützung durch die englischen Besatzungsmächte hat Röbke schon bald das Geld für die Strumpfmaschinen zusammen, die er gemeinsam mit Paula in Amerika kauft und nach Deutschland verschiffen lässt, um endlich mit der Produktion loszulegen und den deutschen Frauen mit den neuen Alba-Strümpfen ein Stück mehr Chic zu verleihen. Der britische Offizier Felix Robinson, der schon öfters Paulas Weg kreuzte, schleicht sich langsam in ihr Herz, aber irgendwas hat er zu verbergen. Und dann steht da auf einmal auch noch Konrad leibhaftig vor ihr...

    Caroline Bernard hat mit „Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der den Leser von der ersten Seite an zu faszinieren weiß. Der flüssig-leichte und gefühlvolle Erzählstil gewährt dem Leser nicht nur eine Zeitreise in die Nachkriegszeit, sondern lässt ihn sich auch in der beengten Wohnung der Rolles niederlassen, um dort die Geschicke von Paula und ihrer Familie hautnah mitzuerleben. Die Autorin spiegelt nicht nur den damaligen Zeitgeist wieder, indem sie die beschwerliche Beschafftung von Lebensmitteln und den Wiederaufbau des zerstörten Hamburgs in ihre Geschichte mit einfließen lässt, sondern macht auch deutlich, wie sehr die damaligen Besatzungsmächte zum Aufbau beitrugen und ihren Einfluß geltend machten. Wunderbar authentisch wird der Kampfgeist und der Optimismus von Paula deutlich, die mit immer neuen Ideen sogar eine ihrer Schwestern ansteckt. Unverheiratete Frauen hatten es damals schwer, eine Arbeit zu finden bzw. durften manche Dinge gar nicht ausüben. Zusätzlich erschwerte ihnen die Rückkehr der Männer aus dem Krieg die Möglichkeit, einen Broterwerb zu finden. Umso erfrischender ist Paula als Protagonistin, die mit ihrem Chef Röbke natürlich auch viel Glück gehabt hat, ist dieser doch neuen Ideen nicht abgeneigt. Der historische Hintergrund ist wunderbar mit der Handlung verwebt und lässt den Leser den langsamen Aufschwung eines Unternehmens miterleben, der den Frauen ein wenig Luxus schenkt.

    Die Charaktere sind liebevoll mit glaubhaften menschlichen Eigenschaften ausgestaltet. Sie wirken authentisch und vor allem sehr lebendig, so dass der Leser sich als Teil ihrer Gemeinschaft fühlt und mit ihnen hofft, bangt und fiebert. Paula ist einen offene und freundliche Frau mit viel Ideenreichtum. Sie ist selbstbewusst und mitfühlend, trägt ihr Herz auf der Zunge. Innerlich trauert sie um eine alte Liebe und fühlt sich schuldig. Röbke ist eine Seele von Mensch, der kein Blatt vor den Mund nimmt und sich gut um seine Mitarbeiter kümmert. Gertrud ist burschikos, aber grundehrlich, doch sie hütet ein Geheimnis. Felix ist ein netter Mann, der nicht mit offenen Karten spielt. Uschi ist ein vorlautes Ding, das ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Aber auch Konrad, Frau Schostack, Wilhelmine und Otto spielen wichtige Rollen innerhalb der Handlung und geben ihr zusätzlich Spannung.

    „Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen“ überzeugt mit einer lebensnahen, warmherzigen Handlung und tollen Charakteren. Geheimnisse, Liebe und Intrigen machen die Geschichte rundum kurzweilig und gelungen. Absolute Leseempfehlung für eine wunderbare Geschichte – Chapeau!

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 13.12.2020

    Als eBook bewertet

    Es ist trostlos im Hamburg 1948. Überall gibt es Trümmer und auch die Kleidung der Menschen macht nichts mehr her. Hier lebt auch Paula Rolle mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in sehr ärmlichen Verhältnissen. Aber es hätte auch noch schlimmer kommen können. Als Paula auf der Straße eine gutgekleidete Frau sieht, kommt es ihr vor, „als würde plötzlich eine Farbfotografie in einem Schwarz-Weiß-Film auftauchen.“ Paula möchte gerne Schönheit in den tristen Alltag bringen. Die Gelegenheit bietet sich, als sie einen Job beim Strumpffabrikanten Wilhelm Röbcke findet. Doch dann bekommt sie es mit einem britischen Offizier zu tun, der ein Auge auf die Geschäfte ihres Chefs hat.
    Diese Geschichte, die uns in die Nachkriegszeit führt, lässt sich angenehm und flüssig lesen. Viele Männer sind im Krieg geblieben oder sind traumatisiert zurückgekommen. Es war eine Zeit, in der Frauen zeigen konnten, was in ihnen steckt.
    Die Personen sind gut und authentisch beschrieben. Paula ist eine mutige und engagierte junge Frau. Der Krieg hat ihr die große Liebe genommen, aber sie sieht dennoch hoffnungsvoll in die Zukunft. Sie möchte wieder Farbe ins Leben bringen, denn sie weiß, dass man sich besser fühlt, wenn man hübsch angezogen ist. Dass ihr Chef sie unterstützt, ist natürlich toll. Es ist aber auch gut für sein Geschäft, denn Paula hat Ideen. Der Laufmaschendienst ist eine solche Idee, den ich als Jugendliche auch gerne genutzt habe, denn selbst in den sechziger Jahren hat man seine Nylon-Strümpfe nicht einfach weggeworfen, wenn sie eine Laufmasche hatten. Auf den britischen Offizier Felix Robinson macht Paula Eindruck, als sie sich für eine junge Frau mit Kinderwagen einsetzt. Aber auch Paula ist fasziniert. Wird es für Felix und Paula eine Zukunft geben? Oder wird ihr früherer Freund Konrad zwischen ihnen stehen?
    Es ist eine gelungene Geschichte über die Nachkriegszeit und eine junge Frau, die anpackt und auf eine bessere Zukunft hofft.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 02.09.2020

    Als eBook bewertet

    wenn Frauen zu kämpfen haben, aber auch zu Maschenmillionärinnen werden können

    Als Paula wieder einmal auf der Suche nach Arbeit durch die Trümmer der Stadt stapft, fällt ihr Blick auf eine gut gekleidete Frau und sofort ist ein Wunsch in ihr entfacht, „Paula wollte sich endlich wieder einmal zurechtmachen, mit guter Kleidung und den richtigen Accessoires betonen, was sie an sich mochte – sich schön fühlen. Sie wollte vor den Schaufenstern am Jungfernstieg entlangflanieren und davon träumen, sich einen schicken Stoff oder ein Kleid zu kaufen. Und sie wusste, dass es vielen Frauen so ging wie ihr.“ Der Krieg hat ihr so viel genommen, auch ihre große Liebe, aber das muss ein Zeichen dafür sein, dass es auch wieder bergauf gehen muss. Und tatsächlich fällt ihr Blick wenig später auf die Anzeige, „Vertrauenswürdige Person mit Englischkenntnissen und technischem Verständnis ab sofort gesucht. Gute Bezahlung. Interessenten melden sich bitte im 1. Stock bei Röbcke.“ und schon steht sie auch vor ihrem neuen Chef, der überzeugt von sich und seiner Geschäftsidee ist. „Achtzehn Millionen Frauen in den Westzonen gehen barfuß, weil es in ganz Deutschland keine Firma mehr gibt, die Strümpfe herstellen kann. Die haben immer in Sachsen gestanden, und die wenigen Strumpffabriken, die noch produzieren dürfen, verkaufen nicht in den Westen, um ein Druckmittel gegen die Amerikaner und die Briten in Händen zu haben.« Er schnaubte. »Die Frauen wollen Strümpfe, und ich werde sie ihnen verkaufen. Wer, wenn nicht ich?“

    Als Leser lernt man Paula bei der Arbeitssuche kennen und wird dann Zeuge, wie sie Wilhelm Röbcke, trotz seiner Bedenken einer Frau gegenüber, als Angestellte, schnell mit ihren pfiffigen Ideen und ihrer Schlagfertigkeit um den Finger wickelt und so die Stelle ergattert. Während man sich nun mit ihr mit Feuereifer in die Arbeit stürzt, gemeinsam mit dem in Sachsen enteigneten Strumpffachmann einen Betrieb aus Nichts aus dem Boden stampft und dabei nicht nur einmal um den Erfolg des Projekts bangen muss, darf man sie auch bei ihrem spärlichen Privatleben begleiten. „Paula wohnte mit ihren beiden Schwestern in dem einen und ihre Mutter im anderen Zimmer, dazu kam eine winzige Küche, die zum Glück ein Fenster mit einer breiten Fensterbank außen hatte, wo sie jetzt im Winter ihre wenigen Lebensmittel lagern konnten. Alles war besser als die Nissenhütten an der Schwenckestraße, wo sich zwei Familien eine dieser Wellblechhütten ohne Heizung teilen mussten.“ Für Liebesdinge bleibt Paula kaum Zeit, doch eine zufällige Begegnung in der Straßenbahn bringt sie gehörig ins Wanken und auch für den britischen Major gilt, „Felix Robinson folgte ihr nachdenklich mit den Augen. Was für eine mutige Frau, dachte er. Sich einfach mit einem Offizier der Besatzungsmacht anzulegen. Und dabei ging es noch nicht einmal um sie selbst. Hübsch war sie auch, mit ein paar Pfund mehr auf den Rippen und ein paar Sorgen weniger, wäre sie eine Schönheit.“ Doch eine einfache Liebe gibt es für die beiden nicht, denn Paula hat immer noch Schuldgefühle, dass ihr geliebter Konrad ihrer Leichtsinnigkeit wegen, der Gestapo zum Opfer gefallen ist, und auch Felix kann seinen Hass auf die Deutschen kaum im Zaum halten, ganz abgesehen davon, dass ihn auch beruflich der Weg direkt zu Paula führt und das sollte doch streng vom Privaten getrennt bleiben.

    Das Leben in Trümmern, die Währungsreform, die Berlin-Blockade und auch der Beginn des Aufschwungs. Die Autorin entführt mit ihrem Roman gekonnt in die Nachkriegszeit und lässt dort auch die Rolle der Frau in der damaligen Gesellschaft gut nacherleben. Die Männer kehren aus dem Krieg heim, klar, dass sie Arbeitsplätze und das Sagen sofort wieder übernehmen und Frauen bei vielem wieder deren Einverständnis und Unterschriften benötigen. So hat man es nicht nur mit Paula schwer, gegen das Misstrauen Frauen gegenüber anzukämpfen und sich eine Position und vor allem auch die dazu nötige Anerkennung zu verschaffen, auch bei Schwester Gertrud heißt es, kämpfen und nicht den Weg des Hausmütterchens gehen, denn für sie gilt, »Glück brauch ich nicht, ich brauch ein dickes Fell, um diese Männer zu ertragen.« Gut versorgt, am liebsten mit einem amerikanischen Soldaten, das wäre schon eher Uschis Traum.

    Die Geschichte spielt in Hamburg und das merkt man deutlich. Steigt man mit Paula zu Beginn über die Trümmer der Stadt, erfährt dabei ganz nebenbei solch interessante Details wie „Mit den Trümmern der Stadt hätte man die Außenalster dreiundzwanzig Meter hoch auffüllen können.“, oder „Hundertzweiundachtzig Millionen Ziegelsteine waren geborgen und von Zement freigeklopft worden. Fünfundzwanzigtausend Türen und Fenster waren aus den zerstörten Gebäuden gerettet worden.“ Man blickt auch auf Horrorszenen des Kriegs wie z.B. den furchtbaren Feuersturm zurück, erlebt mit ihr die Aufräumarbeiten, darf später im Taxi mit in die schönen Ecken fahren und auch ein kleiner Ausflug nach Amerika und einer nach Berlin sind dabei. „Paula genoss es in vollen Zügen, in Amerika zu sein. Das Land war für sie wie das Paradies. Alles war so heil und in buntes Licht getaucht. Es gab weder Trümmer noch gesperrte Straßen, weder den Geruch nach Feuer oder Moder noch verhärmte Menschen in abgerissener Kleidung. Aber dafür gab es allerhand seltsame Maschinen und elektrische Apparate: zum Staubsaugen und Haaretrocknen, man kaufte seine Zeitung, indem man Geld in einen Kasten warf,…“ und so mangelt es nicht an Regionalkolorit und auch die Atmosphäre der Zeit wird gut eingefangen.

    In der Strumpfwelt konnte ich ebenfalls dazu lernen. So war ich z.B. baff erstaunt, dass es so etwas wie einen Laufmaschendienst gab. „Eine Masche 40 Pfennige stand in weißer Farbe quer über dem Schaufenster zu lesen. Die Hamburgerinnen trugen zwar wieder Nylons, aber für mehr als ein Paar alle paar Monate reichte das Geld nicht. Deshalb hatten diese kleinen Läden, in denen man Laufmaschen wieder aufnahm, Konjunktur. Oft waren sie neben Schneiderateliers oder Strumpfwarengeschäften angesiedelt.“

    Der lockere, äußerst kurzweilige Sprachstil der Autorin liest sich flüssig und ich bin geradezu durch Paulas Geschichte gerauscht. Sie beschreibt emotional, man kann mit Paula fiebern und hoffen und immer wieder darf auch geschmunzelt werden, wofür vor allem Uschis forsche Art und auch Paulas schlagfertige Antworten sorgen. So hatte ich hier mit liebenswert ausgearbeiteten Hauptdarstellern äußerst kurzweilige Unterhaltung.

    Paula habe ich schnell in mein Herz geschlossen, denn so oberflächlich, dass es ihr nur ausschließlich um ein tolles Aussehen ginge, ist sie nicht, auch wenn ihr dies viel bedeutet. Richtig toll gezeichnet ist auch die burschikos, resolute Schwester Gertrud, die ihren ganz eigenen Kopf hat. Was habe ich mich gefreut, dass Paula am Ende sagen kann, »Ich bin froh, dass ich endlich den Menschen kennenlerne, der meine Schwester so glücklich macht.«. Mit der forschen Uschi, die ihr Lebensglück sucht hatte ich großes Vergnügen und so macht sie das Geschwistertrio abwechslungsreich und lebendig. Großes Glück hatte Paula sicher mit ihrem Chef Willi Röbcke mit seiner herzlichen Art. Felix ist mit seinen Bedenken und Gefühlen richtig authentisch und gelungen gezeichnet. Auch die kleineren anderen Mitspieler, bei Konrad, dem überzeugten Sozialisten angefangen, über den liebenswerten Chauffeur Otto oder bis hin zur wissbegierigen Nazine Frau Schostack, sind alle gelungen in Szene gesetzt und machen die Besetzung rund.

    »Als wäre mit einem Paar Strümpfe die Welt in Ordnung.« »Manchmal ist sie das. Zumindest macht es sie schöner.« »Entschuldige.« »Ich nehme an, bei dir muss es immer noch die ganz große Politik sein?« »Ich weiß, dass ich recht habe.« »Euren Leuten geht es schlechter als denen drüben, das ist unübersehbar.« »Wenn du Konsum meinst, dann stimme ich dir zu. Aber es gibt wichtigere Dinge. Gerechtigkeit. Frieden.« »Wenn man Hunger hat? Und kratzende Wollstrümpfe tragen muss, weil eine Partei meint, mit Nylons Politik machen zu müssen?« Klar mögen vielleicht Nylonstrümpfe nicht die schwerwiegendsten Themen der Nachkriegsgeschichte sein, aber auch ein Ausflug in diese Welt macht ein Geschichtsbild rund und deshalb kann ich diesen herrlich leichten, unterhaltsamen Roman nur empfehlenswerte 5 Sterne verleihen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina2405, 22.08.2020

    Als eBook bewertet

    Der Roman „Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen“ von Caroline Bernard spielt in Hamburg nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und handelt von der Produktion von Nylonstrümpfen.

    Hamburg 1948: Paula lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern zusammen. Der Krieg ist bereits ein paar Jahre vorbei und trotzdem sind sehr viele Waren und Lebensmittel noch nicht zu bekommen oder extrem teuer, Kleidung oder gar Nylons sind absoluter Luxus. Per Zufall findet Paula eine Anstellung beim Strumpffabrikanten Wilhelm Röbcke, der eine neue Produktion in Hamburg aufbauen will. Paula wird die rechte Hand von Röbcke und baut die Firma zusammen mit ihm auf. Sie wird Teil des deutschen Wirtschaftswunders.

    Meinung:

    Die Geschichte lässt sich wunderbar angenehm und in einem Rutsch lesen. Sie zeigt uns, wie viel Anteil auch die Alliierten auf unsere wiedererstehende Wirtschaft hatten. Außerdem setzt sich der Roman mit dem damaligen Frauenbild auseinander. Frauen die arbeiten, sogar in Führungspositionen, oder gar einen Führerschein haben, waren eher die Seltenheit und nicht gerne gesehen. Die Grundidee hat mir sehr gefallen, aber ich hätte mir gewünscht, die Autorin würde sich etwas mehr Zeit lassen die Geschichte zu erzählen. Manchmal bleibt es zu oberflächlich.

    Die Story wird uns hauptsächlich von Paula in der dritten Person erzählt. Hin und wieder kommen auch kurz einige Nebencharaktere zu Wort wie Wilhelm Röbcke. Paula ist unsere Hauptfigur und trotzdem bleibt sie recht blass. Für mich ist sie nicht richtig greifbar und bleibt daher immer auf Distanz. Ich hätte es besser gefunden, wenn wir uns auf Paula konzentriert hätten. Einige Handlungsstränge hätte es aus meiner Sicht nicht bedurft, sie haben zu sehr abgelenkt von Paulas Geschichte. So haben wir einige Geschichten, die nur angekratzt werden, aber wo nicht weiter in die Tiefe gegangen wird. Ich hätte die Nylons und alles was damit zusammenhängt gerne noch mehr im Vordergrund gesehen, genauso wie die angedeutete Liebesgeschichte.

    Fazit: Die Grundidee hat mir gefallen und der Roman lässt sich schön und schnell lesen, trotzdem haben mich ein paar Kleinigkeiten gestört und oft blieb mir die Autorin zu oberflächlich, daher gibt es von mir 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Trix, 29.10.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Ein packender Roman über eine junge Frau, die nicht nur die Liebe im Sinn hat! Spannend & federleicht zu lesen, gut recherchiert. Ausgezeichnete Lektüre

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  • 5 Sterne

    9 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 18.08.2020

    Als eBook bewertet

    Wie haben Frauen die Nachkriegszeit erlebt? Anhand Paulas Geschichte kann man sich ein gutes Bild davon machen.
    Auch drei Jahre nach Kriegsende sind nicht nur in Hamburg die Spuren der schrecklichen Vergangenheit zu spüren: Häuserruinen, Wohnungsmangel, Lebensmittelknappheit und wenig Geschäfte, in denen es etwas zu kaufen gibt.
    Frauen, die die fehlenden männlichen Arbeitskräfte ersetzt haben, sollen zurück an den Herd. Was ist mit denen, deren Männer/Brüder/ Freunde nicht zurückkommen? Was mit denen, die sich nicht abhängig machen wollen? Und von Gleichberechtigung ist in keinster Weise die Rede. Wird doch sogar bei Erwerb des Führerscheins nach der Erlaubnis von Mann oder Vater gefragt. Oder der Gatte erlaubt/ verbietet der Frau, überhaupt arbeiten zu dürfen.
    Paula findet einen aufgeschlossenen Chef, der nichts weniger als den Aufbau einer Strumpffabrik in Hamburg plant, wurde er doch in Auersbach enteignet. Dass Strümpfe wichtig sind, weiß auch Paula. Sehnt sie sich doch wie viele andere Frauen nach schöner und modischer Kleidung. Nur: woher die entsprechenden Maschinen, genug Kapital und Produktionshallen bekommen?
    Ihre cleveren Ideen, der gute Ruf und der alte Chauffeur ihres Chefs sind hilfreich. Das Projekt nimmt Fahrt auf, Paula wächst mit ihren Aufgaben, allerdings gibt es eine ganze Reihe unerwarteter Schwierigkeiten.
    Mir gefällt, wie engagiert und einfallsreich Caroline Bernard ihre Paula agieren lässt. Auch ihre Konsequenz hinsichtlich vergangener Geschichten beeindruckt. Hat man nicht oft.
    Die Einbettung in historische Zusammenhänge ist gelungen, die Ost-West- Konflikte werden knapp, aber verständlich dargelegt, vertiefen das Verständnis für das Handeln der verschiedenen Charaktere.
    Ein interessanter und lesenswerter Roman über eine couragierte, selbstbewusste Frau und die Nachkriegszeit in Deutschland
    aus dem Aufbau Verlag.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 18.11.2020

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Hamburg, 1948: Obwohl es an allem mangelt, ist Paula fest entschlossen, die Schönheit in ihr Leben zurückzuholen – das Trümmergrau soll endlich Farbe weichen. Mit ihrem Gespür für Mode wird Paula die rechte Hand eines Strumpffabrikanten und kämpft gegen alle Hürden der Nachkriegszeit darum, den Frauen ihre heißbegehrten Nylons zu verschaffen. Schon bald erreicht sie viel – und kann dennoch nicht vergessen, dass sie im Krieg ihre große Liebe verloren hat. Dann begegnet sie einem britischen Offizier, doch der scheint nur die Geschäfte ihres Chefs kontrollieren zu wollen.“



    Ich kenne Caroline Bernards Bücher und mag ihren Schreibstil sehr. Auch in diesem Buch „Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen“ wurde ich nicht enttäusch. Bernard hat mit Paula eine sehr selbstbewusste und mutige Figur geschaffen, die einen ab der ersten Seite gleich mit an die Hand nimmt und mitreißt. Man muss Paula folgen und mit ihr Schritt halten, denn ihr Tempo ist recht zügig. Paula hat Power für 10 und das, wo doch gerade der Krieg vorbei ist. Ihr Mut und ihre Energie stecken nicht nur uns Leser an, sondern auch die anderen Protagonisten im Buch (kurzum hat Bernard hier wirklich sehr gut die Fäden zusammen laufen lassen). Ihr Traum und ihre Lust, den Frauen wieder ein bisschen Weiblichkeit zu geben, gelingt ihr mühsam, aber es gelingt. Auch das Thema „Liebe“ kommt hier natürlich nicht zu kurz und wird wohldosiert von Bernard eingebaut. Ihr Schreibstil und ihre Wortwahl sind wieder gekonnt flüssig. Dennoch gab es hier und da Stellen, die etwas zu viel des Guten waren und in meinen Augen nicht so ausgeschmückt hätten werden müssen wie es Bernard getan hat - egal, denn das Buch mit Paulas Geschichte ist wirklich lesenswert und bekommt von mir 4 von 5 Sterne.

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