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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela H., 20.07.2022

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch habe ich nicht in einem Rutsch durchgelesen, sondern mir wirklich viel Zeit genommen. Ich fand es unheimlich interessant, und es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Außerdem führt die Autorin immer wieder Literaturbeispiele an, die ich dann gegoogelt und auf meine Merkliste gesetzt habe, wenn ich sie noch nicht gelesen habe.

    Ich muss zugeben, dass mir absolut bewusst war, dass Frauenliteratur früher niemals so viel Zuspruch bekommen hat wie die von Männern. Dass es früher zeitweise nicht mal geduldet wurde, dass Frauen schrieben. Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich ganz naiv gedacht, dass das heutzutage anders ist und war erschrocken, dass ich mich so geirrt habe.

    Nicole Seifert kann z.B. belegen, dass Bücher besser bewertet werden, wenn vorher nicht klar ist, dass eine Frau sie geschrieben hat. Es ist wirklich krass, dass es auch heute immer noch nicht so ist, dass männliche und weibliche Autoren gleichgestellt sind.

    Ich habe mal überlegt, ob ich eher Bücher von Männern oder von Frauen lese, muss aber zugeben, dass ich da meistens gar nicht drauf achte. Ich wähle Bücher oft nach Cover und Klappentext aus, oder weil ich eine Rezension darüber gelesen habe, die mich angesprochen hat. Auf den Autor:innen Namen achte ich dabei nicht.

    In der Social Media Blase, in der ich mich meistens rumtreibe, sind mehr Autorinnen zu finden. Aber ich glaube, dass das Zufall ist. Oder haben wir Autorinnen es "nötiger", Werbung für uns selbst zu machen? Ihr seht, ich bin wirklich ins Grübeln gekommen.

    Auf jeden Fall finde ich dieses Sachbuch wirklich sehr interessant und werde nun mein eigenes Leseverhalten ein wenig mehr beobachten. Bzw. habe ich nun eine Liste mit Autorinnen, die ich unbedingt lesen möchte.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 17.10.2021

    Als Buch bewertet

    Frauen in der Literatur

    "Drei Jahre lang hat die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Nicole Seifert ausschließlich Bücher von Frauen gelesen: „Was mich überrascht hat, ist, wie deutlich bestimmte Themen in Literatur von Frauen vorkommen“, ist ihr Fazit." So beginnt ein Artikel im SWR.

    Gibt es wirklich Themen die nur von Frauen aufgegriffen werden? Und wenn ja, welche? Wie kommt es dazu und ist es heute noch immer so? All diese Fragen und noch mehr werden in dem Buch behandelt.

    Schon das Cover stimmt den Leser auf das Buch ein. Das "unschöne" Wort Frauenliteratur wird gezeigt, doch das Wort Frauen ist durchgestrichen, sodass am Ende die Literatur bleibt. Für jeden - egal ob m, w oder divers.
    Das sollte es auch immer sein - Literatur, die von jedem gelesen und/oder gelesen werden kann und soll.

    Nicole Seifert sagt selbst, dass der Begriff "Frauenliteratur" oft abwertend genutzt wird. Und auch ich denke tatsächlich zuerst an irgendwelche Groschenromane auf denen der Held die arme Frau auf seinen starken Amen durch das Leben trägt. Doch bin ich selbst eine Frau und lese es nicht. Habe ich nie und werde ich nie. Und was ist wenn nun ein Mann diese Bücher liest? ist er dann kein Mann mehr?

    Kritisch und dennoch objektiv setzt die Autorin sich daher mit diesen Dingen auseinander und ich kann es jedem Leser empfehlen. Das Buch zu lesen, sich selbst zu hinterfragen und mit den Begrifflichkeiten besser umzugehen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Liane M., 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    Literatur nicht nur für Ladies

    Die Amerikanistin Nicole Seifert hat ein grundlegendes Buch zur Frauenliteratur geschrieben. Am Beispiel eigener Lesehistorie hinterfragt sie, warum Bücher von Autorinnen quantitativ weniger in Schule, Studium oder Feuilleton vorkommen und diese dann wesentlich kritischer bewertet werden, schnell als trivial abgetan werden.
    Seifert beschreibt am Beispiel der deutschen und anglo-amerikanischen Literaturszene die Mechanismen von Verlagswesen und Literaturkritik, die einem Buch zum Erfolg verhelfen. Angesichts der Vielzahl von Personen, die sie nennt, wünschte ich mir zur Vertiefung des Themas ein Personenregister, das nicht nur Einsteigern die weitere Recherche erleichtern würde.
    Liegt der Schwerpunkt der Beschreibung auf der Schilderung des Literaturbetriebs der letzten fünfzig Jahren mit seinen prägenden Protagonisten und grundlegenden Studien, so liefert Seifert auch gründliche Analysen zu Werken wichtiger Autorinnen der letzten 250 Jahre (Laroche, Austen, Brontë, Droste-Hülshoff), die nicht vergessen wurden und deshalb nicht neu entdeckt werden mussten (Gabriele Reuter).Schwierig war und ist obendrein die Situation farbiger Autorinnen (Walker).
    Ich vermisse die Jahreszahlen in der Leseliste, die eine Einordnung im literarischen und außerliterarischen Kontext erlauben.
    Seifert unterstreicht mit ihren Hinweisen zur französischen und niederländischen Literatur, dass die beschriebenen Phänomene der Abwertung weiblichen Schreibens leider die Regel sind.
    Das Buch ist wesentlich für den Einstieg und die vertiefende Beschäftigung mit dem Thema Frauenliteratur, denn es berücksichtigt relevante Studien und die Vergabepraxis für bedeutende Buchpreise. Schließlich zähle nur die Qualität …

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kalligraphin, 08.10.2021

    Als Buch bewertet

    „Nein, wir sind nicht darüber hinaus, auf diese Dinge achten zu müssen. Es wird gerade erst interessant. Denn es sind andere Erfahrungen, andere Perspektiven, die hier erzählt werden, neue Geschichten, die ich nach dem männerdominierten Lesen der letzten Jahrzehnte nicht nur als Abwechslung und Bereicherung empfinde, sondern geradezu als Offenbarung.“ (25%)

    Gerade in letzter Zeit liest man in den Zeitungen häufiger, dass unter den Nominierungen für einen Literaturpreis dieses Mal außergewöhnlich viele Frauen dabei seien*. Es scheint sich etwas zu bewegen in der Literaturwelt! Doch ist die journalistische Berichterstattung darüber vielleicht noch mutmachend, so muss man nur zu den Leserkommentaren weiterscrollen. Dort wird man sofort fündig; meist ist schon der erste Kommentar ein empörter Aufschrei, dass es doch bei einem Literaturpreis bitte nicht ums Geschlecht der Autor*in gehen dürfe, sondern um die Qualität des Geschriebenen.

    Nicole Seifert greift unter anderem diesen vermeintlichen Qualitätsanspruch in ihrem Buch FRAUEN LITERATUR auf. Natürlich sollte das Geschlecht der Autor*in bei der Qualitätsbewertung keine Rolle spielen. Tut es aber. Und es wird gerade den AutorINNEN zum Nachteil in der Bewertung. Denn Literatur von Frauen wurde seit jeher systematisch unterdrückt und abgewertet. Die Bedingungen, unter denen Frauen schrieben und schreiben, waren und sind schwierig. Ihre Werke wurden und werden deutlich seltener kanonisiert. Die Rezeption ihrer Werke findet nicht nur seltener statt, sondern ist häufig auch trivialisierend oder sogar diskriminierend.

    Misogynie ist noch lange nicht aus unserer Gesellschaft verschwunden. Sie wird nur nicht immer auf den ersten Blick erkannt. Und sie versteckt sich inzwischen sogar unter dem Deckmäntelchen, dass Frauen doch heute alle Türen offen stünden. Wenn sie also scheitern, dann ja wohl auf Grund mangelnder Qualität ihrer Arbeit.

    Nein. Der Fehler liegt im System. Unsere Köpfe sind noch lange nicht frei von Geschlechterklischees.

    Nicole Seifert führt unter anderem Studien als Beispiele an, die belegen, dass Literatur von Autorinnen deutlich besser in der Bewertung einer Jury abschneidet, wenn das Geschlecht der Autor*innen nicht bekannt ist.

    Sie zeigt auf, wie vom Schreibprozess, über das Verlegen bis hin zur Rezeption die Werke von Autorinnen benachteiligt werden. Sie geht darüber hinaus auf die Literaturgeschichte, die geschichtlichen Veränderungen und die männlich dominierte Kanonisierung ein. So sind viele literarische Werke aus der Feder von Frauen in Vergessenheit geraten und werden selten neu aufgelegt.

    Fundiert und umfassend deckt Seifert in ihrem Buch auf, wie es um FRAUEN LITERATUR stand und steht. Nach der Lektüre ist man nicht aufgeklärter, sondern hat auch eine lange Leseliste „abzuarbeiten“, denn das Buch platzt fast vor lauter toller Empfehlungen.

    Dieses Buch öffnet die Augen und weitet den Blick. Ich kann es nur weiterempfehlen!

    „Und man bekommt einen Blick für unsere völlig schiefen Vorstellungen von Geschlechternormen, an die wir aber derart gewöhnt sind, dass wir sie für richtig und wichtig, für normal und unveränderbar halten.“ (9%)

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 26.09.2021

    Als Buch bewertet

    Die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Nicole Seifert hat lange Zeit als Lektorin für namhafte deutsche Verlage gearbeitet. Schon damals und während des Studiums ist ihr dabei aufgefallen, dass Männer immer noch die Literaturszene dominieren. Ob es Literaturnobelpreisträger sind oder die Rahmenpläne für den Deutschunterricht in der Schule, überall lernt man vorwiegend Autoren mit männlicher Weltsicht kennen. Frauen spielten und spielen im Literaturbetrieb eine eher untergeordnete Rolle. Aber warum ist das so? Zur Beantwortung der Frage lassen sich bspw. Rollenbilder der vorherigen Jahrhunderte und Literaturkanons von männlichen Literaturkritikern heranziehen. Während männliche Autoren an der Qualität ihrer Sprache gemessen werden, ist dies bei Frauen eher zweitrangig, denn Familienstand, Aussehen etc. sind wichtiger. Seifert hat diese patriarchalischen Strukturen, auch innerhalb der Jury zur Vergabe der jährlichen Buchpreise, satt. Sie plädiert für mehr Sichtbarkeit von talentierten und kritischen Autorinnen innerhalb der Literaturszene. Aber was soll man tun, wenn man von klein auf stets mit männlichen Werken konfrontiert wurde? Seifert hat ein Experiment gewagt und über eine geraume Zeit ausschließlich Bücher von Autorinnen gelesen. Dabei hat sich ihr eine neue, vielschichtigere Literaturwelt eröffnet. Auch kann sie verständlicherweise mit der Trennung von männlichen und weiblichen Schreibstilen nichts anfangen. In diesem Sinne ist auch ihr durchgestrichener Buchtitel zu verstehen. Literatur sollte unabhängig vom Geschlecht des Autors gesehen und rezipiert werden. Das sind wahre Worte, die gehört werden sollten. Denn wie kann es sein, dass im 21. Jh. Autorinnen noch immer weniger Ansehen genießen und Geld mit ihren Büchern verdienen als ihre männlichen Kollegen.

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