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  • 3 Sterne

    lynas_lesezeit, 21.03.2021

    Als Buch bewertet

    "Auch wenn meine Kinderwelt zusammengebrochen ist, [...] meine Erwachsenenwelt muss ich mir sowieso selbst aufbauen, und die gehört mir allein."

    Kurz vor dem Abitur erfährt Ingke - Hauptprotagonistin in "Geteilte Träume" von Ulla Mothes - dass sie adoptiert ist. Damit verliert sie abrupt ihre kindliche Unbefangenheit und weiß zunächst nicht mehr so recht, wer sie ist und wem sie noch trauen kann. Um wieder zu sich selbst zu finden, begibt sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln.

    Diese Handlung ist nicht gänzlich neu und wurde schon in einige Romanen aufgegriffen. Was diesen Roman jedoch besonders macht, ist die zugrundeliegende Geschichte des geteilten Deutschlands. Denn Ingke ist im Osten geboren und nach der Adoption im Westen aufgewachsen. Und so erfährt man beim Lesen nicht nur Ingkes Geschichte und die ihrer beiden Familien - der leiblichen und der Adoptiv-Familie - sondern auch einiges über das Leben in den beiden Teilen Deutschlands. Diese Einblicke habe ich als sehr interessant empfunden, da ich selber keinerlei eigene Eindrücke habe und auch in der Schule nicht viel über diese Zeit Deutschlands vermittelt wird. An so mancher Stelle hat es mich ungläubig mit dem Kopf schütteln lassen und mich sprachlos gemacht, was damals insbesondere in der DDR mit den dort lebenden Menschen gemacht wurde. Wenn man nicht gänzlich angepasst war oder das Glück hatte nicht aufzufallen, musste man doch einjges in Kauf nehmen. Wie traurig, sich zwischen Familie und Liebe, Freiheit und Selbstaufgabe, entscheiden und stets Repressalien fürchten zu müssen. Eine Zeit, die es so nie wieder geben darf!

    Der Erzählstil der Autorin war für mich anfangs eher gewöhnungsbedürftig. Ingke wird bei ihrer Suche nach Antworten von Person zu Person und von Geschichte zu Geschichte geschickt. Niemand erzählt ihr einfach direkt, was für sie so wichtig zu erfahren ist. Stattdessen werden Geschichten angedeutet und sie dann zum nächsten Familienmitglied geschickt, um sich diese dann von demjenigen erzählen zu lassen. Ich muss sagen, dass es mich irritiert hat: "Geh zu dem und dem und lass dir das und das erzählen. Ich hab dir auch gleich einen Termin gemacht." Auch die Protagonisten und einige Verhaltensweisen und Gedankengänge habe ich als etwas gewöhnungsbedürftig und weltfremd empfunden. Rosa, so etwas wie die Cousine von Ingke, beispielsweise ist zwar durchaus sympathisch, aber sie scheint sich eine ganz eigene Welt zu schaffen und dabei einiges einfach auszublenden. Sie schafft sich ihre ganz eigene Realität. Doch auch wenn ich von einigen Gedankengängen und Dialogen irritiert war, erschien es mir andererseits insgesamt durchaus realistisch. Welche reale Familie würde schon perfekte Dialoge führen und immer gut reagieren? Gerade diese fehlende Stringenz macht eine gewisse Authentizität und Lebensnähe aus.

    Dennoch haben die häufigen Sprünge zwischen den Personen mit denen Ingke spricht und den damit verbundenen Rückblicken in verschiedene Zeiten und Orte leider eine gewisse Distanz geschaffen. Während des Lesens musste ich mich jedes Mal neu orientieren und sehr konzentriert bleiben, um die diversen Personen und Zeiten zuordnen zu können. Zusätzlich erschwert wurde die Orientierung dadurch, dass an mehreren Stellen die Namen der Protagonisten verwechselt wurden. Dadurch war es mir nicht möglich, zu den Protagonisten eine emotionale Bindung aufzubauen und mich als Teil der Handlung zu fühlen. Ich habe den Roman als ein spannendes Zeitportrait rund um eine familiäre Rahmenhandlung erlebt. Und als solches hat mir das Buch auch durchaus gefallen.

    "Geteilte Träume" von Ulla Mothes ist ein durchaus gelungener Debütroman mit leichten Schwächen, der spannende Einblicke in das Leben im geteilten Deutschland gibt. Insgesamt kann ich eine Leseempfehlung aussprechen, möchte jedoch gern deutlich machen, dass es eine eher sachlich und weniger emotional spannende Handlung gibt.

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  • 4 Sterne

    Christina S., 08.03.2021

    Als Buch bewertet

    Ulla Mothes ist es gelungen einen Roman zur Thematik Adoption in der DDR zu schreiben .

    Kurz zum Inhalt :

    Ingke erfährt durch Zufall das sie Adoptiert ist und macht sich dann daran ihre Herkunftsfamilie kennen zu lernen.

    Das ganze ist sehr detailiert und emotional beschrieben , jeder der damit zu tuen hat , erklärt Imgke seinen Teil der Familiengeschichte , aus der Sicht wie er oder sie sie erlebt hat und sie lernt dadurch ihre Adoptionsfamilie , sowie ihre Herkunftsfamilie besser kennen.

    Sie erkennt was Familie heißt. Sie lernt viel über die Vergangenheit, wie es war in der DDR und im Westen und als sie mit ihrer Oma redet , erfährt sie noch wie es damals beim 2 Weltkrieg zu ging.

    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, es kommen viele Personen darin vor und braucht etwas, um den Überblick zu behalten , wer wie dazu gehört , aber am Endes des Buches gibt es einen Stammbaum der einen es leichter macht.

    Alles in allem eine gelungener Roman über das Thema Familie , Vergangenheit und Adoption in der DDR .

    Kann es zum lesen empfehlen.

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  • 3 Sterne

    Lia48, 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    INHALT:
    Berlin, 1992: Ingke, die in Ost-Berlin aufgewachsen ist, erfährt durch einen Zufall, dass sie als Baby während DDR-Zeiten adoptiert wurde. Die junge Frau, die gerade ihr Abitur macht, fällt aus allen Wolken. Warum hat ihr niemand Bescheid gesagt? Und wer sind ihre leiblichen Eltern?
    Nach und nach erfährt Ingke, dass ihre leibliche Mutter - Petra Schröder - damals bei einem Fluchtversuch erwischt wurde und ins Gefängnis kam. Sie selbst wurde daraufhin in ein Heim gegeben.
    Je weiter Ingke nachforscht, desto mehr bekommt sie das Gefühl, sich zwischen den Menschen, die sie gerne hat, entscheiden zu müssen…

    MEINUNG:
    Der Gegenwartsstrang spielt 1992, als Ingke von ihrer Adoption erfährt. Daraufhin spricht sie mit den verschiedensten Leuten aus ihrer Umgebung. Als Leser*in lernt man so langsam die Protagonistin besser kennen, erhält durch unterschiedliche Perspektiven und Zeiten aber auch zahlreiche kurze Einblicke in die damalige Situation und wie es Petra und den Familien ergangen ist.

    Ich muss zugeben, dass es auf mich leider weniger authentisch wirkte: Eine junge Frau erfährt, dass sie adoptiert wurde. Doch statt, dass die Menschen, die ihr nahe stehen, ihr von ihren leiblichen Eltern erzählen, holt erst einmal jeder weit aus und teilt ihr seine eigene Geschichte von früher mit. An Ingkes Stelle wäre ich vermutlich an die Decke gegangen. Leider hatte ich dieses Gefühl beim Lesen auch. Als würde man mich hinhalten wollen, obwohl Ingke schon recht bald den Namen ihrer leiblichen Mutter weiß. Bei manchen wird dies vielleicht für Spannung sorgen, ich war von diesem Aufbau der Geschichte eher genervt. Einzelne Erzählstränge waren nicht uninteressant. Doch sie waren mir zu kurz und die Perspektivwechsel waren mir zu viele, sodass ich mich nicht richtig auf das Buch einlassen konnte.
    Zudem wirkte das Verhalten mancher Figuren auf mich nicht immer authentisch. Manche Entwicklungen gingen mir hier zu schnell vonstatten. Petras Figur dagegen fand ich interessant und schön ausgearbeitet. Ich mochte, dass man anhand ihrer Situation einen guten Einblick bekommt, was es zu DDR-Zeiten hieß, alleinerziehend zu sein.
    Die ersten 2/3 des Buches bin ich kaum mit den Figuren warm geworden. Obwohl das Thema so viel Potenzial bietet, um einen emotional abzuholen, wollte dies bei mir leider nicht gelingen.
    Erst im letzten Drittel, als weniger Wechsel in Perspektive und Zeit stattfanden, habe ich die restlichen Zeilen mit Interesse verfolgt. Das Ende war mir dann aber zu glatt.

    FAZIT: Inhaltlich hätte es eine interessante Geschichte werden können, doch die Umsetzung war nichts für mich. Insgesamt blieben mir die Figuren zu fern, ich hätte mir mehr Authentizität und Emotionalität gewünscht. 2,5-3/5 Sterne.

    TRIGGERWARNUNG: Enthält eine Szene mit sexuellem Missbrauch.

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  • 3 Sterne

    Karin G., 09.03.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich sofort auf Grund des Covers und des Titels angesprochen. Auch der Klappentext lässt auf einen tollen Roman hoffen.
    Die Autorin habe ich bis jetzt noch nicht gekannt.
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Personen sin vortrefflich ausgewählt und mit entsprechenden Eigenschaften versehen.
    Ich muss gestehen, ich hatte zu Beginn sehr hohe Erwartungen in das Buch, denn die Geschichte hat mich interessiert. Leider war ich relativ schnell enttäuscht, da Ingke und ihre kranke Mutter, die ich eigentlich als Hauptpersonen in diesem Buch gesehen habe, immer weiter in den Hintergrund des Geschehens gedrängt wurden. Es tauchen immer wieder Personen auf, die ihr Schicksal, das sie damals erlitten haben, auf einmal mitteilen möchten und auch irgendeinen Anteil an der Entwicklung von Ingkes Leben hatten.
    Mir hat es nicht so gut gefallen, dass so viel in der Vergangenheit herumgewühlt wurde, aber da hatte ich vielleicht auch eine falsche Erwartung an das Buch.
    Zur Geschichte, Ingke erfährt zufällig, dass sie adoptiert wurde und begibt sich nun auf die Suche nach ihrer Mutter. Sie möchte auch die Umstände erfahren, die zu ihrer Adoption geführt haben. Es werden die ganzen Gegebenheiten die damals zwischen Ost und West geherrscht haben wieder aufgedeckt. Doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
    Mich konnte das Buch nicht vollkommen überzeugen, aber ich bin auch kein großer Fan von geschichtlichen Sachen und bin nicht in der DDR aufgewachsen, vielleicht ist es für Leute, die das damals mit erlebt haben interessant. Meins war es leider nicht so. Ich bin zweigeteilt, denn am Ende war es doch noch interessant.

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  • 3 Sterne

    Jasika, 29.05.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt (übernommen):

    Berlin, 1992: Erst als junge Frau erfährt Ingke, dass sie als Säugling zu DDR-Zeiten adoptiert wurde. Wer sind ihre wahren Eltern? Warum haben sie sie einst weggegeben? Und was bedeutet das für ihr Leben heute? Sie macht sich auf die Suche und stößt auf die Geschichte ihrer Herkunftsfamilie, die nach einem gescheiterten Fluchtversuch ihre Tochter verlor. Auf einmal hat die junge Frau zwei Familien, die um sie ringen: Ihre leibliche Mutter, die irgendwann von der BRD freigekauft wurde und bisher nichts über Ingkes Verbleib weiß. Und ihre vermeintlichen Eltern, bei denen sie behütet und geliebt aufgewachsen ist. Doch muss sie sich tatsächlich entscheiden?

    Meine Meinung:

    Ich lese sehr gerne Romane, die sich mit der jüngsten Geschichte Deutschlands befassen. Daher war ich sehr gespannt auf den Roman, der mich leider nicht fesseln konnte. Ingke erfährt, dass sie adoptiert wurde und möchte wissen wer ihre leiblichen Eltern sind, was damals genau geschehen ist und was aus ihnen geworden ist. Die Erzählweise ist ungewöhnlich und hat für mich dazu beigetragen, dass ich mich nicht in Ingke einfühlen konnte. Sie wird letztlich von einem Familienmitglied zum nächsten geschickt und jeder erzählt die eigene Lebensgeschichte. Das ist zwar interessant und man bekommt durchaus einen guten Einblick in die damalige DDR, aber auch sehr langatmig mit vielen Details, die die Geschichte nicht voran bringen. Es waren einfach zu viele Charaktere, wodurch man leicht den Überblick verlieren kann.

    Fazit:
    Spannendes Thema, aber der Fokus auf weniger Charaktere und mehr Emotionen hätte dem Roman besser zu Gesicht gestanden.

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  • 3 Sterne

    Leseratte, 31.03.2021

    Als Buch bewertet

    Ulla Mothes, die Autorin, nimmt uns mit auf eine Zeitreise.

    Eines vorweg: Für manche Leser, die in der DDR geboren oder aufgewachsen sind ist dieser Roman vielleicht ein Déjà-vu. Für Leser des Westens bietet der Roman einen oft schmerzlichen Einblick in das Leben der DDR - wobei bestimmt nicht alles schlecht war (z.B. Kinderbetreuung für arbeitende Mütter - davon haben wir im Westen nur geträumt).

    Zum Inhalt: Ingke erfährt als junge Frau, dass sie als Säugling zu DDR-Zeiten adoptiert wurde. Sie macht sich auf die Suche nach ihren "richtigen Eltern". Irgendwann muss sie sich zwischen zwei Familien entscheiden.

    Das erste Drittel des Romans ist aufgrund der vielen Figuren und ihren kurz erzählten Geschichten manchmal etwas verwirrend (zum Glück habe ich nach einiger Zeit den sehr versteckten Stammbaum auf den allerletzten Seiten entdeckt). Im Mittel- und Schlussteil wird der Verlauf ruhiger, die Geschichten länger und es fügt sich mit der Zeit alles zusammen, was zusammengehört. Das Ende lief mir schon fast etwas zu glatt ab und hatte beinahe schon einen etwas schnulzigen, zu harmonischen Eindruck hinterlassen, was bei einer so breit gestreuten Familie doch eher selten ist. Schön finde ich es trotzalledem und ich gönne es jeden einzelnen Familienmitglied!

    Fazit: Der Schreibstil ist angenehm und das Buch mit seinen über 440 Seiten liest sich trotz der oft "harten Themen" leicht, wenn man erst mal alle Familienmitglieder auseinanderhalten kann. Von mir 3,4 Sterne für diese deutsche Familiengeschichte.

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  • 3 Sterne

    Jane B., 17.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ich bin gespannt, wie lange die DDR noch Thema in Büchern sein wird. Bereits meine Generation kann nichts Persönliches mehr darüber berichten, weil wir nur ein paar Jahre dort gelebt haben. Wir waren zu jung, um uns an irgendetwas erinnern zu können.

    Umso wichtiger finde ich es, dass noch viele Werke über diese Zeit erscheinen - fiktiv oder wahr spielt dabei keine Rolle.

    Ulla Mothes verarbeitet im Roman einige Sachen, die sie selbst erlebt hat. Zudem hat sie Zeitzeugen ausfindig gemacht, die ihr ebenfalls ein bisschen Stoff liefern konnten.

    Daher bin ich erstaunt, wie kalt mich die Geschichte im Endeffekt gelassen hat.

    Ich hatte auf eine geballte Ladung Gefühle gehofft. Ich dachte, es würde mich eine Welle überrollen, ich würde mitleiden, vielleicht sogar Tränen vergießen. Aber ich blieb stumm. Bei mir kam einfach nichts an.

    Mir hat gefallen, dass man aus verschiedenen Perspektiven die DDR kennenlernte - leider nur negativ. Dadurch kommen jedoch auch unheimlich viele Personen vor, von denen die meisten nur an der Oberfläche beleuchtet werdet.

    Das Ende war mir zu entspannt. Ich liebe Happy Ends, aber dieses hier war mir nicht schlüssig genug. Es passte nicht zum Rest der Geschichte, die viel Dramatik beinhaltete.

    Ich gebe eine bedingte Leseempfehlung. Als Strandlektüre, die man nach dem Urlaub ganz schnell wieder vergisst, ist sie ok.

    ©2021 Mademoiselle Cake

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  • 3 Sterne

    Mandel61118, 13.03.2021

    Als eBook bewertet

    Zwischen zwei Familien
    Als Ingke ihrer leukämiekranken Mutter Stammzellen spenden will, erfährt sie, dass sie gar nicht deren leibliche Tochter ist, sondern adoptiert wurde. Ihrer leiblichen Mutter wurde sie noch zu DDR-Zeiten weggenommen. Ingke ist entsetzt darüber und macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln ....

    Das Thema an sich interessiert mich sehr und ich habe schon viele Bücher gelesen, die sich mit dem Leben in der DDR auseinandersetzen. Dieses jedoch vermochte mich nicht so sehr so fesseln. Ingke steht leider nicht so im Mittelpunkt der Geschichte, wie ich das erwartet habe.
    Stattdessen wird der Leser mit vielen Rückblenden konfrontiert, in denen die Erfahrungen der einzelnen Familienmitglieder geschildert werden. Ingke erfährt immer mehr von den Hintergründen der Verwandten. Gleichzeitig bekommt man als Leser sehr viel von den damaligen Lebensumständen in der DDR mit. Manche dieser Beschreibungen gehen einem als Leser recht nah und machen nachdenklich.

    Insgesamt gesehen muss ich sagen, dass die Autorin das eigentlich spannende Thema für mich persönlich nicht so umgesetzt hat, dass es mich besonders gefesselt hätte. Den Stammbaum am Ende des Buches hätte ich mir am Anfang gewünscht, ich habe ihn leider erst nach Beendigung des Buches entdeckt, da war es leider zu spät.

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  • 2 Sterne

    Nosysimi, 16.03.2021

    Als Buch bewertet

    Leider hat es mich nicht gepackt

    Das Buch „Geteilte Träume“ von Ulla Mothes behandelt das hochinteressante Thema der Zerrissenheit von Ost und West zu Zeiten des Kalten Kriegs und auch danach. Ein junges Mädchen findet kurz nach Mauerfall durch Zufall heraus, dass es von seinen Eltern adoptiert wurde. Durch Nachforschungen findet sie heraus, dass nicht alles mit rechten Dingen zuging und ihre Eltern das Regime der DDR genutzt haben, um sie zu bekommen. Auf der Suche nach ihren Wurzeln geht sie durch viele Höhen und Tiefen.
    In dem Roman werden viele dunkle Kapitel des DDR-Regimes behandelt. Es lässt einen mit Entsetzen zurück. Leider wurde ich vom Schreibstil von Ulla Mothes nicht so richtig gepackt. Es gibt viele Zeitsprünge und viele verschiedene Personen, die man oft nicht richtig einsortieren kann. Mit der Zeit wird das Buch besser verständlich, trotz allem finde ich es etwas übertrieben und am Schluss auch sehr abrupt zu Ende. Ich fand es sehr schade, denn ich finde an sich das Thema sehr interessant und auch wichtig, aufzuarbeiten. Zwar bin ich im Westen groß geworden, aber ich finde es angebracht, die Zeit zu thematisieren. Für mich war dieser Roman jedoch nicht ein Schritt in die richtige Richtung, Chance verpasst. Von meiner Seite gibt es keine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 22.03.2021

    Als Buch bewertet

    Als die junge Ingke erfährt das sie adoptiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie ist ein "geraubtes" Kind das heißt ihre Mutter wurde bei der Republikflucht gefasst und das Baby wurde zur Adoption frei gegeben. Mit Hilfe der ganzen Familie versucht sie ihre leibliche Mutter zu finden. Dadurch erfährt sie einiges über das Leben in der damaligen DDR die in ihrem fünfzehnten Lebensjahr zu Ende ging.
    Ich habe in letzter Zeit mehrere Bücher mit dem Thema Leben in der DDR gelesen, mal mehr mal weniger wurde auf die Repressalien eingegangen. Hier gefällt mir das Wenige sehr gut. Mit ganz wenigen Bemerkungen und vagen Beschreibungen schafft Frau Mothes eine Atmosphäre der Beklemmung und Angst entstehen zu lassen. Dieses eher diffuse Gefühl war für mich ungeheuer nachhaltig. Es ist sehr intensiv gewesen. Bei den deutlicheren Beschreibungen hat sich bei mir großes Mitgefühl eingestellt und Dankbarkeit das ich das nicht erleben musste. Aber damit war die Empfindung zu Ende, bei diesem Buch halt es immer noch nach.
    Auch was Familie ausmacht wird auf unnachahmliche Art und Weise beschrieben. Nicht nur das alle für einen und einer für alle da sind, sondern auch was der/die Einzelne dafür auf sich nimmt damit die Familie auch so bleiben kann wie gewohnt.
    Der Schreibstil hat mich in das Buch hinein gezogen, anders kann ich es nicht beschreiben. Als ob ich auch an diesen Treffen teilgenommen habe, meine Flucht geplant oder überlegt habe, wie kann ich mehr erreichen ohne das mir der Staat in die Quere kommt. Ich habe mich in Gedanken über Westpäckchen gefreut und um Freunde gebangt die eine Flucht versucht haben.
    Dieses Buch ist ein Highlight nicht nur wegen dem Thema sondern der Stil und die Menschen sind unvergleichlich.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 10.03.2021

    Als Buch bewertet

    Ingke, 18 Jahre, ist behütet aufgewachsen. Beide Eltern sind Ärzte in Berlin-Buch und haben ihr eine unbeschwerte Kindheit, die sie immer wieder auf dem Lande bei ihrer Großmutter, Tante, Onkel mit deren Kindern verbringt. Doch jetzt ist Maren krank, Leukämie. Was liegt also näher, als dass sich Ingke als Stammzellenspender testen lässt. Doch das Ergebnis dieser Untersuchung lässt Ingkes Welt aus den Fugen geraten – sie ist nicht die leibliche Tochter von Maren und Kelle…..
    Mich hat dieses Buch einfach nicht mehr losgelassen. Es hat bei mir auf der einen Seite ganz viele alte Erinnerungen aus meiner Jugend wachgerufen. Die Umstrukturierung (besser gesagt: Kollektivierung) in der Landwirtschaft, die Bespitzelung durch Stasi-Mitarbeiter, das Verbot von Westkontakten. Aber auch schöne Erinnerungen, wie z.B. die Weltfestspiele in Berlin auf dem Alex.
    Ingke versucht in diesem Buch ihre wahre Identität, wer ihre leiblichen Eltern sind, herauszubekommen. Hartnäckig fragt sie ihre Familie aus und erhält dabei Einblicke in so manche Familiengeheimnisse, Geheimnisse die bisher im Verborgenen geschlummert haben. Das hat die Geschichte für mich richtig spannend gemacht. Geschickt bettet die Autorin diese Geständnisse zur Vergangenheit in immer wieder neue Rückblenden ein. Das macht das Lesen abwechslungsreich und es bleibt weiterhin spannend, was alles in dieser Familie noch so im Verborgenen „schlummert“.
    Der Leser wird zwar mit sehr vielen Personen konfrontiert, deren verwandtschaftliche Verhältnisse alle etwas verworren sind, aber hier den Überblick zu behalten lohnt sich. Denn man lernt ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte kennen und wird spannend unterhalten.
    Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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  • 4 Sterne

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    Ute K., 08.03.2021

    Als Buch bewertet

    Auf der Suche nach den Wurzeln
    Kurz vor ihrem Abitur erfährt Ingke, das ihre Eltern sie adoptiert haben. Sie ist erschüttert und empört und beginnt, nach ihren Wurzeln zu suchen. Die Geschichte ihrer leiblichen Familie ist tragisch, ein vollständiger Ost-West-Konflikt wie es zu dieser Zeit unzählige gab. Sie erfährt über die Flucht ihres Großvaters, über Kindheit und Jugend ihrer Mutter in der DDR, über deren versuchte Flucht und die Zeit im Gefängnis. Auch ihre Adoptiveltern müssen Farbe bekennen, wie es zur Adoption gekommen ist. Letztendlich muss Ingke begreifen, dass alle Beteiligten nur ihr Bestes im Sinn hatten.
    In eindringlichem, emotionalem Schreibstil erzählt Ulla Mothes nicht nur die Geschichte einer Familie zwischen Ost und West, sie stellt und beantwortet auch viele Fragen zum Thema Familie. Auch der geschichtliche Hintergrund ist interessant und gründlich recherchiert. Sehr gut gefällt mir der Aufbau der Geschichte. Indem die Autorin Ingke quasi von einem Familienmitglied zum anderen schickt, kann man mit ihr gemeinsam die Hintergründe ihrer Adoption aus mehreren Blickwinkeln anschauen. So reist Ingke durch das neu vereinigte Deutschland auf der Suche nach ihren Wurzeln.
    Die Personen sind ziemlich gut charakterisiert, so dass man sich in jede einzelne hineinfühlen kann. Ingke sieht zeitweise vor lauter Wald die Bäume nicht und führt sich auf wie ein Elefant im Porzellanladen, was sicher ihrer Jugend und der großen Enttäuschung zuzuschreiben ist. Trotzdem finde ich sie sehr sympatisch, ihre Adoptiveltern Kelle und Maren haben einen guten Job gemacht. Die beiden tun mir leid, werden sie doch durch Ingkes Wurzelsuche ganz schön gebeutelt. Besonders angetan hat es mir Onkel Otto, durch seine diplomatische, zupackende und warmherzige Art löst er die ganze Problematik im Handumdrehen auf und kittet das von Ingke zerschlagene Porzellan. Das Happy End kommt allerdings ein bisschen zu plötzlich, es wirkt fast, als wolle die Autorin die Geschichte jetzt schnell zu einem guten Ende bringen.
    Insgesamt ist „Geteilte Träume“ ein lesenswertes Buch über die Zeit vor und nach der Wende und das Leben in Ost und West.

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  • 4 Sterne

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    liesmal, 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    „Geteilte Träume“ ist eine deutsch-deutsche Familiengeschichte von Ulla Mothes, erschienen im Verlag Lübbe.
    Eigentlich wollte Ingke nur helfen, doch genau durch diesen Umstand hat sie zufällig erfahren, dass sie bereits im Säuglingsalter adoptiert wurde. Damals gab es noch die DDR. Total am Boden zerstört, kann sie nicht begreifen, warum ihre Eltern niemals mit ihr darüber gesprochen haben. Jetzt hat sie, inzwischen eine junge Frau, gefühlte tausend Fragen zu ihrer Herkunft, zu ihren leiblichen Eltern und, und, und… Sie begibt sich auf die Suche und spricht zunächst mit den Angehörigen aus ihrer jetzigen Familie, die alle gern versuchen, Ingke zu helfen, indem sie ihre eigenen Lebensgeschichten erzählen.
    Es sind beeindruckende Schicksale, die Erzählungen reichen oft zurück bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Ulla Mothes ist es gut gelungen, die Lebensumstände zu beschreiben und auch die politischen Verhältnisse und daraus resultierende Auswirkungen und Entscheidungen zu verdeutlichen. Ganz allmählich erschließen sich Ingke viele Zusammenhänge, doch ist sie auch bereit, sich auf ihre eigentliche Familie einzulassen? Und andersherum gefragt: Will ihre Mutter überhaupt etwas von ihr wissen?
    Zu Beginn ist es mir schwergefallen, die vielen mitwirkenden Personen einzuordnen und zu sortieren. Nachdem ich allerdings ein Personenregister am Ende des Buches entdeckt hatte, war es übersichtlicher.
    Ein gutes Stück deutscher Geschichte wird mit einer interessanten Familiengeschichte übermittelt. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.

    „Jetzt weiß ich auch, warum die Stille hinterher viel schlimmer ist als der Knall. Die Stille ist die Einsamkeit!“

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  • 2 Sterne

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    Buecherseele79, 08.06.2021

    Als Buch bewertet

    1992 erfährt Ingke dass sie adoptiert wurde. Natürlich ist sie enttäuscht weil ihr viel verschwiegen wird und die Eltern bekannt sind. Aber warum wurde Ingke damals weggegeben? Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer eigenen Familie.

    "Diese Ungewissheit, diese Schwebe, dieses Im -Niemandsland- Leben, während ein Ausreiseantrag läuft, jahrelang. Wenn alle wissen, dass du gehst, dann gehörst du nicht mehr dazu. Du bist noch da, bist aber in den Augen der anderen eigentlich schon weg. Du bist eine lebende Tote." (Seite 65)

    Auf das Buch hatte ich mich sehr gefreut. Und leider konnte mich das Buch nicht wirklich packen oder begeistern.

    Der Schreibstil ist schon sehr anstrengend. Ich habe zu Beginn soviel Namen im die Ohren "geschlagen" bekommen das ich nur noch durcheinander gekommen bin. Ein Stammbaum gibt es zum Ende des Buches aber trotz vielem nachsehen hat es nicht ganz geklappt.

    Ingke möchte wissen wer ihre leiblichen Eltern sind. Ingke war mir zu blass und unscheinbar, sie ging fast unter bei dieser Flut von anderen Personen. Es hat mich aufgeregt dass Ingke ihre ganze Familie "ablaufen" musste um mehr zu erfahren. Dabei erzählt noch jeder seine eigene Geschichte und so ganz im Zusammenhang stand es einfach nicht.

    Die weiteren Protagonisten waren ebenso platt.

    Was mich zudem störte war diese Fragmente zu den Zuständen der DDR. Es wird von Landwirtschaft, Stasi, das Gute und Böse geredet, viele Ansichten und Meinungen prasseln auf den Leser ein aber es war mir zu stark aus dem Kontext gerissen. Es gab keine rote Linie die mich überzeugen konnte.

    Hier hätte ich mir einfach ein bündiges Konzept gewünscht wo viele Facetten beleuchtet werden, es genaueren Einblick "hinter die Kulissen" der DDR gibt. In meinen Augen hätten hier die Protagonisten besser eingebunden werden können. Die Ansichten von Ingke gehen hingegen fast komplett unter.

    Sicherlich gab es auch interessante Abschnitte die mich mitnehmen konnten. Aber das wiegt nun mal nicht auf.

    Für Menschen die sich für die Geschichte der DDR um größeren Umfang interessieren - sie werden hier nicht auf ihre Kosten kommen.

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