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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute K., 30.07.2020

    Als Buch bewertet

    Die traurige Geschichte zweier zerstörter Familien

    Tamsyn und Edie sind zwei Teenager, deren Hintergrund nicht unterschiedlicher sein könnte. Tamsyn lebt mit ihrer Mutter Angie, ihrem Bruder Jago und ihrem kranken Großvater in einem schäbigen, engen Reihenhaus im Dorf, während Edie mit ihren Eltern Eleanor und Max den Sommer im familieneigenen Landhaus auf den Klippen verbringt. Die beiden Teenager lernen sich kennen als Tamsyn in ihr Traumhaus auf den Klippen eindringt und verbringen viel Zeit miteinander. Sehr bald spitzen sich die Ereignisse um die beiden Mädchen so sehr zu, dass es in beiden Familien zu dramatischen Veränderungen kommt.
    „Ich will Dein Leben“ ist nicht der erste psychologische Spannungsroman von Amanda Jennings, aber der erste, den ich gelesen habe. Ganz sicher werde ich mir die anderen auch noch zu Gemüte führen, denn dieses Buch hat mich vom ersten bis zum letzten Satz gefesselt. Geschickt wurde der Spannungsbogen nach und nach aufgebaut. Es war immer klar, dass es zu dramatischen Entwicklungen kommen würde. Welche das sein würden, konnte ich aber trotz wilder Spekulationen nicht vorhersehen. Besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte aus der Sicht von mehreren der Protagonisten erzählt wird, so dass man als Leser bis in deren tiefsten Abgründe blicken kann.
    Beide Mädchen sind durch Konflikte in ihren Familien traumatisiert. Tamsyn hat den geliebten Vater verloren. Ihre Familie, bestehend aus der Mutter Angie, dem älteren Bruder Jago und dem kranken Großvater, schafft es nicht, den Verlust des Vaters gemeinsam zu verarbeiten. Stattdessen flüchtet Tamsyn sich in Tagträume vom Haus auf den Klippen, dass sie regelmäßig aus der Ferne beobachtet und auch unrechtmäßig besucht. Durch ihre gelegentlichen Gewaltphantasien und ihre Besessenheit von dem Haus auf den Klippen ist sie mir manchmal ein wenig unheimlich. Trotzdem ist sie sehr zu bedauern in ihrer Unfähigkeit, sich mitzuteilen und mit ihrer Trauer umzugehen.
    Edie dagegen rebelliert offen gegen die Alkoholsucht ihrer Mutter und die Gleichgültigkeit ihres Vaters, was den Eltern aber irgendwie entgeht. Auch sie ist unfähig, ihre wahren Gefühle zu zeigen und zu kommunizieren, was wirklich in ihr vorgeht. Sie ist das sprichwörtliche „arme, reiche Mädchen“, mit allen materiellen Gütern ausgestattet, aber emotional völlig verwahrlost.
    Obwohl ich die Aktionen der beiden Teenager manchmal mit ein wenig Abscheu verfolgt habe, habe ich doch auch mit ihnen mitgelitten. Beide wirken so hoffnungs- und orientierungslos, dass mir das Mutterherz blutet. Die Folgen, die diese fragwürdigen Freundschaft hat, sind dann auch gravierend. Während Edie sich dann lösen kann, verharrt Tamsyn in ihrer traurigen Besessenheit.

    Mein Fazit:
    Auch ohne ausufernde Gewalt und Action ein sehr gelungener Roman über die Trostlosigkeit zweier zerstörter Familien, der das Lesen unbedingt lohnt. Besonders der Blick in die seelischen Abgründe der Protagonisten macht die Geschichte so spannend, denn es ist absolut nicht vorhersehbar, zu welchen Handlungen diese zerstörten Menschen sich hinreißen lassen. Der große Showdown an sich kommt nicht überraschend, sein Verlauf und die Handlungen der Beteiligten aber schon. Für mich ganz klar 5 Sterne!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexa K., 29.07.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Buch: Im Sommer 1986 treffen zwei völlig unterschiedliche 16-jährige Mädchen aufeinander: Edie Davenport, die den Sommer über im Haus auf den Klippen verbringt und Tamsyn, deren Mutter Angie bei den Davenports als Putzfrau engagiert ist. Ich denke, alleine aus dem letzten Satz kann man die verschiedenen Verhältnisse erkennen. Tamsyn kommt aus einer einfachen „Arbeiterfamilie“ und Edie, die eigentlich Edith heißt, ist die verzogene Tochter der „reichen“ Familie Davenport, die eigentlich das ganze Jahr im Internat untergebracht ist. Tamsyn hat vor einigen Jahren ihren Vater durch einen tragischen Unfall verloren und ist nie darüber hinweggekommen. Ihr Vater Rob hat das Haus auf den Klippen auch geliebt und hat zusammen mit Tamsyn das Haus beobachtet. Irgendwann „erwischt“ Edie Tamsyn beim heimlichen Schwimmen im Pool der Davenports und es entwickelt sich so eine Art Freundschaft. Dass das nicht gutgehen kann, kann sich der Leser denken…

    Meine Meinung: Ich finde, das Buch ist großartig geschrieben! Die Autorin beleuchtet die Emotionen der unterschiedlichen Mädchen sehr gut. Tamsyn hätte meiner Meinung nach psychologische Hilfe bei der Trauerarbeit gebraucht. Da sie die aber nicht bekommen hat, ist sie irgendwie komisch. Der Leser bekommt fast den Eindruck, sie wäre zurückgeblieben. Aber das ist sie nicht, sondern sie klammert sich an den Traum ihres Vaters, einmal in dem Haus auf den Klippen zu wohnen und verrennt sich dabei völlig.
    Bei Edie hat man zuerst den Eindruck, sie würde Tamsyn lediglich als Freizeitbespaßung gegen ihre Langeweile benutzen. Aber irgendwie neidet jede der anderen ihr Leben. Die Geschichte geht auf jeden Fall nicht gut aus und das ahnt der Leser bereits früh. Die Autorin hat eine selten düstere Atmosphäre geschaffen, die sehr spürbar ist. Und das hat für mich die Spannung ausgemacht!

    Amanda Jennings hat mit ihrem Buch eine tolle Charakterstudie erschaffen, an deren Ende die Situation völlig aus dem Ruder läuft. Auch, wenn ich die Hauptcharaktere beide nicht mochte, fand ich das Buch sehr spannend und konnte es bald nicht mehr aus der Hand legen!
    Einziger Wermutstropfen: am Ende überschlagen sich die Ereignisse fast, das hätte ich gerne noch etwas gedehnter gehabt. Aber: den Prolog versteht man am Ende…

    Mein Fazit: Vom Titel her könnte man auf einen Thriller schließen, das ist es nicht. Aber spannend ist das Buch auf alle Fälle, da die bedrohliche Stimmung, die jederzeit zu kippen scheint, spürbar ist. Ich vergebe gerne 4 Sterne und würde das Buch auch meiner Freundin zum Lesen geben!

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fernweh_nach_Zamonien, 30.07.2020

    Als Buch bewertet

    Langatmig und wenig Spannung. Ein düsterer, ruhiger Roman mit Charakterstudie statt fesselnder Psychothriller.

    Inhalt:

    Cornwall im Sommer 1986:

    Die jugendliche Tamsyn beobachtet täglich fasziniert die luxuriöse Villa auf den Klippen und deren Bewohner, das Ehepaar Davenport.

    Sie weiß, dass das Haus unter der Woche leer steht und schleicht sich eines Tages hinein, um Teil des Luxus' zu sein.

    Durch Zufall wird sie jedoch von deren Tochter Edie entdeckt und die ungleichen Mädchen freunden sich an.

    Doch die scheinbare Familienidylle der Davenports bröckelt und es kommt zu Streit, Eifersuchtsszenen und Neid.


    Mein Eindruck:

    Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Die vielen Perspektiven sorgen für Abwechslung und man lernt die Charaktere besser kennen.
    Erzählt wird in der Ich-Form, im Imperfekt und jeweils zum Kapitelanfang findet man einen Hinweis auf die Person z. B. "Tamsyn - Juli 1986". Zwischendurch erfolgt ein Wechsel zu "Heute" (Ich-Erzählung im Präsens und Kursivschrift). Wer hier Tamsyns Gesprächspartner ist, bleibt allerdings bis kurz vor Schluss ein Geheimnis.

    Die Protagonisten sind zwar interessant ausgearbeitet, aber wenig sympathisch und einige Nebenfiguren bleiben oberflächlich.

    Tamsyn ist Halbwaise, trauert um ihren tödlich verunglückten Vater und sehnt sich nach einem anderen Leben. Die benachbarte Villa der Davenports zeigt ihr eine heile Welt im unerreichbaren Luxus, denn die eigene Familie hat mit Arbeitslosigkeit, Mangel an Alternativen und finanziellen Problemen zu kämpfen.

    Die Tochter der Davenports, Edie, dagegen hat alles wovon Tamsyn nur träumt, ist aber ein gelangweiltes und einsames Kind reicher Eltern, abgeschoben ins Internat und rebellisch.

    Trotzdem zeigen sich immer wieder Parallelen zwischen den beiden Mädchen und trotz ihrer Unterschiede freunden sie sich an.

    Der Großteil der Story plätschert vor sich hin und die immer wieder gestreuten "Grusel"-Elemente z. B. unheilbringende Raben wirken zu aufgesetzt und zu gewollt.

    Titel und Klappentext in Verbindung mit dem atmosphärischen Cover versprechen Spannung, die die Story nicht halten kann. Man darf hierbei nicht vergessen, dass das Buch als "Roman" bezeichnet ist, aber fast überall als (Psycho-) Thriller eingeordnet wird. Wobei auch das englische Original mit "Obsession" und "Suspense" beworben wird.

    Der Original-Titel "The Cliff House" hätte defensiv besser zu diesem Roman gepasst und keine falschen Erwartungen geweckt, denn die Obsession Tamsyns umfasst die Villa auf den Klippen als Symbol für das unerreichbare - vermeintlich - glücklichere Luxusleben.

    Das Ende kommt dafür überraschend und etwas abrupt, denn die Ereignisse überschlagen sich plötzlich. Hier hätte man die Handlung tatsächlich etwas ziehen können.

    Es bleibt eine interessante Charakterstudie aber kein Pageturner. Ein Roman, der suggeriert ein Thriller zu sein.


    Fazit:

    Leider versprechen Titel und Klappentext etwas, das nicht eingehalten wird.
    Die Story ist oft langatmig und wenig spannend. Eine düstere und beklemmende Atmosphäre fehlt gänzlich.
    Den Leser erwartet eine interessante Charakterstudie aber keinen fesselnden Thriller.

    Der gelungene Schreibstil und das Setting können hier leider wenig retten.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Ich will dein Leben" aus dem Jahr 2020

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  • 3 Sterne

    Deborah C., 13.06.2022

    Als Buch bewertet

    Tamsyn ist seit dem Tod ihres Vaters besessen vom weissen Haus bei den Klippen. Denn dort hatte sie die letzten schönen Erinnerungen mit ihm und es war ihr Lieblingsort. Eine Geschichte, die aufzeigt, wie Besessenheit die Wahrnehmung verzerren kann und auch ganze Familien zerstört. Zudem ist nicht immer alles perfekt, wie es auf den ersten Blick scheint. Das Buch klang sehr interessant, aber beim Lesen hat es sich sehr gezogen und war für mich langatmig. Es passierte nichts Spannendes und ich las einfach weiter um zu schauen, was noch passiert. Aber die Charaktere waren etwas flach. Man konnte die Beweggründe und ihr Handeln nachvollziehen, mehr aber auch nicht. Jeder suhlte sich in seinem elend und ging mit seiner Trauer anders um.

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  • 5 Sterne

    Sabrina K., 29.07.2020

    Als eBook bewertet

    Die Autorin war mir bisher unbekannt und konnte mich aufgrund des Klappentextes und dazu passendem Cover sofort überzeugen.
    Schon nach kurzer Zeit war ich mitten drin in der Story. Gebannt habe ich verfolgt, wie Tamsyn das Haus auf den Klippen mit einer Faszination beobachtet. Schnell findet sie Kontakt zu Edie, der Tochter der Davenports. Das Leben auf der Klippe ist ein starker Kontrast zu ihrem eigenen Leben. Nach dem Tod ihres Vaters muss sich Tamsyns Familie zusammenreißen und stark aufs Geld achten. Deshalb liebt sie die Tage, die sie in einer anderen Welt verbringen darf, bis sich mit einem Mal plötzlich alles ändert…
    Die Story hat mich von Anfang bis Ende fesseln können. Geschickt gesetzte Spannungsmomente haben den Plot zu einem echten Pageturner gemacht, den ich kaum aus der Hand legen wollte. Zu sehr war auch ich von Familie Davenport und ihrem Leben fasziniert.
    Die Handlung spielt sich hauptsächlich im Jahr 1986 ab und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zumal Tamsyn dabei am meisten zu Wort kommt. Von ihrem Bruder Jago und ihrer Mutter Angie erhält der Leser aber auch Einblicke. Und auch Tochter Edie kommt ein paar Mal zu Wort.
    Tamsyn ist ein sechzehnjähriges gut erzogenes Mädchen. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen und hätte sie ganz oft gerne mal in den Arm genommen. Gerade wenn Sie vom plötzlichen Tod ihres Vaters erzählt, den sie nie verarbeitet hat. Speziell bei diesem Charakter hat die Autorin großen Wert auf Emotionen gelegt. Aber auch die Nebencharaktere waren sehr gut ausgearbeitet und mir auch fast alle sympathisch.
    Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen und mich flüssig in die Kapitel übergeleitet. Diese hatten genau die richtige Länge und schlossen perfekt aneinander an.
    Das Ende hätte ich mir vielleicht ein wenig anders gewünscht, war aber keinesfalls über den Ausgang enttäuscht. Ein gelungener Abschluss eines tollen Romans.

    Fazit:
    Ein echter Pageturner, der mich prima unterhalten und fasziniert hat. Sympathische Charaktere und eine spannende Handlung rundeten das ganze ab. Klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 10.08.2020

    Als Buch bewertet

    Als ich “Ich will dein Leben” gesehen hab, wusste ich, ich muss es lesen.
    Es hörte sich so richtig schön düster und abgründig an. Also genau meins.
    Tatsächlich muss ich aber sagen, dass der Titel nicht wirklich passt. Viel mehr hätte er, “Das Haus auf der Klippe” heißen müssen.
    Denn bei mir wurden völlig falsche Erwartungen geweckt, was den Verlauf und den Grundkern der Story angeht.

    Die Story selbst lebt mehr von der Vergangenheit, als der Gegenwart. Denn überwiegend befinden wir uns im Jahr 1986. Dem Jahr, als alles seinen Lauf nahm.
    Dem Zeitpunkt, als sich alles für Tamsyn veränderte.
    Die Charaktere, ich kann es nicht anders sagen. Wurden einfach verdammt gut ausgearbeitet. Man mag nicht jeden und das muss man auch nicht.
    Sie werden mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Ihr Innerstes wird nach Außen gekehrt. Immer mehr bröckelt die mühsam errichtete Fassade und zutage kommen immer mehr Risse und Makel.
    Dadurch das man hier verschiedene Perspektiven erfährt, erhalten sie sehr viel Raum und Tiefe. Im Vordergrund steht dennoch in erster Linie Tamsyn und ihr Leben.
    Besonders Tamsyn fand ich enorm faszinierend. Sie ist nicht unbedingt sympathisch. Eher seltsam, verletzlich ,unbeugsam, immer mit klarem Ziel vor Augen. Einerseits möchte man sie wahnsinnig gern beschützen, aber auf der anderen Seite entwickelt sie ungesunde Züge, die gespenstisch und verstörend sind.
    Die Unheil heraufbeschwören und die zugleich zeigen, in welche Abwärtsspirale dies münden kann.
    Man sieht den Aufprall kommen und wartet nur auf welch Art und Weise die Kollision zustande kommt. Denn das sie kommt, ist unausweichlich.

    Den Schreibstil der Autorin mochte ich dabei gern. Sehr einnehmend, fesselnd und bildhaft.
    Es ist kein rasanter Psychothriller. Viel mehr wird hier die Spannung unterschwellig aufgebaut. Der Fokus liegt dabei auf den Charakteren und ihrer Verbindung untereinander.
    Dabei prallen hier Welten aufeinander.
    Was nicht unbedingt am Wohlstand zu messen ist.
    Die Autorin hat es vor allem auf der psychologischen Ebene unglaublich gut ausgebaut. Man ist erschüttert, sprachlos. Aber zugleich auch ungeheuer gefesselt.
    Denn sie zeigt, was ein Trauma für Folgen haben kann.
    Folgen, die man nicht abschätzen und kommen sehen kann.
    Man sitzt wie auf einem Pulverfass, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
    Einiges war vorhersehbar, anderes wiederum nicht.
    Ich hab vor allem unglaublich mit Angie mitgelitten. Sie steht für Stärke und Mut. Sie kämpft mit ihrer Trauer, aber muss zugleich auch nach vorne schauen und ihr eigenes Glück finden. Ein Drahtseilakt, der nicht unbedingt leicht ist. Denn es geht nicht nur um sie, sondern auch um ihre Kinder.
    Und dann sind da noch die Davenports. Wo mehr Schein, als Sein herrscht.
    Unterkühlt, fast fremd und man fragt sich einfach, wo das Bindeglied ist.
    Was sie wirklich fühlen.

    Hier geht es vor allem um Liebe und Glück.
    Etwas das nicht so leicht zu definieren ist.
    Dabei ist das Facettenreichtum erstaunlich groß, was ich einfach großartig fand.
    Die Autorin legt dabei sehr viel zwischen den Zeilen hinein.
    Es wird manipuliert, intrigiert und bei Gott, es gibt niemand der frei von Schuld ist und trotzdem ist da so viel Unschuld und Verletzlichkeit.
    Es hat mich nicht losgelassen. Keine Sekunde. Es hat in mir geschwelt, zum sinnieren gebracht.
    Ich hab getanzt auf dem Vulkan und der große Knall kam. Anders und nicht so kraftvoll wie erhofft. Weniger intensiv, aber dennoch voller Ausdruck und Durchschlagskraft. Die große Dramatik, kam so schnell und war für mich auch viel zu kurz. Man hätte es noch mehr ausbauen können. Denn wie sich alles entwickelt ist beachtlich und lässt nicht kalt.

    Letztendlich bin ich von der Tragik dahinter ungeheuer vereinnahmt und einfach fasziniert. Es erschüttert, ist beängstigend und zugleich zieht es eine große Traurigkeit und Einsamkeit nach sich.
    Es geht hier vor allem um Obsession und wie sehr dies den eigentlichen Menschen verändern kann und wie dies auch das Umfeld beeinflussen kann.
    Dabei gibt es nicht einfach nur schwarz oder weiß. Es gibt nicht Opfer oder Täter. Es gibt einfach Momente, die in der Seele wehtun und einfach so weh tun, das man am liebsten schreien und weglaufen möchte.
    Man weiß nicht wohin mit seiner Wut und den ganzen Emotionen.
    Es ist einfach ein Roman, der gänzlich anders war, als erwartet, der mir am Ende etwas zu positiv war in einigen Dingen.
    Wer sich gern mit Schicksalen und Charakteren auseinandersetzt, ist hier definitiv an der richtigen Adresse.

    Fazit:
    Ich will dein Leben” ist viel mehr “Das Haus auf der Klippe”.
    Ein erschütternder, verstörender und zugleich sehr bewegender Roman, der sehr viel Tragik und Einsamkeit in sich vereint.
    Keine leichte Kost.
    Denn dafür wiegt es zu schwer, zu intensiv.
    Besonders auf der psychologischen Ebene konnte mich die Autorin absolut begeistern.
    Denn was sie hier herausgeholt hat, ist absolut fantastisch.
    Dennoch bin ich nicht ganz zufrieden.
    Was aber nicht daran liegt, dass es völlig anders war, als erwartet.
    Lasst diesen Roman wirken.
    Denn er gibt auch enorm viel zwischen den Zeilen mit.

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  • 5 Sterne

    Rinoa, 28.05.2021

    Als eBook bewertet

    Cornwall im Sommer 1986: Die sechzehnjährige Tamsyn hat den frühen Tod ihres Vaters nie verwunden. Besonders nah fühlt sie sich ihm beim Haus auf den Klippen, genau wie er verspürt sie eine große Sehnsucht nach diesem Ort. Und so beginnt sie, dessen Bewohner zu beobachten: Den attraktiven Mr. Davenport und seine wunderschöne Ehefrau. Als sie dann durch Zufall deren Tochter Edie kennenlernt kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch dieses scheint nur von kurzer Dauer…

    Zunächst einmal ist „Ich will dein Leben“ wirklich super geschrieben und der Autorin gelingt es, eine unheilvolle und teilweise sogar gruselige Stimmung zu erzeugen. Und obwohl im Grunde gar nicht so viel passiert, ist es doch spannend und konnte mich von Anfang an fesseln.

    Das Meiste wird aus Sicht von Tamsyn (in Ich-Form) erzählt, und man merkt als Leser recht schnell, dass sie – wohlwollend ausgedrückt – offenbar etwas überspannt ist. Doch auch Edie, Tamsyns Mutter und ihr Bruder kommen zu Wort, was ein gewisses Gleichgewicht in die Geschichte bringt, denn ob Tamsyns Wahrnehmung mit der Realität übereinstimmt ist oft nicht ganz klar. Dazu lebt sie zu sehr in ihrer eigenen Welt.

    Ansonsten sind die Charaktere und die äußeren und inneren Umstände sehr gut gezeichnet und haben eine Tiefe, die mich wirklich in ihren Bann gezogen hat.
    Ständig habe ich darauf gewartet, dass sich die Geschehnisse in einer Art Höhepunkt entladen, was dann eben auch das Spannende und Packende ausgemacht hat.

    Das Ende wird dann fast ein bisschen nebenbei erzählt, was es für mich umso schockierender machte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    chuckipop, 31.07.2020

    Als Buch bewertet

    Wenn Perfektion zu Obsession wird und Leben zerstört...

    "Ich will dein Leben" von Amanda Jennings ist im Juli 2020 als Taschenbuch mit 448 Seiten bei Lübbe erschienen.
    Es ist als Thriller deklariert, und der Titel weckt evtl. falsche Erwartungen.
    Meiner Meinung nach handelt es sich nicht um einen klassischen Thriller, sondern um einen äußerst spannenden Roman.
    Der englische Original-Titel "The Cliff House" wäre in direkter Übersetzung ins Deutsche wohl zutreffender gewesen.

    Das Buch spielt in Cornwall und wechselt zwischen den Zeiten "1986" und "Heute".
    Hauptprotagonistin ist Tamsyn, eine 16-jährige aus eher einfachen Verhältnissen, die vor einigen Jahren ihren Vater verlor und sehr stark mit dem Verlust zu kämpfen hat.
    So auch ihre Familie, die Mutter Angela, der Bruder Jago und auch der Großvater, jeder auf seine eigene Weise.

    Die letzte gemeinsame Unternehmung mit ihrem Vater war das Schwimmen im Pool der Villa auf den Klippen - verbotenerweise.
    So zieht es Tamsyn häufig zur Villa, und sie beobachtet die Davenports, eine Familie aus London, die aus London kommt und in der Villa ihre Wochenenden verbringt.

    Die Davenports, das sind Vater Max, ein bekannter Schriftsteller, Mutter Eleanor, eine mondäne Dame mit Alkoholproblem sowie Tochter Edie, ein Teenager in Tamsyns Alter.

    Die Mädchen lernen sich kennen, denn Edie erwischt Tamsyn beim heimlichen Besuch in der Villa... Die Mädchen verbringen mehr und mehr Zeit miteinander, und Tamsyn kann sich nun in der Villa aufhalten und gehört bald fast zur Familie. Die Freundschaft ist problematisch, denn die beiden Teenager kommen aus vollkommen verschiedenen Verhältnissen und Edie ist in ihrer Entwicklung wesentlich weiter als Tamsyn, die so dringend Anerkennung sucht...
    Angela putzt in der Villa und auch Jago erledigt dort einige Arbeiten, und so geraten sie alle gemeinsam in einen verhängnisvollen Strudel, der schließlich zur Katastrophe führt...

    Tamsyn ist regelrecht besessen von dem Haus und seinen Bewohnern und ihre Gedanken und Handlungen kreisen um nichts anderes, außer noch um den verstorbenen Vater, der bei einer Rettungsaktion im Meer ertrank.
    Ihre Mutter Angela ist einsam und leidet ebenfalls sehr unter dem Verlust des Ehemannes, und auch Jago hat damit eine Menge Probleme und hat seinen Platz im Leben noch nicht so recht gefunden.
    Leider findet innerhalb der Familie keine wirkliche Kommunikation statt, alles bleibt oberflächlich und Probleme macht jeder mit sich selbst aus...

    Die Autorin hat die einzelnen Kapitel aus der Perspektive jeweils eines Charakters erzählt, die meisten aus der Sicht von Tamsyn, aber ebenfalls gibt es welche von Edie, Angela und Jago, so dass der Leser die Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln erfährt.
    Das finde ich sehr gut gemacht, es ist abwechslungsreich und man will unbedingt weiterlesen, weil die Kapitel häufig mit kleinen Cliffhangern enden...

    Amanda Jennings´ Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar, man ist schnell im Thema und erfährt viel über die einzelnen Personen, trotzdem bleibt es teils geheimnisvoll, teils vage.
    So war es mir in diesem Buch nicht möglich, zu einem Protagonisten besondere Sympathien oder Antipathien zu entwickeln, sie bleiben trotz allem gewissermassen auf Distanz.

    Die Handlung geht relativ gemächlich voran, aber die Grundstimmung ist unterschwellig bedrohlich und es brodelt permanent unter der Oberfläche.
    Dadurch wird eine Spannung aufgebaut, die sich kontinuierlich steigert und den Leser auf einen Ausbruch warten lässt.

    Es gibt schließlich einen fesselnden Showdown, dessen Inhalt überrascht und für sämtliche Beteiligten weitreichende Konsequenzen hat...

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  • 4 Sterne

    SofieW, 29.07.2020

    Als Buch bewertet

    Dinge passieren

    Tamsyn ist in einer kleinen Küstenstadt in der Grafschaft Cornwall zuhause. Einst war sie ein unbeschwertes kleines Mädchen, das, zusammen mit ihrem älteren Bruder Jago, in einer glücklichen Familie lebte, in einem kleinen Haus und ihr Leben war schön. Und dann, eines Tages kam ihr heißgeliebter Vater von einem Seerettungseinsatz nicht mehr zurück. Das ist jetzt schon eine Weile her, aber das Leben ist so freudlos und mühevoll geworden und immer noch so voller Trauer. Der einzige Ort, der sie mit einem Gefühl von Ruhe und Frieden erfüllt, ist das Haus auf den Klippe. Es ist für Tam auch deshalb ein besonderer Ort, weil ihr Vater und sie dort oft heimlich im Pool geschwommen sind, so auch noch wenige Stunden vor dem Sturm, der ihn das Leben kostete Von einer kleinen Anhöhe aus beobachtet sie das Haus mit ihrem Fernglas, oft stundenlang, vor allem am Wochenende, wenn das reiche Ehepaar, das dann aus London anreist, sich dort aufhält, um sich zu erholen. Der Mann ist ein sehr erfolgreicher Schriftsteller und seine Frau äußerst mondän und absolut bewundernswert, zumindest in den Augen von Tamsyn. Am ersten Tag ihrer Ferien schnappt sich Tam dann den Schlüssel zu 'ihrem Haus auf der Klippe', denn ihre Mutter bringt dort regelmäßig alles auf Hochglanz, wenn dessen Besitzer sich wieder einmal angekündigt haben. Und dann öffnet sie leise das Tor und gleitet hinein in den Pool, fast ohne Wellen zu machen und genießt das herrliche Gefühl, geborgen zu sein, ein Empfinden, das sie nur hier spüren kann. Aber
    dann kommt jemand über den Rasen gelaufen und spricht sie an. Die Tochter des Hauses, wenig älter als sie selbst, steht da und Tamsyn ist furchtbar erschrocken, aber Edie ist nicht sauer, sondern sehr nett. Und wie sich dann herausstellt, wird die Familie den Sommer über bleiben und Edie braucht unbedingt eine Freundin, um die Zeit hier 'zu ertragen'.
    Was daraus wird, das Eintauchen des traurigen Mädchens Tamsyn in die Welt dieser reichen Familie, nach außen hin so perfekt und einfach wunderschön, das erzählt diese Geschichte, so echt und brutal nah dran, mit all den Freuden und Verletzungen, den Demütigungen, der Hoffnung und der Manipulation, die Menschen meinen, anderen antun zu dürfen, weil sie 'etwas besseres sind'. Aber das ist noch lange nicht alles.
    Die Atmosphäre in dieser Geschichte ist von Anfang an von einer solchen Spannung erfüllt, einem Gefühl des nahenden Unheils, das man als Leser das Gefühl hat, eins ums andere Mal den Atem anhalten zu müssen, weil man meint, jetzt passiert es, die Katastrophe. Aber das tut es nicht, nicht wirklich und so geht der Ritt auf 'Messers Schneide' immer weiter. Am Ende hätte man sich dann im ersten Augenblick einen anderen Schluss gewünscht, aber die Autorin macht schon alles richtig. Denn erst jetzt wird einem bewusst, was man da für ein Buch vor sich hat. Das Genre Psychodrama trifft es bei dieser Geschichte dann auch genau.

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  • 5 Sterne

    Lisa0312, 09.08.2020

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt 

    Tamsyn sitz oft nach dem Tod ihres Vaters, den sie nicht wirklich verkraftet auf dem Felsen und beobachtete die Familie in dem  weiße Haus und auf den Klippen. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als darin zu wohnen zu der Familie zu gehören. Als sie sich zufällig mit der Tochter anfreundet, scheint ihr Traum in Erfüllung zu gehen. Aber der Schein trügt. 


    Meine Meinung 

    Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Der etwas teilweise düstere Schreibstil ist sehr passend zu der Story und reißt einen mit sich. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und ich konnte mich in alle hineinversetzen. Ein zusätzlicher Pluspunkt von mir ist, das es in den 80er Jahren spielt, wo ich viele Bands wieder für mich entdeckt habe. Man weiß auch ,dass man mit Tamsyn auf eine Katastrophe zusteuert, aber nicht auf welche. Es war auf jedenfall eine andere als ich mir gedacht habe. 

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde die Autorin im Auge behalten.

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  • 5 Sterne

    Inge H., 11.09.2020

    Als eBook bewertet

    A Little Bit Psycho!

    Cover, Titel und Inhaltsangaben versprachen einen spannenden Thriller. Dies hat der Roman auch gehalten. Die Story hat mir ausgesprochen gut gefallen. Thematik und Handlung sind nicht neu, aber die Autorin hat es gut umgesetzt. Man merkt schnell, dass die Protagonistin einen psychischen Dachschaden erlitten hat, worauf die Geschichte aufgebaut ist. Irgendwie absurd, aber andererseits ist es genau das, was mir als Leserin Spaß gemacht hat. Sprache und Schreibstil sind unkompliziert, gut aufeinander abgestimmt. Zu Beginn benötigt man etwas Zeit, um sich hineinzufinden und zu orientieren, aber der Autorin gelingt es rasch, die Handlungsstränge zügig miteinander zu verknüpfen. Der Perspektivenwechsel sorgt ebenfalls für Abwechslung. Alles in Allem ein gelungener Thriller, den ich gerne weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

    Elke O., 01.08.2020

    Als Buch bewertet

    Schon seit ihrer Kindheit ist Tamsyn (16) von dem Haus auf den Klippen fasziniert, denn hier ist sie oft mit ihrem Vater gewesen. Dieser ist nun seit Jahren tot, aber die Faszination ist geblieben, mehr noch entwickelt sich die Begeisterung in eine regelrechte Obsession, denn die Beobachtung dieses Hauses von einem Felsplateau aus wird zum Lebensinhalt für das Mädchen. Eine reiche Londoner Familie, die Davenports, benutzt das Haus als Ferien- und Wochenendhaus, und Tamsyn beobachtet mit Begeisterung das luxuriöse Leben der Familie und träumt sich in ihre Mitte. Als sie deren Tochter Edie kennenlernt und sich sogar etwas wie Freundschaft entwickelt, fühlt sich Tamsyn im siebten Himmel, denn nun ist sie oft Gast im Haus auf den Klippen und sieht sich schon fast als Familienmitglied. Doch die schöne Fassade bröckelt, und das Schicksal nimmt seinen Lauf....
    Mir hat das Buch weitgehend gut gefallen, denn es ist spannend geschrieben, nicht im kriminalistischen Sinne durch ständige Action-Elemente, sondern durch Tamsyns Steigerung in die Obsession ergeben sich immer wieder neue Überraschungsmomente und psychosoziale Aspekte. Auch die Stimmung ist sehr atmosphärisch, und man hat von Beginn an das Gefühl, dass etwas Unberechenbares passieren wird. Ich habe immer ins nächste Kapitel hineingelesen, bevor ich das Buch beiseite legte, um zu sehen, wie es weitergeht.
    Die Autorin hat viel Herzblut in die Darstellung der verschiednen Protagonisten gelegt, um ihre Charaktere herauszuarbeiten, z.B. die unglaubliche Naivität und Gutgläubigkeit Tamsyns wie auch die Arroganz und Hinterhältigkeit Edies. Leider ist ihr dies nur zum Teil gelungen, denn manches wirkt aufgesetzt und unglaubwürdig. Sympathisch wirkt auf mich keine der Hauptfiguren, denn alle haben ihre abgründigen Geheimnisse.
    Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich. Die Autorin bedient sich der Perspektivenwechsel, so dass der Plot von allen Seiten beleuchtet wird, was die Geschehnisse erklärt bzw. abrundet. Nach und nach erschließen sich dem Leser so Details aus der Vergangenheit, als der Vater Tamsyn versprach, dass sie eines Tages im Haus auf den Klippen wohnen würden. Außerdem wird allzu deutlich, dass Tamsyn psychiatrische Hilfe dringend braucht, weil sie den Tod des Vaters nicht allein verarbeiten konnte.
    Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten und in Spannung versetzt, auch wenn mir nicht alles authentisch vorkam. Ich vergebe deshalb vier Sternchen.

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  • 3 Sterne

    C.K., 06.08.2020

    Als Buch bewertet

    1986: Die 16jährige Tamsyn lebt in der hintersten Ecke Cornwalls. Arbeitslosigkeit, Trostlosigkeit und Mutlosigkeit prägt ihr Umfeld und seit ihr geliebter Vater bei einer Seenotrettung ums Leben gekommen ist gibt es für Tamsyn nur eine Sache, an der sie noch Freude findet: Hoch auf einer Klippe über dem Meer steht ein wunderschönes weißes Herrenhaus, in dessen Pool sie verbotenerweise mit ihrem Vater schwimmen war und an das sie die besten Erinnerungen ihres Lebens hat. Das junge Mädchen ist fasziniert von dem Haus und beobachtet alles akribisch, was dort abläuft. Sie entwickelt eine regelrechte Obsession hinsichtlich der Bewohner des Hauses, der Familie Davenport aus London. Als diese eines Sommers ihre Tochter Edie mitbringen freundet sich diese mit Tamsyn an, nichtsahnend, dass diese eigentlich nur eines möchte: Ein Leben, wie Edie es lebt.
    Das Cover des Buches ist absolut passend und fasst gut seine Quintessenz zusammen: Ein rothaariges Mädchen, das auf die weiße Villa auf den Klippen schaut. Insofern passt der Originaltitel des Buches „The Cliff House“ auch ideal und hätte meiner Meinung nach auch für die deutsche Ausgabe verwendet werden können, da „Ich will dein Leben“ etwas falsche Erwartungen bei mir als Leser geweckt hat – denn es ist tatsächlich das Haus, das Dreh- und Angelpunkt und Ziel von Tamsyns Streben ist und nicht Edies Leben als Ganzes. Sie ist von der Haus und der Vorstellung dort zu leben besessen, nicht von Edie als Person.
    Die beiden Mädchen im Mittelpunkt des Geschehens sind auf den ersten Blick extrem unterschiedlich: Tamsyn hat früh ihren Vater verloren und kommt aus ärmlichen, aber liebevollen Verhältnissen. Sie ist sehr introvertiert und wirkt teilweise noch sehr kindlich-naiv. Edie hingegen ist die rebellische Tochter reicher Eltern, die krampfhaft um deren Aufmerksamkeit buhlt und insgesamt sehr selbstbewusst auftritt. Doch beide Elternteile sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie der Tochter die Liebe und Aufmerksamkeit geben könnten, die sie braucht und geben ihr lediglich finanzielle Sicherheit. Tamsyn jedoch glaubt in den Davenports die personalisierte Perfektion vorzufinden, sie ist absolut verblendet und besessen von dem Wunsch, Edies Leben zu führen. Sie ist besessen davon, in dem geliebten Haus auf den Klippen zu blieben und tut alles, um Zugang zur Familie zu haben. Dabei gerät sie immer mehr in eine Opferrolle und lässt sich von der abgebrühten Edie sowie ihrer Mutter respektlos und demütigend behandeln. Die beiden Frauen der Familie Davenport haben mich in ihrer mangelnden Empathie und ihrem Egoismus teilweise richtig angeekelt. Beide Mädchen verbindet die Einsamkeit, die jede auf ihre eigene Art und Weise verspürt; die unterschiedlichen, aber dennoch schwierigen Familienverhältnisse und die erschreckenden psychischen Abgründe, die sich bei beiden auftun. Letztlich teilen beide ein ähnliches Schicksal in verschiedenen sozialen Schichten.
    Sämtliche Personen sowie deren Konstellation hätten großes Potenzial für ein spannendes Buch, das sogar als psychologische Charakterstudie hätte durchgehen können, geboten. Leider blieb jedoch die Charakterentwicklung der einzelnen Figuren etwas auf der Strecke, die Personen haben nach meinem Geschmack etwas zu wenig Tiefe und sind blass geblieben. Auch waren sie in ihren Handlungen teilweise inkonsistent und unberechenbar und somit wenig authentisch. Auch das Spiel mit typischen Klischees wurde etwas übertrieben.
    Gut gefallen hat mir hingegen der langsame Spannungsaufbau, welcher der Autorin ganz wunderbar geglückt ist. Über dem gesamten Buch schwebt eine düstere, bedrohliche Atmosphäre, als Leser spürt man das Unheil regelrecht langsam unterschwellig näherkommen. Der Schreibstil ist flüssig und unaufgeregt, eine permanente undefinierbare Bedrohung schwingt jedoch bereits sehr früh mit den Zeilen mit. Amanda Jennings ist es ganz großartig gelungen, die Emotionen ihrer Protagonisten zu beschreiben, so dass diese direkt auf mich als Leser übergesprungen sind. Auch gut gefallen haben mir die zahlreichen Perspektivwechsel – so gut wie jede Figur kommt hier einmal in den Fokus. Warum lediglich Jagos Sicht aus der „Ich“-Perspektive in Gegenwart geschildert wurde hat sich mir aber leider nicht erschlossen. Die geheimnisvollen mit „Heute“ überschriebenen Kapitel haben Spielraum für Fantasie und Spekulation gelassen, sie waren bis zum Schluss sehr vage und haben keinerlei Hinweis auf das Ende des Buches gegeben. Dieser Mix aus Vergangenheit und Gegenwart hat noch zusätzlich die Spannung erhöht und auf das Ende hinfiebern lassen.
    Dieses spielt sich eigentlich komplett im letzten Drittel des Buches ab, was vorher langsam vor sich hingebrodelt hat entlädt sich alles auf einmal. Sehr viele Entscheidendes und Dramatisches passiert in wenigen Kapiteln, so dass das eigentliche Ende sogar etwas unspektakulär wirkt. Für mich war die Auflösung der „Heute“-Kapitel allerdings überraschend und nicht vorhersehbar, leider aber auch ein wenig unglaubwürdig. Die Geschichte als Ganzes war aber schlüssig, da ein Happy End wäre hier sehr konstruiert gewesen wäre.
    Ganz nebenher wird Cornwall mit all seiner Schönheit, aber auch Problemen sehr gut beschrieben. Sehr anschaulich zeigt die Autorin, wie der wirtschaftliche Niedergang eine ehemals florierende Provinzstadt getroffen hat und welche sozialen und gesellschaftlichen Probleme (Drogen, Arbeitslosigkeit, Mutlosigkeit) dadurch entstehen.
    Alles in Allem hatte ich eine gute Lesezeit und der langsame Verlauf der Geschichte mit der düsteren, unterschwelligen Bedrohung hat mir gut gefallen. Psychologisch hätte ich mir allerdings mehr erhofft und auch die Handlung hätte besser verteilt werden können. Alles in allem ein nettes Buch, das mich aber nicht hundert prozentig überzeugt hat.

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  • 4 Sterne

    hapedah, 28.07.2020

    Als eBook bewertet

    Schon Tamsyns Vater war von dem Haus auf der Klippe fasziniert und hatte seiner Tochter einst versprochen, dass sie einmal dort wohnen werden. Nach seinem Tod schleicht sich das Mädchen immer wieder dort hin oder beobachtet die Bewohner aus der Ferne. Als Tamsyn sechzehn Jahre alt ist, wird sie dabei von Edie Davenport erwischt, deren Eltern das Haus gehört. Von da an ist Tamsin oft zu Gast in ihrem Traumhaus und Alles an den Davenports scheint ihr glamourös und nahezu perfekt zu sein. Doch hinter der glanzvollen Fassade verbergen sich Abgründe, die die naive Tamsyn trotz der Warnungen ihrer Mutter lange nicht bemerkt - bis ihre Faszination in etwas Düsteres umschlägt....

    "Ich will dein Leben" von Amanda Jennings ist eine Geschichte, deren Spannung sich eher nach und nach anschleicht. Zunächst wird das Leben in der idyllischen Küstenregion geschildert, das für Tamsyns Familie hauptsächlich durch Arbeitslosigkeit und finanzielle Probleme geprägt ist. Die Protagonistin ist ein naives Mädchen, in das ich mich gut hinein versetzen konnte, die Trauer um den geliebten Vater war für sie auch nach Jahren immer noch allgegenwärtig.. Der Schreibstil ist flüssig und durchaus fesselnd, dennoch habe ich die Spannung beim Lesen nicht sonderlich intensiv empfunden. Erst kurz vor dem Ende überschlagen sich die Ereignisse nahezu und die Auflösung hat mich sehr überrascht. Insgesamt hat mich die Geschichte ganz gut unterhalten, doch das gewisse Etwas um sie unverwechselbar zu machen, hat mir gefehlt.

    Fazit: Der Roman bietet durchaus solide Unterhaltung und bringt gegen Ende einige Spannungsmomente mit, konnte mich aber nicht restlos überzeugen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jukebook_Juliet, 29.07.2020

    Als Buch bewertet

    Im Sommer des Jahres 1986 belauert die 16jährige Tamsyn mit einem Fernglas das Haus auf den Klippen - ein schickes Anwesen in Cornwall, in der die schillernde Familie Davenport lebt. Tamsyns eigenes Leben ist nach dem Tod des geliebten Vaters trostlos geworden und so findet das traurige Mädchen eine bald schon ungesunde Faszination in den Davenports. Sie freundet sich mit deren aufmüpfige Tochter Edie an und erlebt schon bald, dass auch in dieser Familie nicht alles perfekt ist und manchmal der Schein trügt...

    Die Autorin erzählt die Geschichte um die junge Tamsyn und das Haus auf den Klippen weitestgehend sehr ruhig, trotzdem spürt man die unterschwellig unheilvolle Atmosphäre - nicht zuletzt aufgrund der vielen Kapitel aus Tamsyns Sicht und den darin beschriebenen oftmals verstörenden Gedanken des Mädchens. Schnell wird klar, dass dieser Roman spannungsgeladen und überaus düster ist, was sich im großen Finale des Buches ausdrückt.
    Ein Plus für mich sind weiterhin die einzelnen Kapitel von anderen Protagonisten wie zum Beispiel Tamsyns Bruder Jago, sodass man auch deren Sicht der Dinge und Gedanken kennenlernt.

    Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen, denn sie hat mich mit ihrer unheilschwangeren Stimmung gut unterhalten.

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  • 3 Sterne

    Claire, 30.07.2020

    Als eBook bewertet

    Pass auf was Du Dir wünscht, es ist nicht alles Gold was glänzt!
    Die Hauptprotagonistin Tamsyn ist fasziniert von dem Haus auf den Klippen und der vermeintlich perfekten Familie, die dort wohnt. Es dauert lange bis sie hinter die Fassade blickt und feststellt, dass nicht immer alles perfekt ist, was perfekt zu sein scheint.

    Cover und Klappentext haben mich extrem neugierig auf das Buch gemacht. Die Storyline fand ich richtig gut. Leider muss ich sagen, dass ich die Umsetzung nicht so gut fand und es deshalb für mich nur für eine durchschnittliche Bewertung gereicht hat. Ich hatte andere Erwartungen an das Buch, da es als Thriller deklariert ist. Einen Thriller habe ich hier leider nicht gefunden.

    Der Schreibstil ist einfach, aber gut. Er ließ sich gut und schnell lesen, was ich bei Büchern mag, da ich beim lesen gerne entspannen möchte und nicht alles 2x lesen will, um es zu verstehen. Der Geschichte konnte man hier gut folgen und die Schauplätze waren sehr schön beschrieben, so dass ich mich dort wiedergefunden habe.
    Die Charaktere waren mir aber leider alle unsympathisch. Besonders mit der Hauptprotagonistin Tamsyn konnte ich nicht viel anfangen. Ebenso mit ihrer Freundin Edie. Ich konnte den Gedankengängen der beiden kaum folgen, wusste oft nicht, ob sie manipulativ oder naiv sind. Gerade bei Tamsyn gab es keine klare Linie. Vielleicht war das gewollt, aber mir war das zuviel des Guten. Natürlich kann ein Teenager oft die eigenen Gefühle nicht einordnen und verstehen. Aber zumindest irgendeine Linie ist vorhanden. Hier konnte ich in keinster Weise heraus finden, ob Tamsyn einfach eine perfekte Familienidylle haben will, oder das Haus, oder ob sie verliebt ist, oder ob sie ihren Vater vermisst, oder alles auf einmal, ob sie Edie etwas wegnehmen möchte oder umgekehrt, oder oder oder.... Es war einfach nur verwirrend. Ich habe mich oft gefragt, ob und wer von den Mädchen „böse“ ist und die andere manipuliert und ausnutzt und auf wen sich der Titel eigentlich bezieht.
    Auch die kurzen Kapitel, die in der Gegenwart spielen, fand ich sehr undurchsichtig. Leider nicht so, dass Spannung aufkam.

    Nichtsdestotrotz hat mich das Buch in der ersten Hälfte als Roman, teils schon fast Drama, gut unterhalten. Aber dann ging es bergab. Irgendwann war ich nur noch genervt. Einen Spannungsbogen gab es nicht, es blieb immer auf dem gleichen Level. Erst ganz zum Schluss kam so etwas wie Spannung auf, da war es für mich dann aber schon zu spät und ich wollte eigentlich nur noch, dass das Buch endet.
    Apropo: das Ende der Geschichte hat mir überhaupt nicht gefallen, aber das ist natürlich Geschmackssache.
    Für mich wurde leider nicht aufgeklärt, wer was empfunden oder nicht empfunden hat. Da bleibt zuviel Raum für Spekulationen. Ich hätte mir eine klare Linie gewünscht. So war alles einfach nur wirr. Das mag teils realistisch sein, da sich Gefühle selten kategorisieren lassen, aber für ein Buch fand ich das sehr unglücklich.
    Ich schätze, das Ende sollte „bittersüß“ daherkommen, aber auch das kam bei mir nicht an.

    Mein Fazit: für „geübte“ Thrillerleser leider nicht zu empfehlen. Aber wer einen ersten Ausflug in dieses Genre machen möchte, könnte es mit diesem Buch versuchen und sich so langsam rantasten.

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  • 3 Sterne

    Jasmin V., 01.08.2020

    Als Buch bewertet

    Die Jugendliche Tamsyn ist schon seit Jahren faszinert von den Davenports, der Familie der das kleine weiße Haus, welches ihrem verstorbenen Vater so gut gefallen hat, gehört. Als Tamsyn plötzlich durch die Tochter der Davenports, Edith, Zugang zur Familie findet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch der Schein einer perfekten Familie trügt…

    Das Buch beginnt sehr spannend. Man lernt zuerst die Charaktere kennen und ist gleich mittendrin. Besonders Tamsyn und ihre Faszination für die Davenports fand ich anfangs interessant, wobei das Potenzial der Figur leider im Laufe der Geschichte nicht ausgeschöpft wurde. „Ich will dein Leben“ lautet der Titel und so erwartete ich mir, dass Tamsyn mehr und mehr versucht, das Leben von Edith Davenport zu „klauen“, welches ihr so makellos und begehrenswert erscheint. Dem war leider nicht so. Entgegen der düsteren „Visionen“ und Träume, die Tamsyn hat, welche dem Leser Spannung versprechen, plätschert die Story mehr dahin und ich wünschte mir statt Familiendrama mehr Thrill. Drama gab es in dem Buch genug, sowohl in der Familie Davenport wie auch in Tamsyns Familie. Leider bleibt auch hier die Dynamik eher schwach und es zeigen sich Klischees wie rebellische Teenager, einer Mutter mit Alkoholproblem, einem desorientierten Teenager und einem Ehemann, der sich gerne Affären hingibt. Leider wird keiner dieser Aspekte wirklich ausgearbeitet, ganz abgesehen von dem Trauerfall, den Tamsyns Familie durch den plötzlichen Unfalltod ihres Vaters noch nicht überwunden hat. Die Geschichte schreitet zwar voran, doch alles in allem stagnieren die Charaktere und es gibt keine Tiefe. Die Handlung ist zwar spannend, bleibt aber an der Oberfläche.

    Im Großen und Ganzen war ich von dem Roman daher leider enttäuscht. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, ihr gelingt es, an einigen Stellen viel Spannung aufkommen zu lassen, doch die Themen der Geschichte gehen völlig unter und der Roman leitet den Leser mit seinen „Vorausblicken“ in die Irre, weshalb das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht wurde.

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  • 3 Sterne

    Nijura, 17.09.2020

    Als eBook bewertet

    Mehr Drama als Thrill

    Zusammen mit ihrem Vater hat Tamsyn oftmals das Haus an den Klippen besucht, immer dann, wenn die Bewohner nicht da waren.
    Tamsyns Vater starb jedoch bei einem Unglück, seitdem verbindet Tamsyn das Haus mit den glücklichen Erinnerungen an ihren Vater. Sie beobachtet und bewundert die Besitzer, den attraktiven Mr. Davenport, seine bildschöne Ehefrau und deren Tochter Edie.
    Es gelingt ihr sich mit Edie anzufreunden und sie darf oft zu Gast bei der Familie sein.
    Doch hinter der schillernden Fassade verbergen sich auch unschöne Dinge, die Tamsyn gar nicht sehen will. Ihr einziges Ziel ist ein Teil der Familie zu werden.

    Meine Meinung:
    Die Handlung spielt hauptsächlich im August 1986 und ein sehr kleiner Teil in der Gegenwart.
    Der Hauptteil wird aus Tamsyns Sicht geschildert, aber auch ihre Mutter, ihr Bruder Jago und Edie kommen zu Wort.
    Man erhält Einblick in die schwierigen Familienverhältnisse von Tamsyn, deren Mutter sich abrackert, um die Familie über Wasser zu halten.
    Auch die von Tamsyn glorifizierte Familie Davenport, die in ihren Augen so glücklich sein müsste - haben Sie doch Geld, Schönheit und ein wunderbares Haus mit Pool - bekommt mit der Zeit immer mehr und mehr Risse in der schönen Fassade.
    Dazu kommen dann noch Konflikte, die sich zwischen den einzelnen Mitgliedern beider Familien entwickeln.
    Sympathisch fand ich eigentlich nur Tamsyns Mutter Angie. Alle anderen Charaktere waren mir wenig sympathisch oder blieben viel zu oberflächlich, als dass ich mir wirklich eine Meinung über sie hätte bilden können.

    Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da es als Psychothriller und Krimi beworben wurde und der Klappentext mich sehr angesprochen hatte. Doch leider habe ich mich die meiste Zeit gelangweilt beim Lesen und erst am Ende des Buches kam etwas Spannung auf.

    Fazit: Wer Dramas liebt, kommt hier voll auf seine Kosten, aber die Spannung bleibt leider sehr auf der Strecke.

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  • 3 Sterne

    Janine G., 30.07.2020

    Als Buch bewertet

    Tamsyn ist 16 Jahre alt und trauert um ihren Vater, der vor 6 Jahren starb. Sie erinnert sich an die Zeit mit ihm zurück und fühlt sich wohl im Haus an der Klippe, wo sie immer glücklich mit ihm war. Tamsyn beginnt es zu beobachten, sowie die Familie Davenport, die jetzt im Haus lebt und sieht deren perfekte Familienidylle. Kurz darauf freundet sie sich mit Edie an, die Tochter des Hauses. Und nun nimmt das Schicksal seinen Lauf...

    Das Cover wirkt düster und unheilverkundend. Es gefällt mir gut und passt zum Buch. Jedoch ist der Titel irreführend und ich hatte mir da etwas anderes vorgestellt.

    Der Schreibstil ist flüssig, und man merkt immer unterschwellig das Böse, was mitschwingt und das sich etwas zusammen braut. Die Spannung baut sich langsam auf. Trotz das der Spannungsbogen gering gehalten wird, wird man durch die verschiedenen Perspektivwechsel der Protagonisten und kurzen Kapitel verleitet, immer weiter zu lesen.
    Der Roman wird aus "damals, Sommer 1986" und "heute" erzählt. Wobei die Vergangenheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln den Leser näher gebracht wird.

    Die Protagonisten könnten nicht unterschiedlicher sein. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und auch seine eigenen Interessen im Kopf. Ich selber habe keinen Lieblingsprotagonisten.

    Die Geschichte an sich ist interessant und man merkt wie man mit seinen Verhalten auf andere wirken kann und was das an Konsequenzen nach sich zieht. Jedoch fande ich es zum Ende hin überspitzt und an sich unrealistisch.
    Die Andeutung des Raben war mir zu wenig, da hätte ich mir vielleicht ein bisschen Tiefgang erwartet.

    An sich ein solider Roman für zwischendurch. Besonders für Leser, die es nicht so brutal und blutig mögen.

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