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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 31.12.2020

    Als Buch bewertet

    Du sollst nicht begehren...
    1931 England. Die junge schüchterne Audrey Clarkson lebt mit ihrer wohlhabenden adligen Familie auf dem Land. Ihre strengen und mit Traditionen behafteten Eltern wollen sie auf ein Internat schicken, was Audrey dazu treibt, von Zuhause auszureißen. Als sie der ebenfalls 12-jährigen Eve Dawson begegnet, findet sie in ihr eine Freundin fürs Leben, obwohl sie auch unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen. Die unternehmenslustige Eve wuchs in einfachen, behüteten Verhältnissen auf und bringt der zurückhaltenden Audrey schon bald bei, etwas mehr aus sich herauszukommen und selbstbewusster zu werden. Eine Anstellung als Küchenmädchen bringt Eve zudem in den Haushalt der Clarksons, wo sie schon bald erkennt, wie einsam und lieblos Audreys Leben innerhalb ihrer Familie ist. Nachdem sich ihre Wege kurzfristig trennen, melden sich beide im Zweiten Weltkrieg beim Frauencorps. Ihre beiden Mütter sterben gleichzeitig bei einem Luftangriff auf London. Aber auch die Liebe setzt den beiden Frauen und ihrer Freundschaft zu, zumal Eve einen Schritt wagt, der eine Zerreißprobe für ihre Freundschaft ist…
    Lynn Austin hat mit „In den Schuhen der anderen“ einen gefühlvollen historischen Roman vorgelegt, der sich über eine Spanne von 19 Jahren zieht und dem Leser nicht nur die schrecklichen Zeiten des Zweiten Weltkrieges hautnah präsentiert, sondern ihn auch das Schicksal zweier Frauen aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten miterleben lässt und wie sie ihre Erwartungen an das Leben meistern werden. Der flüssige, bildgewaltige und einfühlsame Erzählstil lässt den Leser schon durch einen interessanten Prolog neugierig auf die Geschichte werden und ihn somit an die Seiten fesseln. Die gegensätzliche Darstellung von Audrey und Eve sowie deren Lebensverhältnisse sind der Autorin wunderbar gelungen, zeigt es doch auch, dass es manchmal gar nicht wichtig ist, woher jemand stammt, wenn man ein Gegenstück findet, mit dem man sich wohl fühlt. Jedoch wird immer wieder offensichtlich, wie groß der Graben zwischen beiden durch die gesellschaftlichen Traditionen und Gepflogenheiten ist. Während die eine aufgrund ihrer Familie wie ein Vogel im goldenen Käfig sitzt und alles außer Freiheit besitzt, ist die andere zwar arm, lebt dafür aber frei und geliebt auf. Und doch begehrt die eine jeweils das, was die andere hat. Die Entwicklung von Audrey und Eve ist wunderbar gezeichnet und ihre Beziehung zueinander gleicht einem stetigen Auf und Ab, wobei ihrer Freundschaft so manche Grenze aufgezeigt wird. Der christliche Aspekt zeigt sich in diesem Roman nicht nur durch Verzeihen und Vergeben, sondern auch durch gelebte Freundschaft, Liebe und vor allem auch darin, dass vor Gott alle Menschen gleich sind ungeachtet ihrer Herkunft.
    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit menschlichen Ecken und Kanten versehen, die sie glaubwürdig und authentisch erscheinen lassen. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und ihr Schicksal teilen. Audrey ist eine schüchterne und unsichere junge Frau, die bisher wenig Liebe erfahren hat und erst lernen muss, sich zu behaupten sowie für die Dinge einzustehen, die ihr wichtig sind. Von Traditionen geprägt, erfordert das all ihren Mut. Doch je älter sie wird, umso stärker wird sie. Eve ist eine lebenbejahende, offene Frau, die liebevoll umsorgt aufwuchs. Sie ist eine Kämpfernatur, die nach regelrecht nach dem Leben und den Früchten greift, die auch manchmal etwas höher hängen. Nichts ist unmöglich, oder? Aber auch Robert, Arnie, Tom und viele mehr machen diese Geschichte intensiv und abwechslungsreich.
    „In den Schuhen der anderen“ ist ein spannender und gefühlvoller Roman über Freundschaft und Vergebung, über die Liebe und das Ergreifen von Chancen, wenn auch die Mittel manchmal fragwürdig sind. Verdiente Leseempfehlung für eine dramatische, unterhaltsame und nachdenklich stimmende Geschichte.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 16.12.2020

    Als Buch bewertet

    England. Audrey Clarkson und Eve Dawson sind zwölf Jahre alt, als sie sich im Jahr 1931 zum ersten Mal im Wald von Wellingford Hall begegnen und Freundschaft schließen. Während Audrey aus reichem Hause stammt und entsprechend ein luxuriöses, aber aufgrund der strengen Regeln und Traditionen in Adelskreisen sehr herzloses, einsames Leben führt, wächst Eve in einfachen, aber äußerst liebevollen Verhältnissen auf. Die beiden Mädchen ergänzen sich gut und lernen voneinander bis sie nach einiger Zeit aufgrund unterschiedlicher Lebensziele wieder auseinanderdriften. Ein schwerer Schicksalsschlag im vom Krieg gebeutelten London festigt das Band zwischen den mittlerweile jungen Frauen 1940 wieder. Gemeinsam melden sie sich freiwillig beim Frauenkorps der britischen Armee - nicht ahnend, dass mit dieser Entscheidung die Weichen für ihr zukünftiges Leben ganz neu gestellt werden…

    Lynn Austin erzählt diese Geschichte sehr anschaulich. Sie versteht es ganz ausgezeichnet, Figuren zum Leben zu erwecken und facettenreich darzustellen, Handlungsorte bildhaft zu beschreiben und Ereignisse spannend und abwechslungsreich zu schildern.

    Die Autorin hat das Leben ihrer beiden Protagonistinnen eng mit den historischen Gegebenheiten und den Herausforderungen der damaligen Zeit verwoben. Man bekommt nicht nur einen guten Einblick in die gesellschaftliche Struktur Englands in den 1930er und 40er Jahren und lernt die unterschiedlichen Gepflogenheiten und Werte von Aristokratie und Arbeiterklasse kennen, es werden auch viele reale Ereignisse des Zweiten Weltkriegs sehr eindringlich geschildert - neben den verheerenden Luftangriffen auf London im September 1940 werden zum Beispiel auch die Unterbringung von Stadtkindern auf dem Land, die Evakuierung der britischen Truppen aus Dünkirchen und der unermüdliche Einsatz der Mitglieder des Frauenkorps bei den Rettungsdiensten thematisiert.

    Auch nach Ende des Krieges hören die Turbulenzen im Leben von Audrey und Eve nicht auf. Die Freundschaft der beiden wird auf eine harte Probe gestellt, als Eve beschließt, eine Chance, die Audrey vorschnell wegwirft, für sich zu nutzen - dies ist der Punkt, an dem die bisher großartig erzählte Geschichte leicht ins Stolpern gerät. Es sind vor allen Dingen für mich nicht nachvollziehbare Reaktionen und Entscheidungen einiger Akteure, die die Handlung in den letzten Kapiteln schwächeln lassen.

    Der christliche Glaube spielt in diesem Roman eine wichtige Rolle – besonders Eve vertraut immer wieder darauf, dass der Gute Hirte sie auf ihren Wegen beschützt und behütet. Auch die Frage, warum Gott den Krieg und die damit einhergehenden Schrecken zulässt, wird diskutiert.

    „In den Schuhen einer anderen“ hat mir insgesamt sehr gut gefallen – eine mitreißend erzählte Geschichte über Freundschaft, Verrat und Vergebung, die zum Schluss leider ein wenig an Kraft verliert.

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  • 5 Sterne

    Kerstin1975, 26.12.2020

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    England, kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs: Auf dem Landgut ihrer Eltern freundet sich die schüchterne Audrey mit Eve, der Tochter einer Angestellten an. Die beiden werden beste Freundinnen und auch der hereinbrechende Krieg und die persönlichen Verluste können der Freundschaft nichts anhaben. Als Rettungswagenfahrerinnen lernen sie schließlich zwei amerikanische Soldaten kennen und erhoffen sich beide ein Leben in den USA, als der Krieg vorbei ist – doch den Preis, den die beiden Frauen zahlen müssen, ist hoch und stellt nicht nur ihre Freundschaft sondern auch ihr ganzes bisheriges Leben in Frage….


    Persönlicher Eindruck:

    Ein wahrhaft bewegendes Drama aus der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg: die Geschichte zweier junger Frauen, die unterschiedlicher kaum hätten sein können und deren Kindheitsfreundschaft im Laufe der Jahre zahlreiche schwere Prüfungen über sich ergehen lassen muss.

    Zum einen ist da Audrey, die schüchterne, unbedarfte und zu Beginn reichlich naive Tochter aus adligem Hause, buchstäblich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren aber todunglücklich in ihrem Leben zwischen lieblosen Eltern, der Schule für höhere Töchter und gemobbt von Mitschülern. Ein Mädchen, das alles hat und doch so wenig vom Leben bekommt – und andererseits die lebenslustige, mutige Eve, Tochter einer Zofe und gewohnt, in ärmlichen Verhältnissen zurecht zu kommen. Die beiden Mädchen verbindet schnell eine Freundschaft, der auch der Krieg mit all seinen Schrecken nichts anhaben kann.

    Gut gefallen hat mir die Art der Erzählung, die mich als Leser sofort ein Teil der Geschichte hat werden lassen: wie schon aus anderen Romanen von Lynn Austin gewohnt, ist man auch hier nach wenigen Augenblicken mittendrin und kann kaum mehr mit Lesen aufhören, hat man einmal das Buch in die Hand genommen.

    Der geschichtliche Hintergrund ist gut recherchiert, der Schrecken des Krieges und die Bombennächte, die Zerstörung und Hoffnungslosigkeit gut vermittelt. Auch das Leben der beiden Protagonistinnen verändert sich dadurch Stück für Stück. Vieles erleben die beiden ähnlich, auch wenn die Standesunterschiede nie ganz verschwinden – durch den Tod ihrer beiden Mütter schweißt es die beiden noch enger zusammen.

    Freundschaft und Liebe sind ein zentrales Thema, die biblische Geschichte vom Guten Hirten ein zentraler Pfeiler, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte webt. Mehrere spannende Wendungen geben der Geschichte eine ganz eigene Dynamik und münden dann im letzten Drittel in dem Verrat, der die Freundschaft der beiden und ihrer beider Leben vor eine letzte Zerreisprobe stellt.

    Ich muss ehrlich sagen: ich habe mehrfach während des Lesens mit Eves aber auch Audreys Einstellung gehadert. Keine von den beiden ist perfekt, beide Figuren haben Ecken und Kanten, vereinen Licht und Schatten. Und genau das ist es, was die Geschichte so authentisch macht. Ohne zu viel verraten zu wollen: beide machen gerade am Ende eine erstaunliche Wandlung durch. Ich wüsste nicht, ob ich an Audreys Stelle alles so klaglos hingenommen oder an Eves Stelle zunächst so abgebrüht und am Ende so einsichtig gehandelt hätte.

    Es ist ein Roman mit viel Stoff zum Nachdenken, auch wenn gerade am Schluss einiges ziemlich glatt läuft und manchem Leser vielleicht an einigen Stellen etwas unglaubhaft erscheint. Das ist aber meiner Meinung gar nicht der wunde Punkt: es geht vielmehr um Freundschaft, Verrat und Verzeihen, um grenzenlose Verzweiflung aber auch um Hoffnung und eine Chance aus der Trostlosigkeit.

    Mein Fazit: eine absolute Leseempfehlung, ein starker historischer Roman aus der jüngeren Vergangenheit mit christlichem Bezug. Einfach klasse!

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  • 4 Sterne

    Klaudia K., 22.12.2020

    Als Buch bewertet

    Im neuen Roman "In den Schuhen einer anderen" von Lynn Austin begegnen wir zwei unterschiedlichen Frauen die eine lange Freundschaft vebindet.
    Die Handlung spielt in England um das Jahr 1931. Eve Dawson und die reiche Audrey Clarkson begegnen sich als zwölfjährige Kinder im Wald von Wellingford Hall. Von diesem Augenblick an beginnt zwischen den beiden eine lang andauernde Freundschaft. Die aus einfachen Verhältnissen stammende Eve ist von ihrem Charakter her unerschrocken, frei und glücklich, wohingegen Audrey alles außer Freiheit und Liebe besitzt.
    Durch Eve lernt sie mehr Mut in ihrem Leben aufzubringen und sich in der Welt zu behaupten. Als Eve im großen Herrenhaus die Stellung des Küchenmädchens bekommt, erhält sie Einblick in Audreys recht trostlos verlaufendes Leben, in welchem sie sich den Regeln des Adels und der feinen Gesellschaft beugen muss. Audrey ist durch die vielen persönlichen Einschränkungen sehr unglücklich und wird nur mit Eves Hilfe zu einem glücklicheren Kind. Beide lernen unbewußt voneinander.
    Einige Zeit später trennen sich die Wege von Eve und Audrey kurz, bis der zweite Weltkrieg ausbricht und beide im Frauenkorps der britischen Armee dienen. Ein schwerer Schicksalsschlag bindet die beiden Freundinnen noch stärker aneinander. Im Krieg helfen sie einander, wie Schwestern, bis das Leben seinen weiteren Lauf nimmt.

    Lynn Austin bietet mit diesem beeindruckenden Roman eine zu tiefst berührende Geschichte, die ihre Leser über seine authentische Atmosphäre, die lebensecht agierenden Charaktere und die hervorragende Inszenierung in überzeugenden Kulissen zu faszinieren. Die grausamen Kriegsgeschehen, die erschütternden Erlebnisse der armen Bevölkerung sowie die brutalen Verluste von Heim und Mensch sind mehr als bedrückend.
    Das gesellschaftliche Leben der Aristokratie und die unterschiedliche Wertauffassung in den jeweiligen Gesellschaftsschichen wurden fein herausgearbeitet.
    Die traumatischen Kriegserlebnisse und die nahezu melancholische Niedergeschlagenheit von Eve und Audrey in der Nachkriegszeit fühlt man als Leser auf jeder Seite mit. Von der jugendlichen Energie der Freundinnen ist kaum mehr etwas übrig geblieben. Nur mit viel Engagement und Mühe können sie ihre Freundschaft aufrecht erhalten bis sich schließlich das Blatt für Eve wendet. Sie erspürt ihre Chance, die sie schließlich auch beherzt ergreift. Von da an bekommt der Titel des Buches "In den Schuhen einer anderen" seinen tieferen Sinn.
    Die Geschichte wird durch die vielen eingewobenen Elemente des chistlichen Glaubens in meinen Augen ganz besonders wertvoll. So nimmt aus meiner Sicht am Ende des Romans die Vergebung ein großen Raum ein. Gerade in diesem Aspekt zeigt sich die große Stärke des tatsächlich gläubigen Christen.
    So ist "In den Schuhen einer anderen" ein besonders gut gelungener historischer Roman, den ich weiter empfehlen kann.
    Einen herzlichen Dank an den Francke Verlag für das beeindruckende Leseexemplar.

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