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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi S., 23.09.2018

    Als Buch bewertet

    Slow Horses kommen in Fahrt
    In Slough House, einer Unterabteilung des britischen Geheimdienstes MI5, werden die ausgemusterten Agenten untergebracht. Diejenigen, die einen schwerwiegenden Fehler gemacht haben. Keiner ist freiweilig in Slough House. Dort werden sie mit langweiligen Tätigkeiten beschäftig, in denen sie kaum einen Sinn sehen. Alle sehnen sich danach zurückzukehren in den 'richtigen' Geheimdienst, wo ihre Arbeit von Nutzen ist und wo sie im besten Falle in den Außendienst zurückkehren können. Aber das ist vorbei. Sind sie erstmal in Slough House angekommen, ist das die Endstation für die Slow Horses. Von ihnen wird nur noch erwartet, daß sie von selber kündigen.
    Auch River Cartwright ist einer der Slow Horses, nachdem eine Übung, die er geleitet hat, den schlimmstmöglichen Ausgang genommen hat. Mit den anderen Agenten des Slough House kommt er kaum in Kontakt, es besteht allgemein kein Interesse daran, sich näher kennenzulernen, geschweige denn zusammen an etwas zu arbeiten. Jeder sitzt mehr oder weniger seine Zeit ab. Bis sich der MI5 eine Agentin ausleiht, um einen kleinen Auftrag auszuführen. Das setzt sozusagen eine Kettenreaktion in Gang.
    Der Anfang des Buches beginnt mit der Übung, die River Cartwright aufs Abstellgleis führt. Ein spannender Beginn, der einen direkt in die Geschichte reinzieht. Allerdings kommt sie dann doch nicht so schnell in Gang wie der Anfang vermuten läßt. Mick Herron läßt sich Zeit, alle Personen im Buch ausführlich einzuführen. Das kann schon mal zu Längen führen, paßt sich meines Erachtens aber wunderbar in die Geschichte ein. So erfaßt einen direkt das richtige Gespür für die jeweilige Person. Einzig Jackson Lamb bleibt ein Rätsel.
    Das Buch lebt von den Eifersüchteleien der Geheimabteilungen und der Agenten untereinander. Überall Hass, Gier, Neid. Das Buch nimmt erst nach gut einem Drittel an Fahrt auf, aber ab da ist es durchgehend spannend. Der Fall entwickelt sich zu einem Albtraum für alle Beteiligten. Und durchaus jeder hat auch so seine Gedanken zu dem Fall beigetragen. Durch die ausführliche Einführung der einzelnen Personen gelingt es so ein Verwirrspiel aus der Geschichte zu machen. Bis zum Schluß, als alle wieder ihre gewohnte Arbeit verrichten, ist es ein spannendes Buch. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer der Slow Horses.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 29.09.2018

    Als Buch bewertet

    Ausrangierte MI5-Agenten landen im Slough House, so auch River Cartwright. Dass er fortan nur noch Hilfsarbeiten für den britischen Geheimdienst erledigen soll, deprimiert ihn wie alle anderen ironisch "Slow Horses" genannten Mitarbeiter.
    Jackson Lamb hat einen Ruf. Einen nicht besonders guten - schon wegen seines unflätigen Benehmens, seiner nachlässigen Kleidung, seiner vulgären Ausdrucksweise. Doch wer von ihm spricht, kanneinen unterschwelligen Respekt kaum verbergen. Der beleibte Mann hat ein geheimnisvolles Vorleben und eine nicht minder undurchsichtige Gegenwart. Sicher ist nur, dass er das Slough House leitet - eine Sammelstelle für in Ungnade gefallene Agenten des britischen Geheimdienstes MI5. Es liegt nahe, dass die bedauernswerten Mitarbeiter dieses voller Spott als Drecksloch betitelte Establissement von ihren einstigen Kollegen mit einiger Schadenfreude Slow Horses genannt werden - ein zusammengewürfelter Haufen von Individualisten, die alle einmal einen schweren Fehler begangen haben und nun kaum mehr als Handlangerdienste für dem MI5 verrichten dürfen. Natürlich haben sie mehr drauf, doch kaum eine Chance, es jemals wieder zu beweisen, denn ein Zurück in den Regent's Park, die Zentrale des Geheimdienstes, scheint ausgeschlossen. Jedenfalls hat es das noch nie gegeben. Immerhin sind die Slow Horses, titelgebend für diesen Roman, scharfe Munition, denn es geht gleich äußerst explosive los - mit dem Fehlstart des jungen River Cartwright in seiner Agentenlaufbahn. Nachdem er eine Aufgabe gründlich vermasselt hat, landet er also im Slough House - zu seinem Verdruss, denn er muss auf Geheiss Jackson Lambs Müllsäcke eines Journalisten durchsuchen, was ihm ordentlich stinkt. Seinen Unwillen bekommt auch Sid zu spüren, die mit ihm ein Büro teilt. Die Zukunftsaussichten sind für ihn und die anderen "lahmen Gäule" unter Lambs Fuchtel alles andere als rosig. Und sie wären es vermutlich immer noch, wenn nicht eines Tages im Netz ein Video auftauchen würde: Darauf ist ein junger gefesselter Pakistaner zu sehen, der vor laufender Kamera enthauptet werden soll. Die Mutmaßungen, wer dahinter steckt, schießen ins Kraut. Eine der möglichen Varianten: Es handelt sich bei den Entführern um rechtsnationalistische Briten, die dem IS und anderen islamistischen Gruppierungen zeigen wollen, dass sie deren Terror mit deren Mitteln bekämpfen. Obwohl River ebenso wie die anderen Slow Horses weiß, dass sie keinerlei Befugnisse haben, in dieser Angelegenheit aktiv zu werden, geht er einer Spur nach. So nach und nach wird klar, dass die überhebliche Gesellschaft von Regent's Park auf die Unterstützung ihrer ausgemusterten Kollegen nicht verzichten kann - obwohl sie alles unternimmt, um das zu verhindern. Es ist nicht nur eine Chance für die Slow Horses zu beweisen, dass man sie zu Unrecht verbannt hat, sondern auch, um sich untereinander und ihren Chef Jackson Lamb besser zu verstehen. Wie die überaus spannende Geschichte endet, wer hinter dem schrecklichen Video steckt, wer welche geheimen Strippen zieht und wie die Gesellschaft im Allgemeinen und Besonderen tickt, hat Mick Herron mit großer Spannung, wunderbarem Wortwitz und einem außergewöhnlichen Sujet geschildert, dass zudem das altehrwürdige London von einer für die meisten unbekannten Seite zeigt. Spaß macht das Lesen dieses neuen Agententhriller, der sowohl knallhart als auch unterhaltsam ist, bis man atemlos staunend die letzte Seite gelesen hat. Wir begleiten River Cartwright, ein ausgemusterter MI5-Agent, der plötzlich zu einem ganz besonderen Einsatz gerufen wird. Scheinbar unzusammenhängende Ereignisse ergeben für ihn auf dem ersten Blick keinen Sinn, doch dann offenbart sich ihm ein Bild, das in einem nervenaufreibenden Wettlauf gegen die Zeit mündet. Wird die Katastrophe noch zu verhindern sein...? Spannend, authentisch und die bange Frage aufwerfend "Könnte es wirklich so gewesen sein? Ein hochbrisanter, packender Roman vor einem erschreckend aktuellem Hintergrund...

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    melange, 03.10.2018

    Als Buch bewertet

    Kein Sprintrennen, sondern ein Marathon

    Zum Inhalt:
    In Sloagh House finden die gescheiterten Agenten des britischen Geheimdienstes MI5 ihr Gnadenbrot unter Führung von Jackson Lamb. Die „Slow Horses“, die lahmen Gäule, werden dort mit Aufgaben abgespeist, die sie zur Kündigung nötigen sollen. Doch dann wird ein pakistanischer Jugendlicher entführt, seine öffentliche Hinrichtung angedroht und die Pferde traben los, - ungeachtet dessen, dass die Buchmacher im Hauptquartier nicht auf ihren Sieg hoffen.

    Mein Eindruck:
    Der Versuch, einen Geheimdienstmitarbeiter zu zeichnen, der so weit weg von James Bond ist, wie der Veganer vom Verzehr eines Hamburgers, gelingt Mick Herron nur bedingt. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass „Slow Horses“ der erste Fall für Jackson Lamb und seine Truppe von Versagern ist und die Charaktere erst einmal eingeführt werden müssen. Und da es viele Charaktere sind, dauert die Einführung lang, sehr lang, fast zu lang. Denn auch die Gegenspieler müssen gezeigt werden, hier welche (auch) aus den eigenen Reihen. Der zweite Minuspunkt ist, dass Herron in dem Ansinnen übertreibt, ein möglichst konträres Bild zu dem eloquenten Typen zu bieten, welcher der Leserschaft sonst bei dem Charakter „Geheimdienstler“ durch den Kopf spukt: Nicht wirklich sympathisch (okay), älter (geht auch noch), von sich überzeugt (geschenkt), aber dazu auch noch in großen Teilen unappetitlich (Lamb schnauft, isst ohne Manieren, läuft in ungewaschenen Klamotten herum und schwelgt in sehr oft beschriebenen Flatulenzen) – das ist des Guten doch zu viel.
    Glücklicherweise bekommt die Geschichte im zweiten Teil die Kurve. Es wird spannend, das Personal wird nicht nur beschrieben sondern beginnt zu agieren, der Humor wird britisch – schwarz und tiefgründig. Die Pferde sind nicht mehr Einzelkämpfer, sondern werden eine Herde mit Leithengst und spielen ihre jeweiligen Fähigkeiten gekonnt aus. Perspektivwechsel und Gedankenspiele bringen zusätzlich Schwung in die Erzählung. Eine Erzählung, die Nachfolger finden sollte, da der zweite Teil direkt in die Vollen gehen kann.

    Mein Fazit:
    Wer sich durch den zähen Beginn quält, hat einigen Spaß an einem intelligenten Duell

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    andi2608, 19.11.2018

    Als Buch bewertet

    Agenten auf dem Abstellgleis

    Die Slow Horses sind eine Gruppe des MI5, deren Mitglieder alle etwas getan haben, das ihre Karriere im Service endgültig beendet. Anstatt gekündigt zu werden, werden sie im Slough House abgestellt, in der Hoffnung, dass sie die eintönige Arbeit sie so sehr langweilt, dass sie von selbst kündigen. In vielen Fällen kündigen die Leute innerhalb der ersten sechs Monate, aber einige verbleiben auch dort - in der Hoffnung, ihren Ruf wieder herstellen zu können und vielleicht doch noch wieder beim Service aufgenommen zu werden. Mitten in ihrem öden Alltag erreicht die Slow Horses die Meldung, dass ein junger Mann vermutlich von einer rechtsextremen Gruppierung gekidnappt wurde. Sie drohen damit, ihn nach 48 Stunden vor laufender Kamera zu enthaupten. Der Service ermittelt mit allen verfügbaren Kräften, aber auch die Mitarbeiter des Slough House können es nicht lassen und ermitteln auf eigene Faust.

    Etwa 100 Seiten lang werden erst mal die verschiedenen Slow Horses dem Leser vorgestellt. Man erfährt von den Meisten, wie sie in Slough House gelandet sind und wie sie die bisherige Zeit dort erlebt haben. Manchmal wird auch etwas über die Vorgeschichte der Charaktere und ihre Beziehungen untereinander gesagt. Spannend wird es erst danach, aber da alle Charaktere wichtig sind und es ja erst der erste Band einer Reihe ist, finde ich es wichtig, die Personen von Anfang an zu kennen. Demtentsprechend oft wechselt auch die Perspektive und es ist manchmal schwierig, auf Anhieb herauszufinden, aus welcher Sicht der jeweilige Abschnitt geschrieben ist. Man muss meiner Meinung nach sehr konzentriert lesen und darf sich nicht ablenken lassen, sonst könnte man wichtige Details verpassen.

    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, es lohnt sich auf jeden Fall dranzubleiben, auch wenn sich die Spannung nicht ab der ersten Seite aufbaut. Ich bin schon sehr gespannt auf Teil 2!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alex P., 08.09.2018

    Als Buch bewertet

    Alles streng geheim

    Das Cover zeigt den weltberühmten Elizabeth Tower, der die ebenso berühmte Glocke Big Ben beherbergt. Es ist also auf den ersten Blick klar, dass wir uns in London befinden. Man denkt sofort an berühmte Kriminalromane wie Sherlock Holmes. Die Personen im Vordergrund sind verschwommen dargestellt, als würde auf sie nicht der Fokus liegen. Die Alltagsgeschäfte spielen nur eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt steht die Stadt mit ihren dunklen Seiten. Damit lässt sich auch der Regen, aufgrund der Regenschirme, assozieren, der scheinbar untrennbar von London ist.

    Die Operationen der Geheimagenturen sollen sich im Verborgenen abspielen und nicht an die Öffentlichkeit dringen. Das kann die Arbeit allerdings erschweren, wenn wichtige Informationen beschafft werden sollen. Da hilft es dem Ermittler nur, einen kühlen Kopf zu bewahren und möglichst nicht aufzufliegen.

    Der Schreibstil lässt keine Langeweile aufkommen. Die Ereignisse sind detailreich beschrieben. Erst zum Ende hin laufen die Fäden zusammen und scheinbar nicht zueinander passende Rätsel werden gelöst.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 03.09.2018

    Als Buch bewertet

    „Slow Horses – Ein Fall für Jackson Lamb“ von Autor Mick Herron bildet den Auftakt zur Thrillerreihe. Die in London spielende Jackson-Lamb-Serie wurde unter anderem mit dem „CWA Gold Dagger for Best Crime Novel“, „Steel Dagger for Best Thriller“ und „Ellery Queen Readers Award“ ausgezeichnet.

    MI5-Agent River Cartwright landet nach einer folgenschweren Verwechslung und verpatzten Verfolgungsjagd im Slough House mit wenig Aussicht, es jemals zurück in die MI5-Zentrale Regent's Park zu schaffen. Jackson Lambs Team, die Slow Horses, gelten allesamt als Looser und stehen ganz unten auf der Karriereleiter. Dabei würden sie jede Herausforderung annehmen.

    Der temporeiche Einstieg mit Rivers schicksalhaftem Fall ist gelungen. Bei der anschließenden Vorstellung von Jackson Lamb und der einzelnen Slow Horses-Charaktere nimmt sich Autor Mick Herron zu viel Zeit. MI5-Agenten zu langweiligen und teils sinnlosen Bürojobs verdonnert. In jedem Mitglied des Teams brodelt es. Alle gieren nach einem Fall. Einzig allein Sid scheint noch ein bisschen im Spiel zu sein. Was hat sie ins Slough House geführt? Nach dem rasanten Einstieg wird zu viel Tempo raus genommen. Interessant bleiben die einzelnen Schicksale der Slow Horses. Jeder trumpft mit anderen Charaktereigenschaften und Talenten auf. Alle sind ruhelos. Es fällt ihnen schwer, sich mit dem Abstellgleis zufrieden zu geben. Es lässt sich erahnen, dass sie zusammen kniffelige Fälle lösen können. River Cartwright und Jackson Lamb entwickeln sich zu den zentralen Hauptfiguren. Slough House-Chef Lamb wird von seinem Team und von seinen Gegnern unterschätzt. Erst im letzten Buchdrittel nehmen Action, Tempo und Spannung zu. Jackson Lamb agiert undurchsichtig und beweist seine Intelligenz. Autor Mick Herron hat mit ihm einen ungewöhnlichen und vielschichtigen Charakter geschaffen. Alle Protagonisten wirken im Laufe der Geschichte immer realer. Die Slow Horses erwachen aus ihrer Lethargie. Wie River und Jackson überrascht auch Catherine Standish. Die Ereignisse überschlagen sich. Eine Überraschung jagt die nächste. Die Wendungen sind grandios gelungen. Der Plot zeigt immer mehr seine Stärke. Wer wird in die Enge getrieben? Kann eine Katastrophe verhindert werden? Was ist Lüge, was Wahrheit? Längst ist nichts mehr sicher. Humor blitzt durch zwischen den abwechselnden Gefahren. Auch das Ende setzt noch einen drauf. Die Neugierde auf Band 2 und den nächsten Fall der Slow Horses ist geweckt.

    Das Cover ist Understatement. Viel zu klein geraten sind Titel und Untertitel. Auch die Farben wirken viel zu zurückhaltend. „Slow Horses – Ein Fall für Jackson Lamb“ entpuppt sich als würdiger Auftakt zur Jackson-Lamb-Reihe. Über das einzige Manko, dem streckenweise niedrigen Tempo, sieht man im Nachhinein gerne hinweg. Die Charaktere tragen noch viele weitere Bände und überraschende Wendungen werden mitreißen. Autor Mick Herron spielt in der ersten Liga.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Batyr, 20.10.2018

    Als Buch bewertet

    very British!
    'Tongue in the cheek' nennt es die englische Sprache, wenn eine Aussage nicht unbedingt für bare Münze genommen werden soll, und nach diesem Motto funktioniert dieser Geheimdienst-Thriller! Atemlos verfolgt der Leser die Eingangszene, in der ein Fehler der Einsatzkräfte einen Terroranschlag von ungeheurem Ausmaß ermöglicht - um im nächsten Kapitel darüber aufgeklärt zu werden, dass das Ganze nur ein Trainingseinsatz für einen MI5-Agenten gewesen ist, der daraufhin ausgemustert und den als lahme Gäule diffamierten Mitarbeitern in Slough House zugeordnet wird. Und diesem Prinzip folgt der ganze Roman: einmal erscheint die Mannschaft als hoffnungslose Gurkentruppe, dann entpuppt sie sich als Ansammlung origineller und schlagkräftiger Individuen. Selbstverständlich, dass auch der Handlungsfaden dieses großartigen Romans einem perpetuierten Vexierspiegel entspricht.

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  • 2 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin G., 27.08.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich vom Cover und vom Klappentext angesprochen. Lässt es doch auf einen spannenden Krimi hoffen. Der Autor war mir bis jetzt noch vollkommen unbekannt.
    Der Schreibstil hat mir überhaupt nicht gefallen. Es ist sehr schwer, den Geschehnissen zu folgen und in die Geschichte reinzukommen. Ich muss gestehen, dass mir das bis zum Ende des Buches nicht gelungen ist. Ich habe mich regelrecht durch das Buch gekämpft. Obwohl ab und zu wieder Passagen folgten, die Hoffnung aufkommen ließen, ich war am Ende froh, dass das Buch zu Ende war. Alles war sehr zäh und langatmig und bei mir ist null Spannung aufgekommen.
    Zu Beginn gab es zwar ein Personenverzeichnis, die hat mir jedoch nicht genügt, um die vielen verschiedenen Personen, die hier auftreten in den richtigen Zusammenhang zu bringen.
    Das Buch hat mich sehr enttäuscht und mir absolut keine Lesevergnügen bereitet. Ich kann nur sagen, dass ich es nicht weiterempfehlen kann.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 09.09.2018

    Als eBook bewertet

    Lamb und seine Gäule

    Slow Horses ist ein Agententhriller der etwas anderen Art. Die Slow Horses sind die Agenten, die Fehler gemacht und versagt haben und daher in die Abteilung von Jackson Lamb im Slough House kommen.
    Ein Haufen von Losern, wie Jackson Lamb betont. Das ist nicht gerade eine Ehre. Im Mittelpunkt steht der noch junge Agent River Cartwright.
    Mit ihm und einem Einsatz, der scheitert, beginnt der Roman unheimlich packend und mit einem Drive, der später im Buch überwiegend fehlt.

    Der Chef dieser abgehalfterten MI5-Einheit Jackson Lamb ist nicht so einfach fassbar. Zu übertrieben wirkt die Figur. Seine Originalität mehr behauptet als wirklich gezeigt. Der Untertitel Ein Fall für Jackson Lamb versprach mehr. Immerhin hat er spät im Buch doch noch einige gute Szenen.
    River Cartwright funktioniert kaum besser als Protagonist, vermag auch nicht den Roman zu tragen.
    Mit Catherine Standish gibt es eine interessante weibliche Figur, die im Zusammenspiel mit Jackson Lamb gut funktioniert.
    Weitere wichtige Slow Horses sind Louisa, Min Harper und James Webb, genannt Spider.

    Mick Herron lehnt sich mit Slow Horses an klassische Spionageromane an, bringt jedoch einen neuen Ansatz hinein. Das wird sogar durch das gut gemachte Cover des Buches ausgedrückt. Das ganze ist sehr britisch und lange Zeit nicht unbedingt spannend.
    Eigentlich dachte ich, die Zeit der Agententhriller wäre mehr oder weniger vorbei, aber Slow Horses hat immerhin einen originellen Ansatz.
    Es gibt weitere Teile der preisgekrönten Reihe um Jackson Lamb, die vor allen für Fans dieses Genres zu empfehlen ist.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 15.11.2018

    Als Buch bewertet

    Selten habe ich einen Krimi gelesen, bei dem ich so schwer in die Geschichte gefunden habe. Große Verwirrung, seltsame Protagonisten, und eine schwer verständliche Geschichte. Hm... das war nun wirklich eine Herausforderung.

    Wer bei diesem Titel an langsame Pferde oder ähnliches denkt, ist leider fehl am Platz. Der Titel bezieht sich auf eine Abteilung von aussortierten MI5 Agenten. Ob es sowas überhaupt gibt, kann ich leider nicht beurteilen. Für mich war diese Darstellung nicht wirklich spannend. So wie ich auch die Protagonisten ziemlich nichtssagend fand.

    Ich hatte das Gefühl, dass der Autor unbedingt eine tolle Story erzählen wollte, aber es einfach nicht so richtig rüber bringen konnte. Ich fand es ziemlich langatmig und war auch mehrfach versucht, das Buch abzubrechen.

    📚 Fazit 📚

    Da ich schon jahrelang eine wahre Krimitante bin, wollte ich mir dieses vom Daily Mail hochgelobte Buch einfach nicht entgehen lassen. Im Nachhinein kann ich jedoch sagen, dass man es nicht unbedingt gelesen haben muss. Wenig Spannung, uneingängliche Protagonisten und eine Story, die leider erst im letzten Drittel in Fahrt kommt.

    Für mich war es eine Enttäuschung. Schade!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mathias L., 26.08.2018

    Als Buch bewertet

    Mit SLOW HORSES ist mir ein Buch „begegnet“, dass nicht gerade einfach zu lesen ist. Es fällt mir schwer, mich in das Thema um WAR ON TERROR dem Antiterrorkrieg hineinzufinden. Manche Stellen musste ich auch mehrfach lesen, um sie zu verstehen. Aber je weiter ich in die Materie hineinfinde, desto verständlicher wird für mich auch die dargestellte Arbeit des MI5 und die Geschichte um Jackson Lamb und sein Team. Es werden beispielsweise die Hintergründe um die Studentenentführungen aufgedeckt. Studenten, die beim MI5 angefangen haben und nach und nach wegen eigener Schwächen oder Fehltritte als LAHME GÄULE ausgemustert worden sind. Aber warum es zu Problemen kommt, wird mir jetzt noch nicht schlüssig.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hiclaire, 19.09.2018

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte beginnt furios, legt auf den ersten Seiten ein derart atemloses Tempo vor, dass ich mich höllisch konzentrieren musste. Aber nach dem „Vorspiel“ findet sie ihr „eigentliches Tempo“, ruhig, hintersinnig, eine ganze Weile etwas vage und kryptisch, die Spannung eher subtil, bevor am Ende die Fädchen sauber und irgendwie schon genial verknüpft werden.

    Schon vom äußeren Anschein her herrscht in Slough House Tristesse, passend zu dem Trupp von tatsächlichen oder vermeintlichen Versagern, die aus Regents Park zu den Slow Horses verbannt wurden. Ein zusammengewürfelter Haufen von „ausgemusterten“ Agenten, die einander nicht besonders mögen und zwischen denen nur ein Mindestmaß an Kommunikation besteht. Desillusioniert und frustriert, weil beschäftigt mit sinnlosen Beschäftigungen, und bei den seltenen Kontakten von ihren Ex-Kollegen mit kaum erträglicher Arroganz behandelt.
    Leben kommt in die Bude als die Videos mit dem jungen Pakistani ins Netz gestellt werden. Zwar werden die Einzelgänger nicht umgehend zu einer Einheit geschmiedet, aber die Sprachlosigkeit hat ein Ende. Es bewegt sich was, die erstarrten Strukturen in Slough Hause brechen auf und man darf gespannt sein, ob und was sie gemeinsam auf die Beine stellen. Schließlich verfügen alle „Slow Horses“ über spezielle Fähigkeiten, die ihnen einmal so etwas wie eine Karriere beschert bzw. versprochen haben – in den heiligen Hallen von Regents Park.

    Für mich hat die Geschichte bis dahin mehr von der sprachlichen Eloquenz gelebt, aber nun zieht die Spannung an und zwar auf mehreren Ebenen. Sie gewinnt an Brisanz, wird politischer, aktueller, mit erstaunlichen Entwicklungen und faszinierenden Wendungen. Ich hatte lange keine Ahnung, worauf es am Ende genau hinauslaufen würde, was bei mir nicht allzu oft vorkommt.
    Dieser erste Fall für die Slow Horses wirft einen klugen Blick auf die heutige Gesellschaft und ihre Auswüchse, und einen kritischen auf die Anmaßung und den Opportunismus von Geheimdienstleuten, die den Bezug zur Realität und ihren Aufgaben verloren zu haben scheinen. Zu Zeiten des kalten Krieges war es wohl irgendwie einfacher als heutzutage. Manches kam mir überspritzt vor, fast ein bisschen persiflierend im Hinblick auf die Geheimdienste und ihre Arbeit, hier speziell der britische MI5. Ob das Geschehen den Realitäten entspricht – keine Ahnung. Aber für mich wirkte es durchaus vorstellbar (leider).

    Mick Herron ist eher mit britischem Understatement unterwegs, auch in den (raren) von Spannung und Action dominierten Szenen. Ich mag das total. Aber er nimmt auch kein Blatt vor den Mund und kann sehr direkt sein. Gerade in den Dialogen. Die sind wirklich herausragend, knapp und pointiert, da sitzt jedes Wort. Ich mochte auch wie er seine Figuren einführt. Zunächst erscheinen sie so farblos und trist wie die Umgebung, in der sie auftreten, doch nach und nach gewinnen sie an Konturen und Persönlichkeit. Da war jetzt niemand, dem spontan mein Herz zugeflogen ist, schon gar nicht Jackson Lamb, mit dem ich lieber nicht für länger in einem Raum sein wollte *gg*, aber ich habe sie schätzen gelernt und kann es kaum erwarten, dass der nächste Teil in Übersetzung erscheint.

    Nur dieser „von-außen-drauf-Blick“, mit dem die Geschichte eingerahmt wurde, hat mir nicht so gefallen. Auch wenn es hier ganz gut passt, mag ich dieses Stilmittel nicht besonders, ist mir zu gekünstelt.

    Kein Agententhriller im Stil eines James Bond, aber spannende und intelligente Unterhaltung.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 25.09.2018

    Als Buch bewertet

    Slough House ist die Endstation für ausgemusterte Agenten des britschen MI5. Dorthin werden sie versetzt, wenn sie einen unverzeihlichen Fehler gemacht haben oder in Diskredit geraten sind. Dorthin hat es auch River Cartwright verschlagen, als er eine Übung zur Terrorabwehr gründlich vermasselt hat – sagen seine Chefs. Aber River ist sicher, dass er hereingelegt worden ist.
    Die Slow Horses so der Begriff für die Loser, werden mit unnützen Aufgaben beschäftigt, sie durchsuchen Müll, hören endlose unwichtige Telefonate ab und legen Akten an. Ein frustrierender, Zustand, vor allem da es noch nie einer zurückgeschafft hat.
    Doch die Entführung eines pakistanischen Jungen scheint eine Chance für Jackson Lamb, den „Chef“ der lahmen Gäule zu sein. Er will mitmischen!
    Mick Herron hat einen klassischen Spionagethriller geschrieben, trickreich, voller Wendungen und Verschwörungstheorien. Es gibt auf Seite 312 den Satz von Rivers Großvater: Vergewissere dich, dass niemand das sieht, was er zu sehen glaubt. Der Autor geht nach der gleichen Devise vor: Schreib so, dass kein Leser das liest, was er zu lesen glaubt. Das macht die Geschichte sehr undurchsichtig und fordernd, aber auch spannend, wie ich das von einem Spionagethriller erwarte.
    Nach einem rasanten Beginn, lässt sich die Handlung dann mehr Zeit um die vielen Protagonisten im Slough House vorzustellen, ihre Schwächen und Stärken zu thematisieren und ihre Fehler bei ihrer Arbeit im Geheimdienst. Das hat mit anfangs etwas verwirrt und manchem Abschnitt musste ich ein weiteres Mal lesen um auch ja keine versteckte Informationen zu übersehen.
    Im Schlussteil findet Herron wieder zu seinem Anfangstempo und der Thriller endet mit einem echten Paukenschlag.
    Der Untertitel „Ein Fall für Jackson Lamb“ weist ja schon darauf hin, dass noch weitere Bücher ins Deutsche übersetzt werden, denn Slow Horses ist bereits 2010 erschienen und es gibt im Englischen bereits mehrere Fortsetzungen. Die Presse vergleicht den Autor bereits mit Le Carré, ein würdiger Nachfolger ist er auf jeden Fall.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 14.10.2018

    Als Buch bewertet

    Spannender Agententhriller

    Was geschieht eigentlich mit Agenten des MI5, die ausrangiert werden? River Cartwright ist ein solcher ausrangierter Agent. Er wurde nicht wegen des Alters ausgemustert, nein er hat bei einem Übungseinsatz in seiner Ausbildung Kings Cross lahm gelegt. Das war es für ihn mit der Karriere. Er wurde ins Slough House versetzt. Dort wühlt er nun im Müll fremder Leute und analysiert abgehörte Ferngespräche Tag für Tag. Dieser Zustand ist für ihn und seine Kollegen, es gibt noch weitere Ausgemusterte, absolut demotivierend und frustrierend. Chef der dortigen Truppe ist Jackson Lamb, der sich von niemandem in die Karten blicken lässt. Warum er im Slough House gelandet ist, weiß niemand.

    Dann geschieht etwas Unvorhergesehenes. Ein Video mit einem Entführungsopfer - ein Pakistaner - wird veröffentlicht mit der gleichzeitigen Drohung, dass der junge Mann vor laufender Kamera enthauptet wird. Jackson Lamb hat einige Vermutungen bezüglich der Entführung und will noch einmal mitmischen in dem Geschäft.

    Eine verblüffende Story, überraschende Wendungen und vor allem viel Tempo machen diesen Agententhriller aus. Allerdings dauert es bis dahin. Am Anfang plätschert die Handlung vor sich hin, alle Beteiligten werden zum Teil sehr ausführlich dargestellt. Dann geschieht das Unfassbare. Plötzlich dynamisiert sich die Handlung, man hastet beim Lesen förmlich hinterher. Vor allem die Lösung dieses Falles überraschte und erschütterte mich. Im Nachhinein denke ich, es hätte genauso sein können.

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 19.09.2018

    Als Buch bewertet

    "Slow Horses" von Mick Herron, übersetzt von Stefanie Schäfer aus dem Englischen ins Deutsche, erschien (HC, gebunden) 2018 im Diogenes Verlag.


    Dieser Agententhriller, der mir einiges abverlangte, mich aber auch begeisterte, ist der Auftakt einer Serie um Jackson Lamb, seines Zeichens Chef der Slow Horses im Slough House; einem morbiden Gebäude in London, das zum Geheimdienst, dem Secret Service, zählt: Der Roman gliedert sich in zwei Teile, wobei Teil 1 die Hintergründe der einzelnen Agenten beleuchtet, die allesamt vor einer strahlenden Karriere standen - und durch diverse Fehler (zuweilen nicht selbst verschuldet, aber auf einer imaginären Abschussliste) im Slough House, der Außenstelle, landeten. Von den "Dogs" im Regent's Park schon lange nicht mehr ernst genommen, führen sie ein tristes Agentendasein, verdammt zu langweiligen Rechercheaufgaben und weit weg von spektakulären Einsätzen des Geheimdienstes, für den sie entweder weiterbrennen - oder sich frustriert per Kündigung verabschieden...

    Es beginnt hochexplosiv, als auf den ersten Seiten im Londoner U-Bahnnetz ein terroristischer Sprengstoffanschlag von River Cartwright, Enkel der Legende O.B. - seinerzeit ebenfalls beim Geheimdienst, verhindert werden soll: River (der seinen Namen aus der Hippiezeit seiner Mutter trägt) kommt eine halbe Sekunde zu spät - und findet sich bei den Slow Horses wieder, um fortan den Müll eines Journalisten nach verwertbarem Material zu prüfen und wie die anderen Slow Horses stupiden Beschäftigungen nachzugehen. So lernt man Catherine Standish kennen, die trockene Ex-Alkoholikerin, Min Harper, der ständig nachschaut, ob er auch nichts verloren hat (er ließ eine CD liegen, wo sie nicht hätte bleiben sollen), den genialen IT-Spezialisten Roderick Ho, der jedoch eine große Antipathie gegenüber Menschen hat, Louisa Gay und andere, die es alle auf die eine oder andere Weise "vermasselten" - und die Rolltreppe der Karriere seither abwärts ging. Von River erfährt man die meisten Hintergrundinfos - er hat Biss und lässt sich von der Hoffnung tragen, dass er nicht immer bei den Slow Horses bleiben wird: Er besitzt trotz aller Frustration die gleiche dickköpfige Entschlossenheit seines Großvaters...

    Während im ersten Teil des Romans das Tempo eher gemächlich ist, zieht es im zweiten Teil gehörig an: Aus den Slow Horses werden Rennpferde - und zum ersten Male arbeiten die Einzelgänger im Team zusammen, ergänzen sich durch ihre spezifischen Fähigkeiten perfekt:

    Die Entführung eines jungen pakistanischen Mannes, die nach 48 Stunden mit dessen Exekution beendet werden soll (live im I-net ausgestrahlt), bringt Bewegung in den Secret Service, die "Dogs" und - auch ins Slough House.

    Was hat Robert Hobden, der Journalist, dessen Karriere ebenfalls rolltreppenabwärts ging, mit dem Entführungsfall zu tun? Welche Daten befinden sich tatsächlich auf dem USB-stick, den er immer bei sich führt? Und wer steckt hinter der spektakulären Entführung des jungen Pakistani?

    Dieser Teil ist überaus wendungs- und temporeich sowie spannend: Mick Herron lässt den Leser zuweilen wütend aufstöhnen, da das Procedere nur allzu bekannt und auch beim MI5 nicht anders ist: Fehler werden (besonders von karrierebewussten Mitarbeitern) nicht eingestanden, sondern in diesem Falle (vermeintlich!) 'lahmen Gäulen' angehängt, um selbst eine reine Weste zu behalten - und den nächsten Beförderungsschein. Eine wahre Meisterin darin ist Diana Taverner, stv. Leiterin des Secret Service, auch "Lady Di" genannt.

    Als die Dogs einen Mitarbeiter der Slow Horses nicht ausfindig machen können, da es sich um den hochspezialisierten und genialen Roderick Ho handelt, muss man auch mal schmunzeln, dass die Karriere besagten Dogs "nun wie Pusteblumen die Korridore des Regent's Parks hinuntergeblasen" werden. (Der Regent's Park ist die Zentrale des Secret Service).

    Dieser und viele andere markige Sprüche charakterisieren den Sprachstil von Mick Herron und geben dem Thriller eine ungeheure, manchmal makabre Dynamik und - eine persönliche Note! Besonders auf den letzten ca. 100 Seiten überschlagen sich die Ereignisse und das Buch entwickelt eine Sogwirkung: Der Plot war stimmig; einzig die Tatsache, dass man nicht erfährt, was mit einigen hochrangigen Einsatzleitern passierte, vermisste ich: Sicher wird man im weiteren Band der geplanten Serie darüber aufgeklärt.

    Fazit:

    Ein spannungsreicher, dynamischer Agententhriller mit politisch aktueller Brisanz (Rechtsextremismus), der in markanter Sprache, pointiert, teils sarkastisch gesellschaftliche Schieflagen aufgreift. "Slow Horses" verlangt dem Leser einiges ab - mir hat dieser wendungs- und temporeiche, intelligent geschriebene Thriller bestens gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung (oder besser mehrere). Daher gibt es von mir einen "Lesetipp" und 94° auf der "Krimi-Couch" - Fachabteilung Agenten-Thriller sowie 4,5*

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bennet, 27.09.2018

    Als Buch bewertet

    In diesem spannenden Buch geht es um eine ganz besondere Gruppe, die ansonsten kaum ins Schweinwerferlicht gerät: Die Problemfälle der englischen Agententätigkeit. Das MI5, die Erfolgstruppe, ist ja hinlänglich ein Begriff, doch auch bei den Angestellten dieser Spezialeinhaeit geht mal was schief, und je nachdem was passiert ist und wie hoch der Misskredit ist in den sie gefallen sind, sind die Leute nicht mehr tragbar für das Prestige-Geschäft. Und diese problematischeren Fälle nun wiederum werden zu den Slow Horses. Sie erledigen die Tätigkeiten auf die die Herren bessere Agenten so gar keine Lust haben - unwichtige Randgeplänkel, man könnte schon fast sagen die Praktikantenarbeit. Jackson Lamb, der Chef der Slow Horses, ist natürlich voll Interesse wieder bei den ganz großen Nummern mitzumischen - und genau dieser erste in deutsche übersetzte Fall gibt ihm die Gelegenheit sich wieder einen Namen zu machen. Denn ein entführer Jugendlicher droht umgebracht zu werden ...
    Ein toller Agentenkrimi, Jackson Lamb werde ich garantier noch weiter verfolgen und warte gespannt auf die nächsten deutschen Veröffentlichungen. Das Buch strotzt nicht so vor Action wie James Bond, ist aber auf seine Art und Weise ebenso spannend und sehr gut zu lesen dank der fesselnden Story und guter Charaktere.

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  • 4 Sterne

    yesterday, 22.11.2018

    Als Buch bewertet

    Aus großartigem Thrill zum Einstieg, der einen atemlos zurücklässt, wird danach ein eigenwilliger britischer Geheimdienst-Krimi. Um das Buch weiterhin zu genießen, darf man da dem Anfang nicht zu sehr hinterhertrauern. Die Geschichte die dann beginnt ist gut, unterhaltsam und dreht sich um (ehemalige) Mitglieder des Geheimdienstes die alle auf ihre Art Fehler machten und dafür aufs Abstellgleis, ins Slough House, kommen.

    Zwischen den aktuellen Entwicklungen um einen politischen Entführungsfall stehen die abgehalfterten Top-Agenten im Fokus. Mit viel Gefühl und Ausdauer zeichnet der Autor die so unterschiedlichen Charaktere, die wenig gemeinsam haben und dennoch alle im gleichen Boot sitzen. Er zeigt anschaulich, dass auch die von außen schroff und professionell wirkenden Persönlichkeiten so ihre Päckchen zu tragen haben, ohne um Mitleid zu buhlen.

    Als der MI5 der Gruppe in Slough House ein misslungenes Manöver anhängen will, werden die mittlerweile demoralisierten und gelangweilten “Slow Horses” eine Einheit wider Willen. Sie graben ihre lange nicht benötigten Fähigkeiten und ihren Spürsinn aus und wehren sich dagegen, die Pläne des MI5 hinzunehmen, wie sie das bisher taten.

    Eine kleine Gruppe von Musketieren rebelliert gegen den übermächtigen Agenten-Apparat. Somit nimmt der Krimi nach Vorstellung aller gegen Mitte des Buches mehr Fahrt auf und kann mit der einen oder anderen kleinen Wendung durchaus überraschen.

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  • 4 Sterne

    niggeldi, 18.11.2018

    Als Buch bewertet

    Spannender Spionagethriller


    River Cartwright ist ein “Slow Horse“, ein aufgrund eines fatalen Fehlers ausgemusterter MI5-Agent. Seine tägliche Arbeit besteht darin, sinnlose Transkriptionen zu verfassen, Müllsäcke zu durchforsten und im Büro zu hocken. Dafür ist er kein Agent geworden, er will richtige Arbeit leisten. Er wähnt seine Chance gekommen, als ein britischer Student mit pakistanischem Migrationshintergrund entführt wird. Doch als River zu recherchieren beginnt, stößt er auf viel Widerstand und liefert sich ein Wettrennen gegen die Zeit.

    Das Cover ist nicht unbedingt mein Fall, mir wäre etwas mit mehr Spannung lieber gewesen.

    Der Schreibstil ist angenehm und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Durch die vielen Beschreibungen fühlt man sich, als wäre man selbst vor Ort und würde alles hautnah miterleben. Der Fall ist aufregend, wenn er auch manchmal ein bisschen schleppend vorankommt. Dies wird aber durch die vielen unerwarteten Spannungsmomente wieder wett gemacht. Die Charaktere sind authentisch dargestellt und wecken Sympathie als auch Abneigung.
    Die Auflösung ist sehr überraschend, was mir sehr gut gefällt.

    Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und gebe 4,5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Ursula U., 26.10.2018

    Als Buch bewertet

    Die Slow Horses, die lahmen Gäule, sind beim MI 5, dem britischen Geheimdienst, aus verschiedenen Gründen in Ungnade gefallen. Jetzt dürfen sie die ungeliebten Aufgaben wie Filmauswertungen der Straßen oder Handygespräche ausführen. Keinem macht dieses Spaß und der Secret Service hofft auf eine freiwillige Kündigung dieser geschassten Mitarbeiter. Als ein junger Mann mit pakistanischen Wurzeln entführt wird und die "Stimme Albions", eine erst vor kurzem gegründete rechtsradikale Organisation, seine Enthauptung mit Liveübertragung ankündigt, geraten die Slow Horses mitten in die Ermittlungen. Intrigen innerhalb des Secret Service, Machtgerangel und Inkompetenz gehen Hand in Hand.
    Die Persönlichkeiten und das "Vergehen" der Slow Horses werden sehr anschaulich und spannend beschrieben, die Büroarbeit des Geheimdienstes erklärt. In schnellen Umschnitten erleben wir das Geschehen aus vielerlei Perspektiven was diesen Thriller sprachlich interessant macht. Dieser erste Fall des Chefs der Slow Horses, Jackson Lamb, macht Lust auf Weitere.

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  • 3 Sterne

    pure.and.simple, 05.10.2018

    aktualisiert am 05.10.2018

    Als Buch bewertet

    Worum geht es:
    River Cartwright, Agent des britischen Geheimdienstes MI5, verpatzt seinen Übungseinsatz und wird ins Slough House versetzt. Slough House ist ein herunter gekommenes Gebäude am anderen Ende der Stadt, in dem bereits andere ausrangierte Agenten sitzen, die ähnliche Sünden in ihrer Akte stehen haben. Die „Slow Horses“ (lahmen Gäule). Hier interessiert sich keiner für den anderen. Man erledigt eintönige, sinnlos erscheinende Aufgaben, versucht die Zeit totzuschlagen und hofft auf eine neue Chance, die es vermutlich nie geben wird. Chef der Slow Horses ist Jackson Lamb, ein fettleibiger, unhygienischer Kerl ohne Manieren. Als im Internet ein Video eines entführten Engländers mit pakistanischen Wurzeln auftaucht, der in 3 Tagen enthauptet werden soll, ist das für die Slow Horses nur ein weiterer Fall, der von den jungen Pferden im Regent‘s Park, dem Hauptgebäude des MI5, gelöst werden wird. Doch als River in einem scheinbar anderen Fall auf eigene Faust ermittelt, geraten die Slow Horses in die Schusslinie einer Person, die ihre eigenen Pläne verfolgt und die Agenten des Slough House für ihre Fehler verantwortlich machen will.

    Meine Meinung:
    Der Autor, Mick Herron, verbringt viel Zeit mit der Vorstellung des Gebäudes und der einzelnen Personen. Wir erfahren einiges über die Vorgeschichten und Sünden der anderen, was ich persönlich nicht schlecht finde. Slow Horses ist der erste Band einer Serie von Büchern und es gibt eine ganze Reihe agierender Personen, die man sonst vermutlich sehr schwer auseinander halten kann. Dass das Buch also erst gegen Mitte bis Ende hin wirklich spannend wird, ist für mich kein Problem. Der Schreibstil ist zwar teilweise sehr ausschmückend, aber die Handlung trotzdem durchgehend interessant. Gegen Ende hin wird durch häufigen Perspektivwechsel definitiv Spannung aufgebaut. Die Charaktere werden mit der Zeit immer sympathischer und die Dialoge sind teilweise sehr unterhaltsam.

    Was mich an dem Buch stört, ist der „ganze Aufhänger“. Man erwartet, dass die Slow Horses etwas großartiges tun, oder zumindest Jackson Lamb. Aber eigentlich tut niemand etwas wirklich großartiges. Der von allen gefürchtete Jackson Lamb zeigt kaum etwas von seinen tollen Fähigkeiten. Er fungiert lediglich als kleiner Drahtzieher. Die Slow Horses tragen nur einen winzigen Teil zu der ganzen Sache bei. Und eigentlich werden „nur“ ein paar Geheimnisse gelüftet. Sicher ist das alles ziemlich realitätsnah, aber für eine Geschichte eher enttäuschend. Ich würde den zweiten Band der Serie trotzdem gern lesen, wenn er an den ersten anknüpft, in der Hoffnung, dass das, was mir hier gefehlt hat, noch bevor steht. Würde der Klappentext und der Titel nicht diese Erwartungen hervorrufen, wäre das Buch sicher deutlich interessanter. Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass es eine Serie ist und ich im ersten Band bereits Dinge erwarte, die aber erst in späteren Bänden geschehen werden.

    Fazit:
    „Slow Horses“ ist ein eher realitätsnaher Agenten-Thriller, der die wahren Probleme einer so großen und angesehenen Organisation wie dem MI5 beleuchtet. Durchaus lesenswert, aber schürt zu hohe Erwartungen.

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