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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 05.06.2017

    Als Buch bewertet

    Ein stiller Engel

    „Nach den Maßstäben der Welt war sie vielleicht kein bedeutender Mensch, der besonders erwähnenswert war. Aber nach den Maßstäben, die wirklich zählen, war sie ein unglaublicher Mensch.“

    Dieser unglaubliche Mensch namens Jola Anne Poole spielt die Hauptrolle im vorliegenden Buch aus der Feder von Lisa Wingate. Die alte Dame führte besonders in den letzten Jahren ein äußerst zurückgezogenes Leben in ihrem Haus auf der Insel Hatteras vor der Küste North Carolinas. Nach ihrem Tod wird Tandi Jo Reese, die Mieterin des benachbarten Cottages, mit einer Aufräum- und Grundreinigungsaktion beauftragt. Als sie dabei auf etliche Kästchen mit unzähligen Briefen der Verstorbenen stößt, ist ihre Neugier geweckt. Tandi verbringt in Folge viel Zeit im Haus von Jola Anne und lernt die Verstorbene durch die Lektüre ihrer Briefe immer besser kennen. Die junge Frau, deren bisheriges Leben einer Achterbahn mit weit mehr Tiefen als Höhen gleicht, beginnt sich durch den Einfluss der Briefe ebenfalls zu verändern…

    Lisa Wingate erzählt in sehr einnehmendem Schreibstil und mit viel Gefühl die Geschichte einer alten Dame, die ihre Lebensgeschichte in Form von ganz besonderen Briefen zu Papier brachte und sorgsam aufbewahrte. Die Protagonistin weilt zu Beginn des Buches zwar nicht mehr unter den Lebenden, wächst dem Leser jedoch mit jedem einzelnen Kapitel mehr ans Herz. Jola Annes Leben wird durch die Lektüre der Briefe behutsam aufgerollt. Der zweite Fokus dieses Buches ist auf Tandi Jo Reese gerichtet, die nach einer schweren Kindheit und Jugend den falschen Weg eingeschlagen hat. Nachdem sie sich zu einer Veränderung entschlossen hat, wagt die alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern einen Neubeginn auf Hatteras. Ein Schritt, der ihr Leben verändert. Tandis schwierige Vergangenheit ist immer wieder ein Thema und ihre Entwicklung wird überzeugend und gut nachvollziehbar dargestellt. Die Lektüre der wundervollen Briefe stellten für mich persönlich den Höhepunkt dieses Buches dar. Ich empfand jedoch auch das Zusammenwachsen von Tandi mit ihren beiden Kindern authentisch und gefühlvoll beschrieben. In diesem Roman wird der pubertierenden Zoey, die aufgrund der Probleme ihrer Mutter schon sehr früh lernen musste, Verantwortung zu übernehmen, und dem dünnen, sommersprossigen kleinen J.T, der immer weniger spricht, viel Aufmerksamkeit zuteil. Tandis „Rückfälle“ in ihren alten Lebenswandel haben mich an mancher Stelle beinahe zur Verzweiflung gebracht – stets in der Hoffnung, sie würde endlich einmal „aufwachen“ und hinter die äußere Erscheinung bestimmter Menschen blicken. Die Autorin stellt ihren Protagonisten gut ausgearbeitete Nebenfiguren zur Seite, wobei ich jedoch von den Muschelladen-Schwestern gerne mehr erfahren hätte. Die Figur des Paul Chastain schaffte es aber trotz seines jungenhaften Charmes, seiner Zuverlässigkeit und seiner exzentrischen Kleiderwahl bis zuletzt nicht vollständig, mich für sich einzunehmen.

    Die Geschichte wird aus der Sicht der Ich-Erzählerin Tandi Jo Reese wiedergegeben. Jolas Briefe werden in kursiver Schrift dargestellt, sie eröffnen dem Leser die Welt der Jola Anne Poole, rollen die Vergangenheit auf und bewirken eine grundlegende Veränderung in Tandi. Mysteriöse Ereignisse im Inneren des alten Hauses und das Auftreten von Tandis Schwester brachten eine kleine Prise Spannung in die Handlung. Der Glaube an Gott spielt eine wichtige Rolle für die Protagonistin dieses Buches, und die Idee mit den Gebetsbriefen in den Kästchen hat mir ausgezeichnet gefallen.

    FAZIT: Eine wunderschöne Lektüre, in der die Flucht vor einer schweren Vergangenheit sowie deren Bewältigung, ein geheimnisumwittertes altes Haus, deren verstorbene Bewohnerin und ihr unerschütterlicher Glaube an Gott sowie eine sich anbahnende Romanze zu einer gefühlvollen Geschichte verwoben wurde.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 22.03.2017

    Als Buch bewertet

    Ein stilles Buch über die Macht des Gebets

    Tandi Jo Reese flüchtet mit ihren beiden Kindern auf eine Insel im Atlantik. Die drei haben eine schwere Zeit hinter sich und Tandi hofft in Fairhope auf einen Neuanfang. Doch kurz nachdem sie angekommen sind, verstirbt Tandis Vermieterin Jola Anne Poole – Tandi muss um ihr neues Zuhause bangen. Im Auftrag der Kirche soll sie nun Jolas Haus entrümpeln. Dabei entdeckt sie geheimnisvolle Kästchen mit Briefen, die sie gleich in ihren Bann ziehen. Tandi lernt eine andere Welt, Jolas Welt, kennen und merkt, dass diese Briefe auch mit ihrem eigenen Leben verbunden zu sein scheinen… Einmal mehr zeigt sich die Macht des Gebets.

    Erster Eindruck: Auf dem Cover ist eine Frau abgebildet, die gemütlich auf dem Boden sitzt und in die Lektüre von Briefen vertieft ist. Die Schrift des Titels und die Handschrift im Hintergrund sind sehr gut gewählt. Ein schönes, helles Cover mit einem schmucken kleinen Kästchen. Mir gefällt jedoch der englische Titel „Prayer Box“ besser als „Jolas Briefe“. Anmerken möchte ich hier, dass die Schrift im Innern des Buches eher klein ist und der Zeilenabstand etwas knapp.

    Dies ist mein zweites Buch von Lisa Wingate, nach „Die Hüterin der Geschichten“. Jenes Buch hat mich absolut begeistert und deshalb war ich sehr gespannt auf das vorliegende Buch. Der Schreibstil hat mir wiederum sehr gefallen, es ist ein eher stilles Buch über die Vergangenheit, die Zukunft und die Macht des Gebets – es ist mir sehr zu Herzen gegangen und hat mich nachdenklich gemacht. Aber worum geht es nun eigentlich? Dies ist wieder einmal eine der Rezensionen, die mir schwerfallen, weil ich eigentlich gerne so viel erzählen möchte, weshalb mir welche Passagen gut gefallen haben. Aber zu viel verraten darf (und möchte) ich ja nicht…

    Zu Beginn wusste ich nicht recht, wie ich Tandi einschätzen sollte. Ihre beiden Kinder, Zoey (14) und J.T. (9), habe ich sofort ins Herz geschlossen. Die Autorin schaffte es schon auf den ersten paar Seiten, mich mit der Geschichte zu faszinieren und ich stellte mir viele Fragen zu Tandis Vergangenheit und der aktuellen Situation in Fairhope. Es war spannend, zusammen mit Tandi anhand der Briefe in Jolas Leben einzutauchen. Tandi sehnt sich nach einem gesunden Neuanfang für sich und ihre beiden Kinder und fragt sich, wie man die eigene Vergangenheit hinter sich lassen kann. Vergessen kann und soll man sie nicht, aber sie loslassen, so dass man weitergehen kann. Gar nicht einfach. Tandi spürt plötzlich, dass sie von Gnade umgeben ist, sie es aber einfach nur nicht gesehen hat. „Überall, wo ein Berg ist, fliesst immer auch ein Fluss in der Nähe. Und der Fluss ist letztlich der Stärkere von beiden.“ Das gefällt mir. Ein Neuanfang ist häufig „zwei Schritte vor – einer zurück“ – es heisst somit, Geduld zu haben…

    Durch diese ganzen Briefe hatte ich das Gefühl, Jola zu kennen… und diese Erkenntnis hat mich sehr gerührt, ohne dass ich genau sagen kann, wieso.

    Ich fand es sehr interessant, in der Rubrik „Anmerkungen der Autorin“ mehr über die Gebetskästen zu erfahren (ich kannte die vorher nicht), vor allem, dass man ein Gebet schreibt, es dort hineinlegt und dann loslässt. „Darum geht es beim Vertrauen. Die Sorgen loslassen. Auf diesem Weg finden Sie Frieden. Das ist Gottes Weg.“ Ich glaube, mehr gibt es hierzu nicht zu sagen – 5 Sterne und meinen herzlichen Dank.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JDaizy, 25.03.2017

    Als Buch bewertet

    "Was glauben diese Leute eigentlich? Dass es keine Stürme mehr geben wird? Wenn man ein Haus auf den Sand baut, verschiebt sich der Sand irgendwann, Tandi Jo. Merk dir das.
    Als wir vor vielen Jahren hierhergekommen waren, hatte ich geglaubt Opa könne alles reparieren, auch meine Eltern. Jetzt wusste ich, dass das Leben manchmal wie diese überfluteten Häuser war. Man kann sich damit verrückt machen, gegen das Meer ankämpfen zu wollen, oder man lässt die Vergangenheit hinter sich, findet irgendwo anders trockenen Boden und baut neu auf. Irgendwie würde ich eine Möglichkeit finden, das auch zu tun."


    Tandi will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und zieht mit ihren Kindern Zoey und J.T. nach Hattera, einer wunderschönen kleinen Insel im Atlantik. Es fällt ihr nicht leicht Fuß zu fassen und Arbeit zu finden. Denn das Geld ist knapp und sie möchte nicht auffallen.
    Als sie plötzlich und unerwartet Hilfe und die Aufgabe bekommt, das Haus ihrer verstorbenen Vermieterin zu entrümpeln, entdeckt sie unzählige kleine Kistchen mit Briefen, die viel mehr sind als verstaubte Zeilen. Schnell ist sie mitten in einer aufregenden, fremden Geschichte, die auch ihre Vergangenheit in einem anderen Licht erscheinen lässt.
    Wird es ihr gelingen, die Vergangenheit hinter sich lassen zu können? Kann man noch einmal von vorn beginnen, auch wenn alles dagegen spricht? Und ist man wertvoll und geliebt, auch wenn man unverzeihliche Fehler gemacht hat?

    Ich war von der ersten Zeile an in der Geschichte gefangen. Und auch nach dem Lesen gibt es so viele Bilder und Gedanken in meinem Kopf, die ich nicht abschütteln kann - und auch gar nicht möchte. Denn dieses Buch ist nicht nur eine wunderschöne Erzählung, sondern ein Geschenk des Himmels. Worte, die das Herz des Lesers berühren, die zeigen, das Veränderung nicht immer negativ sein muss, das man gemeinsam immer einen Weg findet und das man die Macht des Gebets nicht unterschätzen sollte.
    Es ist schwer eine Auswahl zu treffen, welche Momente mir ganz besonders in Erinnerung geblieben sind. Aber mich hat zum Beispiel der Vergleich mit dem Leuchtturm berührt, der sich nicht bewegt, die Wellen nicht beruhigen, der aber Licht ins Dunkel bringen und den Weg zeigen kann. Oder die Zitate: "Der Fluss versetzt einen Berg Stein für Stein" oder "Angst baut Mauern statt Brücken". Nichts im Leben passiert zufällig und wenn wir genau hinsehen und hinhören, werden auch wir die Momente der Gnade in unserem Leben erkennen.
    "Jolas Briefe" ist eine Geschichte, die auf christlichen Werten basiert, die aber auch auch Leser mit anderem Glauben in ihren Bann ziehen wird. Ich bin mir sicher, dass jeder etwas für sich mitnehmen können wird.

    Auch wenn Tandi nicht immer eine Mutter aus dem Bilderbuch ist (aber wer ist schon perfekt) und man sie manchmal an den Schultern packen und schütteln möchte, gab es viele Momente, in denen ich mich ihr sehr nah gefühlt habe. Zum Beispiel als sie am Meer saß und für einen Moment alles um sich herum vergessen konnte. Ein Ort, der heilt, Körper und Seele reinigt und Kraft für ein neues Leben gibt. Oder als sie sich in Jolas Briefen selbst wiedererkennt, den Mut zur Veränderung fasst und am Ende nicht nur für sich und ihre Familie, sondern auch für andere einsteht.

    "Jolas Briefe" wurde als Taschenbuch 2017 im Francke-Verlag veröffentlich. Die Originalausgabe erschien 2013 in den USA unter dem Titel "Prayer Box". Ich hoffe, dass es hier in Deutschland viele Leser findet und irgendwann auch als Hardcover erscheint. Denn ein besonderes Buch bedarf auch einer besonderen Hülle. Mit Schutzeinschlag und Lesebändchen wäre es für mich ein wahres Geschenk - was es aber auch ohne diese äußeren Privilegien schon jetzt ist.

    Auf dem Cover sieht man eine junge Frau, die auf dem Boden sitzt und inmitten von Briefen gedankenversunken in die Ferne schaut. Dieses Bild passt perfekt in die Geschichte und bekommt nach dem Lesen noch viel mehr an Gewicht. Wenn man genau hinschaut, kann man hinter der Tür auch einen Text erkennen. Und so ist es auch im Buch - manchmal muss man zweimal hinschauen, zweimal Lesen oder auch zwischen den Zeilen. Dann taucht man ein in eine Geschichte, die viel mehr ist als ein angenehmer Zeitvertreib.

    Die Autorin versteht es im Kopf des Lesers Bilder entstehen zu lassen, die man so schnell nicht mehr abschütteln kann. In ihren Worten kann man das Leben von anderen bis in die tiefsten Tiefen seiner eigenen Seele nachempfinden. Ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte, ihre Träume, aber auch ihre Ängste und Verletzungen. Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, kann man dieses Buch unmöglich wieder aus der Hand legen.
    Für mich war es das erste Buch der Autorin. Aber ganz sicher nicht das letzte. "Die Hüterin der Geschichten" steht ganz oben auf meiner Wunschliste und ich freue mich schon jetzt darauf, es zu lesen.


    Fazit:
    Ein wunderschönes, einzigartiges Buch, dass den Leser auch nach dem Lesen in der Geschichte gefangen hält. Eine Geschichte, die tief im Herzen berührt, die Mut und Hoffnung macht und zeigt, dass es immer Licht am Ende des Tunnels gibt und man nie allein ist - auch wenn man sich in dunklen Momenten allein fühlen mag. Meine absolute Leseempfehlung und mein Highlight 2017. Unbedingt lesen!

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    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne R., 12.05.2017

    Als Buch bewertet

    Wir sind alle Krieger auf unsere je eigene Weise

    Tandi Reese hat in ihrem Leben noch nicht besonders viel Schönes erlebt, deshalb möchte sie mit ihren beiden Kindern auf einer Insel im Atlantik nochmal von vorne anfangen. Doch sie hat Angst, dass ihre Vergangenheit, vor der sie geflohen ist, sie einholt. Dann entdeckt sie zufällig die Gebetsbriefe einer alten, gerade verstorbenen Frau, die ihr ganzes Leben dokumentieren. Fasziniert versinkt sie in einer Welt voller Hoffnung und Wärme und lässt langsam zu, dass auch sie selbst Heilung erfahren kann.

    Ein wunderschönes Buch der Autorin Lisa Wingate, die es wirklich versteht, die Leser mitzureißen und gleichzeitig eine unglaublich berührende Geschichte zu schreiben. Die Protagonistin ist eine junge Frau, die hohe Mauern um ihr Inneres gebaut hat – zu oft wurde sie schon verletzt. Doch sie erfährt so viel Liebe, Anteilnahme und Zuwendung, dass die Mauer langsam zu bröckeln beginnt. Das ist in dem Buch sehr einfühlsam und vor allem authentisch beschrieben. Diese Briefe sind eine wunderbare Idee und handeln auf ihre Weise von einer zweiten Protagonstin, einer ebenfalls sehr sympathischen Frau, die ihr Leben lang Gott vertraut hat und seine Wunder überall in der Welt gesehen hat. Selbst in schlimmen Katastrophen konnte sie seine Gnade erkennen. Das ist eine Sichtweise bzw. Einstellung der Welt und dem Leben gegenüber, die ich sehr bewundere. Ihre segenbringenden Resultate werden ebenfalls in dem Buch beschrieben. Diese Briefe sind voller Weisheit und sehr poetisch geschrieben. So unterbrechen sie die Haupthandlung immer auf angenehme Weise. Der Leser ist gespannt, was nun wieder erzählt wird und findet mit Sicherheit auch für sich selbst die eine oder andere Weisheit, die vielleicht gerade passt. Die anderen Charaktere in dem Buch sind ebenfalls authentisch und passen gut in die Geschichte. Die Rollen sind zwar immer recht klar verteilt, aber es ergeben sich trotzdem immer wieder auch unvorhergesehene Spannungen.
    Das Schöne an diesem Buch ist vor allem auch die unglaublich positive Einstellung dem Leben gegenüber, die auch auf den Leser ein wenig überspringt. Da gibt es so viel Gnade in unserem Leben! Auch der Schreibstil der Autorin ist warmherzig und gut zu lesen. Alles in allem ein rundum gelungener Roman, den ich absolut nur weiterempfehlen kann!

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