GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
%
Merken
%
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 81669822

Printausgabe 10.30 €
eBook (ePub) -3% 9.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 19.08.2017

    Als Buch bewertet

    Emilia ist erst Anfang 30, als ihr Vater Julius stirbt und ihr den Buchladen „Nightingale Books“ hinterlässt. Da ihre Mutter bei Emilias Geburt starb, waren Julius und sein Laden die Konstante, der Mittelpunkt und Rückzugsort in Emilias Leben. Und nicht nur in ihrem. Die Bewohner der Kleinstadt Peasebrock in den Cotswolds sind immer gern ins „Nightingale Books“ gekommen. Es gab Tee, nette Gespräche und gute Buchtipps.
    Wie soll es jetzt weitergehen? Emilia war zwar klar, dass sie den Laden – den Traum ihres Vaters – eines Tages übernehmen würde, aber bis dahin wollte sie ihr eigenes Leben gestalten und genießen. Dazu kommt, dass ihr Vater zwar ein Buchliebhaber „Bücher sind wertvoller als Juwelen“. (S. 16), aber eben kein Buchhalter war. Der Laden schreibt rote Zahlen ...

    Ich habe in letzter Zeit einige Bücher über Buchläden und ihre Besitzer gelesen und hier ein Buch a la „Der kleine Laden der einsamen Herzen“ erwartet – trotz der Trauer locker, leicht, sehr amüsant und mit viel Liebe.
    Doch „Liebe zwischen den Zeilen“ ist dramatischer. Emilias Verlust ist größer, die Trauer tiefer. Und nicht nur ihre, aber das weiß sie (noch) nicht. Denn ihr Vater hatte wieder eine Partnerin gefunden.
    Auch die anderen Einwohner von Peasebrock vermissen ihn fast schmerzlich: Thomasina, die jeden Dienstag ein neues Kochbuch kauft und zu introvertiert ist, um Jem vom Käseladen anzusprechen; Sarah, die Herrin von Peasbrook Manor, die leidenschaftlich gern liest und Weihnachten an die halbe Stadt Bücher aus Julius Laden verschenkt; oder Marlow, in dessen Quartett Julius Cello spielte – der Laden war ein kulturelles Zentrum der Kleinstadt, hier spiel(t)en sich Liebesgeschichten und Dramen ab. Julius war ein guter und verschwiegener Zuhörer, für viele der Beichtvater. Er kannte für jede Herz- und Lebenslage das passende Buch und hat diese Fähigkeit an Emilia vererbt. Doch kann und will sie dieses Erbe, den Laden, fortführen?

    Emilia ist eine selbstständige Weltenbummlerin und wollte so jung noch keine Verantwortung übernehmen. Aber an dem Laden hängen auch Arbeitsplätz, außerdem hat ihr Vater sie immer rückhaltlos unterstützt – sollte sie das nicht zurückgeben, indem sie „Nightingale Books“ in seinem Sinne weiterführt? Ich hätte sie gern immer dann in den Arm genommen, wenn die sie Trauer wieder übermannt. Aber zum Glück wird sie von ihren Freunden, Kunden oder auch mal (noch) völlig Fremden aufgefangen und getröstet. Am Ende ist es genau der Zusammenhalt und Rückhalt, der ihr die Entscheidung erleichtert ...
    Julius Geschichte hat übrigens einen eigenen, zweiten Handlungsstrang, in dem die berührende Liebesgeschichte mit Emilias Mutter und sein Leben danach retrospektiv erzählt wird. Ich habe ihn für seine Stärke sehr bewundert. Er hat sein Leben von heute auf morgen umgekrempelt, um allein für seien Tochter Sorgen zu könne.

    „Liebe zwischen den Zeilen“ ist ein wirklich tolles Buch. Es unterhält mit leisen Tönen, bewegenden Schicksalen, einer wundervollen Atmosphäre und viel Herz.
    Es ist ein Buch voller Heimlichkeiten, mit geheimen Pärchen, unglücklich Verliebten von denen keiner wissen darf und die zum Teil dramatische Geschehnisse zur Folge haben, welche dem Leser zu Herzen gehen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    read__love__write, 06.08.2019

    Als Buch bewertet

    --- Kurzinhalt ---

    Als Julius, der beliebte Buchhändler aus Peasebrook, im Sterben liegt, verspricht seine Tochter Emilia ihm, die Buchhandlung zu übernehmen. Dabei weiß Emilia noch überhaupt gar nicht, ob das ihr Weg ist, den sie sich für ihr Leben vorgestellt hat.

    Nach und nach werden Personen in die Geschichte eingeführt, die auf irgendeine Art und Weise mit dem Buchladen oder Julius oder Emilia in Verbindung stehen. Letztendlich wird dem Leser ein Einblick in die vielen Geschichten gewährt.

    --- Lesefluss ---

    Es wird in der allwissenden Erzählperspektive geschrieben – zunächst 2015 in der Perspektive von Emilia, die gerade ihren Vater verloren hat, und einmal kurz in den 1980er Jahren in der Perspektive von Julius, wo wir zunächst seine Liebesgeschichte erfahren. Im Laufe der Geschichte wird aber die Perspektive noch häufiger gewechselt – zu vielen verschiedenen Charakteren (Sarah, June, Emilia, Julius, Jackson, Dillon, Thomasina, Alice). Wir lernen jeden einzelnen von ihnen kennen – seine Hintergründe und Gedanken.

    --- Eine viel zu kurze Spielzeit für Rebecca ---

    Rebecca ist Julius große Liebe und Emilias Mutter, die jedoch frühzeitig gestorben ist. Wir lernen sie nur kurz aus Julius Perspektive als neunzehnjähriges Mädchen in den 1980er kennen. Sie ist eigenwillig, übermütig, durchtrieben, temperamentvoll, träumerisch, spontan, sehr offen und ehrlich, fantasievoll, mutig. Ich habe ihre Art von der ersten Sekunde an geliebt – sie trägt ihr Herz auf der Zunge – wunderbar! Wenn sie eine Idee hat, ist sie dafür Feuer und Flamme und entschlossen, diese umzusetzen. In ihr brennt Leidenschaft. Bereits nach der ersten Nacht, die sie mit Julius verbracht hat, lässt sie alles stehen und liegen, um nach Oxford zu ziehen. Sie gesteht ihm sofort ihre Liebe – welches junge Mädchen würde das heutzutage wagen? Ich fand diese Offenheit sehr erfrischend und hatte davor großen Respekt. Sie war meine absolute Lieblingsperson in der Geschichte, aber leider kam sie nur in einem Kapitel vor.

    --- Was mir gefallen hat ---

    Ich fand die Vision von diesem kleinen, charmanten Buchladen total romantisch und träumerisch. Da wünschte ich mir fast schon selbst so einen Buchladen zu besitzen.

    Außerdem gab es viele schöne Vergleiche, wovon ich an dieser Stelle ein paar zitieren möchte:

    »Schließlich war eine Stadt ohne Buchhandlung eine Stadt ohne Herz.«

    »Bücher sind wertvoller als Juwelen. [...] Ein Edelstein schillerte eine Sekunde lang, ein Buch dagegen für immer.«

    »Es gibt für jeden das richtige Buch, [...] Ein Buch, das unter die Haut geht und die Seele berührt.«

    Es ist ein Buch mit Happy End für alle spielenden Charaktere. Herzerwärmend und genau passend für dieses Buch.

    --- Was mir weniger gefallen hat ---

    Mit jedem Kapitel wurde anfangs eine neue Person eingeführt. Ich mag so etwas in einem Buch leider nicht – da ich lieber mit ein oder zwei Protagonisten mitfiebere. Mich ständig auf neue Personen einzulassen, nimmt mir die Spannung und das Lesevergnügen. Es ist anstrengend und löst bei mir Langeweile aus. Diese Personen und deren Hintergründe und Charaktere wurden dann auch wirklich sehr ausgiebig beschrieben. Irgendwann war die Autorin aber damit durch, alle Charaktere waren vorgestellt und dann wurde einfach immer zwischen den Perspektiven hin- und hergewechselt. Da kam ich wieder besser in den Lesefluss.

    Sehr oft wurde auch das Setting sehr ausgiebig beschrieben. Ein trockener Fakt nach dem anderen. Ich persönlich mag das nicht so sehr, weil das auf mich nicht lebendig wirkt und das Gelesene in rasender Geschwindigkeit wieder aus meinem Gedächtnis verschwindet.

    Ich bin mit einer Erwartung an das Buch herangegangen, dass wir Emilia dabei verfolgen würden, wie sie den Buchladen retten würde – Stück für Stück mit einigen Hindernissen. Aber das lief eher nebenbei ab und wurde eigentlich nur sehr wenig behandelt. Im Grunde war der Klappentext für mich also irreführend, denn es war eher ein Unterhaltungsroman mit sehr vielen einzelnen Geschichten, die zueinander gefädelt wurden. Einen roten Faden gab es im Grunde nicht.

    --- Mein Fazit ---

    Ich war leider etwas enttäuscht von dem Buch. Wer einen Roman für zwischendurch sucht, leicht und realitätsnah, ohne großen Schnick Schnack und es mag, in verschiedene Personen einzutauchen, dem sei das Buch empfohlen. Wer jedoch doch ein bisschen Spannung braucht und gerne die Perspektive nur von einer, maximal zwei Personen erleben möchte, um besser in den Protagonisten einfühlen zu können, dem rate ich von dieser Lektüre ab.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher in meiner Hand, 03.09.2017

    Als Buch bewertet

    Wer die neueren Bücher von Veronica Henry kennt, weiss, dass sie nie nur eine Geschichte erzählt, sondern sich immer einen Hauptschauplatz ausdenkt; ein Punkt, von dem aus die Lebensgeschichten ihrer Figuren geschildert werden. Einmal war dieser zentrale Ort der Orientexpress, einmal ein kleines Hotel in Cornwall. In "Liebe zwischen den Zeilen" ist es die Buchhandlung von Julius Nightingale.

    Als er stirbt, erbt Emilia den Buchladen von ihrem Vater. Verkaufen möchte sie eigentlich nicht, aber sie weiss nicht, ob sie ihn halten kann, finanziell steht es sehr schlecht. Während Emilia alles versucht, um mehr Kunden zu gewinnen, liest man über Mitarbeiter und ausgewählte Kunden, denen Julius und sein Buchladen extrem wichtig waren und was er und die Bücher in deren Leben bewirkten. Auch wenn die Buchhandlung rote Zahlen schrieb, hat sie einen besonderen Platz im Herzen der Mitarbeiter und vieler Kunden.

    So verwundert es auch nicht, dass sogar neue Kunden wie Bea dem Zauber der Bücher erliegen. Bea Brockman ist mit Kind und Mann nach Peasebrook gezogen. Während ihr Mann täglich nach London pendelt, langweilt sie sich in der neuen Umgebung. Ein Besuch im Buchladen verändert ihr Leben nochmals.
    Dasselbe gilt für Jackson, der für den windigen Bauunternehmer Jan Mendip arbeitet. Kann er seinen neuen Auftrag erfüllen?
    June ist die gute Seele und Buchhalterin von Nightingales. Sie unterstützt Emilia in allen ihren Vorhaben. Privat führt sie ein beschauliches Leben, genau wie Kochlehrerin Thomasina Matthews, die Kochbücher und ihr Mini-Restaurant liebt. Im Umgang mit Männern ist sie sehr scheu und zurückhaltend; fast noch mehr als Jem Gosling, der Käseladen-Besitzer.
    Sarah Basildon von Peasebrook Manor sucht nach einem fadenscheinigen Grund um mit Emilia im Buchladen zu sprechen. Als erstes dient zur Unterhaltung die vorstehende Hochzeit ihrer Tochter Alice. Alle freuen sich für Alice, einzig Gärtner Dillon zeigt offen, dass er ihren zukünftigen Ehemann Hugh nicht mag.

    Der Tod von Julius und alles was damit zusammenhängt, verändert die Leben aller Charaktere, nicht zuletzt auch das seiner Tochter Emilia, die ihren Lebensmittelpunkt erst noch finden muss.

    Der Originaltitel "How to find love in a Bookshop" (Wie man Liebe in einem Buchladen findet) verschweigt, dass man in Julius und Emilias Laden nicht nur Liebe, sondern auch Freundschaften fürs Leben findet.

    Wie so oft bei Veronica Henry nimmt einem die Geschichte von der ersten Seite an gefangen. Die Autorin erzählt die Geschichten mit viel Charme, und verbindet die diversen Erzählstränge wie immer sehr gekonnt. Die Schicksale berühren und lassen den Leser mitleiden und mitfreuen.

    Fazit: Ein Roman zum Geniessen! Er erzählt von Freundschaft, Liebe und der versteckten Anziehungkraft von Bücher.
    5 Punkte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    friederickes Bücherblog, 09.10.2017

    Als eBook bewertet

    Emilias Liebe zum Erbe ihres Vaters

    Cover:

    Das Cover in seinen kräftigen Farben ist wunderbar mit dem Titel in Einklang gebracht. Die Schaufenster der Buchhandlung mit der gesamten sind sehr einladend. Und der Klappentext löst den Wunsch aus, das Buch lesen zu wollen. Eine rundum gelungene Präsentation des Buches.

    Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

    Julia ist dank ihres Vaters in der Welt unterwegs, als sie erfährt, dass es ihm sehr schlecht geht. Sie eilt zurück und begleitet ihn auf seinem letzten Stück des irdischen Weges. Sie kümmert sich nach dem Abschied um seine geliebte Buchhandlung, die kurz vor dem Ruin steht, weil er sich mehr um die Menschen und ihre Liebe zu Büchern kümmerte, als um seine Zahlen und die Wirtschaftlichkeit. Dabei erfährt sie, wie beliebt ihr Vater in dem Städtchen Peasebrook eigentlich war und lernt ihm einige nahestehende Menschen und deren Lebensgeschichten kennen. Kann Sie die Buchhandlung vor einem großen Investor retten?

    Meine Meinung:

    Zunächst geht es in der Zeit zurück. Man erfährt wie und wann sich Julias Vater entschied die Buchhandlung zu übernehmen. Wie Julius damals mit neunzehn Jahren als junger Mann seine große Liebe zwischen Büchern kennenlernte und warum er dann mit dem kleinen Mädchen, einem Baby alleine dastand. Nach und nach erklärt sich die große und tiefe Liebe zwischen Vater und Tochter.
    Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und fast allesamt mit liebevollen Charakteren ausgestattet. Sie sind einerseits wunderbar unterschiedlich in ihren Berufen und ihrem Handeln und anderseits angenehm mutig und gradlinig. Man muss sie einfach mögen. Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig. Die Autorin erzählt aus mehreren und stets wechselnden Perspektiven, sodass an keiner Stelle Langeweile entsteht und die Geschichte sich wunderbar weiterentwickelt.

    Es ist kein üblicher Liebesroman, sondern es sind mehrere feingesponnene Geschichten, Beziehungsgeschichten und Lebensläufe von Menschen, deren Fäden in und um die Buchhandlung herum irgendwann zusammenlaufen. Viele kannten Julias Vater gut und liebten diese Buchhandlung sehr. Auch Julias Trauer um ihren Vater und der Wunsch seine Buchhandlung weiterzuführen spielen eine große Rolle.
    Außerdem werden von der Autorin Inhalte von bekannten und unbekannten Büchern verschiedener Genres in die Handlung eingeflochten, die uns ganz subtil vermitteln, dass jeder sein Lieblingsbuch und auch manche Erkenntnis in seiner Buchhandlung finden wird.

    Das präzise beschriebene Geschäftsmodell der Buchhandlung und die Vorstellung wie eine Buchhandlung im besten Fall sein sollte, lässt darauf schließen, dass die Autorin von so einer Buchhandlung träumt. Einer Buchhandlung, in die man nicht nur geht, weil man ein Buch kaufen möchte. In die man geht, weil man Bücher über alles liebt. Und auch ich hätte gerne so eine Buchhandlung um die Ecke.

    Es ist insgesamt ein leises Buch, ein Buch, das nicht eine dahinplätschernde und durchschaubare Liebesgeschichte beschreibt, sondern eine in sich stimmige geschickte Erzählung präsentiert, die mehrere Liebesgeschichten miteinander verwoben hat. Ein Buch, das man nicht mehr weglegen möchte, eines das zu den Büchern gehört, die ein Jahr versüßen und das deshalb von mir eine ausdrückliche Leseempfehlung bekommt.

    Friedericke von „friederickes Bücherblog“

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 16.08.2017

    Als Buch bewertet

    Liebe zwischen den Zeilen - Wohlfühlen und Träumen

    Emilia, die von ihrem Vater zum Geburtstag ein „Round the World-Ticket“ geschenkt bekommen hat, wird jäh aus ihrer Weltenbummler Laune gerissen, als sie die Nachricht erreicht, dass es um Julius schlecht steht. Schon weniger später sitzt sie an seinem Krankenbett und hält seine Hand bis er sich von dieser Welt verabschiedet. Die fast neunzigjährige June hat Julius im Buchladen während seiner Krankheit gut vertreten, aber jetzt muss Emilia entscheiden, wie es weiter gehen soll. Für sie war eigentlich klar, dass sie den Lebenstraum ihres Vaters weiterführen wird, nicht zuletzt, weil der Buchladen auch ihre Heimat ist, in der sie sich wohl fühlt. Deshalb lehnt sie das dreiste Übernahmeangebot des Großinvestors, der mit den Worten „Man soll die Eisen schmieden, solange sie noch heiß sind“, schon vor der Beerdigung in der Buchhandlung steht, auch erst einmal vehement ab. Aber was machen, wenn der Papa eben Buchliebhaber, guter Freund und Ratgeber für alle, aber alles andere als ein guter Geschäftsmann war? Unbezahlte Rechnungen, fehlende Buchhaltung, nicht getilgte Kreditkartenabrechnungen, ständig findet sich ein neuer Rückschlag und die roten Zahlen, die der Laden schreibt, sehen alles andere als erfolgversprechend aus. Kann die kleine Buchhandlung Nightingale Books im Herzen des verschlafenen Städtchens Peasebrook, die eine Begegnungsstätte für die unterschiedlichsten Menschen mit ihrem Kummer und ihren Träumen ist, gerettet werden?

    Die Autorin spielt anfangs mit zwei verschiedenen Zeitebenen. In Rückblicken auf die 80er Jahre erfährt man, wie Julius Nightingale zu der Buchhandlung gekommen ist und warum seine Tochter Emilia sein ein und alles war, was mich sehr berührt hat. Im Heute werden Emilia und die Bewohner von Peasebrook damit konfrontiert, dass Julius stirbt und man erfährt nach und nach, dass längst nicht nur seine Tochter schwer unter dem Verlust leidet und wie viel allen die Buchhandlung bedeutet. Man lernt einige Bewohner, deren Lebensgeschichte, deren Liebe, Leid, Sorgen und Ängste kennen, man muss um den Buchladen fiebern bis zum Ende und auch die eine oder andere verspielte, aber keineswegs schnülzige Liebesgeschichte ist zwischen den Zeilen versteckt.

    Dies ist ein richtiges Wohlfühlbuch das zum Träumen einlädt. Veronica Henry hat mich mit ihrem locker, leichten Sprachstil so richtig eingelullt. Bildhafte Beschreibungen haben mich direkt nach Peasebrook versetzt. Nur zu gerne wäre ich in der gemütlichen Buchhandlung selbst zum Stammkunde geworden, hätte mich im Wohnzimmerlokal A Deux exklusiv bekochen lassen oder wäre auf Peasebrook Manor, dem herrlichen Anwesen selbst mit dabei gewesen. Beschreibungen wie „In ihrem Bauch flatterten Millionen winziger Flügel. Aber es waren keine normalen Schmetterlinge. Diese Schmetterlinge fühlten sich an, als hätte man ihre Flügel in Säure getaucht.“, sind mehr als deutlich, solche wie „Ich möchte, dass wir uns verabschieden, solange wir es noch können. Ich möchte nicht, dass du hier bist und ich nichts davon mitbekomme. Ich möchte nicht, dass du mir beim Sterben zusiehst.“, haben mich tief bewegt und solche wie „die das Leben nahm, als wäre es ein Ponyhof, nur mit Cocktails.“ haben mich zum Schmunzeln gebracht.

    Die Charaktere sind alle großartig gezeichnet und man begegnet hier unheimlich vielen ganz besonderen Menschen, die mir, bis auf Hugh und Jan Mendip, nach und nach alle ans Herz gewachsen sind, sogar Ladendiebin Bea oder Jackson, Mendips rechte Hand. Mit Emilia habe ich schwer gelitten, als Julius stirbt, danach mit ihr überlegt, wie und ob es mit dem Buchladen weitergehen kann, aber mich auch gefreut, wenn ich gefühlt habe, wie sehr sie die Arbeit dort glücklich macht. Durch die vielen Erzählungen lernt man auch Julius kennen und er muss ein ganz besonderer Mensch gewesen sein, den ich sehr gerne selbst kennen gelernt hätte. Die schüchterne Thomasina, die jeden Dienstag ein neues Kochbuch kauft, fand ich so richtig süß und ganz besonders toll fand ich, dass sie Problemschülerin Lauren ernst nimmt und ihr eine Chance gibt. Nicht nur dafür, dass diese doch nicht abgerutscht oder ihren Tipp „Hauen sie auf die Kacke, Miss. Zeigen Sie´s denen.“, hätte diese einen Orden verdient. Ganz besonders gefühlt, weshalb ich ihn auch noch erwähnen möchte, habe ich mit dem Gärtner Dillon, aber hier will ich gar nicht zu viel verraten, das würde zu viel Bewegendes vorwegnehmen.

    „Es gibt für jeden das richtige Buch, auch wenn es die Leute nicht glauben. Ein Buch, das unter die Haut geht und die Seele berührt.“ In der Buchhandlung Nightingale findet ein jeder sein Buch und als Leser erhält man daher jede Menge Buchtipps, was mir als Vielleser natürlich sehr gut gefallen hat. Ich bin auch sicher, dass jeder hier ein für sich lesenswertes Buch finden wird, denn bei Kinderbuch angefangen, über Kochbücher bis hin zu bewegenden Romanen ist so gut wie jedes Genre vertreten.

    Alles in allem hat mich die Autorin mit diesem Roman so richtig zum Träumen eingeladen, ich habe den Aufenthalt in Peasebrook und die berührende Unterhaltung sehr genossen, weshalb die Geschichte von mir auch noch 5 Sterne bekommt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein