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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 06.04.2022

    Als Buch bewertet

    Das Leben ist nicht simpel
    Joe Sangster und Yasmin Ghorami sind zwei junge Ärzte in London. Yasmins Eltern sind aus Kalkutta eingewandert und leben im Süden Londons. Joe entstammt der gut situierten Mittelschicht. Seine Mutter Harriet genannt Harry ist eine bekannte Feministin und Aktivistin, die gern im Radio und im Fernsehen mit ihren Beiträgen provoziert. Joes Vater hat nie mit der Familie gelebt. Joe und Yasmin wollen in Kürze heiraten. Zu den Hochzeitsvorbereitungen gehört auch, dass sich die beiden Familien kennenlernen. Die beiden Mütter verstehen sich trotz aller Gegensätze überraschend gut. Trotzdem gehen die Auffassungen über die Gestaltung der Hochzeit sehr weit auseinander, und es gibt in beiden Familien viel Konfliktpotenzial. Lügen und Geheimnisse, die vor den eigenen Kindern bewahrt worden sind, kommen ans Licht, ungesunde Eltern-Kind-Beziehungen, die für psychische Störungen in der nächsten Generation sorgen. Ohne Bewältigung der Vergangenheit gibt es keine Zukunft - für Yasmin und Joe, Yasmins jüngeren Bruder Arif mit seiner Partnerin Lucy genauso wenig wie für die Generation der Eltern.
    Die mit wechselnder Perspektive sehr einfühlsam erzählte Geschichte ist viel mehr als eine Liebesgeschichte mit ein paar Komplikationen. Der Roman behandelt eine Vielzahl von Themen: Familie, Immigration, kulturelle Identität, Rasse, Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Klasse. Der Leser fragt sich lange Zeit, welche Verbindung im Roman die Liebesheirat des Titels ist – die Ehe der Ghoramis oder die geplante Eheschließung der jungen Ärzte. Alle Figuren des Romans durchlaufen einen Lernprozess, verändern sich und begreifen, dass sie offen und verständnisvoll miteinander umgehen müssen, nichts unter den Teppich kehren dürfen, damit ihr Leben funktioniert: „Das Leben ist nicht simpel.“ (S. 591) Das trifft es genau.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ninchenpinchen, 21.05.2022

    Als Buch bewertet

    Stolz und Scham

    Liebesheirat von Monica Ali habe ich mit großem Vergnügen gelesen und – tatsächlich – sogar einiges noch dabei gelernt. Zwar hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht, möglicherweise ein weniger konventionelles Ende. Aber mehr zu meckern gibt es nicht.

    Ich bin vor längerer Zeit durch „Die gläserne Frau“ (OT Untold Story) auf Monica Ali aufmerksam geworden. Und weil dieser Roman immer noch zu meinen Highlights gehört, war ich dann sehr interessiert, als ich auf „Liebesheirat“ aufmerksam wurde. Oh, Monica Ali hat ein neues Buch rausgebracht, das muss ich unbedingt lesen! Neunzehn Tage habe ich dafür gebraucht. Macht immerhin über dreißig Seiten pro Tag, daran sieht man: langweilig ist dieser Stoff bestimmt nicht.

    Alis Idee, zwei völlig unterschiedliche Familien im noblen London durch eine Verlobung zusammenzupacken, die gefiel mir. Es gibt hier also Yasmin, die Assistenzärztin aus einer indischen Familie mit vier Personen: Ma, Baba und noch Arif, Yasmins jüngeren Bruder. Baba ist damals in Indien „den Klauen der Armut entkommen“. (Seite 101) Eben durch die titelgebende „Liebesheirat“.

    Joe, Yasmins Verlobter, stammt aus einer englischen Familie mit zwei Personen: Harriet und Joe. Mutter und Sohn, eine Konstellation, die durchaus Probleme aufwirft. „Joe wohnte bei seiner Mutter, weil er es leid gewesen war, in einer Mietwohnung zu leben und auch, weil Harriet sich über seine Gesellschaft freute.“ (Seite 32) Ein Ansatz, der vielen Leuten gut zu Gesicht stehen würde, aber heutzutage leider nicht mehr sehr populär ist.

    Und wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Ma (Anisah) sich so gut mit Harriet verstehen würde? Anisah, die erzkonservative Inderin, und Harriet, die emanzipierte Autorin, die auch gern am laufenden Band provoziert.

    Joe besucht ab und zu den Psychiater Sandor, diesen Besuchen sind einige Kapitel gewidmet. „Sandor wartete. Manchmal wurde die wichtigste Arbeit in den Momenten des Schweigens geleistet.“ (Seite 231) Warum Joe glaubt, eine Therapie zu benötigen, möchte ich hier nicht verraten.

    Bei den Protagonisten ist viel von Schuld und Schuldgefühlen die Rede. So hatte Harriet mal verkündet: „Schuld ist von allen Gefühlen eindeutig das nutzloseste. Das erbärmlichste und auch das egozentrischste.“ (Seite 267) Das sollten gerade wir Deutsche uns mal auf die Fahnen schreiben!

    Das Kapitel „Haram“, ab Seite 261, hat mir am allerbesten gefallen. Eine Wucht! Auf solche Ideen muss man erstmal kommen! Aber hier wird nichts verraten, das müsst ihr schon selbst lesen.

    Wir jedenfalls erleben die Protagonisten hautnah, ihre Beziehungen zueinander, ihre Jobs, ihre kleinen Kümmernisse, ihre großen Geheimnisse, ihr Leid, und auch ihre Freuden und ihren Zusammenhalt, wenn’s drauf ankommt.

    Fazit: Ein knapp 600-Seiten-Roman, der zwischen zwei Kulturen spielt und mit überraschenden Wendungen nie langweilig wird. Mit viel Humor und genauso viel Herz geschrieben. Wer schräge Familienromane gern mag, der ist hier genau richtig.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 19.04.2022

    Als Buch bewertet

    Yasmin und Joe scheinen das perfekte Paar. Die jungen Ärzte sind verliebt, wollen zusammenziehen und vorher heiraten. Bei einem Abendessen sollen sich die Eltern kennenlernen, damit alles besiegelt werden kann.

    Doch dann kommt Vieles anders als erwartet.

    Genau wie dieser Roman. "Liebesheirat" ist auch anders als erwartet. Yasmins Familie ist aus Indien eingewandert. Es ist außerdem eine muslimische Familie, auch wenn nur die Mutter richtig gläubig ist und das beten für alle übernimmt. Joe ist Brite und seine Mutter eine bekannte Feministin. Ich hatte mir einen ordentlich Culture Clash erwartet, à la Yasmin im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne.

    Doch Monica Ali verarbeitet wesentlich mehr Themen in ihrem Roman und zeigt auf, dass gar nicht so viel Unterschied zwischen der britischen und der indischen Familie ist. In der Erziehung machen beide Fehler und die Kommunikation hapert ebenfalls bei beiden. Auch Yasmin und Joe reden nicht wirklich miteinander, obwohl beide der Ansicht sind, offen miteinander umzugehen.

    Die Autorin zeigt uns mit ihrem Roman, wie nebensächlich die kulturellen Unterschiede oder der Bildungsstand sind, wenn es grundlegend im familiären Geflecht zu viele Geheimnisse gibt. Die Wahrnehmung der Menschen, die einem vermeintlich am Nächsten stehen, kann schwer getrübt von eigenen Wünschen und Vorstellungen sein. Erinnerungen können täuschen und Ziele müssen zurecht gerückt werden.

    All dies hat die Autorin in einen kurzweiligen Roman gepackt, der von Anfang ein einen Spannungsbogen aufbaut. Und wir Leser*innen werden nicht enttäuscht. Es tut sich einiges in dieser Familie!

    Man könnte anmerken, dass dies alles etwas konstruiert ist, oder zu viel gewollt wurde, aber mich hat es hervorragend unterhalten. Ich fand das Buch spannend, berührend, interessant und diskussionswürdig und das ist schon recht viel für einen einzigen Roman. Das Buch kommt leichtfüssig daher. Auch die schwierigen Themen drücken nicht zu sehr nieder und manchen Themen werden nur angerissen, um einen Denkanstoß zu geben. Mir hat das gut gefallen und ich habe diese 600 Seiten ausgesprochen gerne gelesen. Da es mein erstes Buch von Monica Ali war, freue ich mich jetzt direkt auf das nächste!

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  • 4 Sterne

    Elke H., 02.07.2022

    Als Buch bewertet

    Gesellschaftsromane haben in der britischen Literatur eine lange Tradition, dafür stehen so großartige Autorinnen/Autoren wie Jane Austen, Charles Dickens, William Thackeray und George Eliot, um nur einige zu nennen. In der Gegenwart fallen mir dazu als erstes Ian McEwan, Julian Barnes, Zadie Smith und Monica Ali ein, letztere mit ihrem Debüt „Brick Lane“ 2003 in der Endauswahl/Shortlist für den renommierten Booker Prize.

    Nun also ihr neuer Roman „Liebesheirat“, in dem sie über die Komplexität von Beziehungen, über kulturelle Identität, über Emanzipation, Rassismus und das multikulturelle Großbritannien nach dem Brexit schreibt. Und diesmal sind wir nicht bei den Migranten im East End, sondern schauen auf zwei Familien aus der gehobenen Mittelschicht. Die Familie der angehenden Ärztin Yasmin, die bengalischen Ghoramis, eine gutsituierte, vierköpfige Einwandererfamilie im Londoner Süden, und die weißen Sangsters in Primrose Hill mit ihrem zukünftigen Ehemann Joe, der bei seiner radikalfeministischen Mutter Harriet aufgewachsen ist. Man könnte meinen, dass diese Ausgangssituation jede Menge Konfliktpotenzial bietet, aber weit gefehlt. Es gibt keine unangenehmen Gesprächspausen, keine politisch unkorrekten Bemerkungen, die beiden Mütter verstehen sich prächtig.

    Interessant wird es, als Harriet auf einer traditionellen muslimischen Hochzeitszeremonie besteht, denn damit betritt die Autorin das verminte Gelände der kulturellen Identität und rüttelt an den Stereotypen. Aber das ist nicht das einzige Thema, an dem sie sich in diesem fast 600seitigen Roman abarbeitet. Die mediale Welt, der Brexit und seine Auswirkungen, die Frage danach, wie heutzutage Feminismus gelebt werden kann, plus die persönlichen Baustellen und die sich daraus ergebenden Konflikte. Zu viele Themen, die zwar die Handlung überfrachten, aber dennoch unterhaltsam und stellenweise auch sehr humorvoll sind. Außerdem regen sie dazu an, eigene Positionen zu hinterfragen. Und deshalb habe ich Alis Plädoyer für einen toleranten Umgang miteinander sehr gerne gelesen.

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  • 3 Sterne

    Sigrid, 01.05.2022

    Als Buch bewertet

    Wir lernen das junge Paar Yasmin und Joe kennen. Yasmin ist genau wie Joe eine angehende Ärztin. Aber damit hören zumindest die sichtbaren Gemeinsamkeiten auf. Yasmin stammt aus einer sehr konservativen indischen Familie. Und das merkt man sehr stark, denn immer noch ist der Vater Shaokat das allbestimmende Oberhaupt der Familie. Die Familienstruktur ist klar geregelt und wer davon ausbricht, wird unter Druck gesetzt und muss mit den Konsequenzen leben. Das bekommt der Bruder von Yasmin, Arif auch zu spüren. Diese Familienkonstellation wird hier sehr klar und deutlich dargestellt. Man bemerkt es an den Handlungen und sogar den Denkweisen der Familienmitglieder. Es hat mich echt fasziniert, wie sehr auch Yasmin diesen Regeln und Denkweisen folgt. Aber das Buch zeigt auch die Entwicklung der Familie im Laufe der Ereignisse und man kann die damit verbundenen Veränderungen hautnah miterleben.

    Dagegen wuchs Joe bei seiner unkonventionellen und freiheitsliebenden Mutter Harriet auf. Der Vater ist dort irgendwie kein Thema und es besteht eine enge Verbindung zwischen Mutter und Sohn. Aber auch hier ist nicht nur das Positive dargestellt, dieses Verhältnis birgt auch Probleme. Und auch hier braucht es seine Zeit, bis diese Probleme den Personen klar werden und zu veränderten Verhältnissen führen.

    Als sich diese beiden Familien wegen der anstehenden Hochzeit treffen, prallen Welten aufeinander.

    Ich war auch schon sehr gespannt auf diesen Augenblick, denn er versprach Konflikte und Auseinandersetzungen. Denn Harriet wie auch Shaokat sind starke Persönlichkeiten. Allerdings kam manches anders als gedacht.

    Dieses Buch ist sehr vielschichtig. Die Protagonisten sind total unterschiedliche Persönlichkeiten mit sehr unterschiedlichen Lebensauffassungen. Sie sind interessant und ich finde, die im Lauf der Geschichte hervorkommenden Ansichten und Erkenntnissen über sich selbst, bemerkenswert und fesselnd. Man erwartet zwar von Anfang an diverse Interessenkonflikte, aber wie tief die Probleme gehen, hatte ich jetzt nicht erwartet. Die Themenvielfalt ist groß und eigentlich wird dadurch vieles nur oberflächlich angegangen. Denn manche Themen hätten mehr Raum benötigt, um alles genau und tiefgehend aufzuzeigen. Aber man wird jedenfalls voll in diese abwechslungsreiche und voller Überraschungen steckender Familiengeschichte eingebunden. Mir waren einige Personen sofort sympathisch, obwohl ich im Laufe des Textes doch mal meine Ansichten über einige Personen geändert habe. Denn die offen gelegten Probleme werfen sofort ein anderes Licht auf die Person. Manche Handlungen konnte ich auch nicht immer nachvollziehen. Mir war Yasmin manchmal einfach zu brav und ich hätte sie gerne mal geschüttelt, damit sie anders reagiert. Aber auch da zeigt sich eben ihre Erziehung und der Einfluss ihres Vaters.

    Der Text lässt sich nicht einfach so runterlesen. Man muss schon genau darauf achten, wer jetzt gerade im Fokus steht und den Überblick über die Handlungen behalten. Es ist ein sehr lebendiges Buch, dass vielleicht etwas zu viele Themen anspricht, aber man fühlt mit den Protagonisten und ist gespannt, wie sich das ganze wohl weiterentwickelt. Dabei erlebt man auch so einige Überraschungen. Aber trotz allem ist es schlüssig und ich konnte mit dem Ende gut leben. Zum Glück gibt es im letzten Kapitel "6 Monate später" die Informationen darüber, wie es den einzelnen Protagonisten weiterhin ergangen ist. So erfährt man, was aus ihnen geworden ist. Das hat mir besonders gut gefallen, denn sonst wäre für mich die Geschichte ohne ein richtiges Ende ausgegangen. Denn für mich war auch wichtig zu erfahren, welche Erkenntnisse die Protagonisten aus den Ereignissen gezogen haben.

    Es ist ein interessanter Roman und wer mehr über Familienstrukturen und deren Problematik erfahren möchte, ist hier sicher gut aufgehoben.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 19.03.2022

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Yasmin und Joe haben große Pläne für die Zukunft. Doch bevor es für die beiden angehenden Ärzte ans Heiraten geht, steht das erste Kennenlernen ihrer Familien an.
    Fazit: Anhand des Covers ist es sehr schwer zu erahnen um was es in diesem Buch geht. Doch das ändert sich bereits nach dem Lesen der ersten paar Seiten gewaltig. Yasmin Ghorami und Joe Sangster wollen heiraten. Sie sind sich beide sicher, dass sie den jeweils richtigen Partner gefunden haben. Der Leser meint eine Liebesgeschichte zu lesen, doch dies ist weit mehr als das. Es ist eine Geschichte, welche versucht zwei verschiedene Kulturen zu verstehen. Vor der Hochzeit steht das Kennenlernen der beiden Altern auf dem Programm. Das dafür vorgesehene Abendessen in einem nobel Restaurant entwickelt sich anders als gedacht. Das Lesen dieser Geschichte ist mehr als nur spannend, sondern ein Leckerbissen. Daher bleibt von mir eine Leseempfehlung nicht aus.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fee04, 09.04.2022

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    Yasmin Ghorami ist sich sicher: Mit Joe Sangster hat sie den Mann fürs Leben gefunden. Doch als der Hochzeitstermin näherrückt und Yasmins Eltern auf die unkonventionelle, feministische Mutter von Joe treffen, wirbeln ungeahnte Geheimnisse Yasmins strukturiertes Leben durcheinander. Was als tragikomischer Liebesroman beginnt, entwickelt sich zu einer bewegenden Geschichte über Menschen aus zwei Kulturen, die versuchen, einander zu verstehen.
    
Monica Ali hat mit ihrem Buch „Liebesheirat“ ein beeindruckendes Werk über die Ehe, Liebe, und Familie geschrieben.
    Auch wurden verschiedene Themen z.B über das Gesundheitssystem, das soziale System, Emanzipation, Rassismus, Vorurteile, Untreue, Sucht usw. angesprochen. 
Die Themenvielfalt wurde genial in die Geschichte von Yasmin und Joe eingearbeitet. Durch die kurzen Kapitel wurde die Wucht der Themen entzerrt .
    Anfangs ist unklar, um welche Liebesheirat es sich handelt. War es die romantische Heirat zwischen Yasmins Eltern oder dreht es sich um die zukünftige Hochzeit von Yasmin und Joe?
    Der Leser wird durch den flüssigen, leichten Schreibstil mitgenommen in einen Roman, der sich mit den verschiedenen Formen der Liebe und Blickwinkeln auf den kulturellen Hintergrund der Protagonisten beschäftigt. 

Es beginnt mit einer harmonischen Familie, in der ein Familienmitglied etwas störrisch ist. Die Charaktere werden wundervoll beschrieben; der Vater /Baba ist Arzt und sorgt für seine Familie. Yasmin als aufstrebende Assistenzärztin ist mit Joe verlobt, dessen feministische Mutter eine ganz eigene Beziehung zu ihrem Sohn pflegt. Anisah ist glücklich als Mutter und Hausfrau, sie sorgt sich liebevoll um ihre Familie und hilfsbedürftigen Menschen in ihrem Umfeld, Arif ist das „schwarze“ Schaf in der Familie und ist der ausschlaggebende Grund für das Zerwürfnis in der Familie.
    Monica Ali hat auf eine ganz besondere Art und Weise in ihrem Buch die Hindernisse, Widerstände und Chancen aufgezeigt, die sich zwischen Generationen und Beziehungen jeglicher Art entwickeln. Geheimnisse werden offenbart und nicht nur Schmerz und Wut gibt es zu verarbeiten. Die Protagonisten gehen den Weg der Veränderung, welcher unabwendbar ist um glücklich zu bleiben.
    Unglaublich gespannt darf man auf das unvorhersehbare Ende sein.
    Ein absolut empfehlenswertes, berührendes Buch geprägt mit einem subtilen Humor.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 17.04.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Was bedeutet Liebe?

    Auf dieses Buch war ich so unglaublich gespannt, weil ich gern etwas über komplizierte Beziehungen lese und auch Kulturunterschiede mich begeistern können.

    In der Geschichte geht es um Joe und Yasmin, die gern heiraten wollen. Die Eltern sollen sich kennenlernen, doch davor haben beide große Angst, denn während Joes Mutter Harriet sehr offen ist, sind Yasmins Eltern regelrecht verklemmt und sehr religiös noch dazu. Wird das gut gehen?

    Im Buch gibt es sehr viele Personen, wo man gut aufpassen muss wer zu wem gehört und in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Meine persönliche Lieblingsfigur waren die alte Zlata im Krankenhaus, die trotz allem Stärke beweist und immer einen guten Rat parat hat. Und natürlich hat mich Pepperdine mit seinem Charme verzaubert.

    Die Hauptfiguren sind mit enormen Problemen und Geheimnissen behaftet. Jeder möchte den Schein wahren und macht es dadurch noch schlimmer. Man wartet regelrecht auf den großen Knall, der entweder wieder alles ins Lot bringt oder alles zerstört.

    An den Figuren Yasmin und Harriet habe ich mich emotional enorm gerieben, denn sie haben mir einiges abgefordert. Zwar habe ich Yasmin mit ihren Problemen gut verstehen können, aber ich hätte ihr gern öfter einen Schubs in die richtige Richtung geben wollen. Nachdem sie vieles verdirbt, gelingt ihr zum Ende hin der Wandel und sie macht enorme Fortschritte. Harriet, die Schwiegermutter in spe, liebt es Grenzen zu überschreiten und zu provozieren. Oft denkt man, dass sie das jetzt nicht wirklich macht und dann kommt es noch viel schlimmer.

    Monica Alis Schreibe hat mich sehr in ihren Bann gezogen, denn sie weiß mit besonderer Wortwahl und interessanten Figuren zu bezaubern. Man blickt in die Abgründe der Menschlichkeit und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann weiß man dass das eigene Umfeld auch oft so tickt.

    Das einzige Manko an der Handlung waren die Szenen, in denen es um medizinische Details und die Klärung von Krankheiten geht. Das fand ich persönlich etwas fad. Zum Glück gibt es das nicht zu oft.

    Das Ende war für mich schlüssig und nachvollziehbar. Es wird nicht alles geklärt, man kann weiter fantasieren, was den Figuren noch passieren könnte und es gibt kein kitschiges Happyend, wo ich sehr froh drüber war.

    Fazit: Tiefe Einblicke in menschliche Beziehungen, die teils kompliziert sind wie verknotete Wollknäule und dennoch rettbar, wenn man sich einfach ausführlich damit beschäftigt. Ich habe mich enorm gut unterhalten gefühlt und spreche gern eine Empfehlung aus. Gelungen!

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