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  • 4 Sterne

    14 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 17.09.2016

    Als Buch bewertet

    Im beschaulichen Hafenstädtchen Sligo an der Nordwestküste Irlands wird der protestantische Reverend Dean Fitzpatrick erdrosselt aufgefunden. Leitung der Mordermittlung hat Inspector Emma Vaughan. Die sympathische junge Frau, selbst auch Protestantin, hat einen schweren Stand im bigott katholischen Umfeld. Sie ist geschieden, alleinerziehend, in einer Männerdomäne erfolgreich berufstätig, und natürlich der falschen Konfession zugehörig, zumindest auf dem Papier. Tatsächlich hat sie mit Religion so gar nichts am Hut.
    Das Mordopfer war ein Unsympath erster Güte, ein Weiberheld, machtgierig und rücksichtslos. Emma verfolgt mehrere Lösungsansätze.
    Sollte die IRA die Hände im Spiel haben oder ist das Motiv eher in der Familie zu suchen?
    Emma ist eine Karrierefrau, sie arbeitet korrekt und umsichtig. Mir gefällt, wie sie sich im entscheidenden Moment zwischen Recht und Gerechtigkeit entscheidet, auch wenn es für sie berufliche Konsequenzen haben wird.
    Der Charakter von Emma ist gut ausgearbeitet, wie überhaupt die Personen in dem Roman sehr lebendig wirken.
    Für meinen Geschmack nimmt der politische Aspekt etwas zu viel Raum ein. Auch kam nicht so recht das Irland-Feeling beim Lesen auf, das man beim Betrachten des hübschen Covers erwartet hat. Man merkt doch, dass die Autorin eine Deutsche ist.
    Die Handlung ist spannend aufgebaut, auch wenn man schon früh eine Ahnung hat, wo der Mörder zu suchen ist.
    "Lügenmauer" von Barbara Bierach bietet dennoch solide Krimiunterhaltung.

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  • 3 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika .., 17.07.2016

    Als Buch bewertet

    Im beschaulichen Sligo wird die irische Idylle jäh gestört, als der bekannte Kirchenmann Charles erdrosselt in seinem Wohnzimmer aufgefunden wird. Emma Vaughan ermittelt und watet schnell in einem Tümpel aus Schweigen, Verdrängen und Lügen. Doch Emma bringt Licht ins Dunkel…

    „Lügenmauer“ ist der erste Band mit Emma Vaughan, die die Polizeibehörde in Sligo gehörig aufmischt. Gutaussehend, geschieden und protestantisch; gleich drei Eigenschaften, die sie eigentlich an den Rand der Gesellschaft drängen sollten. Noch dazu nicht in Irland geboren, schwer verdächtig also. Die Figur Emma hat mir gut gefallen, nur ihr Suchtproblem fand ich dann zu gewollt, inzwischen scheint es keinen Krimi/Thriller mehr ohne abhängigen Ermittler geben zu können.
    Die Autorin versteht es sehr gut eine tolle Atmosphäre aufzubauen, sie entwirft ein sehr lebendiges Bild von dem irischen Dörfchen. Geschickt sind historische und gesellschaftliche Hintergründe in die Story eingewoben, ohne dass es belehrend wirkt. Der Stil ist sehr flüssig und leicht lesbar. Leider konnte mich die Handlung nicht überzeugen, viel zu früh ist klar welche Hintergründe zu Charles‘ Tod geführt haben. Wer sehr gemächliche Krimis mag, könnte hier richtig sein, mir war zu wenig Überraschung enthalten, sodass ich dann nur noch mäßig interessiert bis zum Ende gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    13 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 20.07.2016

    Als Buch bewertet

    Dieses ist der erste Fall in dem Emma Vaughan ermittelt. Sie ist in den USA aufgewachsen, ihre Eltern sind Iren. Als sie 20 Jahre alt ist, kehrt sie in ihre alte Heimat nach Irland zurück. Inzwischen hat sie einen 15 Jahre alten Sohn, ist von ihrem Mann geschieden und hat es endlich geschafft, dass sie ihren Beruf bei der Polizei in Sligo im Nordwesten von Irland ausüben kann.

    Dieser Kriminalroman wird in drei Handlungssträngen erzählt. Zum einen beginnt das Buch 1964, ein Mädchen wird vergewaltigt. Der nächste Handlungsstrang erzählt 2004 und im Jahr 2005 ermittelt Emma in dem Mordfall von Reverend Charles Fitzpatrick. Am Anfang fand ich diese drei Zeiten doch etwas verwirrend aber schnell erhält der Leser eine Idee, worum es geht. Das Buch hat sich zu einem sehr mitreißenden Krimi entwickelt, der ohne viel Blutvergießen auskommt.

    Der Autorin ist ein großartiger Auftakt einer Krimireihe gelungen.
    Ich hoffe, dass wir Emma ziemlich bald wieder bei ihrer Ermittlung begleiten dürfen.

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  • 5 Sterne

    12 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Oztrail, 02.10.2016

    Als Buch bewertet

    Kirche gegen Polizei, wer gewinnt?
    Inhaltsangabe:Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit.
    Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

    Mein Fazit:
    Die Inhaltsangabe macht schon Lust auf mehr. Man freut sich auf die Ermittlungstätigkeiten Von Emma Vaughan. Ihren Kampf gegen die Männerwelt Irlands und die der Kirche. Wird Emma und gewinnen oder doch kläglich untergehen?
    Diese Fragestellt sich mir im Laufe des Krimis. Der Anfang des Krimis spielt im Jahr 1964. Hier wird der Grundstein für die Tat gelegt. Die Vergewaltigung an einer jungen Frau. Vierzig Jahre später wird Charles Fitzpatrick ermordet, er war ein hochrangiges Mitglied in der protestantischen Kirche. Noch dazu war er der Lokalmatador des Städtchens Silgo.
    Der Fall wird Emma und ihr Team, allen voran James zugeteilt. Die Ermittlungen erweisen sich von Beginn an als sehr schwierig. Keiner hat was gesehen, niemand will reden. Aber jeder gibt gleich der IRA die Schuld, die waren die Täter. Aber Emma und James sind nicht dieser Meinung. Das ganze Team stößt immer wieder auf Mauern aus Schweigen. Es kommt wie es kommen muss, der Fall geht nach Belfast, Emma und James ermitteln aber im Untergrund weiter.
    Der Leser findet bei aufmerksamen lesen, leider schneller heraus wer der Täter ist. Aber die Autorin schafft es, die Spannung des Krimis bis zum Schluss richtig aufzubauen.
    Es gibt zwar einige Passagen im Buch, die ich persönlich nicht so prickelnd fand, stellenweise auch langatmig. Diese waren oder sind für die Handlung nicht so relevant gewesen. Die Autorin wird sich dabei etwas gedacht haben, also nehme ich es als gegeben hin.
    Ich freue mich aber doch auf einen zweiten Fall von Emma Vaughan.

    Das Cover finde ich total ansprechend, die Farben sind aufeinander abgestimmt. Der Titel wie eine dunkle Wolke am Himmel. Das Cover lädt schon dazu ein, das Buch in die Hand zunehmen.


    Ich kann für diesen Krimi auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mordsbuch, 13.01.2017

    Als Buch bewertet

    Buchinfo
    Lügenmauer - Barbara Bierach
    Taschenbuch - 285 Seiten - ISBN-13: 978-3548613062
    Verlag: List Taschenbuch - Veröffentlichung: 15. Juli 2016
    EUR 9,99
    Kurzbeschreibung
    Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicops meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
    Bewertung
    „Lügenmauer“ ist der Debütkrimi von Barbara Bierach.
    Der Autorin gelingt es den Leser sofort auf den ersten Seiten in ihren Bann zu ziehen. Sie schreibt fesselnd und detailliert. Vor allem die Details zu Irland haben mich begeistert. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen, als wäre ich selbst vor Ort. Genauso toll und bildlich sind die einzelnen Charaktere beschrieben. Jeder von ihnen ist anders, aber alle sehr sympathisch.
    Gespielt wird die Geschichte in drei Zeitebenen was die Spannung steigert und keine Langeweile aufkommen lässt. Das Ende, an dem sich alles zusammenfügt, hat es nochmal so richtig in sich.
    Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung.
    Fazit: Fesselnd bis zur letzten Seite! Ein absolut gelungenes Krimi-Debüt. Ich gebe eine 100%ige Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer K., 24.07.2016

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mir von Anfang an gefallen, da mir das Cover sehr zusagt. Das Bild ist düster und passt sehr gut zum Titel und der Geschichte, generell finde ich die Cover des Verlages List immer sehr passend gewählt.
    Das Buch Lügenmauer handelt von Emma Vaughan, die nach einer schweren und gewalttätigen Vergangenheit versucht wieder Fuß zu fassen und ihren Job, ihren Teenagersohn, ihre immer wieder aufflammenden Gefühle für ihren Kollegen Quinn, ihre neu gewonnene Freiheit und nun auch noch einen Mordfall unter einen Hut zu bringen. Viele Verwirrungen treten auf und da der Fall einen Pastor betrifft stehen ihr viele Lügen und Geheimnisse im Weg.
    Lügenmauer erhält von mir 4 von 5 Sternen. Grundsätzlich hat es mir ausgezeichnet gefallen, Emma ist eine sehr sympathische Hauptakteurin, besonders, da man ihren Zwiespalt zwischen Privat- und Berufsleben gut nachvollziehen kann. Die Geschichte ist fesselnd, jedoch durch die diversen Zeit- und Personensprünge etwas schwer nachvollziehbar. Am Ende klärt sich für den Leser aber alles auf und man blickt auf eine spannende und lückenlos aufgeklärte Geschichte zurück. Was mir persönlich nicht gefallen mag ist das "offene" Ende. Man kann Emmas Gedankengang verstehen, besonders, da Charles als absolutes Ekel dargestellt wird. Jedoch finde ich, dass der Gerechtigkeit Genüge getan werden sollte, gerade durch eine Polizistin. Meine Hoffnung beruht aber auf einem Folgebuch, da es auf dem Cover steht und auch diverse Absätze im Buch darauf hinweisen. Also, ich bleibe gespannt wie es mit diesem Fall weitergeht und wie Emmas Leben so weiterläuft.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile N., 20.07.2016

    Als Buch bewertet

    Die Protagonistin Emma Vaughn ist Protestantin, geschieden und Mutter eines halbwüchsigen Sohnes. Alleine durch diese Umstände hat sie keinen leichten Stand im katholischen Irland.
    Als Charles Fitzpatrick ,ein Mann der Kirche, ermordet wird ,überträgt man ihr die Aufklärung des Falls. Obwohl der Ermordete von keinem gemocht wurde ,stoßen Emma und ihr sehr sympathischer Kollege James bei den Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens.
    Die Geschichte spielt in drei Zeitabschnitten , nämlich 1965,2004 und 2005 . Schnell wird klar , dass der Schlüssel zur Lösung bei einer Vergewaltigung in der Vergangenheit liegt.
    Der Autorin ist es gelungen , neben dem Kriminalfall , ein schonungsloses Bild des immer noch sehr bigotten Irland und der Macht der katholischen Kirche
    aufzuzeigen.Einen größeren Raum nahm auch die private Geschichte der Polizistin ein.
    Sie leidet immer noch unter den Spätfolgen eines Unfalls, der durch ihren gewalttätigen Exmann verursacht wurde.Die Probleme , den Spagat zwischen Beruf und Muttersein zu bewältigen, werden sehr realistisch geschildert.
    Was mir außerdem sehr gut gefiel waren die Frotzeleien zwischen Emma und ihrem Kollegen , sowie ihr trockener Humor.
    Auch wenn die Lösung des Falls sich schon früh abzeichnete , gab es zum Schluss noch eine Überraschung , die ich so nicht erwartet hätte.
    Fazit:
    In diesem Krimi standen eine weitverzweigte Familiengeschichte, sowie die Geschichte Irlands und die Machenschaften der Kirche im Mittelpunkt, was mir sehr gut gefallen hat.
    Wer jedoch einen rasanten Krimi erwartet hat , kommt hier nicht auf seine Kosten.
    Ich für meinenTeil spreche eine Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke S., 14.07.2016

    Als Buch bewertet

    Silgo in Irland. Ein evangelischer Pfarrer wird erwürgt in seinem Haus aufgefunden. Emma Vaughan und ihre Kollegen der Mordkommission finden einfach kein Motiv. Doch während der Ermittlungen decken sie auf, daß er es mit seiner Ehe nicht so ernst genommen hat, wie man es von einem Pfarrer erwarten sollte und er nicht so beliebt war, wie es zunächst den Anschein hatte. Emma ermittelt weiter und bringt sich damit selbst in akute Gefahr und begegnet ihrer eigenen Vergangenheit.

    "Lügenmauer" ist der Auftakt zu einer neuen Krimiserie. Und dieser Auftakt ist voll und ganz gelungen. Barbara Bierach hat hier etwas ganz tolles geschaffen. Die Handlung ist spannend von Beginn an. Durch die verschiedenen Handlungsstränge und die Schwenke in die Vergangenheit wird der Leser richtiggehend an die Handlung gefesselt. Die einzelnen Handlungsstränge werden sehr gut zueinander geführt und bilden ein Ende, mit dem man wirklich nicht rechnen kann. Hervorheben möchte ich hier, daß dieses Buch nicht vor Blut trieft, sondern einfach durch eine gute durchdachte und dem Leser nahe gebrachte Handlung spannend ist. Ich finde, das hebt sich toll aus dem Wust der heute üblichen brutalen Krimis hervor. Die Charaktere sind gut ausgewählt. Hier ist so ziemlich jeder Charakter vorhanden und jeder wird hier seinen Liebling finden. Was auffällt: Die Autorin hat sich intensiv mit Irland beschäftigt. Man bekommt als Leser sehr viel Wissen über Irland, seine Bewohner und die irische Geschichte an die Hand. Auch der Konflikt der Kirchen wird hier sehr schön behandelt. Es ist schon sehr extrem, was sich dort zu diesem Thema abspielt. Dieses Wissen um so ein schwieriges Thema zu vermitteln und drumrum noch einen guten Krimi anzusiedeln ist schon eine tolle Leistung.

    Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung. Es lohnt sich wirklich und ich hoffe, diese Serie wird noch einige Fortsetzungen bieten.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 26.08.2016

    Als Buch bewertet

    Charles Fitzpatrick wird erdrosselt von seiner Haushälterin aufgefunden. Der Kirchenmann wurde ermordet, von einem Bekannten wie es scheint, denn Einbruchspuren jeglicher Art fehlen. Inspector Emma Vaughan und ihr Partner James Quinn bekommen diesen heiklen Fall zugeteilt, was viele in dem kleinen Ort Sligo nicht wirklich gerne sehen. Denn Emma ist eine Frau, dazu noch eine Zugezogene und somit quasi eine Fremde. Trotzdem, oder gerade deswegen stürzt sie sich voller Eifer in diesen Fall und entdeckt schnell, dass unter der Oberfläche des beliebten und geschätzten Kirchenoberhauptes mehr ist, als auf den ersten Blick ersichtlich.

    Das Cover zeigt einen alten irischen Friedhof: Eine kleine, etwas verfallen wirkende Kirche mir ihren Grabstätten, eingefasst von einer Mauer, inmitten der typisch irischen Natur. Viele Hügel, an denen sich Wasserfälle ihren Weg nach unten suchen, grünes Gras und ein grauer Himmel. Genauso stelle ich mir Irland vor. Ein Bild, welches sehr gut den Titel und auch den Inhalt des Buches widerspiegelt. Einfach perfekt.

    Normalerweise mag ich Kriminalromane nicht, da es in meinen Augen nichts halbes und nichts ganzes ist. Kein entspannter Roman, aber auch keine packende Handlung. Doch Barbara Bierach konnte mich bereits in der Leseprobe von ihrem Schreibstil überzeugen, so dass ich dieses Buch einfach lesen musste! Sie kombiniert Spannung und Ruhepausen sehr geschickt, so dass ich mich entspannt treiben lassen konnte und doch von der Handlung so in den Bann geschlagen war, dass ich ihr Werk kaum aus der Hand legen konnte.
    Auch die Thematik hat mir gut gefallen. Ein Mord an einem protestantischen Kirchenoberhaupt, mitten im katholischen Irland. Denn so lange sind die Zeiten der IRA noch nicht vorbei, dass die grausame und unsinnige Gewalt noch in den Köpfen der Menschen verankert ist. Nicht vergeben und auch nicht vergessen, schlummert das Wissen um die Grausamkeiten noch unter der Oberfläche. Doch Bierach berührt dieses Thema sanft und bezieht keine Stellung, was mir gut gefiel, außer das Gewalt im Sinne des Glaubens immer Schwachsinn ist und daraus nie etwas Gutes entstehen kann.
    Die Ermittlungen führen Inspector Vaughan tief in die Vergangenheit und ich begleitete sie gerne in diese. Die zeitlichen Sprünge lockerten das Buch auf und hielten Spannung und Lebendigkeit aufrecht.

    Wie in sehr, sehr vielen Krimis ist der Ermittler sympathisch, trägt aber ein Schicksal mit sich herum. Für mich ist dies mittlerweile eine feststehende Note, die mich nervt. Natürlich gefällt mir Emma Vaughan, aber muss denn wirklich der Ermittler jedes Mal Probleme haben?
    Emma ist eine alleinerziehende Mutter, die sich von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt hat, mit einem pubertierenden Jugendlichen klar kommen muss und mit ihrem Ansehen im Polizeiapparat zu kämpfen hat. Gut geschrieben von Bierach, keine Frage und ich konnte mich mit Leichtigkeit in Emmas Gefühle und das was sie antreibt, hineinversetzen.
    Wie nicht anders zu erwarten ist ihr Partner gut gelaunt, bejaht das Leben und scheint verliebt in seine Chefin zu sein. So weit so vorhersehbar.
    Trotzdem gefielen mir die Protagonisten und ich bin ihnen gerne in ihren Ermittlungen gefolgt.

    Mein Fazit
    Ein kurzweiliger Kriminalroman mit vorhersehbarer Handlung und Charakteren, die mir trotzdem gut gefielen.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena R., 17.07.2016

    Als Buch bewertet

    Recht oder Gerechtigkeit?
    Emma Vaughan, geschieden und protestantisch, hat es nicht leicht als Inspector in der Mordkommission im irischen Städtchen Sligo. Als Kind irischer Auswanderer in New York aufgewachsen, kehrte sie vor 15 Jahren mit ihrem Mann Paul in die Heimat zurück. Doch die Ehe hielt so lange, bis Emma von Pauls Aggression und Wutanfällen genug hatte und den Mut fand, sich als alleinerziehende und beruftstätige Mutter durchzuschlagen. Im tief katholischen Irland keine Kleinigkeit! Emma ist also, wie den meisten Ermittlern in Krimis, leider kein intaktes Familienleben vergönnt. Dafür hat sie aber gute Freunde, nicht zu vergessen ihren charmanten Kollegen, die ,,Nervensäge“ James Quinn, der Emmas Herz immer etwas schneller schlagen lässt als zwischen Kollegen üblich. So sind auch die Dialoge zwischen Emma und James herrlich erfrischend und flapsig.
    Die Handlung spielt sich auf zunächst drei Zeitebenen ab, die sich nach und nach zu einem Zusammenhang fügen. 1965 wird ein Mädchen zu Hause in der Scheune vergewaltigt. Aufgrund der Schande wird sie aus der Familie verstoßen und muss ihr uneheliches Kind in einem Heim für ledige Mütter zur Welt bringen. Auch dort erfährt sie nur Demütigung und Verachtung. 2004 lebt die an Demenz erkrankte Margaret in einem Altersheim in Manchester. Ihre Pflegerin Catherine, die sich rührend um Margaret kümmert, erkennt bei einem Besuch des Sohnes sich selbst in dessen Gesicht wieder. 2005 wird Charles Fitzpatrick, ranghohes Mitglied der protestantischen Kirche, ermordet aufgefunden. Steckt die IRA dahinter? Doch das Vorgehen des Mörders spricht eher für eine Beziehungstat.
    Ausgerechnet Emma, die Religion und Kirche gegenüber sehr kritisch eingestellt ist, muss nun zusammen mit ihren Kollegen in dem Fall Fitzpatrick ermitteln und sie stoßen dabei auf verdrängte Konflikte, Lügen und Schweigen. Doch allmählich fügen sich die Puzzleteilchen zusammen und Emma muss am Ende erkennen, dass Recht und Gerechtigkeit nicht immer übereinstimmen.
    In ,,Lügenmauer“ erfährt man nebenbei viel über die irische Geschichte, die Religionskonflikte und welche Bedeutung Religion und Kirche auch im heutigen Irland noch haben. Und am Ende ist man natürlich gespannt, wie es mit Emma, ihrem Exmann, ihrem Sohn, aber natürlich auch mit ihrem Kollegen James im nächsten Fall weitergeht.
    Erfrischend und spannend!

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  • 5 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 15.07.2016

    Als Buch bewertet

    Lügenmauer, von Barbara Bierach

    Cover:
    Das Cover passt absolut zur Story.

    Inhalt:
    Der erste Fall für Emma Vaughan führt in die jüngere Vergangenheit 1964.
    Emma selber wird von den meisten Kollegen eher abgelehnt. Als geschiedene Protestantin und dann auch noch alleinerziehen weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen.
    Und dann kommt ausgerechnet der Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche auf ihren Schreibtisch. Der erste Verdacht führt zur IRA, aber bald wird Emma klar dass dies die falsche Spur ist.
    Mysteriöse Briefe führen in die Vergangenheit, zu jungen Müttern die unehelich Kinder zur Welt bringen. Und in eine Zeit und Familie in der die Ehre und das Ansehen der Familie über alles gestellt wird.
    Und die Kirche spielt hier eine rabenschwarze Rolle.
    Emma trifft auf eisiges Schweigen.

    Meine Meinung:
    Einfach unglaublich!!!

    Sofort nach den ersten beiden Seiten war ich voller Spannung in der Geschichte drin und hab mir gedacht: WOW was für ein toller Schreibstil. Tolle Wortwahl, außergewöhnlich konstruierte Sätze die die Stimmung, die Handlung, die Personen, einfach die ganzen Emotionen und alles super rüberbringen.
    Am Anfang haben wir drei Handlungsstränge, die aber durch die vorangestellten Jahreszahlen klar zu erkennen sind und sich gekonnt verflechten.

    Der Prolog beginnt mit einer Vergewaltigung, aber wir erfahren keine Namen.
    Nach ersten Irrwegen, wird so nach und nach klar um wen es sich handelt.
    Aber damit ist die Spannung in keinster Weise flacher geworden, nein umso spannender wird es wie dieses unglaubliche Konstrukt von Lüge und Demütigung, vor allem in dieser jungen Vergangenheit (bin ich doch selber 1960 geboren) weitergeführt und verheimlicht werden kann.

    Emma, ist mir sehr ans Herz gewachsen, hat sie doch selber eine Menge Probleme, die sie sehr menschlich machen (am Ende musste ich mit ihr weinen). Unbedingt möchte ich mehr von dieser Ermittlerin lesen.

    Das Ende ist für mich ein Knalleffekt.

    Autorin
    Barbara Bierach, geb. 1965 in Mannheim und aufgewachsen am Bodensee, arbeitete nach ihrem Studium zunächst beim Bayerischen Rundfunk und beim Burda-Verlag. Sie leitete jahrelang die Management-Berichterstattung der Wirtschaftswoche. Sie ist eine bekannte Journalistin und Sachbuchautorin. Nach Jahren als Auslandskorrespondentin in New York und Sydney lebt sie heute im irischen Sligo, wo auch ihr erster Krimi Die Lügenmauer spielt.

    Mein Fazit:
    WOW, WOW, WOW !
    Eine Story die packt, ein Schreibstil der nicht besser sein könnte.
    Ein Buch das man nicht aus der Hand legen kann.
    Und am Ende sage ich: Ja, gut so (auch wenn es gesetzlich nicht korrekt ist).
    Von mir eine absolute Kauf- und Leseempfehlung und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    4 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    susanne b., 13.07.2016

    Als Buch bewertet

    Atmosphärischer Irland-Krimi

    Schauplatz ist Sligo im irischen Nordwesten. „Lügenmauer“ beginnt mit einem Rückblick ins Jahr 1964: Eine Frau wird brutal vergewaltigt. Sie ist gerade mal 25 Jahre alt. Ihr Peiniger 10 Jahre älter.
    März 2005: Wir lernen die Polizistin Emma Vaughan kennen. Sie ist Protestantin und alleinerziehende Mutter und somit so etwas wie der Gegenentwurf zu Detective Inspector Sean Duffy, dem katholischen Bullen in der protestantischen Royal Ulster Constabulary in Belfast.
    Reverend Dean Charles Fitzpatrick, ebenfalls ein Protestant, wurde erdrosselt. Emma und ihr Kollege James Quinn ermitteln.
    Etwa ein Jahr davor: Wir begegnen Catherine. Sie arbeitet in einem Altenheim. Handelt es sich um die Frau aus dem Prolog?
    Was haben all diese Erzählstränge miteinander zu tun? Die Polizei tappt im Dunkeln. Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Erst ein altes Foto führt die beiden Ermittler auf die richtige Spur…
    Barbara Bierach öffnet ein dunkles Kapitel der Irischen Geschichte. Es geht um ein Heim für „gefallene Mädchen“, um uneheliche Kinder - und ein millionenschweres Erbe.
    Positiv anzumerken ist die Sorgfalt, mit der die Autorin ihre nicht unkomplizierte Geschichte entwickelt. Die verwickelte religiöse und politische Vergangenheit Irlands weiß sie gut herauszustellen.
    Auch die Figurenzeichnung ist gut gelungen. Emma und James habe ich sofort ins Herz geschlossen. Zwischen beiden knistert es gewaltig und das lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

    Fazit: Packendes Krimi-Debüt mit einer mutigen Heldin und viel Lokalkolorit. Spannend und beklemmend zugleich.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana E., 16.07.2016

    Als Buch bewertet

    Barbara Bierach – Lügenmauer

    Emma Vaughan ist Kriminalpolizistin bei der Mordkommission in Sligo, Irland, wird aber aufgrund ihrer Lebenssituation nicht gerade gemocht: Geschieden, eine Frau als Polizistin, Alleinerziehend und sie gehört nicht der „richtigen“ Seite der Religion an.
    Als ein geschätztes Gemeindemitglied, der protestantische Reverend Dean Charles Fitzpatrick ermordet in seinem Studierzimmer aufgefunden wird, gibt es viele Täter, die in Frage kommen könnten. Die IRA, eine seiner zahlreichen Liebschaften, die Familie, doch nichts scheint zu passen, obwohl jeder ein Motiv hat.
    Emma und ihr Kollege James versuchen die wenigen Spuren, die der Täter hinterlassen hat, zusammen zu fügen und Emma gerät dabei selbst in Gefahr.

    Der Schreibstil ist locker und flüssig, und aufgrund des spannenden, temporeichen Erzählstils konnte ich das Buch in ein paar Stunden durchlesen.
    Die Handlung ist komplex, spannend, aber auch manchmal zu detailreich, mit vielen historischen Fakten belegt, ergeben sich immer wieder Überraschungen und Wendungen, die einen beim Lesen verwirren sollen. Hier tun sich menschliche Abgründe auf, die einfach nur erschreckend und grausam sind.
    Die Charaktere waren alle detailreich und glaubhaft beschrieben. Ich konnte mich gut in Emmas Welt hinein versetzen, die mir sympathisch war. Sie hat zwar ein Schmerzmittelproblem, ist alleinerziehend und muss sich mit ihren Ex-Mann rumschlagen, aber genau die Ecken und Kanten machen sie zu der sympathischen aber taffen Polizistin, die sie ist.
    Auch ihr Kollege James Quinn war mir schnell sympathisch, zwischendurch hatte ich den Verdacht, dass die beiden mehr als nur Kollegen sind, das hat sich aber nicht bestätigt.
    Reverend Dean Charles Fitzpatrick war mir in seiner Rolle als Ermordeter am liebsten, ich habe selten so viel Wut und Abscheu auf einen Charakter in einem Buch gehabt.
    Miles Munroe der hier ein „kleiner“ Nebencharakter ist, ist mir besonders aufgefallen, auch ihn mochte ich und ich hätte sehr gerne mehr über ihn gelesen.
    Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
    Die Zeit- und Perspektivwechsel machten die Geschichte noch interessanter.

    Dieses Buch hat mich berührt, war erschreckend und hat mich in seinen Bann gezogen. Die historischen Fakten, die zahlreich sind, haben sich aber gut in die Geschichte eingefügt.

    Ich kannte bisher noch kein Buch von der Autorin, aber falls es eine Fortsetzung, was ich mir sehr gut vorstellen kann, von Emma und Co gibt, werde ich diese auf jeden Fall lesen.

    Das Cover ist eine typische irische Landschaft, ein besonderer Blickfang ist es jetzt nicht, aber der Inhalt des Buches spiegelt sich im Titel und im Cover wieder.

    Fazit: Eine spannende, erschreckende Story mit (zu) vielen historischen Fakten, sympathischen Charakteren und absolut lesenswert. 4 Sterne.

    Ich möchte mich auch ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat jedoch keinen Einfluss, auf meine ehrliche Meinung.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 15.08.2016

    Als Buch bewertet

    Toller Debütkrimi mit Ermittlerin Emma Vaughan
    Emma Vaughan ist Inspector bei der Mordkommission in Irland. Sie hat es schwer, sich als alleinerziehende Mutter und geschiedene Protestantin bei ihren männlichen Kollegen durchzusetzen. Nun soll sie die Ermittlungen beim Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche übernehmen. Ihre Ermittlungen führen sie in ein Kloster, in dem früher junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt gebracht haben. Emma versucht herauszufinden, was mit den dort geborenen Kindern geschehen ist, erhält aber keine hilfreiche Unterstützung. Sie muss nun alleine der dunklen Wahrheit auf die Spur kommen.

    Schon der Klappentext dieses Krimis von Barbara Bierach hat mich angesprochen und neugierig gemacht auf den Inhalt. Der Inhalt hat sich dann zwar in eine etwas andere Richtung entwickelt, als es der Klappentext vermuten ließ, aber mich hat das Buch trotz der anderen Erwartungen sehr gut unterhalten. Das Cover ist sehr schön gestaltet und man sieht einen Ausschnitt aus der irischen Landschaft.
    Der Schreibstil ist flüssig, locker und baut den Spannungsbogen kontinuierlich auf, dies geschieht auch durch die beiden Erzählstränge, die sich am Ende verbinden und zu einem überraschenden Schluss führen. Die handelnden Personen sind gut beschrieben und vor allem die Handlungsorte konnte ich mir anhand der guten Beschreibung sehr gut vorstellen.

    Für mich ist das Buch ein sehr guter Auftakt zu einer neuen Krimireihe und ich freue mich schon auf die weiteren Ermittlungen von Emma Vaughan.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ina H., 22.08.2016

    Als Buch bewertet

    Emma hat als alleinerziehende Mutter und liberale Protestantin, die ihre Kindheit und Jugend in New York verbracht hat, im doch eher konservativ katholischen Irland keinen leichten Stand. In der Mordkommission ist sie zudem in einer Männerdomäne, in der sie sich besonders behaupten muss. Mit ihrer gescheiterten Ehe, ihrer Tablettensucht und inneren Konflikten entspricht die Protagonistin somit dem Typus des seelisch zerrütteten Ermittlers, der dem Krimi-Vielleser schon recht vertraut sein dürfte. Dennoch bietet die Konstellation einiges Potenzial für spannende Konflikte. Barbara Bierach treibt dies bereits im ersten Fall auf die Spitze, indem sie die kosmopolitische Weltsicht der Protagonistin mit dem irischen Katholizismus in seinen negativsten Ausprägungen paart. Als zusätzliche Würze kommen noch Verdachtsmomente hinzu, die in das radikale Milieu der IRA reichen.
    Bei der Aufklärung des Mordes an einem emeritierten Pfarrer hat der Leser dabei von Anfang an einen Wissensvorsprung vor der ermittelnden Kommissarin. Etwa nach einem Drittel des Buches, wenn nicht schon nach der ersten Rückblende in die 60er Jahre, ahnt der Leser bereits, worauf das Ganze hinausläuft. Daher entsteht die Spannung vor allem daraus, welche Irrwege die Kommissarin geht und wie sie der Mörderin doch auf die Schliche kommt. Dabei flechtet Bierach immer wieder Geschichten aus der Vergangenheit der Protagonistin wie auch Irlands ein, die wirklich interessant zu lesen sind und dem Krimi eine gewisse Tiefe und Weite geben.
    Die Auflösung des Falls ist dann zwar überraschend, aber hat bei mir eher einen negativen Anklang gefunden. Sie wirft zumindest einige Fragen an der Eignung der Kommissarin als Vertreterin eines Rechtstaats auf. Der Leser könnte sich zudem daran stören, dass die extrem negative Haltung gegenüber der Kirche an keiner Stelle relativiert wird. Auch das Männerbild ist nicht nur, aber überwiegend sehr negativ. Angesichts Emmas´ Biographie und der unzweifelhaft unrühmlichen Rolle, die die Kirche in Irland in der Vergangenheit gespielt hat, ist ihr Weltbild aber durchaus konsistent und nachvollziehbar.
    Der Schreibstil hat mir durchweg gefallen. Der teils sehr saloppe Tonfall passt zum Charakter der Protagonistin.
    Insgesamt bewerte ich den Einstand Barbara Bierachs als Krimiautorin positiv und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 11.08.2016

    Als Buch bewertet

    Der Prolog spielt im Jahr 1964. Ein junges Mädchen wird vergewaltigt. Der Täter offensichtlich hochrangige Respektsperson. Der Leser erfährt keine Namen.

    2004 ein Kleriker wird ermordet in seinem Haus gefunden. Man ist schnell mit politischen Schuldzuweisungen bei der Hand – politisch – Ira. Das passt bei ermordeten Katholiken meistens. Es wäre auch der Polizei ganz recht, wenn sie den Fall damit an Regierungsstellen abgeben könnten.

    Aber Emma, die ermittelnde Kommissarin hat kein so eingeengtes Weltbild, wie ihre machohaften, meist katholischen Kollegen. Geboren und aufgewachsen in den USA, Protestantin, alleinerziehend, ist sie nach der Trennung von ihrem irischen Ehemann im Land geblieben und verfolgt eisern ihre Karriere. Gegen alle Widerstände und Sticheleien. Für sie liegt der Fall nicht so eindeutig. Vor allem als sie Briefe findet die eine persönliche Verwicklung nicht ausschließen. Es geht um gefallene Mädchen, ledige Mütter und deren Kinder. Sie beschließt in weitere Richtungen zu ermitteln, auch wenn sie sich damit bei ihren Vorgesetzten nicht beliebter macht.

    Erst in diesem Jahrhundert wurde der üble, unmenschliche Umgang im katholisch-bigotten Irland mit diesen Fällen bekannt. In diesem Kreis bewegt sich auch dieser Kriminalroman. Bei dem Thema überkam mich öfters die blanke Wut und ich solidarisierte mich mit Emma.
    Das Thema ist für einen Krimis ambitioniert, aber auch gut recherchiert und dargestellt. Der Sprache ist lebendig, gute Dialoge und treffende Charakterisierungen runden den Eindruck ab. Die Polizistin Emma ist die Hauptfigur, die das ganze Buch trägt und sehr sympathisch ist, ihre Handlungen wirken deshalb authentisch und nachvollziehbar. Die privat-persönlichen Probleme runden den Charakter ab und sind genau richtig dosiert.
    Gut gefallen hat mir auch, wie das Land dargestellt wird. Die Atmosphäre, die durch den starken Einfluss der Kirche bestimmt ist, die immer noch überhöhte Wichtigkeit von Familie und Religion, auch wenn in den letzten Jahren sich das Land langsam ändert. Letztendlich zieht dieser Krimi aus dieser Konstellation seine Spannung und Brisanz.
    Eine gute Unterhaltung mit Anspruch und einem Thema, das ganz besonders Leserinnen anspricht.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jarmila K., 22.08.2016

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.



    Leseeindruck:

    Mit "Lügenmauer" von Autorin Barbara Bierach liegt dem Leser ein fesselnder Irland-Krimi vor. Wie man dem Klappentext bereits entnehmen konnte, lernen wir als Hauptcharakter die überzeugte Protestantin Emma Vaughn kennen, die in einem Mordfall an einem hochrangigen Mitglied der Kirche der Kirche ermitteln soll. Die Ermittlungen führen sie weit zurück in die Vergangenheit und immer wieder stößt sie auf ein Mauer voller Lügen...

    Die Handlung spielt in unterschiedlichen Zeitebenen, zum einen im Hier und Jetzt anno 2004/2005, zum anderen weit zurück in die Vergangenheit anno 1965, was im Roman aber immer mit den jeweiligen Jahreszahlen gut gekennzeichnet ist. Die Geschehnisse sind lesenswert, aber stellenweise tröpfelt die Handlung eher so dahin. Einen Hauptverdächtigen konnte ich lange Zeit nicht ausmachen, insofern blieb die Spannund auch ein wenig auf der Strecke. Der irische Flair kommt aber schön zum Tragen und auch die Figuren sind angenehm beschrieben, so reicht es für 4 Sterne allemal.

    @esposa1969

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janina B., 14.08.2016

    Als Buch bewertet

    Klapptext
    Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

    Meinung
    Das Buchcover hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und da es dann noch in Irland spielt, habe ich mich dazu entschlossen das Buch zu lesen.
    Ein hochraniges Mitglied der Kirche wird ermordert, es gibt so gut wie keine Verdächtigen so läuft die Geschichte langsam vor sich hin, wo man als Leser selber spekulieren kann, wer der Täter ist und man kommt dann auch drauf.
    Zum Schluß gibt es noch eine Überraschung, die aber nicht verraten wird :)
    Die Hauptprotagonisten wurde sehr gut dargestellt, sodass ich mir auch ein sehr gutes Bild von Ihr und Ihrem Leben machen konnte.
    Die Geschichte rund um die Kirche und die Machenschaften rund um die Kirche wurden sehr gut herrausgearbeitet , dies hat mir sehr gut gefallen.

    Auch wenn dieses Buch nicht zum meinem gewöhnlichen Gerne gehört, hat es mir sehr gut gefallenund vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

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    Claudia S., 15.07.2016

    Als Buch bewertet

    Barbara Bierach ist hier ein tolles Debüt gelungen und mit Emma Vaughan hat sie eine Ermittlerin geschaffen, die nicht alles mit links erledigt, egal ob beruflich oder auch privat, eine Frau mit Ecken und Kanten, von der Abhängigkeit nach Tabletten ganz zu schweigen.

    Gleich das erste Kapitel, welches im Herbst 1964 angesetzt ist, hat mich als Leserin nicht kalt gelassen. Es werden keine Namen genannt, aber eine SIE wird von einem ER vergewaltigt. Das dieser Missbrauch sich weiter durch die Geschichte ziehen wird, war sofort klar, aber das es dieses Ausmaß annimmt nicht.
    Eindringlich und erschreckend beschreibt die Autorin wie damals mit den ledigen, schwangeren Mädchen umgegangen wurde und wie viele ein Leben lang darunter zu leiden hatten.

    Dann wird ein Sprung in das Jahr 2005 gemacht und Emma wird in das Haus des Pfarrers Fitzpatrick gerufen, da seine Haushälterin diesen erdrosselt aufgefunden hat. Laut ihr, soll er ein Hallodri gewesen sein und hinter jedem Rock her, damals wie heute noch.
    Die immer wieder eingeschobenen Rückblenden in die 60er Jahre fügen dann das Puzzle so langsam Stück für Stück zusammen, so das man beim Lesen schon fast ahnt warum es geschehen ist, aber nicht wer es war.
    Das Ende ist logisch, aber auch traurig, zudem verständlich und menschlich wie Emma damit umgegangen ist.
    Beim Lesen merkt man sehr deutlich, das Barbara Bierach im County Sligo lebt, denn ihre Beschreibungen der Landschaft und die Eigenschaften der Menschen sind herrlich ehrlich wiedergegeben und mir als Irland-Bereisende sehr bekannt.

    Ein solider, gut zu lesender Krimi, mit einem ernsten Thema als Hintergrund und ich hoffe, das Emma noch so einige Fälle zu lösen hat.

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  • 4 Sterne

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    MarTina .., 26.07.2016

    Als Buch bewertet

    Reverend Charles Fitzpatrick wurde ermordet. Die Ermittlerin Emma Vaughan aus Sligo macht sich auf, diesen Fall zu lösen. Doch dies ist gar nicht so leicht. Wer hatte ein Motiv? Passierte der Mord aus persönlichen Gründen oder hat die IRA ihre Hände im Spiel?
    Viel Zeit bleibt der Ermittlerin auch nicht, denn die Mordkommission in Dublin will den Fall übernehmen ...

    Meine Meinung:

    Dies ist der erste Band um die Ermittlerin Emma Vaughan. Sie ist Protestantin, alleinerziehend und geschieden ist. Dadurch hat sie einen schweren Stand. Trotzdem lässt sie sich nicht einschüchtern. Ich fand sie sofort sympathisch.

    Die Geschichte selbst war interessant. Man erfährt einiges über die Geschichte Irlands. Vor allem der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten wird sehr deutlich. Auch ein dunkles Kapitel in der irischen Geschichte, die schlimme Behandlung unehelicher Kinder und ihrer Mütter kommt zur Sprache.
    Die Geschichte spielt in drei Zeitebenen: 1965, 2004 und 2005. Dadurch blieb die Geschichte abwechslungsreich, aber ein bisschen verlor sich dadurch auch die Spannung. Ich hatte bald einen Verdacht, wer der Täter war und auch, was sonst wohl noch passiert war. Am Ende lag ich überall richtig. Man weiß im Endeffekt also zu früh, wer bzw. was dahintersteckt. Das fand ich ein bisschen schade.

    Der Schreibstil ist flüssig und mitreissend. Außerdem werden die Schauplätze und die Charaktere sehr anschaulich beschrieben, so dass ich sofort ein Bild vor Augen hatte.

    Fazit:

    Ein ruhiger Krimi mit einer sympathischen Ermittlerin. Wer am Ende der Täter war, war aber keine große Überraschung. Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten.

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