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  • 4 Sterne

    59 von 86 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 16.02.2019

    Als Buch bewertet

    Die 1901 in Berlin geborene Marie Magdalene Dietrich gilt auch heute noch als eine der wenigen deutschsprachigen Künstlerinnen, die es zu internationalem Ruhm und Ansehen im Filmgeschäft gebracht haben. Sie war nicht nur Leinwandgöttin in „Der blaue Engel“, sondern erlangte auch mit „Marokko“ und mit „Zeugin der Anklage“ weltweit Aufmerksamkeit und Anerkennung für ihre schauspielerischen Leistungen. Auch als Sängerin konnte sie die Menschen mit ihrer rauchigen Stimme faszinieren, ihre Lieder wie „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“, „Du, du liegst mir am Herzen“ oder „Ich bin die fesche Lola“ sind bis heute unvergessen. Aber wer versteckt sich eigentlich wirklich hinter dem Namen Marlene Dietrich, was war sie für ein Mensch?
    Der amerikanische Autor Christopher W. Gortner hat in seinem neuen Buch „Marlene und die Suche nach Liebe“ versucht, dieser Frage nachzugehen und dem Wesen Marlene Dietrich auf die Spur zu kommen. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich zum einen wie eine Autobiographie in Romanform, was vor allem der Ich-Perspektive zu verdanken ist und den Leser ziemlich schnell in die Geschichte hineinzieht, um das Phänomen Marlene kennenzulernen. Es ist wie ein Blick durchs Schlüsselloch, wobei man gleichzeitig eine Zeitreise ins letzte Jahrhundert unternimmt und sich an Schauplätze des Lebens und Wirkens der Dietrich begibt. Marlene wächst mit ihrer Schwester Elisabeth im Berliner Stadtteil Schöneberg in einer gutsituierten Familie auf und wird durch ihre sehr ehrgeizige Mutter zum Geigen- und Klavierunterricht geschickt, was sie mit 18 Jahren an die Musikhochschule Weimar brachte, um dort ein Studium als Konzertgeigerin zu beginnen, welches sie nach einem Wechsel nach Berlin 1921 abbrach und sich ab da vollständig auf die Schauspielkarriere konzentrierte. Erst Erfahrungen beim Varieté und später Privatunterricht bei Mitgliedern des Reinhardt-Ensembles, wo sie nebenbei Fechten und Tanzen lernte und zugleich im Deutschen Theater kleine Rollen bekleidete. 1923 lernt sie bei einem Stummfilmengagement in Rudolf Sieber ihren Ehemann kennen, mit dem sie eine gemeinsame Tochter Maria Elisabeth hat. Das Paar trennt sich allerdings Mitte der 30er Jahre, denn Marlene ist kein Familienmensch, sondern strebt mehr nach Ruhm und Karriere. Auch während ihrer gesamten Karriere kam ihr niemand wirklich nach, die bisexuell orientiert Marlene perfektionierte ihre androgyne Fassade, war sowohl eine verunsicherte, von Selbstzweifeln geplagte, aber auch eitle und mutige Frau, die trotz vieler Freunde und einer großen Anzahl Liebhaber ein einsames Dasein fristete und sehr zurückgezogen 1992 in Paris verstarb. Unvergessen ihr Engagement für die US-Truppen während des Zweiten Weltkrieges und ihre antifaschistische Haltung, die sie dazu veranlassten, 1939 die amerikanische Staatsbürgerschaft anzunehmen, was sie für viele Deutsche leider zur Landesverräterin werden ließ. Der französische Schauspieler Jean Gabin war ihre große Liebe, auch wenn die beiden nur wenige Jahre miteinander verbracht haben und im Zwist auseinandergingen.
    Gortner gibt dem Leser einen sehr amerikanisch gefärbten Streifzug durch Marlenes Leben, lässt bekannte Namen wie Gary Grant, James Stewart oder auch Ernest Hemingway vorbeilaufen und doch fehlen die letzten 50 Jahre des Dietrich-Lebens, die ebenfalls die Diva ausgemacht haben. Mit keinem Wort wird die Freundschaft zwischen Marlene und Hildegard Knef erwähnt oder ihre Rückkehr nach Deutschland, die ebenfalls prägenden Einfluss auf die Person Dietrich gehabt haben.
    „Marlene und die Suche nach Liebe“ ist ein schöner Streifzug der ersten 45 Jahre der Filmdiva in autobiografischer Romanform. Leider erschließt sich dadurch das Leben von Marlene nicht völlig, denn einige wichtige Lebenspunkte finden sich in diesem Buch nicht. Wer sich für das Leben der größten deutschen international anerkannten Filmdiva interessiert, wird diese sehr bildhaft gestaltete Lektüre zu schätzen wissen, die durchaus eine Leseempfehlung verdient!

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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 03.03.2019

    Als Buch bewertet

    "Marlene und die Suche nach Liebe", eine Biografie, eine Hommage? Nun, dieser Roman ist weitaus mehr als das. Marlene Dietrich - eine Legende, die ihresgleichen sucht. Sie ist und war etwas ganz Besonderes. Wenn man an die Person denkt, hat man sofort ihr Lied "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt", oder auch "Lili Marleen", ihr Film "Der blaue Engel". Und vor kurzem hatte ich noch im TV noch einmal "Das Urteil von Nürnberg" mir angeschaut. In ihrem Nachwort beschreibt Gortner den weiteren Lebensweg der Dietrich nach 1946, denn dort endet das Buch. Aufgeteilt ist es in sieben Szenen und beginnt mit der Zeit als Schulmädchen 1914-1918.
    Handlungsort ist Berlin. Dort wächst sie wohlbehütet auf, ihr Vater war früh verstorben, und die Mutter arbeitet noch als Hauswirtschafterin. Denn von der Rente allein zwei Kinder zu ernähren, schwierig. Obwohl die Mutter aus der Uhrmacherdynastie Felsing stammt, die den Titel "Hoflieferant" trug, nahm sie keinerlei Unterstützung an.
    Was heißt es, sein Leben zu leben in der damaligen Zeit, so kann mit Recht behauptet werden, Marlene ging ihren Weg. Dies ist eine Lesereise durch die einzelnen Szenen, wo aufgezeigt wird, wie eine Figur zum Leben erweckt wird. Marlene begegnet schon sehr früh ihren Mann, mit dem sie eine Tochter bekommt und bis zu seinem Tod verheiratet blieb. Die Geschichte der Familie wird hier sehr anschaulich geschrieben. Zumal sie für die damaligen Verhältnisse etwas ungewöhnlich war., Inwiefern Marlenes eigene Kindheit , das strenge Regiment ihrer Mutter, einer befremdlichen Schwester sich auf ihre eigene Mutter-Kind-Rolle ausgewirkt hat, sei in Frage gestellt. Im Laufe der Handlung wird sehr viel Hintergrundgeschichte, sei es der erste Weltkrieg, die damaligen Lebensumstände, das Aufkommen der Schauspielerei, die Revuetheater, das Nachtleben in Berlin gezeigt. Und bei all dem, Marlene Dietrich ließ sich nicht verbiegen. Damals nicht und auch später in Amerika.
    Auch wenn die Dialoge aus der Feder des Autors stammen, das alles ist ausnehmend gut recherchiert und nimmt einen in seinen Bann. Sei es ihre Beziehungen zu Männern als auch Frauen, Schauspielern, die weltberühmt wurden. Ich würde nicht sagen, dass sie eine Skandalnudel war. Sie war Marlene Dietrich, eine Persönlichkeit. So ist die vorliegende Story auch keine Biografie in dem Sinne, was man unter dem Wort versteht, hier wird über den Werdegang einer faszinierenden Frau geschrieben. Eine Frau, die den ersten Weltkrieg und den zweiten Weltkrieg miterlebt hat. In Amerika hat sie ein offenes Haus für die Emigranten, Juden, wer auch immer sich verfolgt fühlte. Nur ihre Mutter, die blieb weiterhin in Berlin. All das Schreckliche des Dritten Reiches, Marlene war immer darauf bedacht zu helfen. Wie sie zur USO kam, die Truppen besuchte, für mich die markantesten Kapitel ebenso zum Ende hin einerseits die Fast-Verleugnung ihrer Schwester mit Familie und das Wiedersehen mit ihrer Mutter. Die Geschichte ihrer Schwester Liesel ist eine andere. Dessen Mann unterhielt ein Kino in der Nähe von Bergen-Belsen, der zur Unterhaltung für die dortigen ... diente.
    Marlene Dietrich, die Geschichte einer wahrlich starken, außergewöhnlichen Frau. Ein lebendiges Buch mit faszinierenden Einsichten.
    "Tu etwas", ein Leitspruch ihrer Mutter. Und genau das tat Marlene. Ein intelligentes junges Mädchen, das mehr aus ihrem Leben machen wollte als es der damaligen Zeit entsprach. Dass sie nicht allein war, zeigen andere berühmte und dann leider wieder vergessene Frauen der Zeit.
    "Marlene und die Suche nach Liebe" war mehr als ein Erlebnis, eine Reise in die Vergangenheit. Die Geschichte einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schafswolke, 26.04.2019

    Als Buch bewertet

    "Ich bin Marlene Dietrich"

    Ich weiß nur wenig über Marlene Dietrich, da ich aber die Reihe über "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" nur zu gerne lese, musste ich natürlich auch wieder dieses Buch lesen.

    Der Autor hat es geschafft mich ein wenig an dem Leben von Marlene Dietrich teilhaben zu lassen. Ihr Name und ein paar grobe Dinge aus ihrem Leben waren mir zwar ein Begriff, aber mehr auch nicht. Marlene scheint keine so ganz leichte Frau gewesen zu sein. Sie liebte Männer und Frauen, das Leben und scheint sich selbst treu geblieben zu sein, auch wenn sie sich das Leben dadurch nicht immer leicht gemacht hat.

    Das Buch begleitet Marlene schon in ihren frühen Jahren bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Ich meine mal gehört zu haben, dass sie nicht bei allen Deutschen beliebt war. Nach dem Buch glaube ich ein wenig mehr zu erahnen, warum das so war. Das Buch hat mich auf jeden Fall dazu animiert ein wenig mehr über diese so faszinierende Frau zu erfahren.

    Ich bin ziemlich schnell in dem Buch versunken und hätte auch gerne noch mehr über ihr Leben lesen können. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive erzählt und hat teilweise einen kühlen Erzählstil. Mich hat das überhaupt nicht gestört, denn es scheint zu Marlene Dietrich zu passen, die ja wohl auch die kühle, deutsche Diva sein konnte und doch hatte sie auch ganz andere Seiten.

    Ich fand dieses Buch sehr beeindruckend und empfehle es sehr gerne weiter. Von mir gibt es volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 15.02.2019

    Als Buch bewertet

    Wer war Marlene Dietrich?

    Diese Frage versucht C. W. Gortner mit seinem Roman „Marlene und die Suche nach Liebe“ zu beantworten. Ich muss zugeben, ich wusste nicht viel über „die Dietrich“, kannte ihren Film „Der blaue Engel“ und das Lied „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, hatte sofort ihr Erscheinungsbild im Kopf und ihre markante Stimme im Ohr. Zufällig habe ich erst vor kurzem gelesen, dass sie eine Schwester hatte und sich im 2. WK gegen die Nazis stark machte. Sie war eine Frau, die Eindruck hinterließ. „Dich kann man nicht verlassen, Marlene, weil man Dich nicht vergessen kann.“ (S. 195).

    Dabei sollte sie nach dem Willen ihrer perfektionistischen und alles kontrollierenden Mutter eigentlich Konzertgeigerin werden. „ ... wenn man echtes Talent besitzt, kann man fast alles erreichen. ... Möchtest du dein Leben selbst bestimmen oder soll das Leben über dich bestimmen?“ (S. 65) Aus einer Uhrmacherdynastie stammend und früh verwitwet, stellt sie an Marlene (eigentlich Marie Magdalene Dietrich) und deren ältere Schwester Liesel höchste Ansprüche und war fast nie mit ihnen zufrieden.

    Marlene beginnt ihre Karriere ganz unten, spielt in Filmorchestern, tritt in zwielichtigen Revuen und Kabaretts auf, macht Werbefotos, besucht eine Schauspielschule. Sie hat etwas, was Männer und Frauen gleichermaßen anzieht. „Du bist keine Frau. Du bist ... du bist irgendwas anderes.“ (S. 313) Sie legt sich bei ihren Affären nicht auf ein Geschlecht fest. Marlene liebt bestimmte Menschen – ihr ist egal ob das dann ein Mann oder eine Frau ist. Eines Tages spricht sie der Aufnahmeleiter Rudolf Sieber an und vermittelt ihr die erste Nebenrolle. Monatelang wirbt er um sie, schließlich heiraten sie und bekommen eine Tochter – Heidede. Doch Marlene will keine Hausfrau und Mutter sein, sie will berühmt werden! Ihr Mann und ihre Tochter bleiben dabei auf der Strecke.

    Man merkt dem Buch an, dass es ein Mann geschrieben hat. Die Sexszenen sind sehr explizit beschrieben – aber Marlene benahm sich anscheinenden sowieso eher wie ein Mann als wie eine Frau. Sie bevorzugte Anzüge, hatte ein großes Selbstbewusstsein, ließ sich von kaum jemanden etwas sagen, wollte über ihre Rollen und Kostüme selbst bestimmen. Dezidiert zählt er auf, wann sie mit wem welchen Film gedreht hat und was dabei alles passiert ist – an diesen Stellen glich das Buch eher einer Biografie als einem Roman.
    Gortner schreibt in der Ich-Perspektive, lässt Marlene ihren Aufstieg und die Rückschläge selbst erzählen, von ihren dauernden Hungerkuren und Sportexzessen, um ja dünn genug zu sein. Trotzdem bekam ich keinen wirklichen Zugang zu ihren Gedanken und Gefühlen, fühlte mich beim Lesen von ihrem Leben ausgeschlossen. Marlene kommt nicht besonders sympathisch rüber. Ich hatte das Gefühl, sie suchte keine Liebe, sondern Leidenschaft und Sex, Erfolg und Geld.
    Aber ich war fasziniert, mit welchen Berühmtheiten sie verkehrte und was sie im 2. WK geleistet hat, darüber hätte ich gern mehr gelesen. Etwas schade fand ich, dass das Buch 1946 endet, als ihre große Zeit beim Film vorbei ist. Auch über ihre Beziehungen zu Menschen wie Hemingway, Remarque oder Wells hätte ich gern mehr erfahren.
    Auch wenn ich keinen richtigen Zugang zu Marlene bekommen habe, beschreibt Gortner die Zeit, Orte und Filmbranche sehr lebendig, die miesen Absteigen, in denen Marlene wohnt, die windigen Clubs und Flüsterkneipen, die Amüsierlokale und Transvestiten-Shows, die homosexuelle Szene und ihre Erkennungszeichen.
    „Ich bin immer noch Lena. Die Dietrich ist eine Illusion. Nichts als gutes Licht und Schminke.“ (S. 325)

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 03.04.2019

    Als Buch bewertet

    Eher schon eine Biografie

    Marie Magdalene Dietrich wächst zusammen mit ihrer älteren Schwester Elisabeth bei ihrer strengen Mutter auf. Ihren Vater verliert sie, da ist sie gerade mal 6 Jahre alt. Ihre ehrgeizige und eher kaltherzige Mutter, die sie nur schwer zufrieden stellen kann, möchte, dass sie Konzertgeigerin wird. Aber nach einer Sehnenentzündung wird sie hier keine Zukunft mehr haben und Marlene beschließt Schauspielerin zu werden. Sie heiratet Rudolf Sieber und bekommt mit ihm Tochter Maria Elisabeth, die sie liebevoll Hedede nennt. Sie verlässt beide, lässt sich aber nie scheiden. Dann beginnt ihr Erfolg und sie bricht die Brücke zu Deutschland ab und geht nach Amerika...

    Ich kannte Marlene Dietrich bisher nur von ihren Filmen „Der blaue Engel“, „Zeugin der Anklage“ und ihren Liedern „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, „Lili Marleen“, „Sag mir wo die Blumen sind“ und „Paff, der Zauberrachen“. Ihr Leben selbst war mir bisher fremd. Ihre Geschichte hier zu lesen zu können, habe ich sehr genossen.

    Christopher W. Grotner lässt Marlene ihre Geschichte in der Ich-Form selbst erzählen. Ich verfolge ihr Leben von Kindheit an bis 1946, wo sie wieder nach Frankreich zurückkehrt. Im Nachwort erfahre ich in einer kurzen Zusammenfassung ihren weiteren Lebensweg bis zu ihrem Ende am 7. Mai 1992.
    Ich tauche ein in einen bewegenden, mit Höhen und Tiefen gepflasterten Weg, einer Frau, die sich immer treu geblieben ist. Die keine Kompromisse eingeht, sich nicht verbiegt oder verbiegen lässt. Die es damit aber auch nicht besonders leicht hat im Leben. Marlene geht ihren eigenen Weg.

    Ich liebe es hier auch Hintergrundinformationen über den ersten Weltkrieg zu lesen, über ihr Engagement und ihre Denkweise zum zweiten Weltkrieg, das Nachtleben in Paris. Ihr Leben in Amerika, wo sie für Juden, Emigranten und Verfolgten immer ein offenes Haus hat. Ihre vielen Bekanntschaften aus der Filmbranche, wie James Steward, Gary Grant, Jean Gabin, ihre Liebesbeziehungen, egal ob weiblich oder männlich. Sie war immer auf der Suche – nach Erfolg, Geld und Sex. Dabei blieb die Liebe für die grandiose Diva leider meistens außen vor.

    Marlene selbst sagt über sich: „Ich bin immer noch Lena. Die Dietrich ist eine Illusion. Nichts als gutes Licht und Schminke.“

    „Marlene und die Suche nach der Liebe“, die Geschichte einer starken, in ihrer Zeit emanzipierten, erfolgreichen, leidenschaftlichen, aber auch einsamen Frau voller Geheimnisse. C.W. Grotner ist es gelungen, seiner Bewunderung für diese Frau Ausdruck zu verleihen. Und ich habe es genossen, diese Bewunderung hier nachvollziehen zu können.

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  • 4 Sterne

    5 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 30.03.2019

    aktualisiert am 03.04.2019

    Als eBook bewertet

    Marlene Dietrich (1901-1992) ist für viele bis heute eine Ikone. Durch ihren extravaganten Kleidungs- und ihren unangepassten Lebensstil wurde sie berühmt berüchtigt. Aus einfachen Verhältnissen stammend, arbeitete sie sich bis an die Spitze der amerikanischen Filmszene der 30er- und 40er-Jahre empor. Während sich die Mutter stets eine Karriere als Violinistin für ihre Tochter wünschte, träumte Marlene Dietrich seit einem Kinobesuch von der Schauspielerei. Wie aus dem einstigen verarmten Berliner Showgirl die gefeierte Hollywooddiva wurde, beschreibt C. W. Gortners Roman sehr eindrücklich. Der Fokus liegt dabei auf der stets ungestümen Hauptprotagonistin, die für ihre Karriere fast alles zu geben bereit gewesen ist. Ihre frühe Ehe, ihre Tochter sowie ihre zahllosen Affären mit bekannten Frauen und Männern machen neben ihrem filmischen Werdegang einen Großteil der Handlung aus und zeigen eine Frau, die nichts so sehr fürchtete wie die Einsamkeit und ständig den Spagat zwischen Berufs- und Privatleben zu meistern hatte. Auf moralische Konventionen pfiff sie gern und provozierte damit. Sie verkörperte ein neues Frauenbild und wurde dafür gefeiert wie angefeindet. Gortners Erzählung, die sowohl auf persönlicher Verehrung als auch auf einem eingehenden Quellenstudium fußt, bringt das deutsche Ausnahmetalent dem Leser auf vielfältige Weise näher. Hautnah kann man dabei die abwechselnden Auf und Abs im Leben von Ich-Erzählerin Marlene Dietrich miterleben, wobei ihre Altersjahre ausschließlich im Nachwort eine Rolle spielen.

    FAZIT
    Ein lesenswerter Roman, der temporeich den unsteten Lebenswandel der bis heute rätselhaften Künstlerin Marlene Dietrich erzählt und dabei versucht, deren Innerstes bzw. deren Triebfeder zu beleuchten. Gortner haucht der kühlen blonden Überfrau allerlei Emotionen ein und macht sie damit menschlicher.

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 12.04.2019

    Als Buch bewertet

    3,5 Sterne

    Wer eine realitätsnahe Biografie über Marlene Dietrich sucht, sollte wohl nicht zu diesem Buch greifen. Denn dieses voluminöse Buch ist viel eher ein Roman über eine junge Frau am Anfang des letzten Jahrhunderts, die aus allen Zwängen und Regeln (und davon gab es in den 20er Jahren in Berlin doch erstaunlich wenig - so eine freizügige Zeit wie damals gab es danach wohl erst wieder Ende der 60er) ausbrechen und unbedingt berühmt werden will - koste es, was es wolle. Und es kostet einiges.
    Zuerst versucht Marlene ihr Glück - gezwungen von der strengen Mutter - als Geigerin. Sie ist darin nicht schlecht, aber hat nicht das Potential einmal 1. Geigerin eines berühmten Orchesters zu werden. So verlegt sie sich auf Revueauftritte, steht vereinzelt auch Model für Fotoaufnahmen, nimmt Schauspielunterricht und gelangt über die Theaterbühne schließlich zum Film.

    Ich habe noch keinen einzigen Film mit Marlene Dietrich gesehen (wäre jetzt aber sehr interessiert daran, auch aus filmhistorischer Sicht), und wusste auch kaum etwas von ihr als Person. Ich wählte dieses Buch vor allem, um mehr über die ersten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts zu erfahren, um Einblicke in die Anfänge der Filmindustrie zu erhalten und schließlich auch um mehr über diese geheimnisvolle Dietrich zu erfahren. Alle meine Ansprüche wurden vollends erfüllt! Nur Fotos haben mir gefehlt, denn ich habe gern ein Bild vor Augen wenn im Buch ein bekannter Name auftaucht oder von einem Filmdreh geschrieben wird. So war ich ständig am googeln, und stieß dadurch leider auch immer wieder auf Fehler in diesem biografischen Roman. Anna May Wong war z.B. erst ab Herbst 1928 in Berlin - im Buch ist es allerdings Ende 1925 oder maximal 1926. Von Gary Cooper, mit dem sie 1930 eine Affäre hat, wird mehrmals behauptet er sei verheiratet. Ist er aber erst seit 1933 (und lernt seine Frau auch erst in dem Jahr kennen, es kann also noch nicht mal seine Verlobte gewesen sein). Als Dietrich ihn 1935 wiedertrifft ist er wohl gerade dabei sich von seiner Gattin scheiden zu lassen - das tut er aber bis zu seinem Tode nicht. Und auch Cary Grant lebte erst ab 1934 (nach seiner 1. Ehe) mit Randalph Scott in der Villa in Malibu. Im Buch schreiben wir aber das Jahr 1933.

    Und dass sind nur die Dinge, die mir ohne großen Rechercheaufwand aufgefallen sind. Es lässt mich aber glauben, dass es der Autor hier mit der Wahrheit nicht immer so genau nahm, und lieber eine gute Geschichte erzählen wollte nach dem Motto 'So könnte es gewesen sein'. Denn all die Gespräche und Vorkommnisse, die sich in Marlenes eigenen vier Wänden (oder Garderoben oder sonstwo außerhalb der Öffentlichkeit) abspielten - und davon handelt das Buch zum überwiegenden Teil - sind wohl größtenteils der Phantasie des Autors entsprungen und nicht überliefert oder belegt. Das sollte man beim Lesen im Hinterkopf behalten! Vielleicht ist es so gewesen, vielleicht aber auch nicht. Der Autor schreibt dazu selbst im Nachwort: "Die zentralen Ereignisse dieses Romans sind wirklich passiert, wenngleich sie durch erfundene Dialoge und Eindrücke der Protagonisten neu interpretiert wurden." D.h. die Filmdrehs, Umzug nach Hollywood und Auftritte an der Front haben ja nachweislich stattgefunden, der Rest ist a 'good guess'. Doch immerhin liest sich das Buch sehr unterhaltsam, es wird nie langweilig und einiges davon wird wohl auch stimmen.

    Dem deutschen Titel (im englischen Original wurde es unter dem simplen "Marlene" veröffentlicht) wird der Roman absolut gerecht. Das Thema Liebe wird sehr groß geschrieben, und der Autor ist in seinen Schilderungen genauso wenig prüde wie Marlene Dietrich selbst mit ihrem Körper oder ihrer Lust. Sie hat nichts anbrennen lassen, und landet mit fast jedem Namen, der im Buch erwähnt wird - egal ob männlich oder weiblich - ziemlich rasch in der Kiste.

    Es gibt in dieser Reihe des Aufbau-Verlags zahlreiche andere Bücher zu weiteren Frauen der Kunstszene des 20. Jahrhunderts. Aber nur dieses Buch hat mich wirklich gereizt, zu lesen, denn hier interessierte mich sowohl die geschichtliche Zeit, das Gewerbe und die Person an sich. (Einzig Coco Chanel würde ich auch spannend finden.)

    Ich habe in einem Filmseminar im Studium mal beiläufig gehört, dass einzig Josef von Sternberg Marlene Dietrich "zum Star machte", mit der Art wie er sie filmen und fotografieren ließ. Da wir das Thema aber nicht vertieft hatten, wusste ich damit nicht viel anzufangen. Wie kann man jemanden dazu machen? Entweder ein Schauspieler hat Talent, und das Glück die richtigen Rollen zu erwischen, oder eben nicht. Nach diesem Roman verstehe ich viel besser was gemeint ist, und auch wie von Sternbergs mit der richtigen Beleuchtung das Aussehen von Marlene so positiv beeinflussen konnte.
    Was ich mich dabei aber fragte: wieso hat man nicht gleich eine perfekte Schönheit genommen? Die Romanfigur Marlene klagt ständig darüber, dass sie zu dick ist, vom Regisseur eine Diät auferlegt bekommt mit der sie sich immer wieder quälen muss, dass ihr Gesicht und ihre Nase zu dick sind und nur bei der richtigen Beleuchtung mit dem Schmetterlingsschatten unter ihrer Nase gut aussieht. Auch ihre Auftritte in den Filmen vor dem "Blauen Engel" waren "grauenvoll", wie von Sternberg ihr sagt. Wieso also die ganze Mühe wenn es sicher Dutzende andere Schauspielerinnen gab, die von vornherein perfekt waren?
    Anscheinend hatte sie das gewisse Etwas, eine Attitude (Gleichgültigkeit gepaart mit Arroganz und auch einem nicht unerheblichen Anteil an Rotznäsigkeit und Chupze), die ihr eine geheimnisvolle Aura verlieh und die Marlene Dietrich bis heute zu einer unvergessenen Ikone der Film- und auch Modewelt machen.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 10.03.2019

    Als Buch bewertet

    Wer kennt sie nicht – die Schauspielerin Marlene Dietrich? Der Autor C. W. Gortner befasst sich in diesem Buch mit der glamourösen Diva. Doch Marlene ist so viel mehr als eine Diva. Sie wollte sich in kein Schema pressen lassen und ist ihren eigenen Weg gegangen, auch wenn es sie viel gekostet hat.
    Dieses Buch hat mich vom ersten Augenblick an gepackt. Erzählt wird die Geschichte aus der ich-Perspektive. So kann ich an ihrem Gefühlsleben sehr direkt teilnehmen. Sie ist eine beeindruckende Persönlichkeit und lässt sich nicht verbiegen, aber sie hat eine Menge an sich, das sie nicht gerade sympathisch macht.
    Marie Magdalene Dietrich verliert als Sechsjährige ihren Vater und damit endet auch das privilegierte Leben. Ihre Mutter Josephine Dietrich stammt aus der berühmten Uhrmacherdynastie Felsing. Sie legt viel Wert auf diese Herkunft und muss dennoch als Hauswirtschafterin das Geld für sich und die Töchter verdienen, da sie zu stolz ist, die Unterstützung ihrer Familie anzunehmen. Von ihren Töchtern erwartet sie, dass sie sich ordentlich benehmen und dass sie „etwas tun“. Liesel, immer ein wenig kränklich, ist gehorsam, doch Lena ist anders und eckt immer wieder an. Als sie nach der Ausbildung an der Musikhochschule in Weimar zurückkommt, kann sie schon bald nicht mehr mit der Mutter unter einem Dach leben. Sie nimmt sich ihre Freiheit, auch wenn es schwierig ist. Aber sie weiß, was sie will und was sie nicht will. Sie liebt, wen sie will, egal ob Mann oder Frau. Dann heiratet sie Rudolph (Rudi) Sieber, bekommt die Tochter Maria und verliert schon bald das Interesse an Rudi, obwohl sie sich ihm immer verbunden fühlt und sich auch nicht scheiden lässt.
    Auch wenn sie erste Erfolge hat, erst die Arbeit mit Josef von Sternberg macht sie so bekannt, dass auch die Amerikaner an ihr interessiert sind. Aber mit ihren Verträgen dort hat sie sich auch ein Stück weit verkauft. Die politische Lage in Deutschland verändert sich und Marlene ist gegen diese Veränderungen und gegen die neue Regierung. Berlin ist ihre Heimat, wird ihr aber zunehmend fremd. Unter den Voraussetzungen zieht sie nichts zurück und sie stößt sogar Goebbels vor den Kopf. In Amerika unterstützt sie Menschen, die verfolgt werden.
    Als sie sich zunehmend in Amerika unwohl fühlt, geht sie nach Paris, wo sie dann Jean Gabin kennenlernt, mit dem sie eine Affäre hat. Er trifft dann eine Entscheidung, die auch Marlenes Leben beeinflusst. Sie bewirbt sich bei der Truppenbetreuung der USA und bringt den Jungs Ablenkung vom Kriegsgeschehen. Das Buch endet im Jahr 1946.
    Der Autor sagt im Nachwort: „So bleibt mir nur zu hoffen, dass meine Bewunderung für sie deutlich wird und dass ich ihrer Person auf meine bescheidene Art gerecht werde.“ Ich finde, das ist ihm hervorragend gelungen.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika Schulte, Hagen, 23.06.2019

    Als eBook bewertet

    Wer kennt sie nicht, die Dietrich? Marlene Dietrichs Filme und ihre Lieder sind berühmt. Man kennt sie noch heute. Ihre Lieder "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt", "Lili Marlene" oder "Sag mir, wo die Blumen sind" haben Weltruhm erlangt.

    Der Autor C.W. Gortner lässt Marlene Dietrich wieder lebendig werden. Der Leser begleitet sie ab ihrer Kindheit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

    Marlene, die eigentlich Marie Magdalene Dietrich hieß, die eigentlich nach den Wünschen der ehrgeizigen Mutter Konzertgeigerin werden sollte, doch dafür nicht genügend Talent hatte. Marlene, die ganz unten anfing. Sie trat in billigen Revuen und Kabaretts auf, bis sie schließlich für den Film entdeckt wurde. Mit "Der blaue Engel" gelang ihr der große Durchbruch.

    Marlene feierte das Leben, wurde ein Star und gab ihr Geld mit vollen Händen aus. Sie lebte, sie liebte. Sie liebte Männer und Frauen gleichermaßen und doch war sie immer auf der Suche nach der wahren Liebe. Mit ihrem Mann Rudi blieb sie bis zu seinem Tod verheiratet, obwohl sie längst nicht mehr zusammengelebt haben. Er war ihr jedoch immer eine wertvolle Stütze.

    Als der Krieg ausbricht, ist sie in Amerika. Sie nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an, bleibt im Herzen jedoch immer eine Deutsche. Sie lässt sich zu den Truppen bringen, sie singt vor den Soldaten.


    "Marlene und die Suche nach Liebe" - ein faszinierender Roman. Eine fesselnde und sehr bewegende Geschichte. Ein großartiges Buch, das man, hat man erst einmal angefangen, nicht mehr beiseite legen mag. Eine großartige Geschichte über Liebe, Freundschaft, Ehrgeiz und Vergebung mit vielen Einblicken in das Film- und Showgeschäft.

    Für mich eines der besten Bücher, die ich bisher in 2019 gelesen habe!

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