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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M. H., 27.03.2021

    Als eBook bewertet

    Ich kannte die Autorin Rachel Joyce bisher nur vom Namen her, Bücher hatte ich noch keine von ihr gelesen. Das Titelbild zu "Miss Bensons Reise" fällt sofort ins Auto, die Kombination pink und orange (und ein bisschen gelb) erschlägt das Auge fast, aber man muss sich die Details genau anschauen. ganz oben die "RMS Orion", immer wieder Orchideenblüten und Blätter, ein Käfer verdeckt fast zwei Drittel des Umschlagbildes, ganz klein sind der Tropenhut von Marge und das pinke Hütchen von Enid zu sehen, dazu eine Lupe und das Forschernetz und mittendrin die beiden Damen: eine hinkende Margery mit Hüftproblemen sowie eine adrett gekleidete "Assistentin" Enid mit Köfferchen. Bevor man das Buch gelesen hat, weiss man natürlich noch nicht, was das Titelbild alles hergibt, aber danach fällt jede Kleinigkeit darauf auf.
    Normalerweise hätte ich kein Buch gelesen, in welchem es um Käfer oder eine Forschungsreise geht, aber der Klappentext hat mich doch überzeugt. Rachel Joyces Geschichte über die zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, liest sich so flüssig und leicht, da macht das Lesen einfach Spaß und man will das Buch nicht aus der Hand legen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, um immer "noch eines und noch eines" zu lesen und dabei die Zeit zu vergessen. Ich konnte mir Marge und Enid anhand der Personenbeschreibungen bildlich vorstellen, auch ohne die gemeine Karrikatur der Schülerinnen. Dazu die britischen Gattinnen auf Neukaledonien, die schon 1950 nichts Besseres zu tun hattenn, als Klatsch und Tratsch zu verbreiten, weil es ihnen sonst beim Nichtstun und an der Seite ihrer Gatten dahinvegetieren langweilig werden könnte. Mr. Rawlings dagegen ist mir ein wenig an Herz gewachsen, obwohl ich mir schwer vorstellen kann, dass eine Expedition ans Ende der Welt optimal für den kleinen Kerl war. Vor Mr. Mundic gruselte es mich das eine oder andere Mal - aber eigentlich kann er einem nur leid tun.
    Die Beschreibungen von Flora und Fauna sind ganz wunderbar erzählt, man sieht die Vegetation vor sich - ich hätte nicht den Mut gehabt, (fast) alleine loszuziehen, Respekt an die beiden total verschiedenen Frauen, die sich im normalen Leben sicherlich nie angefreundet hätten. So manche Sache scheint ein wenig überzogen, aber doch prima gemeistert und Enid ging mir mit ihrer Fragerei und unterbrochenem Geplapper doch manches Mal auf die Nerven - man muss sie beide aber einfach gern haben. Beide Frauen trauen sich was und wachsen dabei so enorm über sich und ihre Grenzen hinaus, dafür verdienen sie einfach Applaus bzw. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vor mir.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 09.01.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei verlorene Seelen, die sich finden und hochziehen
    Margery Benson hat früh ihren Vater verloren und hatte danach eine freudlose und einsame Kindheit und Jugend. Sie interessiert sich für Naturwissenschaften, besonders für Käfer, und hatte den großen Traum, den goldenen Käfer in Neukaledonien zu finden, was bislang noch niemandem gelang. Ihr Vater hat ihr den Käfer vor seinem Freitod in einem Buch gezeigt. Aber wie damals (Anfang des 20.Jahrhunderts) üblich, musste sie etwas Solides lernen und wurde Hauswirtschaftslehrerin. Eines Tages wird sie von ihren Schülern gemobbt und erkennt, wie andere Menschen sie sehen: als freudlose und unförmige alte Jungfer, die keinen Bezug zum realen Leben hat. Hier setzt nun eine krasse Wende ein: sie entsinnt sich ihres Traumes von den goldenen Käfern, gibt ihren Beruf auf und sucht eine Begleitung für eine Reise nach Kaledonien, um ihrem kargen Leben endlich einen Sinn zu geben.
    Sie findet eine Begleiterin, die auf den ersten Blick nicht zu ihr passt, aber im Laufe der Zeit entwickelt sich eine tiefe und emotionsgeladene Freundschaft, die beide Frauen bisher nicht kannten, denn beiden hat es an gefühlsmäßig aufrichtigen und positiven Begegnungen gefehlt. Es ist schön zu beobachten, wie beide ganz allmählich aufeinander zugehen, sich öffnen und Vertrauen entwickeln.
    Das Unternehmen 'Goldener Käfer' ist voller Probleme, schwerwiegender Art, aber irgendwie löst sich immer alles in Wohlgefallen auf, so dass man das Gefühl hat, ein Märchen zu lesen, ein Märchen für Erwachsene mit ernstem Hintergrund, aber guter Botschaft. Man darf nicht alles an der Realität messen!
    Was mir an diesem Buch besonders gefällt ist die Sprache, diese Wortspielereien, und auch die sprachgewaltigen Bilder. Z.B. vergleicht sie das Rüschenkleid der Konsulsgattin mit einer Hochzeitstorte und hat das Gefühl, mit einer solchen zu sprechen ....herrlich!Ich glaube, diese Sprache, auch gespickt mit reichlich Ironie, macht weitgehend den Zauber des Buches aus.
    Dies war mein erstes Buch dieser Autorin, aber es hat mich überzeugt, und ich möchte es als Lesevergnügen empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 19.12.2020

    Als Buch bewertet

    Diese Freundschaft ist ungewöhnlich. Denn wer hätte je gedacht das zwei so verschiedene Frauen in dieser Zeit Freundinnen werden können.
    Normalerweise haben sie keine Berührungspunkte. Der Gedanke an die Forschungsreise ist eher der Verzweiflung geschuldet als ein unerfüllter Traum. Aber alles entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Abenteuer der besonderen Art.
    Wir Leser haben das Vergnügen diese Entwicklung beobachten zu dürfen.
    Wir sind die Forscher, wir erforschen zwei Frauen die aus verschiedenen Welten stammen, ganz unterschiedliche Ansichten haben und unter normalen Umständen nie miteinander geredet hätten.
    Wie zwei unterschiedliche Pole bewegen sich Margery und Enid auf einander zu. Jede muss bei jedem kleinen Schritt etwas von ihrer Persönlichkeit in Frage stellen und die andere Seite beachten.
    Ein Beispiel ist diese Textstelle: Ich habe dir nicht geholfen weil ich kein Blut sehen kann; sehr schwierige Situation wenn man eine Frau ist. Diese feine Ironie findet man öfter in diesem Buch. Die Autorin hat mit viel Liebe ihre Figuren gezeichnet. Auch die unwichtigste Nebendarstellerin bekommt einen Hauch von Originalität sodas sie unverkennbar wird.
    Mit einem Satz entsteht Authentizität, obwohl es ein Roman ist kann man sich vorstellen, es ist so und nicht anders geschehen irgendwann in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
    Beim Lesen entsteht ein warmes Gefühl. Man ist in diese Freundschaft mit eingebunden, gehört dazu und darf die Abenteuer zu mindestens im Kopf mit erleben.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 21.01.2021

    Als eBook bewertet

    Margery Benson lebt ein tristes Leben im Nachkriegs-London. Nach dem Selbstmord des Vaters verbringt sie fast ihre ganze Jugend bei frömmelnden Tanten. Irgendwann steht sie ganz allein im Leben: keine Verwandtschaft, keine Freunde, kein Respekt vom beruflichen Umfeld. Mit Mitte 40 nimmt sie noch mal ihr Leben in die Hand, bricht auf zu einer Expedition ans andere Ende der Welt. Die einzige Assistentin, die sie anheuern kann, ist denkbar ungeeignet. Nur eine schrille junge Frau mit ungewisser Vergangenheit ist dazu bereit. So ungleich die beiden auch sind, im Lauf der Zeit kristallisiert sich immer mehr heraus, wie perfekt sie sich in ihren Gegensätzen ergänzen. Die Beschreibung ihrer Forschungsreise samt ihrer Komplikationen ist einfallsreich und birgt jede Menge Situationskomik. Ein stalkender Ex-Soldat steuert mit seinen Wahnvorstellungen tragikomische Elemente bei, die in ein bewegendes Finale münden. Ausnahmslos alle Personen machen eine tiefgreifende Veränderung durch, je nachdem zum Guten oder Schlechten. Keiner verliert dauerhaft sein Lebensziel aus den Augen. Und genau dieses Fazit kann der Leser nach der Lektüre ziehen, nämlich dass es nie zu spät, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten, anstatt sich nur treiben zu lassen. All das wird wirklich humorvoll und lebendig erzählt, sodass ich schon jetzt dieses Buch in meine persönlichen Highlights 2021 einsortiere.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine S., 30.12.2020

    Als Buch bewertet

    Der gefühlsgewaltige, abenteuerliche und amüsante Roman beginnt im London der 50er Jahre und nahm mit mich mit auf eine grosse Reise in Richtung Australien. Darin verpackt ist die Aussage das man seine Träume leben soll und auch mal ins Ungewisse und aus der eigenen Komfortzone aufbrechen muss um daran zu wachsen und glücklicher zu werden. Kernpunkt ist eine äusserst ungleiche Frauenkonstellation die mit Abneigung beginnt aber noch zueinander finden wird.
    Würde der Roman in der heutigen Zeit spielen, würde man sagen dass Margery ausgebrannt ist und eine Sabbatauszeit nimmt. Ihr Reiseziel ist es, den goldenen Käfer zu finden den ihr Vater ihr vor vielen Jahren in einem Buch zeigte. Ihr Reise auf dem Dampfer nach Australien wird an der Seite von Enid sein, dessen Wesen sehr einem flatterhaften bunten Schmetterling ähnelt.

    Es war sehr schön mit dem recht dicken Roman gedanklich und oft mit einem Schmunzeln auf den Lippen aus dem Alltagstrott ausbrechen zu können und mit den beiden gedanklich mitzureisen sowie davon zu träumen, auch mal wieder die eigenen Wünsche zu verfolgen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 26.12.2020

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Während ich Rachel Joyce Debütroman geliebt und verschlungen habe, konnten mich einige darauffolgende Roman nicht mehr absolut von sich überzeugen, doch dieser Roman hörte sich einfach so besonders an, dass ich ihn unbedingt zur Hand nehmen musste.

    Was dieser Roman vermittelt ist eine überaus starke Botschaft über die Macht und Magie des Reisens und starke Persönlichkeiten, die ihre Höhen und Tiefen durchlaufen. Für mich war schon immer eine große Stärke der Autorin, wie sie es vermag ihren Charakteren Leben einzuhauchen und diese so vielschichtig und lebensnah zu zeichnen und das schaffte sie auch dieses Mal wieder. Das Besondere daran ist, dass ihre Charaktere dabei nie bloße Stereotypen sind, sondern Eigenheiten haben und nie dem klassischen Typus entsprechen, dies wusste ich auch in diesem Roman wieder zu schätzen.

    Auch die Veränderung der Charaktere, sei sie nur räumlich oder auch innerlich beschreibt Rachel Joyce auf eindringliche, bewegende und doch manchmal humorvoll skurrile Art, der nie die Leichtigkeit, an den richtigen Stellen aber auch nie der Tiefgang fehlt.
    Einziger kleiner Kritikpunkt war für mich, dass die Geschichte wirklich manches Mal sehr langsam voranschreitet und dieses Tempo sich auch innerhalb der Geschichte verfestigt und die Reise sich sehr gemütlich beinahe schon langsam über die Seiten bewegt und den Leser so auf eine Reise mitnimmt, die gemütlich, manches Mal, aber beinahe schon zu ausschweifen und langsam vorangeht.

    Mein Fazit:
    Ein schönes, bewegendes Buch, mit ganz bezaubernden Charakteren, welches mir manches Mal zu langatmig erzählt war. Dennoch eine schöne Lektüre, für ruhige und gemütliche Wintertage !

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin G., 18.02.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat sofort mein Interesse durch das tolle Cover und den Titel geweckt. Die Autorin war mir bisher vollkommen unbekannt.
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Personen sind mit Bedacht ausgewählt und mit entsprechenden Eigenschaften versehen.
    Die Hauptperson Miss Benson finde ich besonders gelungen. Sie ist so gut beschrieben, dass ich mir sie bildlich vorstellen kann. Eine altledige, füllige Dame mit entsprechend altmodischer konservativer Kleidung. Sie erinnert mich an eine Lehrerin von mir und genau das war Margery, bevor sie zu ihrer Reise antrat. Eine simple Hauswirtschaftslehrerin.
    Margery hat eine Leidenschaft, sie liebt außergewöhnliche Käfer. Als sie in einem Buch einen goldenen Käfer abgebildet sah, war es ihr größtes Verlangen, diesen Käfer aufzufinden und dem Museum zu übergeben. Eines Tage begibt sie sich mit einer sehr illustrierten Begleiterin und ausreichend Ausrüstung auf die gewagte Expedition. Doch ob es ihr gelingen wird, den Käfer aufzuspüren, wird an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
    Ein interessantes, zum Teil witziges Buch, das mich sehr gut unterhalten hat. Ich empfehle es gerne weiter. Es hat mir eine tolle Lesezeit beschert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peggy S., 23.01.2021

    Als Buch bewertet

    Jahreshighlight unbedingt lesen!
    Eines der schönsten, spannendsten und zugleich lustigsten Bücher, die ich je gelesen habe.

    Miss Benson ist eine Hauswirtschaftslehrerin, die weder eine besonders schöne Kindheit hatte noch als Lehrerin in der Nachkriegszeit von ihrer Schülerinnen als auch von ihren Kollegen besonders geachtet wird. Kurz lebt ein eher tristes und graues Leben. Doch seit ihrer Kindheit interessiert sie sich für Insekten eigentlich eher für Käfer. Und ein Exemplar der Gattung Käfer hat es ihr besonders angetan. Der goldene Käfer von Neukaledonien. Nach einem Zwischenfall in der Schule entbrennt das Feuer erneut in ihr. Sie will nicht nur beweisen das es ihn gibt, nein sie will ihn auch finden. Um eine Assistentin zu finden, die sie auf diese Reise begleitet schaltet sie eine Anzeige. Auf diesen Weg findet sie über Umwegen auch Enid, die ein dunkles Geheimnis verbirgt. Schon kurz nach Reiseantritt, könnte Miss Benson Enid am liebsten den Hals umdrehen. Aber die beiden raufen sich zusammen. Und auf dieser Reise lernen sie nicht nur sehr gut kennen, die beiden schließen eine innige Freundschaft. Als sie dann endlich nach verschiedenen kleineren Zwischenfällen in Neukaledonien eintreffen, ist das Gepäck von Miss Benson verschwunden. Doch Miss Benson will nur eines diesen Käfer finden und ihn nach England ins Museum schaffen. Doch so einfach ist es nicht diesen Käfer zu finden schon gar nicht mitten im Dschungel mit all seinen Unwidrigkeiten und mörderischen Wetter. Hinzu kommt das den beiden Frauen nicht nur die Presse mit der Berichtserstattung über Enids Vorleben auf den Fersen ist, sondern auch ein Kriegsveteran, den Miss Benson, nach einem Kennenlernen wegen der Zeitungsanzeige, abgelehnt hat, dieser dies aber nicht akzeptiert und ihnen die ganze Reise über folgt. Am Ende ist Enid hochschwanger und das wie aus dem Nichts und dann spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu.

    Die Autorin hat mit ihren flüssigen Schreibstil und ihrer wirklich gut recherchierten Geschichte einen grandiosen Roman geschaffen, der nicht nur ungemein lustig und unterhaltsam ist sondern auch wirklich spannend. Nicht zuletzt weil die Hauptpersonen Frauen sind die sich in den 50er Jahren des 20 Jahrhunderts auf ganz besondere Weise emanzipieren ihren ganz eigenen Weg finden.

    Ich fand die Geschichte einfach nur köstlich. Am besten lässt sie sich wohl mit einer Schwarzwälderkirschtorte beschreiben. Von außen sieht sie zum anbeißen aus und je mehr man von ihr isst bzw. hier ließt, kann man einfach nicht mehr aufhören. Mit jeder Seiten wird man mehr in die Geschichte hineingezogen und man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist so abwechslungsreich und humorvoll geschrieben und im nächsten Moment so spannend, das man ein Gefühlschaos durchlebt das einen Tornado gleicht.

    Unterschiedlich hätten die beiden Hauptfiguren nicht sein können und genau aus dieser unmöglichen Kombination zieht die Story nicht nur ihre Komik sondern auch ihr Tempo. Aber zugleich zeigt es auch in welcher Situation die Frauen in den 50er Jahren gelebt haben und wie sie sich emanzipiert haben und auch wie sie ihren Träumen gefolgt sind. Denn vollkommen egal wie wiedrich die Umstände auch sind Miss Benson folgt ihren Traum den goldenen Käfer zu finden. Überwindet so viele Hindernisse, stellt sich nicht nur vielen Gefahren und einer menschenfeindlichen Natur sondern auch sich selbst und geht als eine ganz neue Frau aus dieser Geschichte heraus.

    Das Cover ist nicht nur sehr bunt sondern trifft die Story auch noch sehr gut.

    Fazit: Ein Buch das einen einfach nicht mehr loslässt. Eine Geschichte, die man gelesen haben muss. Eine tolle Story mit richtig tollen Figuren, die einen ans Herz wachsen. Ich habe mich köstlich mit dieser Geschichte unterhalten. Unbedingt lesen. Es gibt eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jill W., 27.02.2021

    Als Buch bewertet

    Orange, golden schimmernd, mit einem starken Pink, einem starkem Kontrast- so leuchtete mir das Buchcover von "Miss Bensons Reise" von Bestseller Autorin Rachel Joyce entgegen und ab diesem Moment habe ich es bereits geliebt, die Vorschusslorbeeren bereits verschenkt, mein Herz bereits vergeben, ohne wirklich zu wissen, worauf ich mich einlassen würde. So stark, so aufmerksamkeitsheischend, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ich meine Hände um das Cover schlingen würde, um in dieser farbenfrohen Geschichte zu versinken, so facettenreich wie ein Regenbogen, so dramatisch wie der Regenschauer zuvor, der die Erde zu verschlingen droht und so eindrücklich wie der kurze Moment nach dem Wolkenbruch, in dem die Sonne Überhand gewinnt und ein anderes Licht auf die Welt wirft.

    Margery Benson ist, um es ohne Umschweife und ohne despektierlich zu wirken auf den Punkt zu bringen, eine triste Frau mittleren Alters, eine graue, unscheinbare Maus, die ihren uninspirierten Berufsalltag als Lehrerin fristet und darüber hinaus kaum nennenswert das Haus verlässt. Verwaschen wie London im Regen, so ist ihr Leben, ein verlaufenes Aquarell in Grautönen. Das Einzige, was sie zum Strahlen bringt, ist die Begeisterung für Käfer aller Art, besonders für den goldenen Käfer in Neukaledonien, der bisher eher Mythen entspringt als tatsächlichen Beweisen. Eines Tages begreift Margery, dass nur sie diesen Mythos aufklären und den Käfer finden kann, bucht ein Ticket in die unbekannte Welt zusammen mit ihrer neu gewonnenen Assistentin Enid Pretty, dem Inbegriff eines schillernden Showgirls mit dem Hang zur Übertreibung. Was sich für Margery zunächst als katastrophale Begleitung entpuppt, lässt sie jedoch im Verlauf der Reise begreifen, dass manche Gegensätze sich auf unbeschreibliche Art und Weise ergänzen können und die Kraft haben, Leben nachhaltig zu verändern.

    Seit den ersten Seiten war ich gefangen von den Charakterbeschreibungen, dem Tiefgang, der Liebe zum Detail und der Emotionalität, mit der Rachel Joyce die Leser empfängt. Der Stil ist dabei leicht, fließend. Die Handlung durchquert alle Täler und Berge, die das emotionale Spektrum zu bieten hat, in teilweise sanfter Geschwindigkeit, die Zeit zum Verweilen lässt, zum Innehalten und in sich gehen, dann jedoch in rasanter Art und Weise alles hinter sich lässt, dabei überrascht und spannende Momente parat hält, denn neben den Tälern warten Hindernisse und Wendungen am Wegesrand auf das ungleiche Paar. Dabei ist die Geschichte so wunderbar abwechslungsreich, lässt den Leser lächeln, weinen und vor Spannung zittern. Besonders die Entwicklung der Protagonisten sei hier hervorgehoben, so authentisch, so liebevoll beschrieben und trotzdem mit großer Kraftanstrengung verbunden, die für den Leser komplett nachvollziehbar ist. Das Innere der beiden Frauen wird so ungeschönt nach außen gekehrt, wie ein nacktes Bonbon, das eingewickelt darauf wartet, langsam und Schritt für Schritt voller Wertschätzung entblößt zu werden. Das Augenzwinkern zwischendurch, die absurden Passagen und der schwarze Humor runden diese unperfekte perfekte Geschichte ab. Eine klare Empfehlung für alle, die Geschichten über Mut und Gegensätze lieben, die über sich hinauswachsen wollen und vielleicht den nötigen Schubser benötigen, um selbst in das eigene Abenteuer des Lebens zu starten.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 10.01.2021

    Als Buch bewertet

    Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt

    Margery Benson entscheidet sich von jetzt auf gleich, dass sie lange genug ein Leben geführt hat, das gar nicht zu ihr passt. Seit ihrer Kindheit, als ihr Vater sich das Leben nahm und ihre Brüder „im Krieg blieben“, ist nichts so gelaufen, wie es sich ein Mädchen, eine junge Frau wünschen würde. Nun ist sie in ihren 40ern und wieder droht eine Katastrophe zu kommen. Kurzerhand beschließt sie, jetzt endlich auf die Suche nach dem goldenen Käfer zu gehen, den ihr Vater ihr einst zeigte. Ihre Begleiterin scheint zunächst eher Belastung denn Hilfe zu sein, doch in Enid Pretty steckt mehr, als es den Anschein hat. Eine abenteuerliche Reise beginnt, deren Verlauf nicht nur komplett unvorhergesehen ist, sondern einfach alles verändert …

    Rachel Joyce erzählt erneut von einer Reise und wie bisher auf ihre unverwechselbare und einzigartige Weise. Oft sehr trocken, aber mit dem typischen britischen Humor, schildert sie Situationen, die mal abstrus, mal völlig unerträglich, mal herrlich witzig, mal alltäglich, mal schockierend und mal versöhnlich sind. Ihre Sprache ist bildhaft und wunderbar, aber immer mit einem bisschen Abstand zum Geschehen. Dennoch leidet der Leser tief mit, empfindet Sympathien und Freude genauso wie Ängste und Ablehnung, als sei er selbst betroffen.

    Die Entwicklung der Figuren ist nachvollziehbar und geschieht nicht per Zauberhand. Jeder Schritt ist hart erkämpft und gleicht einer anstrengenden Metamorphose. Die Freundschaft zwischen den beiden Protagonistinnen wächst langsam, Erkenntnisse ebenso. Die Zeit nach zwei Kriegen, das harte Leben, der Verzicht, die Einschränkungen, das Bild der Frau, die ohne Mann nichts wert ist, kommen sehr deutlich heraus. Es wird nichts romantisiert, eher knallhart vor Augen geführt. Das liest sich dann natürlich ein wenig anstrengend. So ist das Buch weniger als unterhaltende Lektüre zur Entspannung geeignet, denn es fordert den Leser schon heftig heraus. Aber es bereichert ihn dafür auch und die Idee der Autorin, am Ende ein Interview mit den beiden Damen zu führen, ist einfach zauberhaft.

    Ganz besonders Enid Pretty ist mir ans Herz gewachsen. Ähnlich wie Marge werde auch ich die Erinnerung an sie nie verlieren. Sie gibt mir aus dem Buch heraus Hoffnung und die Kraft und den Mut, diese niemals zu verlieren, und wenn es noch so finster ist. Rachel Joyce zeichnet hier ein wunderbares Bild von Freundschaft, Entwicklung, Liebe, dem Frauenbild (und wie es sich verändert hat), (unerfüllten) Träumen, Glaube und Kraft.

    Ein zauberhaftes Buch, das man genießen muss, nicht schnell weglesen. Es braucht Zeit und Raum. Ich habe ihm beides sehr gern gegeben. Und ich gebe ihm fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Daniela H., 10.10.2022

    Als Buch bewertet

    Das letzte Buch von Rachel Joyce, "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry", habe ich nicht gemocht, muss ich zugeben. Da mir aber der Schreibstil gut gefallen hatte, war ich neugierig auf "Miss Bensons Reise" und wurde diesmal nicht enttäuscht.

    Ich habe dieses Buch unheimlich genossen. Der Schreibstil ist wieder super, es lässt sich sehr gut lesen, und ich mag es, wie detailliert die Autorin ihre Charaktere ausgearbeitet hat. Es fällt dadurch ganz leicht, eine Bindung zu ihnen aufzubauen und ihre Handlungen nachzuvollziehen.

    Der Haupthandlungsstrang, nämlich dass sich eine Frau in den 40ern, die eigentlich Lehrerin ist, auf eine Expedition geht, um den goldenen Käfer von Neukaledonien zu finden, war ungewöhnlich. Das hat mich direkt gelockt. Ich mag Miss Benson, die ihre Expedition ganz alleine organisiert und eigentlich keine Ahnung hat, was sie erwartet. Die Kombination mit ihrer Assistentin Enid Perry, die so anders ist als sie und sie anfangs in den Wahnsinn treibt, ist absolut genial. Ich mag diese beiden so verschiedenen Frauen total und habe es geliebt zu lesen, wie sie sich gegenseitig beim Wachstum geholfen haben.

    Ich bin von diesem Buch wirklich begeistert und habe wunderschöne Lesestunden damit verbracht. Für mich gehört es definitiv zu den besten Büchern, die ich 2022 bisher gelesen habe.

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  • 4 Sterne

    Barbara M., 26.05.2022

    Als Buch bewertet

    Zeitlos, ehrlich, schonungslos, vielfältig

    „Miss Bensons Reise“ von der Autorin Rachel Joyce ist 2020 im Verlag Fischer Krüger erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 480 Seiten.

    Margery Benson macht sich mit Enid Pretty auf die Reise ans andere Ende der Welt auf der Suche nach dem goldenen Käfer. Beide Frauen brechen somit aus ihrem Alltag im London der späten 50er Jahre aus und erleben so manches Abenteuer.

    Der Autorin Rachel Joyce gelingt es sehr anschaulich, witzig, unterhaltsam und gleichzeitig ruhig zu schreiben und ich fand es einfach wunderbar, das Buch zu lesen und habe dies sehr genossen. Vor allem die toll ausgestalteten, interessanten und markanten Charaktere machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Gut gefallen hat mir auch , wie die Freundschaft der beiden gegensätzlichen Frauen im Buch immer wieder beschrieben wird und welche kleinen Abenteuer beide gemeinsam erleben. Rachel Joyce geht bis ins Detail , schreibt ehrlich und oft schonungslos über Träume, Sehnsüchte, Mut, die Kraft der Frauen und Freundschaft und Verletzlichkeit... Einfach herrlich!

    Fazit: Ich empfehle dieses Buch gerne weiter. Es hat mich glücklich gemacht, mich melancholisch gestimmt und manchmal auch etwas traurig.
    Ein wirklich kurzweiliges Leseabenteuer!

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  • 5 Sterne

    Kaffeeelse, 28.02.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Miss Bensons Reise" von Rachel Joyce ist eine absolut spannende und auch wunderbar unterhaltende und auch eine herrlich skurrile Reise zweier Frauen nach Neukaledonien auf der Suche nach dem Goldenen Käfer. Die Geschichte wirkt deutlich á la "Lebe deine Träume" und gleichzeitig ist dieses Buch auch eine Geschichte über eine Emanzipation und ebenfalls ist es eine Geschichte über die Kraft der Freundschaft.

    Das Buch bietet eine gewisse Beschreibung der Lebensverhältnisse der 50er Jahre in England und übt auch eine Kritik an dem Mief dieser Zeit. Ebenfalls beschreibt das Buch etwas das Leben auf Neukaledonien, einer melanesischen Insel im Pazifik und die Sicht der Europäer auf diese Insel und deren Bewohner. Und ebenso bietet das Buch viele Einblicke in das Leben und Treiben der Entomologen (Entomologie=Insektenkunde) und hier besonders einen Blick auf die Koleopterologie, der Lehre von den Käfern.

    Gleichzeitig wirkt die Geschichte auch irgendwie deutlich älter und ich fühlte mich öfters bei der Lektüre an die Abenteuerbücher aus meiner Kindheit erinnert und sehe plötzlich vor meinem geistigen Auge neben diesen Frauen einen Phileas Fogg und/oder einen Armand Lavarède auftauchen und/ die Kostümierung der Protagonisten ändert sich plötzlich ebenso ab. Die Reise der beiden Frauen empfand ich als ein richtig gut unterhaltendes Buch und nach den etwas schwereren Vorgängern als einen deutlichen und spürbaren Gegensatz, der mir richtig sehr gefallen hat und den ich definitiv empfehlen kann.

    "Miss Bensons Reise" ist irgendwie ein richtig niedliches Buch, es liest sich richtig schnell weg und Margery und besonders Enid wachsen einem beim Lesen ans Herz und nach dem Ende war ich etwas traurig. Denn diese beiden Figuren, die scheue und zurückgezogene Margery und die schillernde und laute Enid haben etwas. Ihre langsame Annäherung und den Gewinn, den beide daraus ziehen,. sind immens stimulierend. Beide Figuren gehen einem beim Lesen recht nahe. Die Gründe, die die beiden Frauen zu dem gemacht haben, was sie "heute" sind, berühren tief.

    Dieses Buch könnte vielleicht manch einem scheuen und vom Leben enttäuschten Menschen helfen und deshalb wünsche ich diesem Buch wirklich viele Leser. Der Bekanntheitsgrad der Autorin Rachel Joyce wird aber dazu sicher beitragen und einige wohlwollende Rezensionen werden sicher ebenso ihre Fans finden.

    Das Interview am Ende fand ich etwas gewöhnungsbedürftig. Ein gewisses phantastisches Element kommt hier zum Tragen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das für mich passend war. aber etwas Lächeln konnte ich allemal. Nun gut.

    Alles in allem hat mir dieses Buch sehr gefallen! Wer eine etwas spritzige Unterhaltung sucht, ist hier vollkommen richtig!

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  • 5 Sterne

    Isaba, 27.12.2020

    Als Buch bewertet

    Geschichte über Freundschaft und Forschergeist
    Nach "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" hat Rachel Joyce mit "Mit Bensons Reise" einen neuen Roman veröffentlicht, der ähnlich ihrem Erstlingswerk die Themen Freundschaft, Mut und Ehrgeiz mit einem spannenden Roadtrip verbindet.

    Hier begleitet der Leser Marge Benson bei ihrer Reise von England nach Neukaledonien, einer Inselgruppe im südlichen Pazifik. Als Kind zeigt ihr Vater Marge den mysteriösen goldenen Käfer, der nur an einem bestimmten Ort in Neukaledonien vorkommt und bisher noch nicht offiziell als wissenschaftlich bekannt gilt. Nach diesem gemeinsamen schönen Moment zwischen Vater und Tochter begeht er Suizid und lässt seine Tochter zurück, die zwar ihre Begeisterung für Käfer entdeckt, die Suche nach dem goldenen Käfer jedoch für Jahrzehnte begräbt. Bis sie eines Tages bei ihrem Job als Hauswirtschaftslehrerin im London der 50er Jahre schwer gedemütigt wird.

    Sie fasst den Entschluss, die Reise ihres Lebens nun endlich anzutreten und findet ungewollt in der extrovertierten und quirligen Enid eine Assistentin, die sich in allem von Marge und ihrer Sicht auf die Welt unterscheidet. Zunächst ist Marge genervt und möchte Enid möglichst bald wieder entlassen, jedoch kommt es anders und die beiden so unterschiedlichen Frauen finden sich auf der Reise selbst und gegenseitig.

    Marge und Enid sind auf ganz unterschiedliche Weise vom Leben und den Menschen um sie herum enttäuscht worden und setzen nun alles daran, sich trotz aller Hindernisse ihre beiden Lebensträume zu erfüllen. Sie zeigen dem Leser, dass Aufgeben keine Option ist und dass Freundschaften auch und erst recht entstehen können, wenn man auch den Menschen eine Chance gibt, die eine andere Perspektive auf die Welt haben. Und dass man jederzeit sein Leben in die Hand nehmen und zum Besseren verändern kann, auch wenn es Kraft kostet.

    Neben den interessanten Infos über die britische Gesellschaft in den 50er Jahren, der Inselgruppe Neukaledonien und der Entomologie verbindet dieser wunderbare Roman so viele menschliche Themen, dass er für jeden eine wahre Fundgrube an Weisheiten bietet. Dennoch liest man ihn flüssig wie einen leichten Sommer-Sonne-Strand Roman. Die Geschichte ist manchmal tragisch und macht trotzdem gute Laune. Das zeigt die große schriftstellerische Kraft von Rachel Joyce.

    Ich mag beide Geschichten von ihr sehr gern und finde diese zweiten Roman sogar noch stärker. Ein Roman zum immer wieder Lesen und eine echte Bereicherung für jedes Bücherregal!

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  • 5 Sterne

    Sandra K., 10.01.2021

    Als Buch bewertet

    Vielschichtig und besonders
    „Man kann nicht anders, als sich in die Figuren zu verlieben...“ Diesen Satz las ich nun schon oft und nicht immer konnte ich ihm zustimmen...
    Hier allerdings schon. Und ich gehe noch weiter: ich habe mich nicht nur in die Figuren, sondern gleich in das ganze Buch und seine Geschichte verliebt !
    Ab und an begegnen einem Bücher, auf die eine oder andere Weise, die man normalerweise keines Blickes gewürdigt hätte. Dieses hier war so ein Buch für mich. Das ist eigentlich nichts für mich, dachte ich, bis ich es von einer Freundin bekam, die es begeistert gelesen hatte und mir nun unbedingt leihen wollte. Da wir sonst einen sehr ähnlichen Lese-Geschmack haben, habe ich also einen näheren Blick geworfen und das war auch absolut die richtige Entscheidung, denn die Geschichte hat mich sehr schnell „gepackt“.
    Dieses Buch hat irgendwie alles: Witz, Dramatik, Charme, Spannung, es bewegt Dich, „schüttelt und rüttelt Dich richtig durch emotional“, macht Dich nachdenklich, unterhält auch sehr gut. Es ist so vielschichtig, dass es im Genre „Literatur“ absolut richtig aufgehoben ist. Es lässt sich in keine Schublade packen und genau das fand ich so faszinierend, denn so wird es sicherlich auch viele verschiedene Leser finden, die vielleicht wie ich sonst eher andere Genre/Bücher lesen.
    Eine großartige Geschichte um eine charismatische Frau, um Mut, Freundschaft und Freiheit, ganz groß !
    (Klappentext
    „Margery Benson hat einen großen Traum: den goldenen Käfer in Neukaledonien zu finden, den ihr Vater ihr einst in einem Naturkundebuch gezeigt hat. Doch dieser Traum ist über die Jahre hin genauso verdorrt wie Margery selbst. Bis an einem grauen Londoner Morgen mit einem Schlag alles anders wird.
    Kurz darauf findet sich Margery auf einem Dampfer nach Australien wieder, an ihrer Seite die junge Enid Pretty. Die plapperhafte Sexbombe ist nicht gerade das, was sich Margery als seriöse Begleitung auf ihrer Expedition vorgestellt hat. Doch auch Enid hat ein Geheimnis und hegt einen Traum. Zusammen begeben sich die beiden ungleichen Frauen in ein Abenteuer, das die kühnsten Erwartungen übertrifft.
    Eine hinreißende Geschichte über Freundschaft und Freiheit: Wie wir den Mut finden, an Träume zu glauben und einander zu helfen, sie zu verwirklichen.“)

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  • 5 Sterne

    Bookslove1511, 17.01.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Reise die Mut macht
    London 1950

    Seitdem ihr Vater, vor vielen Jahren, in einem Naturkundebuch einen goldenen Käfer aus Neukaledonien gezeigt hat, träumt Margery Benson eines Tages den Käfer zu entdecken. Doch dieser Traum verblasst sich über die Jahre hinweg. Margery ist mittlerweile 46 Jahre alt, arbeitet als Hauswirtschaftslehrerin, obwohl sie selbst nicht mal kochen kann, und lebt ein einsames Leben. Nach einem grauenhaften Tag in der Schule und nach geklauten paar Stiefeln, beschließt Margery sich endlich ihr Traum zu erfüllen. Sie kratzt ihre Ersparnisse zusammen, rüstet sich für ihre Expedition nach Neukaledonien aus und gleichzeitig sucht sie nach einer Expeditionsleiter. Doch Nachkriegszeiten in London, wo die Leute ums Lebensmittel kümmerten und kein Mensch, der wusste, wo Neukaledonien sein sollte, hat ihre Annonce sehr wenig Resonanz. Kurz vordem Abreise entscheidet Margery für Enid. Doch als Enid mit gelben Haaren, in knappen, pinken Kostüm mit winzigen Hütchen vor ihr steht, war alles spät für einen Rücktritt. Nun, die Reise kann losgehen...

    Wenn ich ehrlich bin, als ich dem Cover zum ersten mal gesehen habe, dachte ich: Noch kitschiger geht es nicht wohl. Doch Rachel Joyce hat mich mit ihrem neuen Roman auf so eine ungewöhnliche Reise mitgenommen, dabei spielte das Cover gar keine Rolle.

    Joyces Schreibstil ist leicht, sehr bildhaft aber vor allem Wendungsreich, sodass ich von Anfang bis zu Ende keine Langeweile beim Lesen hatte. Es gibt zwar Gegebenheiten die mir unrealistisch und kitschig wirkten aber die im Gesamtpaket passend, sogar stellenweise notwendig waren.
    Die Autorin lässt ihre Fantasie mit ihrer Protagonistinnen blühen und versüßt sie die ganze mit Situationskomik. Schwarzer Humor, die nicht jedermanns Sache ist aber mich total amüsiert hat. Die Figuren sind weder gutartig noch böse. Die haben eigenen Last zutragen, haben Ecken und Kanten und verschiedene Interessen an das Leben. Allein diese Vielschichtigkeit macht das Buch für mich was Besonderes.

    Obwohl die Geschichte unrealistisch und skurril war, war es für mich absoluter Lesevergnügen! Mich hat es lange nicht mehr ein Buch so richtig gleichzeitig amüsiert und nachdenken erregt, wie dieses hier. Ich kann es nur weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Tanja G., 06.01.2021

    Als Buch bewertet

    In ihrem Roman „Miss Bensons Reise“ erzählt die Engländerin Rachel Joyce von dem großen Wunsch ihrer Protagonistin Margery Bensons, den goldenen Käfer von Neukaledonien zu finden. Ihr Vater war selbst auf der Suche nach diesem Käfer. Doch der Traum ist über die Jahre hinweg verblasst. Bis an einem Londoner Morgen nach einer alptraumhaften Schulstunde alles anders wird. Sie beschließt den Käfer zu suchen. Doch diesen wird Margery nicht in England finden, sondern sie macht sich auf eine lange große Reise. Doch dazu braucht sie eine Assitentin, diese findet sie in Enid Pretty. Diese ist so ganz anders als sie selbst, aber auch Enid hat einen Traum den sie sich erfüllen möchte. Aber sie verbirgt auch ein Geheimnis, dessen Schatten den Weg bis nach Neukaledonien findet.

    Dier Autorin lässt durch ihre Phantasie ihre Protagonistinnen in manche ungewöhnliche Situationen rutschen. Es ist nicht immer realistisch, aber sehr unterhaltsam und oft amüsant. Dadurch werden dadurch manchmal die Sorgen und Probleme der Figuren überdeckt, aber die Autorin zwingt den Leser trotz allem sich auch mit den weniger schönen Dingen und Ereignissen in der Welt zu beschäftigen. Die Geschichte ist in den 1950er Jahre eingebunden, deshalb fließen die Konventionen und Werte der damaligen Zeit in die Handlung ein.

    Durch die einfühlsame Beschreibung der handlnden Personen gelingt der Autorin die Darstellung awechslungsreicher Charaktere, die jede ihr eigenes Päckchen zu tragen haben, sich aber ihren weiteren Weg mit viel Mut, Zuversicht und Hoffnung bahnen. Auch lässt sich aus dieser Geschichte heraus lesen, dass es wichtig ist, jemanden an seiner Seite zu haben, der sich auch mal uneigennützig kümmert und auf den man sich verlassen kann, auch wenn man nicht immer eine Meinung teilt. Die eigene Vergangenheit kann man nicht ändern, aber es ist immer noch möglich seine Anischten zu ändern und dadurch sein zukünftiges Leben zu beeinflussen.


    Ich habe schon einige Bücher von Rachel Joyce gelesen, aber ich muss sagen, dies ist das beste Buch bisher von Ihr. Durch die zahlreichen unterwarteten Wendungen und eine mit vielen dramatischen wie auch komödiantischen Ideen gespickten Geschichte, machen dieses Buch zu einem Buchhighlight.

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  • 5 Sterne

    Webervogel, 17.01.2021

    Als Buch bewertet

    Originell, warmherzig und spannend

    „Miss Bensons Reise“ nimmt 1950 im grauen Nachkriegs-London ihren Anfang. Und irgendwie grau wirkt auch Margery Benson: Sie ist eine 46-jährige, alleinstehende Hauswirtschaftslehrerin, die ein ziemlich freudloses Leben führt. Doch wie aus heiterem Himmel holt sie eine alte Leidenschaft wieder ein; ein früheres Hobby, vermutlich ihr einziges: Margery interessiert sich für Käfer. Und träumt seit ihrem elften Lebensjahr davon, eine goldene, nur auf Neukaledonien lebende Spezies für die Sammlung des Natural History Museum in London zu fangen. Es gibt allerdings mehrere Hürden zu überwinden: Auf Neukaledonien wird Französisch gesprochen, es liegt über 16.000 km von London entfernt (Luftlinie) und besagter goldener Käfer wurde bislang noch gar nicht entdeckt.
    Trotz dieser Hindernisse und wider alle Vernunft beschließt Margery, das Abenteuer zu wagen – aber nicht alleine. Sie sucht nach einer Assistentin und muss zu ihrem Leidwesen kurzfristig auf Enid Pretty zurückgreifen, deren angeblich fließendes Französisch sich bei genauerer Betrachtung auf „Bong Schuaa“ beschränkt. Lebenskünstlerin Enid hat keinerlei Interesse an Käfern, ist mindestens 20 Jahre jünger als Margery, redet wie ein Wasserfall und besitzt einen roten Handkoffer, den sie wie ihren Augapfel hütet. Kurz: Die beiden Frauen sind alles andere als ein Match.

    Vielleicht gerade deswegen ist dieser Roman über eine unerwartete Freundschaft einer der schönsten und ungewöhnlichsten, die ich in den letzten Monaten gelesen haben. Autorin Rachel Joyce hat zwei grundverschiedene, spleenige Protagonistinnen geschaffen, die einem schnell ans Herz wachsen und sich zu ihrer eigenen Überraschung doch ganz gut ergänzen. Ihr Abenteuer entwickelt sich natürlich längst nicht so wohlgeordnet, wie Margery es geplant hat – Enid Pretty bedeutet Chaos. Nicht nur wegen ihr ist „Miss Bensons Reise“ voller unerwarteter Wendungen, Komik, Dramatik und Spannung. Joyce ist außerdem ein wunderbar warmherziger Roman gelungen, der ohne jeden Kitsch auskommt. Dass es trotzdem keine reine Feelgood-Geschichte ist, macht ihn noch besser. Mit Marge und Enid nach Neukaledonien zu reisen, kann ich nur empfehlen!

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  • 5 Sterne

    https://lieslos.blog/, 05.01.2021

    Als eBook bewertet

    Wir lernen hier zwei beeindruckende, couragierte und vom Leben gezeichnete Frauen kennen, die sich auf die Reise ihres Lebens begeben.

    Da ist zunächst die Londonerin Margery, eine bodenständige Hauswirtschaftslehrerin, deren Traum, den goldenen Käfer in Neukaledonien zu finden, über die Jahre hinweg in den Hintergrund geraten ist. Sie hegt diesen Traum seit dem Tod ihres Vaters, in dessen Naturkundebuch sie den goldenen Käfer entdeckt hat.
    Und dann ist da noch die junge, redselige, extrovertierte und überdrehte Enid, die nicht nur einen Traum, sondern auch ein Geheimnis hat. Hinter ihrer schrillen Fassade verbirgt sich ein liebenswürdiger und reizender Mensch, der Margery für sich einnimmt.

    Die beiden so unterschiedlichen Frauen treffen sich 1950 auf einem Dampfer nach Australien, nachdem Margery per Zeitungsannonce eine Begleitung für ihre Expedition gesucht und Enid gefunden hat.

    Eigentlich hat Margery sich eine etwas gediegenere Begleitung vorgestellt, aber letztlich stürzen sich die beiden ungleichen Frauen gemeinsam in das Abenteuer ihres Lebens und entdecken dabei, was Freundschaft und Freiheit bedeutet.

    Die Figuren werden vielschichtig gezeichnet und wirken mit all ihren Stärken und Schwächen authentisch.
    Auch deren Beziehung ist nicht klischeehaft und wird nicht schöngeredet, sondern sie wird mit all ihren Widersprüchlichkeiten und Konflikten glaubwürdig und lebendig.

    „Miss Bensons Reise“ ist ein aufregender und berührender Roman, der sich angenehm und flüssig liest und Tiefe hat.

    Rachel Joyce appelliert mit ihrer Geschichte äußerst unaufdringlich und unterhaltsam daran, seine Wünsche und Träume nicht aus den Augen zu verlieren und Risikobereitschaft, sowie Mut zu Veränderung aufzubringen.

    Ich empfehle den beeindruckenden und bereichernden Roman sehr gerne weiter.
    „Miss Bensons Reise“ ist eine unterhaltsame, kurzweilige, gleichermaßen ernsthafte und tiefgründige wie amüsante Abenteuergeschichte, die dazu motiviert, seine Träume wieder auszugraben, an sich zu glauben und sein Leben in die Hand zu nehmen.

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  • 5 Sterne

    Martin S., 23.01.2021

    Als Buch bewertet

    Der goldene Käfer

    Margery Benson ist eine leidenschaftslose Lehrerin mit wenig Durchsetzungs-kraft. Die Schüler tanzen ihr auf der Nase rum und von ihren kollegen wird sie nicht wirklich ernst genommen. Eines Tages erträgt sie ihre eingefahrene Situation nicht mehr und ist fest entschlossen einen langgehegten Traum in die Tat umzusetzen. Seit dem plötzlichen Tod ihres Vaters, will sie sich auf die Suche nach einem bisher unentdeckten goldenen Rosenkäfer auf der Insel Neukaledonien begeben. Sie schmeißt ihren ungeliebten Job hin und sucht nach einer Assistenz für ihre Expedition. Dies gestaltet sich aber sehr schwer, da die Kandidaten, die sich aufgrund ihrer Annonce gemeldet haben, eher ungeeignet erscheinen. So macht sie sich zunächst alleine auf die Reise, die nicht nur hr Leben grundlegend ändern soll...

    Die Autorin Rachel Joyce hat mit ihrem Roman "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" auf sich aufmerksam gemacht und viele lobende Worte und gute Bewertungen erhalten. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich in ihr neues Werk eingestiegen, in der sie mich mit ihren sympathischen Protagonisten Margery Benson und Enid Pretty schnell in den Bann ziehen konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der den Leser zum Teilnehmer der abenteuerlichen Reise zweier völlig unterschiedlichen Frauen macht. Gerade das Miteinander der beiden interessant charakterisierten Damen erzeugte bei mir großen Lesespaß. Die ereignisreiche Handlung ist vielfältig und sehr gefühlvoll, ohne aber zu klischeehaft zu wirken. Es handelt sich um eine schöne und bewegende Geschichte über den unbedingten Wunsch, seinen Traum zu leben.

    Insgesamt ist "Miss Bensons Reise" aus meiner Sicht ein äußerst unterhaltsamer Roman, der den Leser in ferne Welten entführt und stets mit überraschenden Momenten und dem fantasiereichen Erzähltalent der Autorin für fesselnde Lesestunden sorgt. Ich empfehle das Buch dsaher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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