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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 30.08.2021

    Als eBook bewertet

    „Mitgift“, so lautet der Titel des neuen Romans von Henning Ahrens. Es ist ein Gang durch die Jahrzehnte und dem Leben einer Familie, die nach „Traditionen“ lebt. Oberhaupt ist jeweils ein Wilhelm, der mit strenger Hand Frau und Kinder zur Arbeit auf dem Hof antreibt. Sowohl Erster als auch Zweiter Weltkrieg spielen eine Rolle. Aber auch dem 18. Jahrhundert und dem Leben damals wird ein Kapitel gewidmet. Das Heute liegt im Jahr 1962 und hier beginnt auch der Roman, der von vielen Rückblicken geprägt ist.

    Die Familie Leeb wohnt in Klein Ilsede bei Peine. Es ist ein Dorf, wo jeder jeden kennt und auch geschaut wird, dass der Nachbar nichts Schlechtes über einen erzählen kann. Man trifft sich in der Dorfkneipe und hier werden Wiederaufbau und Politik Deutschlands intensiv und mit vielen Doppelkörnern unterlegt, besprochen. Selbst ernste Themen, wie etwa die Rohheit und Strenge von Vätern und Ehemännern, werden von Herrn Ahrens mit Humor erzählt. Dabei vergisst er allerdings nicht, die Gefühle der Betroffenen so klar zu beschreiben, dass mir als Leser zuweilen die Tränen in den Augen standen.

    Die Sprache ist gehoben und viele Adjektive erlauben es, dass Leser sich Häuser und Orte ohne viel Phantasie vorstellen können. Ich las den Roman sehr gerne und empfehle in daher ohne Einwände. Es ist eine gute Zusammenfassung eines bäuerlichen Lebens, wie es dies heute nur noch selten gibt.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    de.Susi, 15.09.2021

    Als eBook bewertet

    Der Bauernhof der Familie Leeb ist seit Generationen in Familienbesitz, doch nicht jedes Familienoberhaupt findet darin Erfüllung. Vor allen für den jüngsten Nachfahren, Wilhelm (Willem), ist er eine Last. Dennoch führt er ihn (gezwungenermassen als der "Mann im Haus") durch die Kriegsjahre bzw. die Zeit in dem sein Vater noch in Gefangenschaft ist. Dessen Rückkehr bringt jedoch nicht die von Wilhelm gewünschte und ersehnte Anerkennung. Stattdessen sind seine Geschwister, Mutter und vor allem er Vaters Adresse für seine Wutausbrüche. Es scheint für Wilhelm nur einen Ausweg zu geben...
    Ehrlich gesagt hat mich der (doch sehr weit zurückreichende) Sprung zwischen den Generationen anfänglich etwas irritiert. Aber rasch wird deutlich, das diese Schilderungen sehr wichtig sind um die Gründe (und Zwänge) für das Handeln der Leeb-Männer zu verstehen. Zu oft muss(te) der eigene Lebensplan zugunsten die Pflicht für den Hof und die Familie gebrochen werden, was zu latenter Unzufriedenheit führt die ihr Ventil sucht.
    Verknüpft mit Schilderungen zum politischen wie auch alltäglichem Geschehen, zeichnet der Autor ein erschreckend authentisches Bild, was umso mehr berührt, da Aspekte aus der eigenen Familie als Inspiration dienten.
    Ein lesenswertes Buch, was einen die eigenen Ansichten überdenken lässt!

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  • 5 Sterne

    Elke H., 08.12.2021

    Als Buch bewertet

    Es ist ein eindringliches Stück Familiengeschichte, das Henning Ahrens in seinem für den Deutschen Buchpreis 2021 nominierten Roman „Mitgift“ beschreibt. Aber im Gegensatz zu den trivialen Werken dieses Genres hüllt er den Leser/die Leserin nicht in die wohlige Decke von Liebe, Verständnis und Zuckerguss, sondern zeigt das bäuerliche Familienleben, reduziert und konzentriert auf ein problematisches Vater-Sohn-Verhältnis. Das ist aber längst nicht das einzige Thema, er schaut auch mit dem Brennglas in die Seelen der einzelnen Familienmitglieder, zeigt die Auswirkungen, die der Zweite Weltkrieg auf sie hatte. Hoffnungen, Wünsche und Träume, die sich nicht erfüllten. Enttäuschungen, die bis in die Gegenwart hinein wirken und Leben zerstören.

    Ahrens verkneift sich jegliche Sentimentalität, beschreibt nüchtern, präzise und mit einer gehörigen Portion Distanz diese toxischen innerfamiliären Verhältnisse. In alternierenden Kapiteln zwischen den Jahren 1944 und 1962 wechselt er die Perspektiven, lässt er aber nicht nur die verschiedenen Familienmitglieder sondern auch die Totenfrau Gerda zu Wort kommen, deren Leben ebenfalls mit der Bauernfamilie verbunden ist. Einst die Jugendliebe des alten Wilhelm, von diesem aber zugunsten der Mitgift der Bauerntochter Käthe verlassen, damit Scholle zu Scholle kommt. Es ist dieser Hunger nach Land, das Versprechen der Nationalsozialisten, den Bauern neue Gebiete im Osten zur Verfügung zu stellen, die ihn in die Wehrmacht treibt und schließlich dazu führt, dass er bis 1949 in Kriegsgefangenschaft gerät. Zuhause muss die Familie, heißt im Klartext der älteste Sohn, dafür sorgen, dass der Betrieb weiterläuft. Doch von dem heimkehrenden Vater bleibt die Anerkennung aus, denn jeder hat seinen Platz in der Familie, das ist schon seit Generationen so geregelt, muss wissen, wohin er gehört, wieder zurück ins Glied rücken. Das konfliktbeladene Verhältnis zwischen dem tyrannischen Vater, der sich noch immer nicht von dem Gedankengut der Nationalsozialisten abgewandt hat, und dem Sohn, der für sich einen Ausweg aus diesem bäuerlichen Leben sucht, schaukelt sich allmählich auf, bis es schließlich zu dem finalen Ereignis kommt, das einen der beiden das Leben kostet. Lesen!

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 15.02.2022

    Als Buch bewertet

    Ein weiteres Buch aus der 2021er Longlist des Deutschen Buchpreises. Interessant und spannend. Henning Ahrens erzählt die Geschichte der deutschen Familie Leeb in der niedersächsischen Provinz. Dabei erspielen sich die Figuren dieser Familie Leeb meistens keinen Platz in meinem Herzen. Eher kommt mir diese Familiengeschichte als eine Abrechnung mit den sogenannten deutschen Tugenden vor. Eher zeigt diese Familiengeschichte wie deutsche Hartherzigkeit und das zentral gestellte Denken um das Weiterführen eines Hofes und eine strikt patriarchal geführte Welt einer Familie Schmerz und Leid bringen. Wie eine Familie aus egozentrischen Gründen dysfunktional wird. Es ist eine tragische Vater-Sohn-Geschichte. Ein Vater, der an seinem Sohn nichts Gutes findet und dies dem Sohn auch genussvoll vermittelt. Hier wundert sich sicher die Leserschaft. Aber in den Blicken zurück in der Ahnentafel der Familie Leeb wird klar, dass dieses Triezen und einander nichts Gönnen in der Familiengeschichte schon fast Tradition hat. Dennoch hat dieses miteinander Umgehen natürlich Folgen, entsetzliche Folgen! Bei der Lektüre habe ich mich gefragt, wie viele genau solche Familiengeschichten es wohl in unserem Land/in unserer Welt gibt? Wie viele Menschen mussten wohl aus den falschen Gründen Entscheidungen treffen, die sie letztendlich unglücklich gemacht haben? Die Kürze unseres Lebens verbietet eigentlich Entscheidungen, die Unglück fördern. Aber sind diese meine Gedanken unwirklich und/oder ein märchenhaftes Wunschdenken? Gibt es denn solche Entscheidungen, solch ein wirtschaftliches Denken nur bei uns in Deutschland? Oder sind solche Gedanken nicht überall in der Welt verbreitet? Sicherlich gibt es dieses zerstörerische Denken überall. Aber warum verbinde ich solch eine Denke so sehr mit Deutschland? Aus der Geschichte heraus? Aus dem Erleben heraus? Aus der psychiatrischen Arbeitswelt heraus? Dazu nur noch eine These, wo leben wohl die glücklichsten Menschen der Erde und wo die unglücklichsten? Darüber sollte man gerade wegen der Kürze unseres Daseins auf dieser Erde einmal nachdenken! Denn dieses Mitgift-Denken hier ist tödlich und zerstörerisch, was die Familie Leeb leider am eigenen Leib erfährt und hoffentlich darüber zu einem Begreifen kommt. Genauso wie die Leserschaft das begreift/das begreifen soll.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 29.09.2021

    Als eBook bewertet

    „Mitgift“ hat mich eher gelangweilt. Am Ende habe ich gewünscht, dieser Kelch wäre an mir vorbeigereicht.
    Schon der Einstieg gestaltete sich schwierig: Über die ersten Seiten kam ich nicht hinaus. Diverse Sachbücher erschienen mir spannender.
    Aber ich wollte zumindest einen Roman aus der Liste der 20 Auserwählten zum Deutschen Buchpreis lesen. Am Ende stoisch durchgehalten. Und mir gewünscht, ich hätte es sein gelassen.
    Hier versammelte sich alles, ich in den belletristischen Werken nicht mag. Eine Art möchte-gern historischer Roman mit all den typischen Themen, die eher schemenhaft, wie nach einer Checkliste abgearbeitet wurden: Heirat, Kinderkriegen, Familie haben, eigene Vorstellungen hinter die Pflicht stellen etc.
    Die ständigen Sprünge in der Zeit wirkten eher irritierend: mal ist man im Jahr 1962, mal im Jahr 1942, dann 1940, wieder 1962, plötzlich 1755, wieder zurück und wieder hin usw.
    Dabei konnte ich mit keiner Figur durch die Geschichte gehen, zu keiner einen emotionalen Bezug aufbauen. Alle blieben auf Distanz.
    Oft musste ich denken: Wieder mal zu breit erzählt. Da war doch der Sachverhalt schon in 2 Sätzen abgehandelt. Wozu denn das ganze Kapitel dahinter schalten, das diese illustriert, ohne groß etwas an Substanz hinzuzufügen?
    Diese Vorgehensweise ließ an Unsicherheit eines Anfängers denken, und langweilte mich unsäglich.
    Zum Schluss kristallisierte sich ein bestimmter Strang heraus. Gewisse Spannung wurde wahrnehmbar. Sie wuchs zunehmend. Und ließ mich doch zu Ende lesen. Aber am Ende musste ich zugeben: Zu deprimierend war mir das Ganze. Und der Schluss erst recht.
    Klar hat man hier Abriss der geschichtlichen Ereignisse am Beispiel der Bauernfamilie in Niedersachsen geliefert bekommen. Aber sonderlich viel Neues oder unbedingt Kennenlernenwertes gab es für mich nicht.
    Bestimmt kein schlechter Roman. Sprachlich sehr gut.
    Ich kann hier „nur“ 3 Sterne vergeben.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 07.09.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Ein grosser Familienroman, der die Spuren deutscher Geschichte sichtbar macht Seit sieben Generationen in Folge bewirtschaften die Leebs ihren Hof in der niedersächsischen Provinz. Schliesslich gilt es, das Familienerbe zu wahren. Allen historischen Umbrüchen zum Trotz. Doch über die Opfer, die jeder Einzelne erbringen muss, wird geschwiegen.
    Fazit: Gerda ist im Dorf die Totenfrau. Sie möchte das nicht mehr tun. Einmal noch verrichtet sie ihren schweren Dienst. Sie ist die Frau im Dorf, welche die Toten herrichtet. Doch es ist alles ein bisschen anders. Ein normaler Tod war das nicht. Als Schauplatz für diese Zeitreise wurde ein Bauernhof gewählt, Diese Reise geht von 1755 bis 1962. Das Muster dieser Familie ist Gewalt, die vom Vater auf den Sohn übergeht. Die Frauen der Familien sind nicht nur stumme Zeugen der damaligen Zeit. Sie trinken Klosterfrau Melissengeist und vergöttern ihre Söhne bis zum geht nicht mehr. Als die Amis vorrücken schweigen sie eisern über alles was ihre Familien betrifft. Der Leser erkennt, wie die Machtverhältnisse in der Bauernwelt verteilt war. Es ist ein Buch, das man sehr aufmerksam lesen sollte. Da die vorgesetzt Kost nicht leicht verdaulich ist.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 24.11.2021

    Als eBook bewertet

    Klappentext:
    „Gerda Derking kennt sich aus mit dem Sterben. Seit Jahren richtet sie die Toten des Dorfes her, doch in jenem August 1962 würde sie die Tür am liebsten gleich wieder schließen. Denn vor ihr steht Wilhelm Leeb – ausgerechnet er, der Gerda vor so vielen Jahren sitzen ließ, um sich die Tochter von Bauer Kruse mit der hohen Mitgift zu sichern. Wilhelm, der als überzeugter Nazi in den Krieg zog und erst nach Jahren der Kriegsgefangenschaft aus Polen zurückkehrte. Der gegen Frau und Kinder hart wurde, obwohl sie jahrelang geschuftet hatten, um Hof und Leben zu verteidigen. Doch nun zeichnet sich auf seinem Gesicht ein Schmerz ab, der über das Erträgliche hinausgeht. Und Gerda Derking ahnt: Dieser Tragödie sind die Leebs ohne sie nicht gewachsen. In seiner epischen Familienchronik rückt Henning Ahrens den Verwundungen des vergangenen Jahrhunderts auf den Leib und erzählt ebenso mitreißend wie empathisch vom Verhängnis einer Familie.“

    Autor Henning Ahrens verarbeitet hier seine ganz persönliche Familiengeschichte. Einen chronologischen Aufbau gibt es nicht, und das ist vielleicht gar nicht mal schlecht. Die Geschichte rund um die Familie Leeb hat eine gewisse Tragik aber auch emotionale Seiten. Ahrens erzählt von Gerda, von Wilhelm, vom Krieg und natürlich von der Mitgift, so wie der Buchtitel es bereits andeutet. Wenn man sich mit solchen Geschichten beschäftigt, könnte man klar sagen: „Kennst eine, kennst alle.“. Hier ist das aber nicht ganz so pauschal zu sagen. Ahrens zeigt mit großen aber sehr ruhigen   Worten und Ausdruck das Seelenleben hinter den harten Gesichtern von damals. Als Wilhelm „Witwer“ (seine Frau hat er aus seinem Herzen und aus seiner Seele ausgeschlossen) wird und ein echter Todesfall im Hause Leeb Einzug hält, muss Gerda kommen und sieht alles Leid in seinem Gesicht. Aber ist es wirklich Leid? Gerda muss über ihren Schatten springen, denn das von damals hängt hier schon noch nach. Ahrens beschreibt viele einzelne Geschichten. Man muss hier genau lesen um nichts durcheinander zu schmeißen, bekommt aber viele Puzzleteile präsentiert, die schlussendlich ein großes Ganzes ergeben. Die Beschreibungen der Land- und Bauernwelt ist Ahrens sehr geglückt. Er hat eine gewisse stoische Art und einen gewissen nüchternen Eindruck hinterlassen und genau das wirkt authentisch. Man war noch nicht Mal auf der Welt, stand schon fest, wenn es ein Junge wird, wird er den Hof übernehmen…kein leichtes Los und das schlimme, man wird noch nicht mal gefragt ob man es will…Wird es ein Mädchen, muss es sehr gut verheiratet werden inkl. Mitgift. Am besten an einen reichen Bauern, eine gute Partie…Denken Sie mal darüber nach, wie es Ihnen dabei ergehen würde! 
    Ach und eines noch: der Duft von einem bekannten Melissengeist wird hier einem stetig in die Nase steigen. Medizin, die har keine ist, aber manches Mal den Schmerz so betäubt, das man Menschen einfach nur vergessen möchte aus dem eigenen Leben.
    Seine komplette Schreibweise passt perfekt. „Mitgift“ hat mir wahrlich gut gefallen und genau deshalb vergebe ich 5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 19.11.2021

    Als eBook bewertet

    Klappentext:

    „Gerda Derking kennt sich aus mit dem Sterben. Seit Jahren richtet sie die Toten des Dorfes her, doch in jenem August 1962 würde sie die Tür am liebsten gleich wieder schließen. Denn vor ihr steht Wilhelm Leeb – ausgerechnet er, der Gerda vor so vielen Jahren sitzen ließ, um sich die Tochter von Bauer Kruse mit der hohen Mitgift zu sichern. Wilhelm, der als überzeugter Nazi in den Krieg zog und erst nach Jahren der Kriegsgefangenschaft aus Polen zurückkehrte. Der gegen Frau und Kinder hart wurde, obwohl sie jahrelang geschuftet hatten, um Hof und Leben zu verteidigen. Doch nun zeichnet sich auf seinem Gesicht ein Schmerz ab, der über das Erträgliche hinausgeht. Und Gerda Derking ahnt: Dieser Tragödie sind die Leebs ohne sie nicht gewachsen. In seiner epischen Familienchronik rückt Henning Ahrens den Verwundungen des vergangenen Jahrhunderts auf den Leib und erzählt ebenso mitreißend wie empathisch vom Verhängnis einer Familie.“



    Autor Henning Ahrens verarbeitet hier seine ganz persönliche Familiengeschichte. Einen chronologischen Aufbau gibt es nicht, und das ist vielleicht gar nicht mal schlecht. Die Geschichte rund um die Familie Leeb hat eine gewisse Tragik aber auch emotionale Seiten. Ahrens erzählt von Gerda, von Wilhelm, vom Krieg und natürlich von der Mitgift, so wie der Buchtitel es bereits andeutet. Wenn man sich mit solchen Geschichten beschäftigt, könnte man klar sagen: „Kennst eine, kennst alle.“. Hier ist das aber nicht ganz so pauschal zu sagen. Ahrens zeigt mit großen aber sehr ruhigen Worten und Ausdruck das Seelenleben hinter den harten Gesichtern von damals. Als Wilhelm Witwer wird, muss Gerda kommen und sieht alles Leid in seinem Gesicht. Gerda muss über ihren Schatten springen, denn das von damals hängt hier schon noch nach. Ahrens beschreibt viele einzelne Geschichten. Man muss hier genau lesen um nichts durcheinander zu schmeißen, bekommt aber viele Puzzleteile präsentiert, die schlussendlich ein großes Ganzes ergeben. Die Beschreibungen der Land- und Bauernwelt ist Ahrens sehr geglückt. Er hat eine gewisse stoische Art und einen gewissen nüchternen Eindruck hinterlassen und genau das wirkt authentisch. Man war noch nicht Mal auf der Welt, stand schon fest, wenn es ein Junge wird, wird er den Hof übernehmen…kein leichtes Los und das schlimme, man wird noch nicht mal gefragt ob man es will…Wird es ein Mädchen, muss es sehr gut verheiratet werden inkl. Mitgift. Am besten an einen reichen Bauern, eine gute Partie…Denken Sie mal darüber nach, wie es Ihnen dabei ergehen würde!

    Seine komplette Schreibweise passt perfekt. „Mitgift“ hat mir wahrlich gut gefallen und genau deshalb vergebe ich 5 von 5 Sterne.

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