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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 24.02.2023

    Als Buch bewertet

    Bewogen dieses Buch zu lesen hat mich das toll gestaltete Cover. Die Geschichte könnte sich in jedem Dorf so abspielen und geschehen. Das macht es so spannend diese Geschichte zu Lesen. Ben hat sich sein Leben nach seiner Fasson eingerichtet. Er lebt in diesem Dorf, seit er auf der Welt ist. Er ist Holzschnitzer und liebt seinen Alltag. Er lebt mit seiner 12-jährigen Tochter Mia zusammen. Sein Vater steht plötzlich vor seiner Türe. Er hat Bens Mutter betrogen. Er möchte einige Nächte bei ihm bleiben. Mia wird von der Polizei nach Hause gebracht, als sie versuchte nach Hamburg zu reisen. Sie wollte endlich Antworten finden. Orna war Bens ganz grosse Liebe, doch diese zerbrach. Orna wollte keine Kinder und Ben konnte keine bekommen. Die Schilderung wie ein Wochenende bleibt um vieles, was ungesagt blieb und viele Fehler einzugestehen macht das Lesen dieses Buches so einmalig. Was soll man mehr darüberschreiben, man muss dieses Buch selber lesen um sich ein Bild von dem geschrieben und dem Inhalt zu machen. Empfehlen kann ich das Buch sehr.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 07.03.2023

    Als Buch bewertet

    Wie ein Kaleidoskop

    Inhalt:
    Für Ben, 34, alleinerziehender Vater der 12-jährigen Mia, kommt es knüppeldick. Die Mutter erzählt am Telefon gerade vom Seitensprung des Vaters, als dieser auch schon mit seiner Reisetasche vor Bens Tür steht, um für ein paar Nächte bei ihm unterzukommen. Als dann auch noch die Polizei Mia nach Hause bringt, die in Hamburg nach ihrer Mutter suchen wollte, kommt Ben ins Straucheln …

    Meine Meinung:
    Schon der Debütroman des Autors, „Immer noch wach“, konnte mich absolut begeistern. So musste ich natürlich auch sein zweites veröffentlichtes Werk lesen, das mich nicht enttäuscht hat. Fabian Neidhardt - ein Name, den ich mir definitiv auch weiterhin merken werde.

    Mit leichter Feder skizziert Neidhardt das Bild einer außergewöhnlichen Familie. Wie in einem Kaleidoskop ändert sich dieses Bild aber immer wieder. Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Wechsel zwischen den verschiedenen Personen bringen immer wieder andere Ansichten an den Tag.

    Es gibt viel Unausgesprochenes, das zu Kränkungen führt. Entschuldigungen, die auf sich warten lassen. Lebenspläne, die sich dann als doch nicht so genial und einfach erweisen. Dabei schafft der Autor es, die Figuren sehr plastisch darzustellen und mir die Handlungsweisen der einzelnen Personen sehr gut nachvollziehbar zu beschreiben. Oft werden Themen von zwei Seiten betrachtet, zum Beispiel Kinderwunsch. Der eine will, die andere nicht. Beide Seiten kommen hier zu ihrem Recht, niemand wird verurteilt.

    Mit knapp 250 Seiten wirkt der Roman nicht besonders mächtig, aber da steckt noch so viel mehr zwischen den Zeilen drin. Es werden viele Themen angerissen, über die man sich noch lange Gedanken machen kann. Ben und vor allem seine tolle Tochter Mia werden daher sicher noch lange in mir nachhallen.

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  • 5 Sterne

    carola1475, 28.03.2023

    Als Buch bewertet

    Lebensnahe Familiengeschichte

    Ben, alleinerziehender Vater der 12jährigen Mia, sieht sich am gleichen Tag mit zwei einschneidenden Ereignissen konfrontiert. Der Vater will bei ihm 'für ein paar Nächte' unterkommen, weil er von Bens Mutter rausgeworfen wurde, da er fremdgegangen ist, und die Polizei klingelt an der Tür und bringt Mia nach Hause, die am Bahnhof aufgegriffen wurde auf dem Weg nach Hamburg, um ihre Mutter Orna zu suchen. Der Einzug des Vaters bringt Ben aus dem Gleichgewicht und Mias Plan schürt in ihm die Angst, sie zu verlieren. Ben beginnt, sich mit seiner Beziehung zum Vater und mit seiner eigenen Vaterrolle auseinanderzusetzen. Er will doch ein guter Vater sein.

    Ein weiterer Erzählstrang beginnt in der Vergangenheit mit Bens und Ornas Kennenlernen und ihrer Beziehung und macht neugierig auch auf die zurückliegende Entwicklung. Immer wieder gibt es auch Rückblenden zu wichtigen Szenen zwischen Ben und seinem Vater in Bens Jugend.

    Fabian Neidhardts Schreibstil ist lebendig, eindrücklich und anschaulich, er ist allen seinen Figuren sehr zugewandt, die Charaktere werden realistisch und authentisch dargestellt mit all ihren Ecken und Kanten und auch ihren Gefühlen. Der Roman schneidet wichtige Themen an und beleuchtet sie aus verschiedenen Perspektiven, so dass ich als Leserin meine zu früh gebildete Meinung zu manchen Charakteren im Laufe des Buchs revidieren musste. Man kann und darf sich als Außenstehender kein Urteil über die Beziehungen anderer erlauben. Die vielschichtigen Verbindungen innerhalb einer Familie werden einfühlsam geschildert und auch, wie Entscheidungen des einen das Leben der anderen beeinflussen können. Entstanden ist eine schöne runde Geschichte, die mich mit ihrer Komplexität und ihren Denkanstößen berührt und überrascht hat.

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  • 5 Sterne

    Lisa, 12.03.2023

    Als Buch bewertet

    Berührender und vielfältiger Roman, über den Wunsch nach (keinen) Kindern

    „Nur ein paar Nächte“ ist bereits das zweite Buch welches ich von Fabian Neidhardt gelesen habe, wobei ich finde das er seinen Debütroman mit diesem neuen Werk nochmal übertroffen hat! Der Schreibstil ist durchgehend angenehm zu lesen, außerdem hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mich zwischen den unterschiedlichen zeitlichen und personellen Perspektiven zurecht zu finden. Auf eindrückliche Weise geht es im Roman nicht nur um das Thema Elternschaft und Kinderwunsch, sondern auch um ganz unterschiedliche Lebens- und Beziehungsentwürfe. Dabei treffen in Form von Ben und seinem Vater zwei Generationen aufeinander und machen auch so Unterschiede deutlich. Aber auch die Perspektive von Orna, welche eben keinen Kinderwunsch verspürt, erlebte ich als sehr wertvoll. Im Nachwort wird dann auch klar, woher der männliche Autor die sehr detaillierten Einblicke in weibliche Themen wie Schwangerschaft, Geburt und andere körperliche und psychische Prozesse, nimmt. Die gründliche Recherchearbeit spürt man seinem Buch auf jeden Fall an und und diese macht die Geschichte außerdem überaus real und nachvollziehbar. Natürlich kommt die Handlung stellenweise etwas verdichteter als im echten Leben daher, an meiner Lesefreude änderte dies aber nichts. Fesselnd bis zur letzten Seite, zog mich diese Geschichte voll und ganz in ihren Bann. Von der Figurenzeichnung, bis hin zum Setting und der eindrücklichen Dynamik, hier gefiel mir wirklich alles. Für mich ist „Nur ein paar Nächte“ deshalb ein echtes 5-Sterne-Highlight, welches ich gerne weiterempfehle!

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  • 5 Sterne

    liesmal, 16.03.2023

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte, die viel Gelegenheit zum Nachdenken bietet, die mich mit der unglaublichen Vielfalt an Ereignissen und unterschiedlichen Gefühlen bis ins Herz trifft und vor allem: die mir vor Augen führt, dass man sich (ich mich) mit einer Meinungsbildung viel zu leicht beeinflussen lassen kann von ersten Eindrücken, ohne die Hintergründe auch nur annähernd zu kennen und zu verstehen.

    Fabian Neidhardt hat einen gekonnten Weg gefunden, alles zu sagen, was gesagt werden muss, um verstehen zu können. So hat mir der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sehr gefallen, um nicht nur die Geschichte des alleinerziehenden Vater Ben und seiner ganz besonderen Tochter Mia zu erleben, sondern auch, um Antworten über die Beweggründe, die Denkweise und die Gefühle von Mias Mutter Orna zu erfahren.

    Dass auch noch Bens Vater plötzlich vor dessen Tür steht, weil er seine Mutter betrogen hat und damit ein Problem auftaucht, das eigentlich der Aufhänger für eine andere Geschichte sein könnte, fand ich zunächst befremdlich. (Hier fand ich übrigens die Erzählung über die Zeit, als Bens Eltern jung waren, sehr gelungen.) Aber ich habe gemerkt, dass die Geschichte erst durch alle Geschehnisse komplett wird.

    Ich habe das Buch, das überall die Liebe, aber auch die Sehnsucht danach spürbar erkennen lässt, fast in einem Rutsch gelesen. Sehr gern gebe ich eine Leseempfehlung für 1000 Liebe!

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  • 5 Sterne

    Hornita, 14.03.2023

    Als Buch bewertet

    Moderne Beziehungs-/Familiengeschichte;
    Das Buch beginnt rasant mit den zwei im Klappentext angedeuteten negativen Überraschungen in Bens Leben. Man ist sofort mittendrin und durch Rückblenden und Perspektivwechsel kann man sich in alle Personen gut reinfinden. Ich finde die Charaktere sehr gut getroffen und glaubhaft. Die Situationen und Gedanken werden nachvollziehbar mit psychologischem Gespür geschildert. Die Geschichte ist modern und intelligent konstruiert. Es treffen Personen aufeinander, die sich in einem unterschiedlichen Verhältnis zu ihren Lebensträumen befinden und damit hadern, bereuen oder zufrieden sind. Ich konnte die Lebensentscheidungen gut nachvollziehen und war von diesem Buch angenehm überrascht. Der Schreibstil ist sehr gut und das Buch hat sich schnell und flüssig in einem Rutsch lesen lassen. Es hat mich so gefesselt, dass ich einfach wissen musste, wie es weitergeht. Am Ende gibt es eine zufriedenstellende Lösung, auch wenn nicht alles eitel Sonnenschein ist, aber das macht es für mich so realistisch und gelungen.

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  • 4 Sterne

    renate w., 03.04.2023

    Als Buch bewertet

    Für Ben ist es wie ein Wunder, dass er, der eigentlich keine Kinder zeugen kann, von seiner Freundin Orna erfährt, dass sie ein Kind bekommt. Doch diese ist davon nicht begeistert, da sie keine Kinder haben möchte. Nur ihm zuliebe bekommt sie Mia, aber dafür muss er sich alleine um seine Tochter kümmern, während Orna nichts mir dem Kind zu tun haben möchte. Für Ben ist Mia ein Geschenk und er kümmert sich aufopfernd um sie, bis zu dem Tag, als sein Vater Emil plötzlich vor seiner Türe steht, der seine Frau betrogen hat und nun Zuflucht bei seinem Sohn sucht. Bens Leben gerät dadurch gehörig durcheinander, da auch seine Tochter auf eigene Faust nach Hamburg zu ihrer Mutter reisen wollte. Auf einmal tauchen alte Erinnerungen an früher auf und als noch Bens Mutter und seine Schwester, sowie Orna bei ihm eintreffen, droht sein bisheriges ruhiges und zufriedenes Leben aus den Fugen zu geraten.
    In dem Roman ,,Nur ein paar Nächte“ nimmt der Autor Fabian Neidhardt den Leser auf eine turbulente Achterbahn der Gefühle mit. In Rückblenden erfährt man vieles über die Beziehung zwischen Ben und Orna, aber auch wie das schwierige Familienleben Ben geprägt hat. Manchmal kann man dabei ein wenig den Überblick verlieren auf welcher Zeitebene man sich gerade befindet, weil es schnelle Wechsel dabei gibt.
    Besonders die vielen unausgesprochenen Wünsche, Sorgen und Ängste der Protagonisten ziehen sich durch den ganzen Roman, wo man nicht nur einmal Zeuge davon wird wie diese darunter leiden. Viele falsche Reaktionen hätten durch Gespräche verhindert werden können, aber der Autor zeigt trotzdem einen Weg auf wie alle, zwar spät, aber doch, ihren inneren Frieden finden können.
    Intensiv wird dabei vom Autor Ornas Wunsch der Akzeptanz keine Kinder zu wollen beschrieben, wo man als Leser ob ihrer oftmals auch aggressiven Haltung dazu sich nicht immer leicht getan hat Sympathie oder Verständnis für sie zu empfinden.
    Es ist ein sehr gefühlvoller und emotionaler Roman wo man tief in die Gedanken der Protagonisten eintauchen kann und man ihre Seelenqualen intensiv spürt. Dem Autor sind dabei einige Überraschungen gelungen und somit hat man ein schönes Leseerlebnis erhalten.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 28.02.2023

    Als Buch bewertet

    Meisterhaft gelungen

    Nur ein paar Nächte, ist ein brillant gewebter Roman von dem Schriftsteller
    Fabian Neidhardt.
    Bei dem Roman stimmt alles, das Thema und der Schreibstil, das konnte mich alles fesseln.

    Ben ist Vater einer zwölfjährigen Tochter Mia, die das Downsyndrom hat.Es beginnt alles auf Einmal.
    Erst ruft seine Mutter an, das der Vater fremdgegangen ist, schon steht er vor der Tür. Gleich darauf steht die Polizei vor der Tür, Mia und ihr Freund wurden aufgegriffen, weil sie nach Hamburg zu Mias Mutter wollten.

    So erfahren wir die ganze Geschichte um Ben und Mias Mutter.

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  • 4 Sterne

    Gertie G., 02.04.2023

    Als eBook bewertet

    Das Buch beginnt gleich turbulent mit zwei Sequenzen, die weitreichende Auswirkungen haben: Zum einen entdeckt eine junge Frau, dass sie ungewollt schwanger ist, und zum anderen erfährt Ben, dass sein Vater fremdgegangen ist. Noch bevor er diese Nachricht seiner Mutter verarbeitet hat, steht nicht nur der Vater mit seinem Gepäck vor der Tür, um „ein paar Nächte“ hier zu wohnen sondern auch die Polizei, die Bens Tochter Mia nach Hause bringt.

    Nach und nach enthüllt sich den Lesern die gesamte Familiensituation. Von Althippies, die eine offene Beziehung gelobt haben, einer jungen Frau, die niemals ein Kind wollte, einem jungen Mann, der nach einer Kinderkrankheit als zeugungsunfähig gilt, aber dann doch ein Kind zeugt und ja von genau jenem Kind, Mia, ist zu lesen.

    Dieser Roman ist die Geschichte von unerfüllten Sehnsüchten und erfüllten Ängsten, von Höhen und Tiefen in Beziehungen, die sich nicht nur auf der (Ehe)Paar- sondern auf Eltern/Kind-Ebene abspielen.

    „Das Leben ist niemals eindeutig, die Wahrheit liegt nie in der Mitte und jede Entscheidung schlägt ein Loch in die Wand, durch das sowohl Regen als auch Sonne kommen.“ S. 109


    Heimlicher Star dieser Geschichte ist Mia, die zwölfjährige Tochter Bens, die mit Trisomie 21 geboren wurde und von ihrem Vater allein aufgezogen wird.

    Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich gut lesen. Die Charaktere haben so alle ihre Ecken und Kanten, bzw. Stärken und Schwächen und wirken daher wie aus dem wahren Leben gegriffen.

    Fazit:

    Eine interessante Beziehungs- und Familiengeschichte, in der wenig miteinander und über Gefühle gesprochen wird. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Katrin F., 08.03.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman greift eine ganze Reihe Themen auf, die die Rollen von Mann, Frau, Partnerschaft, Vater, Mutter, Eltern oder Familien herausfordern und hinterfragen. Einige Themen werden oberflächlicher erwähnt, wie zum Beispiel offene Beziehungen, andere stehen zentral im Mittelpunkt, besonders das Recht auf freie Entscheidung für oder gegen Kinder. Das wirkt manchmal ein bisschen konstruiert, fast theaterhaft. Die Charaktere sind mir zum großen Teil unsympathisch und haben mich gerade darum eine Zeitlang beschäftigt. Eine Hauptfigur wird sehr kontrovers gezeichnet, sie hat mich ziemlich aufgewühlt und gepackt, so wie jemand, der einem sehr auf die Nerven geht und von dem man trotzdem nicht ablassen kann. Damit ging der Roman nach der Lektüre durch die Auseinandersetzung mit der Lektüre erst richtig los. Kein rundes Leseerlebnis, sondern eines mit "anstößigen Kanten". Das mag ich, ich werde den Roman nicht so schnell vergessen und auch weiterempfehlen. Die Sprache ist klar, die Chronologie wird immer wieder von Rückblicken unterbrochen, diese Fragmentierung passt zu der Vielfalt der Themen und der selber nach Lösungen suchenden Figuren. Der Roman liest sich schneller und flüssiger, als er sich verabeiten lässt. Das Nachwort sollte man unbedingt lesen, es hat mich mit einigem versöhnt, was mich vorher gestört hat – und in Mia war ich von Anfang an schockverliebt.

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  • 3 Sterne

    Luise_Dez, 12.03.2023

    Als Buch bewertet

    In seinem neuen Roman „Nur ein paar Nächte“ erzählt der Autor Fabian Neidhardt, eine Geschichte über Konflikte und Akzeptanz und davon, was Familie ist und sein kann.

    Inhalt:
    Von einem alleinerziehenden Vater und einer Tochter, die sich kaum bändigen lässt, von Nähe und Loslassen, von Entscheidungen, die das Leben verlangt.

    Ben ist Mitte dreißig, er zieht allein seine 12-jährige Tochter Mia groß – und: er hat sich in seinem Leben eingerichtet. Was aber, wenn sich plötzlich alles verändert? Denn: Bens Vater steht vor der Tür und muss für ein paar Nächte bei ihm unterkommen, weil er seine Frau, Bens Mutter, betrogen hat. Außerdem bringt die Polizei Mia nach Hause, die auf eigene Faust nach Hamburg reisen wollte. Um ihre Mutter zu suchen. Um endlich Antworten zu finden.

    Was bedeutet es, als Frau keine Mutter werden zu wollen?

    Auf der anderen Seite – und für Mia nicht greifbar: Orna. Bens große Liebe und Mias Mama. Die Beziehung zu Ben war gerade beendet, als Orna den Test macht. Sie: wollte nie Kinder. Er: konnte keine bekommen, eigentlich. Was für Ben eine einmalige Chance war, Vater zu werden, war für Orna die Idee von einem Leben, für das sie sich nie entschieden hat. Die beiden machen einen Deal: Orna behält das Baby, bringt es zur Welt; Ben wird das Kind großziehen. So war es seit Beginn der Schwangerschaft vereinbart.

    Ein rauschender Text über die Beschaffenheit von Beziehungen, über Gefühle für- und zueinander, über Familie

    Mit dem eigenen Vater im Haus muss Ben sich nun dagegen wehren, automatisch wieder Kind zu werden. Und er muss gleichzeitig selbst der beste Vater sein, weil seine Tochter gerade nicht da, nicht bei ihm, sein will. Ein Wochenende bleibt Zeit, um Generationen an Unausgesprochenem zu artikulieren, um Fehler zu akzeptieren, neue zu machen und sich zu entschuldigen. Sich einzugestehen, dass es kein Versagen auf ganzer Linie ist, zuerst das verletzte Kind in sich selbst heilen zu müssen, um sich besser um das eigene kümmern zu können.

    Meine Meinung:
    Im Mittelpunkt stehen nicht nur die beiden Protagonisten, Ben und Mia sondern auch Orna, die nie ein Kind haben wollte und sein Vater Emil, der plötzlich vor der Tür steht.

    Auf zwei Zeitebenen erzählt der Autor die Geschichte von Ben und seiner großen Liebe zu Orna, die selbst aber doch ziemlich schräg daherkommt. Ornas Einstellungen zu Beziehungen und als Frau keine Mutter werden zu wollen, kann ich zwar verstehen aber nicht die krassen Reaktionen und Äußerungen, die für mich nicht nachvollziehbar sind!

    In der Gegenwart lebt Ben mit Mia, ein beschauliches Leben, bis sein Vater eines Tages vor der Tür steht. Nach und nach, werden immer mehr Konflikte zwischen Vater und Sohn, offengelegt. Erst bei einem gemeinsamen Essen, kommen die unausgesprochenen Konflikte jedes einzelnen Familienmitglieds auf den Tisch und endlich öffnen sich die Türen für mehr Akzeptanz.

    Fazit:
    Von Anfang an konnte ich schnell in die Geschichte eintauchen, nicht nur wegen des sehr flüssigen Schreibstils, sondern eher weil der Autor die Fähigkeit besitzt, seinen Protagonisten Leben einzuhauchen.
    Lediglich der Aufbau der kurzen Kapitel und dem ständigen Wechsel, in eine andere Zeitebene und Situation, hat mich doch ganz erheblich gestört.
    Von mir 3 von 5 Sternen!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 20.03.2023

    Als Buch bewertet

    Aufbruch, Ausbruch aus geschaffenen Strukturen, von Angesicht zu Angesicht

    Ben hat sich gut eingerichtet in ihrem Leben, dem seiner kleinen Familie, die nur aus ihm und seiner 12-jährigen Tochter Mia besteht. Mias zunehmendes Bedürfnis, mehr zu erfahren, über ihre Mutter und warum sie nicht bei ihnen ist, Ben blockt es kategorisch ab, obwohl er in seinem Innersten weiß, das wird nicht mehr lange funktionieren. Und dann klingelt es an der Tür und sein Vater bittet um eine Bleibe, nur für ein paar Nächte, denn Bens Mutter hat ihn hinausgeworfen, weil er ihr untreu war. Nur wenig später, der nächste Schock. Mia wird von der Polizei nach Hause gebracht, weil sie versucht hat, allein nach Hamburg zu fahren und dort bei ihrer Mutter Antworten zu finden, wo ihr Vater sich bisher verweigert hat. Diese unerwartete Situation, das Aufeinandertreffen dieser drei Generationen, mit jeder Menge unbewältigtem Gesprächsbedarf, sie führt zum Aufbruch mühesam zurückgedrängter Emotionen, der vehementer Forderung nach Antworten, nach Auseinandersetzung mit den eigenen Entscheidungen, Fehlern, den weitreichenden Lebenslügen, die so viel Erstarrung und Distanz mit sich bringen. Und jetzt ist es da, das Unausweichliche, das sich in die Augen sehen und so auch die Möglichkeit, diesem 'in nur ein paar Nächten' die Chance abzuringen, ein neues Ist zu erarbeiten, das die Protagonisten frei gibt, für ein Leben, authentischer und mit einem stärkeren eigenem Bewusstsein als zuvor.
    Mich hat diese Geschichte in seiner Fokussierung bezogen auf Raum und Personen, auch unter Einschluss der zweiten Zeitebene, sofort regelrecht in seinen Bann gezogen. So intensiv, kompakt, packend, ohne Wertung, aber mit viel Reflexion hat der Autor hier wirklich etwas geschaffen, das einen als Leser fesselt und begeistert. Und einen, fast schon zufrieden, zurücklässt, im Einklang mit der Gewissheit, so ist Leben.

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