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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 22.08.2020

    Als Buch bewertet

    Die Rebellin
    1937-1942, Paris-London-New York. Peggy Guggenheim entstammt einer wohlhabenden Familie und kann sich als reiche Erbin so manche Auswüchse leisten, die anderen vorbehalten bleiben. Als Kunstliebhaberin bewegt und genießt sie das bunte Treiben der skurrilen Künstlerbohème und jagt von einer Abendgesellschaft zur nächsten. Ihren Traum von einer eigenen Galerie lässt sie dabei nicht aus den Augen, denn damit könnte sie ihre beiden größten Wünsche erfüllen: mit der Kunst ihre Unabhängigkeit zu erreichen. Aber immer wieder kommt ihr die Liebe dazwischen. Als geschiedene Frau mit zwei Kindern verliebt sie sich erst in den anziehenden irischen Schriftsteller Samuel Becket, wobei die Beziehung nicht lange währte. 1938 hat sie ihr Ziel von einer eigenen Galerie erreicht, die sie mit dem Namen „Guggenheim Jeune“ in London eröffnet. In Max Ernst findet sie während des Zweiten Weltkrieges ihren zweiten Ehemann, wobei die Ehe ebenfalls unter keinem guten Stern steht, während Peggy vielen Künstler die Flucht aus Europa ermöglicht…
    Sophie Villard hat mit „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ ein wunderbares Abbild der Pariser Künstlerszene der 30er abgeliefert, während sie der herausragenden Persönlichkeit von Peggy Guggenheim liebevoll Rechnung trägt. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil erlaubt dem Leser eine Zeitreise ins vergangene Jahrhundert anzutreten, wo er die elitäre Peggy Guggenheim kennenlernen und mit ihr so manche Reise sowie Abendgesellschaft im Kreis der damals sehr lebendigen Kunstszene besuchen darf. Aufgrund ihrer sehr guten Vernetzung trifft man mit Guggenheim auf Beckett, Ernst, Joyce, Tanguy und Kandinsky, die noch heute herausragende Namen ihres Schaffens sind. Die akkurate und vor allem akribische Recherche der Autorin setzt nicht nur die Person Peggy Guggenheim wunderbar in Szene, sondern verknüpft hervorragend den historischen Hintergrund mit ihrer Handlung. Sie zeichnet ein tiefgründiges und opulentes Gesellschaftsbild der damaligen Kunstszene, die nicht nur auf Peggy Guggenheim großen Eindruck macht, sondern auch den Leser mit dem Wunsch beseelt, diese Phase miterlebt zu haben, was Villard mit ihrer Geschichte sehr gekonnt ermöglicht. Peggys Wohltaten für die Kunst und vor allem für die Künstler sind nicht hoch genug zu bewerten, auch wenn sie mit ihrer eigenen Galerie eher Schiffbruch erlitt.
    Villard hat mit ihrer Protagonistin Peggy Guggenheim eine lebendige, nahbare Frau zum Leben erweckt, die sich selbst treu blieb. Sie hat ihre Liebe zwar immer an Egomanen verschenkt, die diese nicht dementsprechend erwiderten, doch sie kämpfte für ihre Unabhängigkeit und ihre Träume. Peggy scheint oftmals furchtlos und selbstsicher, doch insgeheim ist sie eine verletzliche unsichere Seele, die sich nach Liebe sehnt. Ihr großes Herz und ihr Wagemut retteten vielen Künstlern das Leben, die zur Flucht vor den Nazis gezwungen waren. Peggy ist es zu verdanken, dass man heute Bilder eines Wassily Kandinsky oder eines Max Ernst überhaupt genießen kann, denn ihre Bilder wurden bei den Nazis als entartete Kunst deklariert und zur Vernichtung freigegeben. Der charismatische irische Schriftsteller Samuel Beckett lebt ebenfalls für seine Kunst, die Liebe zu Peggy ist für ihn eher zweitrangig.. Max Ernst dagegen gelingt es sogar, dass Peggy ihn heiratet, aber auch hier stehen sich zwei Persönlichkeiten gegenüber, wo einer hätte zurückstecken müssen, und das war mit Peggy nicht zu machen, sie hielt an ihren Träumen unerschütterlich fest.
    „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ ist ein wunderbarer, tiefgründiger und anspruchsvoller historischer Roman, in dem eine herausragende Kunstmäzenin zum Leben erweckt wird und der der Leser regelrecht an den Fersen klebt. Absolute Leseempfehlung für ein besonderes Lesehighlight, sehr gut gemacht – Chapeau!!!
    ©Dreamworx

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 16.08.2020

    Als Buch bewertet

    Wenn Peggy Guggenheim und ihre Begeisterung für Kunst lebendig werden,…

    Habe ich den Namen Guggenheim klar mit Kunst, vor allem mit dem Museum für modere Kunst von Salamon Guggenheim in New York verbunden, war mir Peggy Guggenheim bisher unbekannt. Sophie Villard hat bei mir nun mit ihrer Romanbiografie, bei der man die rebellische Erbin kennenlernen darf, indem man sie vom Jahr 1937 bis 1949 begleitet, Licht ins Dunkel gebracht und mir die durchaus beeindruckende Frau gekonnt nähergebracht.

    Die Autorin gliedert ihren Roman in drei Teile. Los geht es mit „Galerie Guggenheim Jeune, Beckett- und eine Idee.“ In die Welt der Peggy Guggenheim taucht man einen Tag vor Weihnachten 1937 bei einer Dinnerparty, die James Joyce und seine Gattin Nina veranstalten, ein. Hier wird man nicht nur sofort Zeuge, wie sehr Peggy Guggenheim das schillernde Leben der Künstlerbohéme, die glamourösen Abendgesellschaften und das unbeschwerte Leben genießt, sondern auch wie sie sich in Simon Backett verguckt. Dass der mit ihr in meinen Augen spielt, liegt bei Äußerungen wie, „Ich möchte nicht, dass du mich hier im Hotel belagerst“, „Das Leben funktioniert doch wie ein alter Flügel. Nur mit vielen Tasten entsteht eine wunderbare Melodie.“, oder „Er gedenke ernst zu machen mit dieser Suzanne, Gott schütze ihre eifrigen Handarbeitsfinger.“ Nah. Klar, heiraten will er lieber eine andere, die ihm Vorhänge nähen kann, und das muss man mit ihr dann in der Folgezeit schmerzlich spüren, während man zeitgleich mit ihr ihren Traum einer eigenen Galerie in London verwirklichen kann. Man trifft sich mit ihr mit Künstlern, eröffnet Ausstellungen und vieles mehr und muss dann aber das Gesamtfazit ziehen. Zu schwarzen Zahlen wird es nie genügen, schon gar nicht, wenn sie, um Künstlern die Schmach zu ersparen, selbst unter falschem Namen kauft. Menschen, auch der weniger privilegierten Bevölkerung, Zugang zu Kunst ermöglichen, das ist ihre Vision. „Ein eigenes Museum für moderne Kunst. Eine unerhörte Idee für eine alleinstehende Frau. Aber ein wirklich gute.“, steht am Ende dieses ersten Abschnitts.

    Im Zweiten Teil „Jeden Tag ein Bild, Krieg, Flucht und Max Ernst“, der die Jahre 1939 bis 1941 umfasst, macht dann allerdings der Zweite Weltkrieg dem Traum, zumindest in Europa, ein Ende. Während Peggy zunächst, ja man hat fast das Gefühl, tatsächlich täglich ein bedeutendes Werk für ihr Museum kauft, das Geld scheinbar nie versiegt, träumt sie lange noch entgegen aller Warnungen und sämtlicher alarmierender Berichte vom Kriegsgeschehen zum Trotz von der Verwirklichung des Projekts. Erst als erste Bombenangriffe auf London erfolgen, heißt es für sie Bilder in Sicherheit bringen, sich um die Auswanderung der Familie, Ex-Mann Laurance und ihre gemeinsamen Kinder Sindbad und Pegeen, kümmern und die von unzähligen Künstler, auch einiger Freunde finanzieren. Max Ernst ist einer, der ihre finanzielle Unterstützung braucht.

    Der dritte Teil „New York, The Art of Century – wird der Traum vom Glück wahr?, spielt dann in Sicherheit in den USA. Hier gilt es nun die Museumspläne, alle Hürden, die ihr der Onkel und die Tante in den Weg legen nehmend, in die Tat umzusetzen. Denn war denen schon die Galerie in London ein Dorn im Auge, „Dank der weisen Voraussicht eines bedeutsamen Mannes, der seit vielen Jahren echte Kunstwerke sammelt und schützt, und ebenso dank meiner Arbeit und Erfahrung steht der Name Guggenheim für große Kunst. Und es ist unverschämt, diesen Namen, unsere Arbeit und unseren Ruhm aus billiger Profitgier herabzuwürdigen.“, hat sich das Verhältnis keineswegs gebessert. Künstlerisch ist sie genau da, wo sie hinwollte, Eheglück darf man trotz einer Heirat mit Max Ernst allerdings keines mit ihr erleben.

    Der lockere, äußerst kurzweilige Schreibstil der Autorin hat mir richtig gut gefallen. Zusammen mit den angenehm kurzen Kapiteln, bei denen immer noch eines schnell geht, konnte ich so richtig durch den Roman fliegen. Pointierte Dialoge, auf ein abschätziges „Aber meine Liebe, sie passt doch nicht mal auf einen normalen Stuhl, geschweige denn auf ein Foto.“, über ihre Freundin Wyn kann eine Peggy einer betrunkenen Dunja schon mal entgegnen, „Dafür ist sie stets klar im Kopf“ oder amüsante Szenen, hat sie sich so vor der ersten Vernissage noch überlegt, „Vielleicht hätte sie doch noch zum Friseur gehen sollen, die grauen Strähnen wegfärben? Sie fuhr sich durchs Haar. Egal, es war zu spät. Und schließlich ging es ja nicht um sie, sondern um die Kunst.“, muss sie wenig später schon mal bei einem Blick in die Zeitungen feststellen, „Verdammt muss ich sie also doch färben“, denn „Wenn du willst, dass die Reporter in Zukunft über deine Kunstwerke schreiben statt über deine Haare offenbar ja“ oder auch Überlegungen, dass sich ein Bettlaken mit obszönen Szenen wohl ihn London nicht verkauft, weil man damit an der Wand Gäste verscheuchen würde, haben mich oft zum Schmunzeln gebracht. Die Autorin beschreibt super anschaulich und mit vielen Bildern, so hatte ich nicht nur „Peggys Hände zitterten, als sie den Reißverschluss ihres langen Paillettenkleids schoss und ihre Lieblingsohrringe, bestehend aus jeweils sechs untereinander hängenden Messinggardinenringen, anklippte.“, ganz deutlich vor Augen, sondern war z.B. auch völlig fasziniert von der Einrichtung ihres Museums in New York, „…zog er sie zu einem Loch in einer Stoffwand, hinter dem sich eine Art Paternoster bewegte. Alle ungefähr zehn Sekunden erschien eine der Gondeln und verschwand dann wieder, sodass sich in ihnen ständig neue Bilder präsentieren würden.“, das ich mir gar nicht anders als grandios ausmalen konnte. Trotz dem tollen Schreibstil an sich, hat sich bei mir aber durchaus immer wieder mal eine kleine Länge eingestellt, vielleicht hätte die Handlung hier und da etwas gestrafft werden können. Gut gelungen empfand ich hingegen wieder, wie die Autorin im Hintergrund immer wieder wichtige Stationen im Kriegsverlauf, davor schon Informationen von Aktionen gegen entartete Kunst, in die Geschichte integriert, um das Mindestmaß an historischem Wissen zu liefern, das für das Verständnis notwendig ist. „Die aktuellen Kino-Nachrichten gingen ihr nicht aus dem Kopf: die Wagenkolonne dieses >>Führers

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 21.08.2020

    Als Buch bewertet

    "I look back on my life with great joy. I think it was a very successful life. I always did what I wanted and never cared what anyone thought. Women's lib? I was a liberated woman long before there was a name for it."

    (Peggy Guggenheim)

    Wenn man so will, spiegelt dieses Zitat die Haltung von Peggy Guggenheim, einer berühmten amerikanischen Kunstmäzenin, Sammlerin und Galeristin der Kunst des 20. Jahrhunderts. In ihrem biographischen Roman "Peggy Guggenheim" zeichnet Sophie Villard das aufregende, wechselvolle Leben einer außergewöhnlichen Frau nach, deren Leidenschaft die Kunst, deren Schicksal die Liebe gewesen ist.


    Paris 1937: Die rebellische Erbin Peggy Guggenheim genießt ihr Leben in der schillernden Künstlerbohème, eine glamouröse Abendgesellschaft folgt auf die nächste. Doch Peggy hat einen Traum. Sie will ihre eigene Galerie eröffnen und endlich unabhängig sein. Da verliebt sie sich in einen hochgewachsenen Schriftsteller mit strahlenden Augen: Samuel Beckett. Aber ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, denn Peggys Traum lässt sich nur im fernen London verwirklichen, weit weg von Beckett. Und auch am Horizont ziehen dunkle Wolken auf: Der Krieg zwingt zahlreiche Künstler zur Flucht aus Europa. Peggy hilft vielen von ihnen dabei – und begibt sich und ihre Liebe in große Gefahr ...



    Das in Sepia-Tönen gehaltene stilvolle Cover strahlt eine zurückhaltende Eleganz aus. Im Mttelpunkt steht eine dunkelhaarige Frau, die dem Betrachter den Rücken zuwendet. Sie trägt ein rotes Kleid, hält sich gerade und aufrecht, lässt sich nicht beirren und verliert ihr Ziel nicht aus dem Augen. Gewisse Assoziationen mit Peggy Guggenheim sind durchaus erlaubt.

    Wie der Titel "Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück" verrät, ist der Lebensweg der Protagonistin nicht geradlinig verlaufen. Sie war nicht glücklich, sondern blieb zeitlebens eine Suchende. Dieser historische Roman konzentriert sich auf drei wichtige Phasen im Leben dieser kreativen Frau. Die literarische Reise beginnt in den späten 1930er Jahren in Paris, führt durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs und endet 1949, als Peggy Guggenheim den Palazzo Venier dei Leoni am Canal Grande, einen unvollendeten Palast aus dem 18. Jahrhundert in Venedig, erwirbt.

    Sophie Villard ist ein einfühlsames Portrait einer außergewöhnlichen Frau gelungen, die in einem engen Austausch mit wichtigen zeitgenössischen Künstlern wie Wassiliy Kandinsky, Yves Tanguy und Max Ernst gestanden und sich selbst durch ihren Einsatz für die moderne Kunst ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Selten hat mich ein historischer Roman so sehr in seinen Bann gezogen. Er ist ein absolutes Muss für alle Menschen, die sich für Kunstgeschichte interessieren!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 11.08.2020

    Als Buch bewertet

    In ihrem beeindruckenden Roman über Peggy Guggenheim, in deren Leben sich alles um die Kunst und die Liebe drehte, nimmt uns die Autorin auf eine aufregende Reise mit. Diese beginnt in den 30er Jahren in Paris, führt uns nach London, dann machen wir einen Sprung über den großen Teich und 1949 kehren wir wieder nach Europa, und zwar nach Venedig zurück.
    In Paris im Jahr 1937 genießt genießt Peggy, die aufgrund einer Erbschaft ein sorgenfreies Leben führen kann. Sie hat jedoch eine schwierige Ehe hinter sich und besucht nun eine glamouröse Abendgesellschaft nach der anderen. Sie fühlt sich in der schimmernden Künstlerbohéme wohl, verliebt sich in den Schriftsteller Samuel Beckett – aber die Liebe steht unter keinem guten Stern. Zumal sich Peggy den endlich ihren Traum von einer eigenen Galerie verwirklichen will. Sie geht nach London und eröffnet das „Guggenheim Jeune“. Doch dann ziehen an Europas Himmel dunkle Wolken auf. Und Peggy hilft vielen Künstlern zur Flucht aus Europa…..
    Ich liebe diese Bücher, in denen das Leben beeindruckender Persönlichkeiten – und das ist Peggy Guggenheim für mich – in einen tollen Roman verpackt wird. Man spürt beim Lesen förmlich die Begeisterung der Autorin für Peggy Guggenheim. Und das Museum in Venedig, in dem ihre Sammlung veröffentlicht ist, muss ich unbedingt einmal besuchen. Peggy ist für mich eine faszinierende, schillernde Persönlichkeit , die in ihrem Leben von vielen Höhen und Tiefen begleitet wurde. Leider hatte sie mit ihren Männer nicht viel Glück, doch sie fand ihre Erfüllung in der Kunst. Ihr Leben wurde mit Begegnungen vieler unvergesslicher Künstler, wie Picasso, Kandinky und Dali, geprägt. Auch ihr Guggenheim Jeune fand ich beeindruckend. Hut ab, vor dieser Frau – die während des Krieges Unglaubliches geleistet hat. Diese Ereignisse, habe mich wirklich bis tief in die Seele berührt.
    Diese herausragende Lektüre ist für mich ein Lesehighlight, das mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Auch das Nachwort in dem Buch hat mich total gefesselt. Hier erfährt man so viel über das Leben und Wirken der damaligen Künstler. Diese Traumlektüre hat mir Traumlesestunden beschert. Selbstverständlich vergebe ich gerne 5 Sterne. Übrigens ist das Cover schon ein echter Hingucker.

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  • 2 Sterne

    20 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 18.08.2020

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Paris 1937: Peggy Guggenheim, eine unkonventionelle und lebenslustige Erbin, liebt die Kunst und begibt sich gerne in die Kreise namhafter Intellektueller, Künstler und Schriftsteller. Ihr Traum: eine eigene Galerie. Als Frau unabhängig sein von der Männerwelt, Kunst verkaufen und ein schillerndes Leben in der Künstlerbohème führen. Sie lässt sich auch nicht davon abhalten, als ihre Galerie letztendlich mehr schlecht als recht läuft und sogar als der 2. Weltkrieg seine Schatten über die Kunstszene wirft. Peggy hat einen noch höheren Plan….



    Persönlicher Eindruck:

    Künstlerbohème… wer kann da als Leser schon nein sagen. Genau so erging es mir: ich war gespannt auf diesen Roman, dessen Mittelpunkt eine schillernde Persönlichkeit des 20 Jahrhunderts rund um Kunst und Künstler versprach. Peggy Guggenheim, eine Kunstliebhaberin und Mäzenin, voller unkonventioneller Ideen und Esprit.

    Der Roman beleuchtet die Jahre 1937-1941, Guggenheims Zeit in Paris, London und schließlich in den USA, die Kriegszeit, in der viele europäische Künstler durch die Diktatur der Nazis verfemt und vertrieben, ihre Kunst als „entartete Kunst“ diffamiert und aus den Museen und Galerien verbannt wurde. Wieviel Potential steckt in dieser Epoche – würde der Roman die Erwartung erfüllen?

    Peggy als Hauptfigur bewegt sich in schillernden Kreisen, lebt nach dem Motto „Was kostet die Welt, wir nehmen Sie“ und flippt von Frankreich nach England und wieder zurück. Ihr Lebenswandel ist ausschweifend und unsolide, sie verschleißt in den vorliegenden 400 Seiten insgesamt fünf Männer – komischerweise alles Männer, die ihr bei ihrem Vorhaben nützen. Auch sonst erschien sie mir oberflächlich und an vielen Stellen auch etwas künstlich. Vielleicht mag es in Künstlerkreisen so Alltag sein, das kann ich nicht beurteilen – ich wurde jedenfalls nicht warm mit der Hauptfigur.

    Der Schreibstil ist zu Beginn oft flapsig und die Ausdrucksweise scheint nicht immer ganz zu der Epoche zu passen. Ich vermute hier ein Stilmittel, mit dem die unkonventionelle Art von Peggy unterstrichen werden sollte. Zumindest kam ich gut klar damit. Was mir aber durchweg fehlte, war eine Bildhaftigkeit, eine Dichte in der Erzählung: die Autorin vermochte zu keiner Zeit, irgendwelche Bilder vor meinem inneren Auge zu erzeugen. Das ist schade, denn es stecken so viele Möglichkeiten in dem Erzählstoff. Vieles wurde lediglich kurz angeschnitten und blieb nur an der Oberfläche, es wurde keinerlei Tiefe geschaffen. Wie auch, wenn die spannendsten Stellen gar nicht weiter ausgearbeitet werden sondern in einer halben Seite abgehandelt werden.

    Absolut unglaubwürdig erschien mir gegen Ende Peggys Bestreben, Max Ernst zu heiraten, weil sie sich auf die Erziehung ihrer traditionell denkenden Mutter beruft (Zitat). Tut mir leid, aber das nimmt einem keiner ab, wenn man vorher mit jeden Künstler in die Kiste hüpft, der nicht bei drei auf dem Baum ist!

    Wie auch immer – dieser biografische Roman ist nicht Fisch und nicht Fleisch und konnte mich leider nicht sonderlich vom Hocker reißen: die Abfolge der biografischen Fakten ging mir zu rasant vonstatten und das Buch konnte als Roman an sich leider auch nicht überzeugen.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 22.08.2020

    Als Buch bewertet

    Guggenheim Jeune

    „Sie war eine erwachsene Frau und konzentrierte sich ab sofort auf ihre Arbeit statt auf Männer.“ (S. 11) sagt sich Peggy Guggenheim, als sie 1937 auf einer Party Samuel Beckett kennenlernt und sich sofort in ihn verguckt. Eigentlich ist sie schon auf dem Weg nach London, wo sie eine Galerie für die modernen, bereits angesagten und noch kommenden Künstler ihrer Zeit eröffnet. Ob sie das bewusst oder unbewusst als Konkurrenz zu der ihres Onkels Solomon Guggenheim in New York tut, bleibt offen. Trotzdem kann sie nicht von Beckett lassen und beginnt eine On-Off-Beziehung mit ihm, reist ständig zwischen London und Paris hin und her, bis der erste Weltkrieg ausbricht …

    Sophie Villard biografischer Roman dreht sich um Peggy Guggenheims Leben und Schaffen in den Jahren 1937 – 1942. Da ist sie bereits von ihrem ersten Mann, dem Dadaisten Laurence Vail, geschieden und macht sich einen Namen als Kunstmäzenin. Besonders beeindruckt hat mir ihr verrücktes „ein Bild pro Tag“ Motto, mit dem sie während des 2.WKs für Furore aber auch Unverständnis sorgte, denn sie hätte das Geld ja auch direkt in die Flüchtlingshilfe investieren können (was sie dann auch tat). „Meine Leistung besteht eben darin, die Kunst unserer Zeit zu retten.“ (S. 231)

    Das Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Einerseits macht Sophie Villard deutlich, dass es viele avantgardistische Kunstwerke nicht mehr gäbe, wenn Peggy sie nicht gekauft und den Künstlern damit oft das Ticket nach Amerika und somit die Flucht vor den Nazis finanziert hätte. Peggy scheint eine sehr freigiebige Persönlichkeit gewesen zu sein, die oft intuitiv handelte, geradezu visionär bei der Auswahl der Künstler und ihrer Werke. Zudem wird sie deswegen von Männern und Frauen gleichermaßen für verrückt erklärt – die schrullige reiche Erbin, die nicht weiß, wohin mit ihrem Geld. Selbst dem Leiter des Louvre, den sie um Hilfe beim Verstecken der Sammlung im Krieg bittet, ist diese zu modern und nicht schützenswert.
    Andererseits beschreibt die Autorin sie auch als sehr promiskuitiv und naiv. Trotz ihrem Vorsatz, sich nicht mehr mit Männern einzulassen, lässt sie jeden in ihr Bett, der ihr auch nur ansatzweise gefällt – egal, ob sie gerade verliebt und in einer Beziehung ist oder nicht. Außerdem verschließt sie ihre Augen vor der Kriegsgefahr, kauft weiter Kunst, während sich alle anderen schon in Sicherheit bringen. Dabei hat sie keinen Plan, wo sie die Werke unterbringt und später versteckt. Sie handelt wie ein kleines Mädchen, das nur das Schöne sehen will und alles andere verdrängt, nicht an die Konsequenzen denkt. „Einen optimistischeren Menschen als sie habe ich noch nie getroffen. Oder sollte ich sagen, einen naiveren?“ (S. 225)

    Leider konnte mich auch der Schreibstil der Autorin nicht fesseln. Ich fand ihn sehr emotionslos. Die Handlung wird nicht wirklich flüssig erzählt, sondern wirkt oft nur wie eine Aneinanderreihung von Namen und Begegnungen oder ein Who's Who.
    Zudem fand ich es sehr unrealistisch, dass ausgerechnet sie, die jeden kennt, eine Affäre mit Yves Tanguy beginnt und nicht weiß, dass er verheiratet ist.

    Schade, ich hatte mir von dem Buch mehr erhofft. Leider nur 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 06.08.2020

    Als Buch bewertet

    Wunderbare Hommage an eine faszinierende Persönlichkeit!
    Der Name Guggenheim ist den meisten von uns gewiss ein Begriff, ebenso dessen Assoziation mit der Kunstwelt. Aber wer war Peggy Guggenheim wirklich, was machte ihre Persönlichkeit aus? Ich muss gestehen, dass ich bisher nahezu nichts über jene Kunstsammlerin, Mäzenin und Autodidaktin wusste, die ausgefallene Sonnenbrillen sammelte und als Rebellin ihrer Zeit galt. Tatsächlich verdanken viele Menschen dieser außergewöhnlichen Frau ihr Leben, da sie es war, die ihnen während des Zweiten Weltkrieges eine Flucht aus Europa ermöglicht hatte.

    Zu Beginn der Handlung, im Dezember 1937, steht Peggy - bereits geschieden und Mutter zweier Kinder - kurz vor einem neuen Lebensabschnitt. Dank einer Erbschaft ist die Amerikanerin jüdischer Abstammung finanziell abgesichert, als sie sich entschließt, ihre Wahlheimat Paris zu verlassen, um sich in London den Traum einer eigenen Galerie zu erfüllen. Zur Eröffnung wird sie Werke von Jean Cocteau ausstellen, die alles andere als jene traditionelle Kunst sind, an welche die Londoner gewöhnt sind – ein Skandal! Die Aufmerksamkeit der Presse ist Peggy somit gewiss, doch der finanzielle Erfolg der Galerie Guggenheim Jeune bleibt aus - auch als sie später Wassily Kadinsky seine erste Ausstellung in England ermöglicht oder den unkonventionellen Schritt wagt, Bilder von Kindern auszustellen. In Folge dessen beschließt die ambitionierte junge Frau, ein eigenes Museum für moderne Kunst zu gründen; sie möchte Kunst einer breiteren Masse der Bevölkerung zugänglich machen, nicht nur der gehobenen Gesellschaftsschicht.

    "Es musste endlich Schluss sein mit dieser elitären Kunstauffassung und dem kleinen abgeschlossenen Kunstzirkel. Kunst war für jeden da. Für jeden."

    Doch dann bricht der Zweite Weltkrieg aus, der nicht nur Peggys Museumspläne im Keim zu ersticken droht, sondern für viele Künstler, deren Werke von den Nationalsozialisten als 'Entartete Kunst' eingestuft werden, zur tödlichen Gefahr wird…

    Bereits nach wenigen Zeilen hatte mich der einladende, geradezu poetisch schöne Schreibstil der Autorin vollkommen gefesselt, mit dem sie ein verführerisches Bild der Künstlerszene im Paris der 1930er Jahre zeichnet. Auch der starke Kontrast zum weniger charmanten, hektischen London unterstreicht Peggys Bindung an das reizvolle Paris, dem sie sich so verbunden fühlt. Die Schauplätze des Romans, von denen Sophie Villard viele zu Recherchezwecken eigens bereist hat, werden so bildhaft und atmosphärisch beschrieben, dass man mühelos in Peggys (Kunst-)Welt und die dramatischen Ereignisse der Handlung eintauchen kann. Man spürt in jeder Zeile, dass die Autorin für die Thematik brennt; umso schöner ist es, dass es ihr gelungen ist, Peggy Guggenheim ein würdiges literarisches Denkmal zu setzen.

    Im Laufe der Geschichte begegnen wir zahlreichen namenhaften Künstlern – z.B. Peggys guten Freunden James Joyce samt Gattin, dem legendären Marcel Duchamp (der sie tatkräftig bei ihren Plänen unterstützt) und seiner politisch interessierten Partnerin Mary Reynolds (die sich der Résistance anschließen wird). Peggy ist hingerissen vom tiefgründigen irischen Schriftsteller Samuel Beckett, der sich allerdings letztlich für eine andere Frau entscheidet; eine Schmach, an der Peggy einige Zeit zu knabbern hat.

    Auch ihr Techtelmechtel mit dem (verheirateten) Maler Yves Tanguy steht unter keinem guten Stern. Wird sie mit Max Ernst, diesem "eigenartigen deutschen Künstler" mit den eisblauen Augen, endlich ihr Glück finden? Als dieser in Frankreich interniert wird, sieht es vorerst nicht danach aus…

    Im Grunde möchte Peggy sich voll und ganz auf ihre Karriere konzentrieren, sich einen eigenen Namen in der Kunstwelt machen. Dennoch zieht es sie immer wieder zu den Männern und sie verliert ein ums andere Mal ihr Herz. Hinter ihrer selbstbewussten, scheinbar unerschütterlichen, gegenüber Kritikern störrischen Fassade steckt eine sensible Frau, die sich nach wahrer Liebe sehnt statt nach Halbherzigkeiten; sie ist nicht bereit, ihre wagemutigen Träume und ihre Vorstellung von einem eigenbestimmten Leben aufzugeben. Der Autorin gelingt es mühelos, sowohl Peggys unerschrockenes Wesen als auch ihre verletzliche Seite aufzuzeigen in einem Werk, das gespickt ist mit interessanten Hintergrundinformationen zum Leben dieser schillernden Persönlichkeit und der Guggenheim-Familie: von Peggys missglückter Nasen-OP über den Tod ihres Vaters (der beim Untergang der Titanic ertrank), bis hin zur Familientragödie ihrer Schwester Hazel. Im Nachwort gibt zudem ein umfangreiches Verzeichnis Aufschluss über die weitere Entwicklung der im Buch vorkommenden realen Personen, wie beispielsweise den für das Rettungskomitee verantwortlichen Varian Fry.

    Fazit: Dieser anspruchsvolle Roman, der in drei Abschnitte unterteilt ist und den Bogen vom Paris des Jahres 1937 bis in die USA des Jahres 1942 spannt, ist ein Muss für jeden Kunst-Liebhaber!

    ">>Träumen ist das Wichtigste im Leben, finden Sie nicht?>In der Tat. Ohne Träume sind wir doch tot.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 14.08.2020

    Als Buch bewertet

    Es war so schön, solange es anhielt.

    Dieses wunderbare Buch beschreibt das außergewöhnliche Leben der Marguerite (Peggy) Guggenheim.

    Erzählt wird in drei Abschnitten. Die Handlung spannt sich von 1937 bis 1942.

    Peggy hatte zwei großen Leidenschaften. Kunst und Männer. Das wird so wunderbar beschrieben. Wie Peggy allen Widerständen zum Trotz sich ihren Traum erfüllt.

    Man spürt förmlich die Kraft, die Peggy ausstrahlt. Ihre Leidenschaft, ihren Willen sich gegen eine Männerwelt und sogar auch gegen die eigene Familie zu behaupten. Der unbedingte Wille zur Unabhängigkeit und der Auffassung, dass Kunst für jeden da war und nicht nur für einen kleinen abgeschlossenen Kunstzirkel.

    Die Leidenschaft zur Kunst und die Anfänge ihrer Sammlerleidenschaft ist so mitreißend beschrieben. Ihre ganze Persönlichkeit wird greifbar. Mit ihrem Geld tut sie auch viel Gutes. Viele Freunde werden von ihr monatlich finanziell unterstützt. Auch in schlechten Zeiten denkt sie ganz zuletzt an sich. Durch ihre finanziellen Zuwendungen gelingt zahlreichen Künstlern die Flucht aus Europa.

    Die Charaktere dieser Zeit werden brillant zum Leben erweckt. Das Lebensgefühl der 1930 Jahre kommt auch so wunderbar auf die Seiten. Die Ortsbeschreibungen lassen eine längst vergangene Zeit wieder auferstehen und laden in eine Reise in die Vergangenheit ein.

    Ein sehr gut recherchiertes Buch über eine kämpferische und starke Frau die ihren Weg gegangen ist.

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  • 5 Sterne

    Buchliebe4, 08.08.2020

    Als Buch bewertet

    Peggy Guggenheim hat zwei Kinder Sindbad und Pegeen und ist geschieden von ihrem ersten Mann Laurence Vail. Dank ihres Erbes kann sie sich zu der gehobenen Gesellschaft zählen und wird oft zu verschiedenen Abendgesellschaften eingeladen. Und sie hat einen Traum von einer eigenen Galerie. Peggy liebt die Kunst und erkennt die Schönheit und die Begabung eines Künstlers schon von weitem.
    Dann lernt sie den geheimnisvollen Schriftsteller Samuel Beckett kennen und lieben, aber hat diese Liebe eine Chance? Zumal Peggy in London geeignete Räume für ihre Galerie findet.
    Aber irgendwie läuft die Galerie nicht so wie erhofft und Peggy hat Sehnsucht nach ihrer absoluten Lieblingsstadt Paris.
    Zudem ziehen dunkle Wolken auf durch die Politik in Deutschland und ein Krieg scheint nicht mehr zu verhindern.
    Viele Künstler stehen auf der roten Liste und ihnen bleibt nur die Option zu fliehen.
    Und Peggy hilft ihnen noch dabei, dass sie aus Europa fliehen und sich in Sicherheit bringen können.
    Aber auch Peggys Leben ist in Gefahr, denn auch sie hat jüdische Wurzeln.
    Wird Peggy sich und ihre Familie retten können ohne dabei ihre Träume zu verlieren?...



    Meinung:

    Der Name Guggenheim war mir ein Begriff gewesen. Hatte ich mich doch eine Zeitlang mit dem Untergang der Titanic beschäftigt. Der Vater von Peggy war damals unter den Opfern gewesen und einer der bekanntesten.

    Und obwohl mich die Kunst sehr interessiert, so wusste ich nicht viel von seiner Tochter Peggy. Dieses Buch hat das nun geändert und ich kann jedem nur dieses wundervolle Buch empfehlen, welches nicht nur für Kunstinteressierte perfekt geeignet ist.
    Der Schreibstil der Autorin lies sich flüssig und fließend lesen. Schon gleich auf der ersten Seite fand ich mich mühelos in der Geschichte und seinen Geschehen wieder und die Zeitreise führte mich ins Jahr 1937. Dank der perfekten Wortwahl und der sehr detaillierten Beschreibungen, wurden die Personen und die jeweiligen Umgebungen sofort greif und spürbar.

    Peggy Guggenheim ist dank der guten Recherchen der Autorin in diesem Buch nochmals zum Leben erwacht und hat nicht nur der Kunst eine große Stimme gegeben.

    Nicht als Malerin aber als absolute Kunstkennerin mit einem Goldauge für die Kunstschätze.


    Ein außergewöhnlicher Charakter in sehr außergewöhnlichen Zeiten.


    Eine taffe und beeindruckende Geschäftsfrau, die gezielt nach den Sternen greift um sich ihren Traum zu erfüllen, ohne dabei von der Straße abzukommen.
    Liegen bleiben oder aufgeben ist hier nie eine Option und stattdessen wird das Motto aufstehen, Krone richten und weiter geht’s, umgesetzt und das ist auch gut so. Sie galt nicht ohne Grund als Rebellin und genau das war ihr Erfolg!


    Auf der anderen Seite erlebt der Leser aber auch eine sehr verletzliche Person, die nur eines möchte, aufrichtig geliebt werden. Und leider gerät sie da immer wieder an die falschen Männer.
    Tränen zeigen in der Öffentlichkeit kamen auch hier nicht in Frage und ihre Kraft zieht sie aus ihrer Liebe zu der Kunst und ihren Traum.
    Und trotz der vielen Niederlagen und oftmals auch Demütigungen blieb der Kopf immer oben und das mit Stolz.


    Eine sehr faszinierende Persönlichkeit, die ich am Anfang des Buches ehrlicherweise nicht so recht einordnen konnte. Aber je weiter ich neben ihr herging, umso mehr erkannte ich ihren wahren Charakter und dieser war wahrhaftig richtig Klasse und eben beeindruckend außergewöhnlich mit einer Größe, an der sich so manch einer eine Scheibe abschneiden kann.

    In diesem Buch kommt der Leser auch nicht an bekannte Maler(innen) und Persönlichkeiten ihrer Zeit vorbei. Ob es Max Ernst, Wassiliy Kandinsky, Samuel Beckett, Yves Tanguy und viele mehr waren, denn all sie waren auch ein Teil von Peggy Guggenheims Leben und machen dieses Buch so besonders.

    Am Ende des Buches gibt es noch weitere spannende Informationen aus dem Leben der einzelnen Charaktere des Buches, die den Leser so viel Wissen verschaffen.

    Ein ganz großartiges Buch, welches mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett in den Bann gezogen hat. Ein großartiges Werk aus der Feder von Sophie Villard die es mühelos geschafft hat, die Kunstwelt aus dem Jahr 1937- 1942 zum Leben zu erwecken und dem Leser mit auf eine sehr faszinierende und spannende Zeitreise zu nehmen mit schillernden Persönlichkeiten aus ihrer Zeit.



    Fazit:

    Wer gerne Romane liest mit um mit ihnen in die Vergangenheit zu reisen, der ist bei diesem Buch an der richtigen Stelle. Peggy Guggenheims Leben wird in diesem Buch mit all seinen Facetten auf beeindruckende Art und Weise erzählt und das absolut lebendig. Nicht nur ein Muss für diejenigen, die sich für die Kunst interessieren.

    5 voll verdiente Sterne für dieses Meisterwerk!

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  • 5 Sterne

    S.R., 18.08.2020

    Als Buch bewertet

    Fünf prägende Jahre im Leben der Peggy Guggenheim

    „>>Was meinen Sie, was eine Frau glücklich macht, Peggy?>Sind es Kinder, Kleider, Autos oder Männer?>Es sind die Zeiten im Leben, in denen sie mit sich und ihren Entscheidungen vollkommen im Einklang ist.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 07.10.2020

    Als Buch bewertet

    Ich muß gestehen, dass mich dieses Buch unheimlich fasziniert hat und auch meinen Horizont um einiges erweitert hat. Denn aufgrund dieses Buches habe ich mich mit der Kunstmäzenin Peggy Guggenheim näher befaßt, habe die einzelnen Künstler und deren Werke gegoogelt und mir alles zu Gemüte geführt und ich werde mich auch weiterhin mit diesem Thema und den Künstlern hierzu befassen. Das hier gelesene Buch umfaßt nur den Zeitraum von 1937 bis 1942, aber das Leben der Guggenheim ist derart bunt und interessant wie manches Leben in 70 Jahren nicht. Peggy lebt in Paris und hat mit dem Schriftsteller Beckett eine heiße Affäre, als sie sich entschließt, eine Galerie für zeitgenössische Künstler zu eröffnen. Doch die Galerie läuft nicht so wie gewünscht und nach 1 1/2 Jahren schließt sie diese wieder mit der Option, ein Museum zu eröffnen. Doch dann kommt ihr der Krieg dazwischen und sie als Jüdin mit amerikanischen Pass muß mit ihrer Familie aus Deutschland fliehen. Mit dabei ist ihr Exmann mit Frau und die Kinder aus beiden Ehen so wie der Maler Max Ernst, Peggy hat so manche Liebelei, ist auf Parties und in Cafes der Bohme zuhause. Sie unsterstützt aber sehr viele Freunde finanziell und verhilfe so manchen Verfolgten zur Flucht. In Amerika angekommen, legen ihr Onkel und Tante Steine in den Weg, damit sie ihr Museum nicht eröffnen kann. Aber mit ihrem Wagemut und ihrer Sturheit gelingt es ihr, das Museum Art of this century mit großer Resonanz und Erfolg zu eröffnen. In der Liebe und mit ihren Männern hat sie kein Glück. Später kehrt sie mit all ihren Kunstschätzen nach Europa zurück. Die Autorin hat den Leser in die Kunst zu dieser Zeit entführt. Die meisten Personen sind real. Einiges vermischt sie mit ihrer künsterlischen Freiheit, aber im großen und ganzen hat sie sich an ihre umfangreiche Recherche gehalten und auch an die Biografien verschiedener Künstler. Ein Buch, das den Leser gefangennimmt und ihn Seite für Seite aufsaugen läßt wie einen nassen Schwamm. Ein Buch, das einen bleibenden Eindruck hinterläßt. Auch das Titelbild mit dem typischen Pariser Flair läßt den Leser ins Träumen und Schwärmen kommen.

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  • 4 Sterne

    Internetmaus, 26.08.2020

    Als Buch bewertet

    „Es drehte sich alles um Kunst und Liebe“ - Peggy Guggenheim über ihr Leben

    Dieses Zitat von Peggy sagt alles aus, wovon dieses Buch handelt.

    Peggy Guggenheim ist Amerikanerin mit jüdischen Wurzeln.
    Ihr Vater, kam beim Untergang der Titanic ums Leben. So ist sie eine reiche Erbin, die die Möglichkeit hat, unabhängig zu sein.
    Sie genießt ihr Leben und geht nach Europa. Paris, die Stadt der Liebe, hat sie zu ihrer neuen Heimat erwählt.

    Sophie Villards Roman spielt nur in einem kurzen Zeitraum von 5 Jahren. Doch diese Zeit von 1937 bis 1941 ist sehr prägend, vor allem, für Europa, wo die Nazis Angst und Schrecken verbreiten.

    Peggy indessen rast nur so durch diese Phase.
    In den Kreisen der Pariser Bohème fühlt sie sich wohl. Sie ist geschieden von dem französischen Dichter und Maler Laurence Vail. Aus dieser Ehe hat sie zwei Kinder. die ihr sehr wichtig sind und denen sie auch den Vater nicht vorenthalten will. So fahren sie jährlich zusammen in Sommerurlaub und feiern gemeinsam Weihnachten. Auch Laurences neue Frau und Kinder sind mit einbezogen. Der Familienzusammenhalt ist ihr lebensnotwendig.

    Auf der anderen Seite lebt sie so, wie es ihr gefällt. Nimmt sich Männer an denen sie Gefallen findet. Egal ob er oder auch Peggy gerade anderweitig liiert sind. Ich bekomme diese lebenshungrige Frau oft nicht zu fassen, was ich schade finde. Sie tut so viel Gutes für ihre Freunde, die es ihr selten danken. Anderseits ist sie recht oberflächlich, manchmal auch naiv.

    In London eröffnet sie eine Galerie. Es war ihr Traum. Aber Peggy sehnt sich nach Paris. Jetzt denkt sie daran ein Museum zu errichten. Das in Europa ein Krieg vor der Tür steht, will sie lange nicht wahr haben.

    Immer mehr Bekannte und Freunde treten die Flucht an. Europa ist für sie lebensgefährlich geworden. Jedoch können sich viele Künstler keine Überfahrt nach Amerika leisten. Peggy hilft selbstlos, wo sie kann. Mit Beziehungen und Geld. So ermöglicht sie zahlreichen, uns heute bekannten Malern, Schriftstellern und Bildhauern die Flucht.
    Ich finde, dass dies ein sehr wichtiger Verdienst von ihr ist, der mir aber im Buch ein wenig zu kurz kommt.

    Sie liebt und sammelt die zeitgenössische Kunst der Avantgarde, die als entartet angesehen wird. Diese moderne Kunst war damals noch nicht gefragt. So wurden von ihr viele Werke gerettet, die sonst wahrscheinlich nicht mehr existierten. Jeden Tag ein Bild, so ihr Motto. Dadurch, dass sie in der Pariser Bohème verkehrt, kennt sie viele Künstler, so auch Picasso, Dali, Kandinsky und Max Ernst, für den sie sehr viel tut.

    Als sie endlich begreift, dass nur sie für sich, ihre Kinder und der neuen Familie ihres Exmannes Laurence die Kraft, Willensstärke und das Geld hat um gemeinsam auszuwandern, ist es fast zu spät.

    Mit einem der letzten Flugzeuge kommen sie nach Amerika, ihrer alten Heimat.

    Sophie Villard hat hier ein Buch geschrieben über die amerikanische Kunstmäzenin und Sammlerin, die sich durch ihr Geld und ihre Beziehungen viele Kenntnisse selbst angeeignet hat. In manchen Teilen hätte ich mir eine genauere Erklärung zu den Werken und Künstlern gewünscht. Im Nachwort wird zwar einiges erklärt aber in der Handlung hätte mir es besser gefallen. Da kommen mir einige Passagen wie aufgelistet vor. Leider gibt es keinen Anhang zu den französischen Passagen, Getränken und anderen kulinarischen Köstlichkeiten der Küche Frankreichs.

    Mir hat das Buch, trotz kleiner Defizite, gut gefallen. Ich durfte eine Frau kennenlernen über die ich bisher nicht viel wusste. Mit ihrem leichten Schreibstil war das Buch von Sophie Villard gut lesbar. Ich konnte oft darin eintauchen. Man merkt beim Lesen, wie sehr die Autorin sich mit der damaligen Zeit, ihren Avantgardisten und natürlich Peggy, beschäftigt hat.

    Wer mehr über das Privatleben dieser rebellischen, selbstbewussten Frau, die sich nicht an Normen hielt und immer neue Ziele vor sich sah, wissen möchte, der sollte dieses Buch lesen.

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  • 4 Sterne

    Bücher in meiner Hand, 20.08.2020

    Als eBook bewertet

    Sophie Villards (Pseudonym einer deutschen Autorin) Roman über Peggy Guggenheim beginnt 1937. Peggy lebt in der Pariser Bohème inmitten eines umfangreichen Bekanntenkreises. Zu ihren Freunden gehören die Joyces, Hans Arp und Sophie Taueber, Marcel Duchamp, André Breton und viele mehr. Affären hatte Peggy nach ihrer Scheidung wohl einige, doch hier wird vor allem jene zu Samuel Beckett geschildert und später das Kennenlernen mit Max Ernst. In diesem Rahmen bewegt sich der Roman, der zwischendurch fast ein wenig leidenschaftslos rüberkam, mich aber trotzdem gut unterhalten hat.

    Neben den unsteten Männern in Peggys Leben gibt es eine Konstante: die Kunst. Peggy beginnt Kunstwerke zu sammeln, eröffnet in London eine Galerie, die Guggenheim Jeune. Doch finanziell wirft der Laden nicht viel ab. Und Peggy hat schon wieder eine ganz andere Idee, wie sie Kunst anders zugänglich machen könnte.

    Doch der Krieg steht vor der Türe, so dass es erstmal ums eigene Leben retten geht. Peggy blendet dieses Thema aber aus, vielleicht weil sie schon so viele Verluste in ihrem Leben verkraften musste. Irgendwann kann sie sich dem nicht mehr entziehen und muss sich überlegen, ob sie in England oder Frankreich ausharren will oder doch zurück nach Amerika gehen soll.

    Bis zu ihrer Entscheidung sammelt sie munter weiter - ein Bild pro Tag. Das hat sie sich vorgenommen. Sie kauft vor dem Kriegsausbruch Bilder zusammen und zahlt bar, worüber die Künstler allesamt froh sind. So haben sie Geld für die (Heim-)Reise in die USA oder nach Spanien (z.B. Salvador Dali).

    Die Autorin stellt Peggy Guggenheim als spendable Frau dar. Denn Peggy kauft nicht nur Bilder, sondern hilft Ausreisewilligen finanziell aus. Aber schon zuvor und später finanziert sie das Leben vieler ihrer Freunde. Auch solchen, die sehr undankbar rüberkommen, wie Djuna zum Beispiel. Peggy lässt sich, zumindest im Roman, davon nicht irritieren. Sie ist eine Frau, deren Herz für die Kunst und Künstler schlug und durch ihr Erbe finanziell immer unabhängig war und damit ihre Ideen umsetzen konnte.

    Der Roman wird in drei Teile gegliedert, doch die hätten von mir aus nicht sein müssen, da sie sich zeitlich nahtlos einreihen. Aufgrund der Dreiteilung wurde ich in meinem Lesefluss fast ein wenig gestört, da ich erst dachte, es gäbe einen Zeitsprung, der dann (zum Glück) ausblieb. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass die Ausdrucksweise nicht ganz zu den beschriebenen Jahren passte, aber es hielt sich im Rahmen, weswegen ich darüber hinwegsehen kann.

    Der Roman endet Ende im Oktober 1942 mit einem passenden und für einen Roman finalwürdigen Ereignis. Peggys Leben war da noch lange nicht vorbei und sie sollte noch viel mehr erreichen - und wieder reisen, wie schon zuvor in Europa, wo sie öfters zwischen Paris und London pendelte, als ich in einige von mir nur eine Stunde entfernte Nachbarstädte.

    Fazit: Interessanter Einblick in die Künstlerszene der Surrealisten und in Peggy Guggenheims Leben während der Vorkriegszeit.
    4 Punkte.

    Wem dieser Roman gefallen hat, dem empfehle ich, gleich in "Miss Guggenheim" von Leah Hayden weiter zu lesen, denn dort werden die Jahre 1941 bis 1943 rückblickend von 1958 aus erzählt. Zudem ist es interessant, überschneidende Begebenheiten in den beiden Jahren 1941 und 1942 aus einem anderen Sichtwinkel zu betrachten. Am Ende hat man einen tollen Überblick über Peggy Guggenheims Leben.

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  • 5 Sterne

    Philiene, 12.08.2020

    Als Buch bewertet

    Jeder kennt den Namen Guggenheim. Er ist untrennbar mit großer Kunst und der Leidenschaft zu dieser zusammen. Ich finde es immer wieder interessant die Menschen hinter den Namen kennen zu lernen. In diesem Roman lernen wir Peggy Guggenheim kennen. Der Roman beginnt 1937, Peggy hat bereits eine Ehe hinter sich und ist gerade dabei ihre Zelte in Paris abzubrechen und eine Gallerie in London zu eröffnen. Wir lernen eine interessante Frau kennen, die die Kunst liebt und auch die Männer. Und vor allem liebt sie ihr Leben in Europa. Doch dann bricht der zweite Weltkrieg aus und alles wird anders....

    Mich hat dieser Roman mitten in das Leben von Peggy Guggenheim hinein katapultiert. Peggy war einem in diesem Buch so nahe, als würde man sie persönlich kennen. Man begegnet vielen interessanten Personen und lernt die Zeit des Krieges aus Sicht einer Frau kennen, die alles tut um das was als entartete Kunst gilt zu retten.

    Ich habe sehr gerne in Peggys Leben hinein geschnuppert.

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 15.08.2020

    Als Buch bewertet

    Mit großem Interesse und echtem Vergnügen habe ich dieses unterhaltsame und informative Buch über Peggy Guggenheim gelesen.

    Der historische Roman gibt einen tiefen Einblick in die Welt der Kunst und ihrer Künstler, erzählt so fesselnd über Malerei und andere Themen.

    Auch das mehr als turbulente Privatleben der Protagonistin kommt nicht zu kurz. Peggy hat oft noch Glück im Unglück, übersteht auch das Naziregime mit relativ geringen Blessuren, wie auch ihre diversen, oft unglücklichen Beziehungen zu den immer wieder falschen Männern in ihrem Leben. Sie widmet den größten Teil ihres Lebens der Kunst und leistet viel. Mit Geld, Glück, Engagement und sehr viel Herz gelingt es ihr, unwiederbringliche Kunstwerke vor der Zerstörung während der Zweiten Weltkrieges zu retten. Ihre Verdienste sind beachtenswert.

    Ein lesenswertes Buch, nicht nur für Freunde der Malerei, das ich sehr gern empfehle.

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  • 4 Sterne

    Katjuschka, 09.08.2020

    Als Buch bewertet

    Auch wenn dieses Buch lediglich den Zeitraum 1937-1942 beinhaltet, lernt man doch die unglaubliche, inspirierende Peggy Guggenheim sehr gut kennen.
    Unterteilt wird die Handlung in drei Teile, drei Abschnitte:
    - 1937-1939 Paris und Galerie "Guggenheim Jeune" in London
    - 1939-1941 Die Zeit von Krieg, Flucht aus Europa und Max Ernst
    - 1941-1942 New York und "The Art of this Century"

    Peggy Guggenheim, geboren in New York lebt seit Jahren in Paris, fühlt sich mittlerweile fast als Französin.
    Die Wahlheimat Europa ist längst zur Heimat ihres Herzens geworden.
    Von ihrem Ehemann Laurence ist Peggy geschieden, bleibt ihm aber - nicht nur wegen der gemeinsamen Kinder - freundschaftlich verbunden.
    Ihr Lebensmittelpunkt ist jetzt die Künstlerszene von Paris. Egal ob Maler, Bildhauer, Schriftsteller - mit ihrer direkten und unkonventionellen Art fühlt sie sich in diesen Kreisen angekommen.
    Nach und nach entdeckt Peggy bei sich eine Verbindung zur modernen Kunst und sie wird Sammlerin, Galeristin, Mäzenin. "Es dreht sich alles um Kunst und Liebe" wird sie später über ihr Leben sagen!

    Auch wenn Peggy Guggenheim sich wahrscheinlich immer nach der einen großen Liebe gesehnt hat, hat sie "den Einen" wohl nicht gefunden.
    Viele bekannte Männer hat sie getroffen, mit einigen hatte sie Affären, war verliebt.
    So zum Beispiel in den Iren Samuel Beckett, später in den Deutschen Max Ernst, der ihr zweiter Ehemann wird.
    Wahre Erfüllung findet Peggy Guggenheim aber in der Kunst.

    Sophie Villard erweckt eine starke, unabhängige Frau in ihrem Buch zum Leben.
    In dem recht kurzen Abschnitt von nur 5 Jahren wird deutlich, welch eine Pionierin Peggy Guggenheim doch war.
    Sie hat bedeutende Künstler und Künstlerinnen entdeckt und/oder gefördert, war Wegbereiterin für viele, die noch kamen.
    Einige waren oder wurden zu Freunden auf Lebenszeit!
    Die Art und Weise wie sie zu Kriegszeiten ihre Art von Hilfe und Unterstützung geleistet hat, das ist unglaublich.
    Peggy Guggenheim hat Menschen und auch Kunstwerke gerettet - und so den Grundstock für ein bemerkenswertes Museum geschaffen.
    Mit dem Museum "Peggy Guggenheim Collection" hat sie sich in Venedig sowohl einen Lebenstraum erfüllt, als auch ein Denkmal gesetzt.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid, 15.08.2020

    Als Buch bewertet

    Peggy Guggenheim ist eine besondere und bemerkenswerte Frau. In diesem Roman konnten wir ihr durch die lebendige Schilderungen in einer bewegten Zeit folgen. Die Jahre 1937 bis 1942 sind eine sehr spannende Zeit der Veränderungen und auch Peggy muss ihre Lebensziele danach ausrichten. Allerdings hat mich ihr Optimismus und ihre Gradlinigkeit beeindruckt. Sie lässt sich nicht verunsichern und versucht, ihre getroffenen Entscheidungen zu verwirklichen und dafür nimmt sie einiges in Kauf. Auch wenn sie meiner Meinung nach, zuviel Wert auf die Meinung einiger Männer legt, so wird sie im Laufe der Zeit ihre eigene Stärke erkennen und sich von ihnen lösen. Das kann sie durch ihr Vermögen auch, denn sie ist zumindest finanziell unabhängig. Sie ist ihrer Zeit voraus und auch das trifft manchmal auf Gegenwind. Aber sie geht unbeirrt ihren Weg. Sie ist sehr hilfsbereit und auch das können wir in diesem Buch erleben. Dieses Buch hat die Person Peggy Guggenheim sehr gut dargestellt, sie wacht regelrecht von unseren Augen zum Leben. Es ist realistisch und ungeschönt dargestellt. Peggy hat eine große Durchsetzungkraft und das kann man richtig nachvollziehen.

    Ich fand es in diesem Buch immer sehr erfrischend, wie natürlich und unspektakulär die großen Künstler*innen der damaligen Zeit auftreten. Auch wenn einige von ihnen zu dieser Zeit ja noch nicht die berühmten Personen waren, wie wir sie heute kennen. Aber durch die detailreiche und unterhaltsame Beschreibunge konnte man sie sich alle gut vorstellen und ein Stück auf ihrem Weg begleiten. Man erfuhr sicher einige Dinge, die man noch nicht kannte und einen interessanten Einblick brachten. Ich habe mich jedenfalls animiert gefühlt, verschiedeneste Details später zu recherchieren und zu vertiefen. Wirklich interessante Informationen konnte ich so noch kennenlernen. Den Text konnte man sehr gut und flüssig lesen, es kam keine Langweile auf und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

    Dieser Roman hat diesen Lebensabschnitt über Peggy Guggenheim hervorragend erzählt und die Atmosphäre dieser Zeit gut wiedergegeben. Es hat mir großen Spaß gemacht und ich kann das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen.

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