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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 26.07.2020

    aktualisiert am 26.07.2020

    Als Buch bewertet

    Was ist Propaganda?
    Propaganda als Mittel der Beeinflussung im Prozess der Meinungsbildung gibt es seit Anbeginn der Geschichte. Damals wie heute stehen dabei größtenteils Eigeninteressen (Macht, Geld, Einfluss...) im Fokus. Um andere Menschen für eigene Zwecke zu gewinnen, gibt es eine Menge sog. Manipulationsstrategien, welche die Autorin anhand von aktuellen Beispielen aus Politik und Geschichte leicht verständlich erklärt.

    Gerade heute in Zeiten von Massenmedien, Fake News und Nachrichtensteuerung ist es wichtig, den Überblick zu behalten und sich eine eigene Meinung zu bilden. Doch dafür muss man kritisch lesen und Medienbeiträge hinterfragen. Alexandra Bleyer gibt auch hierfür den Leser einige hilfreiche Tipps an die Hand.

    Bleyers 100 Seiten geben einen guten Überblick zur Thematik. Der Text las sich sehr flüssig und wurde durch interessante Infografiken und Abbildungen/Fotos ergänzt. Besonders hat mir ihr fortwährender Verweis auf historische Propaganda-Beispiele gefallen. Ob nun Napoleon, Victor Orban oder die alten Römer, für alle war/ist Propaganda ein wichtiges Werkzeug zum Machterhalt. Damit wir Leser nicht zur Marionette im Spiel der Mächtigen werden (s. Titelbild), sollte man sich m. E. eingehender mit dem Thema beschäftigen. Ich konnte noch etwas dazulernen und wurde zudem in meiner skeptischen Haltung gegenüber den Medien (Message Control vs. Qualitätsjournalismus) bestärkt.

    FAZIT
    Eine handliche aufklärerische Informationsliteratur für zwischendurch - sozusagen Wissen to go.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 04.08.2020

    Als Buch bewertet

    Nur 100 Seiten zu „Propaganda“? Reicht das? Kann man dieses schier unerschöpfliche Thema in so wenigen Seiten abhandeln? Ja, man kann es, also Alexandra Bleyer kann es!

    Das hat sie schon in ihrem anderen Buch „Napoleon“ aus der Reihe „Reclam - 100 Seiten“ bewiesen. Wie wir ja wissen, ist Napoleon selbst der Meister der Propaganda, dem auch in diesem Buch Platz eingeräumt wird.

    In folgenden sieben Kapiteln gibt uns die Autorin und Historikerin einiges an Rüstzeug mit, die allgegenwärtigen Mittel der Propaganda zu durchschauen:

    Ein Werkzeug des Bösen?
    Von der Propaganda zur PR- und Öffentlichkeitsarbeit
    Information und Desinformation
    Medien zwischen „Lügenpresse“ und „vierter Gewalt“
    Die vielleicht besten Manipulationsstrategien
    Propaganda-Krieg
    Kein Schweigen der Lämmer

    Anhand griffiger Beispiele wird zwischen schwarzer, grauer und weißer Propaganda unterschieden.

    Besonders gut gelungen sind die "10 Gebote" und die Check-Liste, mit deren Hilfe vom aufmerksamen Leser Propaganda leicht erkannt werden kann, denn "Propaganda wirkt nur, bis man sie als solche entlarvt".

    Für alle jene, die sich weiter mit dem Thema auseinander setzen wollen, findet sich im Anhang eine lange Liste ausgewählter Literatur.


    Fazit:

    Ein kluges, informatives Buch, das zeigt, wie man sich im Dschungel von Propaganda, Fake News und Desinformation zurechtfinden kann. Gerne gebe ich diesen 100 Seiten 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    Propaganda und wie wir uns davor schützen können

    „Wer in Deutschland halbwegs fleißig arbeitet, kann davon hervorragend leben«, lamentierte er. Ludger hatte keine Lust mehr. Es nervte ihn tierisch, dass er sich jetzt auch noch via TV sagen lassen musste, dass er selbst schuld daran war, dass er seit mindestens zehn Jahren nicht mehr in den Urlaub fahren konnte, kein Auto besaß und seinen Lieblingsfußballverein, den 1. FC Köln, nur noch aus der Zeitung kannte, weil ein Stadionbesuch zu teuer war. Das war einfach zu viel des Guten.“

    Koch Ludger hat einen 14 Stunden Arbeitstag, Freunde daher eher Mangelware und da sich schnell herausgestellt hat, „dass seine Auserwählten nicht mit einem Fahrrad und dem ständigen Duft nach Essen zufriedenzustellen waren.“, sieht es in Liebesdingen auch eher mau aus. Sein Leben beschränkt sich eigentlich auf Gaststättenküche und sein enges 30 Quadratmeter Appartement. Und da gilt, „Ludger war nun mal Koch durch und durch. Entweder schmeckte das Essen oder eben nicht. Entweder lohnte es sich weiterzuleben oder eben nicht. Seine Gefühlslage bestimmte er recht ruppig nach schwarz und weiß. In diesem Fall entschied er sich dafür, seinem Leben ein Ende zu setzen, weil es ihm einfach nicht mehr schmeckte.“, nimmt mit einem misslungenen Sprung von der Rheinbrücke die Geschichte ihren Lauf.

    Denn der bewusstlose Ludger wird mit Kiefer- und Handgelenksbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert. Dort ist sofort klar, der Bärtige, Schwarzhaarige mit dem dunklen Teint, der in seiner Lage weder reden noch schreiben kann, muss ein Flüchtling sein, Schon rauscht auch eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde an. »Ana mabehky sury, Luqman«– Ich spreche kein Syrisch, Luqman–, sagte Hanna zu Ludger, der weiterhin im Krankenbett wie gefesselt lag, und sich darüber ärgerte, dass er sich nicht wenigstens hatte waschen können. So, wie ich rieche, kommt die garantiert nicht noch mal wieder, dachte er.“ Hanna gefällt ihm und deshalb freundet er sich schnell mit dem Plan an, die zum Schweigen verdammten Tage im Krankenhaus als Syrer Luqman, der ihre Unterstützung braucht, abzuliegen. Der feste Vorsatz die Geschichte bei sobald möglich, spätestens bei seiner Entlassung aufzuklären, scheitert daran, dass er beginnt, „sich in seinem Leben als kleiner Parasit wohlzufühlen. Im Gegensatz zu den echten Flüchtlingen bestand bei ihm keine Notwendigkeit für diese Art von Hilfe. Aber es war so einfach und so schön.“

    Als Leser darf man nun Luqman dabei begleiten, wie er in einer Wohngemeinschaft gemeinsam mit den beiden Syrern Tarek und Amir untergebracht wird und erleben, wie es sich als Flüchtling so lebt, klar ohne die Alpträume, Ängste und Sorgen, die seine beiden anderen Bewohner vor allem nachts plagen. Da gehören eine tolle Ausstattung, das Taschengeld mit dem Ludger gut über die Runden kommt auf der einen Seite, aber auch Anfeindungen wie »So, das sieht doch prima aus. Jetzt kannst du bald wieder auf deinen Gebetsteppich und zu Allah beten! Und vielleicht verrät er dir dann auch, wie du am schnellsten wieder in deine Heimat kommst, mein kleiner Schmarotzer«, sagte der Arzt zu Ludger.“, oder »Na, was du wollen? Hier nur frischer Fisch. Dosen drüben!«, begrüßte ihn der Verkäufer hinter dem Verkaufsstand abwertend. Den Rassismus hatte Ludger gar nicht bestellt, aber er wurde ihm gratis, quasi als »Give-away« überreicht. Ob im Krankenhaus oder im Supermarkt. Er musste gar nichts machen, damit er direkt abgestempelt wurde.“, dazu. Dabei darf man auch die Wandlung von, „Noch vor wenigen Monaten hatte er genau die gleiche Meinung über Ausländer gehabt. Gut, er fand immer noch, dass diese sich teilweise schlimmer aufführten als Gorillas im Urwald. Außerdem war ihr Frauenbild meistens schon eher grenzwertig. Er dachte dabei an den Kollegen aus dem Deutschkurs, der diese Meinung untermauerte.“, zu „Folglich musste er gegenüber der Welt zeigen, dass es tatsächlich auch gute Asyl suchende Menschen gab.“, verfolgen und anschließend muss man sich zunehmend mit ihm quälen, weil sein neues Leben auf Lügen aufgebaut ist und mit ihm stets zittern, dass Hanna die Wahrheit herausbekommt und ihm dann den Laufpass gibt, bevor noch überhaupt mehr entstehen kann.

    Der witzig, spritzige und pointierte Sprachstil macht einfach Spaß beim Lesen und ich konnte oft herzhaft schmunzeln, ab und an sogar laut lachen. Knackige Ansagen wie, »Jetzt stellen Sie mal Ihren Herzschrittmacher eine Nummer kleiner und beruhigen Sie sich.“, ironische Fragen, „Bin ich in der Hölle gelandet oder doch zu dumm zum Sterben? Oder, wie der TV-Koch sagen würde, zu faul, um es richtig zu machen?“ oder auch witzige Szenen wie, wenn er einen Nachnamen angeben muss, ihm dann nur ein aufgeschnappter Begriff einfällt und sich dann herausstellt, dass „»Hammääm« übersetzt nichts anderes als »Toilette« hieß.“, machen das Lesen zum mehr als kurzweiligen Vergnügen. Für die wenigen Seiten hat der Autor seinen Darstellern durchaus Profil, Ecken und Kanten verpasst, wenn natürlich auch keine ausgiebigen Charakterstudien erstellt, aber die Figurenzeichnung ist für eine solche satirische Geschichte doch als gelungen zu bezeichnen. Ich war zunehmend gespannt, wann und wie er auffliegen wird, und auch die kleine Romanze zwischen Hanna und Ludger haben für Spannung gesorgt und so war der Roman schnell verschlungen. Klar ist einiges überzeichnet, aber der Autor spielt mit diesem Stilmittel in meinen Augen sehr gelungen und bringt das, was vielen Menschen im Moment auf der Seele brennt und auch das Los der Asylsuchenden recht gut auf den Punkt.

    Ganz oft hat der Autor auch mir aus der Seele gesprochen, denn ich sehe Dinge wie z.B., „Beim nebensächlichen Schnitzel war sie übrigens der Meinung, dass die Political Correctness langsam echt über das Ziel hinausschoss. Sie hatte noch nie das Gefühl gehabt, einen Zigeuner zu essen oder dadurch rassistisch zu sein. Das Gleiche empfand sie auch nicht bei Toast Hawaii oder bei belgischen Pommes.“, oder „Es gab auch niemanden, der einen Schokokuss gekauft und beim Essen gedacht hätte: »Heute zeige ich dem Mohr aber mal, wo der Hammer hängt!« Vielmehr war es ein »Mann, ist der lecker.“, ganz genau so. Und auch bei „Du bist AfD-Mitglied und verbreitest absolute Hirnkotze.“, mag ich ihm nicht widersprechen und fand daher Dialoge wie, >>Diese ganzen Ausländer und Flüchtlinge, die uns unsere Arbeit und unsere Frauen klauen. Pfui Teufel!«, rechtfertigte Thorsten sich. »Deine Firma gehört jetzt einem Ausländer? Und deine Frau ist jetzt mit einem Flüchtling zusammen?«, fragte Henrik“, einfach nur klasse. Ebenfalls gelungen finde ich, dass Dinge wie „Kein Deutscher hatte weniger zu essen, weil der Flüchtling das Steak gratis bekam.“, klar deutlich werden und auch den kleinen Einblick in Aufnahmeverfahren wird interessant dargestellt.

    Alles in allem ein satirischer Roman, der mich wirklich gelungen, witzig und kurzweilig unterhalten und dafür seine fünf Sterne verdient hat.

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