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  • 4 Sterne

    7 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana J., 20.03.2016

    Als Buch bewertet

    Wie bereits bei den Vorgängerbänden, bin ich auch hier wieder von der Geschichte und den darin verwobenen historischen Ereignissen stark beeindruckt.

    Geschickt versteht es die Autorin, dem Leser noch ein bisschen Geschichtsunterricht unterzujubeln, was mitunter auch ganz schön anstrengend sein kann. Kaum hat man sich mit dem Hauptstrang beschäftigt und die Protagonisten zugeordnet, erwartet den Leser Seitenlänge historische Ereignisse und Details, die jedoch nie langweilig wirken, nur den Lesefluss beim Hauptstrang etwas einbremsen.

    Da ich Wrangel und Gattin bereits aus den Vorgängerbänden kenne, waren sie mir vertraut und ich konnte mich sofort wieder in deren Handlungen einfinden. Die Örtlichkeiten waren so detailliert beschrieben, so dass ich mir alles genau vorstellen konnte, ja teilweise fast schon selbst den Brandgeruch wahrgenommen habe.

    - Fazit -

    Das Buch ist zwar eigenständig zu lesen, um aber die Handlungen der Protagonisten noch besser verstehen zu können, empfehle ich, die Vorgängerbänden zu lesen. Historisch interessierte Leser und Hamburg Kenner werden bei diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen.

    Allein wegen der vielen eingeworfenen historischen Details und Ereignisse, ziehe ich einen Punkt ab und vergebe 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    E. K., 28.03.2016

    Als Buch bewertet

    „...Ein guter Vergleich ist der, der auf die Mitte zielt, General...“

    Wir schreiben das Jahr 1713. Im Festsaal des Hauses von Graf Vellingk haben sich die Honoratioren der Stadt Hamburg versammelt. Die Schweden stehen vor den Toren. Für Hamburg aber ist die Entscheidung gefallen. Die Stadt hat sich freigekauft. Dafür wird die dänische Stadt Altona niedergebrannt.
    Im Hause des Anwalts Hinrich Wrangel denkt seine Frau Ruth darüber nach, wie sie den Flüchtlingen helfen kann. Bei ihrer Hilfsaktion lernt sie die hochschwangere Eva Brachfeld kennen.aus dem brennenden Altona aber fliehen nicht nur die Menschen, sondern auch die Ratten. Und diese lassen sich von den geschlossenen Hamburger Stadttoren nicht aufhalten.
    Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Den Handlungsrahmen bilden der Nordische Krieg und die Pest in Hamburg.
    Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen: Eva Brachfeld und Ruth Wrangel. Eva, die den Pietisten angehört, möchte Kindern helfen und macht sich dabei schuldig. Ruth ist Herrin über Haus und Hof. Hinrich lässt ihr in ihrem Tun und Handeln freie Hand, denn er weiß um die Stärken seiner Frau. Nur in einem Fall ist sein Wort endgültig. Bevor die Tore Hamburgs wegen der Pest geschlossen werden, schickt er Ruth und die Kinder auf das Landgut nach Borstel. Auch das Verschwinden von Greta, der kleinen Tochter des Pastors, kann ihn von seiner Meinung nicht abbringen.
    Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Gut wiedergegeben werden die politischen Verhältnisse und die diffizilen Bündnisse im Nordischen Krieg. Bei Ankunft der Russen unter Zar Peter I. kann Wrangel seine Fähigkeiten als Verhandlungsführer einbringen. Sein Gespräch mit Menschikow gehört für mich zu den sprachlichen Höhepunkten des Buches. Obiges Zitat stammt daraus. Ausführlich dargestellt werden die Folgen der Pest für das städtische Leben. Interessant fand ich die aufgezeigten Möglichkeiten der Hygiene, der Behandlung der Kranken, aber auch die abergläubischen Vorstellungen. In dieser Atmosphäre der Angst hat keiner Zeit, sich um verschwundene Kinder zu kümmern. Sehr genau werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben. Nach der Trauer um den Sohn ist die Angst der Pastorenfamilie um die verschwundene Tochter mit Händen greifbar. Die Szenen mit Greta wiederum, die nicht bereit ist, sich kampflos ihrem Schicksal zu fügen, lassen mich als Leser hoffen, bangen und mitfiebern, ob alles wieder in Ordnung kommt.
    Der Autorin gelingt es, den Spannungsbogen hoch zu halten. Dafür sorgen der geschickte Wechsel zwischen den Handlungsorten, die unterschiedlichen Erzählstränge und Protagonisten, die vielschichtig angelegt sind. Ein besonders gelungenes Beispiel dafür ist der Diplomat Abensur. Taktieren und Lancieren scheinen ihm in die Wiege gelegt. Doch im entscheidenden Moment siegt sein Gewissen.
    Eine ausführliche Darstellung der historischen Fakten und ein Glossar ergänzen das Buch.
    Das Cover mit dem Blick auf den Hafen passt zum Thema.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin versteht es, historische Fakten und eine fesselnde Handlung zu einer Einheit zu verbinden.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke J., 16.03.2016

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    "Das Geheimnis der Engelskinder"
    Hamburg im Jahre 1713: In der Stadt herrschen Hungersnot und der schwarze Tod, Tausende haben sich vor den Schrecken des Nordischen Krieges hierher geflüchtet. Die Kriegsparteien haben die Stadt fast vollkommen abgeriegelt - angeblich um das Umland vor der Pest zu schützen. Religiöser Fanatismus und Weltuntergangsängste prägen das Klima und verhelfen einem Mann zu Ansehen, der den Mächtigen ein ganz besonderes Mittel gegen die Seuche verspricht: die sogenannten Engelskinder.

    Ein Fall für den Advokaten Hinrich Wrangel und seine Frau Ruth.


    Eindruck:

    Zu Beginn dieses Buches benötigt man schon ein wenig Konzentration, um die Zusammenhänge und die vielen Personen zuordnen und im Auge behalten zu können. Das ändert sich aber sehr schnell durch einen klaren, detaillierten und strukturierten Schreibstil. Eingeflochten die Dialoge in wunderschöner, der damaligen Zeit gebräuchlichen deutschen Sprache, machte es diesen Roman für mich zu einem Pageturner. Ich befand mich regelrecht in einem Lesesog.

    Der Leser tritt ein in die Wirren und politischen Ränkespielchen des nordischen Krieges, in dem jede Partei um die Vorherrschaft im Ostseeraum kämpft. Inflationen, Hungersnöte, niedergebrannte Städte - all das erlebt man in diesem Roman hautnah mit. Die Pestilenz hält Einzug in die Städte und mit ihr alles Leid der Schwachen, Alten und Kinder - UND das Sterben. Doch auch in den gut betuchten Häusern und Familien wird man von ihr nicht verschont, sind doch die hygienischen Verhältnisse nicht gerade das, was man sich heute vorstellt. Die Machtlosigkeit mit der die Menschen dieser heimtückischen Infektionskrankheit gegenüber standen, und die Geschwindigkeit in der sie fortgeschritten ist, ist erschreckend.
    Ruth Wrangel hat mich sehr beeindruckt, war diese doch ihrer Zeit sehr weit voraus. Intelligent, selbstlos und mutig war sie bereit, den Obdachlosen, den Kranken und Schwachen und den Verletzten Altonas nach dem verheerenden Brand mit Gütern über die erste Not hinweg zu helfen. Und nicht nur durch Spenden, sondern durch tatkräftigen Einsatz.

    In all dieses hat Claudia Weiss einen Kriminalfall gesponnen. Eigentlich mit einem simplen Mittel, jedoch sehr raffiniert und wirkungsvoll und spannend bis zum Schluss.

    Fazit:

    Ein wunderschöner, spannender, historischer Roman in Hamburg 1713. Sehr gut hatte ich die Örtlichkeiten und Entfernungen vor Augen. Und ich denke nicht nur weil ich aus der Nähe komme ist mir dies gelungen, sondern weil die Autoren es sehr gut verstanden hat, dies alles zu vermitteln.
    "Rattenfängerin" kann ich jedem Freund von historischen Romanen, der seine Prämisse nicht auf trockene Geschichtszahlen legt, wärmstens empfehlen.

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