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  • 5 Sterne

    13 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anette1809, 25.01.2019

    Als Buch bewertet

    “Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe” ist aus einem Romanfragment entstanden, welches ursprünglich in “Der Niemandsgarten – Aus dem Nachlass” erschienen ist. Kapitel 1-3 stammen von Michael Ende, mit Kapitel 4-16 hat Wieland Freund nun nach über zwanzig Jahren die Geschichte zu Ende erzählt. Die Illustrationen stammen von Regina Kehn, die das Buch für mich endgültig zu einem wahren “Michael Ende” vervollständigen, denn Regina Kehn hat bereits Werke wie “Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch” oder “Der lange Weg nach Santa Cruz” illustriert.

    Als Sohn eines Puppenspielerehepaars zieht der kleine Knirps mit einem bunten Wagen, gezogen von drei Eseln, durch die Lande. Sein Traum ist es jedoch ein berühmter Raubritter zu werden, also büxt er seinen Eltern heimlich aus und macht sich auf den Weg, um bei dem berüchtigten Rodrigo Raubein in die Lehre zu gehen. Dessen Ruf als gefährlicher Räuber ist weit verbreitet, so dass sich keiner in die Nähe seiner Burg traut, zumal im Umkreis der Burg zahlreiche Grabsteine und Skelette bezeugen, welche Missetaten Rodrigo Raubein in der Vergangenheit schon begangen hat. Doch Knirps kennt keine Angst!

    Parallel verfolgt der Leser in den ersten Kapitel der Geschichte zum einen Knirps Weg zur Raubritterburg und sein erstes Aufeinandertreffen mit Rodrigo Raubein, der ein Geheimnis verbirgt, welches die ganze Geschichte auf den Kopf stellt. Zum anderen erlebt er, wie Knirps’ Eltern gemeinsam mit ihrem sprechenden Papagei Sokrates nach ihrem Sohn suchen. Im Gegensatz zu ihrem Sohn sind Mama und Papa Dick kein bisschen abenteuerlustig und recht einfach gestrickt. Da ist der Papagei schon ein helleres Köpfchen, der nach ergebnisloser Suche mit Hilfe eines Buches versucht dem Abenteuer von Knirps auf die Spur zu kommen, damit sich ihre Wege an einem späteren Punkt der Geschichte kreuzen.

    “Aber wie kann Knirps’ Geschichte in diesem Buch stehen, wenn sie doch gerade erst geschieht?”, wollte Rodrigo Raubein wissen.
    “Geschichten ähneln sich”, antwortete darauf der altkluge Papagei. “Und sie ähneln dem, was in Wirklichkeit geschieht.” (S.84)

    Dieser erzählerische Kniff Endes macht viel Spaß und übt selbst auf bereits erwachsene Leser einen Reiz aus.
    Der schlaue Sokrates scheint damit tatsächlich den richtigen Weg zu verfolgen, doch selbst einem schlauen Vogel verlaufen Fehler, und so nimmt die Geschichte mehr als einmal eine unvorhergesehen Wendung. Wenn man ein Auge auf den offensichtlichen Täter eines Falls hat, so kann es passieren, dass einem entgeht, dass der eigentliche Bösewicht ein ganz anderer ist!
    Seit dabei, wenn sich der Vorhang des Theaters hebt und ein überraschendes Spiel beginnt, bei dem ein eigentümlicher Raubritter, ein goldgieriger Drache, ein düsterer Bösewicht, ein melancholischer König, sowie eine entführte Prinzessin eine Rolle spielen, und sich nicht immer alles so entwickelt, wie man es von einem Märchen erwarten würde.

    Für mich ist “Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe” ein richtiger “Michael Ende”, obwohl er selbst diese Geschichte vor seinem Tod nicht mehr zu Ende erzählen konnte. Wieland Freund hat jedoch großartige Arbeit geleistet und es entsteht zwischen den ersten drei von Michael Ende geschriebenen Kapiteln, sowie dem Rest der Geschichte, kein Bruch. Sowohl sprachlich als auch erzählerisch ist das Buch ein Gesamtwerk, dem man einen Wechsel des Autors nicht anmerkt.
    Die Geschichte ist opulent und großzügig illustriert, so dass bereits Erstleser großen Spaß damit haben und auch das Vorlesen viel Freude bereitet. Auf den Vorsatzseiten findet man die Darsteller der Geschichte, von den beiden namensgebenden Titelfiguren bis hin zu den drei Eseln wurde dabei an alle Charaktere gedacht. Jeden Kapitelanfang schmückt eine Illustration, des Weiteren sind zahlreiche seitenfüllende Bilder im Buch enthalten.

    Wie eigentlich alle seiner Geschichten, hat Michael Ende mit “Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe” eine sehr fantasievolle, aber auch hintergründige Erzählung geschaffen.
    Zum einen ist da diese grandiose Idee mit Sokrates, der mit Hilfe eines Märchenbuchs versucht Knirps aufzuspüren, vor allem ist es aber die Erkenntnis, dass nicht jeder mit dem Leben glücklich wird, in das er hineingeboren wird, und dass manchmal Mut dazu gehört aus bereits ausgetretenen Pfaden auszubrechen und neue zu beschreiten.
    Daneben bereitet es viel Spaß aufzuspüren, welche Klischees Michael Ende aufs Korn nimmt. In Knirps habe ich zum Teil den einen, der auszog das Fürchten zu lernen, wiedererkannt, denn wie dieser ist Knirps zunächst ebenfalls furchtlos und lernt im Laufe der Geschichte Angst kennen. Außerdem bricht er mit gängigen Bildern, die man beispielsweise von Raubrittern oder Prinzessinen hat.

    “Rodrigo Raubein und Knrips, sein Knappe” ist ein fantasievoller und märchenhafter (Vor-)Lesespaß für kleine und große Michael Ende Fans und solche, die es noch werden wollen.
    Knirps Geschichte ist bunt, abenteuerlich, witzig und einfallsreich und für die eine oder andere Überraschung gut, die man so nicht erwartet hätte! Aber wer soll es einem verdenken, wenn nicht einmal Sokrates das Ende hervorsehen konnte ;)

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 30.01.2019

    Als Buch bewertet

    Die ersten drei Kapitel wurden noch von Michael Ende geschrieben, die folgenden 13 dann von Wieland Freund. Ich finde durchaus, dass sich der Schreibstil ändert, denn Wieland Freund versuchte natürlich die ausschweifend beschreibende Sprache von Michael Ende zu kopieren, doch schoss damit ein bißchen über das Ziel hinaus. Denn rausgekommen ist zwar eine literarisch sehr wertvolle Geschichte, aber für Kinder in der Zielgruppe 6-8 Jahre ist es sehr anstrengend wenn fast in jedem Satz ein eingeschobener Nebensatz vorkommt (der meist auch nur sehr Nebensächliches beinhaltet). So wurde ein Satz nicht selten auch mal bis zu 8 Zeilen lang. Zudem hat Freund die Angewohnheit, Dinge aus vorangegangenen Sätzen, oder sogar demselben Satz, gleich zu wiederholen. Ein Beispiel (doch es geht auch wesentlich länger und verschachtelter) "Unvorstellbar, dass ein Raubritter sich von Mama Dick in einen Waschzuber stecken lassen würde, wie sich Knirps in einen Waschzuber hatte stecken lassen, bevor er unter die Raubritter gegangen war." Beim Vorlesen habe ich solche Einschubsätze oder Wiederholungen teilweise weggelassen, sofern mir das so spontan möglich war. Ebenso wie ich zahlreiche Wörter, die entweder schon sehr veraltet sind und/oder im normalen Sprachgebrauch von Kindern niemals vorkommen, ausgetauscht oder zumindest für sie übersetzt habe.

    Trotz kleinerer Kürzungen brauchten wir für das Vorlesen eines Kapitels 20-25 Minuten, das sollte man einplanen wenn es so wie bei uns die "Gute-Nacht-Geschichte" ist. Wir mussten immer rechtzeitig anfangen, damit wir zumindest 2 Kapitel pro Abend schafften, denn natürlich waren die Jungs immer sehr gespannt wie es weitergeht (auch wenn sich die Geschichte manchmal echt hinzieht, und es z.B. über 3 Seiten beschrieben wird wie sich Rodrigo Raubein versucht seiner Rüstung zu entledigen; oder Sokrates, der Papagei, über den möglichen Verlauf der Geschichte sinniert. Jüngere Kinder sind da eher ungeduldig und wollen lieber wissen wie es denn nun tatsächlich mit Knirps und Flip und Rodrigo Raubein weitergeht.

    Meinen Jungs gefielen am besten die Erlebnisse von Knirps, vor allem seit dem Zeitpunkt wo er auf Prinzessin Flip stößt. Doch folgen wir nicht ausschließlich dem kleinen Jungen und seiner neuen Freundin, sondern die Geschichte wechselt hin und her zwischen bis zu 4 Erzählsträngen, die nach und nach zusammen kommen. Denn da gibt es noch die Familie Dick, die verzweifelt ihren Sohn sucht. Den melancholischen König Kilian, der sich um seine verschwundene Thronfolgerin sorgt. Und den fiese Zauberer mit seinem nachtschwarzen Drachen Wak, der selbst die Krone haben will.

    Doch trotz der recht anspruchsvollen Erzählweise mit den verschiedenen Plots, ist die Geschichte an sich für Kinder ab 6 Jahren bestens geeignet. Mein jüngerer Sohn sagte, als wir etwa bei Kapitel 10 waren, "Mama, zuerst fand ich die Geschichte ja langweilig, aber jetzt finde ich sie total spannend." Ein größeres Kompliment gibt es fast nicht, wenn ein Buch es schafft, die Meinung seiner Leserschaft noch so 'herumzureißen'.
    Den sehr künstlerischen Schreibstil hingegen wissen aber wohl eher ältere Kinder (ab 11 Jahren?) und Erwachsene zu schätzen.
    Ich hätte 3,5 Sterne vergeben, die Jungs 4,5. Wir haben uns in der Mitte getroffen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne G., 01.02.2019

    Als Buch bewertet

    Kurzbeschreibung

    Ein kleiner Junge, der auszog, Raubritter zu werden, wie sein Vorbild Rodrigo Raubein.

    Knirps, ein pfiffiger kleiner Junge, liebt es Abenteuer zu erleben und macht sich eines Tages auf, den legendären und gefürchteten Raubritter Rodrigo Raubein kennenzulernen und bei ihm in die Lehre zu gehen.
    Dabei hat er nicht mit der gefährlichen Aufgabenstellung einer Mutprobe gerechnet. Wer jetzt glaubt, dass Knirps davor zurückschreckt, der irrt allerdings, denn der macht sich voller Tatenrang auf und plant prompt einen Prinzessinenraub.

    Dass aber die Prinzessin einen viel gefährlicheren Gegner als Knirps hat, ahnt zu dem Zeitpunkt noch niemand.




    Cover

    Das Cover passt hervorragend zum Inhalt.
    Hier sieht man Knirps in seinem Harlekin Anzug durch den Bange Wald wandern. In der Szenerie hinten sieht man die Burg des Raubritters Rodrigo und ein Hinweisschild wo es langgeht. Sehr schön und stimmig mit den Tieren die fast fragend dem Jungen bei seinem Weg zusehen.

    Illustrationen von Regina Kehn.


    Schreibstil

    In dieser wundervollen Geschichte hat der mittlerweile verstorbene Autor Michael Ende 3 Kapitel verfasst, die über zwanzig Jahre später von Wieland Freund vervollständigt wurden.

    Hier haben die beiden Autoren einen wundervollen Schreibstil, mit einer interessanten Geschichte vermischt, bei der es um Freundschaft, Familie und Ziele geht. Denn was macht einen glücklich und was sollte man aus seinem Leben machen.
    Sehr schön zusammengefasstes Kinderbuch für Leser ab 6 Jahren.


    Meinung

    Ein Lehrling mit eigenem Kopf …

    Genau der steht bei dem Raubritter Rodrigo Raubein eines Tages vor dem Tor und möchte bei ihm in die Lehre gehen.
    Da Rodrigo weder vorhat einen Lehrling auszubilden, geschweige denn einen kleinen Jungen aufzunehmen, schickt er diesen auf eine Mutprobe, da er hofft, es würde den Jungen abschrecken.
    Nur Knirps wäre nicht Knirps, wenn er sich von solchen Dingen abschrecken lassen würde.
    Denn er denkt gar nicht daran zu seinen Eltern, den Puppenspielern, zurückzugehen.
    Die wiederum sind mehr als besorgt, wovon man von der damaligen mittelalterlichen Zeit und den Gefahren des Waldes und der Räuber ausgehen kann.
    Da würde es mir nicht anders ergehen.

    Ich muss aber auch zugeben, dass ich den kleinen jungen Knips auch verstehen kann.
    Eingepfercht in einen kleinen Kutschenwagen mit seinen Eltern, jeder Menge Puppen und einem Papagei der alles besser weiß, wäre ich auch lieber auf meinem eigenen Abenteuer unterwegs.

    Knirps, den man also hier kennenlernt, will sein Leben selbst in die Hand nehmen und lernt dabei nicht nur, dass manches Sein mehr ein Schein ist, und dass man wahre Freunde auch bei einer Mutprobe finden kann.

    Gefällt mir und vermittelt viele tolle Einsichten.


    Fazit

    Absolut empfehlenswertes Kinderbuch ab 6 Jahren.

    Ein Entschluss mit Folgen.


    5 von 5 Sternen

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela P., 29.04.2019

    Als eBook bewertet

    Inhalt:

    Der junge Knirps ist mit seinen Puppenspieler - Eltern immer on Tour durchs Land,doch jetzt hat er die Nase voll und will beim Raubritter Raubein in die Lehre gehen.
    Dies gestaltet sich aber zuerst schwierig,denn Rodrigo Raubein hat absolut keine Lust auf den kleinen Knirps. Dieser lässt aber nicht locker und so kommt es,dass Knirps eine Mutprobe bestehen muss,damit der Raubritter ihn in die Lehre nimmt.

    Die Eltern von Knirps machen sich furchtbare Sorgen um ihren Sohn und die Suche beginnt...

    Als erstes angesprochen hat mich der Name "Michael Ende",deswegen und wegen dem schönen Cover habe ich mich für das Buch entschieden und es nicht bereut.

    Knirps ist ein kleiner,sehr sympathischer Junge,der sehr mutig ist.
    Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und die Illustrationen im Buch runden das Ganze wunderbar ab.

    Ein tolles Abenteuer für Kinder!

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 17.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ein neues Buch von Michael Ende! Wie kann das sein? Im Nachlass gab es ein begonnenes Buch, die ersten 3 Kapitel existierten schon. Nun hat Wieland Freund es zu Ende geschrieben.
    Was für eine tolle Idee und aus unserer Sicht ist gelungen! Beim Vorlesen habe ich kaum den Bruch in der Sprache wahrgenommen, natürlich weiß man welche Kapitel von Michael Ende sind und welche von Wieland Freund, aber es passt!
    „Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe“ ist eine märchenhafte Erzählung in der es alle Elemente gibt einer klassisch mystischen und spannenden Geschichte des Mittelalters. Wir treffen eine Prinzessin, einen Raubritter, einen Zauberer und einen Drachen. Was will man mehr?
    Knirps, der Sohn von Puppenspielern reißt aus und will Raubritter werden durch eine Lehre beim bekannte Rodrigo Raubein. Dieser Raubritter täuscht alle über seine eignen Ängste und Unsicherheiten hinweg und treibt Knirps in eine Mutprobe. Wunderbar wie die Brücke von dieser Geschichte zu den Puppen der Puppenspieler geschlagen wird. Knirps der so gerne die Abenteuer erleben will, die seine Eltern spielen, ist nun mittendrin und beweist Mut und Stärke.
    Sprachlich toll erzählt, weder zu ausschweifend, aber mit einem nötigen Detailgrad um die Stimmung und das Ambiente rüber zu bringen, lesen wir uns hier herrlich durch die Abenteuer von Knirps. Meine Altersempfehlung liegt bei mindestens 6 Jahren (wie vom Verlag angegeben), ein Buch das sich sehr gut in der Grundschulzeit vorlesen lässt und noch spannend ist selbst in der 4. Klasse zu lesen! Definitiv sollten empfindliche Kinder das Buch nicht all zu früh hören/lesen, da es verschrecken könnte durch gruselige Elemente. Das Ausreißen gleich zu Beginn und die Täuschungen des Raubritters können zarte Gemüter irritieren.
    Erwähnenswert sind auch die super tollen Illustrationen, von denen es einige im Buch gibt. Regina Kehn schafft es die Stimmung auf den Bildern zu illustrieren, man könnte fast glauben auch diese seien aus einer anderen Zeit. Sehr sehr gelungen.
    Fazit: Ich würde mich nicht wundern, wenn dieses Buch bei meinen Kindern, wenn sie mal groß sind zum „Klassiker-Kanon“ zählt! Und auch wenn die Geschichte weit weg ist von der alltäglichen Kindheit unserer eigenen Zwerge, oder gerade deshalb (!), lieben es meine Kinder sich vorzustellen selbst der mutige Knirps zu sein.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 05.02.2019

    Als Buch bewertet

    Das vorliegende Kinderbuch ist von dem 1995 verstorbenen Autor Michael Ende begonnen worden. Drei fertige Kapitel hatte er noch geschrieben. Nun gut zwanzig Jahre später hat es der Autor Wieland Freund vollendet. Die gelungenen Illustrationen sind von Regina Kehn. Beide sind mit Geschichten von Michael Ende aufgewachsen.
    Wsa das Buch ausmacht, sind die liebevoll geschaffenen Charaktere, die Gestaltung der Fantasiewelt als auch ihre Handlung.
    Der Erzählstil hat mir gefallen, insofern weil die ganzen einzelnen Kapitel flüssig zu lesen waren. Die Geschichte wird zum Teil humorvoll als auch spannend präsentiert. Aus den drei vorliegenden Kapiteln von Michael Ende ist es dem Autor Wieland Freund perfekt gelungen, eine Kindergeschichte zu schreiben, die man lesen und lieben muss. Zudem kann ich sagen, auch wenn es ein Kinderbuch ist, dieses ist alterslos ☺

    Jede Charaktere bekommt genug Raum in der Handlung, so dass man sich selbst ein Bild von ihnen machen kann. Da wären Mama und Papa Dick, die Eltern von Knirps, eine der Hauptpersonen in dem Buch. Eigentlich ist der Name Knirps nur eine Abkürzung, aber sein wirklicher Name, denn kann kein Mensch aussprechen. Seine Eltern haben den Namen aus einem uralten Geschichtenbuch entnommen. Die vielen Geschichten werden für das Puppentheater verwandt, mit denen die Familie unterwegs ist. Ein weiterer Mitbewohner der Puppenspielerfamilie ist Sokrates, ein sehr, sehr schlauer Papagei. Und sprechen konnte er, wie ein Mensch.
    Rodrigo Raubein, ein gefürchteter Räuber, doch Knirps ist ohne Furcht und Angst und will sein Knappe werden. Nun, so nimmt dann die Geschichte ihren Lauf. Es gibt doch nichts gegen eine Prinzessin in einer Geschichte, einen König, der sehr viel Aufmunterung braucht, einen bösen Zauberer, und eh ich es vergesse, ja ein Drache taucht in dieser tollen Geschichte auch noch auf.
    Auch wenn die Handlung im Mittelalter spielt, der Leser wird förmlich in diese hineinkatapultiert und kann so das Ritterabenteuer um Knirps und den anderen Menschen erleben.

    Kurz gesagt, wenn ein Autor es so fantastisch versteht, aus einem Romanfragment dieses geniale märchenhafte Ritterabenteuer zu vollenden, Hut ab. Die Geschichte verfehlt ihre Wirkung nicht, und auch der gelungene Schluß haben mich überzeugt.
    Das Coverbild passt perfekt zur Geschichte und auch die Innenillustrationen haben einen großen Mehrwert.
    Sei mutig.
    Sei neugierig.

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  • 5 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Honigmond, 29.03.2019

    Als eBook bewertet

    Zum Klappentext:
    Ein fulminantes Märchen und Ritterabenteuer von Michael Ende und Wieland Freund, für Kinder ab 6 Jahren.

    Knirps ist überzeugt, dass ein echter Raubritter in ihm steckt. Deshalb will er auch unbedingt beim berüchtigten Rodrigo Raubein in die Lehre gehen! Doch der fordert zunächst eine Mutprobe von ihm. Voller Tatendrang plant Knirps einen Prinzessinnenraub, kann es Gefährlicheres geben? Er ahnt nicht, dass ein viel mächtigerer Bösewicht als er es auf die Prinzessin abgesehen hat.

    „Rodrigo Raubein" von Michael Ende als Romanfragment veröffentlicht und nun, zwanzig Jahre nach seinem Tod, von Wieland Freund vollendet.

    Mein Leseeindruck:
    Ich habe das Buch zusammen mit meinem neunjährigen Sohn gelesen, der anfangs etwas skeptisch war und nicht wirklich zuhören wollte. Nach einem erneuten Versuch war er dann hin und weg. Er fand das Buch so spannend und die wunderschönen Illustrationen toll, da es da immer noch etwas zu entdecken gab, was nicht im Kapitel vorkam, aber auch noch mal einen guten Rückblick auf das Kapitel gab. Die einzelnen Kapitel sind zwar etwas länger gehalten und daher eher für schon etwas ältere Kinder gut geeignet, aber jedes einzelne Kapitel auch sehr spannend gehalten, so dass die Kinder gut dabeibleiben. Da ich im Vorfeld über die Presse erfahren hatte, dass Michael Ende das Buch noch kurz vor seinem unerwarteten plötzlichen Tod angefangen hatte und leider nur 3 Kapitel schaffen konnte, finde ich es sehr sehr gut gelungen, wie Wieland Freund den Faden aufgenommen hat und die Geschichte zu einem wunderbaren Ende geführt hat. Einen Unterschied zwischen beiden Autoren konnte ich zu keiner Zeit feststellen und war zusammen mit meinem Sohn total begeistert von der außergewöhnlichen Geschichte.

    Mein Fazit:
    Ein sehr gelungenes Kinderbuch mit wunderschönen Illustrationen sowie einer gut durchdachten Geschichte mit einer wunderbaren kindgerechten Spannung . Dieses Buch sollte man gelesen haben, vor allem, wenn man die Bücher oder Verfilmungen von Michael Ende (wie z.B. "Die unendliche Geschichte") kennt,. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung sowie 5 Sterne für dieses gelungene Werk.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 04.02.2019

    Als Buch bewertet

    Knirps reist mit seinen Eltern, die Puppenspieler sind, in einem bunt bemalten Wagen durch die Lande. Dabei ist Vorsicht geboten, denn der Raubritter Rodrigo Raubein soll die Gegend unsicher machen. Knirps hat sich den Raubritter zum Vorbild genommen, verlässt klammheimlich seine Eltern und macht sich furchtlos auf die Suche nach Rodrigo Raubein, um bei ihm in die Lehre zu gehen. Der verlangt allerdings eine Mutprobe von ihm. So macht sich Knirps auf, um eine Prinzessin zu rauben. Doch da ist noch jemand anderes, der böse und gefährlich ist und es auch auf die Prinzessin abgesehen hat.
    Dieses Romanfragment von Michael Ende wurde nun von Wieland Freund vollendet. Mir hat diese Geschichte gut gefallen, doch ich finde den Schreibstil für das genannte Alter (6-8 Jahre) ziemlich anspruchsvoll.
    Wunderschön sind auch das Cover und die Illustrationen im Buch.
    Rodrigo Raubein hat geschickt für seinen Ruf gesorgt, damit er seine Ruhe hat. Knirps ist furchtlos und möchte Abenteuer erleben, und da das beim Puppenspiel wohl nicht möglich ist, verlässt er einfach seine Eltern. Er macht sich überhaupt keine Gedanken darüber, dass diese sehr besorgt sein könnten. Doch die geben ihren Jungen nicht so schnell auf und machen sich auf die Suche. Knirps ist furchtlos und mutig und nimmt seine Aufgabe an. Zum Glück findet er ja auch Unterstützung. Alle Figuren sind ganz toll und sehr individuell ausgearbeitet. Ganz besonders hat mir der Papagei Sokrates gefallen.
    Die Geschichte ist sehr spannend, manchmal lustig, auf jeden Fall aber sehr abenteuerlich. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 06.02.2019

    Als Buch bewertet

    Knirps, der eigentlich Hastrubel Anaximander Chrysostomos heißt und bisher braves Kind seiner Eltern gewesen ist, hat mächtige Träume: Ein Raubritter möchte er werden, genauso gefürchtet wie sein Vorbild der berüchtigte Rodrigo Raubein. Er will frei sein und Abenteuer erleben und glaubt, dass er das mit Mama und Papa Dick, ihres Zeichens biedere Puppenspieler, auf keinen Fall kann. Sie sind einfach zu verschieden. Während Knirps sich vor nichts fürchtet, fürchten seine Eltern sich vor fast allem. Und während Knirps alles verändern will, wollen die Dicks, dass alles so bleibt, wie es ist.

    Eines Tages hat Knirps genug, und da er keine Angst kennt, macht er sich auf den Weg, um Seeungeheuer zu reiten, Eisriesen unter den Tisch zu trinken und mit dem Teufel Karten zu spielen.

    Das Ziel seiner Reise: die Schauderburg auf dem Haarzuberg im Bangewald. Doch hier erwartet Knirps eine Überraschung. Raubritter Rodrigo Raubein, dessen Namen die Menschen nur hinter vorgehaltener Hand und in flüsterndem Ton aussprechen, weil schon seine Erwähnung als gefährlich gilt, scheint so gar nicht angetan von der Absicht des Jungen, sein Knappe werden zu wollen.

    Was Knirps nicht ahnt, Rodrigo Raubein ist alles andere als das, was die Leute glauben oder vielmehr, was er sie glauben machen will. Denn in Wahrheit kann der Ritter keiner Fliege etwas zuleide tun, ja ist ein sehr ängstlicher Mensch und in der Seele zart wie ein Gänseblümchen. Er züchtet Kakteen, versorgt sich mit den Früchten aus seinem Gemüsegarten und möchte bloß von den Menschen in Ruhe gelassen werden. Deshalb veranstaltet er den ganzen Zinnober mit düsteren Gruselgeschichten und den entsprechenden Hinweisen und Skeletten rund um seine Schauderburg.

    Obwohl er ihn eigentlich sympathisch findet, will er Knirps bald wieder loswerden. Und so erhält Knirps den Auftrag, alleine und ohne fremde Hilfe eine möglichst gefährliche Untat zu begehen, um sich als Knappe eines Raubritters würdig zu erweisen. Knirps wäre nicht Knirps, wenn er nicht genau das in Angriff nehmen würde...


    „Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe“ stammt aus der Ideenschmiede von Michael Ende. Drei Kapitel seiner Geschichte hat er vor seinem Tod geschrieben. Nach vielen Jahren wurde sie Wieland Freund in gelungener Art und Weise mit viel Schwung, Kreativität und einen schelmischen Stil, der dem des verstorbenen Autors ähnelt, ohne diesen zu imitieren, zu Ende erzählt.

    Die Geschichte ist, obwohl immer wieder betont wird, dass sie im finsteren, ja kohlpechrabendusteren Mittelalter spielt, in ihrem Kern farbenfroh und sprachlich ausdrucks- und stimmungsvoll, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen anregend.

    Genauso stellen sich die Figuren dar, nicht nur was ihre Charakterisierung betrifft, sondern gleichermaßen die bildgemäße Umsetzung. Es gelingt der Illustratorin Regina Kehn, ihre Zeichnungen der Vorlage anzupassen, ohne dass diese immer punktgenau zu treffen. Vielmehr bewegen sie sich in einem Spielraum, die die eigene Vorstellung anregen. Zudem verpasst Regina Kehn einigen Szenen eine witzige oder gar moderne Note, wenn beispielsweise Basecap, Reithelme und Erste-Hilfe-Tasche ihren Einsatz finden. Daher sind sowohl beim Lesen als auch Anschauen der Bilder Spaß und Augenzwinkern gesichert.

    Knirps als eine der Hauptfiguren ist kein wirklicher Held, weil er keine Angst kennt. Er begreift im Verlauf des Geschehens, dass erst derjenige mutig ist, der Angst hat und seine Angst überwindet. „Sie lehrt ihn, die guten von den bösen Taten zu unterscheiden… Um böse zu sein, braucht man keinen Mut. Mut braucht man nur für das Gute.“ (Seite 162)

    Natürlich existiert auch ein richtiger Schurke in der Geschichte, und der machthungrige Zauberer Rabanus Rochus darf seine Biestigkeit ordentlich ausleben. Ach ja, einen Gehilfen, den bösartigen und ein wenig tumben Drachen Wak, gibt es außerdem.

    Nicht vergessen seien der weise Medicus Padrubel und dann noch Filipa Annegunde Rosa, eine Prinzessin aus Überzeugung, immer und mit jeder Faser ihres Herzens. Sie kann nichts so schnell erschüttern, und sie lässt nichts gefallen. Aber Flip ist auch eine Prinzessin mit vielen klugen Ideen und Überlegungen. „Wer lügt, sagt mit Absicht die Unwahrheit über etwas, das in Wirklichkeit ganz anders ist. Wer eine Geschichte erzählt, sagt hingegen die Wahrheit, selbst wenn er die Wirklichkeit dabei ein bisschen verdreht. Er sagt auf eine komplizierte Weise die Wahrheit. Obwohl er es manchmal selber nicht weiß.“ (Seite 97)

    Sokrates muss ebenfalls noch erwähnt werden. Was wäre die Geschichte ohne den fast hundertjährigen sprechenden Papageien, der immer wieder nachdenklich die Ereignisse begutachtet.

    Sie alle bilden eine vielfältige, lebensfrohe (ausgenommen vielleicht der melancholische König Kilian der Letzte, der den Frohsinn erst wieder lernen muss) und schillernde Figurentruppe, in der letzten Endes jeder seinen Platz findet. Bis auf Rabanus Rochus. Gerechterweise.

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