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  • 5 Sterne

    15 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 11.05.2017

    Als Buch bewertet

    Niederösterreich. Sandra Adametz ist zum Begräbnis ihrer Großmutter in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Als am Tag nach der Beerdigung plötzlich ihr Opa verschwunden ist, bittet Sandra Dorli und Lupo, den Vermissten zu suchen. Dieser ist ruckzuck gefunden, er schwimmt tot in der Güllegrube. Schnell steht fest, dass Siegfried Adametz ermordet wurde…

    „Sauglück“ ist bereits der vierte Fall für Gemeindesekretärin Dorli Wiltzing und Privatdetektiv Lupo Schatz, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Veronika A. Grager versteht es mit ihrem lockeren und angenehm zügig zu lesenden Schreibstil ausgezeichnet, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Ich habe mich von der ersten Seite an in das Geschehen hineinkatapultiert gefühlt, wurde mitgerissen von einem Strudel aus gegenwärtigen und vergangenen Ereignissen, habe amüsiert das Miteinander und das Gegeneinander der Akteure verfolgt und konnte zudem prima über Hintergründe und Zusammenhänge mitgrübeln und miträtseln.

    Die Autorin wartet in „Sauglück“ mit einem sehr aufwühlenden Thema auf. Es geht um die Fremdunterbringung von Kindern in der Nachkriegszeit; um Kriegswaisen und um Kinder, die ihren Familien bzw. ihren ledigen Müttern entrissen und in bäuerlichen Großfamilien untergebracht wurden, weil man aus behördlicher Sicht der Meinung war, den Kindern so ein besseres Leben zu ermöglichen. Wie falsch diese Annahme war, weiß man erst viele Jahre später. Die Kinder wurden als Arbeitskräfte ausgenutzt. Misshandlungen, Demütigungen und oftmals auch sexueller Missbrauch waren an der Tagesordnung.

    Veronika A. Grager gelingt in diesem Krimi ein beeindruckender Spagat zwischen Sachlichkeit und Humor. Die Autorin schildert die Ereignisse in den 1950er Jahren sehr bewegend und behandelt das Thema mit dem erforderlichen Ernst. Die erlittenen Qualen und Entbehrungen, die bei den betroffenen Pflegekindern meist ein Leben lang nachwirken, werden genauso beleuchtet, wie die mangelnde Aufarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse und die fehlende Entschädigung.
    Dennoch gibt es im Verlauf der Geschichte - wie man es in den Krimis mit Dorli und Lupo gewohnt ist - zahlreiche komische Passagen und witzige, in Mundart geschriebene Dialoge, die eine Menge Schwung in die Handlung bringen und für gute Unterhaltung sorgen.

    „Sauglück“ hat mich durchweg begeistert. Ein fesselnder Krimi, der den Leser nicht nur an einer spannenden Spurensuche teilhaben lässt, sondern durch das betroffen machende Thema besonders mitzureißen weiß. Absolut empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 02.05.2017

    Als Buch bewertet

    Auf einem Bauernhof wurde ein altes Ehepaar ermordet. Als Dorli Wiltzing und Lupo Schatz die Hintergründe aufdecken wollen, geraten sie an eine Familie voller Hass und Unzufriedenheit. Und schnell wird klar, dass alle, die auf dem Hof leben, ein Motiv haben, aber kein Alibi. Dann wird im Keller des Hofes ein uraltes Skelett eines Kindes entdeckt. Steckt hinter dessen Tod vielleicht das Motiv für die Morde an dem Ehepaar?

    Dieses Buch ist schlichtweg großartig! Es ist von Anfang bis Ende unglaublich spannend. Der sehr gut verständliche Schreibstil ermöglichte es mir, sofort in die Geschichte einzutauchen. Der Sog, den das Buch entwickelte, hielt mich bis zum Ende gefangen und ich mochte das Buch einfach nicht beiseitelegen.
    Die Personen sind durchweg real beschrieben. Ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen. Besonders die schlechten Charakterzüge der Bauernfamilie sind eindringlich gezeichnet. Missgunst und Neid sind an der Tagesordnung. Wahrlich keine Familie zum Wohlfühlen. Hatte ich anfangs noch Mitleid mit dem ermordeten Ehepaar, so wandelte sich das im Laufe der Geschichte ins komplette Gegenteil.
    Der Plot ist sehr schwere Kost. Es geht um Pflegekinder in der Nachkriegszeit, die häufig bei Bauernfamilien und deren Höfen untergekommen sind. Die Behandlung von ihnen war teilweise grausam und sie wurden misshandelt, missbraucht und als Arbeitskräfte ausgenutzt. Diese Schicksale werden durch dieses Buch nicht vergessen.
    Die Verwicklungen in diesem Fall waren für mich in keinster Weise durchschaubar oder vorhersehbar. Selbst die letzte Frage wurde erst ganz am Ende des Buches beantwortet. Es blieben somit keine Fragen offen. Allerdings wirken die schweren Schicksale noch nach.
    Prima gefallen haben mir auch die Ermittlungen von Dorli und Lupo und dass es von ihnen auch einiges Private zu lesen gab. Ich muss dazu sagen, dass dies mein erstes Buch um dieses Detektivduo war, ich aber keinerlei Probleme hatte, sie kennenzulernen und zu mögen.

    Ich kann diesen sehr dichten und atmosphärischen Krimi absolut empfehlen und vergebe daher fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ladybella911, 16.10.2017

    Als Buch bewertet

    Der Autorin Veronika A. Gager ist mit diesem Buch ein beeindruckender Roman gelungen.
    Nicht nur der Kriminalfall an sich fasziniert hier, sondern auch die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Eine eindrucksvolle
    Mahnung gegen das Vergessen.
    Eine Geschichte, über die man gerne den Mantel des Schweigens breiten würde, um die Schande zu verstecken, die sich hinter den Ereignissen verbirgt.

    Kurze Inhaltsangabe:
    Dorothea Wiltzing und Lupo Schatz sollen den Mord an einem alten Bauernpaar aufklären. Doch fast alle, die auf dem Hof leben, haben ein Motiv – und niemand ein Alibi. Als im Keller des Hofes das uralte Skelett eines Kindes entdeckt wird, müssen sie umdenken: Liegt das Motiv für die Tat weit zurück in der Vergangenheit?

    Dies ist bereits der 4. Fall für „Dorli“ und Lupo und mein erster. Ich hatte dennoch überhaupt keine Schwierigkeiten, mich in dieses Buch hineinzufinden, denn man bekommt genügend Informationen zu den beidenProtagonisten um mühelos zu folgen.
    Sandra kommt zurück aus Brüssel, wo sie einen verantwortungsvollen und exzellenten Job hat, um ihre Großmutter zu beerdigen. Am Tag nach dieser Beerdigung ist plötzlich auch der Großvater verschwunden, man findet ihn nach langem Suchen leblos in der Güllegrube. Sie hat den Hof vor vielen Jahren verlassen, um der Tristesse des Lebens auf einem Bauernhof zu entgehen und einer Familie, die sie ablehnt – und sieht sich nun, nach der Testamentseröffnung als Alleinerbin, angefeindet von der ganzen Familie.
    Anscheinend ist sie nach der Meinung des Großvaters die einzige, der er zutraut, den maroden Hof wieder auf Kurs zu bringen und vor allem für ihren jüngeren Bruder zu sorgen.
    Diese beiden Tode setzen Ereignisse in den Gang, die uns tief in die Geschichte der Nachkriegszeit führen, nämlich die Unterbringung und Ausbeutung von Pflegekindern auf Bauernhöfen. Man erfährt viel über die Machenschaften der damaligen Zeit, die traurigen und trostlosen Schicksale machen sehr betroffen und berühren den Leser tief. Es ist wahrlich keine leichte Kost, die uns die Autorin hier vorsetzt, aber von einer unglaublichen Eindringlichkeit geprägt, die den Leser nicht mehr loslässt, ihn aber gleichzeitig auch für die damalige Situation sensibilisiert.
    Die beiden „Ermittler“ Dorli und Lupo sind sehr sympathisch und agieren glaubhaft. Auch ihr Privatleben wird durch die Ereignisse tangiert und gehörig durcheinandergwirbelt, bis hin zur Lebensgefahr.
    Ein Buch das ich mit gemischten Gefühlen gelesen habe, weil es mich zutiefst berührt hat und noch lange nachhallen wird. Man braucht schon sehr starke Nerven wenn das Kopfkino uns die grausamen Szenen vor Augen führt.
    Dennoch ein Buch, das auf jeden Fall gelesen werden sollte, in einer klaren und schnörkellosen Sprache.
    Aus diesem Grund und vor allen Dingen für den Mut, diese Thematik in einem Kriminalroman anzusprechen vergebe ich hier 5 wohlverdiente Sterne und meine ausdrückliche Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 27.04.2017

    Als Buch bewertet

    Klapptext:Dorothea Wiltzing und Lupo Schatz sollen den Mord an einem alten Bauernpaar aufklären. Doch fast alle, die auf dem Hof leben, haben ein Motiv – und niemand ein Alibi. Kurz darauf wird im Keller des Guthauses das Skelett eines Kindes entdeckt, und eine weiterer Mord geschieht: Welches schreckliche Geheimnis birgt der abgelegene Hof?

    Dies ist der 4.Teil einer Krimireihe.Er kann aber auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger gelesen werden.
    Das Buch hat mich gleich in den Bann gezogen.Der Schreibstil ist leicht und flüssig.Man kommt mit dem Lesen sehr gut voran.Die Seiten fliegen nur so dahin und einmal angefangen mit Lesen möchte man gar nicht mehr aufhören.Die Hauptprotoganisten wurden sehr gut beschrieben und so konnte ich Sie mir blidlich gut vorstellen.Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und in Ihrem Wesen verschieden.Sehr nett und sympatisch fand ich Dorli und Lupo.Ich habe Sie gleich in mein Herz geschlossen.Die Autorin greift in dieser Geschichte ein sehr interessanes und brissantes Thema auf.Es geht um Pflegekinder der Nachkriegszeit und deren Schicksale.Durch die sehr guten Recherchen der Autorin erhalten wir viele Informationen darübner.Ich war teilweise schockiert und es hat mich emotional sehr mitgenommen.Zu erfahren welche Qualen und Misshandlungen diese Kinder jahrelang erdulden mussten,hat mich zutiefst berührt.Dies alles in dieser Geschichte zu verarbeiten ist der Autorin hervorragend gelungen.Durch die interessante und spannende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Viele Schauplätze wurden sehr ansprechend und bildhaft dargestellt.Ich hatte das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein.Viele Szenen wurden sehr detailliert beschrieben und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Ich habe mitgelitten,mitgefiebert und mitgebangt.Fasziniert war ich von den Dialogen,welche teilweise in österreichischem Dialekt verwendet wurden.Diese sind aber auch für Nichtkenner des Dialektes verständlich.
    Auch versteht es die Autorin etwas Witz und Humor in die Handlung einzubauen.Bei einigen Situationen habe ich mich amüsiert und konnte schmunzeln.Dies lockert die Geschichte etwas auf und macht das Buch noch lesenswerter.
    Die Spannung bleibt von Anfang bis Ende erhalten.So wird es nie langweilig.
    Am Ende des Buches gibt es noch einen Glossar zum besseren Verständnis einiger Begriffe.Das fand ich sehr schön und hilfreich.
    Ich habe selten so einen spannenden,interessanten und zugleich emotionalen Krimi gelesen.


    Ich habe es sehr genossen dieses Buch zu lesen und hatte spannende Lesemomnente.Für Leseliebhaber von Kriminalromanen ist es sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    Bibliomarie, 26.04.2017

    Als Buch bewertet

    Dorli und Lupo, das erfolgreiche Ermittlerpaar aus Buchau bekommt einen neuen Auftrag. Sandra, die Enkelin und Erbin des alten Adametz-Bauern engagiert sie, um die Hintergründe seines Todes recherchieren zu lassen. Jahrelang hat Sandra ihre Familie nicht gesehen, schon als junges Mädchen ist sie abgehauen, wollte sich aus diesem Umfeld von Hass, Habgier und Gefühlskälte befreien. Ihre ältere Schwester hat es nicht geschafft und sich umgebracht. Zurück kam sie nur, als ihre Großmutter starb und ihr Großvater sie zur Beisetzung herbeizitierte. Nun ist er auch tot, ertrunken in der Güllegrube.
    Als dann im Keller des alten Hofes noch ein eingemauertes Babyskelett gefunden wird, ist klar, dass es in der Familie schreckliche Geheimnisse gibt, die weiter zurückreichen, als sich Sandra vorstellen kann.
    Für den 4. Band ihrer erfolgreichen Reihe hat die Autorin einen neuen Ton gefunden. Nicht mehr der Wortwitz und die Situationskomik der Vorgänger stehen im Vordergrund. Viel zu ernst ist das Thema dieses spannenden Kriminalromans. Auch Dorli und Lupo sind reifer geworden, eine Entwicklung die gut nachzuvollziehen ist. Die Autorin greift für ihren Krimi ein Thema aus der Nachkriegszeit auf, das erst in den letzten 15 Jahren in den Fokus geraten ist: Kriegswaisen, Besatzungs-und andere Kinder die in die Hände der öffentlichen „Fürsorge“ geraten sind. Beeindruckt war ich von der Recherche zu diesem Fall, die die Autorin in einem Nachwort noch einmal zusammenfasst hat.
    Das Zeitkolorit und die Personenbeschreibungen haben mir in ihrer Vielschichtigkeit und Tiefe sehr gut gefallen. Und immer wenn die Geschichte zu beklemmend wurde, konnte ich durch eine witzige Passage wieder eine Atempause einlegen. Denn so ganz haben Dorli und Lupo ihren Schmäh nicht verloren und durften mit lakonischen Dialekteinsprengseln punkten.
    Nicht ganz passend gewählt fand ich den Titel, auch wenn er an die erfolgreiche „Sau-Reihe“ anknüpft, Sauglück hatten nur die wenigsten der beteiligten Personen.
    Ein empfehlenswerter Krimi mit Tiefgang, spannend und realistisch erzählt.

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  • 5 Sterne

    Veronika K., 23.04.2017

    Als Buch bewertet

    Sauglück von Veronika A. Grager

    Als Sandra Adametz zurück auf den Hof kommt um ihre Großmutter zu beerdigen, ahnt niemand, welches Schicksal jetzt seinen Lauf nimmt, Tage später wird ihr Großvater ermordet. Ist der Täter innerhalb der Familie zu suchen, jeder hätte ein Motiv für die Tat, keiner hat ein Alibi. Detektive Lupo Schatz und seine Verlobte Dorli Witzing nehmen die Aufklärung in Angriff. Als sie bei ihren Recherchen auch noch auf ein sehr altes Babyskelett im Keller des abgelegenen Bauernhofes finden, gerät das Ganze außer Kontrolle. Entsetzliche Enthüllungen aus der Vergangenheit kommen endlich ans Licht und entlarven ein verschwiegenes Familiendrama der Nachkriegszeit.

    Die Autorin Veronika A. Grager hat mich mit dem Regionalkrimi „Sauglück“ von Anfang an in einen Bann gezogen, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte.
    Ein angenehmer Schreibstil, flüssig zu lesen und eine fesselnde und logisch aufgebaute Handlung, die sich bis zum Schluß steigert und mich bis zur Aufklärung in Atem hält.
    Als gebürtige Wienerin versteht sie es mit einem charmanten Dialekt in den Dialogen Momente der Tragik und das Ungeheuerliche zu überbrücken und verhilft mir somit zu einem erträglichen Weiterlesen. Der ein oder andere humorvolle Augenblick, bringt mich dann doch auch zum schmunzeln. Es ist ein unblutiger Krimi, dafür an Dramatik und Unfassbarem nur schwer zu überbieten. Spürbar aber nicht akteztapel sind für mich die Emotionen mancher Akteure, glaubwürdig jedoch ist jeder einzelne selbst als Nebenfigur in Szene gesetzt. Ein Krimi voller Gefühle, Warmherzigkeit und voller Geheimnisse.
    Als Zugabe fügt die kundige Autorin eine fundierte Recherche über die „Pflegekinder“ am Ende des Buches bei.
    Angenehmerweise ist für Nichtkundige noch eine Übersetzung der österreichischen Begriffe anhängig.
    Ein besonderer Krimi, den ich jedem wärmstens empfehlen kann.

    Sauglück ist jetzt nach Saupech, Sautanz und Schlossteichleich, der 4. Aufklärungsfall für Dorli Witzing und Lupo Schatz mit bemerkenswerter Ressonanz.

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  • 4 Sterne

    Bettina F., 27.04.2017

    Als Buch bewertet

    Ein alter Bauernhof, ein toter Bauer, eine tote Bäuerin, eine verrückte komplett zerstrittene Familie. Wer ist für die Morde verantwortlich und vor allem Warum?

    Ich bin sofort sehr gut in die Geschichte reingekommen, der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Protagonisten sind alle sehr gut beschrieben. Dorli und Lupo sind sehr sympathisch.

    Die Autorin behandelt hier in ein Thema das unter die Haut geht und mich sehr berührt hat. Manche Stellen sind nicht einfach zu lesen, da man ja aus dem Geschichtsunterricht weis wie es nach der Nachkriegszeit in Österreich zugegangen ist. Die Thematik Pflegekinder (Waisen) in Pflegefamilien und vor allem auf Bauernhöfen fand ich interessant wenn auch manchmal zutiefst traurig und verstörend.

    Der Krimi bleibt die ganze Zeit über spannend und hat mit einigen Stellen für Verwirrung gesorgt.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uwe T., 09.05.2017

    Als Buch bewertet

    Ein schwieriges Kapitel in der österreichischen Geschichte ist Mittelpunkt dieses fesselnden und zum Nachdenken anregenden Krimis. Dorli und Lupos vierter Fall ist ein emotional mitreißender Ausflug in die Nachkriegszeit, deren Nachwirkungen nicht nur ein Bauernpaar das Leben kosten könnte.

    Inhalt:
    In einem niederösterreichischen Dorf wurde ein Bauernpaar ermordet. Verdächtige gibt es genug und Sandra, die Enkelin der Ermordeten, beauftragt Detektiv Lupo Schatz und Dorli Wiltzing der lieben Verwandschaft auf die Finger zu schauen. Es geht um Erpressung, Fremdunterbringung in den 50er Jahren und ein geheimnisvolles Russenkind.
    Als schließlich das Skelett eines Babys im Keller entdeckt wird, verdichten sich die Hinweise auf ein lang zurückliegendes Tatmotiv. Allerdings gibt es kaum noch jemand, der sich an die Zeit erinnern kann.

    Setting und Stil:
    Es könnte doch so idyllisch sein in einem Dorf in Niederösterreich. Doch wie so oft versteckt sich unter der schönen Fassade einiges, das besser nie zu Tage gefördert wird. Doch genau dies ist die Aufgabe unserer Detektive. Veronika A. Grager beschreibt hervorragend das Leben auf dem Gutshof und glänzt besonders in den Passagen, in denen es um die Vergangenheit der Familie geht. Die Fremdunterbringung von Kindern in der Nachkriegszeit war keine Seltenheit und die sich daraus ergebenden Probleme und Qualen für die Kinder leider auch nicht. All dies wurde stimmig und bewegend in die Handlung eingebaut und dürfte beim Leser doch für einiges Nachdenken sorgen.
    Kurze Unterabschnitte, wechselnde Sichtweisen und Handlungszeiten sorgen dafür, dass die Spannung hoch gehalten wird und der Leser sich immer mitten im Geschehen aufhält.

    Charaktere:
    Dorli Witzing und Lupo Schatz sind ein erfahrenes und eingespieltes Ermittlerteam. Sie werden zwar von den Ausmaßen des Falls ziemlich überrascht, ermitteln trotzdem souverän und erfolgreich, um ihrer Klientin das Erbe zu sichern. Es bringt einfach Spaß, ihr Zusammenspiel zu beobachten.
    Sie treffen auf eine ziemlich verkorkste Bauernfamilie, die ihnen die Ermittlungen nicht wirklich erleichtern. Jeder scheint ein Motiv zu haben, bis auf ihre Klientin.
    Als schließlich noch die Geschehnisse aus den 50er Jahren hinzukommen, beginnt die Suche nach Zeugen aus dieser Zeit, was zu der einen oder anderen spannenden Begegnung führt.
    Natürlich gibt es wie in jedem Krimi auch einen Täter, dessen Motivation gut nachvollziehbar ist.

    Geschichte:
    Wie im Nachwort nachzulesen hat sich die Autorin ausführlich mit dem Thema der Fremdunterbringung in Pflegefamilien beschäftigt. Dieses unrühmliche Kapitel der neueren österreichichen Geschichte wurde erst sehr spät aufgearbeitet und so passt es, dass in diesem Krimi die Bauernfamilie erst Jahre später von ihren Missetaten eingeholt wird. Dieser Bereich der Handlung macht den Krimi zu etwas Besonderem und hebt ihn weit über den Durchschnitt hinaus. Dies geschieht allerdings so, dass man eher nebenher mehr über die Zeitgeschichte erfährt.

    Fazit:
    Dieser spannende und ein ernstes Thema behandelnde Regionalkrimi dürfte nicht nur mich bewegt und nachdenklich zurücklassen. Es ist schon ein Wahnsinn, was Menschen immer wieder einfällt, und wie leicht doch Fehler auf allen Ebenen begangen werden können. Der Autorin gelingt es meiner Meinung nach hervorragend, diese unrühmliche Thematik in ihren Krimi einzubinden und ihren Ermittlern eine neue Herausforderung zu stellen. Ich habe mich sowohl gerne mit den historischen Realitäten befasst, als auch bei den Ermittlungen des Falles mitgefiebert. Sauglück ist ein hervorragendes Beispiel, wie man Wissen perfekt in spannende Handlung verpackt. Ein Buch für Krimifans, die weit mehr als den 08/15 Fall bevorzugen.

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