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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Roman-Tipps.de, 28.07.2020

    Als Buch bewertet

    Jede Reihe geht irgendwann zu Ende – so leider auch die „Das Buch des Ahnen – Reihe“ von Mark Lawrence. „Schattenkämpfer“ ist der dritte Band, den ich so sehnsüchtig erwartet habe, und das Finale einer atemberaubenden, bildgewaltigen, emotionalen und actionreichen Fantasy-Trilogie, die hier einen grandiosen und ergreifenden Abschluss nimmt.

    Ein hoffnungsloser Kampf

    „Eine Million Worte drängen das Eis nicht zurück, keinen Fingerbreit. Aber ein Wort bricht ein Herz, zwei heilen es, und bei dreien wird das stärkste schwach.“

    (S. 210, „Schattenkämpfer“ von Mark Lawrence, Fischer Tor)

    In „Schattenkämpfer“ entfalten die Konflikte, welche sich in den beiden anderen Bänden „Waffenschwestern“ und „Klingentänzer“ aufgebaut haben, vollends ihre Wirkung, hinterlassen katastrophale Folgen in dieser kalten und grausamen Welt und sorgen für einen rasanten, spannenden und actionreichen, aber auch sehr dramatischen Lauf der Handlung. Die Charaktere stehen nicht nur vor einem Problem mit gewaltigem Ausmaß mit hoffnungslosem Ausgang, sondern gleich vor mehreren. Das Eis rückt unaufhaltsam im Norden und Süden näher, im Westen und Osten ziehen riesige feindliche Heere durch das Land und hinterlassen nur Tod und Zerstörung und unter den Menschen, die eigentlich Verbündete sein sollten, gibt es Intrigen. Und die einzige Hoffnung ist, dass sie den Mond steuern können, um alles aufzuhalten. Doch dafür benötigen sie nicht nur ein verbotenes und geheimes Buch, welches sie stehlen müssen, sondern auch vier Schiffsherzen – und die Lade, welche sich extrem gut bewacht in den Kellergewölben des Palastes in Verity befindet. Währenddessen stehen Nona und ihre Freundinnen vor ihren letzten Prüfungen, um als Nonnen ordiniert zu werden. Genau in dem Moment, als der Konvent jede Nonne zum Kampf benötigt, da der Krieg beginnt.

    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, die Stück für Stück abwechselnd erzählt werden. Zum einen gibt es den Handlungsstrang, der die Flucht nach den Ereignissen am Ende von „Klingentänzer“ zeigt, zum anderen die Geschehnisse drei Jahre danach. Bezüglich der Perspektiven ist auch im dritten Band eine neue Lösung dazu gekommen: Zwar wird sozusagen ausschließlich aus Nonas Sicht berichtet, allerdings kommt ihre besondere Gabe zum Einsatz, die den Nonnen bereits im zweiten Band geholfen hat und somit für eine interessante Abwechslung mit den Perspektiven sorgt, da man dadurch auch die Blickwinkel tauschen kann. Ebenso verrät Nona nicht komplett all ihre Gedanken, wodurch ich noch bei einigen Gelegenheiten hervorragend überrascht werden konnte. Und was den Schreibstil betrifft – dieser ist so gut wie immer.

    Was wieder hier hilft, um sich besser zurechtzufinden: Am Anfang gibt es eine kleine Zusammenfassung der Handlungen aus früheren Bänden und am Ende ein Namensverzeichnis.

    Dramatisch und zerstörerisch

    „In diesem Moment wünschte sie sich, sie hätte die Frau, die vor ihr stand, gekannt, bevor sie je einen Altstein berührt hatte, bevor ihr die Unvollkommenheiten ausgebrannt worden waren. Sie hätte ihre Freundin gerne umarmt, aber die Teufel in ihrem eigenen Fleisch weigerten sich, noch dichter ranzugehen.“

    (S. 388, „Schattenkämpfer“ von Mark Lawrence, Fischer Tor)

    Seit dem ersten und zweiten Band haben sich so viele Fragen bei mir gebildet. Werden sie den Planeten Abeth noch retten und damit ihr Überleben sichern können? Was wird aus den Nonnen/Novizinnen? Wird es einen Sieg oder eine Niederlage in den Kriegen geben? Aber zu einem ganz großen Teil auch: Was hat es mit der Szene auf sich, die in „Waffenschwestern“ und „Klingentänzer“ nur im Prolog und Epilog erzählt wird? Ich hatte irgendwie gehofft, dass man hier endlich bereits am Anfang von „Schattenkämpfer“ mehr dazu erfährt – doch dafür braucht es hier etwas Geduld. Die ersten 100 Seiten haben sich leider recht gezogen und ließen meine Motivation zum Weiterlesen manchmal tatsächlich verloren gehen. Aber dazu sei gesagt: Danach geht es schon langsam richtig los. Die Story kommt ins Rollen und wird dabei immer schneller, steigert sich zu einem heftigen und fulminanten Showdown, bei dem man um jeden Charakter bangt und mitfiebern kann. Und es läuft auf ein perfektes und auch emotionales Ende hinaus, welches mich erschüttern konnte.

    Großartige und mitreißende Fantasy-Reihe mit Untergangsstimmung

    „Es spielt keine Rolle, was sie von mir denkt. Es spielt keine Rolle, ob sie mich hasst. Sie ist meine Freundin. Ich lasse sie nicht im Stich.“

    (S. 342, „Schattenkämpfer“ von Mark Lawrence, Fischer Tor)

    Wie in den anderen Bänden kommt es auch in „Schattenkämpfer“ zu brutalen und actionreichen Kampfszenen, atemberaubender Magie, dem festen und loyalen Zusammenhalt zwischen den Nonnen/Novizinnen, einer großen Portion Dramatik und einer schaurigen und verzweifelten Untergangsstimmung, die ein mulmiges Gefühl verursacht.

    Auf das Wiedersehen mit den facettenreichen Charakteren habe ich mich mal wieder riesig gefreut, denn einige sind mir wirklich ans Herz gewachsen. So zum Beispiel die selbstlose Nona, die ihr Leben für ihre Freunde riskiert und zu einer gefürchteten Kämpferin geworden ist, doch bei all dem Chaos und der Skrupellosigkeit um sich herum niemals selber so grausam handelt, sondern eher Gnade und Mitgefühl zeigt. Und auch Arabella (Ara), Nonas beste Freundin und eine wahre Beschützerin. Die Schwestern Kessel und Apfel. Und noch einige mehr. Ich liebe die Entwicklung, die das Buch nimmt, bestimmt durch die Charaktere und ihre getroffenen Entscheidungen. Der Abschied von Nona und den anderen fällt unglaublich schwer.

    Fazit:

    „Schattenkämpfer“ ist der Abschluss der großartigen, dramatischen und dystopischen Fantasy-Trilogie „Das Buch des Ahnen“ von Mark Lawrence um eine vom Untergang bedrohten grausamen Welt, Freundschaft, Loyalität, Intrigen und starken Charakterinnen. Ich liebe diese Reihe und kann nur empfehlen: Lest diese Trilogie!

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  • 5 Sterne

    SternchenBlau, 25.12.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Feuerwerk! Tolle Heldinnen! Nicht ganz perfekt, hat mich aber so begeistert, dass die Reihe sich in meine Lieblinge einreihen darf.

    Süße Gnade

    „Halt die Augen offen. Lass keine Gelegenheit ungenutzt. Süße Gnade haben wir hinter uns gelassen, also erweise dem Feind auch keine.“

    Was für eine Welt! Was für Protagonistinnen! Was für Kämpfe! Nona und ihre Freundinnen sind erwachsen geworden. Und die Kämpfe sind noch größer geworden. Vorwarnung: Bei dieser Rezi gerate ich mal so richtig ins Schwärmen!

    Die zweite Hälfte von „Schattenkämpfer“ fühlt sich an wie ein Feuerwerk! Ein atemberaubender Showdown, bei dem die Spannung konsequent oben bleibt. Zu viel Action wird schnell langweilig, finde ich sonst meist. Bei Lawrence bin ich mittendrin, er lässt immer kurz Raum zum Luftholen, um dann weiter zu machen. Vermutlich funktioniert es so gut, weil ich mit Nona so stark mitgehen kann. Es ist die Macht der Verzweiflung und Liebe ihren Freundinnen und Mitschwestern, die sie kämpfen lässt. „Schattenkämpfer“ macht keine falsche Heldenverehrung auf. (Vielleicht, weil es ja auch Heldinnen sind?)

    „In dieser Nacht kehrte der Schlaf nicht mehr zurück. Alles spitzte sich zu. Der scheinbar ewige Frieden des Konvents würde nicht bestehen bleiben. Müßige Tage, Neckereien unter Freundinnen, Rivalitäten von Kindern, all das gerann zu Erinnerungen. Aus dem Osten kam eine schwarze Flut, und das Reich besaß in seiner Gesamtheit nicht die Kraft, sich ihr zu widersetzen.“

    Der erste Band der Ahnen-Reihe war eine Offenbarung: So will ich Frauenfiguren in Fantasy lesen! (hier meine Rezi: https://www.lovelybooks.de/autor/Mark-Lawrence/Waffenschwestern-1552695618-w/rezension/2627882232/). Der zweite Band war schwächer (konnte mich aber immer noch begeistern, lest hier: https://www.lovelybooks.de/autor/Mark-Lawrence/Klingentänzer-1803184519-w/rezension/2644638830/) und einige der Schwächen waren auch zu Beginn des dritten Bandes „Schattenkämpfer“ spürbar. Den Aufbau, dass hier Vergangenheit, in der das Ende von Band 2 weitergeführt wird, und die Gegenwart drei Jahre später parallel erzählt wird, fand ich nicht sehr gelungen. Ich wusste, was Lawrence damit wollte, aber manches habe ich deutlich früher gewusst und einem sehr emotionalen Moment nahm er so die Wirkung und eine Protagonistin kam daher zunächst sehr zu kurz.

    Und dennoch: Bereits bei den ersten Seiten von „Schattenkämpfer“ war ich begeistert, wieder in diese Welt zurückkehren zu können.

    Hier kann ich zwar in Kämpfen schwelgen, aber die Gewalt wird nie voyeuristisch! Und die Protagonist:innen werden nicht zu objektiviziert. Klar ist, sie leben ihre Sexualität aus, aber das bleibt weitgehend ihr Privatvergnügen und sie sind keine Projektionsfläche für den „male gaze“. Das ist gerade von einem Mann geschrieben wirklich eine Wohltat.

    „Die Annäherung an das Göttliche macht uns alle gleich. Wenn ich die Auserwählte bin, dann sind wir in unserem Innersten alle auserwählt.“

    Der Umgang mit abgedroschenen „Tropes“ ist erneut gelungen, zuallererst der mit dem Klischee der Auserwählten, dem Lawrence hier eine wundervolle (Anti-)Variante hinzufügt. Das ist umso erstaunlicher, weil die Protagonistinnen immer mehr Superkräfte entwickeln konnten.

    Und dann liebe ich Lawrence poetische Sprache:

    „Der Graupian zwang die Luftmassen ebenso zum Aufstieg wie die Novizinnen, und das schien den Wind so sehr zu erzürnen, dass er jede Wärme, die er im Tal vielleicht noch gehabt hatte, abwarf wie eine Last.“

    Mit nur wenigen Worten kann mich der Autor zutiefst berühren.

    „Nahebei krümmte sich eine Frau um die Wunde, die sie getötet hatte. Furchen im Dreck zeigten, wie weit sie sich geschleppt hatte, um zu ihrer Tochter zu gelangen, und doch war sie drei Meter entfernt gestorben, ohne ihr Kind ein letztes Mal berühren zu können.“

    Alles in allem verzeihe ich dem Buch daher die Schwächen. Sogar, dass ich an einer Stelle dann gegen Schluss trotz Fadenwerk, Schiffsherz und Hunskaflinkheit den Zeitablauf dann irgendwann nicht mehr glauben konnte. Umso erstaunlicher, dass das für mich ansonsten immer hingehauen hat. Und dann bekommt eine tolle Nebenfigur noch eine Hammer-Auftritt. So schön!

    Diversity ist wieder klar vorhanden, die Basis wird allerdings schon im Eröffnungsband gelegt. Und falls Ihr denkt, dass Lawrence gegen Ende dann doch noch ein nerviges Gender-Klischee benutzen würde – er liefert dafür noch eine wunderschöne Überraschung. Versprochen!

    Die „süße Gnade“ ist die Quintessenz, in der sich alles zusammenfügt, was ich so gelungen finde. Aber lest selbst!

    Fazit
    Ich liebe Nona, ihre Freundinnen und die ganze Reihe. Trotz kleiner Schwächen ist die Ahnen-Trilogie definitiv nun einer meiner Lieblingsreihen. Weil die Königsmörder-Trilogie aber so lange auf sich warten lässt und die Frauen da eher im Hintergrund stehen, vermutlich sogar meine Lieblingsreihe! 4,5 von 5 Sternen!

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