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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tweedledee, 16.10.2017

    Als Buch bewertet

    "Er könnte wesentlich intensiver darüber nachdenken, was wir glauben, als wir anfangs dachten, um es uns so schwer wie möglich zu machen, seinen nächsten Schritt vorherzusagen"


    "Sie zu strafen und zu richten" ist der vierte Teil der Reihe um DI Sean Corrigan. Der aktuelle Fall ist äußerst brisant: Im Internet läuft ein Live-Video, in dem ein maskierter Mann sein Opfer auf einem Stuhl gefesselt hat, ein Opfer, das aufgrund seiner Verfehlungen nun eine gerechte Strafe erhalten soll. Über die die Zuschauer im Livestream abstimmen können. Das Votum der Zuschauer fällt vernichtend aus, vor laufender Kamera wird der Banker erhängt und stirbt. DI Sean Corrigan ist klar, dass es nicht bei diesem einem Opfer bleiben wird. Die Ermittlungen werden zum Wettlauf mit der Zeit.


    Nach dem spannenden Einstieg, in dem die Handlung aus Sicht verschiedener Zuschauer geschildert ist, die live bei der Abstimmung über Leben und Tod entscheiden, hatte ich auf einen wirklich spannenden Thriller gehofft. Leider wurde ich enttäuscht, denn nach dem fesselnden Anfang legt sich die Spannung und die Ermittlungen plätschern lange Zeit vor sich hin. Erst im letzten Drittel kommt wieder Schwung in die Handlung, dann steigt auch endlich die Spannung und ab diesem Zeitpunkt war ich auch wieder gefesselt.


    Das wäre für mich noch ok gewesen, wenn ich wenigstens mit den Protagonisten mitfiebern hätte können. Doch weder mit Sean noch mit einer der anderen Personen bin ich warm geworden. Für meinen Geschmack blieben die Figuren zu oberflächlich. Sean wurde mir stellenweise sogar richtig unsympathisch. Er verhält sich zu Kollegen unkollegial, der Gipfel war eine Szene, in der er mit seiner Frau und Freunden im Restaurant ist, und sich unmöglich benimmt. Ich habe die Geduld seiner Frau bewundert.


    Ich bin mit diesem Teil in die Reihe eingestiegen, evtl. ist der Eindruck anders, wenn man die Reihe von Anfang an gelesen hat. Trotzdem schade, denn bei vielen anderen Reihen ist es kein Problem, als Quereinsteiger auch noch einen Bezug zu den Protagonisten zu bekommen.


    Der Schreibstil enthält teils Bandwurmsätze, teils Sätze deren Sinn sich mir erst nach mehrmaligem lesen erschloss. Was vermutlich an der Übersetzung liegt, für den Lesefluss aber ungemein störend ist.


    Fazit: Aus dem Thema hätte man deutlich mehr rausholen können, vor allem mehr Spannung, wie ich es bei einem Thriller erwarte. Schade, hier wurde Potential verschenkt.

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  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chipie2909, 16.10.2017

    Als Buch bewertet

    Rächer der Armen?

    Unfassbar, was plötzlich auf einer Plattform im Internet dargeboten wird: Ein selbsternannter Richter führt online Prozesse über entführte wohlhabende Personen und die Zuschauer legen durch Abstimmung das Strafmaß fest! Nur ein einziger Klick reicht aus, um das Todesurteil des "Angeklagten" zu fällen. Hielten es einige anfangs noch für einen makaberen Scherz, wird bald klar, dass es dem Rächer mehr als ernst ist, sein Amt auszuüben. DI Sean Corrigan begibt sich auf die Jagd nach dem Killer und kämpft gegen die Zeit...

    Mein Eindruck vom Buch:
    Durch den ersten Prozeß des Your-View-Killers ist man sofort mitten im Geschehen und die Spannung ist richtiggehend spürbar! Doch leider hält dieser Thrill nicht sehr lange an und die Geschichte beginnt, vor sich hin zu plätschern. Ich muss gestehen, ich hatte Schwierigkeiten mit DI Sean Corrigan, denn im Grunde war mir seine Art enorm unsympathisch und das trug mit Sicherheit nicht gerade bei, mich von der Story fesseln zu lassen. Für mich ist Sean ziemlich farblos, auch wenn immer wieder darauf angespielt wird, er verfüge über eine ganz besondere Gabe. Diese hat man aber bis zum Schluß nicht wirklich bemerkt. Auch die anderen Charaktere blieben mir fern, vorallem die Psychologin Anna und Seans Kollegin Sally. Über die beiden hätte ich gerne mehr erfahren, aber bis auf einige Andeutungen blieb vieles im Dunkeln. Zum Glück stieg die Spannung wieder, als ich etwa in der Mitte des Buches angelangt war und begleitete durch das Buch bis zum Schluß. Auch, wenn ich desöfteren das Gefühl hatte, alles schon mal in ähnlicher Form gelesen zu haben, gab es am Ende doch noch Überraschungen, was mich dann wieder regelrecht über die Seiten fliegen ließ. Dennoch blieben für mich viele Fragen offen und mir ist vollkommen unklar, ob diese in den ersten Bänden behandelt wurden, oder ob es noch nie wirkliche Themen in den Büchern waren. Ich bin schon desöfteren mittendrin in eine Reihe eingestiegen, hatte aber noch nie so Probleme damit wie hier bzw. so viele ungeklärte Begebenheiten. Es wird oft auf vorherige Fälle Bezug genommen, die aber mit dem aktuellen Fall nichts zu tun hatten und das hat meiner Meinung nach für unnötige Verwirrung gesorgt. Irgendwie war das nichts halbes und nichts ganzes, denn entweder hätte der Leser mehr über die Vergangenheit erfahren müssen oder eben weniger. So hatte ich desöfteren das Gefühl, in der Luft hängen gelassen zu werden. Was ich jedoch sehr gut dargestellt fand, ist, wie sehr die Polizei bei derartigen Fällen unter Druck steht und wie bedeutsam der Faktor Zeit ist. Hier hat es der Autor wirklich geschafft, dem Leser zu vermitteln, welch harte Arbeit hinter den Ermittlungen stehen und wie gefestigt jeder einzelne Mitarbeiter sein muss, um in diesem Job bestehen zu können.

    Fazit:
    Anfangs hatte ich den Plan, die vorherigen Bücher nachzuholen, doch nach Beenden des Buches reizt mich die Vergangenheit von DI Sean Corrigan leider nicht mehr. Ich befürchte, seine Arroganz, die immer wieder stark durchsickert, würde mich einfach nur nerven. Schade, denn im Grunde ist es ein solider Thriller und meiner Meinung wurde hier Potenzial verschenkt. Wer die Bücher von Luke Delaney lesen möchte, dem empfehle ich, mit dem ersten Corrigan-Band "Mein bist du" zu starten, um Verwirrungen vorzubeugen.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine G., 17.10.2017

    Als Buch bewertet

    Rächer des Volkes

    Ein Unbekannter vertreibt über das Internet Videos von reichen Menschen, die im Finanzsektor arbeiten und die Dreck am Stecken haben. Er verkündet deren Sünden und das Volk soll über diese Leute urteilen. Am Ende legt der Rächer das Strafmaß fest.
    Schnell wird dieser Unbekannte immer populärer und es entsteht immer mehr Angst in der Finanzwelt.
    Detektiv Sean Corrigan und sein Team beginnen mit den Ermittlungen und stoßen immer wieder auf Druck von oben.
    Können sie den selbsternannten Richter aufhalten und weitere Morde verhindern?

    Dies ist der vierte Band um Detektiv Sean Corrigan und mein zweiter von dieser Reihe. Es wäre vom Vorteil bereits die anderen Bücher gelesen zu haben, da immer wieder Andeutungen zu den Vorgeschichten der Protagonisten auftauchen und auch die anderen Vorgängerfälle erwähnt werden. Wer allerdings nur an der Geschichte interessiert ist, kann dies auch als einzelnen Band lesen.

    Das Cover ist schlicht gehalten und passt zu der Reihe um Sean Corrigan – es ist weiß mit schwarzer und orangefarbener Schrift.

    Das Thema ist sehr interessant und aktuell. Wenn man bedenkt, dass dies in der heutigen Zeit wirklich geschehen kann, ist das sehr erschreckend. Es wurde sehr detailliert und anschaulich beschrieben, und macht das Ganze nur noch realistischer.

    Die Protagonisten wirken hier in diesem Band eher fremd und nicht wirklich sympathisch. Da ich noch den Vergleich zum ersten Band habe, ist mir hier Sean sehr unsympathisch rüber gekommen. Er ist ein Eigenbrötler, der nur für die Arbeit lebt und seine Familie links liegen lässt. Seine Fähigkeit, in den Kopf der Verbrecher zu schauen, wird hier wieder deutlich.
    Auch die anderen Protagonisten sind eher blass gehalten.

    Am Anfang nimmt die Geschichte sehr an Fahrt auf und alles passiert Schlag auf Schlag. Der Leser ist sofort gefesselt und will Mehr. Jedoch zur Mitte hin wird es langatmig und es wird immer wieder auf den Druck der Behördenleitung herum geritten. Zum Ende hin wird es wieder spannend und alles geschieht gleichzeitig. Das Ende ist schlüssig aufgeklärt, wobei ich mir das ein oder andere anders gewünscht hätte. Das Ende lässt auf eine Vorsetzung schließen.
    Man merkt aber, dass der Autor selber in diesem Bereich tätig war, und er versucht hier das Leben als Polizist und der Druck, der dahinter steckt, wieder zu geben – aber leider etwas zu viel.

    Positiv ist aber, dass der Autor einzelne Mitglieder der Jury vorgestellt hat. Wie diese am Anfang der Entführungsreihe denken und wie sie in Laufe der Geschichte ihre Denkweise verändern. Schön, dass er dies bis zum Schluss berichtet hat. Dies war ein Highlight des Buches.

    Zusammenfassend war es ein interessanter Thriller, in dem noch mehr Potenzial gesteckt hätte.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike K., 18.10.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Ein selbsternannter Rächer des Volkes entführt scheinbar wahllos hochrangige Banker und streamt dann live auf einer Videoplattform. Dort klagt er sie ihrer Verbrechen am Volk an, lässt die Zuschauer live über Schuld und Unschuld entscheiden und verstreckt anschließend das Urteil... Kein einfacher Fall für DI Sean Corrigan und sein Team von der Special Investigations Unit, das zunehmend unter Druck gerät.

    Meine Meinung:
    "Sie zu strafen und zu richten" ist der mittlerweile 4. Teil rund um den sehr talentierten, aber auch sehr selbstzerstörerisch veranlagten und eigensinnigen Ermittler Sean Corrigan.

    Der Plot ist gut durchdacht und wirkt sehr realistisch. Ein Mann, der sich zum Rächer des Volkes aufschwingt und die Banker Londons für ihre Verbrechen an der Gesellschaft - insbesondere im Zuge der Finanzkrise - zur Rechenschaft zieht. Und die Bevölkerung selbst entscheidet online mit einem einzigen Mausklick über Schuld und Unschuld der Angeklagten...
    Jedes Mal, wenn der Täter im Buch online streamt, bekommt der Leser einen kurzen Einblick in die Sichtweise einiger (gleichbleibender) Zuschauer. Diese ändert sich zwar größtenteils im Laufe des Buches, dennoch empfand ich es als schockierend, wie bedenkenlos sie zunächst auf Idee des Täters aufspringen, einzelne Banker, die sie gar nicht kennen, für ihr eigenes Leid verantwortlich machen und zum Tode verurteilen.
    Ein wirklich schockierendes und erschütterndes Szenario - gerade in Anbetracht der Bedeutung von Social Media in der heutigen Zeit und der Anonymität im Netz.... Da fragt man sich als Leser automatisch, ob das Ganze nicht realistischer ist als man anfangs denkt...

    Auch das Verhalten der Ermittler sowie der Ablauf der Ermittlungen wirken sehr authentisch. Sie müssen anstregende, mühsame Polizeiarbeit machen, Klinken putzen, eine Vielzahl möglicher Zeugen abtelefonieren und laufen im Zuge ihrer Ermittlungen auch durchaus in die eine oder andere Sackgasse. Man merkt, dass der Autor weiß, wovon er redet, und selbst viel Erfahrung in dem Bereich mitbringt.

    Sean Corrigan ist sicherlich nicht der sympathischte Ermittler, den London je gesehen hat. Er ist eigensinnig, wirkt teilweise gerade zu verbissen, und befindet sich oftmals nahe am Abgrund.
    Dadurch, dass er selbst in seiner Kindheit zum Opfer wurde und den Tätern, die er jagt, in mancher Hinsicht sehr ähnlicher ist, kann er sich gut in sie hineinversetzen und entdeckt so Sachen und Hinweise, die andere Ermittler übersehen würden.
    In diesem Fall bringt ihm diese "Gabe" jedoch nicht viel weiter - denn die Ermittler haben es nicht mit einem mordlustigen Psychopathen zu tun, sondern mit einem intelligenten, vorausplanenden Strategen, der ihnen immer mehrere Schritten voraus zu sein scheint. Kein Wunder also, dass Corrigan und sein Team sich dieses Mal sehr schwer tun...
    Gefallen hat mir auch der Journalist Jackson sowie seine Verstrickungen in den Fall. Seine Interviews mit dem Täter haben für zusätzliche Spannung und Nervenkitzen gesorgt.
    Dennoch waren es mir zwischendurch einfach ein paar Längen zu viel. Inbesondere die vielen Intrigen innerhalb des Polizeiapparats hätte es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht.

    Fazit:
    Erneut ein spannender Thriller mit interessantem Plot und überraschendem Ende. Leider jedoch auch mit ein paar zwischenzeitlichen Längen und vielen Intrigen innerhalb des Polizeiapparats. Trotzdem ein absolutes Muss für alle Fans der Reihe!

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monica P., 13.06.2018

    Als eBook bewertet

    Als ich die Leseprobe gelesen habe, war ich völlig fasziniert und begeistert. Der Schreiber hat bei der Polizei gearbeitet, was der Geschichte einen sehr realen Eindruck vermittelt, denn er weiss, wovon er schreibt. Das Buch hat er seinen Kindern gewidmet, die er sehr persönlich und herzlich beschrieben hat. Toll.

    Nun zur eigentlichen Bewertung.

    Das Buch erzählt die Geschichte von einem Verbrecher, der vor laufender Kamera im Internet diverse Personen aus dem Bankenmilieu straft und richtet. Die Zuschauer können mit einem einfach Klick auf die Tastatur entscheiden, "schuldig oder nicht schuldig."

    Die erste Person, die der Verbrecher entführt und vor laufender Kamera straft, wird von den Zuschauern als "schuldig" gesprochen. Sie wird gehängt und die Zuschauer sehen, wie ihr Urteil vollzogen wird. Einen Teil der Zuschauer wird vom Schreiber sehr detailliert beschrieben, was mir sehr gut gefällt.

    Die weiteren Personen, die der Entführer vor der Kamera straft und richtet, werden von den Zuschauern als "nicht schuldig" gesprochen. Sie werden vom Entführer unterschiedlich bestraft.

    Nach einem extrem guten Anfang flacht die Geschichte ab und es werden Hintergrundinformationen beschrieben über frühere Fälle und über die Ermittler. Der Chef der Truppe wird als ein Ermittler mit etwas unkonventionellen Methoden beschrieben, etwas kauzig und verschroben, der zwar ein Privatleben hat, dies aber nur schlecht lebt, was leider der Wahrheit entspricht. Die Geschichte dümpelt so vor sich hin und wird erst zum etwas unerwarteten Schluss wieder spannend. Dies ist der vierte Teil und als abgeschlossener Band geschrieben. Wer die Hintergrundinformationen benötigt, sollte mit dem ersten Teil beginnen.

    Der Thriller ist nicht schlecht, ich werde die anderen Bücher aus dieser Reihe aber nicht lesen.

    Die Story wäre super, leider nur am Anfang und am Schluss. Da hätte der Schreiber mehr daraus machen können, schade. Von mir gibt es daher 3 Sterne.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 16.10.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Täter entführt reiche Londoner und legt ihr Schicksal in die Hände der Öffentlichkeit. Im Internet sollen die Menschen darüber abstimmen, ob das Opfer sein Recht auf Leben verwirkt hat.
    Der maskierte Täter berichtet während der Video-Liveübertragung von den Verbrechen, die seine Entführungsopfer aus Habgier begangen haben und bereits der erste Banker wird von der Jury zum Tode verurteilt. Der unbekannte Täter, der sich als "Jackdaw" ("Dohle") bezeichnet, ist der Richter und Henker.
    Die Massen stellen sich auch mit Hilfe des manipulativen Reporters Jackson der Zeitung "World", der unbedingt ein Interview mit dem Mörder führen will, hinter den "Racheengel". Es folgen weitere Opfer aus dem Bankensektor der City of London, wobei die Entführten scheinbar willkürlich ausgewählt werden.

    Detective Inspector Corrigan der Sondereinheit von Scotland Yard, der sich in die Köpfer von Verbrechern hineindenken kann, wird der leitende Ermittler in dem Fall. Je länger die Ermittlungen dauern, desto mehr Angst entsteht unter den hochrangigen Bankangestellten, die sich zunehmend krank melden. Der Schaden für die Wirtschaft geht in die Millionen, weshalb der Druck auf das Team von DI Corrigan steigt und sich sogar der Minister einschaltet.

    "Sie zu strafen und zu richten" ist der vierte Band der Krimiserie um Detective Inspector Sean Corrigan und der erste Thriller, den ich von Luke Delaney gelesen habe. Anders als bei anderen Krimireihen, bei denen mir auch ohne die Vorgängerromane gelesen zu haben, der Einstieg gut gelungen ist, fehlte mir hier für das Verständnis der Ermittlungen der Hintergrund zu Sean Corrigan und seinen Kollegen aus den drei vorherigen Romanen, da insbesondere die Persönlichkeit von Corrigan, seine traumatischen (?) Erfahrungen in seiner Kindheit für die Art seiner Ermittlungen eine große, wenn nicht sogar DIE Rolle spielen.

    Der Autor nutzt viele Andeutungen auf vergangene Fälle und den Hintergrund der etwas eigentümlichen Persönlichkeit Corrigans, um die Aufklärung des Falls um den "Jackdaw" voranzutreiben. Ich musste mir diese Hinweise zwischen den Zeilen zusammenreimen und konnte weder für Corrigan noch sein Team wie die Psychologin Anna, Kollegin Sally oder gar den misstrauischen Vorgesetzten Addis Sympathien entwickeln.
    Darüber hinaus blieb der Plot um den "Robin Hood", der die vom Bankenkollaps geknechteten Armen rächen und Vergeltung gegenüber den reichen, gierigen Bankern üben möchte, etwas dünn. Am Ende war nicht ganz klar, warum der "Jackdaw" für seine Tat, die letztlich persönlich motiviert war, die breite Öffentlichkeit gebraucht hat, auch wenn ich die Idee für eine Jury, die über Leben und Tod entscheidet, interessant fand und viel Potenzial für einen wirklich spannenden Thriller gegeben hätte.

    Der etwas zähe Handlungsverlauf um die Aufklärung des Falls und der psychisch selbst angeknackste Protagonist konnten mich am Ende nicht davon überzeugen, weitere Bände um DI Corrigan und seine instinktive Verbrechensbekämpfung zu lesen.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 03.11.2017

    Als eBook bewertet

    Buchmeinung zu Luke Delaney – Sie zu strafen und zu richten

    „Sie zu strafen und zu richten“ ist ein Thriller von Luke Delaney, der 2017 in der Übersetzung von Ulrike Moreno bei Bastei Entertainment erschienen ist. Der Originaltitel lautet „The Jackdaw“. Dies ist der vierte Band um DI Sean Corrigan.

    Zum Autor:
    Luke Delaney ist das Pseudonym eines ehemaligen Detectives, der in den späten 1980er-Jahren seinen Dienst beim Metropolitan Police Service begann, bevor er später dem Criminal Investigation Department (CID) zugeteilt wurde. Beim CID war er unter anderem für die Aufklärung von Mordfällen zuständig. Luke Delaney weiß also ganz genau, worüber er schreibt.

    Klappentext:
    Ein einsamer Rächer entführt wohlhabende Londoner. Stunden nach ihrem Verschwinden tauchen Videos von ihnen im Internet auf, ihre Verbrechen aus Habgier werden offengelegt. Aus Opfern werden Täter. Und die Zuschauer zu einer Jury, die über Leben und Tod entscheidet. DI Sean Corrigan steht unter großem Druck, er muss den Fall schnell lösen. Denn der Rächer wird immer populärer - und Corrigan erkennt, dass er nicht nur einen gefährlichen, sondern auch einen sehr intelligenten Gegner jagt ...

    Meine Meinung:
    Dieses Buch zeichnet eine englische Gesellschaft, die viele Probleme hat. Sean Corrigan ist Kopf einer Ermittlungseinheit, die es vorwiegend mit Psychopathen und Serientätern zu tun hat. DI Corrigan verdankt seinen Job vor allem seiner Fähigkeit, die Gedanken der Täter erahnen zu können. Dies hat allerdings Auswirkungen auf seine Persönlichkeit gehabt. Er ist kein netter Mensch, der gepflegten Umgang liebt, sondern ein Besessener, der seine Familie vernachlässigt und alles unternimmt, um den Täter zu überführen. Er ist ein kompetenter Polizist, doch alle, die mit ihm zu tun haben, befürchten, dass er irgendwann außer Kontrolle gerät. Sein Gegenspieler ist eine charismatische Figur, die offensichtlich den Kampf für die Gerechtigkeit gegen die Banker aufgenommen hat. Er nutzt moderne Technik, um archaische Strafen zu vollstrecken, diese aber im Namen der Internetnutzer. Auch er ist besessen, aber er ist auch bemüht, eine gute Darstellung in den Medien zu erhalten. Das dargestellte Szenario einer öffentlichen Anklage im Internet ist erschreckend aber auch schon realistisch. Der Leser begleitet einige Leute im Internet und erfährt von ihren Gedanken.
    In weiten Teilen wird die normale Tätigkeit der Polizei realistisch und glaubhaft beschrieben. Man spürt die aufkommende Verzweiflung, wenn die Ergebnisse ausbleiben. Dazu tritt der Täter noch in Kontakt mit der Boulevardpresse und verhöhnt die Polizei. Der Ruf dieser Boulevardpresse ist schon übel, aber wie das Buch zeigt, gibt es immer noch eine Steigerung. Nicht nur ein Journalist, sondern auch ein Minister und ein Polizeichef wollen den Erfolg um (fast) jeden Preis. Darunter leiden vor allem die normalen Polizisten, auf die ein enormer Druck ausgeübt wird. Dies beschreibt der Autor sehr eindringlich.
    Die Auflösung ist nachvollziehbar und überzeugend, auch wenn die besondere Fähigkeit von DI Corrigan diesmal wenig bringt. Aber seine Hartnäckigkeit und solide Arbeit der Polizei bringen den Erfolg. Es passt zu diesem Kriminalroman, dass am Ende ein weiterer Mensch einen Knacks fürs Leben abbekommt.

    Fazit:
    Dieser Roman startet spektakulär, doch danach ist harte Arbeit gefragt. Sowohl der Täter als auch DI Corrigan haben mich als Figuren überzeugt. Sehr eindrucksvoll werden die Auswirkungen des Falls auf alle Beteiligten gezeigt. Jeder kriegt sein Fett weg und nicht nur Banker bekommen schlechte Noten. Mich hat das Buch vor allem wegen der glaubhaften Figuren, die jede Menge Ecken und Kanten haben, überzeugt. Ich vergebe viereinhalb Sterne (90 von 100 Punkte), die ich gerne aufrunde. Ich kann das Buch empfehlen, aber Freunde von Actionthriller werden weitgehend enttäuscht werden.

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  • 3 Sterne

    Steffi1611, 23.10.2017

    Als Buch bewertet

    Wenn ein sogenannter Rächer des Volkes im Internet über das Leben seiner Opfer abstimmen lässt, kann das nur ein Scherz sein oder? In diesem Fall handelt es sich nicht um Spaß. Noch bevor die Leiche des Bankers gefunden wurde, wird der Fall an DI Sean Corrigan und sein Team übergeben. Der letzte Fall ist noch nicht mal vor Gericht verhandelt worden und schon steht der nächste an. Der jetzige hat es in sich und erfordert einen schnellen Ermittlungserfolg, da sonst jede Abstimmung ein weiteres Opfer bedeutet.

    Luke Delaney´s viertes Buch aus der Reihe um DI Sean Corrigan beginnt spannend und fesselnd. Leider bleibt dieses Gefühl nicht lange erhalten. Schon nach den ersten Kapiteln ist die komplette Spannung verschwunden. Für mich blieb sie das über einen größten Teil der Geschichte auch. Erst zum Ende hin wurde wieder Fahrt aufgenommen.
    Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Größtenteils sind wir bei den Ermittlern, aber ebenso beim Täter oder dem Journalisten. Diesen Aspekt fand ich gut gewählt und umgesetzt, ebenso kann man einige der Internetuser bei ihren Gedankengängen begleiten und erfährt deren Meinung zum „Rächer“.
    Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, auch wenn an einigen Stellen die vielen Namen und der Wechsel zwischen Vor- und Nachnamen für leichte Verwirrung sorgten.
    Die Covergestaltung passt gut zum Vorgängerbuch und wirkt ansprechend für einen Thriller. Der Titel hingegen ist nicht wirklich überzeugend. Grade durch das Vorwort des Autors und die darin enthaltene Anspielung auf den Originaltitel „The Jackdaw“ (die Dohle) wäre es hier besser gewesen diesen beizubehalten. Ebenso wird dieser Name im Laufe des Buches erwähnt. Hier wurde durch den geänderten Titel die Stimmigkeit und die Übereinstimmung absichtlich entfernt. Schade

    „Sie zu strafen und zu richten“ war das zweite Buch aus der Reihe, welches ich gelesen habe. Schon der Vorgänger hatte mich nicht komplett überzeugen können, aber ich wollte dem Autor noch eine Chance geben. Aber jetzt steht fest, dass es für mich das letzte Buch aus der Reihe um DI Sean Corrigan war.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michael M., 21.10.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Rächer der Armen treibt sein Unwesen in der Banken- und Finanzwelt von London. Scheinbar wahllos entführt der schwarzgekleidete Killer Personen aus der Londoner Finanzwelt, um diese in einem öffentlich per Internet inszinierten Schauprozess der Öffentlichkeit an den Pranger zu stellen und diese dann abzuurteilen. Die Finanzszene in London ist in Aufruhr und Sean Corrigan soll den Irren fangen. Leider keine so leichte Aufgabe, denn der Killer schient immer einen Schritt schneller und gewiefter als die Polizei zu sein......

    Man kommt in die Handlung sehr schnell rein, eigentlich ist die Anfangssequenz ein Appetizer, welcher echt Lust darauf macht einfach weiter zu lesen. Anfangs gestaltet sich der Thriller auch spannend, der Killer entwischt der Polizei immer wieder, auch finde ich, ist der Streit zwischen Corrigan mit seinem Vorgesetzten, Addis, überzeugend rübergebracht. Man kann förmlich mitfiebern, wie Addis durch den Minister und dieser wiederrum durch die Finanzhaie"Dampf gemacht" bekommt, um die Polizei zu schnellerem Handeln aufzurufen, denn die Taten des "Your View" Killers kosten die Finanzwelt in London Unsummen, da die Mitarbeiter abends früher nach Hause gehen, da sie Angst haben durch den Killer erwischt zu werden. So weit so gut. Auch fand ich den Aufhänger, das Sean Corrigan sich in die Gedanken der Killer hineinversetzen kann, ebenfalls ein netter Schachzug, allerdings ziemlich oberflächlich umgesetzt. Die Charaktäre bleiben manches Mal in der Beschreibung Stückwerk, irgendwie hätte man sich da doch ein wenig mehr erhofft. Der gute STil der Anfangssequenz lässt leider nach den ersten 50-60 Seiten nach. Spätestens als - Sean Corrigan sich wirklich in die Gedanken des Killers hineinversetzt - ist die Luft eigentlich raus, denn man kann den Täter fast als Leser selbst erahnen, die letzten Szenen lassen den Thriller, anstelle eines spannenden furiosen Endes, eher einfach plätschernd auslaufen.....Schade da war mehr drin!

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christof R., 15.10.2017

    Als Buch bewertet

    Starkes Szenario leider nicht ganz optimal ausgereizt

    „Sie zu strafen und zu richten“ ist eine nicht in allen Teilen überzeugende Thrillerkost. Während Luke Delaney eine fein verwobene Geschichte entwickeln konnte, bleiben die Charaktere eher auf durchschnittlichem Niveau. Das beschriebene Szenario ist faszinierend und erschreckend zugleich und insgesamt kann dieser Thriller gut unterhalten, ragt aber keinesfalls aus der Masse ähnlicher Thriller hervor.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 21.10.2017

    Als Buch bewertet

    Mit einer Live-Übertragung im Netz spielt sich ein Unbekannter als Richter der „Opfer“ in der Bankenkrise auf. Er hält vermeintlich Schuldige fest und erhebt Anklage gegen sie. Dabei gibt er nicht nur deren Namen, sondern ihre „Verbrechen“ preis. Die Zuschauer spielen dabei eine große Rolle: mit einem Klick können sie entscheiden, ob die Angeklagten schuldig oder unschuldig sind. DI Sean Corrigan und seine Kollegen stehen vor einem Rätsel und sie fischen lange im Dunkeln, welche Verbindung es zwischen den Opfern gibt und wer zu solchen Taten fähig ist. Seans Vorgesetzter erwartet schnelle Fahndungsverfolge und stellt ihm auch noch die Kriminologin und Psychiaterin Anna zur Seite. Sie soll Sean im Blick behalten und seinem Vorgesetzten berichten. Der Reporter Geoff Jackson widert eine Superstory und will sich mit dem so genannten „Your-View-Killer“ persönlich treffen. Während die Ermittler alle Hände voll zu tun haben, magere Spuren zu verfolgen, verfällt vor allem ein Zuschauer in Mordlust: der 17jährige, aggressive Mark steigert sich richtig ins das blutige Geschehen hinein und stilisiert den Killer zu seinem neuen Idol, dem er nacheifern möchte.
    Bei diesem Buch handelt es dich um den 4. Teil einer Reihe um DI Sean Corrigan. Als ich „Sie zu strafen und zu richten“ zu lesen begann, waren mir die 3 Vorgängerbände völlig unbekannt. Das hatte zur Folge, dass ich weder Sean Corrigan noch den Bezug zu den vorigen Fällen kannte. Im Nachhinein empfehle ich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ich denke, dass mir einige Informationen geholfen hätten, die Protagonisten besser zu verstehen.
    Der Schreibstil von Luke Delaney war gut zu lesen und hat mir keine Schwierigkeiten bereitet. „Sie zu strafen und zu richten“ ist ein sehr bedrückender und erschreckender Thriller mit einem aktuellen Bezug zur Gegenwart. Ganz abwegig ist es in der heutigen digitalisierten Welt nicht, dass eine Person sich per Livestream zum Richter emporschwingt und die schlechte Stimmung und allgemeine Unzufriedenheit der Bevölkerung für seine Zwecke missbraucht.
    Sean Corrigans Gabe, sich in die Köpfe der Täter/innen hineinversetzen zu können, blieb doch recht blass und war für mich nicht klar erkennbar. Er kam mir sehr abwesend, wenig empathisch und abweisend vor. Für mich kein Sympathieträger, über den ich gerne mehr lesen möchte. An der Handlung des Your-View-Killers/Jackdaw stört mich vor allem, dass er zwar das Publikum/die Jury abstimmen lässt, ob seine Angeklagten bestraft werden sollen, doch das Strafmaß legt er dann eigenhändig fest. Das passt doch nicht und bis auf den völlig durchgeknallten Mark ist es wohl keinem Zuschauer oder den Ermittlern so richtig aufgefallen. Ein Freispruch sollte doch ohne Bestrafung einhergehen und für einen Schuldspruch vorab ein Strafmaß festgelegt werden bwz. die Umstände des Todes. Klingt jetzt nicht gerade feinfühlig, aber es handelt sich bei dem Buch ja um einen Thriller. Der Reporter Geoff Jackson ist eine ganz eigene Nummer für sich. Dass er so cool bleibt und sich wirklich mit dem Jackdaw trifft, finde ich nicht besonders glaubwürdig erzählt. Die „Zusammenarbeit“ der beiden bringt nicht wirklich das, was sie sich versprechen. Geht ein Killer tatsächlich so ein Risiko ein, sich mit einem Vertreter der Presse von Angesicht zu Angesicht zu treffen?
    Am Ende des Buches erklärt sich zwar das Motiv und auch die Person des Jackdaw, jedoch bleiben ein paar lose Enden: der 17jährige, aggressive Zuschauer Mark Hudson – was macht er nach der Aufklärung des Falles? Auch der immer wieder erwähnte Prozess findet keinen Abschluss, so wie auch die anderen Zuschauer nicht mehr erwähnt werden. Die Psychologin Anna und der nur Assistant Commissioner Addis werden auch nicht mehr erwähnt. Allerdings mochte ich die beiden auch nicht sonderlich.
    Ich fühlte mich zwar gut unterhalten und zeitweise war die Spannung sehr hoch, doch richtig umgehauen hat mich der Thriller nicht. Dummerweise ahnte ich im dritten Abschnitt, um wen es sich beim Jackdaw handelt. Dafür wurde ich mit den Motiven und Umständen dann noch überrascht.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Franziska M., 18.10.2017

    Als Buch bewertet

    Sean Corrigan, Leitender Ermittler einer Spezialsondereinheit ermittelt in „Sie zu strafen und zu richten“ von Luke Delaney bereits in seinem vierten Fall. Gemeinsam mit seinem Team versucht er einen Mörder zu fassen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat profitgierige Banker zu bestrafen, die in der Bankenkrise das Vermögen ihrer Kunden, hauptsächlich den „kleinen Leuten“, veruntreut und sich dabei selbst bereichert haben. Seine „Bestrafungen“ sind online auf der Plattform „Your-View“ für alle zu verfolgen. Damit inszeniert der Autor ein höchst aktuelles Thema.
    Hauptfigur in diesem Thriller ist der sogenannte „Your-View-Killer“, der mittels des Internets eine Plattform gefunden hat, seine im Sinne der Selbstjustiz stattfindenden Taten zu veröffentlichen. Er versucht damit die Gesellschaft zu polarisieren und seine Taten zu legitimieren. Sein Vorgehen ist eigentlich recht simpel: Er sucht sich ein Opfer aus, kundschaftet es und seine Gewohnheiten aus, verschleppt es in seinen Unterschlupf und lässt dann sein „Publikum“ das Urteil fällen. Je nachdem wie viele Menschen die vorgestellte Person für schuldig erklären, legt er das Strafmaß fest. Dieses reicht von öffentlichem Mord bis zu Amputationen und Brandmarkungen. An sich ist das ein höchst aktuelles Thema und sehr spannend aufgezogen.
    Im Verlauf der Geschichte versucht der Ermittler Sean Corrigan hinter das Motiv der Taten zu kommen, um den Täter stellen zu können. Doch selbst mit moderner Cyber-Kriminaltechnik stellt sich das als nicht ganz so leichtes Unterfangen heraus. Zudem versucht er dem Täter durch seine spezielle Gabe sich in die Gedanken der Täter hineinzuversetzen näher zu kommen. Dies scheint ihm bei diesem Fall jedoch nicht so recht zu gelingen. Insgesamt wird Corrigan als hochintelligenter Ermittler charakterisiert, der von seinen Kollegen als eine Art „Super-Ermittler“ angesehen wird. Für mich als Leser konnte ich dieses Bild in dem vorliegenden Thriller jedoch leider nicht entwickeln. Corrigan trifft für mich als leitender Ermittler kaum oder nur bedingt nachvollziehbare Entscheidungen, bringt seine Teamkollegen in Gefahr und wird eher von seiner Umgebung dazu gebracht das Motiv des Täters zu erkennen. Das stellt für mich keinen „Super-Ermittler“ da, sodass ich von der Charakterisierung des Protagonisten leider enttäuscht bin. Hinzu kommt, dass er viel zu sehr mit sich selber und seinen „Fähigkeiten“ beschäftigt zu sein scheint, um sich auf die Ermittlungen konzentrieren zu können. Dadurch wirkt er leider auch fast das gesamte Buch hinweg unsympathisch. Zudem gibt es innerhalb der Ermittlungen zwischen den Personen gehäuft gegenseitige Drohungen, welche für mich schon fast nervig und zwanghaft als „Lückenfüller“ in die Handlung eingebaut wurden.
    Der Verlauf der Handlung ist durchaus sehr spannend und mit einem guten Schreibstil verfasst. Leider sind die Entwicklungen nicht immer ganz nachvollziehbar geschrieben und auch die Auflösung am Ende zur Überführung des wahren Täters und seines Motives lassen sich nach und nach erahnen, sodass ein viel profaneres Motiv herauskommt, als das, was der Täter selbst in seinen Videos vorgibt. Da ich die bisherigen Bücher von Delaney nicht gelesen habe, fällt es mir schwer nach diesem Buch ein positives Feedback zu geben. Als Einstieg in die Reihe eignet sich dieser Teil nicht, aber vielleicht verstehen Kenner der Reihe die Entwicklungen der Personen eher als ich. Für mich besitzt das Buch einen wahnsinnig gut herausgearbeiteten Aufhänger, der mit seiner Umsetzung jedoch deutlich verliert. Nach der Leseprobe dieses Buches habe ich mir wesentlich mehr versprochen, sodass ich noch unentschlossen bin, ob ich noch weitere Bücher der Reihe lesen werden, obwohl diese lange Zeit auf meiner Wunschliste gestanden haben.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sergebendre, 17.10.2017

    Als Buch bewertet

    Er entführt reiche Banker und bringt sie in sein geheimes Versteck. Dort fesselt er sie an einen Stuhl und geht auf der Internetseite Your View live auf Sendung. Er vollkündet die Anklage seiner Opfer und lässt dann die Zuschauer als Jury entscheiden, ob die Opfer schuldig sind oder nicht. Stimmt die Mehrzahl der Zuschauer für schuldig, bedeutet das den Tod des Opfers. DI Sean Corrigan und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Sie müssen den Fall so schnell wie möglich lösen, denn der Druck von oben ist enorm. Allerdings scheint es, dass der Rächer ihnen immer einen Schritt voraus ist.

    Sie zu strafen und zu richten ist der 4. Fall in der DI Sean Corrigan Reihe von Luke Delaney. Die 3 vorigen Bände kenne ich nicht. Es ist auf alle Fälle von Vorteil, wenn man die vorigen Bände kennt, denn ich habe an einigen Stellen gemerkt, dass mir was an Informationen bezüglich der Ermittler fehlt. Für mich wirkten dadurch die Charaktere sehr blass. Die Idee dieses Thrillers eines Rächers, der die richtet, wo das System versagt, ist durchaus interessanter Stoff, der zum Nachdenken anregt. Leider hat mir persönlich die Umsetzung nicht ganz so gut gefallen. Es gab die ein oder andere Stelle, die unglaubwürdig wirkte. Ebenso muss ich sagen das mich der Schluss nicht überzeugen konnte, da er etwas widersprüchlich war. Das ganze Buch bestand nahezu aus Höhen und Tiefen. Es fing rasant an und wurde zur Mitte hin ziemlich zäh und langatmig. Zum Schluss nahm das Tempo dann noch mal zu. Was mich außerdem störte, war das, wenn über die einzelnen Charaktere berichtet wurde, keine klare Linie eingehalten wurde. Mal wurde der Vor- und mal der Nachname genommen. Das hat für mich als Neuling der Reihe den Lesefluss etwas gebremst. Dieser Thriller konnte mich leider nicht überzeugen und bekommt daher nur 3 Sterne.

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  • 2 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tamara R., 17.10.2017

    Als Buch bewertet

    Auf einer Online-Videoplattform taucht plötzlich ein Lifestream auf, in dem ein Maskierter über die Untaten eines Mannes berichtet. Doch sind seine Reden nicht nur bloße Aufzählungen seiner Verbrechen, sondern ein Plädoyer mit der Bitte an die Zuschauer, abzustimmen: Schuldig oder unschuldig!? Als sich die Zuschauer zuhause an den Bildschirmen für "schuldig" aussprechen, richtet der Maskierte den Gefangenen brutal vor laufender Kamera hin. Dectective Sean Corrican und sein Team müssen den Killer schnappen - denn das erste Opfer wird nicht das einzige bleiben, über dessen Schicksal die "Jury" abstimmen wird...

    Zunächst zum *Cover*: Der sich über das komplette Cover ziehende Schriftzug fällt auf jeden Fall ins Auge und passt optisch perfekt zum direkten Vorgänger. Reihen-Liebhaber wird es so leicht fallen, das Buch zu entdecken. Ansonsten ist es aber eben auch einfach nur ein Schriftzug und nicht mehr...

    Der *Inhalt* des Buches ist leider enttäuschend!! Die ersten Seiten lesen sich wahnsinnig spannend: Der selbsternannte Rächer macht den Normal-Bürger an den Bildschirmen zur Jury seines ganz persönlichen Prozesses und man fragt sich als Leser: Wie würde ich handeln!? Zu gerne würde man sagen: Ich würde für "unschuldig" stimmen, aber man muss sich doch eingestehen, dass die Realität anders aussieht, betrachtet man das Medienverhalten unserer Gesellschaft. Hier schauen wir doch viel zu oft weg und bilden uns unsere Meinung, stimmen für "schuldig", nur weil es uns so erzählt wird. Alles ist möglich mit den (sozialen) Medien und das wird dem Leser hier vor Augen geführt...Doch leider lässt dieser anfängliche Thrill sehr schnell nach. Denn die Jagd nach dem Mörder scheint völlig in den Hintergrund zu geraten vor dem Hintergrund der Einblicke in die Ermittlertätigkeiten Sean Corrigans und seines Teams. Luke Delaney entführt uns hier in eine erschreckende Welt der Intrigen, der Korruption und der Machtspiele hinter der Kulisse eines Polizeireviers - erschreckend, beachtet man den autobiographischen Hintergrund Delaneys. Durch dieses Intrigenspiel jedoch bekommt die Story viele Längen. Hier bin ich allerdings etwas zwiegespalten, denn das Buch ist schließlich das vierte einer *Reihe*, der Leser der die Vorgänger gelesen hat, erwartet also vielleicht, dass die Rahmenhandlung um Sean Corrigan und sein Team weitergeführt wird. Allerdings ist diese Rahmenhandlung recht einseitig. Inzwischen habe ich auch die ersten beiden Bände der Reihe gelesen und muss sagen, dass auch im Hinblick darauf die Rahmenhandlung an Reiz verloren hat...

    Die *Figuren* sind leider durch die Bank weg unsympathisch! Corrigan wird als Ermittler gehandelt, der sich in seine Opfer hineindenkt und aufgrund seiner eigenen traumatischen Vergangenheit ähnliche Denkschemata hat, wie die Monster, die er jagd. Allerdings ist dies zum einen nichts Neues mehr, denn die Thrillerlandschaft ist geradezu überbevölkert von Ermittlern mit fast übernatürlichen Fähigkeiten, sich in die Täter hineinzuversetzen. Andererseits verliert Corrigan immer mehr das Menschliche. Ist im ersten Band der Reihe noch klar, wie schwierig für ihn dieser SPagat zwischen Familie und Normalität ist, entwickelt er sich in diesem Band zu einem regelrechten Scheusal, das man als Leser mehr als verabscheut. Er hintergeht seine Frau und hat kein INteresse an ihr, seine Kinder tauchen nur am Rande auf. Auch die anderen Ermittler wirken stereotyp und oberflächlich, mit keinem kann man sich identifizieren oder eine Bindung zu ihm aufbauen. Auch die Intriganzen der "hohen Tiere" wirken einfach nur abstoßend und haben nichts Spannendes an sich.

    Die Auflösung des Falles jedoch war recht überraschend und man wird wahrscheinlich den ein oder anderen Charakter dann doch nochmal wiedersehen...

    *Zusammenfassend* ein Thriller mit einer tollen Grundstory, die aber leider viel zu sehr in den Hintergrund gerät und von unsympatischen und abstoßenden Protagonisten überschattet wird. Richtige Spannung will nicht so richtig aufkommen, erst gegen Ende ist man dann gewillt, das Ende nun endlich zu erfahren. Leider ein sehr enttäuschender Roman, der vor allem im Vergleich zu seinen Vorgängern enorm verliert!

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