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  • 4 Sterne

    Sarah H., 05.09.2023

    Als Buch bewertet

    „𝘌𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘛𝘢𝘨 𝘷𝘰𝘳 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘮 𝘛𝘰𝘥 𝘳𝘪𝘦𝘧 𝘚𝘪𝘮𝘰𝘯𝘦 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘢𝘯. 𝘋𝘢𝘴 𝘸𝘦𝘪ß 𝘪𝘤𝘩 𝘨𝘦𝘯𝘢𝘶, 𝘥𝘦𝘯𝘯 𝘪𝘤𝘩 𝘩𝘢𝘵𝘵𝘦 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘡𝘦𝘪𝘵.“ (𝘚.5)

    Mit diesen Worten beginnt Anja Reich ihren Roman, ihre Homage, ihre Recherche über das Leben und den Tod ihrer Freundin Simone und zieht mich als Lesende sofort in den Bann.
    Simone stirbt im Alter von 27 Jahren, im Jahr 1996, durch einen Sprung (oder Sturz?) aus dem Fenster und reiht sich damit in den Klub 27 ein.
    10 Jahre später lässt Anja der Freitod immer noch nicht los. Sie macht sich Vorwürfe, fragt sich, ob sie irgendwas an der Entscheidung hätte ändern können, ob sie mehr für Simone hätte da sein müssen und beginnt eine umfangreiche Spurensuche in Simones Leben.

    „𝘚𝘪𝘮𝘰𝘯𝘦𝘴 𝘎𝘦𝘴𝘤𝘩𝘪𝘤𝘩𝘵𝘦 𝘣𝘦𝘨𝘪𝘯𝘯𝘵 𝘮𝘪𝘵 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘳 𝘍𝘢𝘮𝘪𝘭𝘪𝘦, 𝘈𝘯𝘧𝘢𝘯𝘨 𝘥𝘦𝘴 20. 𝘑𝘢𝘩𝘳𝘩𝘶𝘯𝘥𝘦𝘳𝘵𝘴, 𝘪𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘵𝘴𝘤𝘩𝘦𝘤𝘩𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘋𝘰𝘳𝘧 𝘶𝘯𝘥 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘯𝘰𝘳𝘥𝘥𝘦𝘶𝘵𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘒𝘭𝘦𝘪𝘯𝘴𝘵𝘢𝘥𝘵.“ (𝘚.13)

    Dazu holt sie weit aus, beginnt mit dem Leben der Großeltern und arbeitet sich durch die Generationen vor. Es ist eine Geschichte von Entbehrungen, Umorientierung, Krieg, Verfehlungen, Suche nach Identität.
    Angekommen bei Simone stellt sich die Frage: Was davon hatte Auswirkungen auf ihre Entwicklung? Waren es transgenerationale Traumata, die Zeit in der Wochengrippe, die nachweislich viele Kinder der damaligen Zeit in ihrem Beziehungs- und Sozialverhalten geschädigt hat oder war Simone, über ihre immer wieder auftretenden Depressionen hinaus, psychisch krank? Hat sie die Wende nicht verkraftet, war auf der Strecke geblieben? Dies Liste ließe sich noch ewig weiter führen…
    Reich rollt das komplette Leben von Simone auf, spricht mit den Eltern und dem Bruder, trifft sich mit Freunden aus der Schul- und späteren Zeit, sowie Beziehungspersonen und Liebschaften, liest die Tagebücher und zieht Experten zu Rate. Auch ihr eigenes Leben reflektiert sie in diesem Zusammenhang.
    Dabei heraus kommt eine fast lückenlose Lebensgeschichte, die bewegt, die aufklärt, aber auch Raum für eigene Interpretationen lässt, da Simone selbst sich dazu nicht mehr äußern kann. Auch dies ist ein Punkt dem viel Aufmerksamkeit geschenkt wird und der unglaublich mitschwingt: Die Frage nach dem Warum. Durch die Gespräche mit den Personen aus Simones Leben wird klar, was ein Suizid mit Angehörigen oder Hinterbliebenen macht, wie lange ein solcher Tod nachwirkt, wie unfassbar und damit auch ungreifbar die Geschehnisse sind, wie viele Fragen offen bleiben und wie oft die Frage nach Schuld eine Rolle spielt. In diesem Zusammemhang fand ich die Aussagen von psychologischenFachkräften sehr aufschlussreich.
    Anja Reich ist es nicht nur gelungen eine Erinnerung an ihre Freundin zu erschaffen, sondern auch ein Tabuthema zu verarbeiten, Hinterbliebenen eine Stimme und eventuell auch ein bisschen Hoffnung zu geben.
    Es ist ein gewaltiges, berührendes Buch, dass ich euch allen ans Herz legen kann.

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  • 5 Sterne

    M.M., 14.09.2023

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Anja Reich schreibt in einem sehr persönlichen Buch über den Verlust ihrer damals besten Freundin. Mich hat das Buch ehrlicherweise zuerst aufgrund des Titels angesprochen, da auch meine ehemals beste Freundin Simone hieß und ich mich in all den vielen Jahren oft gefragt habe, was aus ihr geworden ist. Noch dazu ist das abgebildete Foto auf dem Cover ihr ähnlich. Wie so oft, entwickeln sich Freundschaften aufgrund unterschiedlicher Lebensentwürfe anders. Manche halten Kontakt, manche brechen auseinander. Dieses Buch ist auch eine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte der DDR. Wie lebte es sich in diesem System, was führte die Menschen dazu, ihr Leben zu beenden? Wie erging es den Angehörigen und Freunden? Durch dieses Buch hält die Autorin ihre Freundin lebendig. Es ist keine Lektüre, die man mal eben so liest. Das Thema Suizid ist allgegenwärtig in diesem Buch und macht einen nachdenklich und traurig.

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  • 5 Sterne

    Sabrina R., 02.08.2023

    Als eBook bewertet

    CN: Suizid
    Ich habe lange darauf gewartet, dass ein Buch in dieser Form erscheint. Suizide sind trotz ihrer Häufigkeit nach wie vor ein absolutes Tabuthema und das sollte sich meiner Meinung nach dringend ändern. Anja Reich schreibt in "Simone" die Biographie (so sie sich denn nachvollziehen lässt) ihrer Freundin Simone, die sich mit 27 Jahren das Leben nahm. Mit Hilfe der Familie, Wegbegleiter*innen und Tagebüchern aus ihrer Hinterlassenschaft recherchiert sie ihre Geschichte, was sehr berührend und trotzdem klar gelingt. Auch Experten zum Thema Suizid kommen vereinzelt zu Wort. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, habe oft an meine Freunde denken müssen, die sich suizidiert haben, obwohl ihre Geschichte (natürlich) eine komplett andere ist. Das Buch hat mich getröstet und doch kann ich die Sehnsucht nach einem Verstehen nachvollziehen, auch wenn es dies in den meisten Fällen nicht geben wird.

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  • 5 Sterne

    Karen S., 13.08.2023

    Als Buch bewertet

    Warum begeht ein Mensch Suizid?
    Die Journalistin und Autorin Anja Reich, fragt sich - wie viele Angehörige und Freunde, die einen Menschen durch Suizid verloren haben - was die Gründe waren und ob sie ihre Freundin Simone hätte abhalten können. Auch wenn der Suizid bereits mehr als 25 Jahre zurückliegt, beschäftigt sie dieses Thema noch immer und so begibt sie sich auf Spurensuche. Sie spricht mit Simones Familie und ihren Freunden. Das Buch ist nicht nur ein Portrait von Simone, durch die Augen ihrer Umwelt sowie ihren Tagebucheinträgen und Briefen, es erzählt auch vom Leben in der DDR, dem Mauerfall und den Auswirkungen der Wiedervereinigung.
    Es erinnert daran, wie sehr Außenwirkung und Innensicht auseinanderklaffen können. Und dass wir nie wissen können, welche Last ein Mensch mit sich herum trägt.

    Eines wird auf alle Fälle klar: Die Antwort nach dem Warum ist komplex und individuell.

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  • 5 Sterne

    Jennifer B., 22.08.2023

    Als Buch bewertet

    Super spannend
    Das Cover hat mich direkt angesprochen. Es ist zwar schlicht gehalten aber dennoch machte es mich neugierig. Die Autorin Anja Reich verarbeitet in diesem spannenden Roman den Selbstmord ihrer besten Freundin Simone. Auf den 304 mitreißenden Seiten des Buches findet man verschiedene Genres unter anderem Biographie, Medizin, Krimi und Geschichte. Diese Mischung habe ich so zum ersten mal gesehen und gelesen. Sobald man angefangen hat zu lesen war man direkt gefesselt und konnte gar nicht aufhören zu lesen. Ich finde den Schreibstil flüssig und echt toll geschrieben. Es ist super spannend aber auch sehr Emotional. Ich habe es super gerne gelesen und kann es wirklich weiter empfehlen. Das Buch Simone ist ein muss für jeden der gerne Krimis mag und sich in die Geschichte mitreißen lässt. Ich finde es auch als Geschenk eine super Idee.

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  • 4 Sterne

    Kwinsu, 13.08.2023

    Als Buch bewertet

    Auf den Spuren eines Todes

    Was muss geschehen sein, dass sich ein Mensch das Leben nimmt? Hätte der Tod verhindert werden können? Und gibt es eine Person oder ein Ereignis, die bzw. das Schuld am selbstgewählten Ableben ist? Diese und mehr Fragen stellt sich auch die Journalistin und Autorin Anja Reich. Ihre gute Freundin Simone hat sich Mitte der 1990ern das Leben genommen, scheinbar vollkommen unvorhersehbar. In "Simone" begibt sich Reich auf Spurensuche und zeichnet den Lebensweg ihrer Freundin und deren Familie nach: von der Lebensgeschichte ihrer Großeltern und Eltern, über das Aufwachsen Simones in der DDR, hin zum einschneidenden Ereignis der Wiedervereinigung bis zum mutmaßlichen Selbstmord der knapp 27-Jährigen.

    Zugegebenermaßen bin ich, wie ich begonnen habe das Buch zu lesen, davon ausgegangen, dass es sich bei "Simone" um einen fiktiven Roman handelt - aus dem Klappentext war für mich nicht ersichtlich, dass Anja Reich tatsächlich über reale Begebenheiten schreibt. Dementsprechend langatmig empfand ich den Beginn des Buches - Schilderungen über die Vorfahren Simones, geschichtliche Überblicke, es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie zu der "Hauptprotagonistin" kam. Doch als Simone die Bühne des Buches betritt und klar wird, dass Reich versucht ihr Leben und ihren Tod bestmöglich nachzuzeichnen, um eine Erklärung für das Unvorstellbare - den Suizid - zu finden, wird das Werk spannend. Einfühlsam aber schonungslos ehrlich porträtiert sie Simone, ihre anziehende offene Art genauso wie ihre scheinbare Herrschsucht und Unsicherheit. Sie setzt ihrer Freundin ein Denkmal, das als Beispiel dienen kann, nachzuempfinden, wie psychische Erkrankungen Menschen beeinflussen und verändern - für Außenstehende oft nicht erkennbar.

    Das Buch ist harte Kost. Es ist berührend, mitnehmend und anstrengend zugleich. Ich finde es empfehlenswert für alle, die sich dafür interessieren, was in einem Menschen mit einer psychischen Erkrankung (mit Suizidgedanken) vorgeht; es kann anhand einer tatsächlichen Lebensgeschichte einiges erklären und fühlbar machen. Abraten würde ich aber jenen, die sich in akuten Krisen befinden oder die eine Trauerbewältigung nach dem Verlust eines nahestehenden Menschen noch nicht abgeschlossen haben, zu schwer und bedrückend wiegt das Thema.

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  • 4 Sterne

    Langeweile, 11.08.2023

    Als Buch bewertet

    Zwanzig Jahre nach dem Selbstmord ihrer Freundin begibt sich die Autorin auf Spurensuche und lernt dabei einiges aus ihrer eigenen Vergangenheit neu kennen.
    Kurz bevor Simone von einem Hochhaus in den Tod sprang, hatte sie begonnen, ihr Leben neu zu ordnen. Das hatte sie auch Freunden und Familie mitgeteilt, doch dann kommt alles anders.
    Warum hat ihre Freundin ihr Leben auf diese Weise beendet? Diese Frage treibt die Autorin um und ich bewundere Ihren Mut, sich auf diese Weise mit dem Thema auseinanderzusetzen,was auch einen tiefen Einblick in ihre Vergangenheit bedeutet. Sie spricht mit Weggefährten, Familie, Freunden, aber auch Fachleuten über dieses Thema, was eigentlich immer in die Tabuecke gestellt wird. Auch Tagebuchaufzeichnungen zieht sie zu Rate,um Simones Leben zu durchleuchten.
    Da Simone und Anja in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind, gibt es auch viel Wissenswertes aus diesem Teil der Republik zu erfahren.
    Was die Erzählweise anbelangt, bin ich etwas zwiegespalten. Manchmal kommt man den Protagonistinnen und den Menschen in ihrer Umgebung, ganz nahe, dann wieder wirkt der Schreibstil sehr distanziert auf mich.Ich kann mir jedoch vorstellen, dass die Autorin das zu ihrem eigenen Schutz so gehandhabt hat, um mit der psychischen Belastung, die so ein schwieriges Thema mit sich bringt,fertig zu werden.
    Ich empfehle das Buch weiter und vergebe vier Sterne.

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  • 5 Sterne

    Rico G., 26.08.2023

    Als eBook bewertet

    Freundinnen
    Kenne ich den Anderen? Wirklich? Etwas? Simone und Anja haben gelacht, gefeiert, sich Nächte um die Ohren geschlagen, vieles miteinander geteilt. Mal hat man sich kurz aus den Augen verloren, aber nie lange. Ein Blick genügte und die Freundschaft ging weiter. Und dann nahm Simone sich das Leben … Es ist ein heikles Thema. Es ist ein schweres Thema. Es ist ein wichtiges Thema, über das Gesprochen werden muss. Anja Reich packt das Thema gut an.

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  • 4 Sterne

    Ursula P., 24.08.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch beginnt direkt mit einem Paukenschlag: Kurz nach einem Anruf bei ihrer Freundin nimmt sich Simone scheinbar grundlos das Leben. Diese Freundin ist die Autorin Anja Reich selbst, der Roman ist autobiographisch. Die Autorin macht sich Jahre nach dem Selbstmord auf die Suche nach den Gründen dafür und nimmt hierzu Kontakt zu Simones Familie sowie ehemaligen Freunden auf.

    Dieses außergewöhnliche Thema hat mich sehr berührt und auch mitgenommen.
    Sehr feinfühlig aber auch ungeschönt gibt die Autorin hier nicht nur Simones Leben wieder, in dem sie immer wie eine Suchende dasteht, offenbar Konstanz sucht und doch nicht findet, sondern auch der Umgang der Hinterbliebenen mit der "Sache", die Viele so ungerne aussprechen möchten, wird dem Leser nahegebracht. Zusätzlich habe ich als Leser einen mir bisher nicht so sehr bekannten Einblick in das Arbeitsleben der DDR vor der Wende gefunden, die Wende für viele Ostbürger als Chance, für einige - wie Simone - jedoch auch als problematisch empfunden.
    Zu Beginn hatte das Buch für mich noch einige Längen und gefühlt ähnliche wiederholte Szenen, die sich am Ende allerdings auch als wichtig zur Erklärung von Simones Innenleben erweisen.
    Ein lesenswertes Buch, das mich nachdenklich zurückgelassen hat.

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  • 4 Sterne

    Sandra 1967, 29.08.2023

    Als Buch bewertet

    Berlin vor dem Mauerfall. Simone und Anja wachsen im Osten der Stadt auf. Unterschiedliche Charaktere und in unterschiedlichen Verhältnissen aufgewachsen, verbindet sie doch eine tiefe Freundschaft. Nach dem Mauerfall trennen sich ihre Wege, aber sie bleiben doch immer in Verbindung. Anja schlägt eher den konservativen Weg ein. Job, Hochzeit, Kind.
    Simone lebt unstet und „frei“ und reist durch die Welt.
    Mit 27 begeht Simone Selbstmord und Anja versteht die Welt nicht mehr. Warum Simone? Was hat sie zu diesem Schritt bewegt? Erst viele Jahre später beginnt Anja zu recherchieren. Sie reist zu Familienangehörigen von Simone und trifft sich auch mit damaligen Freundinnen, Kameraden, Ex-Freunden von Simone. Von Simones Eltern erhält Anja eine Art Tagebuch von Simone und Einblick in säckeweise Erinnerungen, die die Eltern nach so vielen Jahren nun entsorgen wollen.
    Bei ihrer Recherche erfährt Anja, dass viele, die unter ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen waren wie Simone, in jungen Jahren Suizid begangen haben.

    In dem Roman von Anja Reich erfährt man einiges über die Zustände und Verhältnisse der damaligen DDR. Und es zeigt Gründe auf, wie ein System Menschen „zerstören“ kann.

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  • 4 Sterne

    Martina K., 09.11.2023

    Als Buch bewertet

    Es ist fast so, als würde man sie kennenlernen: Simone, die beste Freundin von Anja. Simone, die Anja in ihrer Jugend in Ost-Berlin kennengelernt hat. Simone, die schließlich Berlin verlassen und die Welt bereist hat. Simone, die ihrem Leben selbst ein Ende bereitet hat.

    Zurück bleibt Anja. Mit Fragen. Mit Selbstvorwürfen. Mit Leere. Mit ihrer Suche. Und auf diese Suche nimmt sie ihre Leser mit. Und auf diese Art und Weise lernen wir Simone kennen. So, wie Anja sie gesehen hat. Betrachtet mit den Augen einer Freundin, die zugleich Journalistin ist. Und so hat auch das Buch fast etwas von einer Reportage. Es liest sich weniger wie ein Roman, mehr wie eine Biografie, eine Personenvorstellung. Ein Stil, der mich nicht ganz so berühren konnte, wie ich es mir erhofft hätte. Doch was bleibt, ist das Gefühl, Simone fast selbst ein wenig gekannt zu haben. Und das empfinde ich als sehr besonders, einmalig und würdevoll.

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  • 4 Sterne

    Amja L., 07.08.2023

    Als Buch bewertet

    In dem Roman geht es um Anja und ihre Freundin Simone, die ihre unvergessliche Jugend miteinander verbringen.
    Die beiden verlieren sich aus den Augen und jede lebt ein leben für sich. Bis sich Simone ihr Leben nimmt und Anja sich Gedanken zum Leben ihrer ehemals besten Freundin macht.
    Besonders toll fand ich, dass die Autorin auch Experten zum Thema herangezogen hat. Auch allgemein finde ich die Idee des Bucher sehr interessant, da es wie eine Art Spurensuche zum Leben von Simone aufgebaut ist.
    Das Buch ist meiner Meinung nach sehr wichtig, da das Thema des Buches doch in den allermeisten Fällen ein sehr großes Tabuthema ist.
    Das Buch hat mich auch durch den angenehmen Schreibstil mitgenommen.
    Auch geschichtlich bekommt man im Buch viele Infos, da das Buch eben in der Zeit der DDR spielt und ich mache Dinge nich nicht wusste.
    Ich kann das Buch nur empfehlen!

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  • 4 Sterne

    F. B., 15.08.2023

    Als Buch bewertet

    Warum hat Simone sich das Leben genommen? Was war der Auslöser? Was war sie für ein Mensch?
    Diese und noch viele weitere Fragen stellt sich Anja nachdem Sie vom Tod ihrer früheren Freundin Simone erfährt. Also begibt sie sich auf Spurensuche … allerdings erst Jahre später.

    Der Hintergrund zu diesem Buch von Anja Reich ist ein sehr persönlicher. Spurensuche in der Vergangenheit. Keine Fiktion, sondern Fakten über eine besondere Frauenfreundschaft in einer turbulenten Zeit. Mein erster Eindruck nach der Leseprobe hat sich also erfreulicher Weise bestätigt. Das Buch ist gut geschrieben und wirkt sehr realistisch. Das Thema ist nicht leicht und vielleicht auch nicht für jeden etwas, trotzdem lohnt es sich. Es ist sehr fesselnd und stimmt den Leser mit unter nachdenklich!

    Ein gutes Buch, dass auf seine Weise besonders ist …

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 07.08.2023

    Als Buch bewertet

    Zutiefst berührend und aufwühlend
    In ihrem neuen Roman "Simone" erzählt Anja Reich die Geschichte ihrer Freundin Simone, die sich im Oktober 1996 mit 27 Jahren das Leben genommen hat.
     
    Die 28-jährige Anja ist bereits verheiratet, hat einen kleinen Sohn und arbeitet in ihrem Beruf als Journalistin in Festanstellung, während ihre Freundin, die ein Jahr jüngere Simone, immer noch Single ist und ein Studentenleben führt. Simone ruft an, aber Anja hat keine Zeit, weil ihr Sohn und ihr Vater ihre Geburtstage feiern. Am nächsten Tag ruft Simone sie in der Redaktion an, aber wieder hat sie keine Zeit, da sie einen Artikel zu Ende schreiben muss. Sie wimmelt Simone ab - und zwei Stunden später ist die Freundin tot.
     
    Anja fragt sich nach dem Warum und sucht nach Antworten. 10 Jahre nach Simones Selbstmord trifft sie sich mit ihrem Bruder André, der versucht, das Geschehene zu vergessen. Es vergehen weitere 10 Jahre, und Anja sucht Simones Eltern Dana und Ulrich auf. Von nun an besucht sie sie oft, sie führen intensive Gespräche und sehen sich alte Fotos an. Anja erhält Einsicht in alle Unterlagen und Dokumente ihrer Freundin, darf ihre Kalender, Briefe, Dokumente und Tagebücher lesen. Darüber hinaus führt sie Gespräche mit mehreren Experten zu den Themen Suizid und Depressionen und nimmt Kontakt zu Simones Cousine Miriam, ihren Freunden und Bekannten auf.
     
    Nach und nach blättert sich Simones Leben auf, wir erfahren vieles über ihre Kindheit, ihre Freundschaften und ihr Liebesleben. Das Verhältnis zu den Eltern ist eng, aber schwierig. Auch Anjas Leben fließt in den Roman ein, die Mädchen lernen sich kennen, als Anja und Simones Bruder André ein Paar werden. Damals ist Simone 15, Anja 16 Jahre alt. Sie werden Freundinnen, als André seinen Grundwehrdienst ableistet. 

    Das in schönem Sprachstil verfasste Buch hat mich sehr berührt und gefesselt. Anja Reich dokumentiert nicht nur Simones kurzes Leben, sondern auch das ihrer Eltern und Großeltern. Sie schildert das Aufwachsen in der DDR und fragt sich, ob Simone den Systemwechsel vielleicht nicht verkraftet hat, dass sie vor der Wende innerhalb der alten Regeln und Strukturen mehr Halt fand. Mit großer Offenheit beschreibt sie ihre Schuldgefühle, sie fragt sich immer wieder, weshalb sie nicht erkannt hat, wie schlecht es Simone ging und ob sie ihren Selbstmord hätte verhindern können. Der Autorin ist es gelungen, uns nicht nur Simones Gedankenwelt, sondern auch ihre Gefühlswelt sehr nahezubringen. Ich habe oft mit der jungen und haltlosen Frau mitgefühlt, ihre seelischen Nöte und Sehnsüchte verstanden, aber ihre Handlungsweisen auch oft nicht nachvollziehen können.

    Der emotionale Roman, der mich noch lange beschäftigen wird, hat mich erschüttert und aufgewühlt, er ist keine leichte Kost - von mir absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monalisa13, 15.08.2023

    Als Buch bewertet

    Großartig, ergreifend und nachhallend
    Die Autorin Anja Reich begibt sich nach über 20 Jahren nach dem Tod ihrer Freundin Simone auf Spurensuche, warum sich Simone im Alter von nur 27 Jahren das Leben nahm. Anja stellt sich die Frage, ob sie es hätte erkennen müssen, dass Simone selbstmordgefährdet war, oder hätte sie sogar den Tod verhindern können, wenn sie beim letzten Telefonat für Simone Zeit gehabt hätte. Fragen für dessen Antworten sich Anja auf eine Reise in Vergangenheit macht. Mit Hilfe von Simones Familie, ihren Tagebüchern, Bildern, Kalendern, Freunden, Weggefährten und Ärzten erstellt sie eine Biographie ihrer Freundin. Sie stellt Fragen, versucht die Ursachen zu ergründen, forscht in ihren eigenen Erinnerungen nach und taucht dabei auch in ihre eigene Vergangenheit ein.

    Mit einem klaren, präzisen und emotionalen Schreibstil arbeitet die Autorin die Geschichte von Simone von der Geburt bis zu ihren Suizid auf. Privilegiert aufgewachsen, hübsch, intelligent, weltoffen und doch aus dem System gefallen.

    Das Buch verdeutlicht sehr gut, wie manche Menschen von den vorgegebenen Strukturen der DDR abhängig waren und nach dem Mauerfall ihren Halt verloren, sich umorganisieren mussten oder wie Simone, die ewig Suchende war. Der Satz "Ich bringe mein Leben in Ordnung" hallt nach.

    Trotz des traurigen und schweren Themas konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Es ist ein sehr persönliches Werk und ich bin beeindruckt, dass die Autorin nach so vielen Jahren, wahrscheinlich war der Abstand auf die Sicht der Dinge notwendig, ein so bewegendes Buch über ihre Freundin Simone geschrieben hat. Absolut empfehlenswert.

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