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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 28.01.2017

    „...Zwar waren die Reisen, die dich in die Große Wüste und darüber hinaus geführt haben, beschwerlich und obendrein voller Gefahren, aber stets waren sie auch ein Labsal für deine Seele und eine Medizin gegen die Unruhe, die du in deinem Herzen trägst...“

    Wir schreiben ungefähr das Jahr 980. In Spandau beobachten Malina und ihre Freundin Byla den alljährlichen Sklavenzug, der durch ihre Gegend zieht. Myslaw, Malinas Bruder und Fährmann, setzt die Gruppe über den Fluss. Wenige Tage später gehören Malina und ihre Brüder selbst zu den Sklaven, denn auf dem Weg zu einem Fest werden sie gefangen genommen. Heinrich, Krieger eines deutschen Markgrafen, will Malina retten, wird aber so unter Druck gesetzt, dass er wegen Malina auf seine mögliche Befreiung verzichtet.
    Der Autor hat einen fesselnden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
    Der Autor spannt einen weiten Bogen um das Geschehen der damaligen Zeit. In Spandau herrschen die Deutschen. Das aber führt zu Hass und Rache bei den Slawen. Typischer Vertreter dieser Gruppe ist Myslaw. Selbst in der Gefangenschaft nutzt er jede Möglichkeit, Heinrich zu schaden. Mit dem Zug der Sklaven gelange ich als Leser nach Cordoba. Doch damit ist der Weg noch nicht zu Ende. Ich begleite Heinrich mit seiner Karawane durch die große Wüste in das Goldland Gana.
    Der Schriftstil des Buches ist abwechslungsreich. Während auf dem Marsch der Sklaven die Beschreibung von Land und Leuten eher sachlich geschieht, verwendet der Autor zur Darstellung von Cordoba eine fast blumige Sprache, die angelehnt ist an die Sprachbilder des Orients. Dadurch wird deutlich, dass sich nicht nur für Malina, die bisher kaum über ihr Dorf herausgekommen ist, sondern selbst für Heinrich eine völlig neue Welt öffnet. Ein sprachlichen Kunstgriff nutzt der Autor bei der Darstellung der Arbeit in den Salzminen. Hier lässt er einen Ich-Erzähler berichten, bei dem die Arbeit schon Spuren in Sinn und Geist hinterlassen hat. Sehr gut ausgearbeitete Dialoge weisen auf die Probleme der Zeit hin. Zwei möchte ich besonders erwähnen. Obiges Zitat fällt im Gespräch von Ibn Said und Abu Imram in Cordoba. Dadurch erhalte ich sofort einen Einblick in das Denken in diesem Teil der Welt. Ein zweiter Dialog wendet sich der Christianisierung der Slawen zu. Hier prallen die Meinungen eines Bischofs und eines Priors knallhart aufeinander. Letzterer allerdings hat das Problem erkannt. Glaube lässt sich weder erzwingen, noch mit Gewalt durchsetzen. Gewalt erzeugt Hass und führt das Gebot der Liebe ad absurdum.
    Von Anfang an entwickelt sich eine zarte Zuneigung zwischen Malina und Heinrich. Das aber passt Myslaw überhaupt nicht. Viel Wert legt der Autor auf die Emotionen seine Protagonisten. Myslaws Hass auf alles Deutsche, aber auch seine Hinterhältigkeit, Malinas Empathie gegenüber Schwächeren, ihre Sehnsucht nach Heinrich, aber ebenso ihre Eifersucht sind nur wenige Beispiele dafür. Die Gnadenlosigkeit der Sklaventreiber wird an jede Etappe des Marsches spürbar. Ein Menschenleben zählt nicht.
    Der Spannungsbogen der Geschichte ist hoch. Das liegt auch an den komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten und den geschickt kreierten Charakteren einiger Nebenfiguren.
    Der Epilog gibt einen kurzen Einblick in Ereignisse, die wenig später geschehen.
    Hintergrundinformationen des Autors und ein Glossar ergänzen das Buch.
    Das Cover mit den sich zuneigenden Händen zweier Sklaven vor orientalischer Kulisse passt zur Handlung.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ermöglicht mir einen vielschichtigen Blick in eine lang zurückliegende Zeit und lässt Parallelen zur Gegenwart erkennen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 19.02.2017

    Manfred Lenz hat uns mit diesem Buch in Träumereien versinken lassen. Spandau vor 1000 Jahren, das heutige Berlin. Hier lebt die Slawin Malina mit ihrem kranken Vater und den zwei Brüdern. Als sie auf dem Weg zu einem Fest sind, werden sie von Sklavenhändlern überfallen. Heinrich, ein Deutscher und Erzfeind der Slawen, möchte Malina retten, Es gelingt ihm aber nicht und so werden alle gefangengenommen, Der Autor schildert uns in grausamer Weise den schrecklichen Sklavenzug nach Cordabar. Viele der Gefangenen mußten dabei ihr Leben lassen. Malina und Heinrich kommen zu einem reichen Herrn, der seine Sklaven gut behandelt. Die beiden kommen sich näher in werden zu Liebenden. Allerdings muß Heinrich seinen Herrn auf eine Reise nach Afrika begleiten. Dort rettet er ihm das Leben, wobei ihm die Freiheit versprochen wurde. Letztendlich kommen die drei Sklaven doch noch frei, aber ihr Weg in die Heimat ist nicht frei von Gefahren und wir sind insgesamt fünf Jahre mit auf der Reise. Das Buch bringt uns in drei verschiedene Kontinente. Wir sehen das einfache Leben der Slawen und der Deutschen in ihren Ansiedlungen, armselig und entbehrungsreich. Dagegen wird uns der Reichtum der Spanier entgegengebracht, mit Gold und Seide und protzenden Palästen. Auch die Reise nach Afrika zu den Salzstätten und den Goldgruben läßt uns so manches mal staunen. Ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen, das den Leser voll in seinen Bann zieht. Der Autor hat in seinen Roman geschichtliche Daten, Personen und Ereignisse einfließen lassen, so dass nicht alles Fiktion ist. Am Ende des Buches erklärt er die Hintergründe der Welt am Ende des 10, Jahrhunderts. Auch das Glossar für die verschiedenen Ausdrücke wurde nicht vergessen. Am Ende des Buches ist man noch ganz vertieft in eine andere Welt voller neuer Eindrücke und Gefahren. Hierfür muß man alle Punkte geben und die Werbetrommel rühren.

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  • 4 Sterne

    Dani B., 16.02.2017

    Ein historischer Roman, der durch Sklavenschicksale viele Länder und Kulturräume durchreist.
    Gegen 980 n. Chr. Lebt die Slawin Malina mit ihrem Vater und ihren 2 Brüdern in Spandau. Durch die deutschen Besatzer aus der Brandenburg, wurde ihr Vater zum Pflegefall, ihrer großer Bruder Myslaw (ein Fährmann wie zuvor sein Vater) haßt seither die Deutschen umso leidenschaftlicher. Als Familienoberhaupt, versagt er derzeit seiner jüngeren Schwester die Ehe. Als die drei Geschwister unterwegs zu einer Hochzeit sind, werden sie von Sklavenhändlern gefangen. Der Deutschslawe Heinrich, selbst ein Christ, will Malina helfen und wird mitgefangen. Obwohl Christen nicht in die Sklaverei verkauft werden dürfen, ereilt ihn das gleiche Schicksal. Myslaw will von all dem Engagement Heinrichs nichts wissen und verbietet jeden Kontakt, selbst noch, als Heinrich sich für den kleinen Bruder Jablo einsetzt. Malina sieht in Heinrich mehr als nur einen Deutschen. Als sie am Ziel der beschwerlichen Reise in Cordoba, zur Zeit der maurischen Herrschaft, an den gleichen Herren verkauft werden, scheinen sie sich endlich näher kommen zu können. Das Schicksal schickt Heinrich mit seinem Herren, einen gutherzigen und gerechten Mann, jedoch auf eine lange und gefährliche Handelsreise durch die Sahara.
    Zwei Liebende die immer wieder getrennt werden und deren Liebe sämtliche Entbehrungen nichts anzuhaben scheint. Klingt etwas nach Romeo und Julia, doch das waren Kinder aus reichem Hause. Das Schicksal der Sklaven war ein völlig anderes. Sklaven waren ihren Herren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Der Charakter des Herren entschied über die Lebenserwartung und die Lebensqualität des Sklaven. Das Buch reizte mich, weil mir auffiel, daß ich zwar Onkel Toms Hütte gelesen haben, aber es ja auch schon früher Sklaven gab. Wo die Sklaven in den Harems in 1000 und einer Nacht herkamen, darüber habe ich nie nachgedacht. Höchste Zeit das zu ändern! Aber außer die Sklavenströme der Ungläubigen quer durch Europa habe ich auch viel über das maurische Erbe Andalusiens gelernt und die mentale Spaltung Spaniens, die wohl in dieser Epoche mitbegründet liegt, ebenso wie die sprachlichen Differenzen des Landes. (Ich spreche kein Spanisch, aber Spanier haben mir glaubhaft versichert, daß Katalan und Spanisch völlig verschiedene Sprachen seien und überhaupt! Sich mit Andalusiern und Katalanen sich nicht auszukennen…. Tja, mein Versuch diese Bildungslücke zu stopfen, endete in einem Aufenthalt in Brighton, aber das ist eine andere Geschichte). Wie gesagt, zu Spanien habe ich keinen großen Bezug bislang, aber ich fand es sehr interessant mehr über das maurische Erbe mit seinem Wissendrang und seiner hohen kulturellen Entwicklung zu erfahren. Ebenso das damals ziemlich friedliche Nebeneinander der Religionen in dieser Kultur fand ich faszinierend.
    Die Reise durch Frankreich fand ich schon deutlich vertrauter, wobei ich auch hier einiges Neues gelernt habe. Das Schicksal der Sklavinnen aus Koblenz und Köln lies mich während des Lesens dann auch nicht unberührt. Es bleibt das Gefühl, es hätte fast jeden damals treffen können, wenn man Pech hatte und zur falschen Zeit am falschen Ort war. Trifft auf heutige Gefahrensituationen allerdings auch noch zu.
    Die Beschreibungen waren sehr anschaulich. Einigen in der Leserunden waren sie zu ausführlich, aber das ist natürlich eine Geschmacksfrage. Ich fand es vor allem zu Beginn eines der 6 Teile des Buches sehr irritierend, wenn diese über viele Seiten überhaupt nicht die Hauptpersonen erwähnten. Natürlich kam die Geschichte zum Ende des Teils wieder auf das Schicksal von Malina und Heinrich zurück, diese Erzählexkursion schuf für mich jedoch eine unnötige Distanz zu den Hauptdarstellern. Besonders Malina gegenüber war ich oft zwiegespalten gegenüber, während ihr Bruder Myslaw, ebenso wie Qasim, der mißratende Sohn des Herren der zwei Liebenden, ganz klar die Schurkenrollen für mich besetzten. Heinrich hingegen ist ein wahrer Held mit Anschmachtqualitäten für seine Treue, Loyalität, Aufrichtigkeit, Mut und und und. Da fallen mir überhaupt keine negativen Eigenschaften ein.
    Trotz der vielen zum Teil sehr fremdländischen Namen kann man der Handlung gut folgen. Beim Höhepunkt gegen Ende, hatte ich etwas Schwierigkeiten die ganzen slawischen Namen zu zuordnen, aber für die wichtigsten Personen war es kein Problem. Ob es nachher mal ein Böttcher oder Gerber war, war dann nicht mehr entscheidend.
    Der Höhepunkt gipfelte dann auch in einem verdienten Ende, eines Helden würdig, in einer zu den Charakteren entsprechend schlüssigen Weise. Es schließt sich quasi der Kreis der erzählten Geschichte.
    Der Epilog zum Schluß vertiefte das Wohlgefühl zwar nicht, stellte allerdings noch einiges geschichtliche klar, so daß zumindest historisch bei mir keine Fragen offen blieben.
    Dem Epilog schließt sich dann noch ein Glossar mit einigen nützlichen Informationen an, die das Ganze für mich abrundeten. Gerade für Leser, die nicht auf historische Romane spezialisiert sind, ist so ein Glossar äußerst hilfreich.
    Ein wirklich gutes, interessantes und aufschlußreiches Buch, daß ich gerne mit 4 von 5 Sternen empfehle.

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  • 5 Sterne

    XYZ, 16.02.2017

    In seinem historischen Roman „Sklaven für den Kalifen“ nimmt Manfred Lentz den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise durch unterschiedliche Kulturen in der Zeit um 1000.

    "Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Unvorhersehbarem."

    Die Slawin Malina, ihre zwei Brüder und der deutsche Krieger Heinrich geraten in der Nähe von Berlin in die Hände von Sklavenhändlern. Malina und Heinrich werden bis nach Cordoba, in das Reich des Kalifen von Al-Andalus, gebracht, wo sie in einer fremden Kultur einer ungewissen Zukunft entgegensehen.

    Das Taschenbuch mit 376 Seiten ist in 6 Teile gegliedert, die leider keine aussagekräftige Überschrift haben. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und variantenreich, der jeweiligen Situation gut angepasst. Die unterschiedlichen Landschaften, das orientalische Flair und die Zuneigung zwischen Malina und Heinrich sind gut und detailreich dargestellt. Die Charaktere und die zwischenmenschlichen Beziehungen sind stimmig ausgearbeitet.
    Der Roman rund um die beiden Hauptprotagonisten, auch die unterschiedlichen Nebenstränge, ist informativ, gut recherchiert und spannend. Es gibt historische, kulturelle und gesellschaftspolitische Hintergrundinformationen rund um die Kulturen des Abend- und des Morgenlands und um Afrika. Themen wie Sklavenhandel, das Leben zwischen Christen, Juden und Muslimen in Cordoba, Eunuchenmacher, Karawane durch die Sahara, Salzabbau in Teghaza und Goldhandel in Gana werden angesprochen. Die angehängten Hintergrundinformationen und das Glossar sind eine hilfreiche Ergänzung.

    Mir hat dieser historische Roman mit seiner variantenreichen Erzählung und den geschichtlichen Hintergründen gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Simone G., 30.01.2017

    Dieser interessante historische Roman von Manfred Lentz entführt den Leser von Spandau in ein islamisches Reich in Spanien - Cordoba.
    Erzählt wird die Geschichte von Malina, ihren Brüdern und Heinrich die unterschiedlicher, nicht sein konnten, wie diese als Sklaven nach Cordoba kommen und fünf Jahre ihres jungen Lebens dort verbringen. Die Geschwister werden getrennt und keiner weiß ob sie sich je wiedersehen.
    Welche Qualen und Ängste Heinrich ausgestanden hat, als er seine geliebte Malina verlassen mußte, um mit seinem Herren nach Afrika zu reisen. Welchen Gefahren er ausgesetzt ist, als sein Herr feige von den Seinen ermordet wird.
    Als die Freiheit dann endlich nahe scheint und sie in ihr Land zurückkehren wollen geschieht ein weiteres Unglück, welches aber erst später beim Aufstand der Slawen gegen den Markgrafen zu tage kommt. Haben Malina und Heinrich eine gemeinsame Zukunft? Wer sind die Aufständigen, die gegen den Bischof kämpfen und wer von ihnen wird zur Strecke gebracht?

    Die Hintergrundinformationen am Ende des Buches sind ebenfalls sehr interessant. Da bekommt man nochmal einen kleinen Einblick in das Geschehen. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ist daher 5 Lesersterne wert.

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  • 5 Sterne

    anne b., 30.01.2017

    Es geht in diesem Roman um Heinrich und Malina die in Gefangenschaft geraten und zu Sklaven werden. Die Beiden müssen viele Abenteuer bestehen und auch viel Schreckliches erleben, bevor das Schicksal sie erlöst.
    Ein rundherum gelungener Roman der spannender hätte nicht sein können. Man wird mitgerissen in verschiedene Handlungsorte wie Deutschland, Frankreich, Spanien. Afrika und man fiebert mit Heinrich und Malina wie sie ihre Freiheit wiedererlangen und nach Deutschland zurückkehren können. Auch die vielen Missverständnisse die sich der Liebe der Beiden zueinander entgegenstellen, sind sehr mitfühlend.
    Toller Schreibstil der einen von der ersten Seite an in den Bann zieht. Die Spannung hält von Kapitel zu Kapitel, flacht nie ab, sondern steigert sich sogar. Wer historische Abenteuerromane die sehr authentisch sind liebt, der ist hier besten bedient.

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  • 4 Sterne

    Claudia J., 06.02.2017

    Ende des 10. Jahrhunderts leben im Gebiet des heutigen Berlins Slawen, deren Gebiet von Deutschen erobert wurde. Auch die verschiedenen Religionen treffen aufeinander. Durch sehr unglückliche Zufälle fallen der Deutsche Heinrich und die Slawin Malina durchziehenden Sklavenhändlern in die Hände. Ein entbehrungsreicher Marsch nach Al-Andalus und der Verkauf als Sklaven steht bevor.
    Als Begleitung von Heinrich und Malina reist der Leser mit durch Europa bis Cordoba und mit Heinrich bis in die heutige Sahara. Die Gegenden und Gegebenheiten werden sehr gut und ausführlich beschrie-ben, z.B. der Markt in Cordoba, das Leben bei einer Karawanenreise in der Wüste, ein Einblick in den Palast des Kalifen. Die Lebensumstände der Sklaven bleiben bei den Beschreibungen eher auf der Stre-cke. Es ist interessant, lesend den Weg von Malina und Heinrich zu begleiten und die damaligen, so ver-schiedenen, Kulturen kennen zu lernen. Ich denke, dass die Stämme der Slawen, deren Verbreitung vom Wissen her bis zu diesem Roman bei mir zu kurz gekommen sind. Auch, dass es die Bezeichnung Deut-sche damals schon so gab.
    Ich konnte mit den Hauptcharakteren nicht komplett warm werden, sie blieben mir etwas fremd. Es war deren Geschichte, die wurde interessiert verfolgt, doch es fehlte mir, dass ich mit ihnen richtig mitfüh-len konnte. Einiges fehlte mir, wie vorher schon beispielhaft erwähnt, anderes war sehr ausführlich. Das ist schon ein schmaler Grad den man als Autor treffen muss. Doch es ist ein gut recherchierter, interes-santer, historischer Roman aus einer recht unbekannten Welt und hat mir gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Belis, 09.02.2017

    Schicksalhafte Reise – emotional und anschaulich

    Malina, Slawin aus Spandau, wird samt ihren Brüdern von Sklavenhändlern gefangen. Bei seinem Versuch dies zu verhindern gerät der Deutsche Krieger Heinrich ebenfalls in die Fänge der erbarmungslosen Häscher. Auf ihrem qualvollen Weg nach Cordoba ereignen sich unvorhergesehene Zwischenfälle. Endlich am Ziel werden sie auf dem Sklavenmarkt neuen Besitzern verkauft. Nach einigen ruhigen Monaten erfolgt der nächste Schock – Heinrich reist nach Afrika. Eine enorme Belastung für die junge Liebe…..

    Das Cover beeindruckt mich durch Hände, welche trotzig zueinander stehen. Diese haben mich neugierig gemacht. Wie lange kann eine Liebe solche Umstände ertragen?

    Der Schreibstil dieses historischen Romans ist emotional und lebendig. Die Erzählerform aus unterschiedlichen Sichtweisen verbindet sich zu einem Leserlebnis. Wesentlichen Anteil daran haben auch immer wieder eingeflochtene Geschichten und Mythen der jeweiligen Regionen. Die detaillierte Beschreibung der Landschaften zaubert Bilder vor das Auge,
    emotional geschilderte Ereignisse lassen Tränen sowie Glücksgefühle aufkommen. Die flüssige Erzählung lässt mich in die unterschiedlichen Regionen und Jahreszeiten eintauchen.
    Die Spannung steigt im Laufe der Geschichte, lädt zum spekulieren und nachdenken an.

    Die Protagonisten erfahren Schreckliches, lernen neue Gegenden kennen, finden sich in unterschiedlichen Kulturkreisen (gezwungenermaßen) zurecht und machen dabei persönliche Entwicklungen mit. Jeder auf seine Weise.
    Malina erfährt neben Gefahr und Verlust auch Liebe und Vertrauen, Missgunst und Glück.
    Heinrich beschützt und muss doch seine Grenzen erkennen, findet glücklicherweise aber Mittel und Wege diese zu überwinden.
    Myslaw, Bruder Malina`s, ein eigenwilliger Charakter und eingefleischter Slawe …..
    Nebencharaktere mit sympathischer Ausstrahlung wie Ibn Said, dessen Sohn Qasim welcher gerne Ärger heraufbeschwört, sowie verschlagene Händler sorgen für Aufregung und Spannung.

    Ich war begeistert mit Malina und Heinrich auf dieser ungewöhnlichen Reise. Es gab viele Slawen mit diesem grausamen Schicksal wobei nicht allen soviel Glück zuteil wurde. Aber eine Erzählung darf auch manchmal schwelgen.
    Zum Schluss erfreut der Autor mit einem Kapitel: Geschichtlicher Hintergrund sowie Glossar.

    Das mit viel Herzblut geschriebene Buch gibt Einblicke in die Zeit um 1000, unterschiedliche Formen der Sklaverei und Kulturen jener Tage. Eintauchen in vergangene Welten mit anfangs bedrückender Stimmung, aufgeheitert durch Leichtigkeit in Al-Andalus und faszinierende Zeiten in Afrika. Anschließend märchenhafte Szenen und..?
    Wer sich auf dieses Buch einlässt bekommt jede Menge Emotionen, bildhafte Eindrücke und geschichtliche Fakten in unterhaltsamer Form präsentiert. Daher meine Empfehlung mit fünf Sternen für historisch interessierte reiselustige Leser

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gosulino, 29.01.2017

    Spandau im Jahre 980. An der Havel leben die Heveller, einer von vielen Slawenstämmen zwischen Elbe und Oder. Der Hass auf die deutschen Eroberer ist groß, die Armut auch. Jedes Jahr ziehen Sklawenhändler durch das Land, die Nicht-Christen verschleppen, um sie im fernen Cordoba an den Kalifen zu verkaufen.

    Als die Slawin Malina mit ihren Brüdern Myslaw und Jablo auf dem Weg zu einem Fest ist, fallen sie Sklawenhänder in die Hände. Heinrich, ein Krieger der Brandenburg und halber Slawe will Malina beschützen, was fatale Folgen hat, denn auch er gerät in die Fänge der Händler. Er ist zwar Christ, aber als sie ihm drohen, Malina zu töten, fügt er sich seinem Schicksal. Ein langer Weg beginnt für die vier, ein Weg in ferne Länder zu fremden Kulturen, und immer den Tod im Nacken. Dazu kommt noch Myslaws Hass auf alle Deutschen, der nach vielen Jahren seinen Höhepunkt findet....

    Manfred Lentz entführt uns in den Zauber und den Schrecken des Orients, beschreibt sehr bildhaft und informativ das Leben dreier Kulturen, mit all seinen Facetten, die fortschrittliche Kultur des Morgenlandes und den zu dieser Zeit doch sehr eingeschränkten Horizont der Deutschen und Slawen. Jeder in seiner Kultur und Religion gefangen, die Schrecken der Eunuchenmacher von Verdun, die im fanatischen Glauben lebenden Christen auf der Brandenburg, die Sklavenhalter des Orients, deren Wohlwollen oder Gemeinheiten die Sklawen ausgeliefert sind.

    Im Vordergrund Heinrich und Malina, zwei Protagonisten mit Ecken und Kanten, die trotz aller Gefahren und Entbehrungen versuchen, ihre Liebe aufrecht zu erhalten, die aber irgendwann auf eine harte Probe gestellt wird.

    Ein sehr spannender und geschichtlich sehr informativer Roman, der sehr gut recherchiert ist und in verschiedenen Erzählebenen dem Leser das Leben dieser Zeit nahebringt. Auch wenn ich nicht immer mit allen Protagonisten konform ging, war es doch genau das, was die Geschichte rund und stimmig macht.

    Für alle, die eintauchen wollen in diese verganenen Zeiten mit all ihren Schrecken und ihrem Zauber, sei dieser Roman ans Herz gelegt. 5 dicke Sterne für ein wundervolles Buch!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anne b., 30.01.2017

    Es geht in diesem Roman um Heinrich und Malina die in Gefangenschaft geraten und zu Sklaven werden. Die Beiden müssen viele Abenteuer bestehen und auch viel Schreckliches erleben, bevor das Schicksal sie erlöst.
    Ein rundherum gelungener Roman der spannender hätte nicht sein können. Man wird mitgerissen in verschiedene Handlungsorte wie Deutschland, Frankreich, Spanien. Afrika und man fiebert mit Heinrich und Malina wie sie ihre Freiheit wiedererlangen und nach Deutschland zurückkehren können. Auch die vielen Missverständnisse die sich der Liebe der Beiden zueinander entgegenstellen, sind sehr mitfühlend.
    Toller Schreibstil der einen von der ersten Seite an in den Bann zieht. Die Spannung hält von Kapitel zu Kapitel, flacht nie ab, sondern steigert sich sogar. Wer historische Abenteuerromane die sehr authentisch sind liebt, der ist hier besten bedient.

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