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Für mich sind Anthologien immer wie eine Packung Überraschungseier, vor allem, wenn ich bis dato noch von keinem der mitwirkenden Autoren etwas gelesen habe. An „Die Amazonen Akten“ bin ich somit ohne große Erwartungshaltung herangegangen, lediglich auf den Beitrag von Sarah Natusch war ich neugierig, da dieser sich mit queeren Figuren beschäftigt. Die Geschichten der Sammlung, mit dem Thema Amazonen als gemeinsamen Nenner, könnten von der Umsetzung der Vorgabe her unterschiedlicher nicht sein. Die Palette ist breit gefächert und bedient fast jedes Genre, sodass es für mich von Story zu Story wirklich spannend war herauszufinden, in welche Welt ich denn als nächstes eintauchen würde. Durch die unterschiedliche Herangehensweise und verschiedenen Stile der Beteiligten ist es bei Anthologien eigentlich unmöglich, dass alle Beiträge gefallen. Auch auf die „Die Amazonen Akten“ trifft das zu, wobei die Anzahl der Stroys, denen ich etwas abgewinnen konnte, relativ hoch ist. Im Ganzen betrachtet ist „The A-Files“ eine gelungene, runde Sammlung an Geschichten, für die ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche. Die Beiträge, die mir am besten gefalle haben, sind:
Matthias Teut – Das Blut der Amazonen
Für mich keine klassische Geschichte zu dem Thema, sondern Urban-Fantasy mit einem etwas morbiden Charme, bei dem die Amazonen einmal auf der Seite der Gejagten stehen. Fand ich großartig!
Pascal Wokan – Die erhobene Kriegerin
Eine Amazone, die des Kämpfens überdrüssig ist und doch, oder vielleicht gerade deswegen, auserwählt wird ihr Volk zu führen. Sehr atmosphärisch und toll geschrieben.
Laurence Horn – Der Club der eisernen Ladys
Steampunkt trifft bei mir fast immer einen Nerv, so fand ich diese Kombination aus deutschem Kaiserreich und Amazonen auch ungemein spannend.
Nadine Y. Kunz – Der Wolf
Ich liebe düstere Settings. Das, und die Intentionen der Amazone, sowie deren Umsetzung gefielen mir bei dieser Geschichte richtig gut.
Nele Sickel – Der Amazonenkönig
Ein ganzer Amazonen-Planet und ein männlicher Diplomat der Erde, mit einer vorgefertigten Meinung. Science-Fiction mit einem wirklich genialen und witzigen Ende.
Sarah Natusch - Das Ritual
Hier fand ich die Message der Geschichte toll. Stärke bedeutet nicht, sich Althergebrachtem unterzuordnen, sondern für sich selbst den richtigen Weg zu finden, und diesen auch zu gehen.
Valerie Loe - Eine kleine Reise
Die Welt in einer nicht so rosigen Zukunft. Technische Errungenschaften, die sich gegen ihre Schöpfer erheben. Dystopische Geschichten können bei mir eigentlich fast immer punkten, so auch diese hier.
Klappentext:
Amazonen. Sie sind stolz, sie sind stark, sie sind unerschrocken. Legenden ranken sich um ihren Mut und ihre Schlachten, ihre Siege und ihre Niederlagen. Aber woher kommen sie eigentlich? Wo wollen sie hin? Und wo machen sie Urlaub?
Lange mussten wir auf die Antworten warten, nun sind sie endlich da: Die Amazonen-Akten enthüllen in 32 Geschichten völlig ungeahnte Wahrheiten über die kriegerischsten Wesen der Mythenwelt. Hier werdet ihr alles finden: Roboter, Räuber und Raumschiffe. Abenteuer und Ungeheuer. Zauber und Zorn. Magie und Märchen.
Rezension:
Enthaltene Geschichten:
Der Gürtel Dder Hippolyta – Christina Hiemer
Elseterschatten – Tanja Hammer
Das Blut der Amazonen – Matthias Teut
Willkommen im Paradies – Peter R. Krüger
Die erste Nacht – Agga Kastell
Amazone wider Willen – Verena Jung
Hildegunde und der Stein der Lustlosigkeit – Yansa Brünnling
Scheiß Abend! - Klara Hell
Die erhobene Kriegerin – Pascal Wokan
Die Flucht der Amazone – Velisha Winter
Der Amazonenprinz – Adrian Schwarzenberger
Cool down and reboot – Marina Raisch
Die Demut zu teilen – Dennis Puplicks
Der Club der eisernen Ladys – Laurence Horn
Treibjagd – Dorothee Stern
Die Amorzone – Kira Borchers
Der Wolf – Nadine Y. Kunz
Der Feigling – Tobias Frey
Nachtjagd – Stefanie Kullick
Ständig muss Parthena die Welt retten – Dirk Ryll
Der Amazonenkönig – Nele Sickel
Silea und Partro – Stefan Lammers
Anaia Montgomery und der Sirnen-Stalker – Sophie Grossalber
Der Seher von Nyr – Mario Hammer
Glasaugenreise – Jörg Fuch Alameda
Süße Unschuld – Kathrin Fuhrmann
Das Ritual – Sarah Natusch
Gauklerblut – Janika Hoffmann
Die wahre Geschichte der SMS Amazone – Jessie Weber
Der Amazonen-Fall – Emely Werkmeister
Eine kleine Reise – Valerie Loe
Myrina und der Angriff der gelben Drachen – Lyakon
Amazonen? Waren das nicht diese Kriegerinnen, die nicht viel von Männern hielten? Und waren es nicht die alten Griechen, die dieses Frauenvolk ‚erforscht‘ haben? „Ja“ und „ja“ müssten die Antworten auf diese beiden Fragen lauten. Eigentlich. Denn zu diesem klassischen Amazonenbild passen nur wenige der 32 in dieser Anthologie versammelten Kurzgeschichten. Die Mehrheit der Stories entfernt sich deutlich vom antiken Cliché. Von typischer Urban Fantasy in aktueller oder auch historischer Zeit bis hin zu SciFi reicht die Bandbreite. Dabei sind einige der hier vorkommenden Amazonen nicht mal menschlich. In Ausnahmefällen begegnet der Leser hier sogar männlichen Amazonen. Und in gleich 2 der Geschichten leben Amazonen sogar mitten im kaiserlichen Deutschland.
Wie man es bei Anthologien gewohnt ist, können auch hier nicht alle der enthaltenen Kurzgeschichten gleichermaßen überzeugen. Manches ist dabei natürlich auch Geschmackssache. Wie üblich bei meinen Rezensionen zu Anthologien möchte ich deshalb auch hier ein paar der Geschichten herausgreifen, die mich besonders überzeugen konnten:
In „Glasaugenreise“ von Jörg Fuch Alameda bekommen es ein Jugendlicher und seine kleine Schwester mit Wesen zu tun, die wohl niemand spontan mit Amazonen assoziieren würde. Fern ab von Amazonen-Clichés kann diese Urban Fantasy mit leichtem SciFi-Einschlag überzeugen.
Ganz andere Probleme hat die Protagonistin in Dirk Rylls „Ständig muss Parthena die Welt retten“. Wie soll es eine alleinerziehende Amazone auch schaffen, ständig die Welt zu retten und doch immer pünktlich zurück zu sein, um das Kind aus dem Kindergarten abzuholen? Eine Superhel(inn)en-Geschichte mit Augenzwinkern.
Auch eine Amazone braucht mal Hilfe. Beispielsweise von einem Wahrsager. In „Der Seher von Nyr“ verfolgt Mario Hammer eine solche Konsultation.
„Der Club der eisernen Ladys“ muss dafür sorgen, dass Kaiser Wilhelm I mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals keinen Schaden anrichtet. Laurence Horn erläutert die Zusammenhänge.
Janika Hoffmann lässt in „Gauklerblut“ eigentlich ganz normale Frauen auf ein mythologisches Wesen Südamerikas treffen. Auch wenn der Zusammenhang mit Amazonen recht lose ist, weiß diese Urban-Fantasy-Story zu überzeugen.
Bei „Anaia Montgomery und der Sirnen-Stalker“ von Sophie Grossalber ist es hauptsächlich das Setting, das überzeugt. Die Geschichte selbst hätte in diesem Fall aber durchaus noch Verbesserungspotenzial.
Fazit:
Eine Anthologie voller Amazonen. Auch wenn die Qualität der Beiträge durchmischt ist, können die Highlights überzeugen.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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Bewertungen zu The A-Files (ePub)
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4 von 5 Sternen
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Kommentar verfassen4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Mein Regal voller Regenbögen, 06.11.2019
Als Buch bewertetFür mich sind Anthologien immer wie eine Packung Überraschungseier, vor allem, wenn ich bis dato noch von keinem der mitwirkenden Autoren etwas gelesen habe. An „Die Amazonen Akten“ bin ich somit ohne große Erwartungshaltung herangegangen, lediglich auf den Beitrag von Sarah Natusch war ich neugierig, da dieser sich mit queeren Figuren beschäftigt. Die Geschichten der Sammlung, mit dem Thema Amazonen als gemeinsamen Nenner, könnten von der Umsetzung der Vorgabe her unterschiedlicher nicht sein. Die Palette ist breit gefächert und bedient fast jedes Genre, sodass es für mich von Story zu Story wirklich spannend war herauszufinden, in welche Welt ich denn als nächstes eintauchen würde. Durch die unterschiedliche Herangehensweise und verschiedenen Stile der Beteiligten ist es bei Anthologien eigentlich unmöglich, dass alle Beiträge gefallen. Auch auf die „Die Amazonen Akten“ trifft das zu, wobei die Anzahl der Stroys, denen ich etwas abgewinnen konnte, relativ hoch ist. Im Ganzen betrachtet ist „The A-Files“ eine gelungene, runde Sammlung an Geschichten, für die ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche. Die Beiträge, die mir am besten gefalle haben, sind:
Matthias Teut – Das Blut der Amazonen
Für mich keine klassische Geschichte zu dem Thema, sondern Urban-Fantasy mit einem etwas morbiden Charme, bei dem die Amazonen einmal auf der Seite der Gejagten stehen. Fand ich großartig!
Pascal Wokan – Die erhobene Kriegerin
Eine Amazone, die des Kämpfens überdrüssig ist und doch, oder vielleicht gerade deswegen, auserwählt wird ihr Volk zu führen. Sehr atmosphärisch und toll geschrieben.
Laurence Horn – Der Club der eisernen Ladys
Steampunkt trifft bei mir fast immer einen Nerv, so fand ich diese Kombination aus deutschem Kaiserreich und Amazonen auch ungemein spannend.
Nadine Y. Kunz – Der Wolf
Ich liebe düstere Settings. Das, und die Intentionen der Amazone, sowie deren Umsetzung gefielen mir bei dieser Geschichte richtig gut.
Nele Sickel – Der Amazonenkönig
Ein ganzer Amazonen-Planet und ein männlicher Diplomat der Erde, mit einer vorgefertigten Meinung. Science-Fiction mit einem wirklich genialen und witzigen Ende.
Sarah Natusch - Das Ritual
Hier fand ich die Message der Geschichte toll. Stärke bedeutet nicht, sich Althergebrachtem unterzuordnen, sondern für sich selbst den richtigen Weg zu finden, und diesen auch zu gehen.
Valerie Loe - Eine kleine Reise
Die Welt in einer nicht so rosigen Zukunft. Technische Errungenschaften, die sich gegen ihre Schöpfer erheben. Dystopische Geschichten können bei mir eigentlich fast immer punkten, so auch diese hier.
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ja nein2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Frank W. W., 22.01.2020
Als eBook bewertetFrauen unter sich
Klappentext:
Amazonen. Sie sind stolz, sie sind stark, sie sind unerschrocken. Legenden ranken sich um ihren Mut und ihre Schlachten, ihre Siege und ihre Niederlagen. Aber woher kommen sie eigentlich? Wo wollen sie hin? Und wo machen sie Urlaub?
Lange mussten wir auf die Antworten warten, nun sind sie endlich da: Die Amazonen-Akten enthüllen in 32 Geschichten völlig ungeahnte Wahrheiten über die kriegerischsten Wesen der Mythenwelt. Hier werdet ihr alles finden: Roboter, Räuber und Raumschiffe. Abenteuer und Ungeheuer. Zauber und Zorn. Magie und Märchen.
Rezension:
Enthaltene Geschichten:
Der Gürtel Dder Hippolyta – Christina Hiemer
Elseterschatten – Tanja Hammer
Das Blut der Amazonen – Matthias Teut
Willkommen im Paradies – Peter R. Krüger
Die erste Nacht – Agga Kastell
Amazone wider Willen – Verena Jung
Hildegunde und der Stein der Lustlosigkeit – Yansa Brünnling
Scheiß Abend! - Klara Hell
Die erhobene Kriegerin – Pascal Wokan
Die Flucht der Amazone – Velisha Winter
Der Amazonenprinz – Adrian Schwarzenberger
Cool down and reboot – Marina Raisch
Die Demut zu teilen – Dennis Puplicks
Der Club der eisernen Ladys – Laurence Horn
Treibjagd – Dorothee Stern
Die Amorzone – Kira Borchers
Der Wolf – Nadine Y. Kunz
Der Feigling – Tobias Frey
Nachtjagd – Stefanie Kullick
Ständig muss Parthena die Welt retten – Dirk Ryll
Der Amazonenkönig – Nele Sickel
Silea und Partro – Stefan Lammers
Anaia Montgomery und der Sirnen-Stalker – Sophie Grossalber
Der Seher von Nyr – Mario Hammer
Glasaugenreise – Jörg Fuch Alameda
Süße Unschuld – Kathrin Fuhrmann
Das Ritual – Sarah Natusch
Gauklerblut – Janika Hoffmann
Die wahre Geschichte der SMS Amazone – Jessie Weber
Der Amazonen-Fall – Emely Werkmeister
Eine kleine Reise – Valerie Loe
Myrina und der Angriff der gelben Drachen – Lyakon
Amazonen? Waren das nicht diese Kriegerinnen, die nicht viel von Männern hielten? Und waren es nicht die alten Griechen, die dieses Frauenvolk ‚erforscht‘ haben? „Ja“ und „ja“ müssten die Antworten auf diese beiden Fragen lauten. Eigentlich. Denn zu diesem klassischen Amazonenbild passen nur wenige der 32 in dieser Anthologie versammelten Kurzgeschichten. Die Mehrheit der Stories entfernt sich deutlich vom antiken Cliché. Von typischer Urban Fantasy in aktueller oder auch historischer Zeit bis hin zu SciFi reicht die Bandbreite. Dabei sind einige der hier vorkommenden Amazonen nicht mal menschlich. In Ausnahmefällen begegnet der Leser hier sogar männlichen Amazonen. Und in gleich 2 der Geschichten leben Amazonen sogar mitten im kaiserlichen Deutschland.
Wie man es bei Anthologien gewohnt ist, können auch hier nicht alle der enthaltenen Kurzgeschichten gleichermaßen überzeugen. Manches ist dabei natürlich auch Geschmackssache. Wie üblich bei meinen Rezensionen zu Anthologien möchte ich deshalb auch hier ein paar der Geschichten herausgreifen, die mich besonders überzeugen konnten:
In „Glasaugenreise“ von Jörg Fuch Alameda bekommen es ein Jugendlicher und seine kleine Schwester mit Wesen zu tun, die wohl niemand spontan mit Amazonen assoziieren würde. Fern ab von Amazonen-Clichés kann diese Urban Fantasy mit leichtem SciFi-Einschlag überzeugen.
Ganz andere Probleme hat die Protagonistin in Dirk Rylls „Ständig muss Parthena die Welt retten“. Wie soll es eine alleinerziehende Amazone auch schaffen, ständig die Welt zu retten und doch immer pünktlich zurück zu sein, um das Kind aus dem Kindergarten abzuholen? Eine Superhel(inn)en-Geschichte mit Augenzwinkern.
Auch eine Amazone braucht mal Hilfe. Beispielsweise von einem Wahrsager. In „Der Seher von Nyr“ verfolgt Mario Hammer eine solche Konsultation.
„Der Club der eisernen Ladys“ muss dafür sorgen, dass Kaiser Wilhelm I mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals keinen Schaden anrichtet. Laurence Horn erläutert die Zusammenhänge.
Janika Hoffmann lässt in „Gauklerblut“ eigentlich ganz normale Frauen auf ein mythologisches Wesen Südamerikas treffen. Auch wenn der Zusammenhang mit Amazonen recht lose ist, weiß diese Urban-Fantasy-Story zu überzeugen.
Bei „Anaia Montgomery und der Sirnen-Stalker“ von Sophie Grossalber ist es hauptsächlich das Setting, das überzeugt. Die Geschichte selbst hätte in diesem Fall aber durchaus noch Verbesserungspotenzial.
Fazit:
Eine Anthologie voller Amazonen. Auch wenn die Qualität der Beiträge durchmischt ist, können die Highlights überzeugen.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.
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