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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine aus Ö - Lesen und Träumen, 06.11.2017

    Als Buch bewertet

    Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll bei dieser Rezension, ob ich die richtigen Worte finde, die das beschreiben können, was ich beim Lesen dieses Buches empfunden habe.

    Die Geschichte verläuft in zwei Erzählperspektiven - der von Lara und der von Thomas. Obwohl die Schilderungen aus Thomas´ Sicht nicht so zahlreich und auch nicht so ausführlich sind, habe ich doch immer wieder schon darauf gewartet, das nächste Mal von ihm zu lesen - denn seine Sicht der Ereignisse erfolgt mithilfe seiner Gedanken und Gefühle im Koma - es zeigt, dass Komapatienten oft sehr viel mehr von ihrer Umgebung mitbekommen, als man glauben würde, doch Lara dringt irgendwie zu ihm durch, ihre Erzählungen verweben sich mit seinen Gedanken und Erinnerungen.

    Lara hingegen erzählt und spricht, um ihre Erinnerungslücken zu füllen - je mehr sie vergessen hat, je mehr sie sich nicht erinnern will, umso schneller und lauter spricht sie. Man erfährt in Bruchstücken von ihrer Vergangenheit, und das Sprechen mit Thomas hilft ihr, sich darauf zu konzentrieren, ihre Worte in sich zu behalten.

    Ich muss gestehen, ich habe etwa 150 Seiten gebraucht, um in die Geschichte so richtig hineinzufinden, denn anfangs ist es etwas verwirrend - weil sich Laras und Thomas´ Gedanken mit der Gegenwart vermischen, weil ich manchmal nicht immer gleich wusste, was Erzählung und was Erinnerung ist. Doch dann hat mich die Handlung so richtig gepackt - sie verläuft dann immer mehr in der Gegenwart, und langsam erfährt man von Laras Vergangenheit, was mit ihr passiert ist und auch, wie sie versucht, ihren unkontrollierten Redeschwall unter Kontrolle zu bringen.

    Lara mochte ich unheimlich gerne. Machte sie anfangs noch den Eindruck eines unsicheren jungen Mädchens auf mich, entwickelt sie sich im Lauf der Geschichte unheimlich weiter. Sie lernt, ihre Krankheit in Griff zu bekommen, und vor allem lernt sie, ihre Vergangenheit zu bewältigen.

    Die Szenen, in denen sie bei Thomas ist, haben mich unheimlich berührt - man spürt mit, wie sehr er auf sie anspricht und wie sie ihm hilft, langsam an die Oberfläche zu kommen.

    Das Buch hat gegen Ende einen Twist in der Handlung, den ich absolut nicht erwartet hatte, und der es dann so richtig spannend gemacht hat.

    Es gibt einzige Szenen, bei denen ich Taschentücher gebraucht habe. Vor allem der Epilog hat mich sehr berührt, und er hat das Buch einfach perfekt beendet.

    Fazit: Die Autorin hat es geschafft, nach "Die Tage, die ich dir verspreche" ein weiteres Buch vorzulegen, das fesselt und den Leser nicht loslässt. Es ist emotional, aufwühlend, spannend und mit einem Schreibstil, der direkt ins Herz geht. Ein ruhiges Buch mit ganz viel Kraft und ernstem Hintergrund, das mit viel Gefühl noch lange im Kopf bleibt. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung.

    Ich danke dem Verlag Droemer-Knaur und der Autorin für das Leseexemplar.

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  • 5 Sterne

    Beate S., 14.11.2017

    Als Buch bewertet

    Träume die ich uns stehle

    ist ein Buch bei dem schon nach den ersten Zeilen klar ist das man es nicht mehr so schnell aus der Hand legen kann. So war es dann auch, ich war so gefesselt von der schönen, traurigen Geschichte das ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Mehr wie einmal musste ich kräftig schlucken, mehr wie einmal hatte ich Tränen in den Augen.
    Der Schreibstil ist grandios, flüssig, verständlich und bewegend. Das Cover ist mega gut gelungen, es passt wunderbar zum Inhalt. Auch die Innengestaltung ist sehr gelungen, aber am schönsten finde ich das die Verpackung letztendlich auch hält was sie verspricht.
    Lily Oliver erzählt auf eine berührende Art und Weise die Geschichte von Lara und Thomas. Beide liegen nach einem Unfall im Krankenhaus. Lara geht es soweit wieder gut, allerdings kann sie sich an 2 Jahre ihres Lebens nicht mehr erinnern. Dazu kommt das ein innerer Drang dazu führt das sie, einmal angefangen, nicht mehr mit reden aufhören kann. Sie wird von einem Therapeut behandelt und nimmt an Gruppenbehandlungen teil. Ein langer und schwerer Weg liegt vor ihr und man spürt das die Vergangenheit der Schlüssel zu ihrem Gedächtnis ist. Nur, was ist in der Vergangenheit, speziell auch in diesen 2 fehlenden Jahren passiert?
    Thomas hingegen liegt nach einem schweren Unfall im Koma, keiner weiß ob er je wieder aufwachen wird. Man spürt das er schon als hoffnungsloser Fall gilt.Dann dieser eine Tag an dem Lara zufällig auf die Intensivstation gelangt und Thomas entdeckt. Es ist als würde sie magisch von ihm angezogen und so kommt es das sie sich immer wieder auf den Weg zu Thomas macht. Sie fühlt sich bei ihm wohl, die Ruhe die herrscht hat für sie etwas friedliches und irgendwann beginnt sie ihm von ihrem Leben zu erzählen. Es beruhigt sie das sie sich alles von der Seele reden kann ohne das er ihr Vorwürfe macht, sie unterbricht oder aber, wie alle anderen, genervt das Gesicht verzieht. Erstaunlicherweise erreicht Laras Stimme Thomas und plötzlich sieht alles anders aus.

    Eine wirklich wunderbare Geschichte die Hoffnung bringt und zeigt das man die Hoffnung nie verlieren darf, auch wenn es noch so aussichtslos aussieht. Besonders gelungen fand ich das man die Geschichte aus zwei Perspektiven gelesen hat, nämlich aus Sicht von Lara und die des Komapatienten Thomas. Thomas kann sich nicht äußern, er ist ganz weit weg aber es ist schön zu lesen wie er die Vergangenheit sieht und wie er durch Lara wieder neue Kraft bekommt, wie er selbst wieder nach vorne schaut. Es ist schwer zu beschreiben, man muss es lesen und die einzelnen Momente beim Lesen erleben. Lily Oliver hat das alles so schön beschrieben und ich konnte mir Laras anfangs laute Stimme genauso gut vorstellen wie später die sanfte, ruhige Stimme. Lara und Thomas – es ist als haben sie aufeinander gewartet und als helfe der einem dem anderen zurück ins Leben.
    Auch wenn Thomas eher der „stille Beobachter“ war hat er mich erreicht. Man spürt den Kampf den er mit sich selbst ausfechtet. Man hofft einfach das er wieder nach dem Leben greift und sich auf den Weg ins Leben zurück kämpft.Bewegend fand ich auch was so alles in Thomas Kopf vor gegangen ist, mit was er sich auseinandergesetzt hat wenn Lara nicht da war.
    Ganz toll beschrieben auch wie die Familie von Thomas mit seinem Unfall bzw. seinem Koma umgeht. Man spürt auch hier die Belastung, die Hoffnungslosigkeit die um sich schlägt, aber auch wie schwer es für die Familie ist. Sehr bewegend zu lesen was in den Köpfen der Angehörigen vorgeht und auch hier muss man sagen es hat alles zwei Seiten. Im Laufe der Geschichte kann man dann auch immer besser verstehen.

    Lara selbst wächst im Laufe der Geschichte über sich selbst hinaus, die Gespräche mit Thomas helfen ihr mit der Vergangenheit aufzuräumen und so nach und nach kommen auch die Erinnerungen an die fehlenden 2 Jahre zurück. Der Therapeut gibt Lara viel mit auf den Weg, aber es dauert lange bis sie unbewusst auf diese Hilfe zurückgreifen kann und man freut sich über jeden kleinen Schritt den es in die richtige Richtung geht. Sie entwickelt sich weiter und reift ungemein.
    „Träume die ich uns stehle“ ist eine Geschichte bei der die Vergangenheit allgegenwärtig ist und die in die Gegenwart greift. Ein Buch das einen Raum und Zeit vergessen lässt und welches gleichermaßen traurig wie schön ist. Dieses Buch hat mich nachhaltig noch lange beschäftigt und auch die Nebencharaktere konnten mich hier komplett überzeugen und erreichen.
    Für mich war dieses Buch eines meiner Highlight von 2017 und ich spreche dem Buch eine absolute Leseempfehlung aus. 5 Sterne verstehen sich von selbst.

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  • 5 Sterne

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 13.11.2017

    Als Buch bewertet

    Für mich ist es das erste Buch der Autorin und auch jetzt nach der Geschichte, bin ich noch vollkommen berührt von ihrem Facettenreichtum und wie sie alles nähergebracht hat.

    Ich wusste nicht , was mich hier erwarten würde. Doch es hat sich völlig anders entwickelt, als man auch nur ahnen könnte.
    Zu Beginn hatte ich einige Probleme in das Buch hineinzufinden und ich wusste einfach nicht, wohin es mich führen würde oder was es mir überhaupt sagen wollte.
    Doch dann kam dieser Funke und er brach völlig überraschend und überwältigend über mir herein.
    Ich bin froh, dasd ich weitergelesen habe. Denn sonst, wäre mir eine wundervolle Geschichte entgangen.

    Die Hauptpersonen hierbei sind Lara und Thomas, aus deren Perspektive wir auch alles erfahren. Besonders Lara ging mir unheimlich nahe. Man erlebt ihren Fortschritt, wie sie sich entwickelt und einfach wie sie ihre Umgebung und ihre Mitmenschen wahrnimmt. Sie hat sich ihren eigenen Kokon gebastelt und teilweise hatte ich das Gefühl ich schwebe, ich ertrinke in ihren Worten und ihren Emotionen.
    Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, auch wenn sie nahezu zerbrechlich wirkt. Die Verzweiflung strömt förmlich aus ihr heraus. Es zehrt an ihr. Sie sucht nach einem Ausweg aus dem Labyrint und gleichzeitig eröffnen sich ihr immer mehr Wege.
    Lara ist eine Person mit vielen Facetten und oft hab ich wirklich über sie nachgedacht. Hab mich versucht in sie hineinzuversetzen und ihre Emotionen zu fühlen. Man spürt all die Ängste und die Qual sehr deutlich und man muss einfach diesen Weg mit ihr gehen. Man kann sich dem nicht verschließen. Man kann nicht aufhören mit lesen, es ist wie ein Sog der kein Ende nehmen will.
    Die Autorin bringt hier eine sehr faszinierende und interessante Thematik zu Papier, die wirklich toll umgesetzt wurde.
    Dazu ist die drückende, traurige und tiefgehende Atmosphäre sehr gut spürbar. Es untermalt das Ganze sehr gekonnt.
    Es ist keine leichte Thematik, um ehrlich zu sein ist sie sogar ziemlich ernst.
    Es gab nicht selten Momente da habe ich wirklich geweint. Es hat mich nicht zur Ruhe kommen lassen und ich hab mich dabei erwischt, wie ich immer mehr mit ihr und Thomas mitgefiebert und mitgezittert habe.
    Über so etwas habe ich bisher noch nie gelesen und gerade für Betroffene ist es wirklich schwere Kost.
    Wie soll es erst ihnen dabei ergehen, wenn ich schon total am Ende bin und förmlich zerfließe?
    Schmerz, Leid und Verzweiflung.
    Angst, Hoffnung und Erlösung.
    Wut, Zerrissenheit und Hilflosigkeit.
    Ich hab so viel gefühlt, das ich es kaum in Worte fassen kann.
    Es hat mich erdrückt, es war voller Sehnsucht und auch ein Stück weit romantisch.
    Es gab Momente da durfte ich etwas schmunzeln, was etwas Leichtigkeit hineingezaubert hat und doch hatte ich Angst vor dem Ende dieser Geschichte.
    Doch die Autorin hat auch hier Wendungen eingewoben, die mich vollkommen überraschend trafen. Ich war sprachlos. Hab es nicht kommen und sehen und doch hat es dem ganzen einen völlig neuen Blickwinkel verschafft.
    Ihr einnehmender, sprachgewaltiger und bildhafter Schreibtil geht nicht nur sehr unter die Haut, er bewegt etwas in dir und zeigt dir Dinge auf, die du nie erwarten würdest.
    Für mich ein wirklich herausragendes Werk, das mich vollkommen überrollt hat und mir Grenzen aufgezeigt hat, die ich so nie erahnt habe.
    Ich kann nur sagen, lest dieses Buch. Es wird euch zum nachdenken bringen, euch berühren und doch zeigt es wie weit Liebe gehen kann.
    Was der Sinn davon ist und wo sie oftmals zu finden ist.
    Das es keine Grenze gibt, die sie nicht erreicht.
    Daneben sind ihre Charaktere wirklich sehr ausdrucksstark und authentisch, sie erwachen mit jeder Zeile mehr zum Leben. Man erfährt mehr über ihr Leben , ihre Hintergründe und entdeckt dabei auch immer mehr Ecken und Kanten. Man begleitet sie und sieht dabei zu, wie sie sich entwickeln, sich entfalten und auch wenn man gerade bei Thomas vieles durch Gedanken und Gefühle erfährt, so berührt das nicht weniger, als es bei Lara der Fall ist.
    Man betritt eine Zwischenebene und man weiß nie, wie es dort sein wird oder was überhaupt möglich ist. Hier bekommt man vielleicht einen kleinen Einblick. Es ist sprichwörtlich Magie, die mich erfasst und nicht mehr losgelassen hat.
    Selbst die Nebencharaktere wurden gut gestaltet, so das man sich wirklich in sie hineinversetzen konnte.
    Absolut gelungen.

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  • 5 Sterne

    Toni G., 18.11.2017

    Als Buch bewertet

    Bisher kannte ich die Autorin nur von Ihren Büchern mit dem Pseudonym Alana Falk und wollte unbedingt auch mal ihre Liebesromane ergründen. Angefangen habe ich nun mit dem neusten Buch der Autorin und hätte niemals erwartet, dass sie mich so berühren kann.

    Die Schreibweise der Autorin ist in diesem Roman sehr ruhig, fließend und fesselnd. Sie versteht es Gefühle zu projizieren, Lösungen einzubauen und gleichzeitig eine Geschichte zu spinnen, welche in so verschiedene Richtungen hätte gehen können.

    Lara ist eine gezeichnete Frau, welche leider bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren hat. Sie kann immer nur Bruchstücke greifen, was dafür sorgt das sie nur sehr schwierig zurück ins Hier und Jetzt findet. Dazu ist ebenso wenig hilfreich, dass sie eine Krankheit hat die scheinbar keiner richtig erklären kann und welche dafür sorgt, dass sie Probleme hat mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Als sie auf den Komapatienten Thomas trifft, ändert sich ihre Sichtweise und wir erleben gemeinsam mit ihr was passiert, wenn man sich auf etwas einlässt und kämpft.

    Thomas scheint ein willensstarker, manchmal auch sturer, aber trotz allem liebenswürdiger und freundlicher Zeitgenosse zu sein. Wir erleben ihn nur aus Geschichten und aus seinem Teil der Geschichte, welchen er leider im Koma verbringt. Trotz allem lernt man ihn Stück für Stück näher kennen und ich konnte gar nicht anders als ihn ins Herz zu schließen.

    Erzählt wird die Geschichte größtenteils aus der Sicht von Lara, welche versucht gesund zu werden und gleichzeitig es sich zur Aufgabe gemacht hat Thomas zu helfen. Ab und an können wir aber auch in Thomas Sichtweise hineinfinden, denn trotz dass er im Koma liegt versteht er Lara Bruchstückhaft und versucht zusammen mit ihr zu kämpfen, auch wenn er selber nicht ganz versteht wo er überhaupt ist und wieso Lara soweit weg zu sein scheint.

    Die Umsetzung dieser Liebesgeschichte hat die Autorin sehr emotionsgeladen, nachvollziehbar und unvorhersehbar aufgebaut. Ich wurde an das Buch gefesselt, habe anhand der aufgezeigten Situationen und Erklärungen immer mehr in die Materie gefunden und die Krankheiten und Probleme verstanden. Oftmals wurde von Beginn an schon Krümel gelegt, welche man erst zum Schluss hin so wirklich versteht, wahrnimmt und dabei habe ich mich mehr als einmal gefragt, wie sensibel doch tatsächlich Therapeuten sein müssen um alles greifen zu können.

    Die Autorin schafft es die Umsetzung sehr real zu gestalten. Auch wenn ich die Krankheiten selber nicht ganz greifen kann, wurden sie mir einfach, nachvollziehbar und gefühlvoll wiedergegeben. Ich konnte mich teilweise hineinversetzen und gemeinsam mit den Protagonisten gegen die Verzweiflung ankämpfen.

    In Ihrem Roman geht es tatsächlich um die Selbstfindung, Vertrauen, die Hoffnung auf eine Besserung und das gemeinsame Kämpfen. Alles führt in diesem Fall noch zu einer sehr zarten Liebe, die berührt und dafür sorgt, dass man am liebsten noch weiter lesen möchte.

    Das Ende ist passend offen gehalten, gibt Raum für eigene Gefühle und Gedanken und dennoch möchte man am liebsten eine Weiterführung, einen Prolog haben der alles gut werden lässt. Aber letztlich ist es so wie es ist am besten, denn es zeigt auf wie lang ein Weg sein kann. Man es aber dennoch schaffen kann, wenn der Wille da ist und man dazu noch Unterstützung hat. Manchmal hilft schon eine helfende Hand eines Fremden um Wunder zu vollbringen.

    Mein Gesamtfazit:

    Mit „Träume, die ich uns stehle“ hat Lily Oliver eine berührende und mitreisende Geschichte über zwei Menschen geschrieben, welche es beide nicht einfach hatten in ihrem Leben und nun vor ihrem nächsten Kampf stehen. Man muss sich auf dieses Buch einlassen, kann mit den Protagonisten mitleiden, bangen, hoffen und gleichzeitig darum kämpfen das richtige zu tun und sich selber zu finden.

    Ein absolut berührendes Buch mit einer unglaublich wichtigen Botschaft, welche es lohnt zu lesen und wahrzunehmen. Definitiv ein Buch, welches ich so schnell nicht vergessen werde.

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  • 5 Sterne

    Chaoskenda meets Magnolia, 07.12.2017

    Als Buch bewertet

    Erste Worte:
    Ich erzähle schon lange keine Geschichten mehr.


    Mich hat „Träume, die ich uns stehle“ schnell eingefangen und ich war sehr schnell von der Geschichte angetan auch wenn ich es zu Teil etwas verwirrend und Lara etwas irre fand.
    Ich kannte vorher schon „Die Tage, die ich dir verspreche“ und auch hier konnte Lily Oliver mich wieder überzeugen. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut und auch die Idee finde ich fantastisch. Die Umsetzung ist wieder so gelungen das ich einiges an Emotionen ausleben durfte. Ich war sehr gerührt und ich durfte mit lachen und mit fiebern, mit leiden hier wurde mir viel geboten.
    Ich habe mit dem Lesen begonnen und dachte mir, gut das liest sich locker weg aber in Wirklichkeit ist „Träume, die ich uns stehle“ ein Pageturner der mich, bis zum Ende, nicht in Ruhe gelassen hat.
    Zum Teil hat mich das ganze Geschehen etwas sehr verwirrt und obwohl Lara es durch ihre Art sehr aufgelockert hat auch etwas beängstigt. Aber am Ende sind alle Fragen geklärt die leichten Ängste bekam ich in den Griff und ich habe beim Lesen das eine und andere Taschentuch voll geschnäuzt.

    Mir gefielen die beiden Protagonisten Lara und Thomas sehr gut und ich fand es sehr gelungen das ich als Leser in beide einen Einblick hatte. Die Protagonisten sind sehr tiefgründig und sympathisch. Ich fand Lara anfangs etwas sehr irre, sympathisch aber irre. Das verlief sich im Verlauf der Geschichte und sie war am Ende eine recht gefestigte, starke junge Frau.
    Auch Thomas hat mir sehr gefallen, ihn lerne ich hier auf eine ganz andere Weise kennen und , auch wenn mich das Komathema doch persönlich sehr berührt, gefällt es mir hier sehr gut. Er ist ein starker junger Mann und er kann kämpfen. Ich mag ihn einfach.
    Sehr beeindruckend fand ich auch die Anziehungskraft zwischen Lara und Thomas der auch ich mich nicht entziehen konnte.

    Die Atmosphäre und die einzelnen Szenen sind sehr gekonnt ausgearbeitet. Mir gefielen die Szenen auf der Intensivstation sehr gut und auch die Einzelgespräche fand ich sehr gelungen. Etwas Angst haben mir eher die Szenen draußen gemacht.
    Es ist schwer sich vorzustellen wie es den komatösen Patienten wirklich geht, wie viel sie wirklich mitbekommen und was ihnen danach noch klar in Erinnerung bleibt. Mir gefällt der Gedanke das sie so viel wie hier gezeigt mitbekommen und auch so verarbeiten und behalten können.

    Mich hat das Cover und der Klappentext zu gleichen Teilen sehr angesprochen. Dazu kam natürlich das ich von Lily Oliver schon ein Buch gelesen hatte. Daher wusste ich recht schnell, dieses Buch muss ich lesen und ich kann sagen ich habe es nicht bereut.


    MEIN FAZIT:
    „Träume, die ich uns stehle“ ist ein Buch das sich sehr gut lesen lässt es geht aber auch sehr ans Herz. Ich habe einige Taschentücher gebraucht und habe einiges durchgestanden, von leichten Ängsten über Verwirrungen und ja ich war gerührt, ich fühlte mich bedrückt aber ich durfte auch etwas lachen. Für mich gehört „Träume, die ich uns stehle“ zu meinen Jahreshighlights und ich kann es absolut empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Yasmin G., 06.07.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt
    Lara befindet sich in einer Klinik, in der sie versucht, ihre Wissenslücken nach einem Unfall zu schließen. Dabei kommt es immer wieder zu Situationen, in denen sie einfach nicht aufhören kann, zu reden.
    Auf der Suche nach einem Menschen, der ihr zuhört, trifft sie zufällig auf der Intensivstation auf den im Koma liegenden Thomas, zu dem sie sofort eine Verbindung spürt.
    Immer öfter schleicht sie sich heimlich zu ihm und hat dabei nicht nur das Gefühl, sich in ihn zu verlieben, sondern auch ihn schon viel länger zu kennen…

    Meine Meinung
    Die Geschichte wird abwechselnd aus Laras und Thomas‘ Sicht erzählt, was mich anfangs überrascht hat – aber die Szenen aus Thomas‘ Sicht sind interessant, weil der Leser so mitbekommt, wie viel er von seiner Umgebung noch wahrnehmen kann.
    In der Geschichte gab es einige Wendungen, die mich ziemlich überrascht haben – darauf kann ich allerdings ohne Spoiler nicht näher eingehen.
    Insgesamt war mir Lara sehr sympathisch, auch wenn sie eine psychische Störung hat, die sie teilweise so viel reden lässt. Zum Verlauf der Krankheit kann ich nicht sagen, ob er so tatsächlich ablaufen könnte, ich fand ihn aber recht realistisch dargestellt. Auch fand ich gut, wie sie sich letztendlich gegen den Auslöser für die letzte große Wissenslücke stellen konnte.
    Zu Thomas selbst kann ich nicht viel sagen, da er kaum wirklich zur Handlung beiträgt und immer nur aus der Sicht anderer beschrieben wird, aber seine vergangenen Handlungen sind nachvollziehbar, weshalb er mir im Grunde auch gefällt, auf keinen Fall aber unsympathisch ist (zwischendurch wollte ich gar nicht glauben, dass er bestimmte Aktionen tatsächlich vollbracht hat und das hat sich zum Ende glücklicherweise auch aufgeklärt).
    Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen, ich hoffe natürlich, dass sich Thomas wieder vollständig erholt hat und nun glücklich ist.

    Fazit: Eine Geschichte mit einigen überraschenden Wendungen, erzählt in einem den Leser mitnehmenden angenehmen Schreibstil.

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  • 5 Sterne

    Monika S., 09.11.2017

    Als Buch bewertet

    Lara, eine junge Frau, leidet nach einem Unfall an Amnesie. In der Psychiatrie versucht sie mit Hilfe des Therapeuten Martin ihre Gedächtnislücken zu schließen. Lara muss immerzu reden. Die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus. Sie kann nicht mehr aufhören, wird lauter dabei. Bis auf den Therapeuten hört ihr längst niemand mehr zu.

    Durch Zufall begegnet ihr in der Klinik ein junger Mann. Thomas. Stundenlang sitzt Lara an seinem Bett. Thomas hört ihr zu. Thomas ist Koma-Patient und in einer anderen Welt gefangen. Obwohl er nur liegt und sich nicht regen kann, wird er für Lara zu einer großen Hilfe. Für ihn denkt sich die junge Frau eine Geschichte aus. Eine wunderschöne Liebesgeschichte, in der sie beide die Hauptrolle spielen. Erst sitzt Lara heimlich an seinem Bett, doch Thomas scheint auf ihre Stimme zu reagieren. Das bleibt auch der behandelnden Ärztin nicht verborgen und Lara darf bleiben. 

    Laras Geschichte ist eine Mischung aus Traum und Wirklichkeit und plötzlich erinnert sie sich wieder. Wie ein Puzzle, Teilchen für Teilchen setzen sich die Erinnerungen zusammen, doch welche Rolle spielt Thomas in den Erinnerungen? Was ist Traum? Was ist Wirklichkeit? 

    "Träume, die ich uns stehle"  - ein Liebesroman, aber ein ganz besonderer! Eine Geschichte, spannender wie ein Krimi! Eine stille und faszinierende Geschichte um die Liebe und das Leben. 

    Die junge Lara, einfach wunderbar beschrieben. Ich habe sie vor mir gesehen, wie sie immerzu am reden ist. Eine junge Frau, getrieben von ihren eigenen Worten. Und dann Thomas, der an ihren Worten festhält, der mit ihren Worten versucht, die dunkle Welt zu durchbrechen, der leben will. 

    Wunderbar auch Laras Entwicklung, von der verängstigten jungen Frau zu einer Frau, die sich den Erinnerungen stellt. 

    "Träume, die ich uns stehle" - ein Buch der ganz großen Emotionen. Absolut bewegend, tragisch  und außergewöhnlich! Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 10.07.2018

    Als Buch bewertet

    Lara befindet sich nach einem Unfall in einer psychiatrischen Klinik. Sie hat ihre Erinnerungen an die letzen zwei Jahre komplett verloren, dazu kommt, dass sie schon seit Kindheit an dem Zwang leidet ständig reden zu müssen. Durch Zufall landet sie eines Tages auf der Intensivstation der angeschlossenen Klinik und die Stille, die den Komapatienten Thomas umgibt, zieht sie magisch an. Ihre Stimme dringt bis in sein tiefstes Inneres vor und sie schafft es, dass seine Herztöne ansteigen, etwas was sonst keiner vor ihr geschafft hat. Eine seltsame Verbindung entsteht zwischen den beiden - bei der Lara erzählt und zu ihm durchdringt, bei der Thomas aber nicht reagiern oder gar agieren kann. Nur seine Gedanken werden berührt, seine Ängste beruhigt, seine Hoffnung gestärkt.

    Die Autorin Lily Oliver, das Pseudonym von Alana Falk, schildert abwechselnd aus Sicht von Lara und Thomas. Der Roman ist tragisch-schön, so gefühlvoll, es steckt voller wunderbarer Zeilen. Es beschreibt zeitgleich Glaube, Liebe und Hoffnung für eine Zukunft, aber auch voller erschreckender Tatsachen, die langsam, aber stetig, über die Vergangenheiten der beiden ans Tageslicht kommen.
    Dabei hat mich vor allem der gefühlvolle Erzählstil der Autorin, die so authentisch die menschliche Seite und die medizinischen Probleme der Protagonisten beschreibt, berühren können. Überzeugend war die Entwicklung dargestellt, sie es die Handlung oder die der Protagonisten.
    Lara und Thomas sind mir ans Herz gewachsen und am Ende des Romans habe ich sie nur ungern ziehen lassen.

    "Träume, die ich uns stehle", ist ein Roman fürs Herz, er spricht eine große Gefühlspalette an beim Lesen, man fühlt mit, man ist berührt. Aber auch überraschende Wendungen haben dazu geführt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte, weil ich wissen musste, wie es ausgeht.

    Von mir vollste Leseempfehlung für eine fesselnde Geschichte!

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  • 5 Sterne

    Die Zeilenfluesterin, 09.11.2017

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich berührt, aufgewühlt, traurig gemacht, nachdenklich gestimmt...

    Träume die ich uns stehle wird aus zwei Ich-Perspektiven erzählt. Hauptsächlich aus Laras Sicht aber ab und an auch aus Thomas‘ Sicht, der im Koma liegt und sich gar nicht mitteilen kann. So erfährt man viel über die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten. Diese Passagen sind so eindrucksvoll beschrieben, dass ich all ihre Emotionen fühlen konnte. Ich habe mit ihnen gelitten und gehofft. Ich hatte Angst, Zweifel, Hoffnung und ich hab geweint - richtig viel geweint! Die Autorin hat so einen wundervollen Schreibstil, mit dem sie mich mitten ins Herz getroffen hat.

    Da ich selbst im Freundeskreis jemanden habe, der im Koma lag, beschäftigt mich schon lang die Frage, wie es wohl ist, wenn man im Koma liegt. Was man wirklich mitbekommt. Ob es so sein kann, wie Lily Oliver es hier beschreibt? Da sich das ganze im Krankenhaus abspielt, erfährt man viel über den Krankenhausalltag – aus verschiedenen Sichten und auch mit medizinischen Fachausdrücken, aber ohne dass es störend wirkt.

    Die Geschichte ist so eindrucksvoll und emotional geschrieben, dass ich darin gefangen war und oft gar nicht mehr realisiert habe, dass Lara und Thomas all das gar nicht wirklich miteinander erleben, sondern sie bei ihm am Bett sitzt und ihm die Geschichten erzählt

    Mein Fazit:
    Ein wundervolles Buch, das berührt, zum Nachdenken anregt und einem lange in Erinnerung bleiben wird.

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  • 4 Sterne

    Liebe Dein Buch, 13.07.2018

    Als Buch bewertet

    Kurzbeschreibung: Lara kann nicht aufhören zu reden. Ein Zwang treibt die an Amnesie leidende junge Frau dazu, ihre Erinnerungslücken mit Worten zu füllen. Längst hört ihr keiner mehr zu, außer in den Therapiestunden, die sie als Patientin der Psychiatrie bekommt. Bis sie Thomas findet. Lara weiß, es ist falsch, ihre Verzweiflung über ihre Amnesie auf ihn abzuladen, denn Thomas liegt im Koma. Dennoch schleicht sie sich immer wieder zu ihm und bemerkt bald, dass er auf ihre Stimme reagiert. Lara beschließt, Thomas eine Geschichte zu erzählen: eine Liebesgeschichte zwischen ihr und ihm, die bald für beide realer wird als ihr Dasein im Krankenhaus. Ein Traum von Liebe, an den sich beide klammern und der die Kraft hätte, nicht nur Thomas aus der Dunkelheit zu holen, sondern auch Lara. Doch beide ahnen nicht, was für eine erschütternde Wahrheit in den Tiefen von Laras Geschichte auf sie wartet …

    Meine Meinung: Bei meinem ersten Buch von Lily Oliver habe ich gleich gemerkt, dass die Autorin in ihren Geschichten wirklich interessante und besondere Themen aufgreift. Und auch in "Träume, die ich uns stehle" ist das Thema wirklich interessant und sehr sensibel. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich die Autorin auch dafür begeistern.

    Lara, die Protagonistin, ist nach einem Unfall in psychiatrischer Behandlung. Sie hat eine scheinbar unbekannte Krankheit. Oftmals kann sie einfach nicht aufhören zu reden und vergisst ganze Stunden, Tage oder in diesem Fall die letzte zwei Jahre vor ihrem Unfall. Lara ist verzweifelt, fühlt sich vollkommen hilflos, bis sie auf Thomas trifft.

    Thomas ist am gleichen Tag eingeliefert worden wie Lara und liegt seit dem im Koma. Und jetzt kommt das Überraschendste: Thomas erzählt auch einen Teil der Geschichte. Diese Passagen haben mir besonders am Anfang nicht gefallen. Thomas Perspektive ist wirklich abstrus. Unzusammenhängende Szenen, in denen er einen Berg hochradelt, von Vögeln attackiert wird oder eine Slideshow von seinem Lebens betrachtet.

    Doch Lara spürt eine besondere Verbindung zwischen den beiden und fasst den Entschluss Thomas zu helfen. Sie besucht ihn und erzählt ihm Geschichten. Bald werden daraus Liebesgeschichten mit Lara und Thomas als Hauptpersonen. Die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen immer mehr. Wobei durch den Erzählstil oftmals auch nicht klar ersichtlich ist, ob Lara gerade ihrer Geschichte erzählt oder die Gegenwart schildert.

    Insgesamt steht die Liebesgeschichte aber nicht im Fokus, sondern Laras Krankheit und ihr Kampf dagegen. Denn um für Thomas da zu sein, muss sie erst lernen mit ihrer eigenen Krankheit umzugehen. Sie muss sich selbst helfen. Die Entwicklung beider Charaktere wird dabei absolut realistisch und glaubwürdig dargestellt. Kleine, detailliert beschriebene Entwicklungsschritte.

    Und nach und nach lüften sich die Zusammenhänge der Geschichte. Wobei die Autorin es immer wieder schafft, Wendungen einzubauen, die neue Verwirrungen schaffen und die Spannung aufrechterhalten. Das Ende ist perfekt unperfekt und passt einfach zu dieser Geschichte. So und nicht anders!

    Fazit: In "Träume, die ich uns stehle" begegnet uns die besondere Liebesgeschichte von Lara und Thomas, die eigentlich gar keine Liebesgeschichte ist. Es geht viel mehr um die psychische Krankheit von Lara und der Kampf mit dieser. Es ist echt, realistisch, mitreißend, berührend. Nur zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten mit der Geschichte, deswegen gibt es von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Katjuschka, 18.11.2017

    Als Buch bewertet

    "Träume, die ich uns stehle" ist eine sehr berührende Geschichte, die mich erst recht spät gepackt, dann aber fasziniert und begeistert hat.
    Lara lebt in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses. Sie hatte einen Unfall und leidet seitdem an Amnesie. Die vergangenen 2 Jahre sind bei ihr komplett gelöscht. Dazu kommt der innere Drang permanent zu reden. Und zwar wirklich permanent. Sie kann es nicht stoppen, auch wenn sie merkt, dass die Menschen sich von ihr abwenden.
    Immer und immer wieder versucht sie herauszufinden wie es zu dem Unfall gekommen sein könnte und spekuliert darüber. Laut redent!
    Aber es reicht nicht einfach zu sprechen - sie braucht einen Zuhörer, damit der innere Druck nicht zu groß wird. Aber es will ihr außer ihrem Psychiater, keiner mehr zuhören.
    Durch Zufall sieht sie auf der Intensivstation den Koma-Patienten Thomas, zu dem sie irgendwie eine Verbindung spürt.
    Und auch wenn der sie eigentlich nicht hören kann, hilft es ihr mit ihm zu sprechen. Oder besser zu ihm. Als klar wird, dass Thomas auf ihre Stimme reagiert, darf sie regelmäßig mit und zu ihm sprechen.
    Sie beginnt ihm eine Geschichte zu erzählen. Darin verweben Laras Phantasie, ihre Vergangenheit und Infos aus Thomas Blog, den sie jetzt nach und nach liest.
    In Laras Geschichte lernen sie und Thomas sich kennen und werden ein Paar. Und Lara beginnt sich zu erinnern. Kennen die beiden sich womöglich sogar wirklich? Was ist Realität - Was ist Phantasie?

    Die Kapitel sind abwechselnd mit LARA und THOMAS überschrieben und so wird man in "seinen" (eher kurzen) Kapiteln in seine Gedankenwelt während des Komas versetzt. Man erlebt seine Gedanken und Gefühle sehr intensiv mit.
    Aber auch Laras Geschichte, ihre Vergangenheit wird immer klarer.
    Das Geheimnis rund um ihre Krankheit ist gleichermaßen erschreckend wie verstörend.
    Und auch Thomas hat ein schweres Trauma davongetragen, welches ihn in seiner eigenen Hölle gefangen hält. Nur Laras Stimme ist für ihn noch so etwas wie ein Hoffnungsschimmer....

    Der Schreibstil hat mich zuerst etwas verwirrt, denn der Übergang zwischen der von Lara erzählten Geschichte und der Realität sind oft fließend und ich konnte es manchmal nicht sofort erkennen, wo ich mich gerade befinde.
    Nach einer Weile hatte ich mich dann aber quasi eingelesen und konnte die Geschichte richtig genießen.
    Es war für mich dann aber eine wahre Gefühlsachterbahn und ich habe mit den beiden mitgelitten und an ihrer Seite gehofft.
    Ihre jeweilige familiäre Vergangenheit ist teilweise kaum auszuhalten, die psychischen Schmerzen waren beim lesen fast greifbar.
    Das Ende ist mehr als offen. Aber auch irgendwie positiv und trotz der zu erwartendenen Schwierigkeiten sehr hoffnungsvoll.

    Wer zu den Fans von "Ein ganzes halbes Jahr" gehört, der wird auch dieses Buch lieben.

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  • 3 Sterne

    Lena, 24.01.2018

    Als Buch bewertet

    Lara leidet nach einem Verkehrsunfall unter Amnesie und ist in einer Psychiatrie untergebracht. Die Amnesie scheint aber nicht ihr eigentliches Problem zu sein, denn Lara hat einen unwahrscheinlichen Rededrang, den sie nicht kontrollieren kann. In Gesprächen mit ihrem Therapeuten und vor allem bei den Gruppentherapien kann sie sich nicht zurückhalten. Ihre Worte müssen heraus, gleichzeitig hat sie immer wieder die Worte ihrer Mutter im Kopf, dass sie dumm sei.

    Im selben Klinikum ist Thomas untergebracht, der nach einem Unfall auf der Intensivstation im Koma liegt. Lara fühlt sich von dem jungen Mann hingezogen, der nur vereinzelt Besuch von seiner Schwester erhält. Erst schleicht sich Lara heimlich in sein Zimmer, um zu erzählen, da er ihr nicht entkommen kann. Als die Ärzte feststellen, dass Thomas nur auf Laras Stimme reagiert, darf sie auch mit Erlaubnis der Ärzte bei ihm sein. Lara tut das, was sie am besten kann, sie redet und hilft damit ihnen beiden. Thomas zeigt erste Reaktionen, während Lara ihm ihre Geschichte erzählen kann.
    Sie glaubt, sich an Thomas zu erinnern und fragt sich, ob die enge Verbindung daher rührt, dass sie ein Liebespaar sind und ob sie Schuld an seinem Zustand sein könnte. Bald ist nicht mehr klar, was Lara wirklich erlebt hat und welche Geschichten nur ihren Träumen entspringen.

    Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Lara und Thomas erzählt, wobei die Abschnitte von Thomas siech rein auf seine Gedanken als Reaktion auf die Erzählungen von Lara beschränken und jeweils nur ein bis zwei Seiten umfassen.

    Ich fand es schwierig, mich in die Geschichte der beiden einzufinden und mit der anstrengenden Protagonisten Lara warm zu werden. Der Roman spielt sich allein im Krankenhaus ab und beschränkt sich im Wesentlichen auf Laras Besuche bei Thomas und den Geschichten, die sie im erzählt.

    Ihre Erzählungen sind verwirrend, sie interpretiert selbst viel und als Leser kann man sich nie sicher sein, was sie tatsächlich erlebt hat, was nur ihrer Einbildung entspringt oder was sich zumindest in Teilen so ähnlich ereignet haben mag. Dieser Erzählstil wird konsequent fortgesetzt bis es Lara durch die Therapie besser geht und sich auch die Verwirrung für den Leser legt, als ihre Diagnose und Leidensgeschichte klarer wird.

    "Träume, die ich uns stehle" ist keine leicht zu lesende Liebesgeschichte, sondern eher schwere Kost. Ich musste das Buch mehrfach zur Seite legen, da es sich für mich bis zum Bekanntwerden ihrer Diagnose und zum Verständnis ihrer Krankheit für mich in die Länge gezogen hat. Dann hätte ich mir mehr Hintergrund Informationen zu ihrer Erkrankung, dem Krankheitsbild und vor allem auch ihrer Kindheit gewünscht. Das hätte man durch intensivere Gespräche mit ihrem Therapeuten aufklären können, stattdessen wird der Leser ähnlich wie Lara selbst ein wenig allein mit der Wahrheitsfindung gelassen.

    Da im Krankenhaus selbst nicht viel passiert, ist der Roman eine ganz ruhige, besonnen erzählte Geschichte. Es handelt von kaputten Seelen aufgrund von traumatischen Erlebnissen und/ der psychischen Krankheiten. Lara hat zwei Jahre ihres Lebens komplett vergessen, die sie sich durch ihre eigenen Erzählungen wieder holt. Das Vergessen liegt nicht allein an der Amnesie, sondern an dem Mittel der Verdrängung, das sie unbewusst nutzt, um sich selbst vor belastenden Ereignissen und Erinnerungen zu schützen.
    Es ist keine klassische Liebesgeschichte, in welcher sich zwei Personen kennenlernen, annähern, und in einander verlieben. Bei Lara und Thomas ist die Anziehungskraft von Anbeginn da. Es ist dieses unerklärliche, magische Band, das den beiden letztlich zur Linderung verhelfen wird.

    "Träume, die ich uns stehle" ist keine Wohlfühlgeschichte. Ich fand den eigentümlichen Erzählstil nach einer Eingewöhnungsphase wirklich interessant, aber letztlich blieb mir die Erzählung zu sehr auf das Innenleben, die Gedanken von Lara, beschränkt. Ich hätte mir mehr Interaktion mit ihren Mitpatienten und vor allem auch ihrem Therapeuten gewünscht. Ihre Krankheitsgeschichte blieb mir zu vage, ihre Angehörigen blieben komplett außen vor. So konnte mich die Geschichte nicht fesseln, die Liebesgeschichte nicht berühren.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena Schulze von www.lieblingsleseplatz.de, 26.10.2017

    Als eBook bewertet

    Lara ist nach einem Autounfall im Krankenhaus - doch weder weiß sie so genau ob sie wirklich Lara ist, noch warum sie hier ist. Sie kann sich an die letzten 2 Jahre ihres Lebens nicht erinnern. Sie weiß nur, dass sie nicht aufhören kann zu reden. Die Worte müssen aus ihr heraus und nichts kann diesen Zwang stoppen. Sie glaubt dadurch endlich herauszufinden wer sie ist und was mit ihr geschehen ist ...
    Thomas liegt im Koma in demselben Krankenhaus wie Lara. Er ist gefangen in sich selbst und seinem persönlichem Alptraum. Nur eine Stimme kann zu ihm durchdringen - die von Lara. Lara ist glücklich, endlich jemand gefunden zu haben, der ihr zuhört - der ihr zuhören muss, denn er kann nicht anders.
    Lara möchte sich die starke Kraft erklären, die sie immer wieder zu Thomas zieht. Sie will ihm gerne durch ihre Worte helfen, wieder aufzuwachen. Kennt Sie ihn bereits? Sie beginnt ihm eine Geschichte zu erzählen - die Geschichte von Lara und Thomas... kommt sie damit auch ihrer Wahrheit näher?
    "Wie kann sich etwas, das gar nicht existiert, so unglaublich echt anfühlen?"
    Schon das Cover ist ein haptisches Erlebnis. Das Papier fühlt sich ganz samtig an und der Titel ist sowohl auf dem Buchrücken als auch auf der Titelseite erhaben gedruckt. Man möchte es die ganze Zeit nur streicheln. Es kommt ohne große Effekte aus - der Titel des Buches steht im Vordergrund - wie auch im Inhalt sind hier die Worte das Herausragende. Ungewöhnlich finde ich auch, dass das Buch zum Lesen quasi von alleine auffällt. Man kann es lesen ohne hässliche Knickfalten am Buchrücken zu verursachen - ganz so als ob das Buch wüsste was für einen Schatz es beherbergt...
    Der Plot ist unheimlich aufwändig und gut durchdacht. Ich behaupte ja immer von mir, dass ich ganz schnell herausfinde wohin die Reise bei einer Geschichte geht - hier muss ich zugeben, war ich auf dem völlig falschem Dampfer. Das Krankheitsbild von Lara ist sehr gut recherchiert und man meint, so treffend kann das kaum ein nicht Betroffener beschreiben.
    Der Erzählstil von Alana Falk / Lily Oliver ist einzigartig. Die Sätze sind so unglaublich poetisch, Sätze die noch lange im Kopf und im Herzen nachwirken. Wie dieser: "Der Satz treibt ungehört in das Labyrith der Krankenhausflure. Und irgendwann, nach langen, schrecklichen Minuten, folge ich ihm."
    Gegen Mitte des Buches hatte ich fast physische Schmerzen weil ich so mit Lara gelitten habe. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen weil ich unbedingt wissen musste ob es Thomas wirklich jemals besser gehen wird und was es mit ihrer Beziehung zueinander auf sich hat. Ein Beispiel für die Macht der Worte. Leise und doch kraftvoll.
    Ich habe schon lange nicht mehr geweint am Ende eines Buches ... nicht weil es so traurig war, sondern weil es vorbei ist. Es lässt mich allein zurück nach einer unglaublichen Reise voller Emotionen und Überraschungen und voller Worte die direkt in mein Herz geschrieben scheinen. Danke Alana Falk  für diese Worte, die mich weiter begleiten werden.
    Ein Buch das uns verändert.
    Natürlich bekommt "Traume, die ich uns stehle" volle 5 von 5 LieblingsLesesesseln ...von mir aus auch einen Kinosaal voller Sessel... Lest dieses Buch und lasst Euch verzaubern!

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