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  • 5 Sterne

    Ruedi N., 20.09.2019

    Als Buch bewertet

    Es ist schon sehr viel über dieses Buch geschrieben worden. Ich möchte noch hinzufügen. So wie diese Frau ihren Nachbar ermuntert in der Nacht zu ihr zu kommen, so sollten andere Menschen, die besonders in der Nacht einsam sind, einen lieben Gast zu sich einladen, der auch in der Nacht bleibt. Das ist eine schöne Idee die Einsamkeit gegen eine Zweisamkeit auszu tauschen. Ohne Sex, wohlgemeint, oder wenn tatsächlich eine körperliche Liebe sich anbahnt, warum nicht?

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  • 4 Sterne

    Katharina G., 25.10.2021

    Als Buch bewertet

    Ich finde das Buch toll und auch die Verfilmung hat mir sehr gefallen. Das Thema Einsamkeit im Alter ist eines das finde ich viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Das Arrangement das die beiden Treffen finde ich eigentlich sehr sinnvoll. So sind sie nicht einsam und beide profitieren davon. Eine gute Idee auch wenn sie auf den ersten Blick mehr als nur ein bisschen unkonventionell scheinen mag ist das Konzept trotz allem nicht schlecht. Ich finde die Grundidee und die Geschichte wirklich sehr nett und das Thema wirklich wichtig so das ich im großen und ganzen sagen kann das dieses Buch wirklich Beachtung verdient hat. Gerade Vereinsamung ist häufig ein sehr großes Problem bei älteren Menschen und die Geschichte Zeigt wie sich aus einer anfangs eher als zwangsbeglückung Empfundenes arrangement zu einer tollen Freundschaft entwickelt

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  • 4 Sterne

    pascale r., 18.02.2018

    Als Buch bewertet

    Addie und Louis, beide über 70 und allein, wohnen nur ein paar Häuser weit voneinander. Gemeinsamkeiten wie Einsamkeit, schlaflose Nächte, der Wunsch nach einem Gesprächspartner verbinden die beiden. Zusammen soll es besser sein.... Das Buch ist klar geschrieben und ohne Action aber sehr berührend!
    Lesenswert

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 25.03.2017

    Als Buch bewertet

    Unsere Seelen bei Nacht - Kent Haruf

    Dieser in ruhiger Sprache geschriebene Roman ist ein Kleinod. Der Autor war mir kein Begriff, schade aber vielleicht finde ich noch mal etwas von ihm, er ist ja leider nicht mehr am Leben.
    Addie und Louis sind Nachbarn, beide Rentner und über 60 als Addie Louis bittet bei ihr zu übernachten, nur damit sie nicht so allein ist.
    Man kann sich ja vorstellen, wie sie in einer amerikanischen Kleinstadt erst mal zum Stadtgespräch werden. Louis Tochter und Addies Sohn sind auch nicht begeistert.
    Berührend wird es, als Addies Enkel JMIE eine Zeit bei ihr wohnt und an Alpträumen leidet.
    Zusammen mit Louis geht es dem Jungen langsam besser. Wunderschön sind die Ausflüge und Aktivitäten der Drei beschrieben. Ich konnte mich so richtig hineinfühlen.
    Der Roman ist sehr realistisch gehalten und ich war traurig, das der Roman so schnell durchgelesen war. Aber nur so ging es, es gab keine Längen.
    Für mich war es eine gute Lektüre und ich kann „Unsere Seelen bei Nacht“ nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela R., 27.03.2017

    Als Buch bewertet

    Addie Moore und Louis Waters wohnen nur ein paar Häuser voneinander entfernt und kennen sich seit vielen Jahren, wenn auch nicht besonders gut. Beide sind über siebzig, beide sind verwitwet und leben allein.
    Eines Abends klingelt Addie bei Louis und macht ihm einen Vorschlag: Ob sie nicht ab und zu die Nacht zusammen verbringen wollen? Denn nachts ist die Einsamkeit am schlimmsten. Es geht nicht um Sex, sondern um Nähe und Geborgenheit.
    Louis ist zunächst verblüfft, doch er will es versuchen. Bald geht er jeden Abend zu Addie und übernachtet bei ihr. Sie liegen im Dunkeln nebeneinander, unterhalten sich und lernen sich immer besser kennen. Zwischen den beiden entsteht eine innige Verbindung und schließlich auch eine Liebe. Dass die gesamte Kleinstadt sich das Maul über sie zerreißt, ist ihnen egal. Dass ihre Kinder die Beziehung nicht guheißen, schon weniger – aber sie wollen sich ihr Glück dadurch nicht verderben lassen.
    Ein berührender und lebensweiser Roman über zweite Chancen und die Freiheit des Alters.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 03.04.2017

    Als Buch bewertet

    Ein ungewöhnliches Angebot erhält der Rentner Louis von seiner Nachbarin Addie. Sie möchte mit ihm die Nächte verbringen. Das Ungewöhnliche an diesem Angebot ist, dass beide um die 70 sind und dieses Angebot rein gar nichts mit Sex zu tun hat. Es geht darum ein den Nächten nicht einsam zu sein, jemanden neben sich zu haben, mit dem man über Gott und die Welt reden kann. Und da Louis Addie sympathisch ist, fragt sie ihn, ob er dieser Jemand sein möchte. Die beiden kommen außerordentlich gut klar mit dieser Konstellation, sie verstehen sich gut, genießen die Gesellschaft des anderen und stellen sich gemeinsam gegen das Gerede der Nachbarn, Freunde und Bekannten. Beide kümmern sich gemeinsam um Addies Enkel, dem die Fürsorge der beiden gut tut und der sich positiv entwickelt. Doch leider werden den beiden Steine von unerwarteter Seite in den Weg gelegt und diesen Stein aus dem Weg zu räumen stellt eine große Herausforderung dar.
    Dieses Buch hat mich gerührt. Die Protagonisten erlauben es sich lediglich ein Leben zu leben, das nicht unbedingt den Konventionen entspricht. Und nur um diese Konventionen durchzusetzen versucht man die beiden dort zu treffen, wo sie am empfindlichsten sind. Ich habe mit den Protagonisten genossen, mitgelitten, mitgefreut, mitgehofft. Eine wahre Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 19.03.2017

    Als Buch bewertet

    Eine letzte Chance für die Liebe
    "Und dann kam der Tag, an dem Addie Moore bei Louis Waters klingelte." (S. 7) Mit diesem fast biblisch anmutenden Satz beginn Kent Harufs letzter, posthum erschienener Roman. Er suggeriert, dass etwas zu einem Endpunkt gelangt, das zuvor begonnen hat. Addie Moore und Louis Waters sind zwei Senioren um die 70, die Jahre zuvor ihre Partner verloren haben und sehr einsam sind. Sie sind seit langer Zeit Nachbarn, kennen sich jedoch nicht besonders gut. Eines Tages macht Addie Louis eine Art Antrag. Sie fragt ihn, ob er ab und zu bei ihr übernachten könnte, weil sie sich einsam fühlt und schlecht schläft.“Die Nächte sind am schlimmsten.“ (S. 10) Es geht ihr nicht um Sex oder eine Liebesbeziehung, sondern um Nähe. Sie möchte, dass sie nachts miteinander reden. Louis sagt zu, hat aber größere Bedenken als Addie wegen des zu erwartenden Tratsches in der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado.
    Zwischen Addie und Louis entwickeln sich Freundschaft und Zuneigung, dann Liebe. Sie erzählen sich nächtelang ihr Leben, sprechen über Fehlschläge, Enttäuschungen und die großen Tragödien. Louis hat seine Ehe durch eine Affaire aufs Spiel gesetzt. Addie hat ihre kleine Tochter durch einen Unfall verloren, den ihr Sohn Gene mit verschuldet hat. Danach war nichts mehr wie zuvor. Ihr Mann Carl verhielt sich kalt und distanziert und konnte seinen Sohn nicht mehr lieben. Ihre gute Ehe war nur Fassade.
    Addies und Louis´ Arrangement wird schwieriger, als Gene von seiner Frau verlassen wird und Addie den verstörten, von Albträumen geplagten 6jährigen Enkel bringt. Das späte Glück wird letztlich nicht durch kleinstädtische Engstirnigkeit gefährdet, sondern ausgerechnet durch den selbsternannten Moralapostel Gene, der um sein Erbe fürchtet und seine Mutter vor eine schwere Wahl stellt.
    Der Roman zeigt, wie zwei Senioren sich mutig über kleinstädtische Vorstellungen von Anstand und Schicklichkeit hinwegsetzen und einen Weg aus der Einsamkeit in ein fragiles Glück finden. Die Sprache ist nüchtern und schnörkellos. Es gibt sehr viel Dialog, der nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet, aber dennoch problemlos verständlich ist. Haruf erzählt eine berührende, melancholische Geschichte, die auch deshalb so beeindruckt, weil sie das Vermächtnis eines sterbenden Autors ist. Sehr empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 17.03.2017

    Als Buch bewertet

    „Ich will nur friedlich vor mich hin leben und darauf achten, was Tag für Tag passiert. Und abends herkommen und bei dir schlafen.“

    Inhalt

    Addie und Louis leben Haus an Haus in einer Kleinstadt in Colorado. Beide sind über 70 und allein, weil die jeweiligen Ehepartner verstorben sind und die Kinder längst aus dem Haus. Addie mag ihren Nachbarn und fragt ihn, ob er bereit wäre sie abends und nachts zu besuchen um gemeinsam mit ihr in einem Bett zu schlafen – natürlich ohne sexuelle Hintergedanken sondern allein deswegen, weil sich so die Einsamkeit der Nacht besser überstehen lässt. Louis findet die Idee nicht schlecht und möchte es zumindest probieren. Schon bald merken die beiden, dass es sich zu zweit auch im Alter viel entspannter lebt und weiten ihre Treffen auch auf den Tag aus. Doch in Holt, rümpft man die Nase und stößt sich am unkonventionellen Verhalten von Addie und Louis. Überall stoßen sie auf Ablehnung und Unverständnis. Als Addies Sohn von seiner Mutter fordert, dass sie den Nachbarn nicht mehr trifft, weil sie sonst ihren geliebten Enkel verliert, muss sie sich entscheiden …

    Meinung

    Auf 197 Seiten entwirft der mittlerweile verstorbene amerikanische Autor Kent Haruf eine schöne, leichte und stille Geschichte über die Wünsche und Hoffnungen im Alter, auch diejenigen, die eine Liebe, eine tiefe innere Verbundenheit ausdrücken und die Menschen daran erinnern, dass es für Gefühle und Warmherzigkeit niemals zu spät ist. Die beiden Protagonisten wirken sehr lebensecht, tief verwurzelt in ihren Ansichten und wunderbar ausgeglichen. Beide haben etwas für sich entdeckt, was ihnen wieder mehr Lebensfreude und Energie schenkt und sie sehen es nicht ein, sich in ihrem Alter noch Gedanken darüber zu machen, was andere von ihnen denken. Mit dieser Ausgangssituation fängt der Autor den Leser und bietet im Folgenden eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, mit guten und schlechten Entscheidungen und zeichnet dabei ein sehr interessantes Bild über die Möglichkeiten, die sich eröffnen, wenn man dem Glück nur ein wenig die Tür öffnet.

    Der Schreibstil von Haruf ist sehr einfach, konzentriert sich auf das Wesentliche und vermittelt dadurch für mich zu wenig echte Emotionen. Was mir z.B. gänzlich gefehlt hat war die Selbstreflexion von Addie aber auch von Louis – als Leser kennt man sie mehr aus zweiter Hand, was zwar objektiv richtig ist, mich aber nicht wirklich teilhaben lässt am inneren Prozess der Gefühlsfindung. Dadurch plätschert das Geschehen etwas dahin und die Aussagekraft des Buches bleibt minimal, denn beide gehen einen gemeinsamen Weg, lassen sich aber wieder voneinander abbringen – wohlgemerkt ohne damit glücklich zu sein. Tatsächlich finde ich den Plot der Geschichte besser geeignet für einen Film, als für ein Buch, schon allein weil es dann den Schauspielern obliegt Gefühle zu transferieren.

    Fazit

    Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen naturverbundenen, einfachen und stillen Roman, der wenig braucht um etwas zu vermitteln und der vielleicht auch an die jüngere Generation appelliert, wie sie mit ihren Eltern und Großeltern in der späten zweiten Lebenshälfte umgehen möchte. Ganz klar und deutlich erscheint mir die Aussage, dass jedes Individuum einen anderen Traum von Glück und Zufriedenheit hat und dass es normalerweise niemanden geben dürfte, der Gefühle nur auf Grund gesellschaftlicher Konventionen abwertet oder sogar verbietet. Lesenswert!

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena K., 01.05.2017

    Als Buch bewertet

    Sehr berührende Geschichte, allerdings hat das Ende mich etwas enttäuscht

    Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch eine Leseprobe. Die Bücher aus dem Diogenes-Verlag haben mir bisher immer sehr gefallen und so habe ich mir sie Leseprobe von „Unsere Seelen bei Nacht angeschaut. Etwas überrascht hat mich, dass der Autor bei der wörtlichen Rede keine Anführungszeichen benutzt, noch mehr überrascht hat mich allerdings, dass es mich überhaupt nicht gestört hat. Kent Haruf hat einen so flüssigen Schreibstil, dass der Text wie aus einem Guss erscheint und sich alles wie von allein erschließt, wer z.B. gerade spricht oder denkt. Das hat mich sehr beeindruckt und so musste das Buch her!

    In der Geschichte geht es um Addie und um Louis. Beide sind Rentner und verwitwet. Eines Tages schlägt Addie Louis vor die Nächte bei ihr zu verbringen um die Einsamkeit zu vertreiben. Denn die Nächte sind die schlimmsten. Da auch Louis sich einsam fühlt stimmt er zu.
    Daraufhin besucht Louis Addie jede Nacht und sie liegen im Dunkeln zusammen und sprechen über alle möglichen Sachen, die sie beschäftigen. So erfahren wir auch einige Details aus Addies und Louis' Leben, die ich sehr interessant fand.
    Addie ist sehr selbstbewusst und schert sich einen Dreck darum was die Nachbarn denken könnten. Louis macht sich etwas mehr Sorgen, überwindet diese aber schnell, da es viel zu schön ist mit Addie zusammen zu sein. Dennoch müssen sie sich einigen Komplikationen stellen, denn nicht alle finden das Verhalten der beiden moralisch einwandfrei, auch ihre Familien nicht.
    Besonders gefallen hat mir auch als Addies Enkel Jamie für einige Zeit bei ihr gelebt hat. Jamies Eltern haben sich getrennt und so passt Addie einige Zeit auf ihn auf bis die Eltern alles geklärt haben. Jamie ist sehr verstört und weint viel. Nachts taucht er immer ängstlich in Addies Schlafzimmer auf und kuschelt sich zwischen Addie und Louis. Ich fand es schön zu beobachten wie der Junge mit Hilfe der beiden auftaut.

    Wie bereits erwähnt hat mir der Schreibstil von Kent Haruf sehr gefallen, der das ganze Buch über überzeugt hat. Er schreibt sehr schlicht und nüchtern, dennoch konnten mich die Emotionen erreichen, was mich besonders begeistert hat. Die Charaktere fand ich sehr gut ausgearbeitet und konnte eine Verbindung zu ihnen aufbauen, auch wenn ich alters- wie auch situationsmäßig nicht in ihren Schuhen stecke. Ich möchte den Verlauf der Geschichte, wie auch die Ereignisse denen sich Addie und Louis stellen mussten. Ich hätte nicht erwartet, dass auf so wenigen Seiten so viel passieren kann und ich dabei nicht dass Gefühl hatte, dass alles zu schnell abgehandelt wurde.
    Das Ende allerdings hat mich etwas enttäuscht. Ich fand es durchaus realistisch und nachvollziehbar, hätte aber erwartet, dass Addie anders reagiert, da ihr Charakter mich hat anderes erwarten lassen. Dennoch bin ich von dem Buch sehr positiv angetan und habe mir auch schon ein älteres Buch von Kent Haruf besorgt, da ich seinen Schreibstil so unheimlich mag!

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 21.03.2017

    Als Buch bewertet

    "Unsere Seelen bei Nacht" ist die Geschichte zweier Menschen, die trotz fortgeschrittenem Alter und gewissen Schicksalsschlägen in ihrem Leben ihr Recht zu behaupten versuchen, ein spätes Glück zu leben.
    Addie und Louis waren für mich zwei sehr liebenswerte und authentische Charaktere, die wunderbar miteinander harmonieren.
    Man muss sagen, dass viele der Episoden (wie ich es in manchen Rezensionen als Kritik entdeckt habe) in der Tat sehr alltäglich sind. Für mich macht aber gerade diese scheinbare Alltäglichkeit das Buch aus - man denkt, es seien eigentlich banale Handlungen, aber unter der Oberfläche schlummert ganz viel! Ein Beispiel hierfür ist zum Beispiel, als Addie vom Tod ihrer Tochter berichtet. Am Anfang des Buches hätte ich nicht erwartet, dass sich die Handlung überhaupt der Vergangenheit der Figuren zuwenden würde bzw. diese eine solche Erfahrung gemacht haben könnten. Und diese Überraschung, die aus den eigentlich dahinfließenden Episoden entsteht, hat mich immer wieder gefesselt.
    Der Schreibstil ist sehr schlicht, aber überzeugt dadurch nicht weniger. Die fehlenden Anführungszeichen sind für mich sonst häufig störend, aber durch die vielen passenden Absätze ist es kein Problem, dem Dialog zu folgen. Ich mag es gerne, dass der größte Teil der Geschichte durch wörtliche Rede dargestellt wird - das hat die Figuren für mich irgendwie greifbar gemacht.
    Das Ende war für mich sehr unerwartet und hat mich mit etwas Wehmut erfüllt. Ich hätte es so nicht erwartet und es mir anders gewünscht, vor allem, dass eine einzige Figur nicht den ganzen Ausgang der Geschichte dominieren kann. Aber so kann das Leben natürlich auch spielen, daher wirkte es für mich nicht unauthentisch.

    Eine schöne & auch in ihrer leisen Alltäglichkeit berührende Geschichte, die ich gerne mit 4-4,5 Sternen bewerten möchte und für Fans des Diogenes-Verlags weiterempfehlen kann :)

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesetante, 25.03.2017

    Als Buch bewertet

    Lieben in Würde ist für alte Menschen offenbar nicht gedacht. So erfahren dies Addie Moore und Louis Waters, seit Jahrzehnten Nachbarn, verwittet und einsam in ihren Häusern lebend. Bis eines Tages Addie genug hat vom Alleinsein, und Louis besucht um ihn einzuladen ihr nachts Gesellschaft zu leisten. So beginnt eine zarte Liebensgeschichte zwischen den beiden "Alten", die sich sehr vorsichtig und rücksichtsvoll einander annähern. Nachts liegen sie beieinander in Addies Bett und erzählen sich gegenseitig ihre Lebensgeschichten. Die Beziehungen zu ihren verstorbenen Partnern, ihren Kindern und von ihrer Jugendzeit als das Leben noch voller Möglichkeiten war. Dabei entdecken sie, wie wenig man eigentlich über seine Nachbarn weiß oder auch wie wenig man seinen eigenen Lebensgefährten kennen kann. Sie verbringen wunderbare Zeiten miteinander, machen Ausflüge, besuchen Veranstaltungen, lauter Dinge die sie alleine nie tun würden.
    Eines Tages kommt Jamie, Addies Enkel über die Sommerferien zu Besuch, da Jamies Eltern sich getrennt haben und Gene, Addies Sohn, nicht weiß wo er Jamie sonst unterbringen kann. Jamie ist zu Beginn sehr verstört, doch Dank Addies und besonders Louis liebevoller Zuwendung und Aufmerksamkeit kommt er zur Ruhe, und beginnt die Zeit bei seiner Großmutter zu genießen.
    Jedoch ihr Ausbruch aus den gesllschaftlichen Konventionen der Kleinstadt in der sie leben, stößt bei vielen von Addies und Louis Bekannten und leider besonders bei Addies Sohn Gene auf Unverständnis und schließlich auch auf offene Ablehnung und Wut. Addie muß sich zwischen ihrer Familie und ihrer Liebe zu Louis entscheiden.
    Kent Haruf hat ein wunderschönes Buch über das was wirklich wichtig ist im Leben geschrieben. Höchst lesenswert!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilo H., 15.03.2017

    Als Buch bewertet

    Eine ergreifende Erzählung

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 23.04.2017

    Als Buch bewertet

    Als Addie an Louis Tür klopft, ahnen die beiden nicht, was Addie damit in Gang setzt. Sie unterbreitet Louis einen merkwürdigen Vorschlag: Da beide nachts nicht schlafen können, könnten sie die Nächte gemeinsam verbringen. Reden und für den anderen da sein. Louis willigt ein und schnell werden die beiden Rentner Freunde und Seelenverwandte, die endlich ungetrübten Schlaf finden. Wenn da nicht die Nachbarschaft wäre, die sich über die beiden das Maul zerreißt.

    Das Cover zeigt eine gelbe Hauswand mit einem blauen Fenster. Sonnenbeschienen, spiegelt es den dunklen Nachthimmel wieder. Auch wenn dies ein Wiederspruch in sich ist, wirkt es genauso auf mich. Denn durch die Anwesenheit des jeweils anderen, werden die düsteren Schatten verdrängt. Sie sind nicht länger Angst einflößend, sondern ganz im Gegenteil, man teilt und genießt sie.

    Kent Haruf hat ein Werk geschaffen, das mich bewegte. Tief bewegte und mir immer noch die Tränen in die Augen treibt. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mit so viel Liebe, Innigkeit und tiefem Verständnis geschrieben worden ist. Mit einer Liebe zum Leben, die ihres gleichen sucht. Ich denke, dass jeder von uns sich schon mal alleine gefühlt hat und deswegen die beiden Protagonisten verstehen kann. Aber wer von uns hat aktiv etwas dagegen unternommen? Die wenigsten. Denke ich zumindest. Ich für meinen Teil bin kein Mensch, der einfach einen anderen ansprechen würde, wie Addie es getan hat. Ich bewundere dies aus tiefstem Herzen, kann aber auch die verstehen, bei denen Neid aufkommt, dass sie es nicht gewagt haben, diesen Weg zu gehen. Louis Reaktion finde ich bemerkenswert, dass er die Sache offen angehen möchte und sie sogar beenden will, um Addie zu schützen. Aus beiden spricht neben einem großen, einsamen Herz, auch Mitgefühl für den anderen. Beide kennen nur ein Ziel: Wohlgefühl für den anderen erzeugen, ohne auf sich selber Rücksicht zu nehmen.
    Louis und Addie erzählen sich in den langen, schlaflosen Nächten ihr Leben und wie sie zu den Menschen geworden sind, die sie heute sind. Ihre Wünsche, Hoffnungen und Träume für die Zukunft. Nach und nach entwickelt sich neben den Gesprächen eine innige Freundschaft. Ich fand es unglaublich schön, an diesem intimen Moment teilhaben zu dürfen, als die Freundschaft sich entwickelte.
    Haruf hat uns ein ruhiges Buche geschenkt, das von Liebe und Verständnis, Hoffnung Träumen spricht, kurz ein Buch, welches das Leben widerspiegelt.

    Mein Fazit
    Aus jeder einzelnen Seite des Buches tropft Herzblut. Ein wunderschönes Buch, das mich noch sehr lange begleiten wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bambisusuu, 18.05.2017

    Als Buch bewertet

    Von außen wirkt das Buch schlicht, einfach und unauffällig. Der Umfang des Buches scheint keine großen Erwartungen zu wecken. Doch der Autor zaubert mit diesem Roman eine wunderschöne Geschichte, die mitreißt und dafür keinen großen Schnickschnack benötigt.

    Der Schreibstil des Autors ist ruhig und in sich gekehrt. Die Kulisse gibt keine Spannung, sodass man das Gefühl hat ein alltägliches Leben vorgeführt zu bekommen. Ohne jeglichen Aufwand schafft der Autor Kent Haruf den Leser zu fesseln. Das Lesen der Geschichte gibt ein wohliges Gefühl, das durch kurze Kapitel unterstützt wird. Die wörtliche Rede hat außerdem keine Anführungszeichen, sodass man eine kleine Eingewöhnung zu Anfang brauch, was jedoch keine negative Auswirkung auf die Handlung hat.

    Umgeschmückt ist die Geschichte kaum, sodass das Leben der zwei Menschen interessant in den Vordergrund gestellt wurde. Es sind zwei alte Menschen, die ihre Höhen und Tiefen bereits erlebt haben. Eine Verabredung soll zu einem neugierigen Neuanfang werden. Gespannt erfahren wir die Hintergrunde und interessante Gespräche. Addie ist eine starke Frau, sie riskiert ihr Ansehen und trifft sich trotz aller Konventionen mit ihrem Nachbar Louis. Die gemeinsame Zeit wächst zu einer innigen Freundschaft. Beide berichten über ihre Vergangenheit, lernen sich besser kennen und finden ihre Liebe zueinander. Durch den Schreibstil wirkt die Geschichte authentisch. Viel wörtliche Rede haben mir das Gefühl gegeben als wäre ich vor Ort.

    Schnell kommt es zu Gerüchten und Missgunst in der Kleinstadt. Addie und Louis möchten sich davon aber nicht abbringen lassen. Zur Enttäuschung erfahren sie auch von der Familie Ablehnung und versuchen alles um ihre Einsamkeit gemeinsam zu verbringen. Die Krise schweißt Louis und Addie zusammen. Hautnah wird der Leser Teil des Geschehen und wird voller Emotionen mitgerissen. Viele Momente regen zum Nachdenken an. Mit überraschenden Wendungen wurde ich berührt und habe noch lange nach dem Buch die Geschichte verarbeiten wollen.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 04.06.2017

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist zwar auf den ersten Blick unscheinbar, aber beim längeren Betrachten erkennt man die Tiefgründigkeit dieser Gestaltung.
    Der Text liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig; aber bei den Dialogen muss man aufmerksam lesen, um zu erkennen, von wem die Rede ist, da die Zeichen der wörtlichen Rede fehlen.
    In diesem Buch beweisen zwei ältere Menschen, Addie Moore und Louis Waters, dass man mit Beharrlichkeit ans Ziel kommt, um die Einsamkeit im Alter zu überwinden. Sie erzählen sich gegenseitig ihren Lebensverlauf, um sich besser kennenzulernen.
    Die Geschichte wird sehr liebevoll, sensibel und emotional erzählt.

    Fazit:

    Eine wunderschöne anrührende Handlung, die ans Herz geht.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 10.08.2017

    Als Buch bewertet

    "Es geht nicht um Sex. Es geht darum, die Nacht zu überstehen. Zu reden, zusammen im Bett zu liegen. Die ganze Nacht."

    Als Addie eines Tages vor seiner Tür steht, um ihm ultranervös einen Vorschlag zu unterbreiten, ist Louis etwas überrascht; so gut kennen sie sich ja eigentlich gar nicht. Aber was spricht schon dagegen zusammen die Nacht zu verbringen, um zu reden, einzuschlafen, einfach die Einsamkeit zu vertreiben...

    Sie sind beide schon länger verwitwet. Nur, wie wird ihr Umfeld reagieren, ob man es lang geheimhalten kann?

    Und so macht sich Louis eines Abends mit einer kleinen Papiertüte, in der sich seine Zahnbürste und der Pyjama befindet, etwas nervös auf den Weg zu Addies Haus.

    ~ * ~ * ~ *

    Dieses Büchlein ist ein Kleinod, eine ganz ruhig erzählte Geschichte einer späten Liebe und das Alter, ein Rückblick auf Erfahrungen und Fehler und das was Beziehungen ausmacht. Aber auch darüber, wie unser Umfeld, Nachbarn, Kinder und Freunde uns täglich beeinflussen. In wie weit lassen wir uns in unsere Entscheidungen reinreden, was ist uns wichtig und wofür kämpfen wir....

    Kent Haruf erzählt in einer sehr klaren, schnörkellosen Weise und dennoch steckt so viel Gefühl und Emotionen zwischen den Zeilen. Berührend, aber fernab von Rührseeligkeit.

    Fazit: Eine kleine, feine Geschichte über das Leben und Lieben im Alter, die bewegt.

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