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    18 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 09.06.2021

    Als Buch bewertet

    Die glücklichen Toten

    „Fanny liebte ihre Arbeit, aber das Geräusch, wenn die Schere knackende Knorpel durchtrennte, verursachte selbst ihr bisweilen ein flaues Gefühl im Magen.“ (S. 9)
    Wien 1908: Fanny hat Gerichtsmedizin studiert muss aber dankbar sein, dass sie als Frau wenigstens als Prosekturgehilfin arbeiten darf. Ihr Arbeitsbereich ist dabei klar festgelegt „Wegräumen, putzen, Berichte ausfüllen! … Unter keinen Umständen pfuschen Sie den Ärzten sonst wie ins Handwerk …“ (S. 15). Täglich muss sie gegen die Vorurteile ihres Vorgesetzten und der Kollegen kämpfen – die wortwörtlich über Leichen gehen für ihren Erfolg.
    Als ein ermordeter Obdachloser eingeliefert und nur oberflächlich untersucht wird, fallen ihr einige Ungereimtheiten auf, u.a. sieht er merkwürdig glücklich aus, doch niemand interessiert sich dafür. Fanny obduziert ihn heimlich und ihr erster Eindruck war richtig! Der Unbekannte trägt teure Kleidung und ist viel zu gut genährt. Sie entdeckt auch, womit er wirklich ermordet wurde und findet in seinen Sachen eine geheimnisvolle Einladung für den übernächsten Tag. Als sie ihrer besten Freundin Tilde davon erzählt, will diese sie sofort begleiten und endlich mal ein Abenteuer erleben! Doch bei dem Treffen mit dem rätselhaften Fremden gerät Fanny in Lebensgefahr und rutscht eine atemlose Jagd nach „dem Stern“. Weitere glückliche Mordopfer tauchen auf und auch diese obduziert Fanny unerlaubt …

    „Wiener Blut“ ist der erste Band eines Zweiteilers doch ich hoffe, dass eine Reihe daraus wird. René Anour schreibt extrem spannend, bildlich (man kann sich nicht nur bei den Obduktionsszenen oder in den Wiener Katakomben wunderbar gruseln), unterhaltsam und amüsant mit vielen unerwarteten Wendungen, die den Puls des Lesers in die Höhe treiben. Er tischt leckere österreichische Spezialitäten auf und kleidet seine Protagonistinnen in die Kleider von Gustav Klimts Geliebter Emilie Flöge – das macht die Handlung so richtig schön rund.

    Fanny ist klug, gebildet, neugierig, mutig und lässt sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen. „Hinter dem Vorhang der normalen Welt ist etwas Seltsames im Gange, etwas Großes, von dem wir bisher nur einen kleinen Zipfel zu Gesicht bekommen haben. Ich muss es ans Licht holen und verhindern, dass noch mehr Leute sterben.“ (S. 118) Ich konnte nachfühlen, dass sie Probleme hat, sich ihren Vorgesetzten unterzuordnen und ihr Wissen für sich zu behalten. Außerdem muss sie sich öfter gegen eine leicht übergriffige Tante zur Wehr setzen, die sich ungefragt in ihr Leben einmischt und sie in einige ungünstige Situationen bringt.
    Fannys Freundin Tilde erscheint am Anfang sehr flatterhaft, leichtlebig und verwöhnt, dabei ist sie das gar nicht. Sie ist schlau, gewitzt und weiß sich zu helfen. Andere fassen durch ihre offene Art schnell Vertrauen zu ihr und unterschätzen sie leicht – was sie gerne ausnutzt und Fanny damit mehr als einmal in einer brenzligen Situation rettet.
    Ich mochte auch die Frau des Institutsleiters sehr, die Fanny fördert und unterstützt, ihr eine gute Ratgeberin und Freundin wird – wenn auch aus einem anderen Grund, als man glaubt.
    Und mein heimlicher Star ist Maître François. Aber wenn ihr mehr über ihn wissen wollt, müsst ihr das Buch selber lesen ;-).

    Obwohl „Die Totenärztin“ von Beginn an sehr spannend und dramatisch ist, schafft René Anour es, dies im Laufe der Handlung immer weiter zu steigern. Fanny weiß bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann und lässt sich von Tilde und dem geheimnisvollen Fremden zu immer verrückteren Aktionen hinreißen. Und immer, wenn ich dachte, jetzt wird alles gut, ging wieder was schief. Das war ganz schön nervenaufreibend für Fanny und für mich und ich hatte den wirklichen Täter leider überhaupt nicht im Verdacht.

    Das Ende ist übrigens filmreif und ein ganz fieser Cliffhanger. Ich bin schon sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht.
    Mein Tipp für alle, die „Das Buch des Totengräbers“ von Oliver Pötzsch mochten, was ja auch gerade erst erschienen ist und nur 15 Jahre früher spielt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 24.06.2021

    Als Buch bewertet

    Wiener Blut von Renè Anour ist der Reihenauftakt zur "Die Totenärztin" und  im Juni 2021 im Rowohlt Verlag erschienen.



    Über den Autor (lt. Verlag):

    René Anour lebt in Wien. Dort studierte er auch Veterinärmedizin, wobei ihn ein Forschungsaufenthalt bis an die Harvard Medical School führte. Er arbeitet inzwischen bei der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit und ist als Experte für neu entwickelte Medikamente für die European Medicines Agency tätig. Sein historischer Roman «Im Schatten des Turms» beleuchtet einen faszinierenden Aspekt der Medizingeschichte: den Narrenturm, die erste psychiatrische Heilanstalt der Welt. Sein zweiter Roman bei Rowohlt ist der Auftakt zu einer Reihe um eine junge Pathologin in Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts: «Die Totenärztin».



    Über das Buch (lt. Verlag):

    Wien, 1908. Als ein toter Obdachloser in der Gerichtsmedizin eingeliefert wird, schenkt niemand ihm einen zweiten Blick – niemand außer der jungen Ärztin Fanny Goldmann. Ihr fallen Ungereimtheiten auf, aber keiner ihrer männlichen Kollegen will auf sie hören. Daher obduziert sie die Leiche nachts heimlich. Eine gefährliche Entscheidung, denn plötzlich findet sie sich mitten in einer tödlichen Verschwörung rund um einen charismatischen Dieb und Kaiserin Sissis verschwundene Diamantsterne wieder. Ihre Ermittlung führt Fanny von den mondänen Salons und prunkvollen Palais der Oberschicht bis in die schäbigen Spelunken und Bordelle der Wiener Unterwelt. Hier lauert an jeder Ecke der Tod, dessen Opfer Fanny auf ihrem Sektionstisch ihre intimsten Geheimnisse offenbaren ...



    Allgemeines:

    Band 1 der Die Totenärztin Reihe

    Erschienen am 15.06.2021 als TB mit 416 Seiten für 12,00 € 

    und als ebook für 4,99 €


    Die ersten drei Sätze:

    Fanny hatte nie eine Frau gesehen, die zufriedener aussah. Natürlich, es war nur ein Bild in einer Zeitung, aber dieses Lächeln. In die Mundwinkel gegrabene Gerechtigkeit. 



    Mein Leseeindruck / Fazit:


    "Ein Schlückchen und glücklich"


    Mit dem Reihenauftakt Wiener But ist dem Autor ein ganz besonderer Roman gelungen. Schon die Blautöne auf dem Cover zeigen eine gewisse Kälte, wie sie nur nachts empfunden werden. Die Frau im Vordergrund soll wohl Fanny darstellen, die auf die Hauptprotagonistin verweist. Sie zeigt sich sehr interessiert, was sich z.B. in folgenden Sätzen widerspiegelt: 


    "Wer bist du?", flüsterte Fanny ihm zu. "Und warum bist du tot?" (Seite 25) 


    Sie denkt in diesen Sätzen über den Tod eines scheinbaren Obdachlosen nach, der für sie jedoch etwas anders ist. Schnell wird klar, dass Fanny nun mehr über den Toten wissen möchte und macht bei ihren Nachforschungen einige interessante Entdeckungen, die sie natürlich auch in Schwierigkeiten bringen. 

    Durch seine Schreibweise trifft der Autor genau ins Schwarze. Schnörkellos und direkt wie hier z.B.


    "Tu nicht so erhaben, als würdest Mamor scheißen, Franz!" (Seite 76)



    Somit kann sich der Autor sicher sein, daß jeder Leser ihm folgen kann und folgen wird. Folgen durch eine rasante Geschichte, die voller Geheimnisse scheint und doch auch offensichtlich ist. In den über 400 Seiten reist man zum Mord an Kaiserin Sissi, in die Pathologie, in vornehme Häuser und lernt die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten kennen. Geschichtliche Details wechseln sich mit einer spannenden kriminalistische Handlung ab, ohne langatmig zu wirken. An manchen Stellen wirkt die Story zwar etwas ruhiger, jedoch nur, um dem Leser eine kleine Pause zu gönnen, bevor der Spannungsbogen sich weiter spannt. 

    Mich hat dieser Reihenauftakt sehr gut unterhalten so dass ich nun gespannt auf die Fortsetzung warte.


    "Die Toten haben keine Stimme mehr. Sie brauchen jemanden, der für sie einsteht, der ihre Geschichte erzählt, weil sie es selbst nicht mehr können." (Seite 178)



    Meine Bewertung:  ⭐⭐⭐⭐

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 27.06.2021

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Wien zur Jahrhundertwende: die junge Fanny ist ihrem Traum eines Medizinstudiums gefolgt und arbeitet jetzt in der Gerichtsmedizin. Leider nur als Prosekturgehilfin – als Frau wird sie trotz ihrer Fachkenntnis nicht von den männlichen Kollegen und ihrem Professor akzeptiert. Als eines Tages ein toter Obdachloser in die Pathologie gebracht wird, zweifelt Fanny am natürlichen Tod des Mannes. Bei einer heimlichen Autopsie findet sie heraus: der Mann wurde ermordet. Fanny hat nur noch eins im Sinn: den Fall auch ohne Hilfe aufzudecken. Dabei gerät sie in einen Strudel aus Verschwörung, Tod und dem Mord an der österreichischen Kaiserin Elisabeth….


    Persönlicher Eindruck:

    „Wiener Blut“ ist der Auftakt einer Reihe um eine junge Gerichtsmedizinerin im Wien um 1900. Gekonnt und gut recherchiert nimmt Autor René Anour seine Leser mit auf eine historische Reise in die Wiener Ober- und Unterwelt. Hauptfigur ist die junge Fanny aus bürgerlichem Haus, deren Herz für die Gerichtsmedizin schlägt und die sich in einer von Männern dominierten Berufssparte zu behaupten sucht.

    Der Beruf der Hauptfigur legt es nahe: es geht um das Pathologengenre. Daher sollte der (zukünftige) Leser vorher genau wissen: das Buch beschreibt recht schonungslos alle möglichen Details, wenn es darum geht, dass Fanny und Kollegen einen Leichnam sezieren. Das schockt schon zu Beginn, auch mich hat es zunächst abgeschreckt. Die Pathologie ist wirklich nicht meine Welt, ganz bestimmt nicht. Aber bleibt man dran an der Geschichte, entfaltet sich nach kurzer Zeit ein detailreicher, spannender und authentischer Historienkrimi mit Wiener Schmäh, spannendem Fall und facettenreichen Figuren.

    Es geht um die Aufklärung mehrerer Morde, der Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft und um allerlei Verschwörungen, Intrigen und dunkle Machenschaften. Mittendrin: Fanny sowie der Polizist Max, der ganz eigene Pläne und Ziele verfolgt. Der Plot führt den Leser in die Zeit kurz nach dem tragischen Tod von Kaiserin Elisabeth, deren durch ein weltbekanntes Gemälde bekannten Diamantsterne ebenfalls eine tragende Rolle spielen.

    Besonders gut gefielen mir bei den Figuren die beiden Nebencharaktere Tilde (Fannys Freundin) und Schlomo (Fannys Vetter). Beide sind sympathische Figuren, von denen ich mir einen weiteren Auftritt im 2. Teil erhoffe. Aber auch die Bösewichte (es gibt deren zwei) werden von Anour glaubhaft und nachvollziehbar ausgearbeitet. Mehr möchte ich gar nicht verraten – nur so viel: Am Schluss gibt es einen spannenden Cliffhanger, der gekonnt zu Band 2 überleitet. Trotzdem kann dieser erste Teil ohne Probleme auch alleinstehend gelesen werden.

    Mein Fazit: ein gut recherchierter Historienkrimi mit atemberaubender Spannung, den man gerne weiterempfiehlt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 20.11.2022

    Als Buch bewertet

    Fanny Goldmann ist studierte Medizinerin und arbeitet als Prosekturgehilfin in der Wiener Pathologie. Ihr Bestreben ist es, den Toten eine Stimme geben. Als Frau hat sie im Jahr 1908 einen schweren Stand und wird als Ärztin nicht ernst genommen.
    Als ein angeblich Obdachloser tot eingeliefert wird, der eines natürlichen Todes verstorben sein soll, fallen Fanny Ungereimtheiten auf. Offenbar wurde der Mann mit einer Überdosis Morphium getötet, wie auch eine tote Frau der gehobenen Wiener Schicht, die mit einem Messer in der Brust der Gerichtsmedizin übergeben wird. Fanny kann nicht hinnehmen, dass der Täter ungesühnt davonkommt und beginnt eigenmächtig mit Recherchen, die sie bis in die Wiener Unterwelt führen. Dabei trifft sie auf einen Polizisten, der den Tod seines Vaters rächen möchte.

    "Wiener Blut" ist der erste Band der inzwischen vierteiligen Reihe um "Die Totenärztin".
    Es ist ein historischer Kriminalroman, der die/ den Leser*in anschaulich in das 1908 nach Wien versetzt. Auch die Beschreibungen in der Pathologie sind sehr blumig und in ihrer Detailliebe nichts für zartbesaite Gemüter. Der Schreibstil zeugt von trockenem Humor, ohne dass die Ernsthaftigkeit des Kriminalfalls darunter leiden würden.

    Fanny ist eine sympathische, aber auch eine etwas naive junge Frau, die sich blauäugig in Gefahr begibt, um Gerechtigkeit walten zu lassen.
    Mit der Einbeziehung des zu dem Zeitpunkt vor zehn Jahren verübten Mordes an Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn und dem Diebstahl einer ihrer wertvollen Haarsterne hat der fiktive Roman einen historischen Hintergrund, der für den Kriminalfall allerdings literarisch ausgeschmückt wurde.

    Die Geschichte ist wendungsreich und turbulent und mit so manch amüsanter Szene (der Zugführer oder der Widder im Bordell), lebendigen Dialogen und vielseitigen Charakteren sehr unterhaltsam. Neben dem Kriminalfall, der durch die lebhafte Geschichte um eine junge Medizinerin, die sich liebevoll um ihren kranken Vater kümmert, immer wieder ein wenig in den Hintergrund gerät, stellt der Roman bildhaft die ersten Schritte der Gerichtsmedizin und die Rolle der Frau in Beruf und Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts dar.
    Beste Unterhaltung, Spannung und ein wenig Herzklopfen - der Auftaktband macht neugierig auf weitere Teile der Reihe.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 11.02.2022

    Als eBook bewertet

    Wien, 1908: Fanny Goldmann hat Medizin studiert und ihren Doktor, wird aber von ihren männlichen Kollegen nicht ganz ernst genommen. Als ein Obdachloser in die Rechtsmedizin eingeliefert wird, fallen ihr Merkwürdigkeiten auf, doch niemand will auf sie hören. Daher obduziert sie nachts und stellt danach zusammen mit ihrer Freundin Tilde Nachforschungen an.
    Dieser historische Krimi geht eher behäbig los. Der Schreibstil ist detailliert und gut zu lesen. Bei den Obduktionen war mir das manchmal zu direkt beschrieben. Hin und wieder gibt es auch etwas Wiener Dialekt, was authentisch wirkt.
    Die Konventionen machen es zu der Zeit Frauen schwer, in einem Beruf Fuß zu fassen und dann auch noch Anerkennung zu bekommen. Man ist halt der Meinung, dass Frauen an den Herd gehören und ihrem Mann ein Trautes Heim bereiten müssen. Doch Fanny hat Ihr Studium abgeschlossen und möchte gerne in ihrem Beruf arbeiten. Doch man lässt sie nur als Gehilfin in der Gerichtsmedizin in Wien arbeiten. Sie kommt recht zaghaft herüber und wirkt auf mich etwas naiv. Sie hat bewiesen, dass sie sich nicht vom Weg abbringen lässt, auch wenn es schwer ist, doch nun müsste sie einfach mehr Kämpferwillen nach außen zeigen, sonst werden die Kollegen sie nie ernst nehmen. Ihre Freundin Tilde ist dagegen recht unbeschwert. Die beiden ergänzen sie bei ihren Ermittlungen, die sie sowohl ins mondäne Wien als auch in die Wiener Unterwelt führen, sehr gut. Sie geraten in eine Verschwörung und es wird gefährlich.
    Ich fand es interessant, in eine andere Zeit einzutauchen und über die Medizin jener Zeit mehr zu erfahren.
    Das Ende ist schlüssig, aber es bleibt einiges offen, um die Neugier auf den Folgeband zu wecken.
    Ein interessanter und spannender historischer Krimi.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 26.06.2021

    Als Buch bewertet

    Wien, im Jahr 1908 an einem Freitagabend im Institut für Gerichtsmedizin. Dort arbeitet Fanny Goldmann, die zwar einen Doktortitel besaß, aber "nur" als Prosekturgehilfin dort sein durfte. Gerade waren sie und Franz mit einer Obduktion fertig, als ein neuer Fall hereinkam. Zwei Polizisten brachten den Leichnam, anscheinend ein Obdachloser. Doch da waren so viele Merkwürdigkeiten, die Fanny zweifeln ließen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Das war kein Obdachloser. Und so schleicht sie sich heimlich später, als Franz schon weg ist, noch einmal ins Institut und untersucht den Mann ohne Namen. Sie stellt interessantes fest, entnimmt Proben und findet einen kleinen metallischen Gegenstand mit Zettel. Als sie sich die Ergebnisse der Proben anschaut, wird ihr klar, der Mann ist ermordet worden.
    Fanny Goldmann ist Ärztin, aber so war es halt damals, man war der Meinung, Frau gehört in die Küche, Kinder kriegen usw. An Fannys Seite ihre beste Freundin Tilda, der sie natürlich von ihrem Alleingang und dem Fund erzählt. Beide ahnen nicht, was für ein gefährliches Abenteuer auf sie wartet. Aber Fanny will wissen, was hinter all dem steckt. Daheim ihrem Vater mag sie nicht davon erzählen, er ist gesundheitlich sehr angeschlagen. Es treten noch weitere interessante Personen auf, so wie zum einen die Frau des Professors Kuderna, Leiter des Instituts, der sie gar nicht einstellen wollte, dann ist da noch "Blaumeise", ein Deckname. Genau wie Fanny ist er an der Lösung des geheimnisvollen Gegenstands u.s. interessiert. Da warten brenzliche Situationen auf alle und es bleibt auch nicht bei dem einen mysteriösen Mord. Die geschilderten Szenen wie u.a. im Sektionsraum werden sehr gut ins Bild gesetzt. So wurde halt vor gut 100 Jahren gearbeitet. Hier zeigt sich auch die Liebe von Fanny zu ihrem Beruf. Sie wollte nicht nur einfache Ärztin werden, sondern genau diese Richtung. Wohin das alles führt und was der Hintergrund zu all dem ist, erfährt der Leser spannend erzählt. Das es um Kaiserin Sissi ihre Diamantsterne geht und was es damit auf sich hat. Selbst am Tag ihrer Ermordung trug die Kaiserin ihren ganz besonderen Diamantstern, der aber dann verschwunden war.
    All diese Einblicke und die Kombination zwischen spannendem Krimi und dem historischen Hintergrund, das war absolutes Lesevergnügen. Man bekommt Einblicke in das Leben der damaligen Gesellschaft als auch mit kriminellen Machenschaften, der sogenannten Unterwelt.

    Der Autor versteht sich darauf, ein gutes Bild vom dem Wien der damaligen Zeit zu zeichnen. Die Protagonisten kommen gut an, sympathisch und gut durchdacht. Man könte meinen, sie haben tatsächlich so gelebt und gewirkt.

    Medizinhistorie lese ich gern, Krimis sind eher nicht so meine Richtung. Doch hier hatte mich nicht nur der Titel und das Cover neugierig gemacht, sondern auch der Klappentext.
    Dass der Roman mit einem fiesen Cliffhanger endet, brauch ich gar nicht zu erwähnen, oder doch?!☺
    In Nachwort erhält der Leser Einblick in Themen und Personen zur Handlung, als auch ein Glossar mit medizinischen Begriffen.

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  • 5 Sterne

    Michaela K., 20.02.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Für mich war die "Totenärztin, Wiener Blut" eine unglaublich gut gelungene Kombination aus historischem Roman und einem Kriminalroman. Normalerweise lese ich nicht gerne Krimis, da sie häufig 0815-Geschichten der Gegenwart sind, die immer wieder den gleichen Handlungsstrang haben und mich nicht fesseln können. Hier wurde mir aber auch versprochen, einen Einblick in die Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts zu bekommen. Es ist für mich immer spannend, wenn Autoren historische Ereignisse in ihre Geschichten einbauen und herauszufinden wie viel Wahres und wie viel Fiktion in diesem Roman stecken. Ich war von Anfang an gefesselt, hab mitgefiebert wer der Mörder ist, hatte auch einen leisen und richtigen Verdacht und war aber am Ende trotzdem überrascht über den Ausgang. Der Autor hat einen tollen und anschaulichen Schreibstil, sodass ich immer das Gefühl hatte, direkt neben Fanny Goldmann zu stehen und sie bei allen Erlebnissen zu begleiten.
    Toll finde ich auch das Nachwort des Autors, in dem er uns kurz über wahre historische Ereignisse und die fiktiven Elemente in seiner Geschichte aufklärt. Hinterher hat man das Gefühl, wieder etwas dazugelernt zu haben.
    Ich kann den Roman jedem nur wärmstens empfehlen und bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    Elke F., 14.02.2023

    Als Buch bewertet

    Historische Krimis mit einer starken und modernen weiblichen Hauptperson, die aus den Konventionen der damaligen Zeit ausbricht, stehen seit einiger Zeit hoch im Kurs. Das vorliegende Buch passt perfekt in dieses Genre und sticht dabei besonders positiv heraus, was Komplexität des Krimiteils, Beschreibung historischer Gegebenheiten und Darstellung der Charaktere betrifft.
    Besonders faszinierend fand ich die Beschreibung des damaligen Stands der Medizin, die immer wieder bei den Obduktionen in den Fokus rückte. Beobachtungen zur Position der Frau in Beruf und Gesellschaft und die beginnende Entwicklung Richtung Gleichberechtigung bereichern die Geschichte um eine weitere interessante Facette.
    Das Buch verbindet gleichermaßen unterhaltsame Episoden mit fesselnden Spannungsmomenten, so dass ich es mit großem Vergnügen gelesen habe. Am Ende gibt es dann leider (?) einen enormen Cliffhanger, so dass ich es jetzt kaum erwarten kann Band zwei in die Finger zu bekommen.

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  • 5 Sterne

    Gertie G., 20.06.2021

    Als eBook bewertet

    René Anour entführt uns in das Wien von 1908. Es ist die Zeit des Fin de Siècle und des Großbürgertums. Erst seit 1900 dürfen Frauen Medizin studieren und so ist unsere Heldin Fanny Goldberg eine der ersten promovierten Medizinerinnen. Wenn sie wenigstens als Kinderärztin praktizieren würde, aber nein, sie hat sich in den Kopf gesetzt, Pathologin zu werden und „den Toten, um die sich niemand kümmert, eine Stimme zu geben“. Doch da Medizin im Allgemeinen und die Gerichtsmedizin im Besonderen eine reine Männerdomäne ist, bleibt ihr nur die undankbare Arbeit als Prosekturgehilfin.

    Als eine männliche Leiche auf dem Sektionstisch landet, stellt Fanny ein paar Ungereimtheiten fest: Der Mann ist wie ein Obdachloser in stinkende Kleidung gehüllt, ist aber gleichzeitig wohlgenährt und hat manikürte Hände. Heimlich obduziert sie diese Leiche und auch die nächste, eine Frau aus höheren Kreisen, was ihr den Verlust des Arbeitsplatzes einbringt, denn höhergestellte Personen werden einfach nicht obduziert.

    Neugierig wie sie ist, will sie dem Geheimnis, die die beiden Toten umgibt nachgehen, denn beide Leichen haben mehr eine Gemeinsamkeit. Immer tiefer dringt sie in die Machenschaften eines als Graf Waidring bekannten Mannes ein und gerät dadurch in Gefahr. An ihrer Seite steht Tilde, ihre beste Freundin, und Max Meisel, bei dem sie nicht sicher sein kann, ob er Freund oder Feind ist.

    Meine Meinung:

    Dieser historische Roman, der vor der Kulisse des bereits erodierenden Habsburgerreich spielt, ist bestens gelungen. Autor René Anour schafft es, die Atmosphäre glaubhaft darzustellen. Überall ist der Aufbruch in die Moderne zu spüren: Es gibt elektrische Trambahnen, vereinzelt Automobile und immer mehr Frauen legen das Korsett ab. Federführend ist hier Emilie Flöge, die mit ihren „Reformkleidern“ eine neu Mode kreiert. Während sich rundherum einiges ändert, bleibt in den Köpfen der meisten Männer alles beim Alten. Frauen sind schmückendes Beiwerk, sollen sittsam sein, ihr hübsches Köpfchen nicht überanstrengen und sich vorrangig um den Ehemann, Haushalt und Kindern widmen.
    Im teilweise jüdischen (Groß)Bürgertum erhalten zwar Mädchen eine fundierte Ausbildung, die über Klavierspielen, sticken und stricken hinausgeht, aber spätestens bei der Heirat ist damit Schluss. Fanny Goldmann verkörpert als moderner Frauentyp das genaue Gegenteil und eckt damit beinahe überall an. Bei der Verwandtschaft wie Tante Agathe genauso wie bei ihrem Chef, Prof. Kuderna und der Polizei. Auch Clemens Valdery, einer der beiden Ärzte, denen sie als Prosekturgehilfin zugeteilt ist, macht keinen Hehl aus seiner Abneigung.

    Der Autor hat viel Zeit und Energie in die Recherche gesteckt. Der Schreibstil ist angenehm, humorvoll und sprachlich ausgefeilt. Die Handlung ist gut durchdacht und die Dialoge glaubwürdig.

    Die Charaktere, ob gute oder böse, sind authentisch dargestellt. Sie haben ihre Ecken und Kanten. Selbst Nebendarsteller wie Valdery oder Fannys Cousin Schlomo, der sich Maître François nennt und als Maskenbildner am Burgtheater arbeitet, sind herrlich gezeichnet. Ob wir schon Schlomo/François noch mehr lesen werden? Er wirkt auf mich wie das männliche Pendant zu Fanny. Er geht seinen ungewöhnlichen Weg, auch wenn es ihn den Kontakt zu seiner Familie kostet. Er ist augenscheinlich homosexuell, was zu dieser Zeit verboten ist und strafrechtlich verfolgt wird. Zwar gibt es prominente Vertreter wie Luziwuzi, Erzherzog Ludwig Viktor, den Bruder des Kaisers, doch was bei den Habsburgern toleriert wird, gilt nicht für Bürger.

    Der echt fiese Cliffhanger lässt uns ungeduldig auf Band 2, der im Oktober 2021 erscheinen wird, warten.

    Fazit:

    Gerne gebe ich diesem Reihenauftakt 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 15.06.2021

    Als Buch bewertet

    „...Manchmal vergaß sie ihre Position, wenn die Begeisterung überhandnahm. Aber sie hatte so viel in Kauf nehmen müssen, bis zu dieser Anstellung als Prosekturgehilfin an der Gerichtsmedizin, dass es ihr einfach schwer fiel, sich zu zügeln...“

    Die Rede ist von Fanny Goldmann. Eigentlich ist sie ausgebildete Ärztin. Doch sie muss froh sein, im Wien des Jahres 1908 diese untergeordnete Stelle in der Pathologie bekommen zu haben. Momentan obduziert sie mit Franz einen Schneider, der von seiner Frau ermordet wurde. Das heißt, Franz obduziert und sie spielt Handlanger und Schreibkraft. Und doch ist Franz noch derjenige, der sie ansonsten fast gleichwertig behandelt.
    Allerdings ist er sauer, als man nun noch einen toten Obdachlosen bringt. Er will endlich Feierabend haben. Fanny versucht zwar, ihn zu überzeugen, den Toten noch zu obduzieren, aber er ist anderer Meinung. Also macht sie sich in der Nacht heimlich an die Arbeit. Damit stürzt sie sich in ein Abenteuer, dessen Folgen sie keinesfalls abschätzen kann.
    Der Autor hat einen spannenden historischen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
    Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Die Personen werden gut charakterisiert. Mir als Leser prägen sich insbesondere die ausschlaggebenden Eigenschafte ein. Bei Tilde, Fannys Freundin, ist es sie Lebenslust und die Unbekümmertheit.

    „...Aber ich fürchte, ein Mann ist eben nie so aufregend wie im Moment des Kennenlernens...“

    Fanny selbst lebt für ihren Beruf, entwickelt aber erst in Laufe der Handlung ihr nötiges Selbstbewusstsein. Sie hat den Tod der Mutter bewusst erlebt. Seitdem will sie zur Gerichtsmedizin, um den Toten eine Stimme zu geben und ihre Geschichte zu erzählen.
    Ebenfalls gefällt mir der feine Humor von Franz, der ab und an aufblitzt. Das klingt dann so:

    Franz musterte Fanny mit hochgezogenen Augenbrauen. „Schreib lieber ‚ohne Befund‘. ‚Wunderschön‘ macht sich in einem Obduktionsbericht nicht so gut.“...“

    Sehr anschaulich wird die Arbeit in der Gerichtsmedizin beschrieben. Auch das Frauenbild der damaligen Zeit wird von verschiedenen Seiten beleuchtet. Emilia, eine ehemalige Klassenkameradin von Fanny bedauert diese, weil sie arbeiten muss. Sie selbst ist Gattin. Ganz anders klingt das bei Leontine, der Frau von Fannys Chef. Ihr hat sie letztendlich ihre Einstellung zu verdanken.

    „...Bitte, Fanny, lassen Sie die Höflichkeiten. Ich kenne meinen Mann. Er hält Frauen für hübsches Beiwerk und sonst nichts...“

    Bei der geheimen Obduktion stellt Fanny fest, dass der Tote auf keinem Fall das ist, was er scheint. Sie will es genauer wissen und spielt Detektivin. Dabei allerdings macht sie sich gefährliche Feinde.
    Ihr Weg führt sie in die feinen Salons von Wien, aber auch in die Katakomben der Stadt. Dabei kommen ihr die besonderen Fähigkeiten ihres Cousins Schlomo zugute. Der wird von der Familie geschnitten und ist für seine Eltern gestorben, nur weil er am Theater arbeitet.
    Glücklicherweise teilt Fannys Vater nicht die Vorurteile der gehobenen Wiener Gesellschaft.
    Das Buch zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen und einen vielschichtigen Einblick in die Wiener Gesellschaft der damaligen Zeit aus. Es zeigt auch, dass Frauen anfangen, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Eingebunden sind historische Ereignisse, die Österreich geprägt haben.
    Ein heftiger Cliffhanger lässt mich ungeduldig auf den Folgeband warten.
    Am Ende trennt der Autor Fiktion von Realität. Ein Glossar ergänzt das Buch.
    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.

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  • 5 Sterne

    Buchliebe4, 15.06.2021

    Als Buch bewertet

    Ein packender Auftakt einer großen Reihe...

    Was für ein Hammer Buch mit einer absolut mitreißenden Geschichte, die man nicht besser hätte schreiben können.

    Der Autor hat mich schon letztes Jahr total positiv überrascht mit seinem Werk „Der Schattenturm „ und mega begeistert mitgerissen. Um ehrlich zu sein, dachte ich, als ich das Buch anfing zu lesen, das er das noch toppen kann.

    Aber schon nach wenigen Seiten war mir klar, das ich auch dieses mal wieder daneben lag, denn er hat sogar noch einen Gang mehr reingelegt.

    Der Schreibstil des Autors ist klar und verständlich, mit einer Wortwahl, die den Leser sofort einfängt und auf eine Zeitreise entführt.

    Auf eine Reise, die einem nicht nur in die Vergangenheit wegbeamt, sondern obendrein noch mit einer fantastisch aufgebauten Spannung überwältigt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, welches mich mit so vielen Eindrücken mitnimmt und durchgehend begeistern kann.

    Und hier ist es die Mischung, die den Auftakt zur Totenärztin für mich persönlich zu einem absoluten Hightlight macht.

    Medizinische Fakten aus dem Jahre 1908, eine Protagonistin, die durch ihre ehrgeizigen und starken Charakterzüge unheimlich fasziniert und die man einfach nur gerne haben kann. Eine junge Frau, die in ihrem Beruf aufgrund ihres Gechlechtes nur belächelt und teilweise nicht beachtet wird und dennoch so manch einen deutlich überragt.

    Dazu der Einblick in die damalige Unterwelt von Wien mit seinen historischen Gebäuden und Fakten und das alles so grandios und meisterhaft eingebettet mit einer Spannung, die immer mehr und mehr aufgebaut und gekonnt gesteigert wird, das man wie in einem Sog mitgezogen wird.

    Wenn man glaubt, man ist auf der richtigen Spur- dann muss man dennoch aufpassen, denn es gab mehrere unerwartete Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte. Bombastisch aufgebaut!

    Dazwischen gibt es aber auch viel humorvolle Szenen, die mich so manches mal laut mitlachen haben lassen. Was für ein hervorragender Humor des Autors. 15 bis 20 mal lacht ein Erwachsener nur am Tag laut einer wissenschaftlichen Studie . Beim lesen dieses Buch lag ich deutlich darüber. Ein weiterer Bonus für den Leser und ein großes Lob an den Autor dafür♥

    Man merkt mit jedem Wort, mit jedem Satz und mit jeder Zeile, wie gut der Autor hier recherchiert hat um den Leser nicht nur ein paar Lesestunden - sondern diesem ein gigantisches Lesehighlight zu bieten.

    Das ist ihm mit einer Leichtigkeit gelungen und beweist auch wieder, was für ein grandioser Autor er ist.

    Ich ziehe den Hut!

    Und nun freue ich mich auf den zweiten Band der im Oktober erscheinen wird und ich hoffe noch viel mehr, dass diese Reihe den Leser noch weitere Bände bescheren wird.

    Der Autor hat es mehr als verdient, denn wer den Leser so fantastisch mit seinen Worten mitreißen kann -das ist die pure Magie und eine Kunst, die der Autor auf beeindruckende Art und Weise versteht.

    Fazit:

    Wer gerne Romane liest, die nicht nur in eine Richtung gehen, der ist bei diesem Buch an der richtigen Stelle. Hier wird dem Leser ein gigantisches Lesehighlight geboten, welches man so schnell nicht vergessen wird.

    5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 19.06.2021

    Als Buch bewertet

    Sternenrätsel
    Wien 1908 Fanny Goldmann ist Ärztin. Ihr Interesse gilt der Pathologie, weil sie den Toten eine Stimme geben will. Die junge Frau ist zwar in der Gerichtsmedizin angestellt, allerdings nur als Hilfskraft. Als ein toter Obdachloser eingeliefert wird , führt sie verbotenerweise ein Obduktion durch und findet sich in einer Verschwörung, die sich um einen geheimnisvollen Stern dreht, wieder, die für manchen Beteiligten tödlich endet. Unterstützung erhält Fanny von ihrer Freundin Tilde aus Kindertagen und ihrem Cousin Francois, dem schwarzen Schaf der Familie Goldmann.

    Der Autor wirft den Leser mitten in die Geschichte und beginnt seinen Roman mit Fannys Vorstellung an ihrem Arbeitsplatz in der Pathologie. Dadurch hatte er mich bildlich gesprochen sofort an der Angel. Zum einen war ich Zuschauer bei der heimlichen Obduktion, die sehr anschaulich geschildert wird. Zum anderen gab es die Gelegenheit die schwierige Situation von Frauen zu der damaligen Zeit kennenzulernen. Der Umgang des männlichen Umfeldes mit Fanny ist aus heutiger Sicht schlichtweg empörend.

    Fanny selbst ist eine liebeswerte Person, die für ihren Beruf brennt und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat. Da ist es wenig verwunderlich, dass sie versucht, das Rätsel um den geheimnisvollen Stern zu lösen. Die etwas blauäugige und mit den dunklen Seiten des Lebens wenig vertraute Fanny gerät dabei mehr als einmal in brenzlige Situationen. Ihr zur Seite gestellt, hat der Autor zwei nicht weniger sympathische Mitspieler. Da ist zum einen die etwas exaltierte Freundin Tilde, die immer zur Stelle ist, wenn Fanny sie braucht. Das Trio ist perfekt durch Francois, der allein schon durch seine Tätigkeit beim Theater bei seiner Familie in Ungnade gefallen ist.

    Bei so vielen liebenswerten Figuren braucht es natürlich einen hassenswerten Bösewicht als Gegenspieler. Den liefert der Autor mit dem zwielichtigen und gefährlichen Grafen Waidring.

    Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich Max, der Fanny bei ihren Ermittlungen über den Weg läuft. Seine Rolle bleibt lange im Dunklen und sorgt für ein zusätzliches Spannungselement.

    Die Krimihandlung ist sehr packend geschrieben und ich habe mehrmals die Luft angehalten, wenn Fanny all zu sorglos einer Spur nachging. Das allein macht den Roman schon lesenswert.

    Für besonders erwähnenswert halte ich zwei weitere Aspekte des Buches. Da ist zum einen der feinsinnige Humor, manchmal aus der Situation heraus oder ein bestechender Wortwitz. Ich habe mich köstlich amüsiert.

    Der andere große Pluspunkt sind die historischen Details, die die Handlung lebendig und interessant machen. Der Autor gibt Einblicke in die Gerichtsmedizin und die damals herrschenden Gesellschaftsverhältnisse.

    Das Buch ist deshalb nicht nur etwas für Krimifans, sondern auch für Freunde des historischen Romans.

    Fünf Sterne für dieses außergewöhnlich spannende und unterhaltsame Lesevergnügen.

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  • 5 Sterne

    Bibliomarie, 26.06.2021

    Als Buch bewertet

    1908 war es nicht leicht für Frauen Medizinerin zu werden und noch viel schwieriger gestaltet es sich für Fanny Goldmann in ihrer Disziplin als „Totenärztin“, also Pathologin zu arbeiten. Sie wird von den Kollegen nicht ernst genommen und auch nur als Sektionsgehilfin eingestellt. Also hauptsächlich Neben- und Putzarbeiten beschäftigt. Aber Fanny hat Stehvermögen und lässt sich nicht unterkriegen. Als eines Abends ein Toter in die Prosektur gebracht wird, scheinen der Geruch und der schäbige Mantel sofort auf einen Obdachlosen zu deuten. Aber Fanny schaut genauer hin, gepflegte Nägel, gute Wäsche – das passt nicht zusammen und sie beschließt gegen die Anordnung zu handeln und führt nachts heimlich eine Obduktion durch. Das Ergebnis ist eindeutig und Fanny Goldmann beginnt in diesem Mordfall nachzuforschen.

    René Anour hat das Wien kurz nach der Jahrhundertwende sehr schön eingefangen. Kunst, Lebensgefühl und das Anbrechen einer modernen Ära sind der lesenswerte Hintergrund. Seine Protagonistin Fanny ist eine junge Frau, die ihr Leben in die Hand nimmt. Sich nicht mehr den Konventionen beugen will, die nur Heirat und Mutterschaft für eine junge Frau vorsieht. Sie ist mutig und auch bereit Risiken einzugehen um ihrem Verdacht nachzugehen, auch wenn sie sich dabei in die Wiener Unterwelt begeben muss. Ihr anfänglicher Gegenspieler erweist sich immer mehr als Hilfe und Unterstützung.

    Mir hat dieser historische Krimi ausnehmend gut gefallen. Es stimmte dabei alles, der atmosphärische Hintergrund, die gekonnte Figurenzeichnung und sehr viel Wissenswertes aus der Frühzeit der Rechtsmedizin. Das alles zusammen ergibt einen sehr spannenden Kriminalroman, bei dem ich in einen richtigen Lesesog geraten bin.

    Der Schreibstil des Autors ist farbig und bildreich und historische Details sind augenscheinlich sehr genau recherchiert. Eine Reise durch die Katakomben der Wiener Altstadt hat mich sehr fasziniert. Hilfreich ist auch die historische Wienkarte auf der Innenseite des Covers. Das Nachwort, das die geschichtlichen Details erläutert und von den Romanelementen trennt, gefiel mir genauso, wie das Glossar zu Fachausdrücken aus der Gerichtsmedizin.

    Fanny Goldstein und ihr erster Fall weckt die Lust auf eine Fortsetzung und für entsprechende Neugierde sorgt ein sehr geschickt eingebauter Cliffhanger in der letzten Szene.

    Ein rundum gelungener historischer Krimi, den ich nicht aus der Hand legen konnte.

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  • 5 Sterne

    Nick Coll, 24.06.2021

    Als Buch bewertet

    Mit seinem neuesten Roman 📖 «Die Totenärztin — Wiener Blut» entführt uns der österreichische Autor René Anour nach Wien im Jahr 1908. Die erzählte Geschichte dreht sich um die junge Medizinerin Fanny, die in der Wiener Pathologie arbeitet und bei einer Obduktion auf ein paar Ungereimtheiten stößt. Könnte es sein, dass jemand einen Mord vertuschen wollte? Sie entscheidet sich, in der Nacht ganz heimlich und trotz Vorschriften die Leiche zu obduzieren, und findet ihren Verdacht bestätigt. Ab dem Moment beginnt ihr ultragefährliches Abenteuer. Sie weiß noch nicht, in welche tödliche Verschwörung um Kaiserin Sisis verschwundene Diamantsterne sie gerade geraten ist.

    Die Entwicklung und Ausarbeitung der Geschichte gefällt mir sehr gut. Die Handlung verharrt nie lange am gleichen Ort: einem mondänen Ball folgt ganz rasch eine billige Spelunke. Die höchste Spannung erzeugt natürlich der Kriminalfall, den man gefesselt verfolgt. Viele der Schlüsse, die die Medizinerin zusammen mit einem Polizeiinspektor im letzten Drittel des Buches zieht, sind nachvollziehbar und verständlich. Das Buch trieft ganz wenig vom Blut am Sektionstisch und nicht von überspitzten, detailreichen Beschreibungen der Leichenschauen, wie es vielleicht der Titel suggerieren könnte. Handwerklich gut gemacht, mit einem soliden Spannungsaufbau bis zum Ende, welcher den Leser natürlich auf ein furioses Finale hoffen lässt 😉

    Die intelligent inszenierte und mit einigem Humor gewürzte Geschichte lässt sich flüssig lesen. Dem Autor ist es wundervoll gelungen, die Atmosphäre der damaligen Zeit lebendig einzufangen und mich in seinen Bann zu ziehen. Die Sprache ist der Zeit und dem Handlungsort angepasst (ja, es wienert a bißl). Eine tiefgreifende Recherche ist auf jeder Seite spürbar und in das bewegende Schicksal der Protagonisten wird auch gekonnt historisches Material mit eingeflochten. Was Wahrheit und was Fiktion ist, erfährt der Leser am Ende des Buches und ist hoffentlich nicht enttäuscht, dass es sich in der Realität ein wenig anders zugetragen hatte.

    Das Ende des Romans ist wirklich spannend und mitreißend konstruiert, leider mit einem fiesen Cliffhanger, so das der Fall dann doch noch nicht ganz abgeschlossen ist. Und nun ist man wieder sehr gespannt, wie es im zweiten Teil 📖 «Goldene Rache» (Oktober 2021) weitergehen wird.

    Für alle, die historischen Kriminalgeschichten lieben, eine klare Leseempfehlung ❤️

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  • 5 Sterne

    Annabell95, 20.06.2021

    Als Buch bewertet

    Wien, 1908. Fanny Goldmann ist Ärztin geworden und arbeitet nun als Gehilfin in der Wiener Gerichtsmedizin. Eines Abends wird ein toter Obdachloser eingeliefert. Niemand schenkt ihm einen zweiten Blick, außer Fanny. Sie ist der Meinung, dass er nicht eines natürlichen Todes gestorben ist und so obduziert sie ihn heimlich nachts. Eine gefährliche Entscheidung, denn nun steckt sie mitten in einer Verschwörung um einen Dieb und den verschwundenen Diamantsternen der toten Kaiserin Sissi. Fanny fängt an auf eigene Faust zu ermitteln und ahnt nicht wie sie sich selbst damit in Gefahr begibt.

    "Die Totenärztin: Wiener Blut" ist der Auftakt in eine neue historische Reihe mit der Ärztin Fanny Goldmann.

    Der Charakter Fanny ist dem Autor super gelungen. Sie ist schön ausgearbeitet und wirkt sehr sympatisch. Man begleitet sie die ganze Zeit auf ihrer Mördersuche, fühlt mit ihr, bekommt Angst und denkt sich manchmal auch "oh nein - mach das nicht". Aber auch die anderen Charaktere wurden sehr gut und lebendig ausgearbeitet.

    Den Schreibstil finde ich sehr schön. Er ist der zeitlichen Epoche angepasst und man hat das Gefühl als wenn man beim Lesen in die längst vergangene Zeit reist.

    Die Beschreibungen von Orten und Handlungen sind sehr bildlich. Ab und an ist es vielleicht mal nicht für Zartbesaitete wenn sie während der Obduktion die Leichenteile auseinander nehmen und dann auch mal was hängen bleibt. Aber auf eine gewisse Art und Weise wird das, was normal ein wenig eklig ist, sehr amüsant rüber gebracht. Selbst in gruseliger Atmosphäre war es noch sehr humorvoll. Ich musste das ein oder andere Mal ordentlich schmunzeln.

    Die Medizingeschichte und die wahren Begebenheiten wurden toll recherchiert und sehr gut in die Story mit eingeflochten. Das hat das ganze noch ein wenig aufgelockert und es war interessant zu erfahren wie die Medizin damals so wahr.

    Es war spannend bis zum Schluss. Es gab viele unerwartete Wendungen und viele Cliffhänger an den Kapitelenden. Die Cliffhänger waren immer fies, so konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Und der große Cliffhänger ganz zum Schluss ist natürlich gemein, denn jetzt heißt es warten auf den zweiten Teil.

    Mein Fazit:
    Eine super Mischung aus Witz und Spannung. Das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert.

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  • 5 Sterne

    Ines Z., 11.08.2021

    Als Buch bewertet

    Der 1.Fall für die Totenärztin
    Wien, 1908: Die Stadt erlebt eine sagenhafte Blütezeit von Kunst und Wissenschaft. Doch davon bekommt die schüchterne Jungärztin Fanny Goldmann nur wenig mit, verbringt sie doch am liebsten ihre Zeit mit den Leichen in der gerichtlichen Medizin. Meist spielt sie dort nur die Handlangerin für ihre männlichen Kollegen. Als aber ein toter Obdachloser eingeliefert wird, führt Fanny nachts heimlich eine Obduktion durch und stellt fest, dass es sich um einen gesuchten Meisterdieb, den Sküs, handelt. Fanny beschließt, mehr über den Mord herauszufinden. Dabei führt ihre Spur zum charismatischen Dieb Max, der die verschwundenen Diamantsterne der Kaiserin Sissi sucht. Doch dann geschieht ein weiterer Mord. Um den fall zu lösen, muss Fanny in die ihr unbekannte Welt mondäner Salons und prunkvoller Palais eintauchen – aber auch in die schäbigen Spelunken und Bordelle der Wiener Unterwelt. Eine großartige Kombination aus Medizinhistorie, Saga und Krimi.

    Alles beginnt mit einer heimlichen nächtlichen Obduktion - und ehe sich die junge Ärztin Fanny Goldmann versieht, findet sie sich inmitten einer tödlichen Verschwörung wieder. Der erste Fall für die Totenärztin entführt uns ins Wien des frühen 20. Jahrhunderts und begeistert mit einer spannenden Mischung aus Medizinhistorie und Krimi. René Anour ist es eindrucksvoll gelungen, das Wien des Jahres 1908 auferstehen zu lassen. Die junge, schüchterne Fanny Goldmann, angehende Ärztin oder wie es im Wiener Deutsch der damaligen Zeit hieß: „Prosekturgehilfin“, ist am liebsten bei ihren Leichen. Nach der heimlichen Obduktion eines Obdachlosen, befindet sie sich plötzlich inmitten eines gefährlichen Kriminalfalls ...

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  • 5 Sterne

    kunde, 16.06.2021

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1908 ist in der Medizin für Frauen kein Platz. Auch nicht in Wien, wo die junge Ärztin Fanny Goldmann deshalb nur als Helferin in der Gerichtsmedizin arbeiten darf. Als ein Obdachloser eingeliefert wird schauen die Ärzte nicht so genau hin, aber Fanny fallen Ungereimtheiten auf. Heimlich forscht sie alleine nach der wahren Todesursache und kommt einem geheimen Komplott auf die Spur. Als es noch mehr Leichen gibt, gerät sie durch ihre Ermittlungen in große Gefahr. Bald weiß sie nicht mehr, wem sie noch trauen kann.

    "Die Totenärztin - Wiener Blut" von Rene Anour ist ein wirklich verblüffendes Buch. Zuerst macht es einfach nur Spaß, die teilweise sehr makaberen Scherze der Gerichtsmediziner zu lesen und man fühlt sich gut unterhalten. Aber dann entwickelt sich die Handlung zu einer spannenden und manchmal gruseligen Geschichte, die zum Schluß so richtig Fahrt aufnimmt. Zudem erlebt man, wie aus einem schüchteren Mädchen eine mutige junge Frau wird. Dabei hat nicht zuletzt ihre taffe Freundin geholfen. Viele Charaktere sind von einer geheimnisvollen Aura umgeben. So weiß man manchmal bis zum Schluß nicht, ob sie zu den Guten oder doch zu den Bösen gehören. Das ist sehr geschickt geschrieben und hält die Spannung hoch. Der geschichtliche Hintergrund ist sehr interessant. Wenn ich an die Kaiserin Sisi denke, dann habe ich unwillkürlich das Bild der niedlichen Romy Schneider vor Augen. Daß die wahre Sisi ganz anders war, ist eigentlich logisch, aber daß sie so garstig war ist schon heftig.
    Wer einen Krimi mag, bei dem es auch einmal etwas zum Schmunzeln gibt, der aber trotzdem spannend ist, der ist bei Rene Anour sehr gut aufgehoben!

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  • 5 Sterne

    Sandra S., 27.11.2021

    Als Buch bewertet

    Wirklich schön geschrieben. Spannend bis zur letzten Minute. Man wird echt gut in die Zeit zurück versetzt. 100% weiter Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christa, 31.08.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Das Buch ist ganz super zu lesen. Die Handlung ist ein bisschen vom einem Krimi und eine Liebesgeschichte. Und das ganze spielt in Wien 1908. Sehr gut geschrieben und Ur-Spannend. Ich kann das Buch nur empfehlen. Ich hab mir auch schon den 2 Band bestellt.

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