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  • 5 Sterne

    8 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 17.07.2021

    Als Buch bewertet

    Schulalltag in Zeiten des politischen Wandels
    1930-1939 Hamburg. Die junge, lebenshungrige Lehrerin Felicitas Marquardt ist ambitioniert und beseelt von dem Gedanken, ihre Schüler zum selbständigen Denken zu ermuntern und so deren Talente hervorzuholen und zu fördern. Gewaltsames Einbläuen und strenger Drill kommen für sie nicht in Frage. So hält sie es auch an der Alster-Schule, wo sie mit Hilfe der Fürsprache durch Studienfreund Emil eine Anstellung bekommen hat. Während Emil allerdings heimlich in sie verliebt ist und sich mehr von ihr erhofft, steht Felicitas mehr der Sinn nach Freiheit und Selbstbestimmung. Ihre zurückhaltende Freundin Anneliese, die ebenfalls an der Schule unterrichtet, hat dagegen ein Auge auf Emil geworfen und kann sich nichts Schöneres vorstellen, als eine eigene Familie zu haben. Das stellt die Freundschaft zwischen den beiden Frauen auf eine Bewährungsprobe. Als die Nazis immer mehr an Macht gewinnen, ziehen deren Parolen und Regeln auch bald an der Alster-Schule ein und verlangen von allen eine Entscheidung, auf welcher Seite sie stehen wollen…
    Julia Kröhn hat mit „Zeit des Wandels“ den ersten Band ihrer historischen „Alster-Schule“-Dilogie vorgelegt, der nicht nur mit einer spannenden Handlung aufwarten kann, sondern auch mit einer akribischen Hintergrundrecherche vollends überzeugen kann. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser zu einer Reise in die Vergangenheit ein, wo er sich in der Weimarer Republik wiederfindet, sich an Felicitas Fersen heftet und gemeinsam mit ihr eine fesselnde Zeit erlebt. Die akribische Recherche der Autorin macht sich schnell bezahlt, denn der Leser erhält einen guten Einblick in die damaligen Zustände an den Schulen, wo den Kindern der zu lernende Stoff stupide nach Lehrbuch eingetrichtert wurde und sie zudem auch noch körperlich gezüchtigt wurden. Felicitas ist ihrer Zeit weit voraus, denn sie möchte die Kinder beim Lernen nicht unter Druck setzen, sondern deren Wissen spielerisch hervorholen und ihre Talente fördern, so dass ihnen das Lernen Spaß macht und sie keinen Zwang darin sehen. Die Machtergreifung der Nazis hat auch dem Schulbetrieb einiges abverlangt, denn die Lehrer waren gezwungen, deren Gedankengut „unter die Schüler“ zu bringen. Auch an der Alster-Schule muss der Leser gemeinsam mit Felicitas erleben, dass kritische und auch jüdische Lehrer sowie Schüler nicht mehr erwünscht waren, sogar Gewalt ausgeübt wurde und sogar Felicitas‘ engste Freunde sich von dem Nazigedankengut einlullen ließen. Kröhn beschreibt dies alles so plastisch, dass beim Leser sofort das Kopfkino anspringt und man Geschichte leibhaftig mitverfolgt. Die durch die Nazis hervorgerufene und gewünschte Spaltung der Gesellschaft ist im Mikrokosmos Schule wunderbar mitzuverfolgen.
    Die Charaktere sind facettenreich ausgestaltet und inszeniert, sie zeichnen sich durch menschliche Eigenschaften aus und machen es dem Leser leicht, ihnen zu folgen. Felicitas ist für ihre Zeit bereits eine emanzipierte, selbstbewusste und mutige Frau, die für ihre Prinzipien eintritt und ein selbstbestimmtes Leben führen will. Sie ist offen, impulsiv, freundlich und warmherzig. Emil ist ein netter, aber unsicherer Mann, der sich von den Naziparolen einfangen lässt. Anneliese ist eine ruhige, eher zurückhaltende und naive Frau, deren Hauptziel im Leben eine eigene Familie ist. Levi ist ein empathischer und fürsorglicher Mann, der sich um andere kümmert, aber er ist auch Jude und bekommt als einer der ersten die Macht der Nazis zu spüren.
    Mit „Zeit des Wandels“ ist Julia Kröhn ein wunderbarer Start ihrer Dilogie gelungen. Neben einer exzellenten historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die den Leser mitnimmt, ihn bis zum Ende nicht mehr loslässt und er sich fragt, wie es wohl weitergehen wird. Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner mit tollem Kopfkino!

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cornelia F., 16.08.2021

    Als Buch bewertet

    Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist der erste Band der Dilogie um die Reform der Pädagogik und spielt in Hamburg. Julia Kröhn verwebt in ihrer Dilogie die wahre Geschichte mit einer fiktiven Erzählung. Die Alster-Schule - Zeit des Wandels spielt in der Zeit um 1930 bis 1938. Besonders spannend für mich sind die realen Nebenfiguren der Geschichte, die den geschichtlichen Hintergrund noch einmal klar hervorheben.







    Wir können uns auf Begegnungen mit Felix Jud und Erna Stahl freuen. Und darauf, einen kleinen geschichtlichen Einblick über diese realen Personen zu erhaschen.

    Die Protagonistin ist ein fiktiver Charakter. Es handelt sich um die ehrgeizige Felicitas Marquardt. Felicitas kann es kaum erwarten ihre neue Stelle als Lehrerin an einer Hamburger Schule anzutreten und mit jugendlichem Elan neuen Schwung in die Klassenzimmer zu bringen. Keine Strafen, kein Rohrstock sondern Freude beim und am Lernen mit fächerübergreifenden Themen - das ist ihr Plan. Doch nicht alle Lehrer sind derart engagiert und heißen die Reformpädagogik gut.

    Politik spielt in dem Buch eine große Rolle - zur Zeit des Nationalsozialismus bleibt das unumgänglich. Unter Einsatz der Hitlerjugend war an einen normalen Schulalltag schon bald nicht mehr zu denken. Die Reformpädagogik war schnell überholt. Zusätzlich wurde der Unterrichtsinhalt vorgegeben und kontrolliert. Somit fanden die ehrgeizigen Pläne von Felicitas ein jähes Ende.



    "Die nationale Revolution gibt der deutschen Schule und ihrer Erziehungsaufgabe ein neues Gesetz: Die deutsche Schule hat den politischen Menschen zu bilden, der in allem Denken und Handeln dienend und opfernd in seinem Volk wurzelt." - Seite 249



    Mit klugem Humor erzählt Julia Kröhn die Geschichte der Reformpädagogik und die Schwierigkeiten der Umsetzung durch den Rückschritt der geschichtlichen, politischen Ereignisse. Dabei wird sie durch die realen Gegner des Nationalsozialismus unterstützt, die sich - trotz großer Gefahren - nicht haben verbiegen lassen.



    "Als im April alle Buchhändler den Befehl bekamen, am Führergeburtstag ein Bild ins Fenster zu stellen, habe ich einen Reisebericht über die Südseeinseln gewählt. Die Vorderseite des Buches zeigt eine dunkelhäutige Frau mit Blumen im Haar, tiefem Ausschnitt und weitem Rock, sie sitzt auf einer schief gewachsenen Palme, und der Titel lautet: Heitere Tage mit braunen Menschen." - Seite 265



    Der lebendige, bildhafte Erzählstil gefällt mir sehr. Die gut recherchierten politischen Hintergründe runden die Geschichte zu einer spannenden Erzählung ab. Die Charaktere sind vielschichtig und bleiben in ihrem Handeln stets authentisch. Sie durchlaufen ihre Entwicklung und zeigen - je nach Wesenszug - die Gesinnung und den Werdelauf dorthin.

    Das eigene Interesse an der politischen Geschichte - insbesondere unseres Bildungswegs - sorgt dafür, dass ich das Buch zu jedem Zeitpunkt spannend finde. Die Charaktere werden mit ihren Gefühlen und ihren Gedanken zwischen den Seiten zum Leben erweckt und ich fiebere mit, wenn es um entscheidende Momente geht. Die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehungen zu Freunden, Kollegen und der Familie verfolge ich mit wachsendem Interesse und wachem Auge. Und am Ende des Buches bin ich froh, dass es einen zweiten Band geben wird.



    Fazit
    Die Alster-Schule - Zeit des Wandels ist für alle, die interessiert an der Pädagogikreform und den Anfangsschwierigkeiten aufgrund politischer Hintergründe sind. Eine bildhaft erzählte fiktive Geschichte mit realen Nebencharakteren und wahren Geschehnissen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 05.05.2021

    Als eBook bewertet

    Hamburg 1931: Felicitas Marquardt will in Hamburg ihre erste Stelle als Oberlehrerin antreten. Sie will ihre Schüler für das Lernen begeistern. Daher ist sie von der Reformpädagogik überzeugt, welche die Kinder abholt und bestärkt, statt ihnen den Stoff einzubläuen. Doch sie übersteht ihren ersten Unterrichtstag nicht. Sie bittet ihren Freund Emil um Hilfe und kommt so an die Alster-Schule. Hier kann sie aufatmen. Doch die Zeiten ändern sich und die Nazis bestimmen nun auch an ihrer Schule. Die Lehrer müssen sich entscheiden, ob sie ihren Idealen treu bleiben oder ob sie die Konsequenzen tragen. Auch Felicitas‘ beste Freundin Anneliese, die als Hauswirtschaftslehrerin unterrichtet, sorgt für Konflikte, weil sie sich in Emil verliebt.
    Julia Kröhn hat einen mitreißenden Schreibstil, und die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt.
    In der Zeit der Weimarer Republik war es üblich, dass Schüler gezüchtigt werden. Die Angst war an den Schulen stets gegenwärtig. Durch die Reformpädagogik wehte ein frischer Wind durch die Schulen, der aber bei den Meisten nicht gut ankam. Auch in den Schulen, wie die Alster-Schule, waren längst nicht alle Lehrer von diesen Methoden überzeugt. Doch unter den Nazis wurde es noch schlimmer. Die Jungen sollten zu Soldaten erzogen und ausgebildet werden, die Mädchen sollte auf ihre Rolle als Mutter vorbereitet werden, um so Nachwuchs für das Heer heran zu ziehen.
    Felicitas mit ihren Überzeugungen eckt natürlich an, aber auch sie muss bald erkennen, dass sie keine Chance hat. Ich konnte mit ihr fühlen, wenn die Wut in ihr hochkam, die sie aber unterdrücken musste. Sie schöpft Kraft beim Tanzen. Emil ist ein Mensch, der keine Gefühle zeigen will. Felicitas nennt ihn „Zinnsoldat“. Doch etwas zieht ihn zu ihr, aber er will es nicht wahrhaben, doch deckt er Felicitas immer wieder. Anneliese war immer für Felicitas da. Sie ist eine naive Person mit einem festgelegten Rollenbild. Das Ziel ihrer Träume ist es, eine Familie zu haben. Daher passt sie eigentlich so gar nicht zu der lebensfrohen Felicitas. Obwohl ich Felicitas gleich mochte, so war meine Lieblingsfigur doch der stille und bücherverrückte Levi. Aber auch Paul und Helene Löwenhagen haben mir imponiert. Dagegen war mir Dr. Waldemar Grotjahn sehr unsympathisch und seine Frau Carin fand ich mit ihrer übergriffigen Art sogar noch schlimmer.
    Dieser Roman spielt in einer furchtbaren Zeit. Innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums verändert sich Deutschland und das Leben der Menschen in einer drastischen Art. Meinungen werden unterdrückt und Menschen zu Denunzianten gemacht, weil die Angst regiert. Ich habe mitgelitten und Ängste ausgestanden.
    Diese Geschichte ist nicht leicht wegzustecken, aber mir hat der Roman gut gefallen und ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebecca K., 22.07.2021

    Als eBook bewertet

    Die Reformschule hält im Jahr 1930 in Hamburg immer mehr Einzug. Felicitas geht in ihrem Beruf als Lehrerin richtig auf und versucht den Schülern mit den neuen Lehrmethoden den Stoff beizubringen wobei sie nicht immer den geraden Weg geht. Im Turnlehrer Emil scheint sie einen verbündeten gefunden zu haben. Emil ist auch in Felicitas verliebt, nur sein bürgerliches Leben passt so gar nicht zu ihrem Lebensstil und so wird die Kluft zwischen ihnen immer größer.
    Doch dann kommen dunkle Wolken in Form der Nazis auf und alles ist auf einmal anders. Es müssen Entscheidungen getroffen werden die nicht nur Felicitas in eine Zwickmühle bringen.

    Bei diesem Roman fand ich als erstes das Cover so ansprechend das ich richtig neugierig wurde und da mir auch der Klappentext gefallen hat und mich überzeugen konnte war ich sehr neugierig auf den Roman.
    Ich war gespannt wie der Unterschied der Schularten war, da ich auch einige Jahre auf einer Waldorfschule verbracht habe kenne ich persönlich auch zwei unterschiedliche Schularten und kann sagen beides hat seine Vor- und Nachteile.
    Hier geht es aber nicht nur um die Schule sondern auch um die Menschen wie eben Felicitas und Emil.
    Mir ist der Einstieg ins Buch sehr leicht gefallen, nur irgendwann war es für mich nicht mehr ganz so flüssig zu lesen weshalb ich etwas mehr Pausen machen musste um das gelesene sacken zu lassen.
    Der Aufbau des Romans war im Jahre und dann nochmal in Monate unterteilt. Dazu gab es noch drei Handlungsstränge die in den Kapiteln munter gewechselt haben was mich auch etwas im Lesefluss behindert hat, da ich alles immer den richtigen Personen zuordnen musste.
    Wobei aber der Handlungsverlauf sehr gut durchstrukturiert war, so ist es mir trotz mehrerer Pausen immer gut gelungen allem gut zu folgen und auch die getroffenen Entscheidungen waren für mich wirklich immer nachvollziehbar.
    Auch der Spannungsbogen war bis zum Schluss gespannt und auch wenn manches Geschichtlich absehbar war so gab es manches was ich so nicht erwartet hätte.
    Die verschiedenen Figuren des Romans waren mit viel Liebe zum Detail beschrieben, so dass ich mir diese sehr gut während des Lesens vorstellen konnte.
    Mit Felicitas hatte ich Anfangs etwas Probleme bis ich sie besser verstehen konnte und dann hatte ich sie sehr schnell in mein Leserherz geschlossen gehabt. Mit Anneliese hatte ich aber genauso wie mit Emil bis zum Schluss meine Probleme.
    Auch die Handlungsorte in Hamburg empfand ich alle als sehr anschaulich beschrieben, mir ist es leicht gefallen mir alles vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.
    Alles in allem konnte mich der Roman vollständig überzeugen und ich bin gespannt wie es im nächsten Teil weitergehen wird, ich hoffe es geht für manche Figuren wirklich gut aus.
    Sehr gerne vergebe ich alle fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 22.06.2021

    Als eBook bewertet

    Es gibt viele Romane die sich mit der Zeit des dritten Reiches auseinander setzen. Besonders interessant sind immer die, die uns Leser in die Welt der Bevölkerung blicken lassen. Das Thema Schule habe ich bisher nur am Rande dieser Geschichten erlebt, denn jedes Kind geht ja nunmal zur Schule. In diesem Roman geht es um den Alltag in einer Schule, um die Lehrer und den Wandel im Unterricht. Es wird die Zeit von 1930 bis 1939 behandelt. Zu Anfang des Buches ist die Alsterschule eine Reformschule, neue Lehrmethoden werden praktiziert. Die Schüler werden nicht mehr geschlagen, im Sport wird nicht gekämpft, Jungen und Mädchen werden gleich behandelt und die Religion und Herrkunft von Lehrern und Schülern ist egal. Doch nach und nach ändert sich alles. Die Regierung nimmt immer mehr Einfluss auf den Schulalltag und man merkt schnell was das Ziel dieses Unterrichts ist. Diese Einblicke fand ich sehr interessant. Selbst Matheaufgaben waren politisch geprägt. Der Druck auf die Lehrer stark und man kann aus heutiger Sicht nur mit dem Kopf schütteln. Neben der Schule spielt die Lehrerin Felicitas eine zentrale Rolle, sie beginnt 1930 an der Alsterschule und will sich nicht unterkriegen lassen. An der Schule lernt sie Emil kennen und verliebt sich in ihn, doch auch ihre Freundin Anneliese hat Intresse an Emil. Am Anfang des Romanes wird sehr viel über diese Geschichte erzählt und ich muss sagen, das ich das teilweise etwas langatmig fand. Doch je länger ich gelesen habe, umso mehr hat mich die Geschichte mitgerissen. Ich mag an Julia Kröhns Büchern besonders ihre Figuren. Keine von ihnen ist einfach nur sympathisch, im Gegenteil manchmal sind die einem regelrecht unsympathisch. Aber dann haben sie auch wieder Momente in denen sie über sich hinauswachsen. Andere bleiben einfach wie sie sind. Ich mag das sehr. Im echten Leben ist doch auch niemand nur nett. Jeder hat auch schlechte Angewohnheiten und lässt die auch Mal raus. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und freu mich auf den zweiten Teil.

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  • 5 Sterne

    Rebecca K., 22.07.2021

    Als Buch bewertet

    Die Reformschule hält im Jahr 1930 in Hamburg immer mehr Einzug. Felicitas geht in ihrem Beruf als Lehrerin richtig auf und versucht den Schülern mit den neuen Lehrmethoden den Stoff beizubringen wobei sie nicht immer den geraden Weg geht. Im Turnlehrer Emil scheint sie einen verbündeten gefunden zu haben. Emil ist auch in Felicitas verliebt, nur sein bürgerliches Leben passt so gar nicht zu ihrem Lebensstil und so wird die Kluft zwischen ihnen immer größer.
    Doch dann kommen dunkle Wolken in Form der Nazis auf und alles ist auf einmal anders. Es müssen Entscheidungen getroffen werden die nicht nur Felicitas in eine Zwickmühle bringen.

    Bei diesem Roman fand ich als erstes das Cover so ansprechend das ich richtig neugierig wurde und da mir auch der Klappentext gefallen hat und mich überzeugen konnte war ich sehr neugierig auf den Roman.
    Ich war gespannt wie der Unterschied der Schularten war, da ich auch einige Jahre auf einer Waldorfschule verbracht habe kenne ich persönlich auch zwei unterschiedliche Schularten und kann sagen beides hat seine Vor- und Nachteile.
    Hier geht es aber nicht nur um die Schule sondern auch um die Menschen wie eben Felicitas und Emil.
    Mir ist der Einstieg ins Buch sehr leicht gefallen, nur irgendwann war es für mich nicht mehr ganz so flüssig zu lesen weshalb ich etwas mehr Pausen machen musste um das gelesene sacken zu lassen.
    Der Aufbau des Romans war im Jahre und dann nochmal in Monate unterteilt. Dazu gab es noch drei Handlungsstränge die in den Kapiteln munter gewechselt haben was mich auch etwas im Lesefluss behindert hat, da ich alles immer den richtigen Personen zuordnen musste.
    Wobei aber der Handlungsverlauf sehr gut durchstrukturiert war, so ist es mir trotz mehrerer Pausen immer gut gelungen allem gut zu folgen und auch die getroffenen Entscheidungen waren für mich wirklich immer nachvollziehbar.
    Auch der Spannungsbogen war bis zum Schluss gespannt und auch wenn manches Geschichtlich absehbar war so gab es manches was ich so nicht erwartet hätte.
    Die verschiedenen Figuren des Romans waren mit viel Liebe zum Detail beschrieben, so dass ich mir diese sehr gut während des Lesens vorstellen konnte.
    Mit Felicitas hatte ich Anfangs etwas Probleme bis ich sie besser verstehen konnte und dann hatte ich sie sehr schnell in mein Leserherz geschlossen gehabt. Mit Anneliese hatte ich aber genauso wie mit Emil bis zum Schluss meine Probleme.
    Auch die Handlungsorte in Hamburg empfand ich alle als sehr anschaulich beschrieben, mir ist es leicht gefallen mir alles vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.
    Alles in allem konnte mich der Roman vollständig überzeugen und ich bin gespannt wie es im nächsten Teil weitergehen wird, ich hoffe es geht für manche Figuren wirklich gut aus.
    Sehr gerne vergebe ich alle fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monica P., 07.05.2021

    Als eBook bewertet

    Schulunterricht in den dreissiger Jahren

    Felicitas und Anneliese sind befreundet und unterrichten an einer Schule. Während die
    impulsive Felicitas das Leben in vollen Zügen geniesst, möchte die ruhige Anneliese
    Familie und Kinder. Die Freundschaft der beiden droht auseinanderzubrechen, als die NSDAP
    an die Macht kommt und sich das Leben nicht nur der beiden Freundinnen dramatisch verändert.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch spielt in den dreissiger Jahren und erzählt die spannende Geschichte der
    Freundinnen und wie sich der Schulbetrieb in den Vorkriegsjahren verändert. Der
    Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die Handlungen werden sehr gut beschrieben.
    Packende Spannung kommt sehr selten auf.

    Die Hauptperson in diesem Buch und auch die meisten anderen Personen kommen nicht grad
    sympathisch rüber, was ich sehr schade fand und mir ein bisschen die Freude am Lesen
    genommen hat.

    Das Cover ist eher unauffällig und unscheinbar.

    4 Sterne für dieses sehr gute Buch, das ich jedem Leser empfehlen kann, der sich
    für die Vorkriegsjahre interessiert.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    meine.literaturliebe, 12.07.2021

    Als Buch bewertet

    Hamburg 1930: Felicitas, eine junge Lehrerin erobert mit ihrer liebevollen Art die Herzen der Kinder und ihres Kollegen Emil. Ein paar Jahre später wehen auf dem Schulhof die Hakenkreuzfahnen. Alle Prinzipien, die die Schule ausgemacht haben, werden plötzlich aufgehoben. Handlungsunfähig sieht sie, wie ihre Schüler der Hitlerjugend beitreten und Fächer wie Rassenkunde eingeführt werden. Lehrer und Schüler denunzieren sich gegenseitig und auch der Sportunterricht wird als Musterung genutzt um festzustellen, ob die Schüler für die HJ geeignet sind.

    Auch wenn ich wusste, dass es sich hier um einen fiktiven Roman handelt, habe ich sehr mit den Protagonisten mitgelitten. Die Autorin beschreibt schließlich einen Zustand, der sich ähnlich in allen Schulen im Nationalsozialismus zugetragen hat.

    Der Roman ist sehr spannend geschrieben und kommt ohne brutale Beschreibungen aus. Von der beschriebenen Gefühlslage der jungen Lehrerin war ich teilweise so fassungslos, dass ich einige Seiten mehrfach gelesen habe, um mir die Einstellung der damaligen Zeit vor Augen zu führen.

    (Werbung/ Rezensionsexemplar)

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