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  • 5 Sterne

    Cornelia F., 08.08.2023

    Solange wir leben ist sowohl ein historischer als auch biografischer Roman. Der Roman handelt von Joschi und Waltraut. Erzählt wird die Geschichte im Wechsel jeweils aus der Sicht der beiden. Eigentlich sollten sich die beiden nicht kennen- und schon gar nicht lieben lernen. Dafür sind sie viel zu unterschiedlich. Unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters. Und doch finden sie irgendwie zueinander und freuen sich jeweils aufeinander, wenn sie sich wiedersehen.



    Solange wir leben ist die Geschichte der Eltern des Autors David Safier. Und, so sagt er selbst, "er hätte die Geschichte seiner Eltern nie erzählt, würde ihre Geschichte nicht wie die großer Romanfiguren auf ihn wirken". Und, mal unter uns: ich kann das nur unterschreiben. Würde Solange wir leben verfilmt werden, ich hätte als eine der Ersten mein Ticket fürs Kino.

    David Safier erzählt die Geschichte mit der zärtlichen Liebe eines Kindes zu seinen Eltern. Die Zeiten, in denen sie aufgewachsen sind, waren unruhig, voller Unsicherheit, Entbehrungen und Ängsten - und doch ist da für mich als Leserin immer dieser Glanz, dieser warme Schimmer an Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.

    Nun, für den Autor jedenfalls wurde es gut: schließlich wurde er geboren und darf heute ganz ohne Kriegswirren Bücher schreiben. Doch für seine Eltern war die Zukunft ungewiss und oft wenig erfreulich.



    "Es gibt kein leichtes Leben. Auf eines zu hoffen, enttäuscht nur." Gabi zog ihre Hand weg. "Glaub mir, je eher du das begreifst, desto besser: Leben heißt leiden." Waltraut nahm Gabis Hand wieder, hielt sie ganz fest und wiederholte, damit die Tochter auch begriff: "Leben heißt leiden." - Seite 213



    Trotz der Schwere der Zeit und der oft düsteren Aussicht schafft David Safier die Szenerie durch seine Erzählweise und seinen Humor - den er vermutlich von Joschi geerbt hat - zu erhellen. Der Charme von Joschi und die scharfzüngige Waltraut machen den Wortwechsel lebendig und es ist, als wäre ich Zeuge ihrer teils privaten Gespräche und ihrem Schlagabtausch in der Öffentlichkeit. Die Warmherzigkeit, mit der David Safier die Geschichte erzählt, lässt mich immer wieder hoffen, dass beide Elternteile glücklich sein werden.

    Für mich war es ein ganz wunderbares Lese- und Hörerlebnis, die Zeit, beginnend vor bald neunzig Jahren in Deutschland und Palästina, aus der Sicht von Joschi kennenzulernen und später an der Seite von Waltraut die Kriegszeit, die Trümmerjahre und das Wirtschaftswunder in Deutschland zu erleben. Wenn ich an die beiden als Paar denke, fällt mir das Wort "mondän" ein. Joschi, der mit einer Geschmeidigkeit durch die Welt und die Wirtschaft reist und Waltraut, mit ihrer gepflegten Schönheit und Gewandtheit. Wie David Safier bereits sagte: seine Eltern sind wahrlich Romanfiguren. Für mich könnten es Leinwandhelden sein.

    Eingelesen wurde das Hörbuch von drei Sprecher:innen, von David Safier, Reinhard Kuhnert und Vera Teltz. Anfangs war ich etwas verunsichert, dass dieser Roman drei Sprecher:innen benötigt. Und während des Hörens bestätigte sich das für mich auch immer wieder. Der Wechsel der Erzählstimme hat mich eher aus dem Fluss der Geschichte aufmerken lassen. Und doch fand ich es gut, dass am Ende, am Ende David Safier selbst die Stimme zur Erzählung lieferte.



    Fazit
    Solange wir leben ist für alle, die gern sowohl historische als auch biografische Romane der Kriegs- und Nachkriegszeit lesen und in das wahre Leben der Charaktere eintauchen wollen.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 24.04.2023

    Zutiefst berührend

    „Soll ich ihn ins Grab schubsen? Sie meint den Rabbiner, der am offenen Grab ihres Mannes steht…“ Es sind noch ein paar mehr an Informationen, die ich gleich zu Anfang erfahre. Was für eine Familie! Das denke ich zunächst, aber je mehr ich von David Safier erfahre, denn er ist es, der mir die Geschichte seiner Eltern erzählt, desto mehr verstehe ich sie, desto mehr bin ich ihnen verbunden.

    Unterstützt von Vera Teltz und Reinhard Kuhnert hat David Safier das ungekürzte Hörbuch über 11 Stunden und 9 Minuten eingesprochen. Eine mitreißend erzählte Familiengeschichte, die mich ganz tief hat eintauchen lassen in deren Leben voller Höhen und Tiefen. Angefangen von seinem Vater Joschi, als er in Wien studiert, es war das Jahr 1938, hin zu seiner in Bremen ansässigen Mutter Waltraud, vom Kennenlernen und von Waltrauds anderem Verehrer. Das Leben dazwischen war voller Höhenflüge und Abstürze. Aus beiden Perspektiven setzt sich das Gesamtbild zusammen, wobei der Nationalsozialismus und die einhergehende Judenverfolgung Joschis Familie bedroht, während Waltrauds Familie lange Zeit in einem Eisenbahnwaggon wohnen muss. Irgendwann begegnen sich die beiden, er zieht weiter, aber so ganz verlieren sie sich nie aus den Augen.

    „So lange wir leben“ werden sie füreinander da sein, so höre ich dies. So manches Mal auch ganz versteckt zwischen den Zeilen, zwischen den Worten. David Safier versteht es meisterhaft, die nicht ganz einfache Geschichte seiner Eltern so einfühlsam und warmherzig, jedoch ohne Gefühlsduselei, zu erzählen. Gelebte Leben in all den Facetten gibt er ungeschönt wieder, Liebe und tiefe Verzweiflung, sich verlassen fühlen und Unverständnis für den anderen haben, aber genauso viel unbändige Freude empfinden und noch vieles mehr, all das vor dem Hintergrund der damaligen Machthaber.

    Waltraud war schon Witwe, als sie sich kennenlernten, hatte eine kleine Tochter. Joschi hat lange um sie geworben und irgendwann hat sie ihn erhört, ihr Sohn David wurde geboren. So recht kam Joschi nie auf die Füße, Waltraud war immer die Starke, das Schicksal hat es nicht allzu gut gemeint mit ihnen.

    Mich hat dieses packende, zutiefst berührende Hörbuch lang nicht losgelassen. Auch, nachdem die letzten Worte verklungen sind, war ich noch bei ihnen.

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  • 5 Sterne

    chuckipop, 14.07.2023

    Das Leben einer Löwin - persönliche, berührende Familiengeschichte eines ganzen Lebens!

    "Solange wir leben" von David Safier ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 11 Stunden, 9 Minuten bei Argon AVE Verlag GmbH erschienen und wird gesprochen von Reinhard Kuhnert; Vera Teltz und David Safier.

    Der bekannte Autor David Safier erzählt in "Solange wir leben" die Lebensgeschichte seiner Eltern, es handelt sich also um eine wahre Geschichte und sicherlich Safiers persönlichstes Buch, das mich sehr berührt hat.

    Beginn der Handlung ist 1938 in Wien, wo Davids Vater Joschi studierte. Das Leben führt ihn in Gestapo-Gefängnisse, nach Palästina und schießlich auf die Weltmeere, da er sich als Matrose verdingt.
    Davids Mutter Waltraut wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und kämpft wie eine Löwin um einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin bei Karstadt.

    Nach der anfänglich sehr abenteuerlichen Geschichte Joschis und der eher klassischen, bodenständigen Waltrauts führt das Schicksal die Beiden schließlich zusammen und nach einem tragischen Schicksalsschlag bleibt Joschi konstant in Waltrauts Leben.
    Die Zeit beschert ihnen viele Höhen und Tiefen, der Autor schildert die Lebensumstände seiner Familie offen und ungeschönt und das Geschehen hat mich wirklich berührt und zum Nachdenken angeregt.

    Waltraut war einerseits eine starke Frau, die sich durchsetzte, für ihre Ideale kämpfte und sich niemals unterkriegen ließ - andererseits lebte sie stets ausschließlich für ihre Familie und ihre Devise war: Leben heißt Leiden!
    Joschi war in seinem Innern ein unsteter Hallodri, den es in die Welt zog, aber Waltraut und der Wunsch nach einem Kind mit ihr machten ihn seßhaft und zuverlässig.

    Die Sprecher haben einen hervorragenden Job gemacht und der Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten, die abwechselnd die Erzählperspektive innehatten, wurde somit nachvollziehbar, unmittelbar und ich konnte umso mehr mitfühlen.

    Ein sehr hörenswerter Roman über Liebe und Schmerz, Kriegs- und Wirtschaftswunderzeiten, Familie und Zusammenhalt, Freundschaft, Werte und das Altwerden!

    #Solangewirleben #NetGalleyDE! #DankeNetGalleyDE!

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  • 5 Sterne

    Ursula L., 18.05.2023

    Meine Meinung:
    Von David Safier habe ich bereits einige Bücher gelesen und ich war überrascht, als ich auf dieses aufmerksam gemacht wurde. Es ist so ganz anders geschrieben, als ich es von ihm gewohnt bin. Allerdings können die Bücher auch nicht miteinander verglichen werden. Denn diesmal hat er über das Leben seiner Eltern geschrieben. Es mag sicher einige Leserinnen und Leser geben, deren Eltern oder Großeltern im Krieg einiges erlebt haben. Manche haben vielleicht davon erzählt, viele haben sich zurück gehalten. Es kann auch sein, dass es einfach versäumt wurde, ihnen Fragen zu stellen. Mit Sicherheit hätte es vieles zu erzählen gegeben und so manches Buch füllen können.
    David Safier hat als Autor nun die Gelegenheit genutzt und das Leben seiner Eltern in diesem Buch geschildert.
    Zunächst erfahre ich, was Joschi in Wien und an anderen Orten und Waltraud in Bremen erlebt haben. Dies geschieht immer kapitelweise im Wechsel. Bis sie sich dann kennen lernen und ein gemeinsames Leben aufbauen. Es war ein sehr bewegendes Leben, was mich beeindruckt hat und vor allem war es nicht immer leicht.

    Fazit:
    Diesmal habe ich das Buch nicht gelesen, sondern gehört und fand es sehr gut gelungen. Die Sprecher haben sich abgewechselt und sind auf die Personen hervorragend eingegangen. Gerne möchte ich eine Empfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 27.04.2023

    Zum Inhalt:
    David Safier kennt man ja eher aus humorigen Bücher wie zum Beispiel Jesus liebt sich. Hier erzählt er die dramatische Geschichte seiner Eltern, die von vielen Dramen gekennzeichnet war. Die Eltern erleben Kriegszeiten, den Aufbau und auch das Wirtschaftswunder. Die Mutter, die zunächst alleinerziehend mit seiner Halbschwester war, wie die Eltern sich kennen lernen und erleben viele Höhen und Tiefen mit.
    Meine Meinung:
    Ich habe den Klappentext wohl nicht richtig gelesen, denn ich habe erst am Ende geschnallt, dass der Autor hier seine Familiengeschichte erzählt und ich fand diese schon ziemlich beeindruckend. Seine Eltern haben wahrlich sämtliche Dramen aber auch schöne Dinge im Leben durchgemacht. Ich hatte das Buch als Hörbuch und fand es sehr angenehm gelesen und sehr gut hörbar. Danke für eine berührende Geschichte.
    Fazit:
    Berührend

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  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 17.07.2023

    David Safier erzählt in seinem neuen Roman „Solange wie leben“ beeindruckend und mitfühlend die Lebens- und Liebesgeschichte seiner Eltern, vom Kennenlernen bis zum Tod des Vaters Ende der 90ger Jahren.
    Als sich Joschi und Waltraudt sich kennenlernen, stehen die Chancen für eine lebenslange glückliche Beziehung nicht wirklich gut. Joschi ist Jude und hat schon einige Jobs ausgeübt und aufgrund der Nazizeit nach Palästina geflüchtet. Waltraudt dagegen ist nicht-jüdisch und kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Als die beiden das 1. Mal aufeinandertreffen, ist sie 20 Jahre jünger als ihr späterer Mann und Witwe eines kleinen Kindes. Trotzdem verlieben sie sich ineinander und heiraten und bauen sich ein gemeinsames Leben in Bremen auf. In der Nachkriegszeit ist die keine wirklich einfache Kombination in Deutschland, aber trotz aller Höhen und Tiefen halten die beiden fest zusammen und meistern alle Tücken des Lebens.
    David Safier schafft es in seinem Roman einfühlsam seine Familiengeschichte ein „Denkmal“ zu setzen, dass auch ein ebenso starkes und beeindruckendes Zeugnis der damaligen schwierigen Zeit in Deutschland abgibt. Ein Roman, der berührt und einen nachdenklich zurücklässt. Sicher keine „leichte Kost“ für zwischendurch, aber alles in allem ein sehr lesenswertes Buch.

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