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Erscheint am 15.05.2024

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseleucht, 21.04.2024

    Als Buch bewertet

    Weiterleben
    Mit großer Begeisterung habe ich Caroline Wahls ersten Roman „22 Bahnen“ gelesen und die Fortsetzung mit Spannung erwartet. Letztlich bin ich in meinen Erwartungen nicht enttäuscht worden. Auch „Windstärke 17“ hat in mir einen Lesesog ausgelöst, und ich habe das Büchlein nur ab und an ungern aus der Hand gelegt. Die Autorin hat ein Talent, schwere Dinge in lakonischen, aber dennoch nicht weniger eindringlichen Sätzen zwischen Kindheitswohlfühlmomente wie pinken Nikianzug oder Botincheneis zu verpacken. Manchmal schon so, dass man sich als Leser nicht verleiten lassen darf, Ida als verwöhntes Ferienmädchen bei Marianne und Knut zu sehen, sondern sich bewusst zu machen, was es für ein Mädchen von Anfang 20 bedeuten muss, die eigene Mutter nach einem Streit und einem besonders schönen Wochenendtrip nach Prag in der Wohnung tot aufzufinden: Tablettenüberdosis.
    Darum geht es in dem zweiten Roman von Caroline Wahl: um Ida, Tildas jüngere Schwester. Tilda hat ihren Lebensweg gefunden. Ida haut nach dem Tod der Mutter ab, nach Rügen, möglichst weit weg. Und trifft dort auf Knut und Marianne, die sie bei sich aufnehmen, ohne Fragen zu stellen. Und auf Leif, aufgewachsen auf der Insel, eigentlich international erfolgreicher DJ, aber aus nur angedeuteten Gründen gerade bei seinem dementen Großvater auf der Insel. Eigentlich jemand, den Ida im Moment so gar nicht gebrauchen kann. Und als dann auch Marianne ein schwerer Schicksalsschlag trifft, bricht Idas fragile Welt erneut in sich zusammen, und all ihre Schuldgefühle hinlänglich des Todes ihrer alkoholabhängigen Mutter brechen wieder hervor. Wie lässt es sich weiterleben in einer solchen Welt?
    Man muss Caroline Wahls ersten Roman nicht kennen, um „Windstärke 17“ lesen und verstehen zu können. Ida hat ihre ganz eigene Geschichte. Und auch ihren ganz eigenen Charakter. Wirkte Tilda so überlegt und handfest und ruhig und fand in Viktor ihr Pendant, so ist Ida das genaue Gegenteil. Sie schwankt, durchlebt ihren ganz eigenen Hypertornado mit Windstärke 17, und lässt sich treiben und ordentlich durchschütteln. Auch sie sucht nach Linderung in exzessiven Waldläufen und im Schwimmen, strebt aber mehr als bei Tilda danach, ihre physischen und psychischen Grenzen zu überschreiten. Auch die Beziehung zu Leif ist fragil, kein Fels in der Brandung. Und so bleibt konsequenter Weise das Ende offen. Schade ist nur, dass Ida das Malen – zugunsten des Schreibens – aufgegeben hat. Denn die Schilderung der Bilder, die die junge Ida im ersten Roman malt, waren ein Lesevergnügen für sich. Ob Ida der Autorin mehr ähnelt als Tilda mag Raum für Spekulationen bieten.
    Die beiden Romane verknüpfen der Caroline Wahl eigene Schreibstil und die beiden Schwestern Tilda und Ida. Aber „Windstärke 17“ ist nicht einfach eine Neuauflage des Erfolgsromanvorgängers, sondern eine Geschichte, die es um ihrer selbst willen wert ist, gelesen zu werden.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kathrin M., 19.04.2024

    Als Buch bewertet

    Caroline Wahls 'Windstärke 17' ist, wie erwartet' eine Wucht und steht seinem Vorgänger '22 Bahnen' in nichts nach.
    Es ist eine emotional unglaublich aufwühlende Reise, Ida auf ihrem Weg zu begleiten; wie die mehr oder weniger gut den Tod ihrer Mutter verarbeitet, sich von ihrer Schwester emanzipiert und Leif kennenlernt, der ähnliche Päckchen mit sich rumzutragen scheint…

    Emotional aufwühlend, weil Caroline Wahl wie kaum eine andere es schafft, Gefühle in Worte zu kleiden, die bis ins Mark erschüttern und das Herz beim
    Lesen mit eiserner Faust umschließen. Dass dieser Griff Seite um Seite lockerer wird und am Ende sogar aufatmen lässt, ohne in einem profanen, uninspirierten Happy End zu verglimmen, ist diese besondere Kunst, die die Autorin nahezu unnachahmlich beherrscht.

    Nach dem Beenden des Buches bleiben nur Stoßgebete, dass es ein weiteres Buch über Ida und Tilda geben wird.

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  • 5 Sterne

    Marita R., 26.04.2024

    Als Buch bewertet

    wieder ein Volltreffer
    Caroline Wahl , deren erstes Buch „22 Bahnen“ mich berührt und mehr als überzeugt hat, schreibt nicht nur ihre Geschichte um Ida und Tilda weiter, sondern überzeugt auch mit diesem Buch und zeigt, dass sie es versteht, sich in die menschliche Psyche hineinversetzen zu können.

    Steht im ersten Buch der Autorin Tilda als große Schwester im Vordergrund, so ist es in „Windstärke 17“ Ida, die ihre Geschichte erzählt und Einblick gibt in ihre Gedankenwelt gewährt.
    Tilda ist mittlerweile Professorin in Hamburg, verheiratet und hat zwei Kinder. Ida ist bei ihrer alkoholkranken Mutter geblieben, hat nach dem Abitur versucht in Leipzig einen Studienplatz in Literaturwissenschaften zu bekommen und wurde abgelehnt.Ein Tiefschlag für sie, der sie ein wenig aus der Bahn wirft. Als sie dann eines Tages ihre Mutter tot in der Wohnung auffindet, die sich mit Tabletten das Leben genommen hat, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie kündigt die Wohnung und flüchtet, vor sich selbst, der Situation und ihren Schuldgefühlen. Sie strandet auf Rügen, findet bei Knut und Marianne eine Bleibe und versucht mit ihrem Leben klar zu kommen.

    Schön das erste Buch der Autorin hat mich tief beeindruckt, dieses Buch hat mich umgehauen.Die Autorin versteht es ,die Gefühlswelt eines tief verletzten und verunsicherten Menschen zu beschreiben, als hätte sie dies selbst erlebt, was vielleicht ja auch der Fall ist. Zu erleben, wie Kinder einer alkoholkranken Mutter leiden müssen, ist mir sehr ans Herz gegangen. Ida fühlt sich, genauso wie ihre Schwester Tilda verantwortlich, die Sachen zu übernehmen, die eigentlich die Mutter hätte übernehmen müssen.Eine Bürde, die kein Kind tragen darf. Bei Tilda waren es neben den alltäglichen Dingen, die mit der Versorgung des Haushalts zusammen hängen, die Sorge um die Schwester.Ida sorgt sich um die Mutter und macht sich nach ihrem Tod Vorwürfe, dass ,wenn sie etwas anderes oder mehr getan hätte, es nicht dazu gekommen wäre, was Unsinn ist, denn einem alkoholkranken Menschen kann man nur professionelle Hilfe anbieten, letztendlich schafft er es selbst, oder aber nicht.
    Hier wird aber sehr gut gezeigt, welch zwiespältigen Gefühle Angehörige und in diesem Fall das Kind, ausgesetzt sind. Ich stelle mir diese Gefühle als sehr belastend vor und sie können einen Menschen zerstören. Was bedeutet eine solche Kindheit für das spätere Leben, das eigene Selbstverständnis und für spätere Beziehungen ? Ich mag es mir nicht vorstellen.
    Auch von ihrer Schwester, die sie immer wieder versucht zu kontaktieren, nimmt Ida keine Hilfe an, selbst zur Beerdigung ihrer Mutter erscheint sie nicht, weil die Schuldgefühle zu groß sind.
    Erst auf Rügen bei Marianne und Knut findet sie nach und nach wieder zu sich selbst, doch der Gesundungsprozess ist schwer und langwierig, zumal sie mit weiterem Schmerz konfrontiert wird.

    Ich fand es bei dem schweren Thema schön zu erleben, wie sie doch Stück für Stück wieder zu sich selbst findet, nachdem sie zu Anfang so zerstörerisch gegen sich selbst war.
    Auch die Beschreibung ihres Selbstwertgefühls ist der Autorin gut gelungen. Ida hat nicht das Gefühl es wert zu sein Zuneigung von Menschen zu bekommen, kann sich auch nicht vorstellen, dass Menschen Interesse an ihr haben, wie z. B. Leif, weil sie selbst diese Zuneigung selten oder nie bekommen hat, da die Sucht die Mutter immer im Griff hatte .
    Es hat mir das Herz aufgehen lassen, wie liebevoll und beständig Knut und Marianne ihr dies vermittelt haben und sie nach und nach Vertrauen zu den beiden und zu sich selbst fasst.

    Dieses Buch hat mein Herz berührt und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

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  • 5 Sterne

    Adele, 13.05.2024

    Als Buch bewertet

    Freischwimmen

    Vorab: für mich war 22 Bahnen mein Überraschungsbuch 2023, mich hat die Geschichte um Tilda und Ida unglaublich berührt und ich habe mit ihnen gelitten, geweint und mich natürlich ebenso gefreut. Mit Windstärke 17 setzt Caroline Wahl diese mitnehmende, authentische Geschichte nun fort, diesmal aus Idas Perspektive ca. 10 Jahre später. Doch kann sie damit an 22 Bahnen anschließen, sich sogar übertreffen?

    Windstärke 17 beginnt wenige Wochen nach dem Tod von Idas und Tildas alkoholkranker Mutter. Ida ist Anfang 20, überfordert mit dem Verlust, verloren in Wut, Trauer und Schuldgefühlen und möchte einfach nur noch weg, ohne zu wissen wohin. In dieser Ziellosigkeit landet sie schließlich an einem abgelegenen Zipfel des Landes, auf der Ostseeinsel Rügen. Die Insellage, den Launen der Natur ausgesetzt, ist nicht ohne Grund, das was sie angezogen hat, entspricht es doch am ehesten ihrem aufgewühlten Innenleben. Durch einen glücklichen Zufall lernt sie das ältere Paar Marianne und Knut kennen, und findet bei den bodenständigen Insulanern, genau das, was sie gerade so dringend braucht.

    Idas Gefühle, die mit dem Tod der Mutter ausbrechen, gehen weit über die Trauer hinaus. Da sind Wut und Enttäuschung über die Mutter, die aufgrund ihres Alkoholismus nie wirklich eine Mutter war, und all die Verletzungen der Vergangenheit, Schuldgefühle, und das Gefühl plötzlich allein auf der Welt zu sein.

    Bereits nach wenigen Zeilen und Seiten bin ich mit Ida und ihrem Fühlen und Erleben verschmolzen. Die Wut über den Verlust der Mutter, auf Tilda, sich selbst, die Welt, ohne Ziel und so stark, dass sie für Trauer (noch) keinen Platz lässt. Und dazu immer wieder Schuldgefühle, hätte sie mehr tun müssen? Etwas tun müssen? Caroline Wahl versteht es dieses undefinierbare Gefühl Idas, eine Symbiose aus so vielen schmerzhaften Empfindungen und ihrer Verdrängung, einzufangen und das Erleben ihrer Figur für die Leserin nicht nur nachvollziehbar, sondern fast spürbar zu machen.

    Mir hat sehr gefallen, dass die Autorin nach 22 Bahnen auch in Idas Geschichte dem Wasser eine so prominente Rolle einräumt. Ida kämpft mit den Wellen der Ostsee, wie sie mit und gegen sich selbst kämpft, gegen Trauer, Wut und Schuldgefühle. Sie dabei zu begleiten ist traurig und schön zugleich.

    Wird Ida wieder zu sich finden, vielleicht überhaupt erstmals ein eigenes Ich unabhängig von der Krankheit ihrer Mutter ausbilden können, ihren Weg und innere Stärke entdecken? Wird sie ihrer Mutter, Tilda und am wichtigsten, sich selbst verzeihen können? Welche Rolle werden Marianne und Knut, und der ebenso traurige, gezeichnete Leif, den sie auf der Insel kennenlernt, dabei spielen? Da hilft nur: unbedingt lesen und herausfinden!

    Man kann Windstärke 17 sicher auch gut lesen ohne 22 Bahnen zu kennen. Doch warum sollte man das tun und damit auf die wundervolle Geschichte darin und die Einblicke in Idas Vergangenheit verzichten?

    In Windstärke 17 zeigt Caroline Wahl was ein Aufwachsen in dysfunktionalen Familienverhältnissen mit uns macht, wie schwer es ist einen gesunden Weg zwischen Nähe und Abgrenzung zu finden, da man egal wie, nie der Herkunft wirklich entkommen kann. Und zuletzt bleiben bei allem eigenen Leid, Schuldgefühle, Trauer und Wut. Idas und Tildas Geschichten zeigen jedoch auch, wie man selbst in Situationen, die zu schwer zum Tragen anmuten, Hoffnung und sich selbst finden kann, um trotz oder vielleicht gerade wegen einer schweren Vergangenheit gestärkt ins Leben und die Zukunft zu treten!

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  • 5 Sterne

    Larischen, 20.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ida fühlt nur noch einen dicken Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld. Den Tod ihrer alkoholabhängigen Mutter konnte sie nicht verhindern und mit ihrer großen Schwester Tilda kann sie gerade auch nicht sprechen. So vegetiert sie in der Wohnung, in der sie ihre Mutter gefunden hat, bis sie schließlich die Flucht ergreift. Statt nach Hamburg zu ihrer Schwester, zieht sie es allerdings intuitiv nach Rügen. Dort verausgabt sie sich völlig beim Schwimmen in der Ostsee und trifft zufällig auf Knut und Marianne, die sie bei sich aufnehmen und sich um sie kümmern. Noch dazu tritt Leif in ihr Leben und langsam beginnt Ida gegen den Klumpen in ihrem Bauch zu kämpfen. Doch schon bald bekommt ihre Angst wieder Nahrung und sie muss sich entscheiden, wie sie damit umgeht.

    Caroline Wahl hat mit „Windstärke 17“ eine Art Fortsetzung zu „22 Bahnen“ vorgelegt. Während „22 Bahnen“ einige Jahre früher spielt und aus der Sicht der großen Schwester Tilda geschrieben ist, bekommen wir jetzt einen Einblick in das Leben der jüngeren Schwester Ida, die nach Tildas Auszug nun allein mit der Mutter klar kommen muss. Aus dem kleinen Mädchen ist eine junge Frau geworden, die ihre eigenen Träume, Rituale und Bewältigungsstrategien entwickelt hat. Auch wenn es sich um eine Art Fortsetzung handelt, kann man beide Romane völlig eigenständig lesen.

    „22 Bahnen“ war im letzten Jahr mein absolutes Highlight, daher bin ich mit viel Vorfreude und großen Erwartungen an dieses Buch herangetreten. Und was soll ich sagen, Caroline Wahl hat all diese Erwartungen erfüllt. Ich wollte mich selbst disziplinieren, um länger etwas von diesem hervorragenden Buch zu haben, allerdings hat das gar nicht funktioniert und ich habe es innerhalb eines Tages ausgelesen.

    Der Schreibstil ist wieder sehr modern und speziell. Es macht einfach unglaublich viel Spaß zu lesen. Ich fand es interessant, was die Jahre allein mit der Mutter aus dem vernünftigen, nachdenklichen und witzigen kleinen Mädchen, das ich aus „22 Bahnen“ kannte, gemacht haben. Man merkt, dass diese junge Frau durch Wut und Schuld beinahe fremdgesteuert ist und ihr eigentlicher Charakter gar nicht mehr zum Vorschein kommt. Caroline Wahl bleibt in ihrer Schilderung auch sehr realistisch und lässt Ida keine unrealistische „Heilung“ angedeihen. Trotzdem findet sie in kleinen Schritten wieder zurück in ein geordneteres Leben.

    Ich konnte mich zwar mit der größeren Schwester Tilda etwas besser identifizieren, fand aber die Perspektive des jüngeren Geschwisterparts sehr bereichernd und bewegend.

    Der Personenkreis im Buch ist relativ übersichtlich gehalten und zeigt, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.
    Man könnte denken, dass die Schwestern den Tod der Mutter, die ihnen das Leben nur schwer gemacht hat, als Erleichterung empfinden. Doch Idas Wutklumpen zeigt, wie stark die emotionale Bindung trotzdem war und wie viel Verantwortung sie schon früh für ihre Mutter übernommen hat.

    „Windstärke 17“ von Caroline Wahl wird ganz sicher wieder zu den Jahreshighlights zählen, wenn nicht sogar wieder DAS Highlight 2024 werden. Das Buch hat mich emotional tief berührt und nachhaltig beeindruckt. Für dieses Buch kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Ich freue mich jetzt schon auf den Moment, wenn ich beide Bücher erneut lesen darf.

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  • 5 Sterne

    Island, 22.04.2024

    Als Buch bewertet

    Nachdem ich bereits "22 Bahnen" von Caroline Wahl gelesen habe, war ich natürlich auch auf ihren neuen Roman sehr neugierig und das Cover mit dem Meeresmotiv hat mich direkt noch zusätzlich angesprochen.

    Im Mittelpunkt der Handlung steht nun Ida, die kleine Schwester von Tilda aus dem Vorgängerroman. Ida ist mittlerweile eine junge Frau. Nach dem Wegzug Tildas ist sie bei ihrer alkoholabhängigen Mutter geblieben, die sich vor zwei Monaten durch eine Überdosis Tabletten das Leben genommen hat. Ida hat sie gefunden und macht sich Vorwürfe, sie nicht gerettet zu haben. Ihr Traum vom Schreiben liegt nun erstmal auf Eis. Mit Tilda will sie keinen Kontakt und so landet Ida mehr oder weniger zufällig auf Rügen bei Knut und Marianne. Sie kellnert in Knuts Kneipe "Robbe" und mit Marianne, einer ehemaligen Grundschullehrerin verbringt sie den Rest des Tages. Manchmal versucht sie die quälenden Gedanken zu verdrängen, indem sie weit auf die Ostsee hinausschwimmt oder nachts durch den Wald rennt. Dabei begegnet ihr immer wieder Leif, der sich um seinen dementen Opa kümmert, was ihn ebenfalls sehr belastet.

    Mich hat auch dieser neue Roman der Autorin schwer begeistert. Man kann ihn definitiv auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen, auch wenn dieser natürlich ebenfalls sehr lesenswert ist. Es ist keine leichte Kost, die Caroline Wahl serviert, da es unter anderem um Sucht, Trauerbewältigung und Krankheit geht. Sie hat aber einen tollen Schreibstil und schafft es, für alles passende Worte, gespickt mit tollen sprachlichen Bildern zu finden. Sie schreibt recht modern, aber nie nervig umgangssprachlich und es gelingt ihr, dass man sich sehr gut in Ida und all das, was in ihr vorgeht, hineinversetzen kann. Handlung gleitet dabei aber nie zu sehr ins Kitschige ab. Neben Ida als Protagonistin gibt es noch eine Reihe sehr liebenswerter Nebenfiguren, die ebenfalls überzeugend ausgestaltet wurden und auch die Insel Rügen als Schauplatz der Handlung kommt nicht zu kurz und bietet die passende Umgebung für das Chaos, was in Ida herrscht. Auf jeden Fall eines der Highlights des bisherigen Lesejahres.

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  • 5 Sterne

    lustaufbuch, 02.05.2024

    Als Buch bewertet

    Nach Caroline Wahls Debütroman war ich gespannt, ob ihr neues Buch, in gewisser Weise eine Fortsetzung, mithalten kann.

    Diesmal begleiten wir nicht mehr Tilda – mittlerweile Mutter geworden –, sondern ihre kleine Schwester Ida, welcher nach dem Tod der Mutter alles zu viel wird. Sie muss raus, fort von ihrer Heimatstadt, einfach möglichst weit weg und landet schließlich eher zufällig auf Rügen. Dort sucht sie Ruhe und Zeit, um mit all dem abzuschließen und sich bewusst zu werden, was sie in Zukunft möchte.
    Als sie unbeabsichtigt auf den sympathischen Kneipenbesitzer Knut trifft, im späteren Verlauf bei ihm und seiner Frau Marianne einzieht, verändert sich ihr Leben komplett. Geborgenheit und Fürsorge, Akzeptanz und Leichtigkeit bestimmen ihr gemeinsames Miteinander. Als Ida überdies noch Leif kennenlernt, scheint ihr Leben erträglicher zu sein.
    Doch wie das Leben nun mal so spielt, gibt es einige Wendungen und tragische Erlebnisse. Idas Schicksal scheint es doch nicht längerfristig gut zu meinen und wirft ihr Leben erneut um …

    Caroline Wahl hat erneut bewiesen, dass sie erzählen kann und das auf eine ganz eigene, besonders feinsinnige Art, welche den Leser direkt in den Bann zieht. So konnte ich nicht anders, als das Buch schnellstmöglich zu verschlingen!
    So manchem Leser werden Schnittstellen aufgefallen sein, die ihrem ersten Roman ähneln. Diese schaden dem Buch jedoch keineswegs, schließlich sind sie keine erneute Nacherzählung, sondern Fundament einer ganz neuen Handlung.

    Schlussendlich bleibt nur zu sagen: Die Autorin enttäuscht mit dem Buch keinesfalls, sondern hat einen großartigen zweiten Roman geschrieben, dessen einziger Nachteil ist, dass er zu schnell vorbei war. Nun bleibt nichts anderes übrig, als schon jetzt mit sehnsüchtiger Vorfreude auf ihr nächstes Buch zu warten.

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  • 5 Sterne

    Arambol, 24.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ein emotionaler Wirbelsturm

    "Ich dachte, wenn ich weit weg bin, dann sind die Gedanken leiser. Aber sie sind laut, und sie tun weh."

    Ich habe die "22 Bahnen" sehr gemocht und mich deshalb auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen gefreut.
    War im Vorgänger noch Tilda die Haupt-Protagonistin, so ist es in "Windstärke 17" ihre inzwischen schon erwachsene Schwester Ida.

    Nach dem Tod ihrer Mutter flieht Ida scheinbar ziel- und orientierungslos vor ihrer Vergangenheit und strandet auf Rügen. Dort wird sie von einem älteren Ehepaar, Marianne und Knut, nahezu bedingungslos aufgenommen. Durch ihre Tätigkeit als Kellnerin in der "Robbe" lernt sie schließlich Leif kennen und irgendwie scheint sich ihr Leben zum Besseren wenden zu wollen. Doch die Schatten aus der Vergangenheit lassen nicht los.

    Mit zeitweilig immenser Traurigkeit erzählt Caroline Wahl inhaltsschwer eine Geschichte um tragische Verluste, um Krankheit und Sterben, aber auch die Geschichte von der rast- und ratlosen Suche nach dem eigenem Platz im eigenen Leben. Als Leser liebt und leidet man mit Ida, wundert und freut sich über ihre klare und teilweise naive Sicht auf oftmals einfache, aber auch zugleich essentielle Fragen des Lebens.

    Ida ringt zunehmend verzweifelt mit ihren übermächtigen Schuldgefühlen und wirft sich vor, im Umgang mit ihrer Mutter versagt und ihre Tod nicht verhindert zu haben. Jetzt, auf Rügen, muss sie sich erneut einer großen Herausforderung stellen.

    Zum Verständnis zwar nicht zwingend notwendig, empfehle ich dennoch, unbedingt zunächst Tildas und Idas Vorgeschichte aus Band eins, den "22 Bahnen" kennenzulernen.

    "Windstärke 17" ist eine äußerst starke, emotionale Brise von der Ostsee, die sehr berührt. Hoffentlich dürfen wir bald wieder von Tilda und Ida lesen.

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  • 5 Sterne

    Lara J., 10.05.2024

    Als Buch bewertet

    Zu aller erst: ich würde schwer empfehlen, vor dem Lesen nicht den Klappentext zu lesen! Diesen finde ich diesmal leider nicht so gut gelungen, weil er meiner Meinung nach viel zu weit vorgreift. Super schade! Wer "22 Bahnen" mochte, kann dieses Buch einfach beginnen und wird es lieben.

    Für mich war es ein absolutes Highlight, genau so wie es "22 Bahnen" schon war. Ich finde den Erzähl- und Schreibstil von Carolin Wahl super angenehm, inspirierend und berührend. Es ist so mitreißend ihre Geschichten zu lesen, es ist wirklich beeindruckend. Ich hoffe so sehr, dass noch ganz viel von der Autorin folgt.

    Inhaltlich setzt die Geschichte einige Jahre nach "22 Bahnen" an und gibt uns als Leserschaft noch viele Infos wie es auch in Tildas Leben weitergeht. Außerdem fand ich die nun erwachsene Ida so spannend. Sie ist wirklich eine sehr interessante Protagonistin und man kann an verschiedensten Dingen merken, was die Beziehung zu ihrer Mutter, aber auch zu ihrer Schwester für Auswirkungen haben. Es fühlt sich dabei super realistisch an und man fiebert einfach extrem mit ihr. Auch Leif ist eine super spannende Person und ich wusste ziemlich lange überhaupt nicht, was ich von ihm halten sollte.

    Außerdem mochte ich das Setting aus dem Buch total gerne. Es spielt viel auf Rügen und ist super lebhaft erzählt und beschrieben, sodass es sich trotz der ernsten Thematik auch irgendwie wie Urlaub anfühlt.

    Generell einfach ein rundum toller, emotionaler und realistischer Roman, der durch den malerischen Schreibstil von Carolin Wahl direkt ins Herz trifft!

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  • 5 Sterne

    Heike R., 27.04.2024

    Als Buch bewertet

    Windstärke 17 ist quasi die Fortsetzung von 22 Bahnen, dem Debüt von Carolin Wahl.
    Die Geschichte schließt an den Vorgänger an, ist sicherlich auch als alleinstehendes Buch sehr lesenswert, aber da es um Ida, die damals Neunjährige und heute gerade erwachsene Protagonistin geht, würde ohne die Kenntnis von 22 Bahnen viel vom Wissen um die Familiengeschichte fehlen, und gerade dieses Setting des Aufwachsens mit der alkoholkranken Mutter hat Ida sehr geprägt.

    Inzwischen ist die Mutter gestorben und Ida gibt sich die Schuld, taumelt haltlos durch das Leben, geht über ihre Grenzen.

    Dieses Buch ist wieder toll geschrieben, durch den besonderen Schreibstil der Autorin ist der Leser sehr dicht am Geschehen, emotional mit eingebunden.

    Die Protagonisten sind interessant und so sympathisch, ich habe mich auf Rügen sofort wohlgefühlt.

    Also trotz des schweren Themas, trotz der höchst traumatisierten Ida ist dieses Buch eine absolut hoffnungsvolle Geschichte.
    Ich werde dieses Buch behalten, das passiert nur den wenigsten Büchern: Definitiv ein Highlight für mich!

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  • 5 Sterne

    wusl, 28.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ich mag Bücher, in denen die Heldin etwas zu verarbeiten hat. Ich mag es, wenn eine Melancholie oder gar Trauer durch eine Geschichte wabert. Vielleicht, weil das zum Leben dazu gehört. Vielleicht, weil dann die glücklichen und positiven Momente umso schöner anmutet. Vielleicht, weil ich selber eine düstere Seite in mir widerfinde, denn natürlich habe ich wie die meisten Menschen Dinge erlebt, die mich traurig stimmen.

    Außerdem faszinieren mich Bücher, die auf den ersten Blick so dünn und unscheinbar scheinen. Stories, die profan und wenig spektakulär wirken. Und die nach wenigen wundervollen Sätzen so intensiv und authentisch beginnen, dass es mich umhaut.

    Carline Wahl hat ein einzigartiges Gespür für Worte und Sätze, für das Beschreiben von Stimmungen und Emotionen, für die Spannung, die zwischen Glück und Trauer bestehen, das Jonglieren mit den Gefühlen der Darsteller aber auch der Leserinnen.

    Ein wundervolles, tiefes Leseerlebnis. Hach. das Buch macht mit seiner Traurigkeit doch glücklich. Selber lesen, damit man weiß, wovon ich rede.

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  • 5 Sterne

    Xana, 24.04.2024

    Als Buch bewertet

    "Windstärke 17" ist mein erster Roman von Caroline Wahl, somit war mir nicht klar, dass es die Fortsetzung der Geschichte aus "22 Bahnen" ist. Allerdings lässt sich das Buch wunderbar eigenständig lesen. Es erzählt die Geschichte von Tilda, Ida und ihrer Mutter weiter und legt den Fokus dabei auf Idas Leben und Gedanken.

    Ida fühlt sich schuldig, weil ihre Mutter gestorben ist und sie nicht da war. Sie kämpft mit Panikattacken und weiß nicht, wohin mit sich, ihrem Schmerz und ihrer Wut. Sie flüchtet als Kurzschlussreaktion nach Rügen und versucht zu überleben.

    Der sehr authentische Erzählstil lässt den Leser sehr einfach an der Innenwelt der Protagonistin teilhaben. Idas Schmerz lässt einen dabei nicht kalt, daher ist "Windstärke 17" nicht unbedingt ein Wohlfühlbuch. Dennoch lässt es sich in Windeseile lesen, da man mit Ida mitfiebert und mitleidet.

    Insgesamt ist das Buch ein lesenswertes und berührendes Werk, das in Erinnerung bleibt.

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  • 5 Sterne

    Anna B., 01.05.2024

    Als Buch bewertet

    Pageturner der berührt

    Das Buch hatte von Anfang an eine totale Sogwirkung auf mich. Da ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es an nur einem Tag durchgelesen - eine Premiere für mich. Das Cover finde ich auch total schön und es passt zum Buch.

    Ich habe mich an so manchen Stellen des Buches selbst wieder gefunden und konnte mich daher sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Es wirkt authentisch, ungeschönt. Die Geschichte hat mich berührt.

    Es ist eigentlich die Fortsetzung von "22 Bahnen" in dem es um Tilda ging. Aber das habe ich noch nicht gelesen, auch wenn es schon länger auf meiner Wunschliste steht (jetzt erst Recht). Das hat mich beim Lesen aber nicht gestört. Auf jeden Fall erfährt man nun die Geschichte von der kleinen Schwester Ida, deren Mutter gerade gestorben ist, was sie ziemlich aus der Bahn wirft.

    Ich kann das Buch wärmstens weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    David D., 06.05.2024

    Als Buch bewertet

    Caroline Wahl erschafft mit "Windstärke 17" eine berührende Geschichte über Verlust, Trauer und die transformative Kraft der zwischenmenschlichen Beziehungen. Durch ihre einfühlsame Darstellung der Charaktere und ihrer authentischen Emotionen gelingt es Wahl, den Leser tief in die Gefühlswelt von Ida einzutauchen. Die Kulisse der idyllischen Ostseeinsel Rügen bildet dabei eine malerische Kulisse für die Handlung und verleiht dem Roman eine zusätzliche Ebene der Atmosphäre. Obwohl "Windstärke 17" mit schweren Themen wie Verlust und Krankheit konfrontiert, vermittelt die Geschichte dennoch eine Botschaft der Hoffnung und des Trostes. Sie erinnert daran, dass selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens das Licht der menschlichen Verbundenheit und Fürsorge scheinen kann. Caroline Wahls Roman ist eine bewegende und inspirierende Lektüre, die lange nachhallt und den Leser mit einem Gefühl der Resilienz und Zuversicht zurücklässt.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 27.04.2024

    Als Buch bewertet

    Im Hartschalenkoffer der Mutter den Ida mitgenommen hat befinden sich ein paar Lieblingsklamotten und ihr MacBook. Abschiednehmen ist nicht so Idas Ding. Sie hat es nicht geschafft vor zwei Monaten zur Beerdigung der Mutter zu kommen. Sie sucht den Zug aus, der am weitesten weg fährt und landet auf Rügen. Sie trifft auf Knut den Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne. Bis sie erfährt, dass Marianne krank ist. Dieses Buch ist aufwühlend und eine Wucht. Als Leser wird man mitgenommen auf eine Reise in der Emotionen hochkommen. Man erlebt wie Ida den Tod ihrer Mutter mehr oder weniger gut verarbeitet. Wie sie sich vor ihrer Schwester emanzipiert und Leif begegnet. Dieser hat auch sein Päckchen zu tragen. Über den weiteren Inhalt zu diesem Buch werde ich nichts hinzufügen. Ich hoffe, dass es eine Fortsetzung über Ida und Tilda geben wird. Das Buch kann ich 100% empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Vivien S., 25.04.2024

    Als Buch bewertet

    Der Buchtitel als auch das Buchcover 'Windstärke 17' von der Buchautorin Caroline Wahl hat mich irgendwie angezogen, denn eigentlich weiß man überhaupt gar nicht was einem erwartet und was es für eine Art von Buch ist. Ich bin also gedankenlos in das Buch gestartet und hatte anfangs Probleme reinzukommen, mir hatte was gefehlt bis ich bemerkt habe, dass das Buch die Fortsetzung von '22 Bahnen' ist. Ich hatte mir also einen kurzen Überblick verschafft und dann weitergelesen, denn eigentlich war es für sich auch eine eigenständig Geschichte. Trotzdem wäre zu empfehlen mit dem ersten Teil anzufangen und das auch so Publik zu machen für andere Leser:innen. Es ist nämlich eine ganz schöne Geschichte, die gerne fortgesetzt werden darf. In dem Buch sind wirklich alle Gefühle enthalten die ein Mensch haben kann. Ich gebe fünf von fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    Desiree H., 06.05.2024

    Als Buch bewertet

    Wut, Trauer, Neubeginn

    Es gibt sie tatsächlich, die Menschen, die bei „22 Bahnen“ von Caroline Wahl nicht in Jubelstürmen ausgebrochen sind. Eine dieser Leserinnen bin ich, was u.a. insbesondere daran lag, dass ich Idas Entwicklung als völlig unglaubwürdig und blass empfand.

    Dennoch habe ich zu dem Nachfolgeroman „Windstärke 17“ gegriffen, denn manchmal kommt ein Roman einfach zur falschen Zeit und der Klappentext zum neuen Roman las sich so interessant, dass ich es ein weiteres Mal mit einem Werk von Caroline Wahl versuchen wollte.

    Ich kann sagen, dass mich Windstärke 17 definitiv mehr überzeugt hat als der Vorgängerroman. Idas Weg nach Rügen zu begleiten, ihre Gedanken, ihre Wut und Trauer zu erleben, haben mich sehr nah an unsere Protagonistin geführt. Ihre Geschichte zeigt, wie sehr es Kinder prägt, wenn sie mit einem alkoholabhängigen Elternteil aufwachsen und wie sie noch als (junge) Erwachsene mit ihren schweren Erfahrungen konfrontiert sind. Es war ergreifend zu lesen, wie sie in Marianne und Knut eine Art neue Familie findet und sich immer mehr öffnet, gleichzeitig haben mich der Twist um Marianne und Idas Verlustängste sehr bewegt.

    So sehr ich auch Idas Weg gerne verfolgt habe, so ist der Schreibstil der Autorin einfach nicht meins. Es stört mich, dass direkte Rede mal ohne und mal mit Anführungszeichen gekennzeichnet ist und dass Sätze komplett wiederholt werden, wenn der Satz zunächst in Idas Gedanken ist und sie ihn direkt daran ausspricht. Das stört schlichtweg meinen Lesefluss. Auch die Dialoge empfand ich manches Mal als ausgesprochen hölzern.

    Wen dieser Schreibstil nicht stört, wird sicherlich seine Lesefreude habe. Denn Windstärke 17 ist ein Roman voller Emotionen und ich bin mir sicher, dass er wieder vielen Leser:innen sehr gefallen wird.

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  • 4 Sterne

    Gabriele K., 28.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ich habe "22 Bahnen" nicht gelesen, aber natürlich schon von Caroline Wahl gehört und von den Lobeshymnen auf ihr letztes Buch.

    Insofern war ich sehr neugierig auf "Windstärke 12", auch wenn ja das zweite Buch nach einem Riesenerfolg oft nicht so gut ist

    Das Cover hat mir schon einmal sehr gut gefallen, interessant die 2 Menschen - Mädchen? mit den immens langen schmalen Schatten, die auf ein überdimensioniert großes, sehr bewegtes Meer zulaufen, dessen Wellen, wären die Relationen stimmend, die beiden sofort verschlingen würden.

    Wunderschöne ozeanische Farben und sehr viel Symbolcharakter liegt für mich in diesem Bild.

    Spannend und emotional ergreifend dürfen wir Ida beim Erwachsenwerden begleiten und dabei, wie sie mit Hilfe anderer Menschen mit ihrer Wut und Traurigkeit besser zurecht kommt.

    Den Schreibstil fand ich anfänglich hauptsächlich eigenwillig, teilweise auch etwas mühsam zu lesen. Ich habe mich aber im Verlauf des Buches gut hinein gefunden - wie in ein etwas schwieriges, aber doch tiefgehendes und berührendes Musikstück, und habe das Buch nach der letzten Seite ungern aus der Hand gelegt.

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  • 3 Sterne

    ikatzhorse2005, 06.05.2024

    Als Buch bewertet

    Windtärke 17 ein Roman von Caroline Wahl (Dumont Verlag)

    Ida lebt keineswegs in einer heilen Welt. Ihr junges Leben ist durchzogen von Schwierigkeiten, ausgehend von einer alkoholkranken Mutter. Diese stirbt. In Folge dieses Schicksalschlags muss sich Ida mir ihren Gefühlen und Emfindungen auseinander setzen. Da ist jede Menge Trauer gekoppelt mit Schuld und einer riesigen Wut, die sich immer wieder als großer Wutklumpen in ihrem Bauch formt.
    Dieser Roman ist eine Auseinandersetzung mit dem Tod, der Vergänglichkeit des Seins und dem Auf und Ab des Lebens. Dabei bleibt die Hauptprotagonistin unberechenbar für mich. Ich verstehe ihre Gefühle und auch deren Ausmaß. Und doch empfand ich, mit zunehmender Seitenzahl, ihre Gedanken, Ausbrüche, Aktionen als zu viel, wiederholend und krass. Naiv passend für einen Teenager jedoch unpassend für eine junge Frau.
    Auch hinsichtlich des Textes bin ich zwiegespalten. Er liest sich nicht gerade einfach, im Wechsel wörtliche Rede, dann Züge eines Theaterstücks, Name plus Doppelpunkt. Ida denkt einen Satz und wiederholt ihn dann per Aussage oder auch nicht. Das Ganze liest sich so einzigartig und problematisch, wie Ida selbst.
    Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Aus einer persönlichen Motivation heraus, vielleicht um den eigenen Verlust erträglicher zu machen, wollte ich die Zeilen von Caroline Wahl unbedingt lesen. Doch nach einem großartigen Beginn empfand ich „Windstärke 17“ eher deprimierend.
    Trotz meiner Kritk gab es auch wundervolle Szenen, tiefgründige, berührende Aussagen, nachvollziehbare Charaktere, die durch die Geschichte tragen. Die aufkeimende Liebesgeschichte mit Leif und das versöhnliche Ende geben Hoffnung.
    Ich lasse ein wenig Zeit versterichen und werde mich dem Debüt und dem Vorgänger-Roman der Autorin zu gegebener Zeit widmen.

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