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  • 4 Sterne

    April1985, 10.09.2022

    Als ich gesehen habe, dass die Grande Dame des schwarzen Humores Lisa Eckhart ein neues Buch herausbringt und noch dazu selber das Hörbuch vorliest, war für mich klar, dass ich es einfach hören muss. So wie schon 'Omama' war auch 'Boum' ein absoluter Genuss. Ich liebe Lisas bitterbösen, sehr fein gschliffenen, schwarzen Humor und ihre besondere Art zu lesen. Und wer könnte es auch besser als sie selbst? Ganz genau! Niemand! Lisas Stimmfarbe ist unverkennbar und einzigartig und der leicht arrogante österreichische Akzent passt einfach perfekt zu diesem satirischen Kunstwerk. Denn genau das ist 'Boum' für mich - Erzählkunst auf höchster Stufe, die mit Sicherheit nicht jedermanns Sache ist. Kunst, die man entweder liebt oder hasst. Ein Buch, das polarisiert und aufmischt, das sich in Belanglosigkeiten verliert und mit großen Ausschweifungen glänzt. Ein Buch, dessen roter Faden sich oftmals verliert, nur um dann unter unzähligen überspitzten Seitenhieben, die teilweise sehr unter die Gürtellinie gehen, doch wieder gefunden zu werden.

    Ein Danse Macabre mitten in Paris...

    In Paris geht ein Serienmörder um, der es auf die wohl harmlosesten Geschöpfe der Erde abgesehen hat - Straßenmusikanten. Die Zeitungen nennen ihn bereits den Maestro Massacreur. Fast schon kunstvoll inszeniert der Meister die Morde. Und ausgerechnet in diesen gefährlichen Zeiten reist die junge Österreicherin Aloisia ohne Französischkenntnisse der Liebe wegen nach Paris, tritt von einem Fettnäpfchen ins Nächste und findet schließlich Anschluss bei mehr als zwielichtigen Gestalten.

    Mich hat die Geschichte, dessen Handlung mich in die dunkelsten Ecken der Pariser Unterwelt geführt hat, unglaublich gut unterhalten, wobei das vorallem auf das großartig vorgetragene Hörbuch zurückzuführen ist. Ich könnte Lisa Eckhart stundenlang zuhören, selbst wenn sie nur Bedienungsanleitungen vorlesen würde - es wäre jedes Mal ein Hightlight!

    Fazit
    'Boum' ist Erzählkunst auf ganz hohem Niveau! Fein geschliffen, bitterböse, schwarzhumorig und unter der Gürtellinie. Ein grandioser Genremix wie ich ihn noch nie zuvor erlebt habe.

    Ich feiere ganz besonders das Hörbuch, welches von Lisa Eckhart selbst gelesen wird. Von mir gibt es "nur" 4 Sterne für dieses kleine Juwel, da sich die Geschichte teilweise unter sehr langen Ausschweifungen und in unzähligen Details verliert. Dennoch ein absoluter Hörgenuss, den ich gerne weiter empfehle!

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  • 4 Sterne

    Ralph W., 10.09.2022

    Lisa Eckhart ist eine sprachliche Urgewalt

    Der Roman "Boum" von Lisa Eckhart läßt sich in keine Schublade stecken. Er ist von allem ein bisschen: Liebesgeschichte, gesellschaftskritisches Essay, Krimi, Märchen, erotische Erzählung, Horrorgeschichte...

    Auch wenn das Buch "Boum" heißt und damit nach dem im Buch vorkommenden, selbstherrlichen und irgendwie durchgeknallten französischen Terrorexperten Monsieur Boum benannt ist, so ist er jedoch nicht die Hauptperon dieses Werkes. Das ist vielmehr Aloisia, eine junde Österreicherin, die scheinbar der Liebe wegen nach Paris kommt und dort in völlig abstruse Verwicklungen gerät.

    Während der Massenmörder "Le Maestro Massacreur" unter den Straßenmusikern der Stadt der Liebe wütet und Monsieur Boum, sowie ein eher melancholischer Kommissar sich mehr oder weniger motiviert auf der Jagd nach ihm befinden, gerät Aloisia an Clopin, den König der Bettler und wird von ihm in unglaubliche Welten eingeführt.

    Ebensowenig wie sich dieses Buch einem Genre zuordnen läßt, ist es nicht möglich einen eindeutigen roten Faden in der Story zu lokalisieren. Vielmehr spricht Lisa Eckhart immer wieder unterschiedliche Handlungsstränge an, die mehr oder weniger - oder auch mal gar nicht - in Zusammenhang stehen.

    Dieses literarische Geflecht macht es dem Leser sehr schwer zu folgen, aber dem Hörer des von der Autorin selbst gelesenen Hörbuchs offenbart sich ein Hörgenuss selten gekannten Ausmaßes. Lisa Eckhart ist eine sprachliche Urgewalt - spitzfindig, intelligent, wortgewaltig, provozierend, politisch unkorrekt, einfühlsam - einfach Lisa Eckhart!

    Ein Hörgenuss von besonderer Qualität...

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  • 3 Sterne

    SofieW, 01.09.2022

    Tusch und Lisa Eckhart tritt auf

    Lisa Eckhart, eine Kabarettistin mit sehr spitzer Zunge, Sozialkritik vom Feinsten, Zynismus schon auch mal etwas darüber und einer Sprachschärfe, mir würde mancher ihrer Sätze fast schon im Halse stecken bleiben. Manchmal werden Wahrheiten, gerade wenn es um Aktualität geht, gerne mal schön ummantelt oder gar ganz stillgeschwiegen. Der gesellschaftliche Druck ist groß und der politische noch größer. Nicht so bei Lisa Eckhart. Und wenn man denkt, innerhalb einer von ihr kreierten Hörbuch-Geschichte, verdünnt sich die sonstige Schärfe ihrer Bühnenperformance zu einer milden Mahlzeit, der vertut sich gehörig.
    Denn eigentlich ist 'Boum' nur dazu da, mit viel Pariser Flair und der entsprechenden Portion laissez faire, eine kabarettistische Vorstellung par excellence zu präsentieren. Und Lisa Eckhart ist diese Geschichte. Gerade im ersten Teil wird so perfekt auf den Punkt gebracht 'abgerechnet' und dabei ein Sarkasmus an den Tag gelegt, das ist schon sehr heftig. Später gibt es dann auch Passagen, da verschwimmt alles ein bisschen. Es wird lange auf einem Thema herumgeritten und das ein oder andere war dann auch etwas, tatsächlich unangenehm, darüber. Aber jeder hat da ja seine eigenen Grenzen und mit ein paar Hörpausen, die kann man ganz gut gebrauchen, passt es dann auch wieder.
    Doch wo bleibt die Geschichte selbst. Sie geht irgendwie in der Präsenz der Autorin und Sprecherin Lisa Eckart unter. Und wenn man sie sich tätsächlich bewusst macht, dann ist das wohl der Schwachpunkt am Hörerlebnis 'Boum'. Daher sollte man diesen Punkt einfach auf sich bewenden lassen und zuhören.
    Irgendwas ist hier für jeden dabei.

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  • 3 Sterne

    Silvia O., 03.09.2022

    Lisa Eckhart ist eine grandiose Kabarettistin, die mit ihrer spitzen Zunge und ihrem Zynismus ihre Zuschauer und Zuhörer in ihren Bann zieht.

    Die Beschreibung der Mordopfer und die Auffindesituation, einfach alles war absolut genial und völlig überspitzt erzählt, die Charaktere sind toll ausgearbeitet, typisch Lisa Eckhart halt.

    Im ersten Teil dieses Hörbuchs konnte ich der Beschichte noch relativ gut folgen.
    Aloisia kommt der Liebe wegen nach Paris, wobei ich nicht den Eindruck hatte, dass das Ziel ihrer Begierde tatsächlich auf sie erwartet hat. Es erleichtert ihre Situation nicht gerade, dass sie nur mit ein paar Brocken Französisch, die sie in der Schule gelernt hat, nicht in der Lage ist, sich mit den Menschen dort zu verständigen.
    Als Aloisia dann irgendwann auf Clopin den König der Unterwelt trifft, beginnt alles sehr verwirrend zu werden, verliert sich in Nebensächlichkeiten, und ich habe den roten Faden vollständig verloren und im Rest des Buches nicht mehr wieder gefunden. Es tut mir leid sagen zu müssen, dass ich immer wieder eingeschlafen bin, weil es für mich absolut keine Spannung gab. In Papierform hätte ich es nicht geschafft, das Buch bis zum Ende zu lesen. Einzig und allein die Stimme von Lisa Eckhart hat es geschafft, mich doch noch durchhalten zu lassen.

    Dieses Hörbuch hat mich persönlich eines gelehrt: Ich liebe die Bühnenauftritte der Autorin, aber ein weiteres Buch bzw. Hörbuch werde ich mir nicht mehr antun.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ech, 30.08.2022

    aktualisiert am 30.08.2022

    Die grandiose Erzählstimme von Lisa Eckhart überdeckt die eine oder andere Schwäche in der Geschichte mühelos

    Mit diesem Hörbuch legt die österreichische Kabarettistin und Autorin Lisa Eckhart ihren zweiten Roman vor, den sie auch wieder selbst eingelesen hat. Der Verlag kündigt das Buch zurecht als Mischung aus Märchen, Horrorgeschichte, Erotikkrimi, Comic und Computerspiel an. In erster Linie ist es aber eine bitterböse, teilweise auch ziemlich zynische Satire, die nur so vor kleinen Anspielungen und Gemeinheiten strotzt.

    Wer Lisa Eckhart schon einmal in ihrer Bühnenfigur live auf der Bühne erlebt hat, kennt ihren bissigen und respektlosen Humor, mit dem sie immer wieder Grenzen austestet und durchaus auch mal bewusst überschreitet. Genau dieser Humor findet sich nun auch in diesem Roman. Wer also mit der Bühnenfigur nichts anfangen kann, wird auch an diesem Buch wahrscheinlich eher wenig Freude haben. Fans der Kabarettistin kommen hingegen voll auf ihre Kosten.

    Im Zentrum der Geschichte steht die junge Österreicherin Aloisia, die der Liebe wegen nach Paris kommt. Dort treibt gerade der Serienmörder La Maestro Massacreur sein Unwesen und tötet scheinbar willkürlich Straßenmusiker. Auf seiner Fährte sind ein melancholischer Kommissar und der Terrorexperte Monsieur Boum. Als Aloisia auf Clopin, den König der Bettler, trifft, wird sie immer tiefer in die mysteriösen Ereignisse hineingezogen.

    Die Geschichte ist hier über weite Strecken eigentlich eher Nebensache und dient in erster Linie als Vehikel für absurde Situationen, in die die Autorin ihre zuweilen doch recht skurrilen Protagonisten mit viel Genuss schickt und das Geschehen dabei gekonnt auf die Spitze treibt. Immer wieder schweift die Autorin ab, gerät ins Fabulieren und setzt sich mit scheinbaren Nebensächlichkeiten auseinander. Doch sie findet auch immer wieder zum roten Faden zurück, der sich durch die Geschichte zieht und für eine gewisse Struktur sorgt. Ob ich mit der gedruckten Ausgabe des Buches genau soviel Freude gehabt hätte, glaube ich nicht. Beim Hörbuch ist es Lisa Eckhart mit ihrer besonderen Erzählstimme und ihren sprachgewaltigen Formulierungen, die das Kopfkino ordentlich ankurbeln, aber schnell gelungen, mich in den Bann des wilden Treibens zu ziehen und bis zum Schluss hervorragend zu unterhalten.

    Eine bitterböse Satire, der in erster Linie durch die grandiose Erzählstimme der Autorin sehr viel Spaß macht und dadurch auch die eine oder andere Schwäche der Geschichte mühelos überdeckt.

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