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Hörbuch (CD) 22.70
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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nikolai C. K., 19.03.2023

    In diesem Hörbuch von Andreas Eschbach werden die letzten Tage des Lebens von Jens Leunich beschrieben und man bekommt in Rückblicken einen Eindruck, wie er in diese Situation kam und warum er nicht mehr so lange zu leben hat. Nebenfiguren spielen keine große Rolle - die Erzählungen, die Erinnerungen, der Hauptperson sind lustig, interessant, spannend und im positiven Sinn verrückt genug.

    Die Ich-Erzählung beginnt auf der Terrasse einer Hotelsuite und tatsächlich erfährt man recht schnell, wieso Jens Leunich nur noch wenige Tage lebt. Wie er sich überhaupt seinen Lebensstil - er arbeitet nicht, reist "nur" von Luxushotel zu Luxushotel - leisten kann und wird dann aufgeklärt, wie er zu diesem Lebensstil kam.

    Die Vokabel "verrückt" trifft es meiner Meinung nach sehr gut - und dazu passt als Kontrast die blasierte, ruhige, "versnobte" Erzählerstimme von Matthias Koeberlin. Die Stimme klingt im Wortsinn sehr abgeklärt, überlegt. Hier hat und macht sich jemand weiterhin Gedanken über den Sinn seines Daseins. Sehr originell und wenn auch abgedreht, dann doch im Bereich des Möglichen.

    Die Laufzeit von 279 Minuten kann man in einem Rutsch durchhören - ich wollte es sogar, die Zeit habe ich vergessen, sie verging so schnell, weil die Story sehr, sehr kurzweilig ist. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht, obwohl - wie schon oben beschrieben - überraschend früh der vermeintliche Plot aufgelöst ist.

    An einer Stelle hatte eine CD einen technischen Aussetzer von wenigen Sekunden, auf die Entwicklung der Geschichte hat dieses Problem keine Auswirkung, der Hörer verpasst nichts.

    In jedem Fall gibt es von mir volle fünf Sterne! Andreas Eschbach trifft einmal mehr voll meinen Geschmack. Besonders gefällt mir auch die Stimme von Matthias Koeberlein. Ich habe den Eindruck, dem Sprecher gefällt die Vorstellung, persönlich auch so zu leben und er bringt daher die Stimmung richtig toll rüber. Wenn es einen Kritikpunkt geben muss, so finde ich persönlich die Covergestaltung nicht so gelungen - aber das ist, wie alles, Geschmackssache. Letztlich kommt es auf den Inhalt an.

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  • 2 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nancy S., 19.03.2023

    Einfach mal nichts tun – den ganzen Tag rein gar nichts machen und sich einfach dem Leben hingeben. Das ist das Lebensmotto von Jens Leunich.
    Was so einfach klingt, ist manchmal jedoch ganz schön schwierig.
    Doch am Ende zahlt es sich aus, denn das 'Nichts tun' ist für Jens Leunich der Weg, die Menschheit zu retten.
    Wie das gehen soll? Das will Jens Leunich der Welt niederschreiben, doch gegen seine sonstigen Gewohnheiten muss er sich damit beeilen, denn ihm bleiben nur noch zehn Tage, bevor sein Leben endet.

    Ein sehr interessanter und vielversprechender Ansatz.
    Ein Mann, der den ganzen Tag nichts macht und trotzdem genug Geld zum Leben hat?
    Und dann auch noch der Meinung ist, mit dieser Art und Weise die Welt retten zu können?
    Und warum genau muss er in 10 Tagen sterben?

    In der Story wird 'Faulheit' bzw. 'Nichts tun' völlig neu gedacht und definiert.
    'Nichts tun' als eine Art Meditationsübung, die die Menschheit wieder ins Gleichgewicht rücken kann.
    Wozu arbeiten alle und strengen sich an?
    Was wäre, wenn alle Menschen nichts tun würden?

    Ganz klares Plus war auf jeden Fall Matthias Koeberlin als Sprecher.
    Seine Art zu sprechen ist absolut einnehmend und überzeugend.
    Er hat eine super entspannte, melodische, wohlklingende Stimme bzw. Stimmführung und schafft damit eine sehr angenehme Höratmosphäre.
    Eine Stimme, der man wirklich gern lauscht und bei der man sich wohlfühlt.

    Der Inhalt und der Protagonist dagegen waren leider überhaupt nicht meins.

    Jens Leunich als Protagonist ist mir in keinerlei Hinsicht während des Hörens sympathisch geworden.
    Ich konnte mich nicht mit ihm identifizieren oder mich in ihn hineinversetzen und ihn irgendwie verstehen.
    Meiner Meinung nach ist er egozentrisch und nur am eigenen Wohl interessiert, auch wenn er dafür allerlei Begründungen findet, die sein Verhalten als 'weltverbessernd' und 'selbstlos' rechtfertigen.
    Kaum wird es schwer für ihn, zieht er die Reißleine und will aufgeben, weil er in Wahrheit sein eigenes Leben gar nicht auf die Reihe bekommt und eben nicht weiß, wie man wirklich lebt.
    Im Grunde ist er eigentlich ziemlich unselbstständig und nicht lebensfähig, wenn das Schicksal es nicht gerade gut mit ihm meint.

    Auch die Storyline hat leider für mich keinen Mehrwert.
    Ich habe mich am Ende gefragt, was ich aus der Geschichte mitnehmen soll.

    SPOILER

    Wenn ich keine Lust auf Arbeit habe, zieh’ ich ein kriminelles Ding durch und ruhe mich mein Leben lang darauf aus?
    Rühre kein Finger mehr für nichts und niemand, werfe mein Geld aus dem Fenster und laufe, wenn es Probleme gibt, immer wieder davon?
    Und wenn es dann doch ein gravierendes Problem gibt, setze ich meinem Leben einfach ein Ende, ohne überhaupt versucht zu haben, das Problem anzugehen?
    Und am Ende wird durch eine fast schon schicksalshafte Fügung doch alles wieder gut?
    Ich weiß nicht...

    SPOILER Ende

    Einzig und allein für mich spannend, waren tatsächlich die Frage, woher Jens Leunich so viel Geld hatte, um nichts mehr machen zu müssen, wobei die recht schnell beantwortet wurde, und die Frage, weswegen sein Leben in 10 Tagen endet, was man, wenn man ihn kennengelernt hat, sich teils auch irgendwie schon denken kann.

    Leider war die Handlung dadurch für mich überhaupt nicht spannend und es fiel mir teils schwer noch weiterzuhören, da sie mich überhaupt nicht catchen konnte.

    Fazit
    Alles in allem für mich absolut nicht überzeugend.
    Der Protagonist war mir leider mehr als unsympathisch und die Story erschien mir weltfremd, fast schon utopisch.
    Der Sprecher hat tatsächlich großartige Arbeit geleistet, was mich jedoch nicht über den Inhalt hinwegtrösten konnte.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Honigmond, 19.03.2023

    „Der schlauste Mann der Welt“ von Andreas Eschbach als Hörbuch, gesprochen von Matthias Koeberlin. Die Handlung dreht sich um einen Mann namens Jens Leunich. Jens ist ein reicher Mann und viel auf Reisen. Sein Geld gut angelegt, führt er ein nahezu sorgenfreies Leben. Doch hin und wieder ziehen in seinem Leben dunkle Wolken auf. Jetzt sitzt er allein in einem Hotelzimmer seines Lieblingshotels und zählt seine letzten Tage. Beginnt von seinem Leben der letzten Jahre zu erzählen, wie sein Reichtum begann und wieso er nun seine letzten Tage zählt den allerletzten Tag genauestens plant. Der Autor hat hier eine sehr detaillierte Handlung erschaffen, welche man gut nachvollziehen kann und mit dem Protagonisten zeitweise sogar Mitgefühl entwickelt, aber bis zu diesen wenigen Stellen des Mitgefühls eine Achterbahn der Gefühle durchläuft. Der Hörer wird während der Handlung immer wieder vor die Frage gestellt, ob das bisherige Leben von Jens wirklich gut gelaufen ist oder eher nicht, ob man Verständnis oder eher Unverständnis haben soll. Man wird in eine Welt entführt, die kein alltägliches Leben ist, sondern doch recht fern von der Realität abläuft. Man wird auch das ganze Buch über immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob Jens der schlauste Mann der Welt ist oder ob er seinen Weg bzw. Plan doch nicht ganz zu Ende gedacht hat. Doch am Ende passiert etwas, womit man nicht wirklich gerechnet hat und wieder ploppt die Frage mit dem schlauesten Mann der Welt auf.
    Der Sprecher Matthias Koeberlin hat eine wunderbare dunkle, aber auch sanfte Stimme, welche die Geschichte gut rüberbringt und dem ich hätte noch stundenlang zuhören können. Die Handlung und die Sprecherstimme harmonieren wunderbar. Die Handlung selbst ist spannend, aber auch unterhaltsam gehalten und regt immer wieder zum Nachdenken an. Mir hat das Hörbuch gut gefallen und ich werde es wohl noch einmal anhören, da meine, dass man es erst richtig fassen kann, wenn man es mindestens ein zweites Mal gehört hat. Ich vergebe 5 Sterne für eine unnormal geniale Geschichte, welche auch zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    chuckipop, 06.03.2023

    Genial, erfrischend und sehr unterhaltsam!

    "Der schlauste Mann der Welt" von Andreas Eschbach ist als gekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 4 Stunden und 38 Minuten bei Lübbe Audio erschienen und wird gesprochen von Matthias Koeberlin.

    Jens Leunich, der 53 Jahre alt ist, noch 10 Tage zu leben hat und aus diesem Anlass quasi seine Lebensgeschichte erzählt, ist im Alter von 20 Jahren zu dem Entschluß gekommen, in einem Schloß leben zu wollen. Da das aber viel zu teuer ist, besonders in der Unterhaltung wie Heizkosten, Personal usw., entschließt sich Jens, fortan in den Luxushotels der Welt zu residieren und ansonsten nichts zu tun.
    Auf clevere und raffinierte Art verschafft er sich die benötigten Millionen und schwelgt seitdem nicht nur im Luxus, sondern wird immens von seinem schlechten Gewissen geplagt, denn natürlich wurde er nicht auf legale Weise zum Multimillionär...

    Aber auch ihm bleiben diverse Schläge des Schicksals nicht erspart, womit Eschbach seiner Leser- und Hörerschaft aufs Feinste vor Augen führt, dass das Karma bisweilen zurückschlägt ;) Das Leben ist nun mal nicht immer nur Zuckerschlecken, das gilt sogar - nun bewiesernermaßen- für Millionäre, die nicht arbeiten müssen und auch sonst an sich nichts auszustehen haben.

    Mir gefällt Jens total gut, er ist kein abgebrühter oder verschlagener Krimineller, sondern ein charmantes und einfallsreiches Schlitzohr. Auf gewisse Weise verdient er sogar Bewunderung, und ein Fünkchen Neid kommt da ebenfalls auf...

    "Der schlauste Mann der Welt" ist absolut super! Genialer Plot, mal wieder eine top Idee von Eschbach und auch in der Umsetzung perfekt gelungen! Dazu warm und eindringlich gelesen von Matthias Koeberlin - durch seine Stimme wird Jens Leunich authentisch und glaubwürdig.

    Ich kann das Hörbuch wärmstens empfehlen, die Raffinesse des Protagonisten und die Leichtigkeit der Erzählung, die dennoch so tiefgründig ist, haben mich sehr beeindruckt und perfekt unterhalten!

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 19.03.2023

    Jens Leunich verbringt den Großteil seines Lebens in Luxushotels und mit Nichtstun - womit er in seinen Augen gewissermaßen die Welt rettet.
    Durch einen gewieften Coup in seinen Zwanzigern kommt Jens Leunich an einige Millionen, die er mithilfe eines Schweizer Privatbankiers gut für sich arbeiten lässt und so einerseits ausgesorgt hat und sich andererseits nie Gedanken um seinen Lebensstandard machen muss. Denn mit seinen Millionen auf dem Konto kann Jens Leunich die Welt erkunden, von einem Luxushotel ins nächste reisen und sich in Ruhe Gedanken über die Welt machen. Als er nur noch zehn Tage zu leben hat, schreibt er seine Lebensgeschichte auf.

    Matthias Koeberlin war für mich ein fantastisch ausgewählter Sprecher für Andreas Eschbachs Geschichte über Jens Leunich, denn seine ruhige und trotzdem durchdringende Stimme hat mich einerseits sehr gefesselt, andererseits passt sie sehr gut zu Jens' Geschichte. Wir hören, wie Jens aufgewachsen ist, wie er durchs Abitur kommt und danach mit einem Freund nach Indien reist, durch einen zufälligen Deal erfährt, wie angenehm das Verweilen in Luxushotels ist und beschließt, selbst an ein so großes Vermögen zu kommen, dass er für immer so leben kann.
    Andreas Eschbach hat mich hier mit überraschenden Wendungen, interessanten Ansichten über das Leben und die Welt bereichert. Ich habe "Der schlauste Mann der Welt" sehr gern gehört und empfand Jens Leunich als sehr interessanten und außergewöhnlichen Charakter.

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  • 5 Sterne

    Miriam S., 12.03.2023

    Spannende Lebensgeschichte eines reichen Mannes

    Mit Anfang 20 ist Jens illegal zu 31 Millionen Dollar gekommen, dies tat er, weil er ein Luxusleben führen und nicht arbeiten gehen wollte, und genoß seitdem das Leben bei Reisen um die Welt.

    Im Prinzip ist das Buch die wie ich finde sehr spannende und interessante Lebensgeschichte eines reichen Mannes incl. der spannenden Episode, wie er selbst zum Betrugsopfer wurde und den Großteil seines Geldes deshalb verlor.

    Es ist ein sehr ungewöhnliches Buch, aber mir hat das Hören durchgehend viel Freude gemacht. Ich fand die Lebensgeschichte sehr spannend, auch deshalb, weil sie damit beginnt, daß er in 10 Tagen sterben muß. Da fragt man sich natürlich, wie und warum.

    Auch die eingestreuten Lebensweisheiten, zum Beispiel von den indischen Gurus, die Jens traf, fand ich sehr interessant. Da bleibt auch nach dem Lesegenuß noch einiges zum Nachdenken.

    Man hätte für das Hörbuch keinen besseren Sprecher als Matthias Koeberlin finden können. Er hat das hervorragend gelesen mit lakonischen Untertönen, ich meinte wirklich, Jens selbst erzählt seine Story.

    Dies war mein erstes Buch von Andreas Eschbach, deshalb hatte ich vielleicht keine bestimmten Erwartungen, und es hat mir sehr gut gefallen.
    Von mir gibt es eine klare Empfehlung für alle, die gute Unterhaltung lieben und sich einfach mal von einem etwas anderen Buch überraschen lassen wollen.

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  • 4 Sterne

    wusl, 06.03.2023

    Ich bin froh, dass ich das neue Buch von Andreas Eschbach als Hörbuch genießen durfte, denn so wurde ich nicht nur mit einer unterhaltsamen Geschichte sondern zuallererst mal mit einem kongenialen Hörbuchsprecher belohnt. Mathias Koeberlin spricht auf eine unnachahmlich warme und eindringliche Art und so bekommt die Story um Jens Leuchnich den "schlauesten Mann der Welt" einen ganz eigenen Ton.

    Der Hauptdarsteller ist ein junger Kerl, als er durch einen Zufall dazu inspiriert wird, dass er mit sehr viel Geld dem süßen Nichtstun frönen möchte und das wenn möglich ein Leben lang. Durch ein Gaunerstück gelingt ihm das erst mal auch ganz gut und er gestaltet sein Leben so trickreich, dass ihm weder Finanz- noch Strafbehörden auf die Schlichte kommen. Aber das Leben spielt nicht immer so wie er es möchte.

    Mehr will ich gar nicht verraten. Das Buch ist dünn und das Hörbuch lässt sich in wenigen Stunden fast am Stück genießen.

    Auch wenn mir Jens nicht so ganz sympathisch war; oder zumindest seine Idee vom faulen Leben in Luxus und Egomanie. So habe ich das Hörbuch doch richtig genossen. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und gut zwischen Tiefgang und Unterhaltung changiert. Für mich hätte es gerne noch ein wenig länger sein dürfen.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 07.03.2023

    Andreas Eschbach bietet in seinem neuesten Werk eine geradezu groteske Story dar. Jens Leunich ist der titelgebende „schlauste Mann der Welt“ und er ist es, der seine Geschichte durchgängig erzählt. Stellvertretend für ihn übernimmt dies Matthias Koeberlin, den ich als Schauspieler kenne und schätze und kaum sind die ersten Sätze angeklungen, bin ich hin und weg. Was für ein Vortrag, was für eine Stimme! Wow! Er schlüpft ins Jens´ Rolle. Erinnert sich. Schreibt seine Gedanken auf. Er lässt mich daran teilhaben. Das Hörbuch von Lübbe Audio ist ein durchweg kurzweiliges Hörerlebnis.

    Geizig ist er nicht, der schlaueste Mann der Welt. Muss er auch nicht, seine Rechnungen bezahlt jemand anderer. Er beobachtet durch das Fenster die Straßenszene, keiner ahnt, dass er in 10 Tagen nicht mehr da sein wird. Seine Erinnerungen werden niemandem nützten, aber zumindest werden sie einige Antworten geben. Warum 10 Tage? Warum überhaupt? Warum meint er, dass es jetzt der für ihn richtige Zeitpunkt ist, über sein nicht gerade unbescheidenes Leben zu berichten? Aber nochmal von Anfang an: Er hat noch zehn Tage zu leben und diese ihm verbliebene Zeit nutzt er, um sein schon ungewöhnliches Leben niederzuschreiben. Und dieses Leben passt in zwei handliche Koffer. Es ist nur das Allernotwendigste, alles andere, was er so braucht und will, das mietet er. Er, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen kommt, stolpert eher in sein erstes Arbeitsverhältnis, schnuppert hinein in das Leben der Reichen und Schönen und ist fasziniert. Ja, das wär´s. Sein Dasein nimmt eine entscheidende Wende, als er einen Job mit ergaunerten Papieren in einer Bank ergattert, wohlgemerkt als Reinigungskraft. Aber Jens ist schlau, er spitzt die Ohren…

    Jens´ Geschichte macht nachdenklich, wenngleich ich mir des Öfteren ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Er ist sowas wie ein Lebenskünstler, ein Globetrotter. Seinen feudalen Lebensstil hat er sich mit viel Chuzpe eher erschlichen, das Glück des Wagemutigen war meist an seiner Seite.

    Im übertragenen Sinne predigt Jens Wasser, trinkt aber selbst nur den erlesensten Wein. Nachhaltigkeit ist ein Thema, es betrifft uns alle. Er spricht davon, wie sich die Industrie die Natur und deren Schönheit einverleibt. Richtig! Nur zieht er den für sich komfortablen Schluss, dass Arbeit der Umwelt schadet. Wer faulenzt, produziert nichts. Womit er recht hat. Eigentlich. Es wird hergestellt und weggeschmissen. Egal ob Lebensmittel, Technikartikel oder was auch immer. Wer kennt das nicht. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, vermüllen unseren Planeten. Jens besitzt nichts und doch ist er ein Paradebeispiel für Verschwendung sämtlicher Ressourcen. Er jettet durch die Welt, macht auch Halt bei einem Guru. „Nicht du besitzen die Dinge, die Dinge besitzen dich.“ Ja, da sind sie wieder, diese allgemein bekannten Lebensweisheiten. Die man drehen und wenden kann, um alles für sich passend zu machen.

    Andreas Eschbach blickt hinter die Kulissen, er verpackt seine Themen gut les- bzw. hörbar, präsentiert von seinem nonchalanten Ich-Erzähler. Oberflächlich betrachtet ist dies die Geschichte eines meist liebenswürdig-charmanten Gauners, dessen einzig für ihn akzeptable Lebensform der vollendete Müßiggang mit allem nur denkbaren Luxus ist. „Der schlauste Mann der Welt“ ist ein (Hör)Buch, auf das man sich einlassen sollte, das Denkanstöße gibt. Es sind ernste, nachdenkliche Momente, die unseren unstillbaren Konsum beleuchten, das Ganze schlau verpackt, des „schlausten Mannes“ würdig. Mit einem Ende, das mich verblüfft hat, obwohl es sich perfekt in das soeben Gehörte einfügt.

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