Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 81723784

Hörbuch 17.50
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 06.05.2017

    Wenn der Blinde den Lahmen trägt, kommen beide voran

    Lea leidet unter Zwangsneurosen, die sie alles immer wieder zählen und kontrollieren lassen. Ihre Eltern kommen damit nicht mehr klar und überreden sie, sich freiwillig in eine Psychiatrie einweisen zu lassen. Dort trifft sie auf Jay, der wegen Drogenbesitzes zu Sozialstunden verdonnert wurde. Lea will raus aus der Klinik und Jay braucht Hilfe aus einer prekären Situation – so gehen beide einen Deal ein, sich gegenseitig zu helfen. So landet Lea bei Jay in der Wohnung und für beide ändert sich damit schlagartig das gesamte Leben …

    Die Idee des Plots ist großartig und die Umsetzung gefällt mir auch sehr gut. Abwechselnd erzählen Lea und Jay aus ihrer Sicht die Geschehnisse. Zwischendurch vergisst man komplett, dass die Story in Österreich spielt. Namen, Verhalten und Geschehnisse geben einem das Gefühl, dass die Geschichte in den USA spielt. Vielleicht ist das beabsichtigt. So oder so – man wird von der Geschichte und den Ereignissen sofort gefesselt und in den Bann gezogen.

    Das Buch ist ein Jugendbuch, doch auch ich als längst Erwachsene habe es sehr genossen. Die Krankheit wird nicht ins kleinste Detail erklärt, aber auch nicht lapidar abgetan. Das gefällt mir sehr daran: Lea kann loswerden, wie sehr sie es hasst, wie die meisten Leute reagieren, wenn sie von ihrer Krankheit erzählt. Das gibt Stoff zum Nachdenken!

    Dass Jay seine ganz eigenen Probleme hat, mit denen er klarkommen muss, wird Lea nur langsam bewusst. Aber sie will ihm helfen und das bewirkt etwas ganz Außergewöhnliches, das sie selbst, Jay, die Ärzte und ihre Eltern staunen lässt. Wunderbar, wie die Autorin diesen Bogen geschlagen hat. Kein bisschen überspannt oder herbeiphantasiert, sondern wirklich gut gemacht.

    Das Buch erzählt davon, dass Defizite auch Möglichkeiten bieten, dass man immer an sich arbeiten kann und dass es oft leichter wird, wenn man für andere, statt sich selbst stark ist.

    Das Cover hat mich eine völlig andere Geschichte erwarten lassen. Da kann man nur hoffen, dass sich nicht zu viele davon abschrecken lassen! Hier spielt die Liebe eine relativ kleine Rolle (Kitsch gar keine), aber der Umgang miteinander und mit Problemen eine sehr große. Junge Erwachsene, die nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden und sich ihren Platz im Leben erkämpfen – sehr witzig und spannend erzählt, aber sehr realitätsnah und nicht beschönigt.

    Der Erzählstil passt sehr gut zur Thematik. Beide Protagonisten sind nicht so unbeschwert, wie andere in ihrem Alter. Das wirkt sich auch auf die Art und Weise aus, wie sie erzählen. Genau das macht die Story glaubwürdig. Ein lockerer Stil hätte die Problematik nur ins Lächerliche gezogen. So aber bleibt man nicht davon verschont, über das Gehörte noch lange nachzudenken.

    Ich habe das Hörbuch an einem Stück durchgehört. Aufhören ging einfach nicht, ich musste wissen, wie es ausgeht! Dafür gerne die vollen fünf Sterne!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    16 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 06.05.2017 bei bewertet

    Wenn der Blinde den Lahmen trägt, kommen beide voran

    Lea leidet unter Zwangsneurosen, die sie alles immer wieder zählen und kontrollieren lassen. Ihre Eltern kommen damit nicht mehr klar und überreden sie, sich freiwillig in eine Psychiatrie einweisen zu lassen. Dort trifft sie auf Jay, der wegen Drogenbesitzes zu Sozialstunden verdonnert wurde. Lea will raus aus der Klinik und Jay braucht Hilfe aus einer prekären Situation – so gehen beide einen Deal ein, sich gegenseitig zu helfen. So landet Lea bei Jay in der Wohnung und für beide ändert sich damit schlagartig das gesamte Leben …

    Die Idee des Plots ist großartig und die Umsetzung gefällt mir auch sehr gut. Abwechselnd erzählen Lea und Jay aus ihrer Sicht die Geschehnisse. Zwischendurch vergisst man komplett, dass die Story in Österreich spielt. Namen, Verhalten und Geschehnisse geben einem das Gefühl, dass die Geschichte in den USA spielt. Vielleicht ist das beabsichtigt. So oder so – man wird von der Geschichte und den Ereignissen sofort gefesselt und in den Bann gezogen.

    Das Buch ist ein Jugendbuch, doch auch ich als längst Erwachsene habe es sehr genossen. Die Krankheit wird nicht ins kleinste Detail erklärt, aber auch nicht lapidar abgetan. Das gefällt mir sehr daran: Lea kann loswerden, wie sehr sie es hasst, wie die meisten Leute reagieren, wenn sie von ihrer Krankheit erzählt. Das gibt Stoff zum Nachdenken!

    Dass Jay seine ganz eigenen Probleme hat, mit denen er klarkommen muss, wird Lea nur langsam bewusst. Aber sie will ihm helfen und das bewirkt etwas ganz Außergewöhnliches, das sie selbst, Jay, die Ärzte und ihre Eltern staunen lässt. Wunderbar, wie die Autorin diesen Bogen geschlagen hat. Kein bisschen überspannt oder herbeiphantasiert, sondern wirklich gut gemacht.

    Das Buch erzählt davon, dass Defizite auch Möglichkeiten bieten, dass man immer an sich arbeiten kann und dass es oft leichter wird, wenn man für andere, statt sich selbst stark ist.

    Das Cover hat mich eine völlig andere Geschichte erwarten lassen. Da kann man nur hoffen, dass sich nicht zu viele davon abschrecken lassen! Hier spielt die Liebe eine relativ kleine Rolle (Kitsch gar keine), aber der Umgang miteinander und mit Problemen eine sehr große. Junge Erwachsene, die nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden und sich ihren Platz im Leben erkämpfen – sehr witzig und spannend erzählt, aber sehr realitätsnah und nicht beschönigt.

    Der Erzählstil passt sehr gut zur Thematik. Beide Protagonisten sind nicht so unbeschwert, wie andere in ihrem Alter. Das wirkt sich auch auf die Art und Weise aus, wie sie erzählen. Genau das macht die Story glaubwürdig. Ein lockerer Stil hätte die Problematik nur ins Lächerliche gezogen. So aber bleibt man nicht davon verschont, über das Gehörte noch lange nachzudenken.

    Ich habe das Hörbuch an einem Stück durchgehört. Aufhören ging einfach nicht, ich musste wissen, wie es ausgeht! Dafür gerne die vollen fünf Sterne!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 23.03.2017

    Sag ja zum Leben!

    Lea, ein Mädchen mit Zwangsstörungen, die alles im Leben zählt und kontrolliert und Jay, ein Junge, der mit seinen WG Kumpels um die Häuser zieht, sich die hübschesten Mädels angelt und nebenbei noch Drogen vertickt, als Hauptpersonen, was kann das werden? Eine super tolle, authentische Story, die mich unendlich berührt und ganz wunderbar unterhalten hat.

    Leas Eltern gehen ihrem psychischen Problem mehr oder weniger aus dem Weg und ob sie in der Klinik, in der sie jetzt eingeliefert wurde, so richtig aufgehoben ist, ist fraglich. Es muss Schicksal gewesen sein, dass sie und Jay ein gemeinsames Ziel zusammenbringt. Lea will aus der Klinik abhauen, Jay, der dort seine Sozialstunden ableisten muss braucht Geld, weil ihm Drogenboss im Genick hockt. Lea bietet ihm, nachdem sie ihn beim Klauen erwischt hat, eine wertvolle Kette an und der Deal steht, er das Geld, sie Unterschlupf in seiner WG. Jays Kumpels sind davon allerdings begeistert und für die steht eindeutig fest, die schräge Tussi aus der Klapse muss schnellstens wieder weg.

    Die Geschichte hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Mischung ist einfach perfekt. Man bekommt einen tollen Einblick in Leas Zwänge und lernt nach und nach zu verstehen, warum sie das braucht und macht. Klar musste ich oft über den einen oder anderen Tick schmunzeln, wer ordnet schon den WG Mist in leere Pizzakartons? Aber auch bzw. gerade diese witzigen Spleens haben der Geschichte viel Würze verliehen. Dass sie sich anfangs oft mit Jay zofft, er alles andere als nett zu ihr ist, gibt zusätzlich Pfiff. Ganz langsam kommen sich die beiden näher. Ihr Verhältnis zueinander ändert sich und wie die beiden nach Startschwierigkeiten miteinander umgehen, ist einfach nur toll. Die beiden scheinen genau den Blick fürs Innere des anderen zu haben, den sie so sehr brauchen. Die Schriftstellerin hat es geschafft mich völlig zu begeistern, ich konnte lachen, ich konnte schmunzeln, ich war traurig und ich habe fast die Schmetterlinge selbst im Bauch gefühlt, die hier aufsteigen.

    Lea war mir von Anfang an super sympathisch. Ich muss zwar nichts zählen, aber gewisse Regeln z.B. bzgl. Ordnung brauche ich auch im Leben und die einzuhalten ist mir ähnlich wichtig. Ich konnte mich prima in sie hineindenken und ganz klar, hat sie mir auch immer wieder richtig leid getan. Ich habe deshalb gebannt auf jeden Schritt gewartet, mit dem sie Richtung unbeschwerteres Leben geht. Jay, mit seinem Verschleiß an Mädels, seinen Drogengeschichten, seinem versuchten Diebstahl und seinen Witzen über Leute aus der Klapse, hatte es hingegen schwerer sich in mein Herz zu schleichen. Denn erst nach und nach erfährt man, warum er sein muss, wie er ist. Auch seine Geschichte hat mich sehr bewegt. Leicht hatten es beide mit Sicherheit nicht im Leben. Umso schöner ist es, dass sie sich gefunden und lieben gelernt haben.

    Die Kapitel berichten abwechselnd aus Jays und Leas Sicht, was mir super gut gefallen hat. So kann man sich noch viel intensiver in die beiden hinein denken und fühlen. Dazu haben auch die beiden exzellent gewählten Sprecher beigetragen. Toll ist natürlich schon allein die Tatsache, dass Lea von einer Frau und Jay von einem Mann gelesen werden. Aber Markus Manig hat Jay genau die Stimme verliehen, die eben zu einem „coolen“ Typen gehört, zumindest anfangs, konnte dann aber eben auch seine verletzliche und unsichere Art ebenso gut zum Ausdruck bringen. Auch Katharina Schwarzmaier hat mir als Lea sehr gut gefallen, hier ist ganz viel Gefühl zu spüren. Die zwei äußerst angenehmen Stimmlagen sind natürlich die Grundlage des Hörgenusses, den ich hier hatte. Begeisterte 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein