Einschlafroutinen machen das Zubettgehen leichter: Ein Kuscheltier und eine schöne Gute-Nacht-Geschichte, zum Beispiel vom Siebenschläfer, wirken beruhigend und behütend
Abendrituale für Kinder
Kindern geben feste Routinen Sicherheit und Orientierung. Das gilt natürlich auch fürs Zubettgehen. Auch hier haben wir Tipps, damit die Kleinen besser einschlafen können:
- Damit Ihr Kind zur Ruhe kommt und eine ruhige Nacht hat, etablieren Sie früh ein Abendritual für Ihr Kleinkind. Dieses soll für Entspannung sorgen und dem Kind Gelegenheit geben, sich vom Tag zu verabschieden.
- Beginnen Sie schon mit einem ruhigen Abend. Wildes Toben oder andere aufregende Aktivitäten sollten Sie rechtzeitig – natürlich mit Ruhe – unterbinden.
- Bieten Sie stattdessen ruhigere Spiele bzw. Aktivitäten wie Malen an.
- In einer gemütlichen Atmosphäre, etwa beim Abendessen in der Familie, kann auch das Kind entspannen und von seinen Erlebnissen des Tages erzählen.
- Wenn die Zubettgehzeit gekommen ist, beginnt die Schlafroutine, die täglich möglichst gleich und zur selben Uhrzeit ablaufen sollte – etwa nach dem Umziehen und Zähneputzen: ein Buch vorlesen, gemeinsam kuscheln und dann geht es mit dem Lieblingsstofftier ins Bett.
- Singen Sie ein Schlaflied oder schalten Sie die Spieluhr ein, damit der oder die Kleine nach einem aufregenden Tag sanft ins Land der Träume gleitet.
Abendrituale für Schulkinder
Passen Sie das Abendritual für Kinder altersgerecht an. Für Schulkinder ist es besonders wichtig, gut zu schlafen. In den Ferien wollen und dürfen sie oft länger aufbleiben. Dennoch sollten sie schon einige Tage vor Ferienende wieder früher ins Bett gehen, um fit für die Schule zu werden. Denn der Körper braucht etwas Zeit für die Umstellung.
Tiefer in den Schlaf
Rund 50 Minuten nach dem Einschlafen beginnt die erste von zwei Tiefschlafphasen. Während dieser Phasen erfährt unser Körper Erholung und Regeneration auf unterschiedliche Weise:
- die Schilddrüse setzt ihre Hormone frei, diese regen den Stoffwechsel an
- Körperzellen beginnen sich zu teilen und zu wachsen
- Schäden vom Sport oder durch andere körperliche Belastungen werden jetzt optimal regeneriert; die Wundheilung wird unterstützt
- das Immunsystem läuft auf Hochtouren, neue Abwehrzellen und Antikörper entstehen; zu Beginn einer Krankheit kann mehr Schlaf die Abwehr unterstützen
- das Sättigungshormon Leptin hält Hunger fern; Menschen, die wegen Schlafstörungen über längere Zeit hinweg zu wenig schlafen, essen häufig mehr
- Wissen wird verarbeitet; die Gehirnspeicher leeren sich und wichtige Informationen gelangen ins Langzeitgedächtnis.
„Wie man sich bettet, so liegt man“
Matratze und Lattenrost sind maßgeblich für den Liegekomfort verantwortlich und der sieht für jeden Menschen anders aus. Wer gern auf dem Bauch schläft, benötigt z. B. eine härtere Matratze am besten aus Kaltschaum. Seitenschläfer bevorzugen hingegen weichere Federkernmatratzen, da hier Hüfte und Schulterbereich tiefer einsinken können, so dass die Wirbelsäule waagerecht gelagert wird. Ein gut abgestimmtes Bettkonzept bietet dem gesamten Körper die Entspannung, die er für die perfekte Regeneration benötigt. Wer seine Matratze als zu hart empfindet, muss sich deshalb nicht unbedingt gleich eine neue kaufen. Mit praktischen Auflagen kann die Liegeposition optimiert werden, was Verspannungen, Kopf- und Nackenschmerzen vorbeugen kann.
Warum schlafen wir überhaupt?
Es ist kaum zu glauben, doch das Mysterium Schlaf ist immer noch nicht vollständig geklärt. Aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse aus dem Jahr 2020 geben eine spannende Antwort auf die Frage, was sich beim Schlaf im Gehirn tut.
Die Erkenntnis einer Gruppe US-amerikanischer Forscherinnen und Forscher: Das Gehirn ruht nie! Ganz im Gegenteil – es arbeitet auch im Schlaf auf Hochtouren. Während wir unsere Nachtruhe als weitgehend passiven Zustand erleben, ist der Schlaf für unseren Körper ein gleichwertiger Partner zur Aktivität des Tages. Denn im Schlaf ist das Gehirn im Wartungsmodus. Es checkt und repariert, wie oben schon beschrieben sozusagen selbstständig die Schäden, die es am Tag erlitten hat. Diese Schäden sind bis zu einem gewissen Grad normal. Ähnlich wie eine U-Bahn, die am Tag im Einsatz ist und deren natürlicher Verschleiß in der Nacht behoben wird. Im Schlaf kehrt der Körper seine Antennen nach innen, ist hochaktiv und holt jene Vorgänge nach, für die tagsüber schlichtweg keine Zeit bleibt.
Umso wichtiger für das Gehirn sowie Seele und Geist ist es, dass wir genügend schlafen. Durchschnittlich bekommt ein Erwachsener sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht. Das bedeutet, dass wir etwa drei bis vier Monate im Jahr im Schlafzimmer verbringen, um zu regenerieren. Wie viel Schlaf genug ist, ist individuell sehr unterschiedlich. Jeder muss für sich selbst feststellen, mit wie viel – oder wenig – Schlaf er gut durch den Tag kommt. Und wenn es mal nicht klappt mit dem Einschlafen, kann eine Abendroutine helfen, zurück zum eigenen Wach- und Schlafrhythmus zu finden. Schäfchenzählen ade.