Frohe Ostern
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Das kleine Weiße

Schneeglöckchen zaubern erste Frühlingsgefühle. Basteln Sie einen Blütenkranz

Charmant fürs Kaffeekränzchen: ein selbst gemachter Dekokranz mit Frühlingsboten wie dem Schneeglöckchen und dazu die Keramikbecher Hasenfreunde.

Schneeglöckchen: Zarte Frühlingsboten mit Superpower

Wenn Sie im Januar in Ihrem Garten die ersten Schneeglöckchen-Triebe entdecken, kündigt sich die Zeit des Vorfrühlings an. Während andere Frühblüher noch Winterschlaf halten, trotzen Schneeglöckchen auch ungemütlichen Wetterbedingungen. Je nach Sorte beginnt die Blütezeit bereits im Februar und reicht bis in den März hinein.

Let’s go Snowdropping!

Schneeglöckchen oder „Snowdrops“ haben in England Kultstatus. Neben ambitionierten Züchtern von Raritäten sowie zahlreichen Sammler- und Tauschbörsen für Zwiebeln - manch einer zahlt bis zu 500 Euro für eine seltene Art - hat dort auch der Volkssport „Let’s go Snowdropping“ Tradition.

Auf der Suche nach den schönsten Hotspots für Schneeglöckchen streifen zur Blütezeit alljährlich große und kleine Blumenliebhaber durch die englischen Parks und Wälder. Und hierzulande: Die ersten großen Märkte für Schneeglöckchen gab es erst 2007 in Nettetal am Niederrhein, wo Liebhaber sich die weißen Schätze kaufen. Andere halten es mehr mit der Natur. Haben Sie Ihr Lieblingsplätzchen zum Schneeglöckchen-Schauen schon gefunden? Achten Sie beim Spaziergang auf die kleinen Weißen!

DIY Tipp: Österlicher Kranz mit Schneeglöckchen

Sie brauchen:

  • biegsame Zweige
  • Efeu
  • Moos oder Moosy
  • Traubenhyazinthen
  • Schneeglöckchen
  • Blumendraht
  • Dekoelemente wie Eier oder Häschen

So geht es:

  • Zunächst den Basiskranz mit Zweigen binden.
  • Mit Blumendraht das Moos am Kranz befestigen
  • Den Kranz mit Efeuranken umwickeln
  • Mit den Blüten von Traubenhyazinthen und Schneeglöckchen verzieren. Die Stängel in das feuchte Moos stecken.
  • Mit österlichen Rostfiguren wie kleine Häschen zauben Sie Osterfreude.
  • Kranz mit bemalten Eiern befüllen.

Ein Hauch von Frühling in Ihrem Wohnzimmer

Außerhalb des Gartens machen Schneeglöckchen auch in der Vase eine gute Figur. Vorausgesetzt, sie stammen aus Ihrem eigenen.

In der Natur vorkommende Arten stehen in ganz Europa unter Schutz und dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden.

Als Schnittblumen halten sich Schneeglöckchen höchstens eine Woche lang frisch. Längere Freude an der Blüte haben Sie, wenn Sie die Schneeglöckchen in kleinen Töpfen halten. Manche Sorten verströmen zusätzlich zum frühlingshaften Blütenzauber auch einen herrlichen Duft.

Über 500 verschiedene Sorten von Schneeglöckchen gibt es. Sie zaubern Frühlingsgefühle, genauso wie der bunte Kaffeebecher.

Frühblüher mit Turboantrieb und Kältetrick

In Deutschland ist das „Kleine Schneeglöckchen“ am häufigsten in Gärten und Parks vertreten. Warum es schon so früh blühen kann, hat mehrere Gründe. Einer davon steckt in der Pflanzenzwiebel selbst. In ihr werden im Laufe der Frühlings- und Sommermonate wichtige Nährstoffe eingelagert, die den Austrieb im nächsten Frühjahr turbomäßig beschleunigen. Denn das Schneeglöckchen muss sich mit dem Blühen beeilen. Mit nur 10 bis 18 cm Wuchshöhe wäre es bei späterer Blüte rasch von höher wachsenden Pflanzen verdeckt und bekäme dadurch zu wenig Sonnenlicht ab.

Schneeglöckchen haben Gylcerin "im Blut"

Wussten Sie, dass Schneeglöckchen eine Art Frostschutzmittel bilden können? Anstelle von Glukose produzieren sie Glycerin. Ein natürlicher Kälteschutz, der den Zellsaft im Pflanzeninneren vor dem Gefrieren schützt. Bei der Herstellung von Glycerin wird außerdem Wärme von etwa 10 Grad Celsius an die unmittelbare Umgebung abgegeben. Besonders gut können Sie das sehen, wenn zur Blütezeit noch Schnee liegt. Sie werden merken, dass rund um die Schneeglöckchen der Schnee stets etwas geschmolzen ist.

Wie Sie das Kleine Schneeglöckchen erkennen

Charakteristisch für die weiß blühenden Frühlingsboten sind die drei gespreizten, äußeren Blütenhüllblätter. Im Blüteninneren befinden sich drei weitere Blütenblätter, die zu einer Art „Röckchen“ zusammengewachsen sind. Geschmückt wird das Blütenröckchen von hellgrünen Saftmalen – unübersehbare Signale für frühaktive Insekten, die nach ihrer Winterruhe in den Schneeglöckchen-Blüten ihr erstes Nahrungsangebot vorfinden. Die Blätter des Kleinen Schneeglöckchens sind mattgrün und am Blattende spitz zulaufend.
Einen extra Kälteschutz erhält die glockenförmige Blüte durch ein pergamentartiges Blatt, das am Stängel der Pflanze heranwächst. Da sie sich selbst vermehren und zur Verwilderung neigen, können Sie im Februar und März Schneeglöckchen in Laubwäldern, an Waldrändern oder auf Wiesen antreffen.

Blütenzauber bei Weltbild entdecken

Blütenpracht: Auch im romantischen Kerzenkranz lassen sich die weißen Frühlingsboten arrangieren. Für Gartenliebhaber erzählt "Ein Garten ist niemals fertig", wie der Gartenzauber gelingt - Schneeglöckchen vermehren sich in der Natur selbst.

Die besten Gartenstandorte für Schneeglöckchen

Abseits der Natur sind Schneeglöckchen in vielen deutschen Gärten äußerst beliebte Frühblüher. Ob in Vorgärten, am Rand von Hecken, zwischen Sträuchern oder unter hohen Bäumen – die Frühblüher sind bescheiden und stellen an ihren Standort keine besonders hohen Ansprüche.

  • Alles was sie brauchen, ist ein halbschattiger oder schattiger Platz mit lockerem, humusreichem sowie leicht feuchtem Boden. Schneeglöckchen benötigen keinen Dünger.
  • Ein zu hohes Nährstoffangebot würde nur mehr Blätter auf Kosten der Blüten hervorbringen.
  • Schneeglöckchenzwiebeln an sonnigen Orten sollten Sie im Sommer allerdings hin und wieder gießen, damit sie im nächsten Frühjahr wieder kräftig austreiben.

So vermehren Sie Schneeglöckchen

Schneeglöckchen vermehren sich über Samen und lassen sich zudem über Zwiebeln vermehren. Neigt sich die Blütezeit ihrem Ende zu, sollten Sie die Blätter noch einige Wochen stehen lassen. Denn über das grüne Blattwerk gelangen wichtige Nährstoffe in die Tochterzwiebeln, die sich im Frühjahr an der Mutterzwiebel gebildet haben. Mithilfe dieser Brutzwiebeln kann sich das Schneeglöckchen vermehren und dabei üppige Horste bilden.

  • Der März ist der ideale Zeitpunkt, um eine solche Schneeglöckchen-Gruppierung zu teilen.
  • Stechen Sie den Horst vorsichtig mit einem Spaten aus, um die Wurzeln nicht zu verletzen.
  • Danach teilen Sie ihn in faustgroße Stücke und pflanzen diese an geeigneten Stellen neu ein.
  • Sollten Sie Schneeglöckchenzwiebeln im Herbst pflanzen, ist der September der beste Zeitpunkt dafür.

Unsere Schneeglöckchen-Pflanztipps:

  • Zuerst 5–8 cm tiefe Pflanzlöcher graben.
  • Danach die Zwiebeln mit der Spitze nach oben und
  • im Abstand von etwa 10–15 cm ins Pflanzloch stecken.
  • Anschließend das Pflanzloch locker mit Erde befüllen und
  • die Zwiebeln kräftig angießen.

In den Fruchtknoten der Schneeglöckchen bilden sich Samen, die Sie ebenfalls zur Vermehrung verwenden können. Mit der Aussaat in geeignete Töpfe können Sie nach der Samenernte im April beginnen. Im Herbst können Sie die Sämlinge dann ohne Weiteres ins Freiland umpflanzen.

Sind Schneeglöckchen giftig?

Eine oft und nicht grundlos gestellte Frage. Wie alle Amaryllisgewächse enthält auch das Schneeglöckchen giftige Alkaloide. Dabei handelt es sich um organische Verbindungen, die sich bei übermäßigem Verzehr toxisch auswirken. Schon drei Schneeglöckchenzwiebeln können Schwindelgefühle, Schweißausbrüche oder Übelkeit auslösen.
Auch in den oberirdischen Pflanzenteilen lassen sich Alkaloide nachweisen. Wenn auch in geringerer Dosis als in den Zwiebeln. Ein vorsichtiger Umgang mit der Pflanze ist deshalb angebracht, vor allem wenn in Ihrem Haushalt kleine Kinder und Haustiere leben.

Wie kam das Schneeglöckchen zu uns? ... mehr als 500 Sorten

Die ursprüngliche Heimat der Zwiebelblumen aus der Familie der Amaryllisgewächse ist Vorderasien. Durch Mönche gelangten sie schließlich nach Europa und auf die Britischen Inseln. Die ersten verwilderten Schneeglöckchen wurden Ende des 18. Jahrhunderts außerhalb von Klostergärten entdeckt.
Lange Zeit wurde das Schneeglöckchen unter verschiedenen Bezeichnungen wie Milchblume, Schneetulpe oder Hübsches-Februar-Mädchen kultiviert.
Erst der schwedische Naturforscher Carl von Linné (1707–1778) verhalf ihm zu seinem heutigen Namen. Die botanische Bezeichnung des Schneeglöckchens stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern „gála“ (Milch) und „ánthos“ (Blüte) zusammen. Heutzutage gibt es etwa 15 bis 20 verschiedene Arten mit mehr als 500 registrierten Sorten.

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