Keine Panik, rät die beliebte RTL-Moderatorin Katja Burkard ("Punkt 12") in ihrem neuen Buch. Foto: @ Nadine Dilly
Katja Burkard meint: "Keine Panik vor den Wechseljahren"!
Miese Laune, plötzliche Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, schlaflose Nächte und so weiter: Das soll uns Frauen blühen, wenn wir in die Wechseljahre kommen, also jenen berüchtigten Zeitabschnitt um 50 Jahre plus minus fünf. Na toll, denken viele, endlich haben wir ab Mitte 40 so etwas wie unsere Mitte gefunden, fühlen uns eigentlich ganz prima, dann soll der Stress mit körperlichen Veränderungen und hormonellen Umstellungen wieder von vorne losgehen? Mit beängstigenden Auf- und Ab's fast wie in der Pubertät?
Ganz offen über ihre Probleme in dieser Zeit spricht Katja Burkard (54) in ihrem neuen Buch: "Wechseljahre? Keine Panik!" Die RTL-Moderatorin, die seit über 20 Jahren beim Mittagsmagazin "Punkt 12" regelmäßig rund eine Million Haushalte begrüßt gibt zu, dass sie ihre Stimmungsschwankungen und Dünnhäutigkeit in dieser Zeit an den Rand des Durchdrehens brachten und sogar ihre Beziehung (mit dem ehemaligen RTL-Chefredakteur Hans Mahr) zum Wackeln.
Derartige Erfahrungen während der Menopause sind alles andere als selten, aber niemand spricht darüber. Obwohl Millionen Frauen davon betroffen sind. Katja Burkard jedenfalls hatte drei Jahre lang das Gefühl, sie sei die Einzige mit diesem Schicksal, was sie dazu veranlasste, über das Thema Wechseljahre ein Buch zu schreiben. Und damit hat sie einen echten Nerv getroffen, was die zahlreichen Reaktionen vieler Frauen auf das Thema und das große mediale Interesse beweisen.
Wie werde ich wieder die Frau, die ich war?, fragte sich Katja Burkard verzweifelt
Was viele Frauen bewegt, ist die Frage, wie am besten mit all diesen Widrigkeiten umzugehen ist. Ob alles irgendwann wieder so ist, wie es mal war. Und ob wirklich alles schlecht ist, was in dieser Zeit passiert. Bringen die Veränderungen vielleicht sogar auch etwas Gutes für das „Nach-den-Wechseljahren-Leben“? Fragen, die sich auch Katja Burkard gestellt hat und auf die sie in ihrem Buch ehrlich und entwaffnend humorvoll eingeht. Sie teilt ihre Erfahrungen, gibt Ratschläge und spricht auch das Thema Hormontherapie an. Der Band „Wechseljahre? Keine Panik“ ist ein Ratgeber und auch ein Mutmacherbuch, denn es zeigt, dass die Menopause neben Hitzewellen und Gefühlstiefs noch etwas ganz anderes zu bieten hat.
Warum sie die Wechseljahre ins Schleudern brachten, darüber hat Katja Burkard mit uns gesprochen:
Katja Burkard: "Ich habe mich für meine Attacken geschämt".
Frau Burkard, warum sind die Wechseljahre ein Tabu-Thema? Ist unsere Gesellschaft zu sehr auf die Gleichung „schön & erfolgreich = jung & sexy“ programmiert?
Katja Burkard: Die Wechseljahre brauchen ein neues Image, denn sie bedeuten nicht ALT & UNSEXY! Viele Frauen spüren schon Anfang 40, dass die Wechseljahre anklopfen, kommen aber nicht auf die Idee, dass ihre Hormone z.B. schuld an ihrer Ehekrise sind. 2019 sind Frauen mit 50 bis 60 auch nicht mehr zu vergleichen mit Frauen, die vor 20 oder 30 Jahren in dem Alter waren.
Welche Veränderung hat Sie selbst am meisten beeinträchtigt oder gestört?
Katja Burkard: Ich hatte mit schweren Stimmungsschwankungen zu kämpfen und dachte ernsthaft: Ich dreh durch …
Sind die Wechseljahre gefährlich für die Partnerschaft?
Katja Burkard: Das kann schnell passieren! Viele Frauen sind dann einerseits dünnhäutiger, aber auch radikaler. Genau das kann auch eine Chance sein, frischen Wind in eine Partnerschaft zu bringen und eingefahrene Muster aufzubrechen.
Haben die Wechseljahre Ihrem Selbstwertgefühl etwas anhaben können?
Katja Burkard: Zuerst leider ja! Ich habe mich anfangs nicht wiedererkannt und habe mich für meine Attacken geschämt. Seitdem ich aber bioidentische Hormone nehme, geht es mir besser denn je und ich mag mich auch mehr als z.B. mit 30.
Ist es als Prominente besonders schwierig, mit den Wechseljahren umzugehen?
Katja Burkard: Nein, das glaube ich nicht. Wir Frauen sitzen alle im selben Boot, und wir haben auch die gleichen Zustände. Deshalb sollten wir auch solidarisch sein!
Sie selbst wirken geradezu zeitlos – seit 20 Jahren wie Mitte 30. Verraten Sie uns, warum Sie immun sind gegen das Älterwerden (inklusive Wechseljahren)?
Katja Burkard: Hahaha! Danke für die Blumen! Das ist nicht so, und das ist auch nicht schlimm. Ich bin ja auch nicht mehr Mitte 30. Ich trinke allerdings keine 2 Liter Wasser am Tag und schlafe auch nur 6 Stunden, wenn’s hoch kommt. Ich lasse mir aber meine Zornesfalte mit Botox lahmlegen. Macht keine 20 Jahre jünger, lässt mich aber so entspannt aussehen, wie ich es jetzt bin.
