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Franziska Kurz
Franziska Kurz
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Ich weiß, was ich will!

5 Lesetipps: So denken, daten und lieben wir Frauen 2022

Foto klein: Kulturjournalistin/Moderatorin Franziska Kurz

Diese Bücher erwecken Frauen-Power

Ein Beitrag von Kulturjournalistin/Moderatorin Franziska Kurz

Frauen im Jahr 2022 gehen an verschiedene Themen anders heran als noch vor 20 Jahren: ich habe uns Bücher herausgesucht, die den Frauen, die heute zwischen 25 und 45 sind, aus der Seele sprechen. Es geht um selbstbestimmte Sexualität, die neuen Schwierigkeiten im Dating, Romantik, Freundschaft und ganz viel eigenes Leben – und wie frau herausfindet, was sie wirklich will. Sind Sie bereit für spannende Einblicke und ein besseres Selbstverständnis?

Meine 5 Lesetipps: So denken, daten und lieben wir Frauen 2022

Yvonne Fricke / Nicole von Wagner: Da kann ja jede kommen

Kennen Sie den Podcast "Ladylike"? Seit über 300 Folgen sprechen die beiden Begründerinnen Yvonne und Nicole über Sex, Beziehungen und Liebe – und das ausschließlich aus weiblicher Sicht. Kein „wie mache ich ihn heiß /glücklich“, kein „100 Tipps, um ihn in sich verliebt zu machen“, sondern reine Weiblichkeit in selbstbewusster Offenheit.
In ihrem ersten Buch diskutieren sie Fragen aus vergangenen Folgen, teilen Hörerinnengeschichten und sind dabei so offen, dass es mich oft im positivsten Sinne verblüfft hat. Es geht um weibliche Anatomie, Orgasmen, Sex während der Periode, sich hingezogen fühlen zum eigenen Geschlecht, Fantasien jeglicher Art, Körperbehaarung und vieles, vieles mehr. Spannend sind dabei auch die verschiedenen Perspektiven – Yvonne ist mit einer Frau glücklich seit 15 Jahren, Nicole sogar schon länger verheiratet mit einem Mann. Ich könnte mir dieses Buch auch wunderbar als Gesprächsgrundlage für partnerschaftliche Themen vorstellen, weil wirklich nichts unausgesprochen bleibt, was mündige Erwachsene im sexuellen Bereich diskutieren wollen könnten.

Heike Abidi / Ursi Breidenbach: Eine wahre Freundin ist wie ein BH

Freundschaften sind einer der wichtigsten Pfeiler unseres Lebens – aber in jeder Lebensphase sind sie anders. Im Kindergarten wird anders entschieden, wer mit wem spielt als die Kriterien, wer in der Schule neben uns sitzen darf. Weggefährtinnen im Studium sind vielleicht andere, als die, die wir am Kinderspielplatz sympathisch finden. In Krankheit merken wir eher, wer zu uns steht – oder im Trennungs- und Krisenfall – als bei absolutem Sonnenschein. Heike Abidi und Ursi Breidenbach schreiben über Weiblichkeit, das Älterwerden und Freundschaft auf sehr vergnügliche Weise. Persönliche Geschichten stehen im Mittelpunkt, wir können als Lesende mitschmunzeln, nostalgisch werden und vergleichen: in welcher Geschichte, welcher Persönlichkeit finden wir uns wieder?

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Anne Goldberg: Remember when Dreams were born

Zwei Menschen lernen sich in einer Bar kennen. Maggie und ihr Bruder Gregor gehen aus, kein Platz ist frei, außer an einem Vierertisch neben Tom und Alex, zwei guten Freunden. Tom sieht fast zu perfekt aus, zu gestylt, zu business-like für Maggie, die sich gerade von den Folgen eines schweren Autounfalls erholt, Schwierigkeiten hat, zu gehen und immer Schmerztabletten braucht. Und doch ist da etwas, ein kleines magisches Funkeln, das sie dazu bringt, ihn wiedersehen zu wollen.
380 Seiten lang folgen wir den beiden durch Selbstzweifel, Wünsche, sehr lustige E-Mails und einige schockierende Erkenntnisse, bis wir (oder zumindest ich als Lesende) ihnen nichts mehr wünschen als ein Happy-End. "Remember when dreams were born" ist eine Liebesgeschichte, die zu Tränen rührt und ganz besonders ist. In vielen Liebesromanen ist das größte Problem der beiden Handelnden ein paar Kilogramm zu viel – oder unmodische Kleidung. Hier geht es um Unfallfolgen, Narben an Körper und Seele und die Frage, ob man noch genug ist, um jemanden lieben zu dürfen. Ob die eigenen neuen Schwächen, die so sehr frustrieren, nicht zu viel sind für ein Gegenüber. Das ist so wunderbar einzigartig, dass ich es gerne vielen Lesenden ans Herz legen würde.
Und noch ein Hinweis: lesen Sie es bitte nicht, wenn Sie in der Öffentlichkeit sind. Es könnten Tränen fließen.

Evelyn Weigert: Peace, Bitches! Nimm dich, wie du bist - mehr brauchst du nicht

Das Kontrastprogramm zum sanften, einfühlsamen Liebesroman gibt es mit Evelyn Weigert: sie erzählt uns von ihrem Lebensweg und nimmt dabei nicht nur kein Blatt vor den Mund, sondern geht immer einen Schritt weiter. Bei ihr gibt es kein Tabu, keine falsche Scham. Sie erzählt uns vom Scheitern in der Schule, vom selbst gemachten Druck, was Leistungen, Aussehen und Lebensweg angeht. Sie spricht aus, wie lange es bei ihr dauerte, sich selbst zu akzeptieren und was ihr heute – als zweifache Mutter – alles völlig egal ist. Es geht um Schönheitsideale, mehr Realität auf Instagram Körperflüssigkeiten, die Wichtigkeit von unterstützenden, guten Freundinnen, wie Dates ablaufen – und wie sie ablaufen sollten – Beziehungen und vieles mehr. Das macht sie so herzerfrischend ehrlich, dass mir erst einmal der Mund offen stehen blieb und ich sage Ihnen, das passiert nicht oft.

Ida von Wegen: Eine hodenlose Frechheit

Kennen Sie eine tolle, erfolgreiche, attraktive Frau um die 30, die Single ist? Und haben Sie sich und sie schon einmal gefragt, woran das liegt? Ida von Wegen geht bei sich und Freundinnen auf Spurensuchen – was sorgt dafür, dass Männer sich aus Beziehungen verabschieden oder keine neuen Bindungen eingehen wollen?
Sie fragt nach bei Freunden, Männern im Kollegenkreis, seziert vergangene Trennungsszenarien, Streitigkeiten und gräbt tiefer, wo wahrgenommene Bedrohungen liegen, was Frauen eventuell dagegen tun können – oder ob die Hoffnung bei nächsten Generationen liegt, die mit immer stärkeren Frauen aufwachsen. Dazu gibt es amüsante Einblicke in Partnersuche via Tinder, die Herausforderung, einen Mann zu finden, der kein Problem damit hat, wenn sie mehr verdient als er – und mehr. Am Ende steht die Erkenntnis: wir sind nicht alleine mit diesen Themen, meine Damen zwischen 25 und 45+!

Franziska Kurz ist seit Juli 2020 Moderatorin bei #Weltbildliest. Seit 2015 bereichert sie mit ihrem Blog "franzi liest" die wunderbare Welt der Bücher und Buchfans. Als Literatur- und Kulturjournalistin ist sie regelmäßig zu Gast bei Radio und TV und schreibt für zahlreiche Frauen- und Lifestyle-Magazine. Das "Münchner Kindl" bezeichnet sich selbst als buch- und wortverliebt, als Taschensammlerin und Spasüchtige. Mehr von ihr auf www.franzi-liest.de.

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