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Er ist Kommissar Dupin!

TV-Star Pasquale Aleardi über seine Rolle als Jean-Luc Bannalecs bretonischer Erfolgsermittler

Foto: © Verleih Tiberius Film

Krimi-Bestseller locken in die Bretagne

So spannend war die Bretagne noch nie für Touristen wie seit der Veröffentlichung dieser Bücher: "Bretonische Verhältnisse", "Bretonisches Gold" oder "Bretonisches Leuchten" heißen sie und sind durchgängig Krimi-Bestseller. Seit Erscheinen des ersten Bandes 2012 - von inzwischen insgesamt sieben - locken die Kriminalfälle aus der Feder von Autor Jean-Luc Bannalec neugierige und begeisterte Fans in den Nordwesten Frankreichs, mit seiner langen zerklüfteten Küste und den malerischen Fischerorten. Den Tätern auf der Spur ist Kommissar Dupin, ein „Zugereister“, strafversetzt von Paris in die Provinz, ein hartnäckiges Arbeitstier mit reichlich Macken.

Pasquale Aleardi ist Kommissar Dupin

Seit 2014 hat sich der Touristenstrom noch vervielfacht! Denn seither gibt es die Chance, den attraktiven Kommissar Dupin höchstpersönlich vor Ort anzutreffen… Die ARD hat den Stoff fürs Fernsehen entdeckt und verfilmt ihn in Serie. Was Millionen von Leser schon vorher wussten: Dupin hat Star-Qualitäten. In der Hauptrolle brilliert von Anfang an Pasquale Aleardi (bekannt aus der Serie „Das Pubertier“) und auch die Nebenrollen sind stark besetzt. Sechs Mal ging Aleardi bis jetzt auf Verbrecherjagd, alle Folgen wurden zur Primetime am Donnerstagabend ausgestrahlt, mit großem Erfolg. Die Dreharbeiten für den siebten Teil - "Bretonische Geheimnisse" – haben Aleardi und Team gerade abgeschlossen. Natürlich vor Ort, wieder in atemberaubender Kulisse, im sagenumwobenen Wald von Brocéliande mit seinen malerischen Seen und Schlössern. Doch natürlich begegnet Dupin auch dort dem Verbrechen: Er muss den Doppelmord an zwei Hobby-Artus-Forschern aufklären.

Interview

Pasquale Aleardi über Dupins Sucht nach Mord und die Kunst aus einem Romanhelden einen TV-Star zu machen

Lieber Herr Aleardi, Sie waren gerade bei Dreharbeiten für den siebten Teil der „Kommissar Dupin“-Reihe in Frankreich. Welche Rolle spielen die Landschaft, das Wetter und die Bretonen für die Filme? Was macht die Bretagne zu einem guten Krimi-Tatort?

Pasquale Aleardi: Sowohl die Landschaft, das Wetter als auch die Bretonen selbst sind wirklich einzigartig. Die Landschaft ist beeindruckend schön und die Bretonen wandelnde Wetterstationen, die das Wetter auf den Punkt voraussagen können. (Lacht.) Ich kann eine Reise dahin sehr empfehlen. Mit dem Wetter hatten wir bei diesem Dreh großes Glück; Obwohl wir bis Mitte Oktober gedreht haben, hatten wir fast durchgängig sonniges Wetter, und das ließ die Pracht der Bretagne mit ihrem wunderbaren Farbenreichtum so richtig zu Geltung kommen. Für den Film ist das insofern bedeutend, weil dadurch eine besondere Stimmung eingefangen wird, in der sich Dupin bewegt. Die verschiedenen Locations und Landschaften haben teilweise schon fast eine mystische, geheimnisvolle Anmutung, was perfekt ist für einen guten Krimi.

Sechs Fälle haben Sie bereits zum Leben erweckt – ist die Rolle des Kommissar Dupin inzwischen ein vertrauter alter Bekannter für Sie? Oder bleibt es spannend mit ihm?

Pasquale Aleardi: Es ist beides. Er ist ein vertrauter alter Bekannter, auf den ich mich jedes Mal sehr freue, wenn ich Ihn wiedersehe, bzw. spielen darf, und der mich immer wieder aufs Neue herausfordert. Wenn ich einmal im Jahr seine Klamotten anziehe und mich mit allem, was mich ausmacht, in ihn hineinversetze, ist das jedes Mal was Besonderes für mich. Es wird mir nie langweilig mit ihm, dafür ist er viel zu komplex, leidenschaftlich und intelligent. Einen Charakter mit solchen Attributen zu spielen, ist schlichtweg ein Vergnügen, außerdem sind wir bei jedem neuen Film darauf bedacht, auch visuell was Neues auszuprobieren, um Dupin näher zu kommen.

Welche Macken und Eigenheiten zeichnen den Eigenbrötler Georges Dupin aus und wie helfen sie ihm, dem Fall auf die Spur zu kommen?

Pasquale Aleardi: Auch wenn es vielleicht makaber klingt, Dupin ist süchtig nach Mordfällen, weil sie ihn besonders fordern, und eigentlich nimmt er auf gewisse Art und Weise jeden Mordfall persönlich. Durch den frühen Verlust seines Vaters, der erschossen wurde, hat sich unwiederbringlich eine Sehnsucht in Dupin festgesetzt herauszufinden, warum ein Mord passiert ist. Da der Tod seines Vaters nie aufgeklärt wurde, projiziert Dupin unbewusst alles Ungelöste auf den jeweiligen Mordfall und kann nicht loslassen, bis er den Fall geknackt hat. Er schläft dann kaum, hängt sich die Fotos der Opfer an die Wand und verbeißt sich nahezu in die Fälle. Dabei geht er sensorisch hochveranlagt vor, manchmal fast schon leicht autistisch und für die Außenwelt nicht immer nachvollziehbar. Wenn er zum Beispiel seine Gedankenkonstrukte in sein Notizheft wuchtet oder anfängt Gegenstände fast schon manisch vollzukritzeln. Mit diesen visualisierten Gedankenkonstrukten kommt er immer zur Lösung. Diese Macken auszudrücken, ist mir immer ein besonderer Spaß und macht Dupin für mich sehr sympathisch.

Sie haben den literarischen Dupin fernsehtauglich gemacht. Buch-Dupin und Film-Dupin sind nicht 100 Prozent identisch. Warum mussten Sie die Figur fürs Fernsehen anpassen und mit welchen Tricks und filmischen Mitteln machen Sie das? Gibt es dafür auch Kritik von eingefleischten Dupin-Lesern?

Pasquale Aleardi: Ein Roman entsteht in seiner ganzen Vielfalt im Kopf des jeweiligen Lesers. Bei der filmischen Umsetzung muss man Kompromisse eingehen und sich letzten Endes für eine bestimmte visuelle Umsetzung entscheiden. Der Fakt, dass es unmöglich ist, einen dreihundertseitigen Roman auf vorgegebene 90 Minuten Film runter zu dampfen, ohne Abstriche zu machen, hat logischerweise zu Veränderungen geführt. Da ist in der Tat immer ein gewisser Zwang, aus rein dramaturgischen Gründen, einiges abweichend zu ändern, insofern gibt es auch Kritik von Dupin-Lesern, die erwarten, dass der Roman hundertprozentig so umgesetzt ist, wie es im Buch steht, aber es gibt auch viel Lob für die individuelle Umsetzung der jeweiligen Romane. Eine kleine Macke, die sich zum Beispiel von der Romanfigur unterscheidet, ist, dass mein Film-Dupin keinen Fisch mag, während der Roman-Dupin alle Meeresfrüchte liebt. Und Dupins Macke mit den Notizheft-Einträgen basieren auf dem ersten Roman. Wir haben dann aber darauf aufgebaut und diese für den Film vergrößert und unter anderem zum Beispiel durch Kreisfahrten um Dupins Kopf herum verstärkt. Ich mag das sehr, wenn wir quasi in den Kopf von Dupin reingehen und seinen komplexen Gedanken mittels Flashbacks visuell folgen können.

Die Serie ist inzwischen auch in Frankreich angelaufen – wie kommen „Deutsche, die Franzosen spielen“ im Nachbarland an? Wie begegnet man Ihnen vor Ort beim Drehen?

Pasquale Aleardi: Es ist zum ersten Mal so, dass ich während den Dreharbeiten in der Bretagne nicht nur von deutschen Touristen positiv auf Dupin angesprochen werde, sondern auch von Einheimischen. Wir hätten uns wirklich nie erträumt, dass gerade die Franzosen mit ihrem besonderen Nationalstolz eine deutsche Produktion einkaufen, ausstrahlen und dann auch noch so positiv aufnehmen. Das ist im Sinne des Wortes eine Sensation und freut uns sehr.

Bei Weltbild entdecken

Pasquale Aleardi…,

Jahrgang 1971, ist gebürtiger Schweizer mit italienisch-griechischen Wurzeln und spricht fünf Sprachen. Noch während seiner Ausbildung an der Theaterhochschule Zürich wurde Aleardi für seine erste Schweizer Kinohauptrolle in „Tschäss“ angeworben. Neben Bühnenrollen folgten schnell Filmengagements, so spielte er unter anderem an der Seite von Veronica Ferres und Til Schweiger oder in der Hollywood-Produktion „Resident Evil“. Für seine Darstellung in „Gotthard“, einem der teuersten TV-Event-Movies, der jemals in der Schweiz produziert wurde, wurde Aleardi mit dem Schweizerfernsehfilmpreis 2017 als bester Hauptdarsteller geehrt. Neben der Schauspielerei ist die Musik seine große Leidenschaft. 2014 sang er zum Beispiel die Hauptrolle im Musical „Chicago“ in New York, mit seiner Band „die Phonauten“ tritt er regelmäßig auf Konzerten auf.

Über den Autor der Bücher...,

einen deutsch-französischen Shootingstar, wurde lange gerätselt, Jean-Luc Bannalec ist nämlich ein Pseudonym. Erst 2017 gab sich Jörg Bong, Verleger der Fischer Verlage, als kreativer Kopf hinter den Bestsellern zu erkennen. An seinen Regionalkrimis rund um Kommissar Georges Dupin arbeitet er ausschließlich vor Ort, zwei bis drei Monate im Jahr. Zwei weitere Fälle habe er noch im Kopf, sagte er einer französischen Tageszeitung.
Bis jetzt schoss jeder seiner Fälle nach kürzester Zeit in die Bestseller-Listen und verkaufte sich auch international. Dabei spielen neben Kommissar Dupin Land und Leute die zweite Hauptrolle. Nicht zuletzt seinen wunderbaren Landschaftsbeschreibungen ist zu verdanken, dass ein wachsender Touristenstrom sich auf die Reise zu den Tatorten macht.