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„Someone New“ im Bestsellerregal: Laura Kneidl

Die Newcomerin über ihr neues Buch, Social Media und wofür sie Mut braucht

© Olivier Favre

Laura Kneidl hat nicht nur Leser und Leserinnen. Sie hat Fans. Follower. Eine ganze Community im Netz, die sehnsüchtig auf jedes neue Buch von ihr wartet. „Berühre mich. Nicht.“ hieß der Titel, mit dem die 28-Jährige den Sprung auf die Bestsellerliste schaffte. „Verliere mich. Nicht.“ die erfolgreiche Fortsetzung. In den sozialen Netzwerken tauscht sich Laura Kneidl aus mit ihren LeserInnen, die sich gerne in ihren Geschichten von Selbstfindung und großer Liebe verlieren. Jetzt ist ihr neuer New-Adult-Roman „Someone New“ erschienen.

Er erzählt von einer jungen Frau, die ins Leben startet und Mut braucht, den eigenen Weg zu gehen. Die Geschichte liest sich weg wie nichts und könnte auch Vorlage für eine angesagte amerikanische TV-Serie sein: Michaella alias Micah stammt aus wohlhabendem Elternhaus, sie trägt Louis-Vuitton und macht gute Miene zu den Cocktailpartys ihrer Eltern. Auch wenn sie eigentlich viel lieber Graphic Novels liest, Superhelden mag und auch sonst eher aneckt. Zum Beispiel wenn es um ihren schwulen Bruder Adrian geht, den die Eltern verstoßen haben und den sie überall sucht. Ihr Leben nimmt eine überraschende Wendung als Kellner Julian, ihr neuer Wohnungsnachbar, es betritt.

„Wohlfühl-Genre, perfekt für einen gemütlichen Tag auf dem Lesesessel.“

Eben ist Ihr neuer Roman „Someone New“ erschienen – ein sogenannter New-Adult-Roman – was steckt hinter diesem „Label“?

Laura Kneidl: New Adult ist für mich ein absolutes Wohlfühl-Genre, perfekt für einen gemütlichen Tag auf dem Lesesessel. In diesen Geschichten geht es meist um junge Menschen, die einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Manchmal bedeutet das den Einstieg ins Berufsleben, manchmal einen Studienbeginn und manchmal hat es auch nur etwas mit den Wertvorstellungen zu tun, die sich verändern. All diese neuen Erfahrungen werden im New Adult von der ersten großen Liebe begleitet.

Sie sind Ihren Fans auch bekannt als Autorin von sehr erfolgreichen Fantasy-Geschichten – Sie switchen also zwischen unbekannten Welten à la Tolkien und realen Problemen wie in „Berühre mich. Nicht“ dem Thema Missbrauch. Sind das keine Gegensätze?

Laura Kneidl: In gewisser Weise sind Realität und Fantasy natürlich Gegensätze, aber ich brauche beide Seiten, um mein kreatives Gleichgewicht zu halten. Außerdem sehe ich diese Unterschiede eher an der Oberfläche, nimmt man die Magie aus „Die Krone der Dunkelheit“ handelt es von denselben Themen wie „Someone New“ oder „Berühre mich. Nicht.“: Freundschaft, Familie, Verlust, Selbstbestimmung, Frauen- und Menschenrecht. Das sind die Themen, die mich interessieren, und die meinen Romanen einen roten Faden verleihen, unabhängig des Genres.

„Und Mut? Den habe ich früher für alles gebraucht.“

„Nehmt euch Dinge vor, die euch glücklich machen und seid dabei gerne mutig und etwas verrückt“ schreiben Sie in einem Instagram-Post zum neuen Jahr an Ihre Leser. Was macht Sie glücklich und wofür brauchen Sie Mut?

Laura Kneidl: Vorwiegend sind es andere Menschen, die mich glücklich machen. Meine Familie, meine Freunde und meine Leser_innen. Und Mut? Den habe ich früher für alles gebraucht. Ich bin keine Risiken eingegangen und habe es nicht gewagt aus meiner gewohnten Umgebung auszubrechen, weil ich zu viel Angst hatte. Heute fällt es mir leichter Wagnisse einzugehen. Und inzwischen brauche ich den größten Mut wohl tatsächlich für die Veröffentlichungen meiner Bücher. Es ist sehr nervenaufreibend, Geschichten, an denen man monate-, manchmal jahrelang gearbeitet hat, der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Inwiefern ist „Someone New“ auch eine Mutmach-Geschichte? Warum war es so ein prägendes Projekt für Sie?

Laura Kneidl: „Someone New“ beschäftigt sich neben der Liebe auch mit dem Thema Selbstfindung und Ideale. Was unsere Gesellschaft erwartet und was passieren kann, wenn wir nicht in diese vermeindliche Norm passen, die unser Umfeld uns vorgibt. Sich von diesen Erwartungen frei zu machen braucht Mut und ich hoffe, dass Micah, Julian und die anderen Charaktere meinen LeserInnen hier vielleicht Vorbilder sein können.

Ich persönlich habe für die Entstehung des Romans mit vielen verschiedenen Menschen geredet, deren Erfahrungen sich vollkommen von meinen unterscheiden. Dadurch habe ich viele neue Eindrücke gewonnen, die meine Sicht auf bestimmte Dinge nachhaltig verändert haben.

Doch gerade in jüngeren Zielgruppen ist das Lesen leider etwas in Verruf geraten (…) Social Media schlägt hier Brücken…“

Sie sind 28 Jahre jung und schreiben auch für eine jüngere Zielgruppe. Welche Rolle spielt da Social Media und der direkte Austausch mit den Lesern?

Laura Kneidl: Eine bedeutende, denn Social Media schafft Verbundenheit. Lesen ist in der Regel eine einsame Beschäftigung, aber es ist schön, sich über seine Lieblingsbücher und Charaktere austauschen zu können. Doch gerade in jüngeren Zielgruppen ist das Lesen leider etwas in Verruf geraten und man findet in seinem näheren Umfeld nicht immer Leute, mit denen man über Bücher reden kann. Social Media schlägt hier Brücken – von Leser zu Leser und Leser zu Autor. Instagram & Co. erlauben es mir, mit Menschen in Kontakt zu treten, denen meine Geschichten ebenso am Herzen liegen wie mir selbst.

Wird es eine Fortsetzung zu „Someone New“ geben?

Laura Kneidl: Ja! Die Fortsetzung trägt den Titel „Someone Else“ und erzählt die Geschichte von Maurice und Cassie, Julians Mitbewohnern, welche die Leser bereits in „Someone New“ kennen- und hoffentlich lieben lernen.

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