Blind Date mit Möwe

Ein wunderbarer Sommer-Wohlfühl-Liebesroman mit Ostseefeeling

Das Cover von „Blind Date mit Möwe“ entspricht eigentlich nicht meiner bevorzugten Covergestaltung und trotzdem mag ich es sehr, denn die starken Farben machen gute Laune und strahlen für mich etwas sehr Positives aus, das mich zum genaueren Hinschauen und Lesen-wollen animiert. Schade finde ich, dass es kaum etwas über den Inhalt des Buches verrät, aber wenigstens die Welle und die Möwe weisen darauf hin.

Die Geschichte erzählt von Lisa und Jonas, die sich – aus verschiedenen Gründen – bei einer Online-Plattform für Blind-Dates anmelden. Dort gibt es aber eine ganz besondere Regelung, denn die Kamera bleibt aus! Denn eigentlich zählen doch ohnehin nur die inneren Werte, oder? Die beiden kommen sich über intensive Gespräche immer näher, doch als sie sich unbekannterweise versehentlich im realen Leben begegnen, wird es kompliziert….

Yvonne Struck erzählt die Geschichte jeweils abwechselnd aus den Perspektiven von Lisa und Jonas, was dem Verlauf meiner Meinung nach eine tolle Lebendigkeit schenkt und mir die Möglichkeit gibt, die Geschehnisse aus beiden Sichtweisen mitzuerleben. Dadurch bin ich an beiden Hauptcharakteren ganz nah dran und fühle mich mit ihnen beiden verbunden, was eine besondere Dynamik ergibt. Überhaupt sind mir sowohl Lisa, als auch Jonas sehr sympathisch und ich habe mit ihnen mitfühlen können. Aber auch das Setting an Personen „drumherum“ ist wirklich gut gelungen und die Idee, dass sich die beiden beim Kennenlernen nicht sehen dürfen, finde ich originell.

Ein Highlight ist für mich zudem das Ortsgeschehen der Geschichte, denn sie spielt in Lübeck und an der Ostsee. Ich finde, dass der Autorin die Beschreibungen sehr gut gelungen sind, so dass ich mich in die Momente zurück versetzt gefühlt habe, in denen ich selber vor Ort war: ich liebe sowohl Lübeck, als auch verschiedene Orte an der deutschen Ostseeküste sehr! Und auch die Themen Naturschutz und Liebe zur Natur, die vor allem durch Lisas Beruf in einer Naturstation eine Rolle spielen, sind für mich wunderbar in die Geschichte integriert. Denn die Autorin „schwingt nicht den erhobenen Zeigefinger“, sondern macht einfach Lust auf das Thema und regt damit zum Nachdenken an.

Auch Yvonne Strucks Schreibstil sagt mir sehr zu, denn der Text ist flüssig und leicht zu lesen, wartet mit lebendigen Dialogen und Innenschauen der ProtagonistInnen auf und zieht mich ins Geschehen mit hinein. Erstaunlich war für mich, dass ich überhaupt keine „Eingewöhnungsphase“ brauchte, sondern mich gleich von Anfang an in der Geschichte sehr wohl gefühlt habe.

Für mich ist „Blind Date mit Möwe“ ein wunderbarer Sommer-Wohlfühl-Liebesroman für schöne Stunden zum Wegträumen an die Ostsee sowie nach Lübeck und ich mag es sehr, dass neben der Liebesgeschichte auch andere Themen eine Rolle spielen, was der Geschichte noch zusätzliche und tiefer gehende Elemente verleiht. Eine absolute Leseempfehlung für alle LeserInnen, die Lust auf eine sehr gelungene Geschichte haben!

Heute stelle ich euch den Roman „Blind Date mit Möwe“ von Yvonne Struck vor.

Original Klappentext:

Wahre Liebe schaut nur auf das Innere, findet Lisa. Komisch, dass sie trotzdem noch nicht den Richtigen gefunden hat. Deshalb meldet Freundin Mareike sie bei der Webseite "The Voice of Love - Stimme der Liebe" zu einem Online-Date an. Die Regeln dort: Die Kamera bleibt aus, und es gibt keine Infos über Aussehen, Beruf oder finanziellen Status. Stattdessen nur zwei Stimmen, die über das reden, was im Leben wirklich zählt. Jonas ist wegen einer Wette dort, um seinen Freunden zu beweisen, dass das Aussehen bei einem Date nicht wichtig ist. Lisa und Jonas sind laut Computer das perfekte Match, und schon bald knistert es gewaltig. Doch dann begegnen sie sich, ohne es zu ahnen, leibhaftig ...


Meine Meinung:

Das Konzept ein Blinddate übers Telefon zu machen finde ich echt toll. Da lernt man von einer Person wirklich nur die inneren Werten kennen und man kann gut beurteilen ob man die andere Person mag. Lisa und Jonas lernen sich auf diesem Weg kennen und man spürt schon bei ihren Gesprächen wie es zwischen ihnen knistert. Es scheint als wären sie ein perfektes Paar. Würde es da nicht das echte Leben geben und so wird es mit einer Beziehung sehr kompliziert.
Ich mochte Lisa und Joans als Protagonisten sehr. Sie sind beide sympathisch. Lisa, die in einer Naturstation am Priwall arbeitet, ist sehr naturverbunden und die Lebewesen an der Ostsee sind ihr sehr wichtig. Jonas ist Architekt und hat eine Tochter im Teenageralter. Er liebt seine Arbeit und möchte für seine Klienten nur das Beste. Er versucht als Vater Job und Kind unter einen Hut zu bringen. Das gelingt ihm auch meist ganz gut, aber im Buch hat er doch einige Hürden zu meistern. Genau wie bei Lisa läuft auch bei ihm nicht immer alles glatt.
Ich fand den Schreibstil der Autorin sehr flüssig und richtig schön zu lesen. Schon nach den ersten Seiten konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Ich bin in die Geschichte eingetaucht und habe es sehr genossen über die Naturstation, die Tiere und die Ostsee zu lesen. Auch die Blinddates zwischen Lisa und Jonas fand ich sehr spannend. Der Roman besteht aus so vielen Facetten, dass ich eigentlich gar nicht so richtig beschreiben kann wie er mir gefallen hat. Ich fand die Mischung aus Liebesroman, Familienroman und Naturschutzroman richtig gut.
Der Roman ist rundum gelungen und ich hatte emotionale und spannende Lesestunden.

Von mir bekommt der Roman „Blind Date mit Möwe“ 5 Sterne.